-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auskleidungsmaterial für Rohrleitungen,
insbesondere jene, die im Boden verlegt sind wie z. B. Kanalisationsrohre, welches
Auskleidungsmaterial ein starres Innenrohr für Reparatur und/oder Verstärkung bilden
kann, sowie ein Verfahren, um die Rohrleitung mit einem derartigen starren Innenrohr
für Reparatur und/oder Verstärkung zu versehen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
Auskleidungsmaterial für die Reparatur und/oder Verstärkung von Rohrleistungen, die
bereits hergestellt und im Boden verlegt wurden, und ein Verfahren, das die
Rohrleitungen mit einer gewebefaserverstärkten Kunststoffauskleidung versieht, umfassend
das Einsetzen eines Auskleidungsmaterials in die Rohrleitungen, das eine mit einem
wärmehärtbaren Harz imprägnierte Bahn enthält, die in beiden seitlichen
Endabschnitten gleitend etwas übereinandergelegt ist, um eine schlauchförmige Bahn zu
bilden, das Aufblasen des Auskleidungsmaterials durch Einleiten von Druckfluid und
das interne Erhitzen des Auskleidungsmaterials zur Bildung eines einstückig verfestigten
starren Innenrohrs innerhalb der Rohrleitung.
-
Es ist allgemein bekannt, dass Rohrleitungen - ungeachtet ob sie nun über dem Boden
oder in der Erde verlegt werden - mit einem faserverstärkten Kunststoffmaterial
ausgekleidet werden können, um den Zweck der Verstärkung und/oder Reparatur zu erfüllen.
Erdverlegte Rohrleitungen können nur mit Schwierigkeiten ausgekleidet oder auf
Beschädigung kontrolliert werden. Es sind besondere Fertigkeiten und Materialien
erforderlich, um erdverlegte Rohrleitungen wie etwa Gas-, Stadtwasser- oder
Kanalisationsrohre auszukleiden. In der Vergangenheit wurden verschiedene
Auskleidungsmaterialien zur Reparatur und/oder Verstärkung solcher unterirdischer Rohrleitungen
vorgeschlagen. In den letzten Jahren wurde eine schlauchförmige Matte aus starkem
faserhaltigem Material als Rohrauskleidungsmaterial vorgeschlagen, das mit einem
flüssigen wärmehärtbaren Harz imprägniert ist, wobei die Matte in beiden seitlichen
Endabschnitten übereinandergelegt ist, um gleitbar und zwischen einem Innenrohr und
einem Außenfilm eingeschoben zu sein, welches Material dann erhitzt wird, um das
Harz zu verfestigen (siehe EP-A-454309). Diese Matte selbst wird gemäß ASTM als
Harzmatte bezeichnet ("Sheet Molding Compound" oder "SMC"). Dieses SMC-
Auskleidungsmaterial wird erzeugt, indem z. B. ein starkes Fasermaterial wie etwa
Glasfaser über einen Kunststofffilm ausgebreitet wird, der sich leicht ablösen lässt, um
eine Fasermatte zu bilden; die Fasermatte auf dem Film wird mit einem wärmehärtbaren
Harz wie etwa Styrol oder einem ungesättigten Polyester imprägniert, mit einem
schlauchförmigen Film überzogen und unter kontrollierten Bedingungen erhitzt, um das
Harz mittels Teilpolymerisation des Harzes zu verdicken. In diesem Fall ist die
harzimprägnierte Matte auf dem schlauchförmigen Film in beiden seitlichen Endabschnitten
übereinandergelegt, um in beiden Richtungen gleitbar zu sein und eine schlauchförmige
Matte zu bilden. Die zwei Filme auf beiden Seiten der harzimprägnierten Matte dienen
dazu, die Verdampfung des wärmehäribaren Harzes in der Matte zu verhindern, doch
der Außenfilm wird vor dem Einsetzen in die Rohrleitungen abgetrennt.
-
Dieses SMC als Hauptkomponente enthaltende Auskleidungsmaterial bietet nach dem
Härten eine starre faserverstärkte Kunststoffauskleidung (FRP-Auskleidung) auf der
Innenfläche der Rohrleitungen, wodurch der Zweck der Verstärkung und/oder Reparatur
der Rohrleitungen erfüllt wird. Dieses Auskleidungsmaterial ist allerdings mit dem
Nachteil verbunden, dass beim Einsetzen in Rohrleitungen, insbesondere in lange oder
gekrümmte, aufgrund des Reibungswiderstands gegen die Innenfläche der
Rohrleitungen eine extrem starke Kraft auf die SMC einwirkt, sodass die SMC lokal gestreckt
und ihre Dicke reduziert wird, in unterschiedlicher Weise beschädigt wird oder in
extremen Fällen in den beschädigten Bereichen bricht. Da das
SMC-Auskleidungsmaterial neben diesem Nachteil einige andere Nachteile aufweist, die es zu überwinden
gilt, wurde ein neuartiges Auskleidungsmaterial in JP-A-2-95880 (EP-A-0454309)
vorgeschlagen (nachstehend als Publ. 1 bezeichnet). In Publ. 1 ist ein neuartiges aktuell
verwendetes Auskleidungsmaterial geoffenbart, das anstelle der SMC-Matte eine Bahn
aufweist, die aus einem Gewebe und einer Matte aus Fasern hoher Zähigkeit besteht,
die mit einem eingedickten, flüssigen, wärmehärtbaren Harz imprägniert sind, um eine
gewebefaserverstärkte Verbundformungsbahn zu bilden (nachstehend einfach als FCM-
Bahn bezeichnet). Diese FCM-Bahn ist auch auf beiden Seiten mit zwei Kunststofffilmen
beschichtet, von denen einer eine äußerste Schicht darstellt, die sich vor dem Einsetzen
des Auskleidungsmaterials in Rohrleitungen leicht trennen lässt. Die Dehnbarkeit von
SMC durch starke Zugwirkung, einer der großen Nachteile von SMC, wird bis zu einem
gewissen Grad von der FCM-Bahn überwunden, da bei einer FCM-Bahn das Gewebe
zusätzlich zu den Fasern mit einem wärmehärtbaren Harz imprägniert ist, während bei
SMC nur die Fasern mit dem Harz imprägniert sind, sodass die resultierende Bahn
biaxialer Spannung standhalten kann. Sowohl SMC- als auch
FCNI-Bahn-Auskleidungsmaterialien weisen jedoch das gleiche Aussehen auf, da sie durch Übereinanderlegen
beider seitlicher Endabschnitte des Bahnmaterials geformt werden können, um
solcherart ein schlauchartiges Material zu bilden, dass seine übereinandergelegten Abschnitte
in entlang des Umfangs entgegengesetzten Richtungen gemäß dem Durchmesser der
Rohrleitungen etwas gleitbar sind. Um das Einsetzen des Auskleidungsmaterials in eine
Rohrleitung zu erleichtern, ist der Durchmesser der schlauchförmigen Bahn, deren
seitliche Endabschnitte einander überlappen, normalerweise kleiner als der
Innendurchmesser der Rohrleitung. Sobald jedoch das Auskleidungsmaterial in die Rohrleitung
eingesetzt ist, wird es aufgeblasen, um es vor dem Härten mit der Rohrleitung in
Kontakt zu bringen.
