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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einem
verbesserten Lin-Rauchgas SOx/NOx Verfahren und der
Verwendung von dessen Nebenprodukten. Mein früheres US-
Patent 4 756 893 offenbart ein Verfahren zum Umwandeln von
Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid durch einen katalytischen
Konverter, wobei danach die Reaktionswärme des
Schwefeltrioxids mit Gips und/oder Bimsstein zur
Energieerzeugung genutzt wird.
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Der Einsatz als Kraftwerk kann wie folgt dargestellt
werden:
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Gas, das eine hohe Schwefeldioxidkonzentration aufweist,
durchquert erst einen Partikelfilter. Nachdem das Gas von
Feststoffen gereinigt ist, wird es in einen katalytischen
Konverter geleitet. Hier wird ein großer Teil des Gases von
So&sub2; zu SO&sub3; umgewandelt.
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Das Gas gelangt dann in einen mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktor, in dem die Mischung aus Schwefeldioxid und
Schwefeltrioxid mit den Gipspartikeln reagieren kann.
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Das sich ergebende feste Material der trockenen
Ablagerungen wird "Linfan" genannt, wobei der Großteil
davon von dem Gas getrennt und als wertvolles Nebenprodukt
verwendet werden kann. Der verbleibende Staub in dem
Austrittsgas wird durch Zyklone oder andere geeignete
Feststoffilter entfernt, die stromabwärts des mit
Flüssigkeit versehenen Reaktors angeordnet sind. Die
gasförmige Mischung, die den Entsobwefelungsvorgang
verläßt, ist im wesentlichen frei von Staub und
Schwefeloxiden
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Der Entschwefelungsvorgang ist beim Entfernen von
Schwefeloxiden (SO&sub2; und SO&sub3;) aus dem Rauchgas zu fast 100%
effektiv. Außerdem ist das Verfahren in hohem Grade
exotherm; beim Durchqueren des katalytischen Konverters und
des mit Flüssigkeit versehenen Gipsreaktors nimmt die
Temperatur des Rauchgases stark zu. Die aus dem Verfahren
resultierende Energie wird durch das Kühlen des Reaktors
mittels Wasserleitungen entnommen, wodurch überhitzter
Dampf entsteht, um Dampfmaschinen, Dampfturbinen,
Kompressoren oder dergleichen anzutreiben.
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Das sich ergebende feste Nebenprodukt, Linfan, besteht aus
einem Kern, der von einer Schale aus anhydrem Calciumsulfat
umgeben ist, die eine Vielzahl von Sprüngen aufweist. Die
Beschichtung von Calciumsulfat, die bei hoher Temperatur
durch die chemischen Reaktionen gebildet wird, ist ein
nützliches Material. Es hat sich gezeigt, daß Linfan zum
Überziehen von Materialien, zum Ersetzen von Flugasche für
hochfestes Konstruktionsmaterial, zum Ersetzen vom Zement
bei der Betonherstellung, als wesentliche Zutat bei der
Zementherstellung und als Chemikalie für die städtische und
industrielle Abwasserbehandlung verwendet werden kann. Da
das Nebenprodukt unterschiedliche kommerzielle Anwendungen
hat, weist das Verfahren keine Abfallproleme auf.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Verfahrens
zur Rauchgasentschwefelung nach dem Stand der Technik
unter Verwendung eines Rauchgas-Bypasses;
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Fig. 2 zeigt die vorliegende Erfindung, die beheizte
Aufschlagplatten innerhalb des Leitungssysterns
verwendet;
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Fig. 2A ist ein Querschnitt durch das Leitungssystem und
eine Aufschlagplatte;
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Fig. 3 zeigt die vorliegende Erfindung, die einen beheizten
Raum oberhalb des Leitungssystems und Aufschlagplatten
verwendet;
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Fig. 4 zeigt einen beheizten Raum oberhalb eines
Leitungssystems mit rechtwinklig angeordneten
Aufschlagplatten;
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Fig. 5 ist ein Querschnitt längs der Linie 5-5 in Fig. 4;
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Fig. 6 einen beheizten Raum oberhalb eines Leitungssystems
mit Aufschlagplatten, wobei heißes Gas für den Raum
durch eine alternative Einrichtung bereitgestellt
wird;
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Fig. 7 zeigt die vorliegende Erfindung, wobei ein heißes
Medium kontinuierlich durch einen Schornstein und ein
Leitungssystem zirkuliert wird;
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Fig. 8 zeigt die vorliegende Erfindung, wobei das heiße
Rauchgas einem thermischen Schock unterworfen wird,
und die Rauchgastemperatur insgesamt zu erhöhen;
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Fig. 9 zeigt eine alternative Einrichtung, um einen
thermischen Schock auf das Rauchgas auszuführen;
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Fig. 9A ist ein Querschnitt längs der Linie 9A-9A aus Fig.
