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Unfallverhütungsvorrichtung an Zuschneideapparaten Der Gegenstand
vorliegender Erfindung ist eine Unfallverhütungsvorrichtung an Stoffzuschneidapparaten.
Es werden drei Arten von Zuschneidapparaten verwendet, und zwar Bandmesserzuschneidapparate,
Stoßschneidmaschinen und Kreismessermaschinen. Bei allen diesen Maschinen @ müssen
die zu .zerschneidenden Stofflagen waagerecht auf der Tischplatte dem Messer zugeführt
werden, bzw. das Schneidinesser bewegt sich gegen die Stofflagen vor. Dabei müssen
die Finger des Arbeiters bis kurz vor dem Messer den Stoff halten. Es sind Schutzvorrichtungen
bekannt, die eine Verhinderung der Verletzung der Finger des Arbeiters anstreben.
Sie können jedoch diesen Anforderungen nicht vollkommen gerecht werden, da sie in
vielen Beziehungen unvollkommen sind. Der Gedanke, vor 'einem gefahrbringenden Werkzeug
zungenartig ausgebildete Schutzteile anzubringen; ist bei Furnierleimmaschinen schon
vorgeschlagen worden. Hierbei ,wird der Gefahren schutzteil verschiebbar angeordnet,
so daß er verschieden starken Werkstücken Rechnung tragen kann. Die verschiebbare
Anordnung aber bringt wieder Mängel mit sich, da die Höhe der verschiebbaren Einstellung
von den Maßnahmen des Arbeiters abhängt. Die bekannten Unfallverhütungsvorrichtungen
auf anderen Gebieten können daher nicht für Zuschiie.idapparate verwendet werden.
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Bei den Bandmesserschneidapparaten (Fig. z) werden auf die jeweilige
Stofflagenhöhe r einstellbare, unten durch einen Ring -> ,abgeschlossene Metallstangen
3 verwendet, die irf der. Schubrichtung gesehen, auch vor dem laufenden Bandmesser
q. stqhen. Ihren Zweck kann diese Vorrichtung nur dann erfüllen, wenn sie auf das
peinlichste eingestellt wird. Eine zwangsläufige Einstellung ist nicht vorhanden.
Dieser Schutz ist ungenügend beim Schneiden kleiner Stoffteile, «ras sehr oft notwendig
ist, weil hierbei die Finger den Stoff unter der Schutzvorrichtung durchführen
müssen,
und zwar knapp am Schneidmesser vorbei. o Bei den sog. Stoßschneidmaschinen (Fig.
2) ist das Messer 5 auf der Vorderseite und an . seiner unteren Rundung 6 scharf
geschlifferr,v Hierbei wird das Messer rasch auf und ab führt und gleichzeitig der
Messerträger gegen"`. die Stoffbahn i zu bewegt. Die Vorrichtung wird mit der einen
Hand geführt, während die andere Hand entlang den Schneidstellen die Stofflagen
hält. Die hierfür verwendete Schutzvorrichtung besteht aus @ senkrechten Stangen
7, die am unteren Ende ebenfalls durch einen Ring 8 abgeschlossen werden. Auch diese
Schutzvorrichtung ist auf die jeweilige Höhe der Stofflagen einstellbar. Bei dieser
Vorrichtung treten die gleichen Mängel auf wie bei der zuerst erwähnten. Erschwerend
kommt noch hinzu,.daß die Vorrichtung nicht ruhig zu führen ist, denn durch die
Stoßbewegung des Messers schwingt die Maschine auf- und abwärts, so daß beim Schneiden
leicht die Finger unter die Sicherheitsvorrichtung und in das Stoßmesser gelangen.
Weiterhin behalten die Stofflagen keineswegs ihre ruhige Stellung während der Arbeit
bei. Auch 'in ihrer Stärke schwanken die Stofflagen, so daß der eingestellte Abstand
der Fingerschutzvorrichtung kaum jemals entsprechen wird.
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Bei der dritten Art der bekannten Maschinen, der Kreismessermaschine
(Fig.3) dreht sich die scharfgeschliffene Messerscheibe 9 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn,
also gegen die Stofflage i zu. Die Vorrichtung wird mit der einen Hand gegen die
Stofflage geführt, die mit der anderen Hand gehalten werden muß. Gerade bei diesen
Maschinen mit Messerscheiben muß der Stoff mit der Hand gehalten werden, zum mindesten
beim Schneiden von engen Bogen, damit die Stofflagen nicht auseinandergedrückt werden
können. Da die Maschine nicht in der engen Schnittlinie geführt werden kann, muß
die Hand den Stoff zum Teil beiseiteschieben, zum Teil vor die Messer bringen. Die
hierfür verwendete Vorrichtung besteht aus viertelkreisförmig oder segmentartig
gebogenen Stangen, die auch.in der Höhe der Stofflage verstellbar sind. Ist das
Messer schartig oder nicht ganz scharf geschliffen, so reißt es die obere Stofflage,
auf der die Finger dicht auf der Schutzvorrichtung ruhen, nach unten. Bei der Geschwindigkeit
und Plötzlichkeit des Vorganges kann die die Stofflage haltende Hand nicht schnell
genug zurückgerissen werden, und die Finger geraten damit unter den Schutz und in
das Messer. Beim Schneiden leicht gleitender Stoffe rutschen die unteren Lagen gern
nach der Seite weg, und die oberen Stofflagen gelangen in den entstandenen Spalt.