-
Eine im Boden verlegte Kanalisationsrohrleitung besteht üblicherweise aus einem
Porzellanrohr oder einem Hume-Betonrohr und ist somit spröde und bricht leicht durch
Erdbeben oder Schwingungen aufgrund unterirdischer Arbeiten in der Nähe. Wenn
Kanalisationsrohrleitungen veraltet sind, können sie oft lokal aufbrechen oder werden
beschädigt, sodass sie zerfallen. Wenn solche spröden Kanalisationsrohrleitungen
zwecks Verstärkung entweder mit dem SMC- oder FCM-Bahn-Auskleidungsmaterial
ausgekleidet werden, wird das Auskleidungsmaterial in Form eines Schlauchs, der durch
Übereinanderlegen beider seitlicher Endabschnitte der Bahn gebildet wird, um in
Umfangsrichtung gleitbar zu sein, in solche Rohrleitungen eingesetzt und das
schlauchförmige Auskleidungsmaterial dann innen durch Fluiddruck aufgeblasen,
wodurch die übereinandergelegten Endabschnitte gemäß dem Innendurchmesser, d. h.
der inneren Umfangslänge der Rohrleitungen, gleiten. Wenn die Rohrleitungen lokal
gebrochene Abschnitte aufweisen, kann das Auskleidungsmaterial durch Innendruck aus
dem gebrochenen Abschnitt dringen, wodurch die übereinandergelegten seitlichen
Endabschnitte des Auskleidungsmaterials übermäßig gleiten und Spalte bilden. Wenn die
Rohrleitungen vollkommen abgenützt sind, können sie über eine beträchtliche Länge
brechen, da auf sie innen durch das sich ausdehnende Auskleidungsmaterial Druck
ausgeübt wird, und lokal zerfallen in diesem Fall geht das Gleiten der
übereinandergelgten seitlichen Endabschnitte des Auskleidungsmaterials zu weit, sodass
über eine beträchtliche Länge eine Öffnung zwischen den seitlichen Endabschnitten des
Auskleidungsmaterials entstehen kann. Obwohl die FCM-Bahn die Dehnbarkeit von
SMC durch Spannung unterdrücken kann, tritt dieses Phänomen üblicherweise sowohl
bei SMC- als auch FCM-Bahnen als Auskleidungsmaterial auf, da beide Materialien, in
denen die seitlichen Endabschnitte lediglich durch das eingedickte flüssige Harz
schwach miteinander verbunden sind, gegenüber innerer Ausdehnung durch Fluiddruck
weniger widerstandsfähig sind.
-
Dieser Nachteil bei der Verwendung des SMC- oder FCM-Bahn-Auskleidungsmaterials
ist in Fig. 1 übertrieben dargestellt, worin ein Auskleidungsmaterial in eine Rohrleitung,
insbesondere ein Kanalisationsrohr, mit einem gebrochenen Abschnitt eingesetzt und
durch Fluiddruck innen aufgeblasen wird. Eine Rohrleitung 101 besitzt einen
gebrochenen Abschnitt 102, wo sich das Auskleidungsmaterial 103 aus SMC oder FCM-
Bahn durch Fluiddruck ausgebreitet. In dieser übertriebenen Darstellung befinden sich
die übereinandergelegten seitlichen Endabschnitte 104 des Auskleidungsmaterials direkt
im gebrochenen Abschnitt der Rohrleitung, sodass die übereinandergelegten seitlichen
Endabschnitte, die mithilfe eines eingedickten wärmehärtbaren Harzes im
Auskleidungsmaterial schwach miteinander verbunden sind, durch den innen ausgeübten Fluiddruck
geöffnet werden. In diesem Fall befindet sich der innere schlauchförmige Kunststofffilm
105, der auch aus dem gebrochenen Abschnitt 102 der Rohrleitung dringt, nach wie vor
in Fig. 1, doch dieser schlauchförmige Film 105 ist lokal stark ausgedehnt und bricht
schließlich aufgrund des Fluiddrucks, sodass das Fluid austritt. Selbst wenn die
überlappten seitlichen Endabschnitte 104 des Auskleidungsmaterials 103 nicht im
gebrochenen Abschnitt 102 der Rohrleitung 101 liegen, dehnt sich das
Auskleidungs
material 103 im gebrochenen Abschnitt 102 aus, während die Ablösung der seitlichen
Endabschnitte des Auskleidungsmaterials innerhalb der Rohrleitung 101 ermöglicht
wird. Der verbleibende schlauchförmige Film 105 dient für die Rohrleitung 101 nicht
mehr als Verstärkungsfilm.
-
Ferner ist zu erwähnen, dass die Rohrleitung manchmal von unter Hochdruck
stehendem Grundwasser umgeben ist. Wenn die Rohrleitung einen gebrochenen
Abschnitt aufweist, dringt durch diesen gebrochenen Abschnitt eine große
Wassermenge in die Rohrleitung ein, sodass die Rohrleitung überall mit Wasser überflutet
wird. Wenn ein Auskleidungsmaterial an der Innenfläche einer solchen Rohrleitung
angebracht ist, wird dieses außen mit Wasser benetzt, sodass es nicht wärmegehärtet
werden kann oder zumindest einen langen Zeitraum für das Härten benötigt, selbst
wenn es innen erhitzt wird.
