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Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte
Vorrichtung zum Wechseln von Werkzeugen bei Blasformmaschinen und
insbesondere eine Massnahme zur Verkürzung der Werkzeug-
Wechselzeit.
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Normalerweise wird beim Blasformen schlauchförmiger
Kunststoffprodukte wie beispielsweise von Plastikbehältern der
aus einem Spritzkopf herausgepresste Vorformling vom
Werkzeug einer Blasformmaschine erfasst und mittels einer
unterhalb des Werkzeugs angeordneten und aus einer
Abguetschvorrichtung, einer Luftdüse usw. bestehenden
Luftblaseinrichtung mit Luft gefüllt.
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Zum Wechsel werden die Werkzeuge mittels einer
Tragvorrichtung zwischen einer Stelle unterhalb der
Werkzeug-Einbauposition der Blasformmaschine und einer
Werkzeug-Eintrag- und Austragstellung bewegt. Die Tragvorrichtung ist mit
einer Einrichtung zum Anheben und Absenken der auf der
Tragvorrichtung befindlichen Werkzeuge ausgestattet (siehe DE 38
01 032 A1)
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Da also die konventionelle Blasforinmaschine mit einer
Luftblaseinrichtung unterhalb des Werkzeugs angeordnet ist, wird
beim Werkzeugwechsel das Ein- und Austragen des Werkzeugs
beeinträchtigt, so dass die Luftblaseinrichtung von der
Blasformmaschine entfernt und eine für das Werkzeug passende
andere Blasvorrichtung an die Maschine angebaut und
entsprechend eingerichtet werden muss. Damit stellt sich das
Problem, dass wegen der zum Aus- und Einbau sowie zum Einrichten
erforderlichen Zeit jeder Werkzeugwechsel viele Stunden in
Anspruch nimmt. Zur Verkürzung dieser Zeit wurde bereits
vorgeschlagen, Werkzeug und Luftblaseinrichtung zusammen auf
einer Tragvorrichtung anzuordnen (siehe "Plastverarbeiter"
1990 Nr. 12, S. 18-20 sowie 22).
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Angesichts der vovorstehend beschriebenen Nachteile besteht
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Verkürzung der
Werkzeug-Wechselzeit mittels der in Anspruch 1 offenbarten
Vorrichtung. Erfindungsgemäss ist die Luftblaseinrichtung
auf einem Schlitten für das auf der Tragvorrichtung
befindliche Werkzeug angeordnet, so dass Beeinträchtigungen beim
Wechsel der auf der Tragvorrichtung sitzenden Werkzeuge
vermieden werden können und keinerlei Zeit für Ausbau, Einbau
und Einrichten mehr benötigt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die vorliegende Erfindung
vor die Schaffung eines Schlittens zur Aufnahme des
Werkzeugs einer Blasformmaschine sowie einer Luftblaseinrichtung
zum Einblasen von Luft in den Vorformling während des
Blasformvorgangs. Weiter ist vorgesehen eine Tragvorrichtung mit
darauf befindlichem Schlitten für das Werkzeug, die zwischen
der Werkzeug-Einbauposition der Blasformirtaschine sowie der
Werkzeug-Eintrag- und Austragstellung zum Wechseln der
Werkzeuge hin- und her bewegbar ist.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es bedeutet:
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Figur 1 ein Vorderansicht einer Vorrichtung zum Wechseln von
Werkzeugen;
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Figur 2 eine Seitenansicht einer Blasformmaschine insgesamt;
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und
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Figur 3 eine Draufsicht auf eine Blasformmaschine in ihrer
Gesamtheit.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Es folgt die Beschreibung einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die voraufgeführten
Zeichnungen.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen eine Blasformmaschine zur
Herstellung eines Blasformerzeugnisses (in der Zeichnung nicht
dargestellt), wobei mit der Bezugsziffer 1 das auf dem Boden
2 stehende Maschinengestell bezeichnet ist. Die Bezugsziffer
3 steht für ein Paar auf senkrechten Rahmenelementen 1a
angeordneter Spannplatten, die paarweise verbunden sind mit
dem oberen Ende einer Kolbenstange 4a von unter Belassung
eines vorgegebenen senkrechten Zwischenabstandes horizontal
angeordneten ersten Fluiddruckzylindern 4. Die Spannplatten
3 bewegen sich durch synchrones Ausfahren eines jeden dieser
ersten Fluiddruckzylinder 4 aufeinander zu und durch
synchrones Einfahren eines jeden dieser ersten
Fluiddruckzylinder 4 voneinander weg. Auf den Platten 3 ist ein Werkzeug
5 ausbaubar befestigt, das durch synchrones Ein- und
Ausfahren der ersten Fluiddruckzylinder 4 geklemmt und geöffnet
wird.