9, und
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Fig. 10 ist ein verbessertes Verfahren zum Entfernen von
Schwefel- und Stickstoffoxiden in Übereinstimmung mit
der Erfindung.
Genaue Darstellung der Erfindung
I. Neuer Ansatz für das Lin-Verfahren
zum Entfernen von SOx/NOx
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Die Erfindung zeigt weiter, daß die Schritte für die
katalytische Oxidation nach dem Stand der Technik entfallen
können und durch eine Einrichtung zur ordentlichen
Kontrolle der Temperatur des Rauchgases zur Oxidation von
SO&sub2; zu SO&sub3; ersetzt werden können.
Die Rolle von Temperatur und zeitlicher Änderung der
Temperatur bei der Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3;
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SO&sub2; kann zu SO&sub3; mittels eines Katalysators wie Vanadium-
Pentoxid oxidiert werden. Allerdings erfordert die
Verwendung eines katalytischen Konverters eine Regelung der
Temperatur des Rauchgases durch einen Wärmetauscher und
einen Brenner zum erneuten Erwärmen auf das optimale Niveau
für die katalytische Umwandlung, das Entfernen von
Feststoffen aus dem Rauchgas durch ein Filtern vor der
katalytischen Umwandlung, um ein Zusetzen des katalytischen
Konverters zu verhindern, und häufige Wartungsarbeiten in
dem katalytischen Konverter. Die Verwendung eines
Katalysators stellt legt dem Verfahren eine schwere
finanzielle Belastung auf.
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Die Erfindung offenbart ein neues Verfahren zum Oxidieren
von SO&sub2; zu SO&sub3; ohne die Verwendung eines Katalysators. Eine
kürzlich gemachte Entdeckung hat aufgezeigt, daß dies durch
die Verwendung einer guten Kontrolle der Temperatur des
Rauchgases erreicht werden kann.
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Bei der Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; (einem exothermen Vorgang)
ist es bekannt, daß eine Erhöhung der Temperatur zu einer
Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit, aber zu einer
Verringerung der Gieichgewichtskonzentration des
Reaktionsprodukts führen wird. Da die Konzentration von SO&sub2;
im Rauchgas gering ist, üblicherweise kleiner als 2%, wird
sogar das Schwefeldioxid vollständig oxidiert und die
Konzentration von Schwefeltrioxid in dem Rauchgas liegt
auch bei hoher Temperatur noch unter der
Gleichgewichtskonzentration. Daher ist die
Gleichgewichtskonzentration bei der Reaktion kein
wesentlicher Faktor.
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Es ist gezeigt worden, daß SO&sub2; beim Vorhandensein von SO&sub3;
effektiv zu SO&sub3; in einem mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktor umgewandelt werden kann. Dies lag an der durch
die Reaktion zwischen Gips und SO&sub2; erzeugten Temperatur,
und die hohe lokale Temperatur auf der Oberfläche der
Gipspartikel erleichtert die rasche Oxidation von SO&sub2; zu
SO&sub3;.
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Im Schornstein eines Kraftwerkes an dem Punkt, wo die Kohle
verbrannt und SO&sub2; erzeugt wird, liegt die Flammentemperatur
üblicherweise oberhalb von 1650ºC (3000ºF). Während das Gas
im Schornstein nach oben strömt, nimmt die Temperatur rasch
ab, Allerdings liegt auch an einer Stelle vor dem
Überhitzer an der Spitze eines Schornsteins die Temperatur
noch etwas oberhalb von 1093ºC (2000ºF).
