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Die Erfindung betrifft Fe-Ni-Legierungen für eine
Abdeckmaske mit hoher Feinheit und insbesondere ein Material für
eine Abdeckmaske mit ausgezeichneten
Heißbearbeitungseigenschaften sowie verbesserten Ätzeigenschaften. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Materials.
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Neuerdings wird Invar-Stahl (eine Fe-36ni-Legierung) mit
niedrigen thermischen Ausdehnungseigenschaften mit
steigender Popularität anstelle des herkömmlichen
aluminiumberuhigten Stahls (AK-Stahl) für solche Anwendungszwecke,
wie Teile von Fernsehapparaten, Displays mit hoher
Feinheit und dergleichen, verwendet. Es ist aber bekannt, daß
Fe-Ni-Legierungen, obgleich sie ausgezeichnete niedrige
thermische Ausdehnungselgenschaften haben, schlechte
Heißbearbeitungseigenschaften besitzen, und daß sie
hinsichtlich der Ätzeigenschaften AK-Stahl unterlegen sind.
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Zur Verbesserung der Heißbearbeitungseigenschaften von Fe-
Ni-Legierungen ist schon beispielsweise in den JP-OSen
Nrn. 159157/85, 101116/90, 182828/90 und 54744/90 der
Zusatz von Bor zu den Legierungen vorgeschlagen worden. Da
das in den Legierungen enthaltene Bor den Ätzvorgang
stört, wurde die Entfernung von Bor aus den Legierungen
durch eine Glühbehandlung in feuchtem Wasserstoffgas in
der JP-PS Nr. 38658/90 vorgeschlagen.
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Was die Ätzeigenschaften betrifft, so ist es bekannt, daß
im Falle von Feinätzen, z.B. einem Ätzen für Abdeckmasken,
schon geringfügige geometrische Schwankungen der Ätzlöcher
(eine Schwankung der Ätzlöcher im Durchmesser, eine
Ungleichheit der Ätzoberfläche, etc.) die Qualität der
gebildeten Maske beeinträchtigen kann und zu Defekten im
Aussehen, wie Maskenungleichmäßigkeit, führen kann. Zur
Überwindung dieses Problems ist in den JP-PS Nrn. 32859/84
(entsprechend der US-PS Nr. 4 528 246) und 9655/90 schon
vorgeschlagen worden, die Kristallorientierung des
Materials so zu regulieren, daß durch Photoätzen die
gleichförmige Bildung von feinen Löchern mit hoher Dichte und hoher
Präzision möglich ist.
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Bor ist tatsächlich dazu wirksam, wie oben beschrieben,
die Heißbearbeitungseigenschaften zu verbessern. Im Falle
einer Abdeckmaske mit hoher Feinheit, bei der eine
Präzisionsätzung erforderlich ist, tritt aber, wenn Bor, wie in
den oben beschriebenen japanischen Patentanmeldungen
vorgeschlagen, zugegeben wird, das Problem auf, daß die
geätzte Oberfläche ungleichmäßig wird, wodurch
Maskenungleichmäßigkeiten durch den Effekt eines chemischen
Interkornresists bewirkt werden, der durch die
Schrägabscheidung von Bor an den Korngrenzen erzeugt wird.
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Zur Überwindung dieses Problems ist in der JP-PS Nr.
38658/90 vorgeschlagen worden, das Bor dadurch zu
entfernen, daß man eine Glühbehandlung in feuchtem
Wasserstoffgas, wie oben beschrieben, durchführt. Da diese
Entboronisierungsbehandlung eine Diffusionsbehandlung ist, sind
aber hohe Temperaturen und lange Zeiten für die Behandlung
erforderlich, was im Hinblick auf die Energieeinsparung
ungünstig ist. Diese Behandlung bringt auch verschiedene
andere Probleme mit sich. So kann beispielsweise die
Naterialoberfläche durch eine geringe O&sub2;-Menge, die in der
Glühatmosphäre vorhanden ist, oxidiert werden, wodurch die
Maskierungs- und Ätzvorgänge beeinträchtigt werden.
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In den JP-PS Nrn. 32859/84 und 9655/90 wird ein
Legierungsblech mit niedriger thermischer Ausdehnung
beschrieben,
bei dem mehr als 35% der {100}-Seite auf der
Blechoberfläche zusammengestellt sind.
