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Die Erfindung bezieht sich allgemein auf den Bereich der Filmabspulvorrichtungen und
insbesondere auf eine Filmabspulvorrichtung, die ein Filmende von einer Filmspule lösen kann.
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Das allgemein übertragene Patent US-A-5,031,852 offenbart eine Filmpatrone, in der eine
Filmrolle, deren äußerste Wicklung einem Filmanfang entspricht, um einen Spulenkern
gewickelt ist, der in dem Patronengehäuse in Filmabspul- und Filmaufwickelrichtung drehbar
ist. Zwei flexible Flansche sind koaxial auf dem Spulenkern angeordnet, um den Filmanfang
innerhalb der jeweiligen Umfangsränder der Flansche radial zu begrenzen, so daß verhindert
wird, daß der Filmanfang gegen eine Innenwand des Patronengehäuses federt. Eine aus der
Innenwand herausragende Filmabstreifvorrichtung ist zwischen einem Anfangsabschnitt des
Filmanfangs und der nächsten innenliegenden Wicklung des Filmstreifens aufnehmbar, um den
Filmanfang von den Flanschen zu lösen und ihn durch eine lichtdichte Durchgangsöffnung aus
dem Patronengehäuse hinaus zu führen, wenn der Spulenkern in der Filmabspulrichtung
gedreht wird. Wenn also der Spulenkern in der Filmabspulrichtung gedreht wird, wird der
Filmanfang aus dem Patronengehäuse herausgeschoben.
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Zum Befestigen eines inneren oder Endabschnitts der Filmrolle am Spulenkern können
verschiedene Mittel wie zum Beispiel Klebeband oder ein Befestigungshaken verwendet
werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartige bekannte Mittel in der Filmpatrone nicht
zufriedenstellend funktionieren.
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GB-A-2101756 offenbart eine herkömmliche Filmabspulvorrichtung für eine Kamera, die mit
einer Filmaufwickelspule mit einem Haken verwendet wird, der sich im wesentlichen in einer
Filmaufwickelrichtung erstreckt und durch eine Öffnung in einem Endabschnitt eines
Filmstreifens ragt, um in Eingriff mit dem Endabschnitt zu gelangen und dadurch zu
verhindern, daß dieser von der Aufwickelspule lösbar ist. Es sind ein Motor und ein
Rädergetriebe vorgesehen, um den Filmstreifen in einer Filmabspulrichtung von der
Filmpatronenspule abzuziehen und, wenn der Filmstreifen mit Ausnahme des Endabschnitts
von der Filmpatronenspule abgezogen worden ist, den Haken außer Eingriff mit der Öffnung
zu bringen, so daß der Endabschnitt von der Aufwickelspule gelöst werden kann, ohne den
Filmstreifen zu beschädigen.
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Die herkömmliche Filmabspulvorrichtung, auf der die Präambel von Anspruch 1 basiert, wird
in EP-A-0 349 448 offenbart.
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Die Filmabspulvorrichtung gemäß der Erfindung ist in Anspruch 1 definiert.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Filmpatrone in auseinandergezogener Anordnung, in
der die beiden Hälften des geöffneten Patronengehäuses und die verschiedenen, aus den
Gehäusehälften entfernten Patronenbestandteile dargestellt sind;
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Filmpatrone, in der die beiden geöffneten
Gehäusehälften mit den darin angeordneten verschiedenen Patronenbestandteilen dargestellt
sind;
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Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Filmpatrone, teilweise im Schnitt;
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Fig. 4 einen Aufriß der Filmpatrone im Querschnitt;
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Fig. 5 eine Draufsicht eines Flanschs im Eingriff mit dem Spulenkern in der Filmpatrone im
Querschnitt;
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Fig. 6-14 entweder eine Draufsicht im Querschnitt oder eine Stirnansicht der Filmpatrone, in
der der Betrieb einer kombinierten Lichtventil-, Filmabstreif- und Spulenverriegelungseinheit
dargestellt ist;
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Fig. 15 eine perspektivische Ansicht des Spulenkerns, teilweise im Schnitt, und eines inneren
oder Endabschnitts des Filmstreifens;
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Fig. 16 und 17 perspektivische Ansichten des Spulenkerns, teilweise im Schnitt; aus
verschiedenen Blickwinkeln, die in Fig. 15 nicht dargestellt sind.;
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Fig. 18 eine Draufsicht des Spulenkerns teilweise im Schnitt,
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Fig. 19-24 Draufsichten der Filmpatrone im Querschnitt, in denen das Verfahren zum
Befestigen des inneren oder Endabschnitts des Filmstreifens am Spulenkern dargestellt ist;
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Fig. 25-27 Draufsichten der Filmpatrone im Querschnitt, in denen das Verfahren zum Lösen
des inneren oder Endabschnitts des Filmstreifens vom Spulenkern dargestellt ist;
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Fig. 28 eine Draufsicht der mit der Filmpatrone gemäß einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung einzusetzenden Filmabspulvorrichtung, in der die Abspulvorrichtung vor dem
Betrieb dargestellt ist;
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Fig. 29 einen Seitenriß der in Fig. 28 dargestellten Abspulvorrichtung;
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Fig. 30, 32 und 34 Draufsichten der Abspulvorrichtung in verschiedenen Betriebsstadien; und
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Fig. 31, 33 und 35 Seitenrisse der in Fig. 30, 32 bzw. 34 dargestellten Abspulvorrichtung.