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Die Frage: Warum ist bei einer Umgebung mit so hoher
Temperatur die Umwandlungseffizienz von SO&sub2; zu SO&sub3; so
gering? Der Grund kann wie folgt mathematisch erklärt
werden.
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In der Oxidation von SO2 zu SO3 wie in der folgenden
Gleichung dargestellt
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SO&sub2; + ½ O&sub2; T SO&sub3; (1)
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ist die Endkonzentration des sich ergebenden Produkts, SO&sub3;,
eine Funktion mehrerer Faktoren, insbesondere der
Schwefeldioxidkonzentration, der Sauerstoffkonzentration,
der Konzentration der Hintergrundpartikel, der Temperatur
und der Zeit. Mathematisch kann dies durch die folgende
Beziehung ausgedrück werden:
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[SO&sub3;] - F{[SO&sub2;], (O&sub2;], [M] , T, t} (2)
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Daher kann die zeitliche Rate der SO&sub3;-Produktion durch die
folgende partielle Differentialgleichung berechnet werden:
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Wobei
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[SO&sub2;] = SO&sub3; - Konzentratlon in Mol
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[SO&sub2;] = SO&sub2; - Konzentration in Mol
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[SO&sub2;] = O&sub2; - Konzentration in Mol
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[M] = Konzentration der Hintergrundpartikel in Mol
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T = Temperatur, absolut
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t = Zeit in Sekunden
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Für das Rauchgas mit geringer SO&sub2;-Konzentration sind die
zeitlichen Änderungen der Sauerstoffkonzentration,
d[O&sub2;]/dt, und die der Konzentration der Hintergrundpartikel
d[M]/dt, nicht wesentlich. In einem Schornstein und
Leitungssystem wird allerdings die Temperatur des
Rauchgases rasch von einem hohen Niveau auf ein niedriges
Niveau gesenkt, und daher kann die zeitliche Änderung der
Temperatur, dT/dt, die sehr wesentlich ist, nicht
vernachlässigt werden. Um die chemische Oxidation von SO&sub2;
zu SO&sub3; in dem Leitungssystem auftreten zu lassen, werden
ein einmaliges und harausforderndes Problem und dessen
Lösung vorgeschlagen
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Die Reaktionsrate der Oxidation von SO2 zu SO3 hängt von
der Temperatur ab. Je höher die Temperatur ist, desto
größer ist die Reaktionsrate. In einem Kraftwerk oder einer
anderen industriellen Anlage ändert sich die Temperatur des
Rauchgases in der Regel von einem hohen auf ein niedriges
Niveau aufgrund von Wärmeverlusten und der Wärmeübertragung
an Überhitzern, Energiespargeräten, Vorwärmern und
derglelönen. Daher ist dT/dt in der Tat ein negativer Wert.
Aus der oben erwähntan partiellen Differentialgleichung (3)
geht hervor, daß ein negatives dT/dt einen nachteiligen
Einfluß auf die Reaktion hat, soweit die Kinetik betroffen
ist. Offensichtlich ist es schwierig, SO&sub2; zu SO&sub3; in
Schornsteinen oder anderen Leitungssystemen für Rauchgas zu
oxidieren
Kann die Arrhenius-Gleichung verwendet werden, um die
Reaktionsrate bei der Kontrolle der Luftverschmutzung zu
erfassen?
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Traditionell wird die Arrhenius-Gleichung weit verwendet,
um eine chemische Reaktionskonstante zu berechnen und wird
wie folgt dargestellt:
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k = Ae-E/RT oder k = ATme-E/RT
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wobei
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K = Reaktionskonstante
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A ist eine "vorexponentielle" Konstante
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E ist die Aktivierungsenergie
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T ist die Absoluttemperatur.
