DE69220043T2 - Multiaxialweben - Google Patents
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Description
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind ein Verfahren und eine Webmaschine zum Weben von multiaxialem Gewebe sowie durch ein solches Verfahren hergestelltes Gewebe.
- Multiaxiales Gewebe wird als Verstärkung bei der Herstellung von Bauteilen verwendet. Die Festigkeitsanforderungen eines Verbundmaterials verändern sich entlang seiner Struktur, und so muss das Gewebe für jedes Bauteil maßgeschneidert werden. Dazu gehört gewöhnlich das präzise Zuschneiden des Gewebes auf die Größe und Schichtung, die erforderlich ist, um eine dreidimensionale Struktur zu bilden. Zwischen diesen Schichten oder Lagen kann eine Delamination auftreten, so dass das Bauteil geschwächt wird, und es ist somit zu wünschen, dass die unabhängig voneinander ausgebildeten Schichten physisch aneinander gebunden werden, um eine Festigkeit zwischen den Schichten zu erbringen.
- Ein allgemeines Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren und einen Webmaschinenkopf zur Herstellung von Geweben zu schaffen, die Kettfäden beinhalten, die sich parallel zu und/oder schräg zu der Abnahmerichtung des Gewebes erstrecken. Die Neigung der Kettfäden kann in einer horizontalen und/oder einer vertikalen Ebene verlaufen. Die Kettfäden sind mit Schussfäden verwebt, die sich in einer im Wesentlichen rechtwinklig zu der Abnahmerichtung erstreckenden Richtung erstrecken können, und/oder die in einer horizontalen und/oder vertikalen Ebene geneigt sind.
- Ein weiteres Ziel liegt darin, ein solches Verfahren und einen Webmaschinenkopf zu schaffen, die die Herstellung komplexer Gewebe gestatten, wobei das Bindungsmuster während des Ablaufs des Webvorgangs selektiv änderbar ist. Es ist somit möglich das Gewebe maßzuschneidern, um die gewünschten Formen und/oder Festigkeitseigenschaften zu erzielen.
- Die DE-A-2319822 offenbart eine Maschine zur Ausbildung eines triaxialen Gewebes, bei dem Kettfadenstränge in eine obere und eine untere Stranggruppe unterteilt sind, wobei die Stränge der oberen Gruppe in Querrichtung zwischen den Positionen der Stränge der unteren Gruppe angeordnet und von diesen beabstandet sind. Sich in Querrichtung bewegende Führungsmittel sind vorgesehen, um die erste Kettfadengruppe in einer ersten Querrichtung, und die andere Kettfadengruppe in der entgegengesetzten Richtung zu bewegen. Es sind außerdem Fadenübergabemittel vorgesehen, um nach jeder Querbewegung der Kettfadenstranggruppe den vorauseilenden Kettfadenstrang von der querverlagerten Gruppe zu dem nacheilenden Ende der anderen Kettfadenstranggruppe zu übertragen.
- Gemäß der DE-A-2319822 gelangen mit den Kettfadensträngen der oberen und der unteren Gruppe, Weblitzen in Eingriff, die dazu verwendet werden um ein Fach zum Einziehen des Schussfadens zu bilden, indem Kettfadenstränge der oberen Kettfadenstranggruppe von oberen Führern, die sie in der Position eines nicht ausgebildeten Fachs einnehmen, auf untere Führer übertragen werden, die die Kettfadenstränge der unteren Gruppe in der Position bei bei nicht ausgebildetem Fach einnehmen, und indem die Kettfadenstränge der unteren Kettfadenstranggruppe von den unteren Führern, die sie in der Position mit nichtausgebildetem Fach einnehmen, auf die oberen Führer übertragen werden, und indem die Kettfadensträge nach dem Einziehen des Schussfadens in ihre Position mit nicht ausgebildetem Fach zurückgeführt werden.
- Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Verweben von Kettfäden mit Schussfäden in einer Webmaschine geschaffen, bei dem:
- Die Kettfäden in einer Kettzuführrichtung und die Web- oder Schussfäden zum Verweben mit den Kettfäden in einer Schussrichtung eingeführt werden,
- ein Kamm vorgesehen ist, der einen unteren sich in der Schussrichtung erstreckenden und nach oben gerichteten Kammabschnitt, sowie einen oberen Kammabschnitt aufweist, der sich in der Schussrichtung erstreckt und der nach unten gerichtet ist,
- die Kammabschnitte in Bezug aufeinander in Schussrichtung bewegbar sind,
- die Kettfäden durch Einlegen in Ausnehmungen der Kammabschnitte geführt sind,
- dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Ausführung der folgenden Schritte in der folgenden Reihenfolge beinhaltet,
- (i) Überführen von Kettfäden von Ausnehmungen in einem ersten der Kammabschnitte in Ausnehmungen in dem zweiten der Kammerabschnitte, wobei die Kettfäden aus Kettfäden in dem ersten Kammabschnitt ausgewählt sind, um sie in Bezug auf andere Kettfäden in dem ersten Kammabschnitt in Schussrichtung zu bewegen,
- (ii) Bewegen der überführten Kettfäden in Schussrichtung durch Relativbewegung der Kammabschnitte, um eine ausgewählte Gruppe Kettfäden zu definieren, und dann
- (iii) Fachbildung in der Kettfadengruppe zum Eintragen des Schussfadens.