-
Das in Publ. 1 geoffenbarte FCM-Bahn-Auskleidungsmaterial ist hinsichtlich der
mechanischen Festigkeit dem SMC-Auskleidungsmaterial sicherlich überlegen, doch es
ist in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften für Anwendungen in Rohrleitungen
trotzdem nicht zufrieden stellend. Die SMC-Bahn in der FCM-Bahn weist mangelhafte
Festigkeit und Dehnung zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs auf, während die
Gewebebahn in der FCM-Bahn hohe Festigkeit und Dehnung während des
Zusammenbruchs aufweist. Somit bricht die SMC-Bahn im Vergleich zur Gewebebahn durch
schwächere Kraft zusammen. Im Fall der FCM-Bahn, die üblicherweise als
Auskleidungsmaterial verwendet wird und aus einer SMC-Bahn mit einer Dicke von 4,0
mm und einer Gewebebahn mit einer Dicke von 0,3 mm besteht, zeigten diese Bahnen
die folgenden Eigenschatten: Zusammenbruchs-Festigkeit von 8437 N/m und Dehnung
beim Zusammenbruch von 1,8% bei der SMC-Bahn; Zusammenbruchs-Festigkeit von
53563 N/m und Dehnung beim Zusammenbruch von 24% bei der Gewebebahn. Wenn
Zugkraft auf die SMC-Bahn einwirkt, ist die Kraft auf einen relativ schwachen Abschnitt
konzentriert, sodass lokale Dehnung und Zusammenbruch die Folge sind. Die
Gewebebahn andererseits zeigt im Anfangsstadium der Ausübung von Zugkraft infolge des
Streckens der entspannten Garne in der Gewebestruktur große Dehnung, doch ihr
Widerstand gegenüber Zugkraft nimmt rasch zu, nachdem sich die Garne in einem
bestimmten Ausmaß strecken konnten. Wenn die SMC-Bahn einstückig mit der
Gewebebahn kombiniert ist (wie z. B. in der FCM-Bahn), wird die lokal auf die SMC-
Bahn ausgeübte Kraft verteilt, sodass sich die Festigkeit und Dehnung zum Zeitpunkt
des Zusammenbruchs etwas verbessern. Wenn Zugkraft über eine bestimmte Grenze
ansteigt, bricht jedoch alleine die SMC-Bahn in der FCM-Bahn. Im obigen Beispiel
betrug die Festigkeit der SMC-Bahn zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs 11183 N/m
und ihre Dehnung 2,4%. Wenn also eine starke, über eine gewisse Grenze
hinausgehende Zugkraft beim Einsetzen des FCM-Bahn-Auskleidungsmaterials in
Rohrleitungen ausgeübt wird, bricht alleine die SMC-Bahn-Schicht, wodurch die
Auskleidungsbehandlung zum Misserfolg führt. Genauer gesagt besitzt das FCM-Bahn-
Auskleidungsmaterial für ein herkömmliches Kanalisationsrohr mit einem Durchmesser
von 300 mm eine Breite von etwa 1000 mm und eine Festigkeit der SMC-Bahn-Schicht
zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs von 11183 N. Dies bedeutet offensichtlich, dass
wenn eine Last von zumindest 9810 N beim Einsetzen des Auskleidungsmaterials in das
Rohr angelegt wird, die Möglichkeit besteht, dass die SMC-Bahn-Schicht
zusammenbricht. Im Allgemeinen hängt die Last zum Zeitpunkt des Einsetzens des
Auskleidungsmaterials in die Rohrleitung von deren Länge ab. Eine große Last wird also an das
Auskleidungsmaterial angelegt, wenn dieses und die Rohrleitung lang sind. Wenn die
Länge der Rohrleitung 80 Meter überschreitet, übersteigt die maximale Last, die an das
in die Rohrleitung eingesetzte Auskleidungsmaterial angelegt wird, manchmal 9810 N.
Wenn die Rohrleitung stark beschädigt ist, eine unregelmäßige Größe aufweist oder
gekrümmt ist, kann die Last leicht 9810 N übersteigen, selbst wenn die Länge der
Rohrleitung viel weniger als 80 Meter beträgt.
-
Im Allgemeinen wird eine Kanalisationsrohrleitung erzeugt, indem eine große Anzahl
an Hume-Betonrohren in Reihe miteinander verbunden werden. Wenn solche Hume-
Betonrohre lokal gebrochen sind, werden nur beschädigte Abschnitte repariert, indem
das beschädigte Rohr mit einem neuen Hume-Betonrohr ersetzt wird. Es ist in diesem
Fall üblich, das Rohr im gebrochenen Abschnitt an zwei Positionen abzuschneiden,
sodass nur der gebrochene Abschnitt entfernt wird und die abgeschnittenen Rohre mit
einem Reparaturrohr verbunden werden, dessen Außendurchmesser dem
Innendurchmesser der abgeschnittenen Rohre entspricht. Wenn eine solche
Kanalisationsrohrleitung mehrmals repariert wurde, variiert daher der Innendurchmesser der Rohrleitung
je nach den reparierten Abschnitten. Wenn die bereits reparierte Rohrleitung demnach
wieder zu reparieren ist, besitzt das zweite Reparaturrohr einen kleineren
Innendurchmesser als das erste Reparaturrohr. Somit ist die Rohrleitung insgesamt aus Kohren mit
unterschiedlichen Durchmessern aufgebaut. Wenn diese Rohrleitung mit einem
schlauchförmigen Auskleidungsmaterial mit einem bestimmten Durchmesser
ausgekleidet ist, neigt das Auskleidungsmaterial dazu, an der Stelle der Mehrfachreparaturen,
wo der Durchmesser der Rohrleitung deutlich kleiner ist, Falten zu bilden.
-
Aufgrund der obigen Ausführungen besteht die Notwendigkeit, ein einfaches und
kostengünstiges Mittel zur Aufbringung eines Auskleidungsmaterials in Rohrleitungen
bereitzustellen und ein neuartiges Auskleidungsmaterial zu entwickeln, das problemlos
in eine Rohrleitung mit beschädigten Abschnitten eingesetzt verden und eine starre
gewebefaserverstärkte Kunststoffauskleidung (FRP-Auskleidung) auf der Innenfläche
einer derartigen Rohrleitung bilden kann.
