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Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei oder bezüglich von
Druckmaschinen und hat besonderen Bezug auf eine Einrichtung zum Zuführen von
Druckfarbe oder einem anderen Fluidum zu deren Druckzylinder.
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Es ist übliche Praxis bei Druckmaschinen, die Druckfarbe einer
Zuführwalze mittels eines Streichblättes zuzuführen, das hinsichtlich seines Abstandes
von der Walze in engen gegenseitigen Intervallen längs der Walzenlänge
einstellbar ist, um dadurch die Aufnahmerate von Druckfarbe durch die
Walze zu steuern. Die durch die Zuführwalze aufgenommene Druckfarbe
wird dann nachfolgend auf eine Reihe von Walzen übertragen, die sich in
Berührung miteinander bewegen und die Druckfarbe gleichmäßig auf den
Druckzylinder auftragen.
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Das Ausmaß an Steuerung versagt bei der bekannten Anordnung
hinsichtlich der Auftragerate von Druckfarbe und der Gleichförmigkeit dieses
Auftrags über die Maschinenbreite, in Anbetracht der heutzutage bei
Hochgeschwindigkeits-Druckmaschinen gegebenen Anforderungen, wie sie beim
Zeitungsdruck verwendet werden, und das primäre Ziel der Erfindung ist es,
eine verbesserte Einrichtung für die Zufuhr von Druckfarbe zu den
Druckzylindern zur Verfügung zu stellen. Die GB-A-434 107 und die
US-AA 709 635 zeigen Anordnungen dieser bekannten Art, die unter
diesen Problemen leiden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Farbzuführsystem für eine
Druckmaschine gemäß Anspruch 1 vorgesehen.
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Vorzugsweise erstrecken sich die Zuführdurchgänge zwischen einer Flanke
eines Kanales, welcher an die Flüssigkeitskammer an deren oberen Bereich
angrenzt, und zwischen der genannten gemeinsamen Oberfläche, und ein
inneres Ende jedes Stößels ist wahlweise mit der genannten Flanke in
Ein
griff bringbar, um das Ende jedes betreffenden Zuführdurchganges zu
überdecken, um denselben wirksam zu verschließen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Merkmal ist jeder Stößel
schraubgewindemäßig in Eingriff mit einer betreffenden Büchse, die in der Schiene
sitzt, und die Einstellung des Stößels wird durch Drehen des genannten
Stößels relativ zu seiner Büchse bei Betätigung des zugehörigen
Schrittmotors bewirkt.
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Die Erfindung wird nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen weiter beschrieben, in denen:
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Fig. 1 eine schematisierte Vorderansicht einer Anordnung für das
Zuführen von Druckfarbe zu einem Zylinder einer Druckmaschine ist;
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Fig. 2 ein Schnitt der Druckschiene von Fig. 1 entlang der Linie A-A von
Fig. 1 ist;
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Fig. 3 ein Schnitt des in Fig. 1 gezeigten Dichtesteuerungsventils entlang
der Linie B-B ist und
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Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht ist, die eine Druckschiene
zeigt, die zum Zuführen von zwei Druckfarben eingerichtet ist.
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Es wird nun auf die Zeichnungen und insbesondere auf deren Fig. 1 Bezug
genommen. Eine Einrichtung zum Zuführen von Druckfarbe für eine
Druckmaschine weist eine Farbschiene 11 von einer Länge auf, die größer
ist als die beabsichtigte Druckbreite, sowie eine Zuführeinrichtung 12 mit
einem Farbreservoir 13, eine zwangsmäßige Verdrängerpumpe 14 sowie
ein Dichtesteuerventil 15 auf, zu dem Druckfarbe vom Reservoir 13 her
mittels der Pumpe 14 zugeführt wird und von dem die Druckfarbe der
Schiene 11 zugeführt wird.