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Die Erfindung wird als Ausführung in einer Filmabspulvorrichtung offenbart, die vorzugsweise
mit einer Kleinbildfilmpatrone verwendet werden sollte. Da bestimmte Merkmale dieser Art
von Abspulvorrichtung allgemein bekannt sind, bezieht sich die folgende Beschreibung
insbesondere auf Elemente, die Teil der offenbarten Ausführung sind oder direkt mit dieser
zusammenwirken. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß andere Elemente, die nicht
ausdrücklich dargestellt oder beschrieben werden, verschiedene Formen annehmen können, die
Personen mit normalen Fachkenntnissen bekannt sind.
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In Fig. 1 und 2 ist eine Kleinbildfilmpatrone 1 mit einem Patronengehäuse 3 und einer
Filmspule 5 dargestellt. Die Filmspule 5 ist innerhalb des Patronengehäuses 3 in
Filmabspul- und Filmaufwickelrichtung U und W um eine Achse X drehbar. Das Patronengehäuse 3 besteht
aus zwei Gehäusehälften 7 und 9, die durch zwei beabstandete, einstückig ausgebildete
Gelenke 11 und 13 verbunden sind und ansonsten durch bekannte Mittel zusammengehalten
werden.
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Eine Rolle 15 aus einem Kleinbildfilmstreifen F ist um einen Kern oder eine Nabe 17 der
Filmspule 5 gewickelt, um aufeinanderfolgende Wicklungen des Filmstreifens zu bilden. Wie in
Fig. 4 und 8 dargestellt, weist die Filmrolle 15 eine äußerste Wicklung, die einem Filmanfang
19 mit einem Anfangsabschnitt oder vorderen schrägen Abschnitt 21 entspricht, sowie eine
nächste innenliegende Wicklung 23 auf, die unter der äußersten Wicklung liegt. Ein innerer
Abschnitt oder Endabschnitt 101 einer innersten Wicklung 24 der Filmrolle 15 ist mit zwei
identischen Doppelhakenstücken 103, die am Spulenkern angebracht sind, entfernbar am
Spulenkern 17 befestigt. Siehe Fig. 15.