-
Es ist demzufolge ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein neues Auskleidungsmaterial
bereitzustellen, das auf die Innenfläche eines Rohrleitungssystems mit variierendem
Durchmesser und beschädigten Abschnitten aufgebracht werden kann, um eine starre
gewebefaserverstärkte Kunststoffauskleidung zu bilden.
-
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein Auskleidungsmaterial bereitzustellen, das in
ein Rohrleitungssystem mit variierendem Durchmesser und beschädigten Abschnitten
eingesetzt und wärmegehärtet werden kann, um eine starre gewebefaserverstärkte
Kunststoffauskleidung zu bilden, selbst wenn Grundwasser in die Rohrleitung eindringt.
-
Ein zusätzliches Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Auskleidungsmaterials,
das in ein Rohrleitungssystem mit variierendem Durchmesser eingesetzt werden kann,
ohne zum Zusammenbruch der harzimprägnierten Bahn unter starker Zugkraft zu
führen, und das eine starre gewebefaserverstärkte Kunststoffauskleidung bilden kann.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens, das ein
Rohrleitungssystem mit variierendem Durchmesser und beschädigten Abschnitten mit einem
Auskleidungsmaterial versieht, das eine starre gewebefaserverstärkte
Kunststoffauskleidung bilden kann, worin das Auskleidungsmaterial auf die Innenfläche der
Rohrleitung aufgebracht und dann die harzimprägnierte Bahn wärmegehärtet wird.
-
Ein zusätzliches Ziel der Erfindung liegt in der Bereitstellung eines Verfahrens, das ein
Rohrleitungssystem mit variierendem Durchmesser, insbesondere eine
Kanalisationsrohrleitung, mit einem Auskleidungsmaterial versieht, das eine starre
gewebefaserverstärkte Kunststoffauskleidung bilden kann, worin das Auskleidungsmaterial auf die
Innenfläche der Rohrleitung mit variierendem Durchmesser ohne Faltenausbildung
aufgebracht wird.
-
Andere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung.
-
Gemäß der Erfindung wird ein Auskleidungsmaterial für ein Rohrleitungssystem
bereitgestellt, das Rohrleitungen mit unterschiedlichen Durchmessern umfasst, die in
Serie angeordnet sind, wobei das Auskleidungsmaterial umfasst:
-
(a) einen flexiblen schlauchartigen Film, wobei der schlauchartige Film bis zu einer
Umfangslänge ausdehnbar ist, die jener des Abschnitts mit maximalem Durchmesser
des Rohrleitungssystems entspricht, wobei der schlauchartige Film an einer Falte
mehrmals gefaltet ist, so dass die Breite des gefalteten Films innerhalb einer Breite liegt,
die gleich groß wie oder etwas kleiner als der minimale Innendurchmesser des
Rohrleitungssystems ist, und
-
(b) eine harzimprägnierte Bahn, die die Außenfläche des schlauchartigen Films bedeckt,
wobei die Bahn eine Matte aus Fasern mit hoher Festigkeit sowie ein Gewebe umfasst,
das mit einem eingedickten flüssigen wärmehärtbaren Harz imprägniert ist, um einen
fasergewebeverstärkten Verbundstoff als Zwischenschicht zu bilden, deren
Umfangslänge etwa größer ist als jene des Abschnitts mit maximalem Durchmesser des
Rohrleitungssystems, und die die Außenfläche des flexiblen schlauchartigen Films bedeckt,
wobei seitliche Randabschnitte der Bahn gleitbar übereinandergelegt sind, sowie
(c) an der Außenfläche der Bahn und über ihre gesamte Länge ein schlauchartiges
Deckmaterial, das an einer maximalen Umfangslänge einen Innenumfang aufweist, der
geringer ist als die Umfangslänge der Bahn, wobei das Material wasserbeständig ist und
eine starke Widerstandsfähigkeit gegen Zugkraft aufweist, wobei die starke
Widerstandsfähigkeit gegen Zugkraft vom Material ausgeübt wird, wenn das Auskleidungsmaterial
im Rohrleitungssystem aufgeblasen ist, sodass die Umfangslänge des
Auskleidungsmaterials gleich groß wie oder etwas kleiner als jene des Abschnitts des
Rohrleitungssystem mit minimalem Durchmesser ist.
-
Beim Auskleidungsmaterial der Erfindung ist es vorzuziehen, dass das Gewbe in der
gewebefaserverstärkten Verbundformungsbahn nahe der Außenfläche angeordnet ist. Es
ist ferner vorzuziehen, dass im Auskleidungsmaterial der Flexible, schlauchförmige, im
innersten Abschnitt positionierte Film elastisch und luftdicht ist und durch den
Innendruck aufgrund des Druckfluids sich ausdehnend aufgeblasen werden kann.
-
Gemäß einer Variante der obigen Ausführungsform wird ein Auskleidungsmaterial
bereitgestellt, worin das schlauchförmige Deckmaterial ein gewebeähnliches Material
ist, das auf zumindest einer seiner Außenflächen mit einem wasserdichten Film
überzogen ist.
-
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, mit dem man
Rohrleitungssysteme, die eine Reihe an Rohren mit unterschiedlichen Durchmessern umfassen, mit
einer gewebefaserverstärkten Auskleidung versieht, umfassend die Schritte der Auswahl
eines oben beschriebenen Auskleidungsmatrials mit einem schlauchförmigen
Deckmaterial (4) und einer Bahn, die den Umfangslängen des Rohrleitungsmaterials
entspricht; Positionieren des Auskleidungsmaterials im System und Einleiten von
Druckfluid, wodurch die überlappten Abschnitte der Bahn gleiten, und anschließend
das Erhitzen des Auskleidungsmaterials, um das wärmehärtbare Harz in der Bahn zu
härten und dadurch eine einstückig verbundene gewebefaserverstärkte
Kunststoffauskleidung auf der Innenfläche der Rohrleitungen zu bilden.
-
Wie in der laufenden JP-A-4-38548 (EP-A-0 553 558) (veröffentlicht am 4.8.1992) der
Anmelder geoffenbart, kann das Erhitzen des Auskleidungsmaterials zwecks Härten des
wärmehärtbaren Harzes erfolgen, indem eine Dampfdüse zum Einspritzen von
überhitztem Dampf von einem Ende der Rohrleitung bis zum anderen bewegt wird oder
indem zuerst ein Erwärmungsfluid in das Auskleidungsmaterial eingeleitet wird, um es
vorzuwärmen, und dann eine Dampfdüse zum Einspritzen von überhitztem Dampf von
einem Ende der Rohrleitung bis zum anderen bewegt wird.