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Die Farbschiene, siehe nunmehr Fig. 2, weist einen langgestreckten, im
wesentlichen rechteckförmigen Körper auf, wobei die Seite des Körpers,
wel
che für das Auftragen vorgesehen und in engem Abstand der
gegenüberliegenden Druckwalze zugekehrt ist, auf die die Druckfarbe aufgetragen
werden soll, eine konkave, teilzylindrische Form besitzt, deren Krümmung
derjenigen des genannten Zylinders angenähert ist. Der Körper ist
üblicherweise aus Aluminium und längs der horizontalen Mittellinie geschlitzt; um
einen oberen und unteren Körperteil 17 bzw. 18 zu bilden.
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Die obere Fläche 19 des unteren Körperteiles 17 beinhaltet einen Kanal 21
halbkreisförmigen Querschnitts, zu dem Druckfarbe vom Dichtesteuerventil
15 über ein Zuführrohr 22 zugeführt wird.
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Die untere Fläche 23 des oberen Gehäuseteiles 18 weist einen Kanal 24 mit
dem gleichen halbkreisförmigen Querschnitt auf, wie er in dem unteren
Körperteil 17 vorgesehen ist, und die Kanäle 21, 24 sind in den
betreffenden Körperteilen übereinander liegend so ausgerichtet, daß sie eine
Farbkammer in dem Körper begrenzen. Im Gegensatz zu dem unteren
Körperteil weist der obere Körperteil 17 außerdem eine Nut 26 auf, die sich in
Längsrichtung als Ansatz des Kanales 24 in dem Körperteil erstreckt, wobei
die Nut 26 einen rechteckigen Querschnitt besitzt und einem Zweck dient,
der nachstehend erläutert wird.
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Eine Mehrzahl abgestufter Bohrungen 27 ist Seite an Seite in dem oberen
Gehäuseteil ausgebildet, wobei sich besagte Bohrungen parallel zur unteren
Fläche 23 des Körperteils und durch die gesamte Ausdehnung dieses
Körperteils hindurch erstrecken. Die abgestuften Bohrungen 27 sind so
positioniert, daß sie quer durch die Nut 26 verlaufen, und so ausgebildet, daß ein
äußerer Abschnitt, ein Zwischenabschnitt und ein Innenabschnitt mit
jeweils abnehmenden Durchmessern gebildet werden.
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Die konkave Fläche 16 des oberen Körperteiles 18 ist in Ausrichtung auf
den inneren Abschnitt 28 jeder abgestuften Bohrung geschlitzt, wobei die
Schlitze 29 vorzugsweise einen bogenförmigen Querschnitt aufweisen, bei
Betrachtung in der Längsrichtung derselben, wobei die Schlitze der
aufeinanderfolgenden, abgestuften Bohrungen 28 fluchtend und eine in die
andere mündend angeordnet sind, um einen ununterbrochenen Schlitz an der
Oberfläche des Körperteiles mit zyklisch variierter Tiefe in Längsrichtung
des Körperteiles zu bilden.
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Jede abgestufte Bohrung 27 nimmt einen zylindrischen Stößel 31 auf, der
mit ihr in Eingriff ist, wobei der Stößel 31 axial in der abgestuften Bohrung
27 beweglich und mit einer Flanke 32 der Nut 26 in Eingriff bringbar ist.
Der Stößel ist in einer Büchse 33 angeordnet, die in abgedichteter
Anordnung in dem äußeren Abschnitt der betreffenden gestuften Bohrung 27 sitzt
und schraubgewindemäßig damit in Eingriff ist, um in oder außer Eingriff
mit der genannten Flanke 32 bewegt zu werden. Die Büchse 33 weist einen
sechseckigen Flansch an ihrem äußeren Ende auf, der sich am oberen
Körperteil 18 abstützt, um dadurch die Genauigkeit der Position der Büchse 33
axial zur abgestuften Bohrung 27 sicherzustellen. Außerhalb der Büchse ist
der Stößel 31 an einem zylindrischen Kragen 35 hülsenartiger Form
befestigt, und ein Steuerschlitz 36 in der ringförmigen Endfläche 37 des Kragens
35 ist zur Aufnahme eines radialen Stiftes 38 vorgesehen, welcher von einer
Verschiebeeinrichtung 39 getragen ist.