Die bei allen Messerschneidmaschinen auftretenden Mängel sind: i. die mangelnde
zwangsläufige Einstellung z4uf die jeweilige Schnitthöhe, 2. der ungenügende Schutz
beim Schneiden einer Stoffteile und beim Anschneiden von tofflagenpaketen, 3. das
Versagender Vorrichtungen bei Verlagerung der Stoffschicht.
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Diese Mängel sollen gemäß vorliegender Neuerung beseitigt werden,
und hierbei ist von der Erkenntnis ausgegangen, daß der Mindestdurchmesser der Finger
etwa i cm beträgt und daß die Stofflagen sich aus einzelnen Stoffbahnen zusammensetzen,
deren Dicke immer unter i cm liegt. Auf Grund dieser Erkenntnis wird die gesamte
Schnitthölle eines Stofflagenpakets, gleichgültig ob es sich um ein Paket von 5
cm oder 2o cm Höhe handelt, durch waagerechte Platten in Schichten oder Lagen von
etwa i cm unterteilt, die aber alle gleichzeitig durchschnitten werden. Diese Unterteilungsvorrichtung
kann durch Metallzungen oder Platten erreicht werden. Diese Metallzungen oder Platten
werden waagerecht vor den Messern angeordnet, und zwar so,, daß innerhalb der Zungen
in einer Aussparung das Messer läuft, stößt oder kreist. Bei diesem Arbeitsvorgang
wird das gesamte Stotlagenpaket zwar auf einmal geschnitten, ist aber in etwa i
cm hohe Einzelpakete unterteilt. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Einzelpakete
auch in bezug des einen auf das andere -gehalten werden und nicht die unteren Schichten
verdrängt oder in den Spalt eindringen können. Da nun diese waagerechten Metallzungen
die ganze Seite des Messers einnehmen, ist eine jeweils richtige Einstellung erreicht.
Dadurch sichert die Vorrichtung zwangsläufig, ohne daß sie jeweils auf die notwendige
Schnitthöhe eingestellt zu werden braucht, die Finger des Arbeiter. Die Zungen müssen
so ausgebildet sein, daß sie genügend innere Öffnung besitzen, um die Schnittlinien
zu erkennen. Außerdem sind sie ähnlich wie die Bogenplatte ganz leicht von der Spitze
nach rückwärts aufwärts geführt, um die Stofflagen besser zu trennen.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung
beispielsweise in einer Ausführungsform veranschüulicht, und zwar zeigt .
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Fig.4 eine vergrößernde Darstellung der Metallzungen bei einem Bandmesser,
Fig. 5 die Anordnung bei einem Stoßmesser, Fig. 6 die Anordnung bei einem kreisenden
Messer, Fig. 7, 8, g, io und ii bauliche Varianten. An der Vorrichtung sind an der
Säule i i des Bandmessers oder des Stoßmessers waagerecht gelagerte Zungen i2 vorgesehen,
die
gemäß Fig. io oder yii ausgebildet sein können. Die Zungen haben
hufeisenförmige oder ovale Gestalt, und in ihrem Inneren läuft das Bandmesser 4
oder das Stoßmesser 5. Bei Kreismessermaschinen sind die Zungen 12 in ähnlicher
Weise vorgesehen. Sie 'sitzen am Gehäuse 13 und ragen vor das Kreismesser 9, wie
dies in Fig. 7 und S veranschaulicht ist. Im Hohlraum dieser Zungen läuft das Kreismesser.
Die Vorrichtung kann aufklappbar gemacht werden, wie dies in Fig.9 veranschaulicht
ist, so daß sie die Form zweier Hälften 14 und 15 aufweist und das Messer frei zugänglich
ist. Sie kann auch einseitig die Form eines Hakens besitzen, wie dies in Fig. 7
veranschaulicht ist. Diese Form eignet sich hauptsächlich für Stoß- und Bandschneidemaschinen.
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Statt der Metallblätter oder Zungen können auch gebogene, stäbchenartige
Körper verwendet werden. Die Zungen können auch hohl ausgebildet sein, damit durch
sie ein nebel- oder gasförmiger Stoff geblasen werden kann, das einerseits die Kühlung
der Schneideinrichtung bewirkt, anderseits eine Auseinandertrennung der einzelnen
Stofflagen erleichtert. Bestinders zweckmäßig ist es, bei den äuseinanderklappbaren
Zungen am Scharnier eine Schalteinrichtung vorzusehen, die bewirkt; daß im Augenblick,
in dem die Zun--gen nicht vollkommen geschlossen sind, die Stromzuführung unterbrochen
ist, so daß die Maschine ohne geschlossenen Fingerschutz nicht in Gebrauch genommen
werden kann.