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Memoires et Etudes Scientifiques Revue de Métallurgie,
Nov. 90, S. 691, Tabelle I, beschreibt eine Fe-Ni36%-
Legierung, die als S10BN5 bezeichnet wird, und die 36,9%
Ni, 0,0005% B, 0,0011% S, Rest, abgesehen von
geringfügigen Verunreinigungen an N und C, Fe enthält. Dieses
Dokument beschreibt aber nicht die Verwendung der genannten
Legierung zur Herstellung eines Abdeckmaskenmaterials mit
hoher Feinheit, noch legt es diese nahe.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Verwendung einer Legierung zur Herstellung eines
Abdeckmaskenmaterials mit hoher Feinheit bereitzustellen, das
ausgezeichnete Heißbearbeitungseigenschaften und
Ätzeigenschaften hat. Es soll auch ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Materials bereitgestellt werden.
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Mit dem Ziel, beiden Erfordernissen der
Heißbearbeitungseigenschaften und der Ätzeigenschaften von
Fe-Ni36-Legierungen zu genügen, haben die benannten Erfinder
Untersuchungen hinsichtlich des Effekts der Zugabe von nicht nur
Bor, sondern auch von anderen Elementen, wie Titan und
Magnesium, des Effekts der Verunreinigungselementen wie
Schwefel und Aluminium, der kristallographischen
Orientierung und anderen Faktoren, durchgeführt. Als Ergebnis
haben sie die optimalen Komponenten und Eigenschaften für
ein Abdeckmaskenmaterial mit hoher Feinheit, und auch ein
Verfahren zur Herstellung eines derartigen Materials
gefunden. Die Erfindung baut sich auf der Basis dieser neuen
Auffindungen auf.
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Hinsichtlich der Zusammensetzung wurde gefunden, daß Titan
und Magnesium einen Zugabeeffekt ähnlich von Bor haben,
und daß es durch Begrenzung der Gehalte von Schwefel und
Aluminium auf nicht mehr als 0,0020% bzw. nicht mehr als
0,020%, möglich wird, den Verbesserungseffekt auf die
Heißbearbeitungseigenschaften selbst dann
aufrechtzuerhalten, wenn die Gesamtzugabemenge von Bor, Magnesium und
Titan, die einen nachteiligen Effekt auf die
Ätzeigenschaften ausübt, als "quid pro quo" zur Verleihung einer
Korrosionsbeständigkeit auf etwa 0,0001%, wie in Fig. 1 gezeigt
wird, vermindert wird. Es wurde weiterhin gefunden, daß
der nachteilige Effekt von Bor, Magnesium und Titan auf
die Ätzeigenschaften (was zu Unregelmäßigkeiten der Maske
führt) verschwindet, wenn die Gesamtzugabemenge der
genannten Elemente auf der kleineren Wertseite der
Grenzlinie von 0,0015-0,0001% liegt. (In Fig. 1 wird die
kritische Zugabemenge dieser Elemente als 0,0015% angegeben.)
Kurz gesagt, es wurde gefunden, daß beiden Erfordernissen,
nämlich der Heißbearbeitungseigenschaften und der
Ätzeigenschaften, zur gleichen Zeit genügt werden könnte, wenn
man die Gehalte von Schwefel und Aluminium auf weniger als
die angegebenen Werte begrenzt.
