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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum
Transfer von Informationsträgern (Platten, Kassetten, ...),
und insbesondere auf Vorrichtungen oder Mechanismen, die das
Übertragen eines Informationsträgers von einem Magazin oder
Aufnahmeplatz, in welchem er in Speicherposition enthalten
ist, zu dem Mechanismus, der das Überführen des Trägers in
die Betriebsstellung, und umgekehrt, zwecks Wiedergabe und
Aufnahme von Informationen auf seiner Oberfläche bewirken
muß.
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Sie findet eine besondere Anwendung bei Wechslern von
Informationsträgern, wie etwa Bildplatten, und insbesondere
jenen Platten vom Typ der Kompaktplatte.
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Wenn bei solchen Plattenwechseln die Platten oft in
Schutzkartuschen oder in Gehäusen enthalten sind, führt der
Herstellungspreis und der Platzbedarf dieser Geräte dazu, daß
sie nur professionelle Anwendung finden. Um die Benutzung von
Plattenwechslern durch das breite Publikum zu erreichen ist
es absolut notwendig, den Herstellungspreis derselben
herabzusetzen und infolgedessen die Platten in dem Zustand zu
speichern, wie sie sind, das heißt ohne Schutzkartusche, bei
jeder Platte.
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Es ist daher zweckmäßig, einen so einfach wie möglich
gestalteten Mechanismus zum Übertragen der Platten zu
verwenden, dessen Betriebsgenauigkeit allerdings hoch sein
muß, damit die Platten so dicht wie möglich nebeneinander
gespeichert werden können, um ein Gerät zu erhalten, das
entweder geringe Abmessungen besitzt oder die größtmögliche
Anzahl von Platten bei einem gegebenen Platzbedarf enthält.
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Andererseits muß es die Einfachheit des Transfermechanismus
erlauben, die Herstellungskosten desselben herabzusetzen und
eine große Zuverlässigkeit zu erzielen.
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Ein solcher Transfermechanismus würde es ebenfalls
ermöglichen, sehr kompakte Plattenwechsler anzubieten, die
somit sehr präzisen Bemessungsnormen genügen, insbesondere
was die Breite und die Höhe betrifft.
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In der Vergangenheit sind zahlreiche Vorrichtungen und/oder
Mechanismen zur Übertragung von Platten oder Kassetten
vorgeschlagen worden, doch sind sie entweder platzraubend
oder wenig genau, oder kompliziert, oder sie benötigen noch
einen zusätzlichen Mechanismus, um sie von der Peripherie der
Platte abzulösen, um ihre freie Umdrehung zu ermöglichen,
wenn sich letztere in der Betriebsstellung befindet.
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Die internationale Anmeldung WO-A-87/07423 schlägt einen
Transfermechanismus vor, der Platten fest umschließt, um
ihren Transfer sorgfältig durchzuführen, was aber eine
seitliche Verschiebung der Platte in einem im
Transfermechanismus vorgesehenen größeren Aufnahmeplatz
erfordert, um eine freie Umdrehung der Platte in der
Betriebsposition zu ermöglichen.. Ein solches System
erfordert bei den verschiedenen Bauteilen eine hohe
Präzision, insbesondere bei jenen, die die Rückkehr der
Platte nach ihrer Abtastung in den kleinere Aufnahmeplatz
bewirken und unvermeidlicherweise den Herstellungspreis
belasten.
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Andererseits bringt jede Ungenauigkeit an der Peripherie der
Platte oder den Ablaufoberflächen die Gefahr mit sich, daß
die Platte quergestellt wird und somit entweder ihre
Oberfläche durch Berührung mit den Wänden beschädigt wird,
oder daß ihr Transfer blockiert wird.
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Schließlich erlaubt das Übertragungssystem, wie man
feststellen kann, nur ein annäherndes Haltern der Platten in
der Speicherposition, weil die beiden Führungs- und
Halterungspunkte sehr nahe beieinander bleiben müssen.
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Die britische Druckschrift GB-A-2 161 013 schlägt einen
Transfermechanismus vor, der dem vorhergehenden ähnlich ist,
aber keinen zweiten Aufnahmeplatz aufgrund der Tatsache
benötigt, daß der Abstand zwischen den beiden die Platte
führenden Finger so bemessen ist, daß die Platte in der
Betriebsposition frei drehen kann.