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Wie dies die im vergrösserten Maßstab gezeichnete Ansicht
gemäss Figur 1 zeigt, sind zwei Führungsschienen 6 unterhalb
der beiden Werkzeuge 5 angeordnet. Auf diesen
Führungsschienen 6 befindet sich eine über den Antrieb eines (in der
Zeichnung nicht dargestellten) Motors bewegbare
Tragvorrichtung 7 mit einem (an anderer Stelle noch zu beschreibenden)
aufgesetzten Schlitten, die zwischen einer Stelle unterhalb
der Werkzeug-Einbauposition und der Werkzeug-Einfahr- und
Ausfahrstellung verschoben werden kann. Ein erster
Aufnahmetisch 8 (in Figur 1 rechts) und ein zweiter Aufnahmetisch 9
(in Figur 1 links) befinden sich beiderseits der Werkzeug-
Einfahr- und Ausfahrposition der Führungsschienen 6. Eine
über einen Motor 10 angetriebene Schraubenwelle 11 ist fest
mit dem ersten Aufnahmetisch 8 verbunden. Auf der
Schraubenwelle 11 sitzt ein Druckelement 12, das zum Herausschieben
einer (an anderer Stelle noch zu erläuternden) gemeinsamen
Grundplatte 18 über den ersten Motor 10 angetrieben nach
vorn (in Figur 1 nach links) bewegt wird, wodurch die
jeweils für den nächsten Produktionslauf vorgesehenen
Werkzeuge auf die Tragvorrichtung 7 eingebracht werden. Dies
geschieht durch eine Eintragvorrichtung zum Positionieren der
für den nächsten Produktionsgang vorbereiteten Werkzeuge 5
auf die erste Trageinrichtung 7 über den ersten Motor 10,
die Schraubenwelle 11 und das Druckelement 12. Eine über
einen
zweiten Antriebsmotor 13 in Drehung versetzte weitere
Schraubenwelle 14 ist fest mit dem zweiten Aufnahmetisch 9
sowie einem Zugelement 15 verbunden. Die Werkzeuge 5 des
jeweils beendeten Produktioslaufs werden von der
Tragvorrichtung 7 ausgetragen, indem das Zugelement 15 über den zweiten
Antriebsmotor 13 zurückgefahren und die gemeinsame
Grundplatte 18 herausgezogen wird. Das hierzu eingesetzte System
umfasst eine Austragvorrichtung zur Entnahme der aus dem
beendeten Produktionsgang stammenden Werkzeuge 5 von der
Tragvorrichtung 7 über den zweiten Mortor 13, die Schraubenwelle
14 und das Zugelement 15.
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Weiterhin sind eine Anzahl von Rollen 16 in zwei Reihen auf
den Aufnahmetischen 8 und 9 angeordnet. Auf dem ersten
Aufnahmetisch 8 befindet sich ein Schlitten 17 mit
Tragabschnitten 17a, die jeweils mit ihren oberen Enden die für
den nächsten Produktionslauf vorgesehenen Werkzeuge 5 auf
der gemeinsamen Grundplatte 18 aufnehmen. Zwischen den
Tragabschnitten 17a des Schlittens 17 befindet sich eine
Luftblaseinrichtung 26, die den (nicht dargestellten)
Vorformling während des Blasformvorgangs mit Luft beaufschlagt,
sowie eine Abquetscheinrichtung 19, eine Düse 20, eine
Expandiervorrichtung und dergleichen aufweist. Figur 3 zeigt
nur die gemeinsame Grundplatte 18, während der Schlitten 17,
die Werkzeuge 5 usw. nicht dargestellt sind.
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Auf der Oberseite der Tragvorrichtung 7 befindet sich eine
Tragplatte 21, die mit den oberen Enden der Kolbenstangen
22a eines Paars zweiter Fluiddruckzylinder 22 verbunden ist,
wobei die Kolbenstangen 22a auf der Tragvorrichtung 7
angeordnet und nach oben ausfahrbar sind. Die Tragplatte 21 wird
durch synchrones Ausfahren aller zweiter Druckfluidzylinder
nach oben bewegt, wodurch der Schlitten 17 zum Wechseln der
Werkzeuge 5 bis unterhalb der Werkzeug-Einbauposition der
Blasformmaschine A hochgefahren wird. Andererseits erfolgt
das Absenken der Tragplatte 21 durch synchrones Einfahren
der Zylinder, um so zum Wechseln der Werkzeuge 5 den
Schlitten von der Werkzeug-Einbauposition aus abzusenken.