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Obwohl die Arrheniusgleichung die Temperaturabhängigkeit
der Reaktionsrate zeigt, enthält sie nicht den Term der
zeitlichen Änderung der Temperatur. Sie ist offensichtlich
nur für einen statischen Zustand nützlich, in dem die
Temperatur des Experiments mehr oder weniger bei einem
konstanten Wert gehalten wird. Bei der Kontrolle der
Luftverschmutzung in einem Kraftwerk oder einer anderen
industriellen Anlage ändert sich die Temperatur des
Rauchgases rasch von einem Bereich zum anderen, und die
chemische Reaktion findet unter nicht-statischen
Bedingungen statt. Daher kann die Arrhenius-Gleichung nicht
verwendet werden, um die dort vorliegenden Reaktionsraten
im voraus zu bestimmen.
Die Rolle von Wasserdampf bei der Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3;
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Rauchgas enthält in der Regel Wasserdampf, weshalb auch die
folgenden Reaktionen stattfinden:
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SO&sub2; + ½ O&sub2; E> SO&sub3; (1)
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SO&sub3; + H&sub2;O T H&sub2;SO&sub4; (4)
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Die Bildung von H&sub2;SO&sub4;-Dampf in Gleichung (4) entfernt SO&sub3;
aus dem Rauchgas und verschiebt so die Reaktion in
Gleichung (1) zur rechten Seite, was zu mehr SO&sub3;-Erzeugung
im Rauchgas führt. Gleichung (4) ist bei einer Umgebung von
hoher Temperatur nicht wesentlich.
Zwei neue Ansätze für die Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3;
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Die Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; kann durch zwei Ansätze ohne
die Verwendung eines Katalysators verbessert werden, und
diese sind:
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A, Steigerung der Temperatur im Rauchgas, um das
Energieniveau aller Partikel in dem Rauchgas zu erhöhen.
Richard C. Flagan und John Senfeld (Fundamentals of Air
Pollution Engeneering, pg. 218, Prentice Hall) zeigen, daß
die charakteristische Zeit für die SO&sub3;-Oxidation bei ca.
0,009 Sekunden liegt mit θ 0,9 bei 927ºC (1700ºK), aber
auf 0,13 Sekunden bei 816ºC (1500ºK) zunimmt (θ, das
Gleichgewichtsverhältnis, wird definiert als das Verhältnis
zwischen Brennstoff und Luft, normalisiert bezogen auf das
stöchiometrische Verhältnis zwischen Brennstoff und Luft).
Durch die Verwendung eines positiven dt/dt und das
Einführen von Turbulenzen in die dynamische Umgebung, wie
z.B. ein System zur Gasentschwefelung zur Kontrolle der
Luftverschmutzung, kann die Reaktionszeit weiter verringert
werden.
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B, Verwendung eines thermischen Radiators, des Temperatur
auf ein derartiges Niveau angehoben wird, so daß die
Strahlung maximal und selektiv absorbiert werden kann. Es
ist bekannt, daß viele einatomige oder symmetrisch
zweiatomige Gase wie O&sub2; und N&sub2; wenig oder keine Strahlung
absorbieren, aber viele mehratomige Gase wie SO&sub2;, CO&sub2; und
Wasserdampf, etc., tun es. Durch die Verwendung eines
thermischen Radiators wie z.B. eine Stahlplatte kann die
Temperatur des Radiators auf ein derartiges Niveau
angehoben werden, so daß die Strahlung maximal und selektiv
von SO&sub2;, CO&sub2; und Wasserdampf absorbiert werden kann. Auf
diese Weise werden die Moleküle von SO&sub2;, CO&sub2; und
Wasserdampf in dem Rauchgas energetisch angeregt und in
Vibrationen versetzt, und die Kollision von Molekülen und
die Kombination von SO&sub2; und O&sub2; werden verbessert.
Es sollte beachtet werden, daß Gase und Dämpfe nicht
Strahlung aller Wellenlängen absorbieren. Im Vakuum liegen
die Absorptionsbänder von SO&sub2;-Molekülen hauptsächlich in
den Wellenlängenbändern von 8,70, 19,08 bzw. 7,34 um oder
den Wellennummern 1151, 524,1361 1/cm. Es absorbiert
Strahlung nur in dem Wellenlängenband im mittleren
Infrarotbereich. Es ist daher möglich, daß, obwohl die
Temperatur des Rauchgases geringer ist als die auf der
Oberfläche des Radiators, SO&sub2;-Moleküle durch die Absorption
von Strahlung energetisch angeregt werden, was zu einer
Vibration der SO&sub2;-Moleküle und zu einer Kollision mit
anderen Molekülen führt Auf diese Weise wird die Oxidatlon
von SO&sub2;-Molekülen verbessert.