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Die Verschiebeeinrichtung 39 besteht aus einem Schrittmotor 41, der sich
in 200 Schritten pro Umdrehung bewegt und der antriebsmäßig mit dem
Stößel 31 über ein Getriebe 42, 43 verbunden ist, wobei der Schrittmotor
41 elektronisch mittels einer Einrichtung gesteuert ist, die keinen Teil dieser
Erfindung bildet, jedoch den Stößel 31 in Längsrichtung der Büchse 33
einstellt und damit relativ zu der Stufe, welche durch die Flanke 32 gebildet
ist, und dadurch die Querschnittsabmessungen des Strömungsdurchganges
zwischen Kanal 24 und innerem Abschnitt 29 der abgestuften Bohrungen
27 verändert.
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Das Dichtesteuerventil 15, siehe nunmehr Fig. 3, weist einen
Aluminiumkörper 44 rechteckiger Form auf, der einen in ihm befindlichen Durchlaß
45 aufweist, um in gleitendem Eingriff damit ein Schieberventilglied 46
aufzunehmen. Ein Einlaß 47 in dem Körper 44 ist mit dem Durchlaß 45 über
einen Einlaß im Bereich des Schieber-Sperrgliedes 48 und zwei Auslässe in
Fluidströmungsverbindungen, die in der Wand des Durchlasses
symmetrisch relativ zum Schieber-Sperrglied 48 in dessen Mittelstellung
angeordnet sind und zu Auslässen 49, 150 führen, die in Fluidströmungsverbindung
mit der Farbschiene 11 bzw. dem Farbreservoir 13 sind. Die Beziehung
zwischen Auslässen und dem Strömungssperrglied ist so, daß die
Einstellung des Schieberventilgliedes in dessen Axialrichtung die Menge an
Druckfarbe verändert, die der Druckschiene zu- und zum Reservoir zurückgeführt
wird.
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Das Dichtesteuerventil 15 weist ferner ein dafür vorgesehenes selbsttätiges
Einstellmittel auf, wobei besagtes Einstellmittel einen linearen Schrittmotor
52 aufweist, der antriebsmäßig mit dem Schieberventilglied 46 verbunden
ist und unter der Steuerung einer Sensoreinrichtung (nicht gezeigt) arbeitet,
die auf die Druckdichte des bedruckten Blattes anspricht. Bei Benutzung
wird Druckfarbe zu der Farbkammer in der Farbschiene 11 vom Reservoir
13 mittels der zwangsmäßigen Verdrängerpumpe 14 zugeführt, wobei ein
Anteil der von dieser Pumpe 14 gelieferten Druckfarbe zu der Kammer 25
strömt und die Ausgleichsmenge zu dem Reservoir 13 entsprechend der
Einstellung des Dichtesteuerventils zurückgeführt wird. Die der
Farbkammer 25 zugeführte Druckfarbe füllt diese Kammer von unten, und daher
kann keine Druckfarbe auf den Druckzylinder aufgetragen werden, bis
diese Kammer voll ist und die darin befindliche Druckfarbe unter Druck steht.
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Von der Farbkammer 25 tritt die Druckfarbe zu dem Druckzylinder über
den inneren Abschnitt 29 der betreffenden gestuften Bohrungen 27 im
oberen Körperteil 18 aus, wobei die Zuführrate an jeder Position entsprechend
der Stellung des betreffenden Stößels 31 relativ zum angrenzenden Ende
des inneren Bohrungsabschnittes variierbar ist.