- Bei einer nachfolgend zu beschreibenden Ausführungsform beinhaltet das Verfahren den Schritt der Rücküberführung der ausgewählten individuellen Kettfäden in unterschiedliche Ausnehmungen des ersten Kammabschnitts und die Wiederholung dieser Folge bis eine gewünschte Kettfadenanordnung erreicht ist.
- Vorzugsweise ist der erste Kammabschnitt ortsfest und der andere Kammabschnitt in Schussrichtung bewegbar,
- beinhaltet der Schritt der Übertragung der ausgewählten Kettfäden die Übertragung ausgewählter individueller Kettfäden aus gegebeneh Ausnehmungen in dem ortsfesten Kammabschnitt in Ausnehmungen des bewegbaren Kammabschnitts, und
- beinhaltet der Schritt der Bewegung der überführten Kettfäden die Bewegung des bewegbaren Kammabschnitts in Schussrichtung um einen vorbestimmten Abstand.
- Die Überführung der individuellen Kettfäden von dem ortsfesten zu dem bewegbaren Kammabschnitt wird durch Verwendung individueller Weblitzen erreicht, die dazu geeignet sind, mit individuellen Kettfäden lösbar in Eingriff gebracht zu werden.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Webmaschinenkopf zum Verweben von Kettfäden mit Schussfäden geschaffen,
- mit Fadenliefermitteln zum Liefern von Kettfäden in einer Kettzuführeinrichtung,
- mit Schusseintragmitteln an einer Schusseintragstelle zum Eintragen von Schussfäden in einer Schussrichtung zum Verweben mit den Kettfäden,
- mit einem Kamm, der einen unteren, sich in der Schussrichtung erstreckenden und nach oben gerichteten Kammabschnitt und einen oberen Kammabschnitt aufweist, der sich in Schussrichtung erstreckt und nach unten gerichtet ist,
- wobei die Kammabschnitte im Bezug aufeinander in Schussrichtung bewegbar sind,
- wobei die Kettfäden geführt sind, indem sie in Ausnehmungen in dem ersten Kammabschnitt in Eingriff stehen, und
- wobei der Webmaschinenkopf aufweist:
- mehrere Weblitzen, die lösbar jeweils mit einem einzelnen Kettfaden in Eingriff bringbar sind und die so angeordnet sind, dass sie ausgewählte Kettfäden aus vorbestimmten Ausnehmungen in dem ersten Kammabschnitt in Ausnehmungen des zweiten Kammabschnitts übertragen, und
- wahlweise betätigbare Antriebsmittel, die eine Relativbewegung zwischen den Kammabschnitten um einen vorbestimmten Abstand in Schussrichtung bewirken,
- dadurch gekennzeichnet:
- dass der erste Kammabschnitt ortsfest und der andere Kammabschnitt in Schussrichtung bewegbar ist, und
- dass das wahlweise betätigbare Antriebsmittel dazu dient, zu veranlassen:
- dass ausgewählte individuelle Kettfäden aus gegebenen Ausnehmungen des ortsfesten Kamftiabschnitts in Ausriehmungen des bewegbaren Kammabschnitts überführt werden, und dann
- dass der bewegbare Kammabschnitt in der Schussrichtung bewegt wird, um die übertragenen Kettfäden in Schussrichtung um einen vorbestimmten Abstand zu bewegen.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein durch das oben definierte Verfahren hergestelltes Gewebe geschaffen.
- Unterschiedliche Aspekte der vorliegenden Erfindung sind nachfolgend mit Verweis auf die zugehörigen Zeichnungen beschrieben, es zeigen:
- Fig. 1 eineschematische Draufsicht auf ein tetraaxiales Gewebe,
- Fig. 2 eine schematische ausschnittsweise perspektivische Ansicht von zwei Ebenen des tetraaxialen Gewebes nach Figur 1, die durch einen Kettfaden verbunden sind,
- Fig. 3 eine schematische perspektivische Teilansicht von zwei Ebenen des tetraaxialen Gewebes nach Figur 1, die durch einen Schussfaden und einen Kettfaden miteinander verbunden sind,
- Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Webmaschine,
- Fig. 5 ein schematisches Layout der Strickmaschine nach Figur 4, von der Seite her gesehen,
- Fig. 6 eine schematische Darstellung, die das Auslegen von einem Kettfaden veranschaulicht,
- Fig. 7 eine Folge, die veranschaulicht, wie Kettfäden bewegt werden, um eine vordef inierte Kettfadengruppe zu bilden,
- Fig. 8 eine schematische Veranschaulichung der Fachbildung, und
- Fig. 9 eine schematische Seitenansicht der Verwendung eines einzelnen Schusseintraggreifers, beim Weben eines Mehrschichtgewebes.
- Fig. 10 ist eine schematische Ansicht, die mehrere Kettfäden in jeder Ausnehmung der Kammanordnungen zeigt,
- Fig. 11 ist eine Seitenansicht einer in Figur 5 veranschaulichten Aushebestange.
- Es wird zunächst auf die Figuren 1 bis 3 verwiesen, worin in Figur 1 ein tetraaxiales Gewebe 10 veranschaulicht ist, das aus Kettfäden 11 und Schussfäden 12 zusammengesetzt ist. Eine Kettfadengruppe (SW) ist im Winkel von 90º zu den Schussfäden angeordnet, eine andere Kettfadengruppe (MWL) ist in einem 45º-Winkel nach links zu der Schussrichtung geneigt und eine weitere Kettfadengruppe (MWR) ist unter 45º nach rechts zu der Schussrichtung geneigt angeordnet.