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Einem Ende 25 des Spulenkerns 17 benachbart sind zwei parallele innere und äußere starre
Scheiben 27 und 29 einstückig mit dem Spulenkern ausgebildet. Beide Scheiben 27 und 29 sind
senkrecht zur Achse X angeordnet. Siehe Fig. 1-4. Einem anderen Ende 31 des Spulenkerns 17
benachbart wird ein starrer Flansch 33 von vier Scheibenführungen 35, 37 und 39, von denen
nur drei dargestellt sind und die aus einer Innenwand 41 der Gehäusehälfte 7 herausragen, zur
Achse X geneigt gehalten. Weitere Scheibenführungen, nicht dargestellt, ragen über eine
Innenwand 42 der Gehäusehälfte 9 hinaus. Der Flansch 33 besitzt eine zentrale Öffnung 43,
durch die sich der Spulenkern 17 erstreckt, um die Drehung des Spulenkerns unabhängig vom
Flansch zu ermöglichen, und weist einen ringförmigen Ansatz oder Rand 45 auf, der sich radial
vom Flansch erstreckt. Wie in Fig. 1 und 4 dargestellt, sind die innere Scheibe 29 und der
ringförmige Ansatz 45 des Flansches in einem Abstand voneinander angeordnet, der über einen
von einer Filmaus-/eintrittsöffnung 47 im Patronengehäuses 3 entfernten Bogen von etwa 270º
kleiner als die Breite des Filmstreifens F ist, um den Filmanfang 19 der Filmrolle 15 entlang
dieses Bogens radial zu begrenzen und dadurch ein Federn der Filmrolle gegen die jeweilige
Innenwand 41, 42 der Gehäusehälften 7, 9 zu verhindern. Umgekehrt sind die innere Scheibe
29 und der ringförmige Ansatz 45 des Flansches in einem Abstand zueinander angeordnet, der
über einen nahe der Durchgangsöffnung 47 befindlichen Bogen von etwa 90º größer als die
Breite des Filmstreifens F ist, um zu ermöglichen, daß der Filmanfang 19 beginnend mit seinem
Anfangsabschnitt 21 die radiale Begrenzung des ringförmigen Flanschansatzes entlang dieses
Bogens verläßt, um in die Durchgangsöffnung einzutreten. Eine funktional ähnliche Anordnung
wird im allgemein übertragenen Patent US-A-4,832,275, erteilt am 23. Mai 1989, offenbart.
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Der Flansch 33 weist einen einstückig ausgebildeten elastischen Ausleger 48 auf, der durch
zwei längliche Schlitze oder Öffnungen 49 und 50 begrenzt wird, die derart in den Flansch
geschnitten sind, daß sie an einer gemeinsamen Öffnung 51 mit der zentralen Öffnung 43 des
Flansches verbunden sind. Siehe Fig. 5. Der Ausleger 48 weist an der gemeinsamen Öffnung
51 einen freien Endabschnitt auf, der eine Sperrklinke 52 bildet, die an einer Stelle innerhalb
der zentralen Öffnung 43 gegenüber dem Umfang des Spulenkerns 17 inhärent vorgespannt ist,
so daß sie in eine von zwei identischen Kerben oder Arretierungen 53 und 54 fällt, die in den
Umfang des Spulenkerns geschnitten sind. Wenn die Sperrklinke 52 auf dem Umfang des
Spulenkerns 17 ruht, befindet sich der Ausleger 48 in dem länglichen Schlitz 49. Wenn sich die
Sperrklinke 52 in einer der Arretierungen 53, 54 befindet, ist er aus dem länglichen Schlitz 49
entfernt. Die Sperrklinke 52 und die Arretierungen 53, 54 sind komplementär ausgebildet, so
daß die Klinke und eine der Arretierungen rastend ineinander eingreifen, wenn der Spulenkern
17 bezüglich des Flansches 33 in der Abspulrichtung U gedreht wird. Sobald die Sperrklinke
52 mit einer der Arretierungen 53, 54 in Eingriff gelangt ist, muß sich der Flansch 33 mit dem
Spulenkern 17 in der Abspulrichtung drehen. Umgekehrt sind die Sperrklinke 52 und die
Arretierungen 53, 54 komplementär ausgebildet, um die Klinke und eine der Arretierungen
außer Eingriff zu bringen und die Klinke auf den Umfang des Spulenkerns 17 zu drücken,
wenn der Spulenkern bezüglich des Flansches 33 in der Aufwickelrichtung W gedreht wird.
Eine andere Art von Vorrichtung für den Eingriff von Flansch und Spulenkern wird in dem
allgemein übertragenen Patent US-A-5,031,852, erteilt am 16. Juli 1991, offenbart.
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Eine Steuerwelle 55 weist ein Lichtventil 57, eine Filmabstreifvorrichtung 59 und eine
Spulenverriegelung 61 auf, die einstückig ausgebildet sind. Siehe Fig. 1-4. Die
Abstreifvorrichtung 59 umfaßt das freie Ende eines elastischen Auslegers 63, der sich von der
Steuerwelle 55 erstreckt.