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Die Basisbestandteile des Rauchgases sind CO&sub2;, Wasserdampf
und etwa 75% Sauerstoff und Stickstoff. Wie bereits
ausgeführt, nehmen Sauerstoff und Stickstoff keine
Strahlung Im Infrarot-Bereich auf. Bei der Strahlung von
der Wellennummer 1595 1/cm zeigt Wasserdampf eine sehr
starke Vibration. CO&sub2;-Moleküle entwickeln Vibrationen bei
den 667,3, 1285,5 und 1388,3 1/cm Bändern Im Infrarot-
Bereich. Die Chance einer Kollision des energetisch
angereicherten Wasserdampfes und der CO&sub2;-Moleküle wird in
diesen Bereichen der Wellenlänge sehr erhöht sein, und die
Kollisionen sind hilfreich bei der Energieübertragung.
Daher kann das Vorliegen von Wasserdampf und CO&sub2; indirekt
die Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; durch Strahlung unterstützen.
Es ist bekannt, daß thermische Strahlung das Spektrum des
sichtbaren Lichts und den Infrarot-Bereich überdeckt. Je
höher die Temperatur der strahlenden Oberfläche ist, desto
kleiner wird die vorherrschende Wellenlänge der
ausgesandten thermischen Strahlung sein. Es hat sich
gezeigt, daß die Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; am besten durch
eine Temperatur der strahlenden Oberflächen von mehr als
649ºC (1200ºF) und durch eine Konzentration der Strahlung
in einem Band mit den Wellennummern von 500 bis 1600 1/cm
unterstützt wird.
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Ein schwarzer Körper ist eine gute Strahlungsquelle. Die
Emissivität für Boilermateriallen liegt in der Regel
zwischen 0,80 und 0,95; diese sind daher ebenfalls gute
Strahlungsquellen.
II. Verfahren zur Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3;
in Leitungssystemen
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Bei einem Verständnis des Reaktionsmechanismusses, können
die Verfahren für die Oxidation von SO&sub2; zur Erzeugung von
SO&sub3; gut entwickelt werden, und sie werden wie folgt
dargestellt:
1. Steigern der Oxidationsrate von SO&sub2; durch eine beheizte
Aufschlagplatte
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Wie vorstehend ausgeführt muß dT/dt zum effizienten
Erzeugen von SO&sub3; durch die Oxidation von SO&sub2; ein positiver
Wert sein. Ein positiver Wert von dT/dt ist ein mächtiger
Antrieb zum Bilden von SO&sub3;. Daraus folgt, daß die
Temperatur des Rauchgases rasch auf ihren optimalen Wert in
einem ausgewählten Bereich des Leitungssystems angehoben
werden sollte, bevorzugt stromabwärts des ersten
Überhitzers, wo die Gastemperatur ca. 482 ºC (900ºF)
beträgt. Unter Bezugnahme auf Fig. 2 tritt Rauchgas 1 aus
dem ersten Überhitzer 10 in den Raum 20 ein, der beheizte
Aufschlagplatten 30 enthält. Indem das Rauchgas auf die
Oberfläche jeder Aufschlagplatte gelenkt wird, deren
Temperatur bevorzugt bei ca. 816 ºC (1500ºF) gehalten wird,
wird die Umwandlung von Schwefeldioxid in Schwefeltrioxid
verbessert. Das Rauchgas 1 kann durch einen zweiten
Überhitzter 5 und einen Überhitzer 8 zum erneuten Erwärmen,
angebracht oberstromig des Überhitzers 10, fließen.