- Das in Figur 1 veranschaulichte Gewebe ist ein einschichtiges Gewebe. In den Figuren 2 und 3 ist ein zweischichtiges Gewebe mit einer oberen und einer unteren Gewebelage 15, 16 veranschaulicht, die jeweils aus dem in Figur 1 veranschaulichten Gewebe bestehen. In Figur 2 sind die obere und die untere Schicht durch einen Schussfaden 12a miteinander verbunden, wohingegen die obere und die untere Schicht in Figur 3 als durch einen Schussfaden 12a und einem Kettfaden 11a miteinander verbunden dargestellt sind. Die Festigkeit der Verbindung zwischen den Schichten oder Lagen kann durch Erhöhung/Verminderung der Anzahl von Verbindungsstellen durch den Kettfaden 11a und/oder den Schussfaden 12a variiert werden.
- Mit Bezugnahme auf die Figuren 4 bis 9 werden nun ein erfindungsgemäßes Verfahren und eine Webmaschine zur Erzeugung des Gewebes beschrieben, wie es in den Figuren 1 bis 3 veranschaulicht ist.
- In den Figuren 4 und 5 ist eine Webmaschine 50 mit einem Webmaschinenrahmen 51 veranschaulicht, an dem eine elektronische Jacquardeinrichtung 52 zur Steuerung des Hebens und Senkens der einzelnen Litzen 53 gehalten ist. Jede einzelne Litze 53 ist in einer entsprechenden Bohrung verschiebbar gelagert, die in einem Schaftrahmen 56 ausgebildet ist, der an dem Webmaschinenrahmen 51 befestigt ist. Jede Litze 53 ist durch eine Feder 54 federnd nach unten vorgespannt und über ein Webgeschirr 55 mit der Jacquardeinrichtung 52 verbunden.
- Die Webmaschine 50 weist außerdem eine vordere und eine hintere Kammanordnung 58 bzw. 59 auf, durch die Kettfäden laufen. Jede Kammanordnung 58, 59 weist einen oberen Kammabschnitt 58a, 59a und entsprechend einen unteren Kammabschnitt 58b, 59b auf. Die oberen Kammabschnitte 58a, 59a sind so montiert, dass sie in Schussrichtung verlagerbar sind, wohingegen die unteren Kammabschnitte 58b in Schussrichtung fest montiert sind.
- Entsprechend sind die oberen und die unteren Kammabschnitte 58a, 58b und 59a, 59b um eine seitliche Relativbewegung zwischen den oberen und den unteren Kammabschnitten zu ermöglichen, in Kettfadenzuführrichtung gegeneinander versetzt und voneinander beabstandet. Die oberen Kammfinger 58c, 59c (siehe Figur 5) überlappen sich in Vertikalrichtung jeweils mit den unteren Kammfingern 58d, 59d, so dass die zwischen einander benachbarten Fingern in den oberen und den unteren Kammabschnitten definierten Ausnehmungen in Vertikairichtung durchgehend sind.
- Um die oberen Kammabschnitte 58a, 59a synchron miteinander in Schussrichtung um einen vorbestimmten Abstand in Abhängigkeit von einer Mustersteuerung zu verlagern, sind elektronisch gesteuerte Antriebsmittel 60, 61 vorgesehen, wie an späterer Stelle diskutiert wird. Die sich zwischen den vorderen und hinteren Kammanordnungen 58, 59 erstreckenden Kettfäden werden dadurch parallel zueinander gehalten.
- An dem Maschinenrahmen 41 ist vor der vorderen Kammanordnung 58 ein Schusseintragmittel 70 bspw. ein Greifer angeordnet. Der untere Abschnitt 58b des vorderen Kamms ist vorzugsweise in Kettfadenzuführrichtung verschiebbar gelagert, um als ein Schussanschlagmittel zu dienen. Es versteht sich jedoch, dass, falls gewünscht, ein alternatives Schussanschlagmittel vorgesehen werden kann. Der vordere Kammabschnitt 58b kann in Kettfadenrichtung linear verlagerbar und bspw. von einem Linearmotor angetrieben sein, oder er kann an einer drehbar gelagerten Schussanschlagwelle montiert sein, die sich um einen festgelegten Winkel hin- und her dreht, wie dies in Figur 5 schematisch veranschaulicht ist.
- Für ein einschichtiges Gewebe, wie es in Figur 1 veranschaulicht ist, sind Fäden durch die Kammanordnungen 58, 59 gefädelt, wobei jeweils in einer einzelnen Ausnehmung ein Faden angeordnet ist. Bei einem mehrschichtigen Gewebe können in jeder Ausnehmung mehrere Fäden angeordnet sein. Bspw. können bei einem vierschichtigen Gewebe pro Ausnehmung vier Fäden vorgesehen sein. Dies ist in Figur 10 schematisch veranschaulicht. Die Kettfäden befinden sich in den unteren Kammanordnungen und sind dadurch auf zueinander parallele Wege zwischen der vorderen und der hinteren Anordnung 58, 59 gezwungen.
- Oberhalb dieser Wege sind die Litzen 53 so angeordnet, dass eine Litze 53 direkt oberhalb eines zugeordneten Wegs angeordnet ist, um in der Lage zu sein mit einem Kettfaden in Eingriff zu kommen, der entlang des ihm zugeordneten Wegs läuft.