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Dennoch bewirkt ein solches System nur eine sehr ungenaue
Führung der Platte und kann nur mit einem Magazin in Betrieb
genommen werden, daß die Platten annähernd in ihrer Position
hält - die beiden Halterungspunkte liegen ebenfalls sehr nah
beieinander - und wobei das Magazin Trennwände benötigt, was
den Preis des Magazins belastet, die Anzahl der Platten, die
es speichern kann, verringert, und die Gefahr mit sich
bringt, eine Beschädigung der Oberflächen der Platte während
der Transferbewegung der letzten zu verursachen. Ein
ähnliches, und somit die gleiche Art von Nachteilen mit sich
bringendes, System wird in der deutschen Veröffentlichung DE-
A-1 161 052 vorgeschlagen. Schließlich schlägt das U.S.-
Patent Nr. -A- 2 935 32 Transfervorrichtungen für Platten
vor, die die Überführung von Platten, die sich an
entgegengesetzten Abschnitten eines Magazins befinden, zu
einer zentralen Wiedergabeposition bewirken; und sie
offenbart zwei Mechanismen, von denen jeder ein Paar
beweglicher Arme umfaßt, die durch selbstbetätigte
Ausgleichseinrichtungen verbunden und durch eine einzige
Achse gesteuert werden, um einerseits eine Platte an zwei
diametral gegenüberliegenden Stellen im Hinblick auf den
Transfer der Platte festzuhalten, und um sich andererseits
von der Platte zu entfernen, wenn sich diese in der Speicher-
oder Wiedergabeposition befindet. Die Vorrichtung erfordert
komplexe Mittel, bestehend aus zahlreichen Steuerhebeln und
Federn, die mit hoher Präzision hergestellt werden müssen,
sowie eine perfekte Abstimmung der Federn, um eine
einwandfreie Wirkungsweise zu erreichen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es also, den genannten
Nachteilen abzuhelfen und eine einfache und billige
Übertragungs- bzw. Transfervorrichtung zu schaffen, die
zugleich ein präzises Führen der Platte bei ihrem Transfer
sowie ihre freie Umdrehung in der Betriebsstellung
gewährleistet.
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Ein zweites Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung eines
so kompakt wie möglich ausgebildeten Transfervorrichtung,
damit nicht der Platzbedarf des Plattenwechslers vergrößert
wird.
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Ein drittes Ziel der Erfindung besteht darin, es so
einzurichten, daß die Transfervorrichtung die Benutzung eines
die Platten speichernden Magazins ermöglicht: das von der
Gestaltung her so einfach wie möglich ist, um dessen
Herstellungskosten zu verringern; das eine sehr wirksame
Halterung der Platten gewährleistet; und das es schließlich
ermöglicht, die Platten so eng wie möglich nebeneinander zu
plazieren, um von ihnen die größtmögliche Anzahl in einem
gegebenen Volumen unterzubringen.
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Ein viertes Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung einer
Transfervorrichtung, die der Platte jede Berührung zwischen
einer ihrer Oberflächen und einer beliebigen Wand, entweder
des Wiedergabe-und/oder Aufnahmegerätes, oder des
Speichermagazins unmöglich macht.
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Im Hinblick auf die Verwirklichung dieser Ziele ist die den
Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung im wesentlichen
durch den Inhalt des ersten Anspruches gekennzeichnet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung
gehen aus der nachfolgenden detaillierten und ohne
Beschränkungsabsicht abgefaßten Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hervor, die auf
einen Wechsler von Platten des Kompaktplattentyps angewandt
ist.
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Figur 1 ist eine Draufsicht auf das Plattenwechselgerät;
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Figur 2 ist eine Seitenansicht des Gerätes entlang der
Schnittebene A-A, in der nur die für das
Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente
dargestellt sind;
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Figur 2A ist eine partielle Seitenansicht bestimmter, in
Figur 2 dargestellter Elemente;
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Figur 3 ist eine der Figur 2 ähnliche Ansicht, wobei eine
Platte aus ihrer Ruheposition zu ihrer
Betriebsposition transferiert wird;
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Figur 4 ist eine den Figuren 2 und 3 ähnliche Figur und
stellt die Platte in der Position vor ihren
Antriebseinrichtungen dar;
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Figur 4A ist eine partielle Seitenansicht der Figur 4
entlang der Schnittebene A1-A1;
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Figur 5 ist den Figuren 2 bis 4 ähnlich und stellt die
Platte in der Betriebsposition dar;
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Figur 5A ist eine Seitenansicht bestimmter, in Figur 5
dargestellter Elemente; und
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Figur 6 stellt das Transferelement, wie es in den Figuren 2
bis 5 erscheint, in der Hinteransicht dar.
