DE19721822A1 - Kunststoff-Futterrohr, Verfahren für seine Herstellung und Anwendung - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein weiterentwickeltes Kunst­ stoff-Futterrohr, ein Verfahren für seine Herstellung und Anwendung.

Die Beförderung durch Rohrleitungen stellt einen großen Teil der Leistung der Transportsparte dar. Durch Rohrleitungen werden beispielsweise ein bedeutender Teil der Energieträger, die Produkte der Chemieindustrie und Lebensmittelindustrie befördert.

Im Interesse der erforderlichen mechanischen Festigkeit, weiterhin der einfachen und billigen Fabrikationsfähigkeit erfolgt der Transport durch eine im allgemeinen aus Metall, besonders aus Stahl, hergestellte Rohrleitung. Es ist eine ungünstige Eigenschaft solcher Rohrsysteme, daß ihre Fläche zufolge der chemischen und mechanischen Wechselwirkung von der Rohrleitung und dem transportierten Stoff mit Ausschei­ dung aus dem transportierten Stoff, mit Korrosion und auf andere Weise beschädigt werden kann.

Der Flächenschaden kann auch oft auf dem Stoff der Rohrlei­ tung sich erstrecken, also gefährdet er die Dichtheit der Transportrohrleitung, wodurch der zu transportierende Stoff wegfließen kann, und in dem Falle von entzündlichen, ent­ flammbaren und/oder giftigen Stoffen kann er Umweltschäden verursachen.

In solchem Falle hält die Materialstruktur der Rohrleitung hinsichtlich der Festigkeit zwar noch lange Zeit die Bean­ spruchungen aus, aber ihre Dichtheit erreicht das gewünschte Niveau nicht mehr. Gemäß dem Stand der Technik wird in dem Falle einer solchen Gefahr, oder im bereits eingetretenen Falle, diese Rohrleitung mit sogenanntem Futterrohr versehen, das im Falle eines neuen Rohres die Notwendigkeit des vor­ zeitigen Tausches, bei einem alten beschädigten Rohr, den Austausch der ganzen Rohrleitung vermeidet.

Der Außendurchmesser des Futterrohres stimmt zweckmäßig mit dem Innendurchmesser der (Metall-) Rohrleitung mit gereinig­ ter Innenfläche überein, denn in diesem Falle kann man ge­ wahrleisten, daß infolge der Fütterung eine möglichst geringe Querschnittsabnahme stattfindet.

In der Praxis gemäß dem Stand der Technik wird oft ein Pro­ blem dadurch verursacht, daß in eine Rohrleitung ein solches Kunststoff-Futterrohr, dessen Durchmesser mit dem Innendurch­ messer der Metall-Rohrleitung übereinstimmt, sehr schwer ein­ geschoben werden kann, denn die bei der Einziehung auftreten­ den Reibkräfte erschweren die Einziehung des Futterrohres in großem Maße.

Das Ziel der Erfindung ist die Ausbildung eines Futterrohres, und dessen Herstellungs- und Anwendungsverfahren, das bei der Fütterung die Beseitigung der - gemäß dem Stand der Technik auftretenden - Schwierigkeiten ermöglicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ausbildung eines solchen Futterrohres und dessen Herstellungs- und An­ wendungsverfahrens zu ermöglichen, das die einfache Ausfüt­ terung des zu fütternden Rohres mit solch einem Futterrohr ermöglicht, dessen Außendurchmesser insbesondere mit dem Innendurchmesser des zu fütternden Rohres in etwa überein­ stimmt.

Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß durch solch ein Futterrohr gelöst, dessen Querschnitt entlang der Länge des Futterrohres - vorzugsweise auf U-Form - deformiert ist, weiterhin vorteilhaft ist es in dieser Position - vorzugs­ weise mit Vakuum - fixiert.

Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin erfindungsgemäß mit solch einem, für die Herstellung eines Kunststoff-Futterroh­ res anwendbaren Verfahren gelöst, wobei das Kunststoff-Futterrohr in einer an sich bekannten Weise hergestellt wird, dann entlang seiner Länge - vorzugsweise auf U-Form - zusam­ mengefaltet wird, weiterhin nach der Zusammenfaltung der - durch das Rohr umgrenzte - Innenraum hermetisch geschlossen wird, und unter niedrigerem Druck als der Umgebungsdruck gelegt wird.