- Die elektronische Jacquardeinrichtung 52 ist vorzugsweise von der in unseren europäischen (UK) Patenten 0119787 und 0188074 beschriebenen Bauart und dient dazu, jede Litze zwischen einer festgelegten unteren Position LP und einer festgelegten oberen Position HP anzuheben und abzusenken. Dies ist in Figur 5 angedeutet.
- Die klarer aus den Figuren 6 und 8 ersichtlich ist, ist jede Litze 53 lösbar mit einem Kettfaden in Eingriff bringbar und weist vorzugsweise die Form einer Zungennadel auf. Die Höhe LS der zwischen dem unteren Abschnitt der vorderen und hinteren Kammanordnung 58b, 59b laufenden ungefachten Garnschar ist im Wesentlichen die gleiche wie die Höhe LP, so dass beim Absenken der Litzen 53 auf die Höhe LP deren Zungen 72 durch den zugeordneten Kettfaden nicht geöffnet werden können, so dass der zugeordnete Faden in ihrem Haken 73 gefangen bleibt. Somit ist beim Einstellen der Strickmaschine jeder Kettfäden durch eine entsprechende individuelle Litze 53 gefädelt
- Beim Anheben der Litze auf ihre Höhe HP wird der erfasste Kettfaden von seiner unteren Fachposition (LS) auf seine obere Fachposition (US) gehoben.
- Die Freigabe der Kettfäden aus ihren entsprechenden Litzen wird durch ein Kettfadenauslegemittel vorzugsweise eine rückziehbare Kettfadenaushebestange 90 erreicht. Die Schrittfolge für das Auslegen eines Kettfadens 11 ist in Figur 6 schematisch veranschaulicht. In Figur 6a ist ein Kettfaden 11 auf seine obere Fachposition (US) angehoben und danach ist die Aushebestange 90 durch das Kettfach in Schussrichtung unterhalb des angehobenen Kettfadens eingesetzt.
- Die Höhe der Stange 90 ist so festgelegt, dass sie in einer solchen Höhe (CH) oberhalb der Freigabehöhe der Nadel steht, dass, wenn die Litze 53 den Faden 11 auf seine untere Fachposition (LS) (Figur 6a) zurückfallen lässt, der Faden 11 durch die Stange 90 auf der Höhe (CH) gehalten bleibt, wenn sich die Nadel in ihre untere Position (LP) bewegt. In dieser Position hat der Faden 11 die Zunge 72 freigegeben, so dass die Zunge 72 beim Anheben der Nadel auf ihre obere Position HP durch den Faden 11 geschlossen wird, was es der Nadel gestattet, angehoben zu werden, ohne den Faden zu ergreifen (Figur 6c).
- Um den auf der Aushebestange 90 abgelegten Faden 11 wieder zu ergreifen, ist die Stange vorzugsweise auf eine Position EH niedrigerer Höhe bewegbar, bei der ein von ihr getragener Faden unterhalb der Freigabehöhe der Zunge steht und somit von einer Litze ergreifbar ist.
- Vorteilhafterweise hat die Aushebestange 90, wie in Figur 5 veranschaulicht ist, einen Grundkörperabschnitt 90a, der nockenförmig ausgebildet und zwischen einer ersten Position (in durchgehenden Linien dargestellt), in der die Fäden auf der Höhe CH gehalten sind und einer zweiten Position (in unterbrochenen Linien dargestellt) verdrehbar ist, in der die Fäden in der Höhe EH gehalten sind. Die Stange 90 weist an einem Ende einen Wellenstumpf 90b, über den die Stange drehbar gelagert ist und an ihrem anderen Ende einen Nasenabschnitt 91 auf.
- In der Figur ist schematisch veranschaulicht, wie die Litzen gruppenweise in Reihen 53a, 53b, 53c, 53d angeordnet sind, die in Kettfadenrichtung voneinander beabstandet sind, und dass eine Aushebestange 90 zum Zusammenwirken mit jeder Gruppe vorgesehen ist. Die Anzahl der Gruppen von Reihen und zusammenwirkenden Aushebestangen entspricht der Anzahl separater zu webender Schichten. Somit ist mit der in Figur 5 veranschaulichten Anordnung ein Weben in vier Ebenen möglich.
- Das Anheben der Kettfäden durch die Litzen 53 in die obere Fachposition (US) wird dazu benutzt, zwei unterschiedliche Funktionen zu erzielen, nämlich (i) die Bewegung der Kettfäden quer zur Kettfadenschar und (ii) die Fachbildung zum Schussfadeneintrag.
- Bei dem Gewebe nach Figur 1 ist es vor dem nachfolgenden Schussanschlagen erforderlich, die Kettfadengruppe (MWR) nach rechts und die Kettfadengruppe (MWL) nach links zu bewegen um eine diagonale Ausrichtung dieser Fäden zu erreichen. Dies ist in Figur 7 schematisch veranschaulicht. In der veranschaulichten Folge sind lediglich die Kettfäden (MWL, MWR) einer Schicht veranschaulicht. Zu Beginn werden alle Kettfäden (MWL, MWR) durch zugeordnete Litzen in ihre obere Fachposition gehoben und befinden sich somit in dem oberen Kammabschnitt 58a. Es wird nun die Aushebestange eingesetzt und die Kettfäden (MWL) werden abgesenkt, um aus ihren zugeordneten Litzen ausgelegt zu werden, und sie befinden sich somit auf der Aushebestange auf der Höhe CH. Auf dieser Höhe befinden sich die Fäden (MWL) in dem unteren Kammabschnitt 58b. Dieser Zustand ist in Figur 7 (I) veranschaulicht.