-
In der auf der Innenfläche der Rohrleitung ausgebildeten Kunststoffauskleidung befindet
sich der flexible schlauchförmige Film an der innersten Position der Auskleidung. Nach
Abschluss der Rohrauskleidungsbehandlung kann der flexible schlauchförmige Film
durch Ziehen eines Wenderiemens, der zuvor an einem Ende des
Auskleidungsmaterials befestigt wurde, in Richtung des anderen Endes entfernt werden, während der
Film umgestülpt wird. Eine Gewebeschicht wird mit einer Matte aus Glasfasern
überzogen, und die Gewebeschicht und die Matte werden gemeinsam mit dem Harz
imprägniert; nach dem Erhitzen liefern sie eine FRP mit einer einstückig kombinierten
Gewebeschicht auf einer Seite.
-
Gemäß der Erfindung ist es vorzuziehen, dass das flüssige wärmehärtbare Harz ein
ungesättigtes Polyesterharz oder ein Epoxyacrylatharz jeweils mit einer maximalen
exothermen Temperatur gemäß JIS K-6901 von zumindest 200ºC umfasst. Es ist ferner
vorzuziehen, dass ein solches flüssiges wärmehäribares Harz Styrol-Butadien-Styrol-
Blockcopolymer, Polystyrol, Polyethylen, Methylpolymethacrylat, Polyvinylacetat,
gesättigten Polyester, urethan-modifizierten gesättigten Polyester und/oder
Polycaprolacton als schrumpfungsarmes Additiv, Bariumsulfat, Talk,
Aluminiumhydroxid und/oder Glaspulver als Füllstoff, Magnesiumoxid und/oder
Magnesiumhydroxid als Verdickungsmittel und ein organisches Peroxid mit einer
Zersetzungstemperatur von 60-90:C als Härtungskatalysator enthält, um eine Halbwertszeit von 10
Stunden zu erreichen.
-
Bei Verwendung der FCM-Bahn wird sie vorzugsweise auf ihrer innersten Fläche mit
einer Faservliesschicht versehen, wobei die einstückig mit dem Harz kombinierte
Faservliesschicht in der resultierenden Auskleidung die Abriebbeständigkeit gegenüber
in der Kanalisation enthaltenen testen Teilchen erhöht.
-
Beispiele für das in die Rohrleitung unter Druck eingeleitete Fluid, um das
Auskleidungsmaterial aufzublasen, sind Luft, Stickstoff, Wasser usw. Die Verwendung
von Wasser ist allerdings nicht vorzuziehen, da es die Wärmehärtung des Harzes
beeinträchtigt. Am bevorzugtesten wird Druckluft verwendet.
-
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den
beiliegenden Abbildungen näher beschrieben, worin:
-
Fig. 1 eine Querschnittsansicht ist, die den Zustand eines herkömmlichen
Auskleidungsmaterials, das auf die Innenfläche einer Rohrleitung mit einem gebrochenen Abschnitt
aufgebracht ist, übertrieben darstellt;
-
Fig. 2 eine Querschnittsansicht ist, die den Zustand des Auskleidungsmaterials darstellt,
das in die Rohrleitung mit gebrochenem Abschnitt eingesetzt ist;
-
Fig. 3 eine Querschnittsansicht ist, die den Zustand des Auskleidungsmaterials darstellt,
das auf die Innenfläche der Rohrleitung mit gebrochenem Abschnitt aufgebracht ist;
-
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Auskleidungsmaterials ist, die den Zustand der
Überlappung in seitlichen und längsseitigen Endabschnitten zeigt;
-
Fig. 5 eine Querschnittsansicht ist, die den Zustand des einfachen Aufblasen des
Auskleidungsmaterials von Fig. 4 ohne Rohrleitung zeigt, um die Struktur des
Auskleidungsmaterials besser zu veranschaulichen;
-
Fig. 6 eine teilweise vergrößerte Querschnittsansicht der Struktur der
übereinandergelegten Endabschnitte des Auskleidungsmaterials ist;
-
Fig. 7 ein diametraler Schnitt durch ein Rohrsystem mit mehreren Durchmessern ist;
-
Fig. 8 eine Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Auskleidungsmaterials ist, das in
abgeflachtem Zustand gefaltet ist;
-
Fig. 9 eine diametrale Querschnittsansicht eines Teils des Systems in größerem Maßstab
ist, die das angeordnete Auskleidungsmaterial der Erfindung in Position zeigt;
-
Fig. 10 die Ausführungsform von Fig. 7, die (a) in einem ersten Rohr und (b) in einem
zweiten Rohr des Rohrsystems eingebaut ist, im Querschnitt darstellt.
-
In allen diesen Abbildungen haben gleiche Bezugszeichen - sofern nicht ausdrücklich
anders angeführt - die gleichen Bedeutungen.
-
Bezug nehmend auf Fig. 1 wurden die Nachteile des herkömmlichen
Auskleidungsmaterials beim Aufbringen auf die Innenfläche einer Rohrleitung mit gebrochenen
Abschnitten bereits erklärt.