Ermöglicht wird dies durch eine Hubvorrichtung 23 zum Hoch- und
Herunterfahren des Schlittens 17 über die Tragplatte 21 und
die zweiten Fluiddruckzylinder 22 unterhalb der Werkzeug-
Einbauposition. Die erfindungsgemässe Vorrichtung B zum
Wechseln von Werkzeugen besteht aus der Tragvorrichtung 71
dem ersten Aufnahmetisch 8, dem zweiten Aufnahmetisch 9, dem
Schlitten 7, der gemeinsamen Grundplatte 18, der
Abquetscheinrichtung 19, der Luftdüse 20, der Hubvorrichtung 23 usw.
Auf der Tragplatte 21 der Hubvorrichtung 23 befinden sich
eine Anzahl zweireihig angeordneter Rollen 24 ähnlich den
Rollen 24 des ersten und des zweiten Aufnahmetischs 8 und 9.
In Figur 2 bezeichnet die Bezugsziffer 25 einen Spritzkopf
zum Extrudieren des Vorformlings.
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Für die nachfolgende Beschreibung einer Verfahrensweise zum
Wechseln der Werkzeuge 5 durch die
Werkzeug-Wechselvorrichtung B gilt als vorausgesetzt, dass sich die Werkzeuge 5 und
die vom Schlitten 17 auf der gemeinsamen Grundplatte 18
getragene Luftblaseinrichtung 26 auf dem Aufnahmetisch 8
befinden.
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Nach Beendigung eines Produktionslaufs wird die Tragplatte
21 der Hubvorrichtung 23 auf der unterhalb der
Werkzeug-Einbauposition der Blasformmaschine A befindlichen
Tragvorrichtung 7 durch synchrones Ausfahren der zweiten
Fluiddruckzylinder 22 nach oben gefahren, bis sie an den Werkzeugen 5
der Blasformmaschine A zur Anlage kommen. Die Werkzeuge 5
werden von den Spannplatten 3 gelöst, indem diese durch
synchrones Einfahren der ersten Fluiddruckzylinder 4
voneinander weg bewegt werden, worauf die Tragplatte 21 durch
synchrones Einfahren der zweiten Fluiddruckzylinder 22
abgesenkt wird.
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Anschliessend wird die Tragvorrichtung 7 in eine Werkzeug-
Eintrag- und Austragposition verbracht, wird die gemeinsame
Grundplatte 18 auf der Tragvorrichtung 7 an das Zugelement
15 angekoppelt und werden in diesem Zustand die Werkzeuge 5
sowie die Luftblaseinrichtung 26 mit Schlitten 17 über den
Antrieb des zweiten Motors 13 auf den zweiten
Aufnahmetisch gezogen.
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Anschliessend wird das Druckelement 12 über den Antrieb des
ersten Motors 10 nach vorn bewegt und die gemeinsame
Grundplatte 18, d.h. der für den nächsten Produktionsgang
vorbereitete Schlitten 17 (mit den Werkzeugen 5 und der
Luftblaseinrichtung 26) auf dem Aufnahmetisch 8 auf die
Tragvorrichtung 7 gezogen.
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Auf den Führungsschienen 6 wird nunmehr die Tragvorrichtung
7 an eine Stelle unterhalb der Werkzeug-Einbauposition der
Blasformmaschine A verbracht und die Tragplatte 21 der
Hubvorrichtung 23 durch synchrones Ausfahren der zweiten
Fluiddruckzylinder 22 wie für die jeweils benutzten Werkzeuge 5
erforderlich nach oben bewegt.
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Es folgt das Einklemmen der Werkzeuge 5 zwischen die
Spannplatten 3, indem diese durch synchrones Ausfahren der ersten
Fluiddruckzylinder 4 zusammengefahren werden, um nach dem
Absenken des Schlittens 17 durch svnchrones Einfahren der
zweiten Fluiddruckzylinder 22 den nächsten Vorgang zur
Herstellung eines Blasformartikels durchzuführen.
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In der hier beschriebenen Ausführungsform weist der
Schlitten 17 auf eine Luftblaseinrichtung 26 mit einer
Abquetschvorrichtung 19 und einer Luftdüse 20 zum Einleiten von Luft
in den Vorformling während des Blasformens, so dass die
Luftblaseinrichtung 26 zusammen mit der Tragvorrichtung
verfahren
werden kann und der Werkzeug-Wechselvorgang nicht
beeinträchtigt wird. Es besteht also keinerlei Notwendigkeit
mehr für das Ein- und Ausbauen sowie Einrichten der
Luftblaseinrichtung 26, was bedeutet, dass die
Werkzeug-Wechselzeit verkürzt werden kann.