- Der obere Kammabschnitt 58a wird nun um einen Abstand nach rechts bewegt, der gleich der Breite von vier Ausnehmungen ist. Dies wird durch Figur 7 (2) veranschaulicht.
- Die Kettfäden (MWR) werden nun abgesenkt, um von der Aushebestange ausgelegt zu werden und sie befinden sich auf der Höhe CH und in dem unteren Kammabschnitt 58b. Der obere Kammabschnitt 58a wird nun um einen der Breite von zwei Ausnehmungen entsprechenden Abstand nach links bewegt. In diesem Stadium sind alle Fäden (MWL, MWR) ausgelegt. Dies ist in Figur 7 (3) veranschaulicht. In diesem Stadium sind die Kettfäden (MWR) um vier Ausnehmungsabstände nach rechts bewegt worden, wohingegen die Kettfäden (MWL) nicht in Schussrichtung bewegt worden sind.
- Es werden nun alle Kettfäden (MWR, MWL) durch Absenken der Aushebestange auf die Höhe EH bewegt, und es werden alle Litzen abgesenkt, so dass alle Kettfäden (MWR, MWL) in ihre zugeordneten Litzen eingeordnet und in den oberen Kammabschnitt 58a angehoben werden. Dies ist in Figur 7 (4) veranschaulicht.
- Es wird nun der obere Kammabschnitt um zwei Ausnehmungsabstände nach links bewegt, damit er in seine Originalposition zurückkehrt. Dies ist in Figur 7 (5) veranschaulicht. In diesem Stadium sind die Kettfäden (MWL) ausgehend von der Startposition, um zwei Ausnehmungsabstände nach links und die Kettfäden (MWR) sind gegenüber der Startposition um zwei Ausnehmungsabstände nach rechts bewegt worden, (d.h. der Gesamteffekt der Bewegung beträgt vier Abstände nach rechts und dann zwei Abstände nach links). Jedoch sind die Fäden nicht in der richtigen Litze gehalten, die der maßgeblichen Kammausnehmung entspricht. Die Fäden müssen deshalb ausgelegt und dann in die richtige Litze wieder eingelegt werden.
- Entsprechend werden nun alle Kettfäden abgesenkt, um von der Aushebestange auf der Höhe CH ausgelegt zu werden. Die Kettfäden bleiben deshalb nun auf der Höhe CH und die Litzen werden auf die Höhe HP rückgeführt. Dies ist in Figur 7 (6) veranschaulicht. Die Fäden werden dann auf die Höhe EH abgesenkt, wobei die Kettfäden während dieser Zeit (unter einer aufgebrachten Spannung) in ihre parallele Ausrichtung zwischen den unteren Kämmen 58b, 59b zurückkehren). Die Litzen werden nun abgesenkt um die Kettfäden wieder aufzunehmen und diese in ihre obere Fachposition US anzuheben, um den Rückzug der Aushebestangen zu ermöglichen. Dies ist in Figur 7 (7) veranschaulicht.
- Nun werden die Aushebestangen entfernt, während sich die Fäden (MWR, MWL) in ihrer oberen Fachposition befinden. Es können nun ausgewählte Fäden in die unteren Fachposition bewegt werden, um ein gewünschtes Fach zum Schusseintrag auszubilden.
- Wenn es gewünscht ist, den Vorgang der Bewegung von Kettfäden in Schussrichtung fortzusetzen, um eine gewünschte Anordnung zu erzeugen, werden die Aushebestangen nach dem in Figur 7 (7) veranschaulichten Schritt nicht zurückgezogen. Statt dessen werden die Aushebestangen wieder auf die Höhe CH rückpositioniert, so dass ausgewählte Fäden abgesenkt und ausgelegt werden können, um die durch die Figuren 7(1) bis 7(7) repräsentierte Bewegungsfolge zu wiederholen.
- Diese Folge kann vor der Fachbildung zum Schusseintrag beliebig oft wiederholt werden, um eine gewünschte Kettfadenanordnung zu erzielen.
- Es ist ersichtlich, dass die obige Vorgangsweise, weil jede Litze unabhängig auf einzelne Kettfäden einwirkt, für jeden einzelnen Kettfaden modifiziert werden kann, so dass vor der Fachbildung zum Schusseintrag jede gewünschte Anzahl von Kettfadenübergaben in Schussrichtung unternommen werden kann.
- Wie oben angedeutet, werden, wenn in dem durch die Figur 7(7) repräsentierten Schritt ein gewünschtes Kettfadenmuster erreicht ist, die Aushebestangen entfernt, und alle Kettfäden werden vorzugsweise in die untere Fachposition rücküberführt, indem die Litzen auf die Höhe LP abgesenkt werden. Weil die Aushebestangen entfernt worden sind, bleibt jeder einzelne Kettfaden in seiner zugeordneten individuellen Litze gefangen gehalten.
- Bei der Fachbildung, beim Schusseintrag und beim Schussanschlagen bleiben die bewegbaren Kammabschnitte am Ort, so dass die Ausnehmungen des oberen und des unteren Kamms aufeinander ausgerichtet bleiben und eine Fachbildung gestatten, während die ein Fach bildenden Fäden in den fluchtenden Ausnehmungen gefangen bleiben.