-
In Fig. 2, aus der das in die gebrochene Rohrleitung eingesetzte Auskleidungsmaterial
ersichtlich ist, umfasst das Auskleidungsmaterial 1 einen flexiblen schlauchförmigen
Film 2, der seine Außenfläche überzieht, mit einer gewebefaserverstärkten
Verbundformungsbahn 3, die auf ihrer Außenfläche mit einem schlauchförmigen Deckmaterial 4
überzogen ist. Die Bahn 3 wurde zuvor mit einem eingedickten, flüssigen,
wärmehärtbaren Harz imprägniert und wird normalerweise hergestellt, indem die Bahn 3 mit
einem flüssigen wärmehärtbaren Harz imprägniert und bei gesteuerter Temperatur
erhitzt wird, um die Teilpolymerisation des Harzes durchzuführen. Der flexible
schlauchförmige Film 2 besteht aus einem elastischen synthetischen Harz und kann
durch Innendruck sich ausdehnend aufgeblasen werden. Über die gesamte Länge ist die
Bahn 3 in beiden seitlichen Endabschnitten bis zu einer bestimmten Breite überlappt,
um einen übereinandergelegten Abschnitt 5 zu bilden, wo die beiden seitlichen
Endabschnitte bis zu einer bestimmten Breite mithilfe des eingedickten wärmehärtbaren
Harzes aneinanderbefestigt sind und in entgegengesetzten Richtungen gemäß der
inneren Umfangslänge der zu behandelnden Rohrleitung gleiten können. Die Bahn 3 ist
auf der Außenfläche mit einem schlauchförmigen Deckmaterial 4 überzogen, das ein
flexibles gewebe- oder netzähnliches schlauchförmiges Material ist, das durch
Innendruck etwas ausgedehnt werden kann. Wenn das schlauchförmige Deckmaterial 4 ein
gewebeähnliches schlauchförmiges Material ist, kann es zumindest auf seiner
Außenfläche mit einem wasserdichten Film überzogen sein, um das Material
wasserbeständig zu machen. Das so aufgebaute Auskleidungsmaterial wird dann in
herkömmlicher Weise in eine Rohrleitung 6 mit einem gebrochenen Abschnitt 7
eingesetzt, z. B. mittels eines Verfahrens, bei dem ein Zugriemen verwendet wird (siehe
Fig. 5 in Publ. 1). In diesem Fall wird das Auskleidungsmaterial 1 in seitlich gebogenem
Zustand eingesetzt, in dem es im Querschnitt U- oder V-förmig ist, während es im in
Fig. 2 gezeigten abgeflachten Zustand gehalten wird.
-
In Fig. 3, aus der der Zustand des Auskleidungsmaterials 1 ersichtlich ist, das in der
Rohrleitung 6 mit dem gebrochenen Abschnitt 7 aufgeblasen ist, wird das im
abgeflachten Zustand in die Rohrleitung 6 eingesetzte Auskleidungsmaterial 1 durch
Druckfluid wie z. B. Druckluft aufgeblasen. In diesem Fall zeigt das schlauchförmige
Deckmaterial 4, das die äußerste Schicht des Auskleidungsmaterials bildet, große
Beständigkeit gegenüber Zugkraft, die beim Aufblasen ausgeübt wird, und dient dazu, die
Ausdehnung des Auskleidungsmaterials 1 nach außen über den gebrochenen Abschnitt
7 der Rohrleitung 6 hinausgehend (siehe Fig. 1) zu verhindern. Im Auskleidungsmaterial
1 im aufgeblasenen Zustand dehnt sich die Bahn 3 solcherart aus, dass die beiden
seitlichen Endabschnitte im übereinandergelegten Abschnitt 5 in entgegengesetzten
Richtungen gleiten können, sodass die äußere Umfangslänge der Innenfläche der
Rohrleitung 6 entspricht. Der flexible schlauchförmige Film 2 und das schlauchförmige
Deckmaterial 4 sind inhärent flexibel und elastisch, sodass sie sich mit der Ausdehnung
der Bahn 3 problemlos ausdehnen. Das schlauchförmige Deckmaterial 4 als äußerste
Schicht des Auskleidungsmaterials 1 kann auf der Bahn 3 angeordnet werden, indem
die Bahn 3, die in beiden seitlichen Endabschnitten überlappt wurde, mit dem Material
4 umwickelt wird und indem beide Enden des Materials 4 mit einem Garn o. dgl.
zusammengenäht werden. Das so laminierte Auskleidungsmaterial 1 wird vorzugsweise
mit einem Kunststofffilm umwickelt, um jegliche Verdampfung des flüssigen
wärmehärtbaren Harzes wie z. B. Styrol in der Bahn zu verhindern. Dies ist besonders dann
wünschenswert, wenn das Material 4 ein netzartiges Material ist. Ein solcher
Kunststofffilm kann knapp vor dem Einsetzen des Auskleidungsmaterials 1 in die
Rohrleitung 6 abgelöst werden.
-
Wenn die Rohrleitung mit Hochdruckgrundwasser umgeben ist, dringt dieses
gemeinsam mit Erdreich und Sand durch den gebrochenen Abschnitt 7 in das Rohr ein,
wodurch die Rohrleitung zur Gänze oder teilweise mit Wasser gefüllt wird, sodass das
Wärmehärten des Harzes unmöglich oder zu sehr verzögert wird. In einem in Fig. 3
gezeigten Beispiel wird eine FCM-Bahn mit einer Gewebeschicht 8 auf ihrer äußersten
Schicht für die Bahn 3 verwendet, und ein flexibles gevebeartiges Material, das
zumindest auf der Außenfläche mit einem wasserdichten Film 4' überzogen ist, dient
dazu, das Auskleidungsmaterial wasserbeständig zu machen. Demzufolge tritt im in
Fig. 2 gezeigten Auskleidungsmaterial hinsichtlich der Beschaffenheit des Bodens kein
Problem auf. Das Auskleidungsmaterial 1 besitzt auf der äußersten Schicht einen
wasserdichten Film, weshalb auf die Verwendung eines Kunststofffilms zur
Verhinderung der Verdampfung des flüssigen wärmehärtbaren Harzes durchaus
verzichtet werden kann.
-
In Fig. 4 sieht man ein weiteres Beispiel für das Auskleidungsmaterial. Eine
Gewebeschicht 8 ist zur Gänze mit der gewebefaserverstärkten Verbundformungsbahn
überzögen, die aus einer Vielzahl getrennter Bahnfraktionen 3' besteht, die in längsseitiger
und/oder seitlicher Richtung so angeordnet sind, dass die längsseitigen und/oder
seitlichen Endabschnitte der einzelnen getrennten Bahnfraktionen 3' übereinandergelegt
sind, damit sie gleiten können und ein Verbundbahnmaterial 3" formen können. In
diesem Fall besitzt jede der Bahnfraktionen 3' den gleichen Aufbau wie die Bahn 3
(siehe Fig. 2-3), unterscheidet sich aber in Bezug auf die Größe. Anders ausgedrückt
besteht das Bahnmaterial 3", das der Bahn 3 entspricht, aus mehreren Einheiten von
Bahnfraktionen 3'. Demzufolge können die einzelnen Bahnfraktionen 3' einfach durch
Schneiden der Bahn 3 in Quadrate hergestellt verden. Beide seitlichen Endabschnitte
des Verbundbahnmaterials 3" sind so übereinandergelegt (siehe die Bahn 3 der Fig.