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In Figur 1 ist ein Plattenwechsler der Umdrehungstyps
dargestellt, das heißt, ein Wechsler, der ein Chassis 10, ein
ringförmiges Magazin 80 zum Speichern von Platten 11
aufweist, und in dessen Mitte zwei Lade-und Lesevorrichtungen
12, 13 montiert werden können. Hinsichtlich weiterer
Einzelheiten ziehe man vorteilhafterweise die europäische
Patentanmeldung EP-A-0 324 329 der Anmelderin heran.
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Wie in den Figuren 2 bis 5 dargestellt, sind die Platten 11
individuell in halbkreisförmigen Zellen 82 gespeichert, die
Peripherie der Platte über mehr als ein Drittel ihrer Länge
unverrückbar festhalten, damit die Platte ganz stabil in
ihrer Speicherposition bleibt, unabhängig von den ihr durch
den Plattenwechsler und vor allem durch die Drehung des
Magazins 80 zur Wahl der Platten 11 erteilten Bewegungen.
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Eine Vorrichtung zum Laden und Lesen beziehungsweise Abtasten
13 oder 12 umfaßt ein Chassis 15, dessen obere Kante 16 die
Transfervorrichtung 20 für die Platten 11 trägt und führt,
während die untere Kante 17 die Befestigung der Vorrichtung
auf dem Chassis 10 des Plattenwechslers ermöglicht.
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Das Chassis 15 weist eine Vorrichtung 60 zum Antreiben, Lesen
und/oder Aufnehmen auf, die schwenkbar auf einer waagrechten
Achse 71 gelagert ist, wobei ein Ende 62 einen Zapfen 63
trägt, der in eine Rille 71 eingreift, die in eine Kulisse 70
eingearbeitet ist, welche durch das Chassis 15 mit Hilfe
einer üblichen Vorrichtung geführt wird, die Zapfen und
Schlitze vereinigt. Die Kulisse 70 trägt eine Verzahnung
(nicht dargestellt), die mit einem Getriebe zusammenwirkt,
das von einem Motor (nicht dargestellt) so angetrieben wird,
daß sie in der einen oder anderen Richtung (doppelter Pfeil F
in Figur 2A) verschoben wird, um die Lesevorrichtung 60 in
die Betriebsstellung (Figuren 5, 5A), bzw. in die
Ruhestellung (Figuren 2, 2A) zu bewegen.
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Zwischen der Lesevorrichtung 60 und dem Chassis 15 befinden
sich Einrichtungen 66 zum magnetischen Anklammern, die
zwischen einer Betriebsposition und einer Ruheposition
beweglich sind und mit den Antriebseinrichtungen 14 der
Platte 11 zusammenwirken, um an den Einrichtungen jede in die
Betriebsposition gebrachte Platte anzuheften und daran zu
haltern. Die Verschiebung der Einrichtungen 66 zum
magnetischen Ankuppeln wird auch durch die Bewegung der
Kulisse 70 herbeigeführt, und zwar durch die Einwirkung
derselben auf einen Zapfen 68, der von den genannten
Einrichtungen 66 getragen wird.
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Die Positionierung einer Platte 11 vor der Antriebs- und
Leseeinrichtung 60 wird ebenfalls durch zwei V-förmige Klauen
59 bewirkt, die die Peripherie der Platte aufnehmen und Teil
eines Hebels 55 sind, der um eine Achse 56 schwenkbar
gelagert ist und dem Einfluß einer Feder 57 ausgesetzt ist
die ihn zwingt, sich im Uhrzeigersinn zu drehen, wobei der
Hub durch einen Zapfen 58 begrenzt wird, der am Chassis 15
befestigt ist.
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Der Hebel 55 wird als Folge der Abwärtsbewegung der Kulisse
70 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, wobei die Kulisse auf
die Klaue 59 trifft, die sich in ihrer Nähe befindet.
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Wie in Figur 6 dargestellt, besitzt die Transfereinrichtung
20 die Form eines Rahmens und besteht im wesentlichen aus
einem Längsträger 21, dessen mittlerer Abschnitt mit einer
Ausspaarung 22 versehen ist, und dessen äußere Oberfläche
eine Zahnstange 23 trägt, die dazu bestimmt ist, mit einem
von einem Motor (nicht dargestellt) angetriebenen Getriebe
zusammenzuwirken, wobei der Längsträger den Transfer bewirkt,
wie es der doppelte Pfeil G in Figur 2 anzeigt.
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Der Längsträger 21 besitzt einen feststehenden senkrechten
Abschnitt bzw. eine Klaue 24, deren inneres Profil 25 V-
förmig ausgebildet ist, um mit der Peripherie der Platten 11
zusammenzuwirken.