Die Aufgabe gemäß der Erfindung wird weiterhin durch solch ein Anwendungsverfahren gelöst, wobei die - gemäß dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren hergestellte - Rohrleitung in die zu fütternde Rohrleitung auf eine an sich bekannte Weise ein­ gelegt oder eingezogen wird, dann der Druckunterschied zwi­ schen dem Innenraum des Rohres und der Umwelt ausgeglichen wird, weiterhin nachfolgend der Innenraum des Rohres vor­ teilhaft unter einen größeren Druck als Umgebungsdruck gelegt wird. Im folgenden wird die Erfindung im Detail näher erläu­ tert.

Es ist an sich bekannt, ein Verfahren für die Herstellung von Hartpolyethylen-Rohren, die in vorhandenen Rohrleitungen eingezogen werden können.

Die Herstellung erfolgt im allgemeinen mit Strangpressen, dann nach dem Strangpressen werden die Rohre im Vakuumkasten entspannt und mit Tiefkühlung in einer an sich bekannten Weise stabilisiert. Während des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das - auf die Temperatur von ungefähr 20°C temperierte- Rohr seiner Länge entlang auf eine einziehbare Form - ins­ besondere auf U-Querschnitt - gefaltet, dann durch eine Rol­ lenbahn auf eine Wickeltrommel gewickelt. Nach der Verferti­ gung der - im allgemeinen 50-200 m langen - Rolle wird das Rohr mit Felgenband gesichert, dann mit - in seinem Innenraum hergestelltem - Vakuum für die Lagerperiode formhaltig ge­ macht.

Während der Anwendung wird das formhaltige Rohr in die zu fütternde Rohrleitung eingezogen, was wegen des verminderten Querschnittes des einzuziehenden Futterrohres einfach be­ werkstelligt werden kann.

Während der Herstellung kann die Zusammenfaltung auf eine technologisch verwirklichbare, beliebige Form, in der Praxis aber zweckmäßig auf eine in etwa U-Form oder V-Form erfolgen.

Diese Form wird in Fig. 1 veranschaulicht, wobei erstens der originale kreisförmige, rohrförmige Querschnitt und zweitens der in etwa U-förmige Querschnitt nach der Umbiegung er­ sichtlich ist.

Im folgenden wird die Erfindung aufgrund der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

Die beiliegende Fig. 1 veranschaulicht den Querschnitt des erfindungsgemäßen Kunststoff-Futterrohres 1 vor der Zusammen­ faltung (I.) und nach der Zusammenfaltung (II.).

Es ist aus den obigen Ausführungen ersichtlich, daß der Querschnitt des auf die Einziehung so vorbereiteten Rohres wesentlich kleiner als der originale Querschnitt ist, also ist seine Einziehung im wesentlichen unbehindert.

Nach der Einlegung wird der Innenraum des Futterrohres geöff­ net, und so unter Umgebungsdruck gesetzt, dann nachfolgend mit einem - im Verhältnis zum Umgebungsdruck größeren - Überdruck hin zu der Innenwand des zu fütternden Rohres gedrückt.

Gemäß der Gebrauchserfahrung "erinnert" sich ein mit solchem Verfahren hergestelltes Futterrohr an seine frühere Form und trennt sich von der Innenwand des gefütterten Rohres auch ohne Druckbelastung nicht ab.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Futterrohres ist ein­ fach und billig möglich, und mit seiner Anwendung ist es möglich, die Lebensdauer vieler korrodierter, beschädigter Rohrleitungen zu verlängern, beziehungsweise die Lebensdauer vieler neuer Leitungen kann wesentlich - zusammen mit der wesentlichen Verbesserung der Mittelsströmungs-Eigenschaften (z. B. die innere Reibung) - verlängert werden.

Claims (3)

1. Kunststoff-Futterrohr, dadurch gekennzeichnet, daß sein Querschnitt entlang der Länge des Futterrohres, ins­ besondere auf "U"-Form-deformiert ist, wobei insbeson­ dere es in dieser deformierten Position, vorzugsweise mit Vakuum, fixiert ist.

2. Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Futter­ rohres gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-Futterrohr in einer an sich bekannten Weise hergestellt wird, dann entlang seiner Länge, insbeson­ dere auf "U"-Form, zusammengefaltet wird, weiterhin nach der Zusammenfaltung der Innenraum des Rohres hermetisch geschlossen wird, und der Innenraum unter niedrigeren Druck als der Umgebungsdruck gesetzt wird.

3. Verfahren zur Anwendung des erfindungsgemäßen Futterroh­ res gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Rohr­ leitung in einer an sich bekannten Weise in die zu fütternde Rohrleitung eingelegt wird, dann der Druck­ unterschied zwischen seinem Innenraum und der Umgebung ausgeglichen wird, wobei insbesondere nachfolgend sein Innenraum unter höherem Druck als der Umgebungsdruck gesetzt wird.