2 oder 3), dass das Verbundbahnmaterial 3" schlauchförmig werden und die
Gewebeschicht 8 die Außenschicht des Bahnmaterials bilden kann. Daraus folgt, dass bei
Verwendung von SMC als einzelne Bahnfraktionen 3' das Verbundbahnmaterial 3"
insgesamt zur gewebefaserverstärkten Verbundformungsbahn, d. h. zur FCM-Bahn, wird.
Wie im Fall des Auskleidungsmaterials der Fig. 2-3 ist das Verbundbahnmaterial 3"
auf seiner Innenfläche mit dem flexiblen schlauchförmigen Film 2 versehen.
-
Die Länge der einzelnen Bahnfraktionen 3' in längsseitiger Richtung beträgt
vorzugsweise 30 Meter oder weniger, obwohl sie je nach maximaler, auf das
Auskleidungs
material ausgeübter Last beim Einsetzen in die Rohrleitung variiert. Wenn die Länge der
einzelnen Bahn 3' 30 Meter übersteigt, kann das Verbundbahnmaterial im
übereinandergelegten Abschnitt 5' brechen, wenn eine starke Zugkraft auf das Bahnmaterial
einwirkt, da die Reibung zwischen der Gewebeschicht 8 und den Bahnfraktionen 3' so
groß ist, dass die einzelnen Bahnfraktionen 3' im übereinandergelegten Abschnitt 5'
nicht gleiten können. Das Verbundbahnmaterial kann ferner höhere Beständigkeit
gegenüber Zugkraft erlangen, wenn die Länge der einzelnen Bahnfraktionen 3' verkürzt
wird. Wenn eine Vielzahl an Bahnfraktionen in seitlicher Richtung angeordnet ist, sind
im Allgemeinen 2-5 Bahnfraktionen angeordnet, obwohl diese Zahl je nach dem
Durchmesser der zu behandelnden Rohrleitung und der erwarteten Größe der
gebrochenen Abschnitte in der Rohrleitugn variieren kann. Wenn die Rohrleitung einen
sehr großen Durchmesser aufweist, ist es jedoch nicht wünschenswert, die Breite der
einzelnen Bahnfraktionen 3' besonders groß auszugestalten.
-
In diesem Fall ist die Breite der einzelnen Bahnfraktionen vorzugsweise auf höchstens 1
m begrenzt, auch wenn die Zahl der Fraktionen 5 übersteigt.
-
In Fig. 5, einer Querschnittansicht des aufgeblasenen Auskleidungsmaterials 1 von
Fig. 4, besitzt das Auskleidungsmaterial kleine überlappte Abschnitte 5' (zwei
überlappte Abschnitte 5' in der Abbildung) und einen überlappten Abschnitt 5 für das
Verbundbahnmaterial 3". In diesem Beispiel weist das Auskleidungsmaterial 1 eine
Sandwichstruktur auf, worin die Bahn 3 zwischen dem flexiblen schlauchförmigen Film
2 und der Gewebeschicht 8 eingeschoben ist. Im Allgemeinen liegt die Breite des
überlappten Abschnitts 5' der Bahnfraktion 3' in seitlicher Richtung innerhalb des
Bereichs von 10-30 cm, während jene in Längsrichtung im Bereich von 20-100 cm liegt.
Im Fall des Verbundbahnmaterials 3" oder der Bahn 3 ist die Breite des
Auskleidungsmaterials 1 im überlappten Abschnitt 5 im Allgemeinen etwas größer als im obigen Fall
und liegt im Bereich von 10-50 cm, obwohl die Breite je nach dem Innendurchmesser
der zu behandelnden Rohrleitung variieren kann.
-
In Fig. 6 sieht man den übereinandergelegten Abschnitt des Auskleidungsmaterials 1.
Dieser besteht aus der FCM-Bahn, die inhärent eine Gewebeschicht 8 besitzt. Das
Auskleidungsmaterial 1 besitzt die Gewebeschicht 8 in der Abbildung in doppelter
Ausführung, und die Verwendung des Auskleidungsmaterials auf diese Weise ist
vorzuziehen. Die Gewebeschicht 8 in der FCM-Bahn kann so angeordnet sein, dass die
Gewebeschicht 8 auf der gegenüberliegenden Seite von der für die Bahnfraktionen
verwendeten Gewebeschicht 8 angeordnet ist. Gemäß den Bedingungen der zu
behandelnden Rohrleitung können die einzelnen Bahnfraktionen 3" in seitlicher
Richtung breiter, jedoch in Längsrichtung kürzer oder umgekehrt sein.
-
Fig. 7 ist eine Querschnittansicht eines Rohrleitungssystems mit zwei Durchmessern wie
z. B. der Rohre 6 und 6'. Um diese Variation zu berücksichtigen, besteht das
Auskleidungsmaterial der Erfindung (siehe Fig. 8) aus (a) einem flexiblen
schlauchförmigen Film 2, der bis zur Umfangslänge dehnbar ist, die dem maximalen
Innendurchmesser eines Rohrleitungssystems entspricht, das mehrere Rohrleitungen
unterschiedlicher Durchmesser umfasst und an einem Faltpunkt 9 gefaltet ist, wo die Breite
des Films 2 innerhalb der Breite liegt, die dem minimalen Innendurchmesser des
Rohrleitungssystems entspricht oder etwas kleiner ist, und (b) einer Matte von Fasern hoher
Zähigkeit und einer Gewebeschicht, die einstückig mit einem eingedickten, flüssigen,
värmehärtbaren Harz imprägniert ist, um eine geweberaserverstärkte
Verbundformungsbahn 3 zu bilden, die eine Umfangslänge aufweist, die etwas größer als die innere
Umfangslänge ist, die dem Rohrleitungssystem mit dem maximalen Durchmesser
entspricht, und die Außenfläche des flexiblen schlauchförmigen Films 2 abdeckt. Beide
seitliche Endabschnitte der Bahn 3 sind gleitend in einem überlappten Abschnitt 5
übereinandergelegt, und die Umfangslänge des Auskleidungsmaterials 1 entspricht der
inneren Umfangslänge des Rohrleitungssystems mit dem minimalen Durchmesser oder
ist etwas kleiner.