- Zur Fachbildung werden ausgewählte Kettfäden auf die obere Fachposition angehoben, um ein Fach zum Schusseintrag zu bilden. Normalerweise wird pro Fach ein einfacher Schusseintrag durchgeführt, der von einem Anschlagvorgang gefolgt ist. Es wird ins Auge gefasst, dass in einem gegebenen Fach vor dem Anschlagen mehrere Schusseinträge durchgeführt werden können, so dass mehrere Schussfadenstränge eingelegt werden. Dies kann an jeder Stelle des Gewebes erfolgen und ist durch Festigkeits/Form-Anforderungen des Gewebes bestimmt. Nach dem Anschlagen können mit der Kettfadengruppe weitere Fachauswahlvorgänge durchgeführt werden. Alternativ kann eine neue Folge zur Auswahl einer Kettfadengruppe ausgelöst werden.
- Mehrschichtiges Weben ist in Figur 9 schematisch veranschaulicht.
- Die Auswahl und die Bewegung der Kettfäden zur Definition einer gewünschten Gruppe wird in der gleichen Weise erreicht wie vorstehend beschrieben.
- Der Webvorgang zur Definition unterschiedlicher Schichten wird durch selektive Fachbildung der Kettfäden und zweckmäßiges Heben oder Senken des Gewebes erreicht.
- In den Figuren 9 (A und B) sind vier Gewebeebenen F1 bis F4 veranschaulicht. Um diese Schichten voneinander unabhängig zu weben, sind vier unabhängige Fachbildungsfolgen erforderlich, d.h. ein Fach für jede Ebene oder Schicht.
- In Figur 9 (A) ist ein Fach Sl für die erste Schicht F1 veranschaulicht, wobei Kettfäden für das obere Fach US1 angehoben worden sind und die verbleibenden Kettfäden in der unteren Fachposition LS liegen. Es werden nun ein oder mehrere Schusseinträge in das Fach S1 durchgeführt, die von einem Schussanschlag gefolgt sind. Bei der Fachbildung, beim Schusseintrag und beim Anschlagen ist das Gewebe F1 ungefähr auf der Höhe LS gehalten.
- Um die nächste Schicht F2 zu weben, wird das Gewebe angehoben, um die Schicht F2 ungefähr auf diehöhe des Niveaus LS zu bringen. Alle Kettfäden der Schicht F1 und Kettfäden zur Ausbildung des oberen Fachs US2 der Schicht F2 werden auf die obere Fachposition angehoben, um das Fach S2 zu definieren. Dies ist in Figur 9(B) in unterbrochenen Linien veranschaulicht. In diesem Zustand geht der den Schussfaden eintragende Greifer unter alle Kettfäden der oberen Gewebeschicht F1 und wird deshalb nicht diese eingewoben.
- Das Weben der Schichten F3 und F4 wird in der gleichen Weise durchgeführt, d.h. durch Anheben der Schicht ungefähr auf die Höhe LS und Anheben aller Kettfäden der oberen Gewebeschichten auf die obere Fachposition.
- Nach dem Weben der Schicht F4 werden die Gewebeschichten in die in Figur 9(A) veranschaulichte Position abgesenkt und die Folge wird wiederholt.
- Benachbarte Schichten können durch einen Schussfaden miteinander verbunden werden, indem ein Fach für eine gegebene Schicht erzeugt wird und indem in das Fach ausgewählte Kettfäden des benachbarten Fachs aufgenommen werden.
- Ähnlich können ausgewählte Kettfäden einer gegebenen Ebene oder Schicht in die Kettfäden einer anderen Ebene für mehrere Schus seintrag/Anschlag-Vorgänge aufgenommen werden um somit die Schichten durch Kettfäden zu verbinden. Es wird angemerkt, dass nach dem Anschlagen in einer Schicht des mehrschichtigen Gewebes eine Fadengruppenwahlfolge ausgeführt werden kann, um eine neue Kettfadengruppe zu definieren.
- Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass das Weben in einer Schicht mit mehreren aufeinander folgenden Schusseinträgen durchgeführt werden kann bevor das Weben an einer andere Schicht weitergeführt wird und dass die Webfolge zwischen den Schichten F1 bis F4 selektiv ausgeführt werden kann.
- Wie in Figur 10 veranschaulicht, sind in jeder Ausnehmung der Kammanordnungen 58, 59 vier Kettfäden 11a, 11b, 11c, 11d angeordnet und diese entsprechen den jeweiligen Gewebeschichten F1, F2, F3 bzw. F4. Die Kettfäden 11a bis 11d sind in jeder Ausnehmung, wie dargestellt, gestuft angeordnet, damit sie in Schussrichtung an unterschiedlichen, voneinander beabstandeten Stellen liegen, so dass jeder Faden in eine zugeordnete Litze ein- und ausgelegt werden kann.
- Anfänglich werden alle Fäden für alle Schichten in die obere Fachposition US angehoben.
- Es wird nun die Aushebestange 90(a) eingesetzt und dann wird die durch die Figuren 7(1) bis 7(6) repräsentierte Bewegungsfolge der Kettfäden durchgeführt, bis eine gewünschte Anordnung der Kettfäden 11a erreicht ist.
- Nach Beendigung der gewünschten, an den Kettfäden 11a vorzunehmenden Schrittfolge sind alle Kettfäden 11a von ihren entsprechenden Litzen in der Gruppe 53a frei und auf der Stange 90(a) auf der Höhe CH abgelegt. Alle Litzen der Gruppe 53a sind auf ihre obere Position HT angehoben.