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Die Steuerwelle 55 wird von den Gehäusehälften 7 und 9 drehbar im Patronengehäuse 3
gehalten. Siehe Fig. 1-3. Die einander gegenüberliegenden Enden 64 und 65 der Steuerwelle
55 sind von der Außenseite des Patronengehäuses 3 zugänglich, so daß sie zur Drehung der
Steuerwelle in Eingriff bringbar sind.
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Gemäß der Darstellung in Fig. 6 befindet sich die Filmabstreifrorrichtung 59 in einer nicht
abstreifenden, von der Filmrolle 15 entfernten Position, wenn die Steuerwelle 55 so gedreht ist,
daß sich das Lichtventil 57 in einer lichtdichten oder geschlossenen Position befindet, in der es
sich über die Filmaus-/eintrittsöffnung 47 erstreckt, um zu verhindern, daß Umgebungslicht
durch die Durchgangsöffnung in das Patronengehäuse 3 eintritt. Wenn die Steuerwelle 55
umgekehrt gemäß der Darstellung in Fig. 8 so gedreht ist, daß sich das Lichtventil in einer
nicht lichtdichten oder offenen Position befindet, um die Bewegung des Filmstreifens F durch
die Durchgangsöffnung 47 zu ermöglichen, befindet sich die Abstreifvorrichtung 59 in einer
abstreifenden Position, in der sie bei Drehung der Filmspule 5 in der Abspulrichtung U
zwischen dem Anfangsabschnitt 21 des Filmanfangs 19 und der nächsten innenliegenden
Wicklung 23 der Filmrolle 15 aufnehmbar ist. Wenn die Filmspule 5 in der Abspulrichtung U
gedreht wird, während sich die Abstreifvorrichtung 59 in ihrer Abstreifposition befindet, wird
der Filmanfang 19 beginnend mit dem Anfangsabschnitt 21 von der Abstreifvorrichtung aus
seiner Position zwischen dem ringförmigen Ansatz des Flansches 33 und der inneren Scheibe
29 in die Durchgangsöffnung 47 geführt. Auf der Unterseite des Filmanfangs 19 kann an einer
Stelle entlang seines Anfangsabschnitts 21 ein Vorsprung 67 vorgesehen sein, der
normalerweise auf der Außenseite der nächsten innenliegenden Filmwicklung 23 aufliegt, um
zwischen dem Anfangsabschnitt und der nächsten innenliegenden Filmwicklung einen
geringfügigen Abstand für die Aufnahme der Abstreifvorrichtung 59 aufrechtzuerhalten. Siehe
Fig. 8.
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Wenn die Steuerwelle 55 gemäß der Darstellung in Fig. 2 und 8 so gedreht ist, daß sich das
Lichtventil 57 in seiner nicht lichtdichten Position befindet, befindet sich die
Spulenverriegelung 61 in einer nicht sperrenden, von der inneren Scheibe 29 entfernten
Position. Wenn die Steuerwelle 55 umgekehrt wie in Fig. 6 dargestellt so gedreht ist, daß sich
das Lichtventil 57 in seiner lichtdichten Position befindet, befindet sich die Spulenverriegelung
61 in einer sperrenden Position, in der sie in eine beliebige von vier Kerben oder Arretierungen
69, 71, 73 und 75 ragt, die in den Umfang der inneren Scheibe 29 geschnitten sind, um eine
wesentliche Drehung der Filmspule 5 in der Abspul- und Aufwickelrichtung U und W zu
verhindern. Wenn die Spulenverriegelung 61 in die Arretierung 69 ragt, ist die Drehung der
Filmspule 5 gesperrt, wobei eine Filmbelichtungszustandsanzeige 77 ein Fenster 79 in einem
Ende 81 der Gehäusehälfte 7 vollständig ausfüllt, um optisch anzuzeigen, daß der Filmstreifen
F nicht belichtet ist (leer). Siehe Fig. 6 und 7. Darüber hinaus befindet sich an zwei Fenstern 85
und 87 im Ende 89 der Gehäusehälfte 9 ein abgeschrägter Randabschnitt 83 der äußeren
Scheibe 27, um eine Patroneneinlegesperre in einer Kamera oder einer anderen Vorrichtung für
die Aufnahme der Filmpatrone 1 außer Kraft zu setzen. Siehe Fig. 7. Ein Beispiel für eine
Patroneneinlegesperre wird in den allgemein übertragenen Patenten US-A-5,032,861 und US-
A-5,047,794 offenbart. Wenn die Spulenverriegelung 61 in die Arretierung 71 ragt, ist die
Drehung der Filmspule 5 gesperrt, wobei die Belichtungszustandsanzeige 77 das Fenster 79
nur teilweise ausfüllt, um optisch anzuzeigen, daß der Filmstreifen F teilweise belichtet ist.