-
Bei diesem Auskleidungsmaterial 1 besitzt der flexible schlauchförmige Film 2, der die
innerste Schicht bildet, einen Durchmesser, der der Rohrleitung mit dem maximalen
Innendurchmesser im Rohrleitungssystem entspricht. Dies bedeutet, dass die
Umfangslänge des Films 2 fast gleich der Umfangslänge der Rohrleitung mit dem maximalen
Durchmesser ist und dass der Film 2 auf die Rohrleitung mit einem solchen
Durchmesser anwendbar ist. Gleichzeitig muss der mehrmals im abgeflachten Zustand am
Faltpunkt 9 gefaltete Film 2 eine Breite aufweisen, die der Breite der Rohrleitung mit
dem minimalen Durchmesser entspricht oder etwas kleiner ist. Dies bedeutet, dass der
Film 2 in den schmalsten Abschnitt des Rohrleitungssystems eingesetzt werden kann.
Ebenso ist die Bahn 3 in ihrer Umfangslänge etwas größer als das Rohr 6 mit dem
größten Durchmesser. Da die Bahn 3 ziemlich dick ist und nicht mehrmals gefaltet
werden kann, ist sie in beiden seitlichen Endabschnitten in den überlappten Abschnitten
5" über eine relativ längere Entfernung übereinandergelegt, um in entgegengesetzten
Richtungen gleitbar zu sein. Das schlauchförmige Deckmaterial 4, das die äußerste
Schicht bildet, kann wie im Auskleidüngsmaterial der Fig. 2 und 3 wasserbeständig
und am Faltpunkt 10 im abgeflachten Zustand mehrmals nach außen gefaltet sein, um
seine Umfangslänge und seinen Durchmesser zu verringern, sodass die äußere
Umfangslänge im gefalteten Zustand kleiner als die innere Umfangslänge der
Rohrleitung mit dem minimalen Durchmesser ist, wodurch das Einsetzen des
Auskleidungsmaterials 1 in das schmalste Rohr 6' im Rohrleitungssystem ermöglicht wird.
-
Wie aus Fig. 9 ersichtlich, kann das Material die Durchmesserübergänge zwischen den
Rohren 6 und 6' überbrücken. Fig. 10(a) zeigt, wie das Material in das Rohr 6 seines
Konstruktionsdurchmessers passt, während Fig. 10(b) zeigt, wie in einem Rohr wie 6'
die Falten 9 und 10 teilweise in ihrer Position bleiben können, ohne die Funktionsweise
des Materials zu beeinträchtigen.
-
Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird das Auskleidungsmaterial in die Rohrleitung
eingesetzt und dort mithilfe eines Druckfluids in herkömmlicher Weise aufgeblasen. Da
das Auskleidungsmaterial der Erfindung in beiden seitlichen Endabschnitten gleitend
übereinandergelegt ist, um seine Umfangslänge zu reduzieren, können die überlappten
Abschnitte in entgegengesetzten Richtungen zum Zeitpunkt des Aufblasens gleiten, um
die Umfangslänge zu erhöhen, sodass das Auskleidungsmaterial mit der Innenfläche der
Rohrleitung in engen Kontakt gebracht wird.
-
Das in der Rohrleitung so angeordnete Auskleidungsrnaterial wird dann erhitzt, um das
wärmehärtbare Harz als Bindemittel zu erhärten. Durch richtige Auswahl der Harzart
kann das Härten des Harzes z. B. durch UV-Bestrahlung durchgeführt werden. In den
meisten Fällen jedoch erfolgt das Härten des Harzes durch Erhitzen. Gemäß dem
Verfahren von JP-A-4-38548 (EP-A-0 553 558) kann das Auskleidungsmaterial ohne
Ausüben von Hochdruck auf über 100ºC erhitzt werden, um das wärmehärtbare Harz
rasch zu härten.
-
Es ist auch ein Vorteil der Erfindung, dass im Fall eines wasserdichten Deckmaterials das
Eindringen von unter hohem Druck stehendem Grundwasser durch den beschädigten
Abschnitt der Rohrleitungen wirkungsvoll verhindert werden kann (siehe Fig. 3). Es ist
bekannt, dass in das Auskleidungsmaterial eingedrungenes Wasser die Härtung des
darin enthaltenen wärmehärtbaren Harzes stark beeinträchtigt. Gemäß der Erfindung
kann das Wärmehärten des Harzes rasch und problemlos erfolgen, da die das Harz
enthaltende Bahn vom Deckmaterial abgetrennt und thermisch isoliert ist.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Auskleidungsmaterial mit
relativ schwacher Zugkraft in Rohrleitungen eingesetzt werden kann, insbesondere in
der Ausführungsform von Fig. 4. Dies ist darauf zurückzuführen, dass starke Zugkraft in
einigen überlappten Abschnitten der Bahnfraktionen, die in seitlicher Richtung
bestehen, absorbiert wird. Somit bricht das Auskleidungsmaterial nicht einmal dann,
wenn starke Zugkraft darauf einwirkt.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das wie in Fig. 7 aufgebaute
Auskleidungsmaterial reibungslos in ein Rohrleitungssystem eingesetzt werden kann,
das aus mehreren in Reihe angeordneten Rohren mit unterschiedlichem Durchmesser
besteht. Wenn die innere Umfangslänge der Rohrleitung maximal ist, gleitet die Bahn,
die in beiden seitlichen Abschnitten über eine bestimmte Länge überlappt ist, in
entgegengesetzten Richtungen, sodass die Umfangslänge des Auskleidungsmaterials
erhöht wird. Wenn hingegen die innere Umfangslänge der Rohrleitung klein ist, gleitet
die Bahn nur ein bisschen, und die Umfangslänge des schlauchförmigen Films wird nur
durch leichtes Ausdehnen des Films von seinem Faltpunkt nicht vergrößert.
-
Wie oben beschrieben, sind die technischen Wirkungen und Vorteile des
Auskleidungsmaterials und Verfahrens der Erfindung außergewöhnlich. Es ist daher
offenkundig, dass das Auskleidungsmaterial der Erfindung besonders für die Reparatur
und/oder Verstärkung von Kanalisationsrohrleitungen geeignet ist.