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Ein Arm 26, der ebenfalls ein V-förmiges inneres Profil 27
besitzt, um mit der Peripherie der Platten 11
zusammenzuwirken, ist schwenkbar um eine Achse 28 gelagert,
die von dem Längsträger 21 getragen wird und einen Zapfen 29
aufweist, der in eine Rille 30 eingreift, die in das Chassis
15 eingearbeitet oder an diesem befestigt ist. In Figur 6 ist
gestrichelt die Position eingezeichnet, die der Arm 26
einnimmt, wenn er zum unverrückbaren Festhalten einer Platte
11 durch seine Peripherie geschwenkt wird.
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Wie Figur 2 zeigt, gewährleistet die Abmessung und die Form
der Elemente (21, 24, 25, 26, 27, 29, 30), die die
Trabsfereinrichtung 20 bilden, in der Ruheposition die freie
Relativbewegung zwischen dem Magazin 80 und den Lade- und
Leseeinrichtungen 12, 13 zur Durchführung der Wahl der
gewählten Platte 11.
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Wie man in Figur 3 feststellen kann, bewirkt zu Beginn der
Übertragungsbewegung seitens der Transfervorrichtung 20 das
Zusammenarbeiten des Zapfens 19 und der Rille 30 eine
Schwenkbewegung des Armes 26 im Gegenuhrzeigersinn, was zur
Folge hat, daß sich die Peripherie der Platte 11 am Boden der
beiden Profile 25 und 27 gefangen sieht. Die Platte 11 kann
sich dann um sich selber drehen und somit dem Profil des
Aufnahmeplatzes 82, und anschließend dem Profil 84, folgen,
das die Führung der Platte 11 bei ihrem Übergang dank der
Aussparung 22 bewirkt.
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Am Ende der Übertragungsbewegung der Transfervorrichtung 20
(Figur 4), bewirkt die Zusammenarbeit zwischen dem Zapfen 29
und der Rille 30 ein Schwenken des Armes 26 im
Gegenuhrzeigersinn, wodurch die Peripherie der Platte 11
vollständig freigegeben wird.
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Die Platte 11 befindet sich also gegenüber ihren Antriebs-
und Leseelementen 60, wobei ihre Peripherie von den beiden V-
förmigen Klauen 59 des Hebels 55 getragen wird.
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Gleichzeitig bewirkt die Bewegung der Kulisse 70 nach unten
(Figuren 5, 5A): das Anheften der Platte 11 auf ihren
Antriebseinrichtungen durch Verschieben der Einrichtungen 66
zum magnetischen Anklammern; das Schwenken der Einrichtungen
60, 14 zum Lesen und Antreiben um ihre Achse 61; und das
Schwenken des Armes des Hebels 55 nach unten, um die beiden
Klauen 59 von der Peripherie abzuheben.
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Die Platte 11, deren Peripherie völlig freigegeben ist, kann
dann zum Abtasten und/oder zum Aufnehmen in Drehung versetzt
werden.
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Die Rückkehr der Platte 11 in ihren Aufnahmeplatz erfolgt
exakt durch die umgekehrte Bewegung, das heißt gleichzeitig
durch: das Entfernen der Einrichtungen 66 zum magnetischen
Anklammern und der Antriebseinrichtungen 60, 14 der Platte,
und zwar durch Verschieben der Kulisse 70, die auch die Klaue
59 wieder an die Peripherie der Platte heranführt, während
die Verschiebung der Transfervorrichtung 20 das Erfassen der
Peripherie der Platte 11 zwischen der Klaue 24 und dem Arm 26
bewirkt.
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Die Platte wird dann zu ihrem Aufnahmeplatz in Form der Zelle
82 zurückgebracht, in die sie hineinrollt, wobei sie hierzu
durch die Aussparung 22, die Profile 25 und 27 der Klaue 24
und dem Arm 26 geführt wird. Am Ende der Bewegung führt der
Arm 26 eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn aus, wodurch die
Peripherie der Platte 11 vollständig von der
Transfervorrichtung befreit wird. Die Relativbewegung
zwischen dem Magazin 80 und den Einrichtungen 12, 13 zum
Laden und Lesen kann dann im Hinblick auf die Wahl einer
anderen Platte stattfinden.
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Es sei darauf hingewiesen, daß die Abmessung der
Transfervorrichtung 20 so getroffen ist, daß die die Wahl der
Platten bewirkende Relativbewegung ausgeführt werden kann,
wenn sich die Transfervorrichtung in der in Figur 5
dargestellten Position befindet, wodurch die Wahl einer
Platte für eine der Lesevorrichtungen 12, 13 ermöglicht wird,
während die andere Vorrichtung das Lesen oder das Aufnehmen
einer anderen Platte bewirkt.