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Wie ersichtlich, ist jeder Stößel einzeln hinsichtlich der Zuführrate
entsprechend der Einstellung dieses Stößels steuerbar, während die Zuführrate der
Farbschiene als ganzes, wenn somit die Stößel kollektiv betrachtet werden,
durch Einstellen des Schieberventilgliedes variierbar ist. Durch Benutzung
von Schrittmotoren zum Einstellen der Stößel und des Dichtesteuerventils
sind wir in der Lage, optimale Betriebsbedingungen zu erreichen,
entsprechend den speziellen Umständen, die einfach und schnell zu erreichen
sind.
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Durch eine Abwandlung der Bauweise kann die Farbschiene dazu dienen,
zwei unterschiedliche Farben zuzuführen.
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So ist, indem nun auf Fig. 4 Bezug genommen wird, eine weitere
Farbkammer in dem unteren Körperteil vorgesehen, wobei diese Kammer einen
halbzylindrischen Abschnitt aufweist, zu dem die Druckfarbe zunächst
zugeführt wird, sowie eine Nut aufweist, die sich von dem oberen Bereich
dieses Abschnittes erstreckt. Eine abgestufte Bohrung ist wie zuvor
vorgesehen, und ein Stößel ist mit dieser gestuften Bohrung in Eingriff. Jedoch ist
der schraubgewindemäßige Eingriff zwischen Stößel und Büchse gegenüber
der ersten Stößel/Büchse-Kombination umgekehrt, und die Stößel sind
antriebsmäßig über Zahnräder miteinander verbunden, die auf den
betreffenden Stößeln befestigt sind. Ein gemeinsamer Schrittmotor versorgt beide
Stößel, und somit werden beide Stößel gleichzeitig und gleichsinnig
betätigt. Die Zufuhr von Druckfarbe durch die eine oder andere Reihe von
Stößeln kann wahlweise eingestellt werden, und indem man voneinander
unabhängige Zuführsysteme für die zwei Reihen hat, kann die Anordnung
dazu benutzt werden, um die eine oder andere Druckfarben zuzuführen, die
den Farbkammern zugeliefert werden, in dem nicht ausgewählten System
tritt keine Leckage von Druckfarbe bei fehlender Zufuhr zu der
entsprechenden Kammer auf.
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Somit ist, obgleich beispielsweise bei den hier offenbarten Anordnungen
eine manuelle Übersteuerung für die Stößeleinstellung sowie zum
Einstellen des Dichtesteuerventiles vorgesehen ist, das Vorsehen dieser
Möglichkeit nicht wesentlich.
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Ferner sind, obgleich die vorgeschlagenen Bauweisen in erster Linie zur
Zulieferung von Druckfarbe zu einem Zylinder in einer Druckmaschine in
einfach steuerbarer Weise gedacht sind, diese Bauweisen auch anwendbar,
um gesteuerte Mengen von Wasser zu dem Druckzylinder zuzuführen,
wenn es im Druckverfahren erforderlich ist.
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Die hier vorgeschlagene Farbschiene ist natürlich in einfacher Weise so
einstellbar, daß die Farbzufuhr lediglich auf einer begrenzten Breite des
Druckzylinders erfolgt oder in voneinander getrennten Abschnitten der
Schiene, und daß eine betreffende Farbzufuhr zu unterschiedlichen
Abschnitten erfolgt, gleichzeitig zur Zufuhr unterschiedlicher Druckfarbe zu
anderen Abschnitten der Druckmaschine.
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Es ist vorzuziehen, daß das innere Ende der Stößel in einem rechten Winkel
zu deren Achse verläuft, um eine abdichtende Berührung mit der
gegenüberliegenden Flanke des Kanales zu erzielen. Es mag sich jedoch in
manchen Fällen als bevorzugt erweisen, daß dieses innere Ende eine verjüngte
Form aufweist und daß das entsprechende Ende der abgestuften Bohrungen
eine konische Form besitzt.