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Die benannten Erfinder haben weiterhin als Ergebnis von
ausgedehnten Untersuchungen der Anisotropie der Form der
Ätzlöcher in Beziehung zu dem
{100}-Orientierungsintegrationsgrad der gewalzten Oberfläche und dem später
beschriebenen Ätzfaktor gefunden, daß durch Begrenzung des
{100}-Orientierungsintegrationsgrads innerhalb eines
geeigneten Bereichs die Anisotropie der Form der Ätzlöcher
eliminiert werden kann, der Ätzfaktor verbessert werden
kann, und daß daher die Ätzeigenschaften in ausgeprägter
Weise verbessert werden können. Genauer gesagt, es wurde
gefunden, daß wenn der {100}-Orientierungsintegrationsgrad
(%) der gewalzten Oberfläche im Bereich von 50-95%
definiert wird, daß dann die Anisotropie der Form jedes
Ätzlochs verschwindet und daß ein Ätzfaktor (EF) von 2 oder
größer erhalten wird, wie in Fig. 2 gezeigt wird. In
diesem Fall ist zu beachten, daß wenn der Gesamtgehalt von
Bor, Titan und Magnesium auf weniger als 0,0015%
eingestellt wird, wo keinerlei nachteiliger Effekt auf die
Ätzeigenschaften,
insbesondere Maskenunregelmäßigkeiten be
wirkt werden, der Integrationsgrad dann nur aufgrund der
Kaltreduktion festgelegt werden kann, ungeachtet des
Gesamtgehalts von Bor, Magnesium und Titan. Das heißt zur
Festlegung des genannten Integrationsgrades braucht
lediglich die Kaltreduktion innerhalb eines speziellen
Bereiches eingestellt zu werden und es besteht keine
Notwendigkeit, diesem Gehalt irgendwelche Aufmerksamkeit zu
schenken. Diese Tatsache kann die Bestimmung der
Produktionsbedingungen vereinfachen. Die Regulierung des
{100}-Orientierungsintegrationsgrades (%) der gewalzten Oberfläche
gemäß der Erfindung wird daher von beiden Aspekten der
Anisotropie der Form der Ätzlöcher und des Ätzfaktors
bestimmt. Hier wird der Ätzfaktor (EF) wie folgt definiert:
EF = D/S, wobei D und S wie in Fig. 4 bezeichnet sind
(Querschnittsschema des Ätzvorgangs).
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Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung einer
Legierung, bestehend aus 33 bis 40 Gew.-% Ni, 0,0001 bis
0,0015 Gew.-% von einem oder mehreren von Bor, Magnesium
und Titan, Rest Fe, wobei die Gehalte an Schwefel und
Aluminium auf nicht mehr als 0,0020% bzw. nicht mehr als
0,020% begrenzt sind, zur Herstellung einer Abdeckmaske
mit hoher Feinheit.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Legierung eine gewalzte Oberfläche hat, deren
{100}-Orientierungsintegrationsgrad 70 bis 95% beträgt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung einer Abdeckmaske mit hoher Feinheit,
umfassend die Heißbearbeitung eines Materials für eine
Abdeckmaske mit hoher Feinheit, bestehend aus der Legierung
nach Anspruch 1, und anschließendes Kaltwalzen bei einer
Reduktion von 50 bis 95% und mindestens einem
Glühbehandlunglauf bei 600 bis 900ºC, um den Grad der
{100}-Orientierungsintegration
der gewalzten Oberfläche auf 70 bis
95% einzustellen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist ein Diagramm, das die Beziehung zwischen den
Gehalten an Bor, Magnesium, Titan und Aluminium und den
Heißbearbeitungseigenschaften und Ätzeigenschaften zeigt.
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Fig. 2 ist ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der
{100}-Kristallorientierung und den Ätzeigenschaften und
den Gehalten an Bor, Magnesium und Titan zeigt.
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Fig. 3 ist eine schematische Illustration der Anisotropie
des Ätzens.
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Fig. 4 ist ein Schema, das den Ätzfaktor (EF) zeigt.
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Die Definitionen der erfindungsgemäßen Zahlenwerte bauen
sich auf folgenden Gründen auf.
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Was den Ni-Gehalt betrifft, so wird, wenn dieser weniger
als 33 Gew.-% ist, die Austenitstruktur instabil. Wenn
andererseits der Gehalt über 40 Gew.-% hinausgeht, dann
nimmt der Koeffizient der thermischen Ausdehnung der
Zusammensetzung zu, wodurch es unmöglich gemacht wird, dem
Erfordernis für niedrige thermische
Ausdehnungseigenschaften zu genügen. Aus diesen Gründen wird der Ni-Gehalt als
im Bereich von 33 bis 40 Gew.-% liegend definiert.