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Fig. 2A zeigt die Konstruktion der beheizten
Aufschlagplatten 30, die für eine erhöhte Zeitrate der
Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; verwendet werden, in einem
Leitungssystem eines Kraftwerks oder einer industriellen
Einrichtung. Die Anlage besteht aus einem Träger 50, der
aus isoliertem Material wie Keramik hergestellt ist. Der
keramische Träger hat einen wellbiechartigen Querschnitt,
und ein Heizraum 52 ist zwischen der keramischen Rückwand
und einer Metallplatte 54 vorgesehen, die am der
keramischen Rückwand durch eine Materialverbindung 56 oder
auf andere mechanische Weise verbunden ist. Ein
Verbindungsmaterial, das die unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungen der beiden Materialien aufgrund des hohen
Temperaturunterschieds ertragen kann, ist erhältlich. In
die Eindellungen der keramischen Rückwand sind elektrische
Widerstände 58 eingesetzt. Das Erwärmen des Raumes 52 und
der Metaliplatte wird erreicht, indem elektrischer Strom
durch die Widerstände 58 geleitet wird, die ihrerseits die
Temperatur der Metallplatte 54 erhöhen.
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Die Metallplatte ist aus Stahl, einem anderen Eisenmaterial
oder einem Äquivalent hergestellt. Wenn ein Eisenmaterial
oder Stahl verwendet wird, wird ein Großteil der Energie
beim Erwärmen in dem Material gespeichert, wenn sich dessen
Kristalle von kubisch-räumlich zentriert (body centered
cubic, bcc) zu flächenzentriert (face centered cubic, fcc)
in einem bekannten Temperaturbereich (oberhalb von 704ºC
(1300ºF)) verändern. So wandelt sich ein 0,4% C-Stahl von
kubisch-räumlich zenzriert zu flächenzentriert in dem
Temperaturbereich von ca. 749ºC bis 777ºC (1380ºF bis
1430ºF). Die Änderung der Kristallform erfordert einen
hohen Energieaufwand, und die Energie ist in dem Material
gespeichert, wenn die Transformation vollzogen ist. Wenn
der Vorgang der Umwandlung der Kristallform von
kubischräumlich zentriert zu flächenzentriert umgekehrt wird, muß
die gespeicherte Energie freiaesetzt werden. Offensichtlich
hat die Änderung der Kristallform in Eisenmaterialien einen
die Temperatur regulierenden Effekt und verhindert, daß das
Eisenmaterial unter den bestimmten Temperaturbereich fällt,
der sich nahe an der gewünschten Temperatur für die
Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; befindet.
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Das Rauchgas wird unter einem Winkel θ (bevorzugt zwischen
30º und 45º) mit der Aufschlaglinie (einer Linie senkrecht
zu der Aufschlagfläche) geleitet und führt zur Ausbildung
eines schiefen Aufschlags. Die Geschwindigkeiten der
Gaspartikel vor dem Aufschlag werden in zwei Komponenten
unterteilt, dies ist eine senkrecht zu der Metallplatte und
eine parallel dazu. Der Aufschlag findet nur längs der
Aufschlaglinle I statt, die senkrecht zu der heißen
Metallplatte 54 ist. Da die Metallplatte einen dünnen
heißen Gasfilm aufweist, kann der Restitutionskoeffizient
zu Null gesetzt werden; daher kann der Aufschlag als
vollständiger plastischer Aufschlag behandelt werden. Bei
einem vollständig plastischen Aufschlag wird die zur
metallischen Oberfläche senkrecht stehende Komponente der
Geschwindigkeit zu Null, während die parallel zur Platte 54
unverändert bleibt. Daher sind die Gaspartikel, die sich
über die Oberfläche der Metallplatte nach dem Aufschlag
bewegen, mehr oder weniger parallel zur Oberfläche.
Andererseits wird aufgrund des hohen Temperaturgradienten
des Gases nahe der Oberfläche der Metallplatte auch auf der
Oberfläche der Metallplatte konvektive Turbulenz erzeugt,
die zu einer Zunahme in der Wahrscheinlichkeit für
Kollision von Molekülen führt und auf diese Weise die
Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; weiter verbessert. Der schiefe
Aufprall hat den weiteren Vorteil, daß die Ansammlung von
Festpartikeln auf der Oberfläche der Metallplatte 54
eliminiert werden kann, da die sich an der Oberfläche der
Platte befindliche Turbulenz die Partikel einfach wegspült.