- Während der Kettfadenbewegungsfolge der Fäden 11a bleiben die Kettfäden der anderen Ebenen in ihrer oberen Fachposition und somit während der Bewegung des oberen Kammabschnitts 59a in den gleichen Ausnehmungen des oberen Kammabschnitts 58a. Entsprechend werden die Relativpositionen dieser Kettfäden durch die an den Kettfäden 11a ausgeführte Kettfadenbewegungsfolge nicht beeinflußt.
- Um die Kettfadenbewegungsfolge an den Kettfäden 11b der nächsten Ebene durchzuführen, wird nun die nächste Aushebestange 90(b) eingesetzt. Wie aus Figur 11 ersichtlich, weist jede Aushebestange 90 einen Nasenbereich 91 auf, der oberhalb der Höhe CH angeordnet ist und eine untere Führungsfläche 92 aufweist. Somit gelangen die Fäden 11a der vorigen Schicht F1 beim Einsetzen der Aushebestange 90(b) an dem Nasenabschnitt 91 in Anlage und werden von der Führungsfläche 92 auf die untere Fachposition LS bewegt. Die Fäden 11a sind deshalb unterhalb der Aushebestangen 90 (b) angeordnet und werden von dem Absenken der Litzen der Gruppe 53b auf deren untere Position LP nicht beeinflußt.
- Die Fadenbewegungsfolge (Figuren 7(1) bis 7(6)) wird nun an den Fäden 11b durchgeführt um die gewünschte Anordnung der Kettfäden 11b zu erreichen.
- Dieser Vorgang des Einsetzens der Aushebestangen und der Durchführung der Fadenbewegungsfolge wird für die folgenden Fäden 11c und 11d wiederholt.
- Nach Beendigung der Fadenbewegung bei der eine gewünschte Anordnung der Kettfäden in allen Schichten erreicht worden ist, werden die Aushebestangen entfernt. Dies wird dadurch erreicht, dass alle Aushebestangen zunächst verdreht werden, so dass alle Fäden auf der Höhe EH liegen.
- Die Litzen der Gruppe 53d werden dann abgesenkt um die Fäden 11d zu ergreifen, und diese Fäden werden dann in ihre obere Fachposition angehoben. Dann wird die Stange 90(d) entfernt.
- Nachfolgend werden die Litzen der Gruppe 53c abgesenkt um die Fäden 11c zunächst zu ergreifen und dann in die obere Fachposition anzuheben. Dann wird die Stange 90(C) entfernt. Diese Folge wird für die Fäden 11b und 11a sukzessive wiederholt.
- Es kann nun der oben in Verbindung mit Figur 9 beschriebene Webvorgang durchgeführt werden.
Claims (14)
1. Verfahren zum Verweben von Kettfäden mit
Schussfäden in einer Webmaschine, in der:
die Kettfäden in einer Kettzuführrichtung und die
Webfäden zum Verweben mit den Kettfäden in einer
Schussrichtung eingeführt werden;
ein Kamm vorgesehen ist, der einen unteren, sich in
der Schussrichtung erstreckenden und nach oben
gerichteten Kammabschnitt sowie einen oberen Kammabschnitt
aufweist, der sich in der Schussrichtung erstreckt und der
nach unten gerichtet ist;
die Kammabschnitte in Bezug aufeinander in
Schussrichtung bewegbar sind;
die Kettfäden durch Einliegen in Ausnehmungen in den
Kammabschnitten geführt sind;
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die
Ausführung der Schritte in der folgenden Ordnung
beinhaltet:
(i) Überführen von Kettfäden von Ausnehmungen in
einem ersten der Kammabschnitte in Ausnehmungen in dem
zweiten der Kammabschnitte, wobei die Kettfäden aus
Kettfäden in dem ersten Kammabschnitt ausgewählt sind, um
sie in Bezug auf andere Kettfäden in dem ersten
Kammabschnitt in Schussrichtung zu bewegen;
(ii) Bewegen der überführten Kettfäden in
Schussrichtung durch Relativbewegung der Kammabschnitte, um
eine ausgewählte Gruppe Kettfäden zu definieren, und dann
(iii) Fachbildung in der Kettfadengruppe zum
Eintragen des Schussfadens.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit dem Schritt, dass
die ausgewählten individuellen Kettfäden in
unterschiedliche Ausnehmungen des ersten Kammabschnittes
rücküberführt werden und dass diese Folge wiederholt wird, bis
eine gewünschte Kettfadenanordnung erreicht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass:
der erste Kammabschnitt in Schussrichtung stationär
und der andere Kammabschnitt in Schussrichtung bewegbar
ist;
der Schritt des Überführens ausgewählter Kettfäden
beinhaltet, dass ausgewählte individuelle Kettfäden aus
gegebenen Ausnehmungen in dem festen Kammabschnitt in
Ausnehmungen in dem bewegbaren Kammabschnitt überführt
werden und
der Schritt der Bewegung der überführten Kettfäden
beinhaltet, dass der bewegbare Kammabschnitt um einen
vorbestimmten Abstand in Schussrichtung bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bewegung der ausgewählten individuellen
Kettfäden in den bewegbaren Kammabschnitt erzielt wird,
indem individuelle Weblitzen benutzt werden, die dazu
geeignet sind, mit den individuellen Kettfäden lösbar in
Eingriff gebracht zu werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verfahren nach dem Schritt der
Rücküberführung der ausgewählten Kettfäden in den festen
Kammabschnitt die Schritte beinhaltet, dass die Weblitzen mit
den ausgewählten Kettfäden außer Eingriff gebracht werden
und dass die Weblitzen mit neu ausgewählten Kettfäden in
Eingriff gebracht werden, um entweder die Folge
fortzusetzen, um eine gewünschte Kettfädenanordnung zu
definieren oder um ein ausgewähltes Fach zu erzeugen.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Weblitze durch eine Zungennadel
gebildet ist; der Schritt des Trennens einer Weblitze von
einem Kettfaden erzielt wird, indem der Kettfaden
oberhalb der Aushebehöhe in dem Bewegungsweg der Weblitze
gehalten wird, und dass die Schritte des
wieder-in-Eingriff-Bringens der Weblitze mit einem Kettfaden erreicht
werden, indem der Kettfaden unter die Aushebehöhe
abgesenkt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte des
Durchführens einer oder mehrerer Schusseinträge für ein
gegebenes Fach vor dem Anschlagen durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Schritt
der Durchführung einer oder mehrerer Fachauswahlen aus
einer ausgewählten Kettfadengruppe durchgeführt wird.