Siehe Fig. 9 und 10. Darüber hinaus befindet sich der abgeschrägte Randabschnitt 83 nur im
Fenster 85. Im Fenster 87 befindet sich ein ausgeschnittener Randabschnitt 91 der äußeren
Scheibe 27. Siehe Fig. 10. Folglich wäre die Patroneneinlegesperre am Fenster 87, nicht jedoch
am Fenster 85 außer Kraft gesetzt. Dies ermöglicht die Verwendung der Filmpatrone 1 mit
zwei verschiedenen Arten von Kameras, einer Kamera, die die Filmpatrone mit teilweise
belichtetem oder unbelichtetem Filmstreifen F aufnehmen kann, und einer Kamera, die die
Filmpatrone nur mit unbelichtetem Filmstreifen aufnehmen kann. Wenn die Spulenverriegelung
61 in die Arretierung 73 ragt, ist die Drehung der Filmspule 5 gesperrt, wobei die
Belichtungszustandsanzeige 77 vollständig aus dem Fenster 79 bewegt wurde, um optisch
anzuzeigen, daß der Filmstreifen F vollständig belichtet ist. Siehe Fig. 11 und 12. Außerdem
befindet sich der ausgeschnittene Randabschnitt 91 in den Fenstern 85 und 87. Siehe Fig. 12.
Folglich wäre die Patroneneinlegesperre an den Fenstern 85 und 87 außer Kraft gesetzt.
Dadurch soll verhindert werden, daß die Filmpatrone 1 mit vollständig belichtetem Filmstreifen
F in eine beliebige Kamera eingelegt werden kann. Wenn die Spulenverriegelung 61 in die
Arretierung 75 ragt, ist die Drehung der Filmspule 5 gesperrt, wobei die
Belichtungszustandsanzeige 77 vollständig aus dem Fenster 79 bewegt wurde. Auf der äußeren
Scheibe 27 kann jedoch eine andere Anzeige, nicht dargestellt, vorgesehen sein, die im Fenster
79 sichtbar ist, um optisch anzuzeigen, daß der Filmstreifen F zur Entwicklung von
Latentbildern bearbeitet wurde. Siehe Fig. 13 und 14. Darüber hinaus befindet sich der
ausgeschnittene Randabschnitt 91 im Fenster 85 und der abgeschrägte Randabschnitt 83 im
Fenster 87. Siehe Fig. 14. Folglich wäre die Patroneneinlegesperre am Fenster 85 jedoch nicht
am Fenster 87 außer Kraft gesetzt. Dadurch soll bewirkt werden, daß die Filmpatrone 1 nur in
eine Vorrichtung eingelegt werden kann, bei der es sich nicht um eine Kamera handelt, wie
zum Beispiel in ein Bildgerät, in dem der Filmstreifen F nach der Entwicklung verwendet
werden würde.
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Wie in Fig. 15-18 dargestellt, weist der Endabschnitt 101 des Filmstreifens F zwei identische
Öffnungen 105 auf. Jedes der identischen Doppelhakenstücke 103, 103 des Spulenkerns 17
weist einen kürzeren Häken 107 und einen längeren Haken 109 auf. Eine Hinterschneidung
111 im Spulenkern 17 unter den längeren Haken 109, 109 erstreckt sich von den jeweiligen
Unterseiten 113, 113 der längeren Haken zu einer ebenen Fläche 115 des Spulenkerns im
wesentlichen an der Achse X. Eine Hinterscheidung 117 im Spulenkern 17 unter den kürzeren
Haken 107, 107 ist erheblich flacher als die Hinterschneidung 113.