Die Wärmeübertragung von der heißen Metallplatte auf die
Gasmoleküle wird mittels Strahlung, Konvektion und Leitung
erreicht. Bei einer Oberfläche mit hoher Temperatur ist
Stahlung an wichtigsten. Die Konvektion kann nur dazu
beitragen, Partikel von einer Stelle zur anderen zu
bewegen, und dann wird Kitze zwischen Molekülen mittels
Leitung übertragen. Bezüglich der Wärmeübertragung durch
Strahlung sei, wie bereits ausgeführt, darauf hingewiesen,
daß einatomige und symmetrische zweiatomige Partikel wie
Sauerstoff und Stickstoff keine Strahlung absorbieren.
Andere Partikel wie Schwefeldioxid, Kohlendioxid und
Wasserdampf absorbieren thermische Strahlung in bestimmten
Wellenlängen. Während das Rauchgas über die beheizte
Metallplatte fließt, wird das gesamte Rauchgas durch
Konvektion und Leitung erwärmt. In der Zwischenzeit werden
SO&sub2;-, Wasserdampf- und CO&sub2;-Moleküle auch durch die
Strahlung der korrekten Frequenz erwärmt und energetisch
angeregt. Die Vibrationen von Molekülen fördern
Zusammenstöße, die den Energietransfer zwischen den
Molekülen unterstützen. So wird die Oxidation verbessert.
Fig. 2 ist ein Vorschlag für ein Flußdiagramm, das die
beheizten Aufschlagplatten 30 für ein Verfahren zur
Rauchgasentsobwefelung in einem Kraftwerk verwendet. Die
Aufschlagplatten 30 sind wie gezeigt an strategischen
Stellen in dem Leitungssystem angeordnet. Durch die
Verwendung der beizten Aufschlagplatten kann auf einen
katalytischen Konverter verzichtet werden. Als Ergebnis ist
es nicht nötlg, ein hocheffizientes Svstem zum Entfernen
der Feststoffe vorzusehen, um das Zusetzen des
katalytischen Konveroers zu verhindern. Außerdem ist kein
ausgefeiltes System on Wärmetauschern erforderlich, um die
Temperatur des Rauchgases auf die optimale
Umwandlungstemperatur des Katalysators einzustellen. Die
Erfindung für zu einer wesentlichen Verringerung des
Kapitalaufwands. Außerdem ist die den Aufschlagplatten
zugeführte Wärme nicht verschwendet, da sie im System
verbleibt; sie wird auf das Rauchgas übertragen. Sobald die
Temperatur der beheizten Aufschlagplatten auf das
gewünschte Niveau angehoben ist, muß die zusätzlich
erforderliche Energie, um die Temperatur auf diesem Niveau
zu halten, nicht groß sein, da in dem sich rasch bewegenden
Gasstrom nur ein kleiner Anteil der Gaspartikel die
Strahlung aufnehmen kann und die Wärmeübertragung zum Gas
durch Leitung nicht sehr groß ist. Außerdem kann die aus
der exothermen Reaktion (Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3;)
entstehende Wärme beitragen, einen Teil der Hitze
bereitzustellen.
2. Steigern der Oxidationsrate von SO&sub2; durch einen
beheizten Raum
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Unter Bezugnahme auf Fig. 3 fließt Rauchgas aus einem
ersten Überhitzer oder Einsparer 110, das eine Temperatur
von ca. 482ºC (900ºF) bzw, 260ºC (500ºF) hat, nach unten in
einen Heizberelch 70. Fig. 3 zeigt, daß die Einrichtungen
zur Gasbehandlung stromabwärts des ersten Überhitzers 110
angeordnet sind, aber die Einrichtungen zur Gasbehandlung
können auch stromabwärts eines Einsparers angeordnet sein.