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Bor, Magnesium und Titan sind Elemente, die die
Heißbearbeitungseigenschaften verbessern. Wenn aber die
zusammengenommene Menge von Bor, Magnesium und/oder Titan weniger
als 0,0001 Gew.-% beträgt, dann wird kein
Verbesserungseffekt der Heißbearbeitungseigenschaften erzielt. Wenn
umgekehrt die genannte Menge über 0,0015% hinausgeht, dann
wird die chemische Zwischenkornbeständigkeit der Kristalle
erhöht, wodurch ein gleichförmiges Fortschreiten des
Ätzens mittels einer FeCl&sub3;-Lösung oder dergleichen behindert
wird. In diesem Fall werden Unregelmäßigkeiten der Maske
bewirkt, die von einer Ungleichmäßigkeit der Ätzoberfläche
aufgrund schlechter Ätzeigenschaften herrühren. Die
zusammengenommene Menge von Bor, Magnesium und/oder Titan wird
daher als 0,0001 bis 0,0015 Gew.-% definiert. Der optimale
Bereich dieser Elemente beträgt 0,0001 bis 0,0010 Gew. -%.
Die oben angegebene Zugabe von Bor, Magnesium und/oder
Titan kann fast perfekt das Risiko der Bewirkung von
Maskenunregelmäßigkeiten eliminieren.
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Was Schwefel und Aluminium betrifft, so vermindern diese,
wenn ihre Gehalte über 0,002% bzw. 0,02% hinausgehen, den
die Heißbearbeitungseigenschaften verbessernden Effekt des
Bors etc. In diesem Fall können auch Unregelmäßigkeiten
der Maske bewirkt werden, wodurch die Ätzeigenschaften,
wie in Fig. 1 gezeigt, verschlechtert werden. Demgemäß
sollten ihre Gehalte weniger als 0,020% bzw. 0,002% sein.
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Die zusammengenommenen Gehalte von Bor, Magnesium und/oder
Titan und die Gehalte an Schwefel und Aluminium sind wegen
ihrer komplementären Beziehung auf einen Wert innerhalb
des schraffierten Gebiets des Diagramms der Fig. 1
beschränkt.
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Wenn die Kaltreduktion nach dem Heißverwalzen weniger als
50% ist, dann ist der Fortschritt der {100}-Orientierung
langsam ({100} < 70%), und es wird auch unmöglich, einen
Nachglüh-Ätzfaktor (EF) von 2 oder mehr als 2 zu erhalten.
Dieser ist ein Index für die verschiedenen Elemente bei
der Herstellung der Abdeckmaske, wie dem Verhältnis der
gegenseitigen Intervalle der Löcher zu der Dicke des
Blechs. Wenn andererseits die Kaltreduktion über 95%
hinausgeht, dann ist die {100}-Seite stark zu einem
Integrationsgrad von mehr als 95% orientiert, wodurch eine
außerordentliche Anisotropie der Form der Ätzlöcher bewirkt
wird. Somit wird in diesem Fall die Form der Ätzlöcher
kein echter Kreis. Die Kaltreduktion wird deshalb als im
Bereich von 50 bis 95% liegend definiert, während der
{100}-Orientierungsintegrationsgrad als im Bereich von 70
bis 95% liegend definiert wird.
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Die Fig. 3A und 3B sind schematische Darstellungen der
Anisotropie der Form der Ätzlöcher. Wie aus diesen Schemata
hervorgeht, wird, wenn die Kaltreduktion und der {100}-
Orientierungsintegrationsgrad beider über 95% hinausgehen,
die Anisotropie der Form der Ätzlöcher deutlich sichtbar.
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Wenn die Glühtemperatur nach dem Kaltwalzen unterhalb von
600ºC liegt, dann ist die Rekristallisation ungenügend,
und das Wachstum der {100}-Seite ist träge, so daß die
faserartige Struktur, die zum Zeitpunkt des Walzens
gebildet wird, teilweise zurückbleibt und die gewünschte Form
der Ätzlöcher nicht erhalten werden kann. Wenn die
Glühtemperatur oberhalb von 900ºC liegt, dann erfolgt ein
zu starkes Wachsen der Kristallkörner, und den Enden der
Ätzlöcher fehlt die Schärfe. Die Glühbehandlungstemperatur
wird daher als im Bereich von 600 bis 900ºC liegend
definiert.
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Die Glühbehandlungszeit ist vorzugsweise nicht weniger als
60 Sekunden, da ansonsten die Tendenz besteht, daß die
Nichtgleichförmigkeit der Rekristallisation zunimmt. Es
wird aber darauf hingewiesen, daß eine unnötig verlängerte
Glühbehandlungszeit zu einer Verminderung der
Massenproduktivität führt. Die Anzahl der Glühbehandlungen nach dem
Walzen wird von der Kaltreduktion bestimmt. Nach dem
Entglühen kann ein Walzen zur Temperung und eine
Spannungsminderungstemperung durchgeführt werden.