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Um den Endabschnitt 101 des Filmstreifens F an den Doppelhakenstücken 103, 103 zu
befestigen, wird der Endabschnitt über den Spulenkern 17 gelegt, wobei sich die
Doppelhakenstücke gegenüber den jeweiligen Öffnungen 105, 105 in den Endabschnitten
befinden. Siehe Fig. 19. Gemäß der Darstellung in Fig. 20-24 werden dann durch Drehung des
Spulenkerns 17 in der Aufwickelrichtung W zuerst die längeren Haken 109, 109 in die
entsprechenden Öffnungen 105, 105 und dann die kürzeren Haken 107, 107 in die
entsprechenden Öffnungen bewegt. Wie in Fig. 20-22 zu sehen ist, bewirkt die Bewegung der
längeren Haken 109, 109 in die entsprechenden Öffnungen 105, 105, daß die Unterseiten 113,
113 dieser Haken den Endabschnitt 101 zur Mitte oder zur Achse X des Spulenkerns 17
ziehen, wo er auf die ebene Fläche 115 auftrifft.
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Wenn die Doppelhakenstücke 103, 103 in ihren entsprechenden Öffnungen 105, 105
angeordnet sind, sollen die kürzeren Haken 107, 107 in der Abspulrichtung U so aus den
entsprechenden Öffnungen ragen, daß sie den Endabschnitt 101 an einzelnen Rändern 119, 119
der jeweiligen Öffnungen geringfügig überlagern, um in Eingriff mit dem Endabschnitt zu
gelangen, um den Anfangsabschnitt 21 vom Spulenkern 17 zu schieben, wenn der Spulenkern
in der Abspulrichtung gedreht wird. Siehe Fig. 8, 15 und 25. Umgekehrt gelangen die kürzeren
Haken 107, 107 außer Eingriff mit den entsprechenden Öffnungen 105, 105, weil die
Hinterschneidung 117 an den beiden Haken relativ flach ist, wenn der Filmstreifen F mit
Ausnahme des Endabschnitts 101 vom Spulenkern 17 abgewickelt ist. Siehe Fig. 25 und 26.
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Wenn die Doppelhakenstücke 103, 103 in den entsprechenden Öffnungen 105, 105 angeordnet
sind, sollen die längeren Haken 109, 109 in der Aufwickelrichtung W so aus den
entsprechenden Öffnungen ragen, daß sie den Endabschnitt an einzelnen Rändern 121, 121 der
jeweiligen Öffnungen wesentlich überlagern, um in Eingriff mit dem Endabschnitt zu gelangen
und dadurch zu verhindern, daß er vollständig vom Spulenkern gelöst wird, sobald die
kürzeren Haken 107, 107 außer Eingriff mit den entsprechenden Öffnungen gelangt sind. Siehe
Fig. 15 und 27. Die längeren Haken 109, 109 können jedoch aufgrund ihrer Form außer
Eingriff mit den entsprechenden Öffnungen 105, 105 gelangen, indem der Spulenkern 17
bezüglich des Endabschnitts 101 in der Abspulrichtung U gedreht wird.
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Anfangs muß die Steuerwelle 55 so gedreht werden, daß das Lichtventil 57 aus seiner
lichtdichten Position in seine nicht lichtdichte Position bewegt wird, um die Spulenverriegelung
61 aus ihrer sperrenden Position in ihre nicht sperrende Position und die
Filmabstreifvorrichtung 59 aus ihrer nicht abstreifenden Position in ihre abstreifende Position
zu bewegen. Siehe Fig. 6 und 7.
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Dann wird der Spulenkern 17 bezüglich des Flansches 33 in der Abspulrichtung U gedreht, bis
die beiden Stücke mittels der Sperrklinke 52 und einer der Arretierungen 53, 54 fest in Eingriff
gelangt sind. Siehe Fig. 5. Durch fortgesetzte Drehung des Spulenkerns 17 in derselben
Richtung wird der Flansch 33 ebenso gedreht, um zu ermöglichen, daß aufeinanderfolgende
längliche Abschnitte des Filmstreifens F beginnend mit seinem Anfangsabschnitt 21 aus ihrer
Position zwischen dem ringförmigen Ansatz 45 des Flansches und der inneren Scheibe 29
entlang des 90º-Bogens nahe der Filmaus-/eintrittsöffnung 47 bewegt werden, wo der Ansatz
und die Scheibe mit einem Abstand zueinander angeordnet sind, der größer als die Breite des
Filmstreifens F ist. Gleichzeitig führt die Filmabstreifvorrichtung 59 aufeinanderfolgende
längliche Abschnitte des Filmstreifens F beginnend mit seinem Anfangsabschnitt 21 in die
Durchgangsöffnung 47, um sie aus dem Patronengehäuse 3 herauszubewegen.