9. Webmaschinenkopf zum Verweben von Kettfäden mit
Schussfäden,
mit Fadenliefermitteln zum Liefern von Kettfäden in
einer Kettzuführrichtung,
mit Schusseintragmitteln an einer
Schusseintragstelle
zum Eintragen von Schussfäden in einer
Schussrichtung zum Verweben mit den Kettfäden,
mit einem Kamm, der einen unteren, sich in
Schussrichtung erstreckenden, nach oben gerichteten
Kammabschnitt und einem oberen Kammabschnitt aufweist, der sich
in Schussrichtung erstreckt und der nach unten gerichtet
ist;
wobei die Kammabschnitte in Bezug aufeinander in
Schussrichtung bewegbar sind;
wobei die Kettfäden geführt sind, indem sie mit
Ausnehmungen in einem ersten Kammabschnitt in Eingriff
stehen, und wobei
der Maschinenkopf aufweist:
mehrere Weblitzen, deren jede lösbar mit einem
einzelnen Kettfaden in Eingriff bringbar ist und die so
angeordnet sind, dass sie ausgewählte Kettfäden aus
vorbestimmten Ausnehmungen des ersten Kammabschnittes in
Ausnehmungen des zweiten Kammabschnittes übertragen, und
wahlweise betätigbare Antriebsmittel, die eine
Relativbewegung zwischen den Kammabschnitten um einen
vorbestimmten Abstand in Schussrichtung bewirken,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Kammabschnitt fest und der andere
Kammabschnitt in Schussrichtung bewegbar angeordnet ist,
und
dass das wahlweise betätigbare Antriebsmittel dazu
dient, zu veranlassen:
dass ausgewählte individuelle Kettfäden aus
gegebenen Ausnehmungen des stationären Kammabschnittes in
Ausnehmungen des bewegbaren Kammabschnittes überführt
werden, und dann,
dass der bewegbare Kammabschnitt in der
Schussrichtung bewegt wird, um die übertragenen Kettfäden um einen
vorbestimmten Abstand in Schussrichtung zu bewegen.
10. Webmaschinenkopf nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, dass
der Kamm gemeinsam mit einem weiteren Kamm einen
vorderen und einen hinteren Kamm bildet,
der vordere Kamm einen unteren Kammabschnitt, der
sich in Schussrichtung erstreckt und der nach oben
gerichtet ist, und einen oberen Kammabschnitt aufweist, der
sich in Schussrichtung erstreckt und der nach unten
gerichtet ist;
die Kammabschnitte des vorderen und des hinteren
Kamms in Bezug aufeinander synchron in Schussrichtung
bewegbar sind, um die Kettfäden zwischen dem vorderen und
dem hinteren Kamm parallel zu halten, und dass
die Weblitzengruppe zwischen dem vorderen und dem
hinteren Kamm angeordnet ist.
11. Webmaschinenkopf nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Weblitze als Zungennadel
ausgebildet ist.
12. Webmaschinenkopf nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Weblitze zwischen einer unteren
und einer oberen Position bewegbar ist, um einen
zugeordneten Kettfaden zwischen einer entsprechenden unteren
Fachposition und einer oberen Fachposition zu bewegen,
wobei ein Auslegemittel vorgesehen ist, das unterhalb der
Kettfäden eingesetzt ist, die in ihre obere Fachposition
angehoben sind, wobei das Auslegemittel, wenn es
eingesetzt ist, bewirkt, dass die von den Weblitzen
abgesenkten Kettfäden an einer mittleren Höhe oberhalb der untern
Fachposition abgestützt werden, um jedem Kettfaden zu
gestatten, die Zunge der zugeordneten Weblitze zu öffnen,
wenn sie an ihrer unteren Position ist.
13. Webmaschinenkopf nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, dass das Auslegemittel dazu dient, die
außer Eingriff gebrachten Kettfäden, die dabei abgestützt
werden, in eine untere Position unter die mittlere
Position zu bewegen, um einer Weblitze an ihrer untersten
Position zu gestatten, einen zugeordneten Kettfaden zu
ergreifen.
14. Webmaschinenkopf nach einem der Ansprüche 9 bis
13, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Kammabschnitt
des vorderen Kammes in Schussrichtung stationär, jedoch
in Kettrichtung bewegbar ist, um ein Anschlagen zu
bewirken.
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