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Wie oben beschrieben, betrifft die erste Ausführungsform
der Erfindung ein Abdeckmaskenmaterial mit hoher Feinheit
mit verbesserten Heißbearbeitungseigenschaften, bei dem
die nachteiligen Effekte von Bor, Magnesium und Titan auf
die Ätzeigenschaften beseitigt worden sind, indem die
Mengen von Bor, Magnesium und Titan, die den Ätzeigenschaften
gegenüber nachteilig sind, vermindert werden. Gleichzeitig
werden die Gehalte an Schwefel und Aluminium innerhalb
spezieller Bereiche liegend definiert. Die zweite
Ausführungsform der Erfindung betrifft auch ein wirtschaftliches
und qualitativ hochwertiges Material für eine Abdeckmaske
mit nicht vorhergesehenen ausgezeichneten Eigenschaften
hinsichtlich der Heißbearbeitungseigenschaften und der
Ätzeigenschaften. Diese Verbesserung wird durch spezielle
Walz- und Glühbehandlungsverfahrensweisen, die die dritte
Ausführungsform der Erfindung darstellen, erzielt.
Beispiele
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Legierungen mit den Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1
wurden in einem Vakuum-Induktionsschmelzofen aufgeschmolzen.
Die Schmelzen wurden sodann geschmiedet und bei 1100 bis
1150ºC heißbearbeitet, um heißgewalzte Spulen mit
vorbestimmter Dicke zu bilden. Nach dem Beizen und Polieren der
Oberfläche wurden die Spulen einem Kaltwalzen und einer
Glühbehandlung bei den Kaltreduktionen und Temperaturen
gemäß Tabelle 2 unterworfen, wodurch Blechprobekörper mit
einer Dicke von 0,15 mm erhalten wurden. Die
Heißbearbeitungseigenschaften und die Testergebnisse der genannten
Probekörper sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 1
Zusammensetzung (Gew -%)
Bemerkungen
Materialien gemäß der zweiten Ausführungsform
Zwischenmaterialien gemäß der ersten Ausführungsform
Zusammensetzung (Gew -%)
Bemerkungen
Vergleichsmaterialien
Tabelle 2
Ätzeigenschaften
Nr.
Heißbearbeitungseigenschaften
Kaltreduktion (%)
Glühbehandlungstemperatur (ºC)
{100}-System (%)
E.F.
Anisotropie der Lochform
Gleichförmigkeit der Maske
Bemerkungen
ausgezeichnet
keine
gut
Material gemäß der zweiten Ausführungsform
beobachtet
schlecht
Zwischenmaterialien gemäß der ersten Ausführungsform
Ätzeigenschaften
Nr.
Heißbearbeitungseigenschaften
Kaltreduktion (%)
Glühbehandlungstemperatur (ºC)
{100}-System (%)
E.F.
Anisotropie der Lochform
Gleichförmigkeit der Maske
Bemerkungen
beobachtet
schlecht
keine
Vergleichsmaterialien
ausgezeichnetDie
Heißwalzeigenschaften wurden durch das Vorhandensein
oder die Abwesenheit von Rissen in dem Walzblock bewertet.
Der {100}-Orientierungsintegrationsgrad wurde anhand der
folgenden Formel (1) auf der Basis der relativen
Intensität I im Röntgenbeugungsspektrum der Hauptorientierung der
{111}-, {100}-, {110}- und {311}-Ebenen bestimmt:
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Die Ätzeigenschaften wurden durch Messung des Ätzfaktors
(EF) und durch Untersuchung der Anwesenheit oder
Abwesenheit einer Anisotropie der Form der Ätzlöcher nach dem
Heißentfetten des 0,15 mm dicken blanken Blechs, durch
Unterwerfung einer Photoresistmaskierung mit vorbestimmtem
Muster und durch Sprühätzen mit einer FeCl&sub3;-Lösung
bestimmt. Die Maskengleichförmigkeit (Qualität) wurde durch
visuelle Beobachtung bewertet.