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Es wurde eine Filmabspulvorrichtung 121 zur Verwendung mit der Filmpatrone 1 entwickelt.
Die Filmabspulvorrichtung 121 umfaßt im allgemeinen, wie in Fig. 28 und 29 dargestellt, einen
Spulenantriebsmotor 123, der über ein Endlosband 125 treibend mit einer Spulenantriebswelle
127 verbunden ist, einen Walzenantriebsmotor 129, der über ein Endlosband 131 treibend mit
einer Filmantriebswalze 133 verbunden ist, und zwei parallele Filmführungsschienen 135 und
137. Eine Druckwalze 139 wird durch eine Feder gegen die Filmantriebswalze 133 gedrückt.
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Für den Betrieb der Abspulvorrichtung 121 wird die Filmpatrone 1 wie in Fig. 28 und 29
dargestellt so angeordnet, daß der Spulenkern 17 koaxial mit der Spulenantriebswelle 127
verbunden ist und sich das Lichtventil 57 in seiner nicht lichtdichten Position befindet.
Zunächst wird der Walzenantriebsmotor 129 eingeschaltet, um die Filmantriebswalze 133 mit
einer relativ hohen Drehzahl zu drehen, und anschließend (oder gleichzeitig) wird der
Spulenantriebsmotor 123 eingeschaltet, um den Spulenkern 17 mit einer geringeren Drehzahl
in der Abspulrichtung U zu drehen, so daß der Filmanfang 19 beginnend mit seinem
Anfangsabschnitt 21 aus dem Patronengehäuse 3 geschoben wird. Der Anfangsabschnitt 21
wird zwischen die Antriebs- und Druckwalzen 133 und 139 vorwärtsbewegt, die wiederum
den Anfangsabschnitt entlang der beiden Filmführungsschienen 135 und 137 transportieren.
Siehe Fig. 30 und 31. Ein bekannter Filmsensor 141 (optisch oder mechanisch) ist an einer der
Filmführungsschienen 135, 137 angeordnet, um den Anfangsabschnitt 21 zu erkennen; wenn
dieser erkannt wird, wird der Spulenantriebsmotor 123 abgeschaltet. Der Walzenantriebsmotor
129 bleibt jedoch eingeschaltet, um die Antriebswalze 133 weiter zu drehen, so daß der
Filmstreifen F vom Spulenkern 17 abgezogen und in Rollenform einem einen tragbaren
Sammelbehälter 143 zugeführt wird. Während der Filmstreifen F vom Spulenkern 17
abgezogen wird, wird der Spulenkern mit dem auf dem Spulenkern verbliebenen Filmabschnitt
in der Abspulrichtung U gedreht. Dies bewirkt, daß sich die Spulenantriebswelle 127, die ein
Gewicht in Form eines Schwungrads 145 aufweist, das koaxial am Spulenkern 17 befestigt ist,
in der Abspulrichtung U dreht. Wenn ein Filmendezustand erreicht wird, wie in Fig. 27, 32 und
33 dargestellt, in dem der Endabschnitt 101 des Filmstreifens F nicht von den längeren Haken
109, 109 des Spulenkerns 17 lösbar ist, wird der Spulenkern von dem durch das Schwungrad
145 verliehenen Impuls bezüglich des Endabschnitts in der Abspulrichtung U geringfügig
weitergedreht, so daß die längeren Haken außer Eingriff mit den Öffnungen 105, 105 im
Endabschnitt gelangen. Dann wird der Endabschnitt 101 gemäß der Darstellung in Fig. 34 und
35 von der Antriebswalze 133 aus dem Patronengehäuse 3 gezogen.
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Die Erfindung wurde mit Bezug auf eine bevorzugte Ausführung beschrieben. Es ist jedoch
klar, daß im Rahmen der normalen Fachkenntnisse Änderungen und Modifikationen
vorgenommen werden können, ohne den Geltungsbereich der Erfindung zu verlassen.