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Aus Tabelle 2 wird ersichtlich, daß die Legierungsproben 1
bis 19 gemäß der Erfindung alle ausgezeichnete
Heißbearbeitungseigenschaften hatten, da sie ein oder mehrere der
Elemente Bor, Magnesium und Titan in den richtigen Mengen
enthielten. Auch ihre Schwefel- und Aluminiumgehalte waren
vermindert. Von diesen Proben hatten die Nrn. 1 bis 11,
die auf einen {100}-Orientierungsintegrationsgrad von 70
bis 95% eingestellt worden waren, indem die
Kaltreduktions- und Glühbehandlungsbedingungen eingestellt wurden,
einen EF-Wert von 2 oder größer, und sie waren von einer
Anisotropie der Form der Ätzlöcher sowie von
überschüssigen Unregelmäßigkeiten der Masse frei. Sie wurden auch
hinsichtlich der Ätzeigenschaften als gut oder
ausgezeichnet bewertet.
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Die Proben Nr. 1, 3, 4 und 11, bei denen der Gesamtgehalt
an Bor, Magnesium und Titan weniger als 0,0010% betrug,
hatten eine ausgezeichnete Gleichförmigkeit der Maske.
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Andererseits hatten die Materialien gemäß der ersten Aus
führungsform der Erfindung alle ausgezeichnete
Heißbearbeitungseigenschaften, doch hatten die Proben Nr. 12 und
16, bei denen die Kaltreduktion absichtlich auf einen
überschüssig hohen Wert von 98% erhöht worden war, einen
{100}-Orientierungsintegrationsgrad von 97% bzw. 98%.
Daher war in diesem Fall die Anisotropie der Form der
Ätzlöcher erkennbar und die Maskengleichförmigkeit war bei
diesen Proben schlecht. Auch hatten die Proben Nr. 13 und 17,
bei denen die Kaltreduktion absichtlich auf 45% vermindert
worden war, und die Proben Nr. 14 und 18, bei denen die
Glühbehandlungstemperatur auf 550ºC abgesenkt worden war,
alle einen niedrigen {100}-Orientierungsintegrationsgrad
von 65%, 66%, 67% bzw. 67%, und demgemäß war ihr Ätzfaktor
(EF) niedrig (1,8 bis 1,9). Auch war ihre
Maskengleichförmigkeit schlecht. Weiterhin war bei den Proben Nr. 15 und
19, bei denen die Glühbehandlungstemperatur zu stark
erhöht worden war, die Maskengleichförmigkeit schlecht, und
die Enden der Ätzlöcher wurden aufgrund eines
überschüssigen Wachstums der Kristallkörner nicht scharf.
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Die Proben Nr. 20 bis 29 der Vergleichsmaterialien hatten
alle schlechte Ätzeigenschaften aufgrund einer
Unregelmäßigkeit der Maske, weil der Gehalt an mindestens einem der
Elemente B, Mg, Ti, S und Al höher war als erfindungsgemäß
vorgeschrieben. Auch die Proben Nr. 21, 22, 24 und 26 bis
29, die hinsichtlich des Gehalts an S und/oder Al
außerhalb des erfindungsgemäß angegebenen speziellen Bereichs
lagen, hatten auch schlechte
Heißbearbeitungseigenschaften.
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Wie oben bereits zum Ausdruck gebracht wurde, haben die
Materialien gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung
verbesserte Heißbearbeitungseigenschaften trotz einer
Verminderung der kombinierten Menge von B, Mg und Ti, die
Elemente sind, welche die Heißbearbeitungseigenschaften
verbessern. Dies ist auf eine Begrenzung der Gehalte an S
und Al innerhalb der angegebenen Bereiche zurückzuführen.
Diese Materialien sind daher als Zwischenmaterialien für
Abdeckmasken mit hoher Feinheit mit ausgezeichneten
Ätzeigenschaften geeignet. Die Materialien gemäß der zweiten
Ausführungsform der Erfindung sind Abdeckmaskenmaterialien
mit hoher Feinheit und extrem hoher Qualität, die mit
ausgezeichneten Ätzeigenschaften versehen sind, während der
{100}-Orientierungsintegrationsgrad im richtigen Bereich
gehalten wird. Diese Materialien werden dadurch erhalten,
daß die Materialien der ersten Ausführungsform den
Walzund Glühbehandlungen bei den richtigen Bedingungen gemäß
der dritten Ausführungsform unterworfen werden. Daher
haben die Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Erfindung
einen großen technischen Effekt.