Die Wärme für den Raum wird von dem heißen Rauchgas 60
bereitgestellt, das direkt aus einem Schornstein an einer
Stelle vor dem zweiten Überhitzter 105 oder von dem Raum
zwischen dem zweiten und dem erneuten Überhitzer 105, 108
angezogen wird. Das Gas (von einem Schornstein) hat eine
Temperatur von ca. 1093ºC (2000 ºF). Das heiße Gas strömt
zuerst in einen Kopfraum 74 und durch eine
Verteilungseinrichtung, um das heiße Gas gleichmäßig über
den Heizraum 62 zu verteilen. Die hier verwendete
Verteilungseinrichtung ist z.B. eine perforierte Platte 72.
Das heiße Gas strömt nach oben in den Heizraum 62 zur
Verteilung, der durch eine Stahlplatte 64 als Leier für das
Rauchgas und eine isolierende Wand 55, hergestellt aus
Keramik und/oder anderen wärmeisolierenden Materialien,
abgeschlossen ist. Der Heizraum 62 ist mit Rippen 65
versehen, die mit der Stahlwand verschweißt sind. Die
Rippen werden nicht nur zum Einleiten von Durohmischungen
für einen besseren Wärmeübergang, sondern auch zum
Verstärken der stählernen Leitungssystems zum Vermeiden von
Buckeln verwendet. Das Gas 60, das aus dem Heizraum m62
austritt, durchquert eine perforierte Platte 78 und wird in
einem Kopfraum 76 gesammelt, aus dem Rauchgas wieder zurück
in den Boller gespeist wird, bevorzugt an einer Stelle
zwischen dem erneuten Überhitzer 108 und dem ersten
Überhitzer 110 oder zwischen den Überhitzern 105, 108. In
dem Heizbereich 70 sind Aufschlagplatten 68 aus Stahl oder
einem anderen Eisenmaterial angebracht. Sie sind mit der
stählernen Leitungsplatte mit einem Winkel von bevorzugt
zwischen 60º und 45º gegenüber der Oberfläche der Leitung
verschweißt. Wegen des Wärmeübergangs durch die Stahlplatte
kommt es zu einer Verringerung der Gastemperatur in dem
Heizraum 62, während das heiße Gas nach oben strömt. In der
Zwischenzeit wird das Rauchgas, das von dem ersten
Überhitzer 110 nach unten in den Helzbereich 70 strömt,
einem thermischen Schock unterworfen. Die plötzliche
Zunahme der Temperatur des Rauchgases wegen der
Wäremeübertragung und die der SO&sub2;-Moleküle wegen der
Absorption von Strahlung, plus durch den Aufschlag und die
thermische Konvektion ausgelöste Turbulenz stellen eine
unwahrscheinliche Antriebskraft für die Oxidation von SO&sub2;
zu SO&sub3; bereit. Während das Rauchgas zickzackartig nach
unten strömt, wird die Temperatur des Rauchgases erhöht.
Daher zwingt der positive Temperaturgradient des Gases mehr
SO&sub2; zu einer Oxidation zu SO&sub3;.
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Fig. 4 zeigt dieselbe Anordnung wie Fig. 3 mit der
Ausnahme, daß die Aufschlagplatten 69 senkrecht zur Wand
der Leitung sind. Die Aufschlagplatten bilden einen
Kaskadenreaktor 79, und das Rauchgas nimmt einen
turbulenten und verwirbelten Weg in der Reaktionszone. Das
heiße Gas kann entweder von einem Schornstein oder von dem
Bereich zwischen dem zweiten und dem erneuten Überhitzer
entnommen werden, wie anhand Fig. 3 oben beschrieben. Fig.
5 ist eine Querschnittsdarstellung von Fig. 4.
2A. Alternative Methode zum Steigern der Oxidationsrate von
SO&sub2; durch einen beheizten Raum
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Anstatt das heiße Gas aus einem Schornstein abzuziehen,
wird heißes Gas in einem Brenner 80 erzeugt und in den
Kopfraum 85 des beheizten Raumes 82 wie in Fig. 6 gezeigt
eingeblasen. Wahlweise kann der Brenner 80 etwas heißes
Rauchgas von einem zugehörigen zweiten Überhitzer oder
einem erneuten Überhitzer erhalten. Das gekühlte Gas 84 aus
dem beheizten Raum wird dem Boller bevorzugt an der
stromabwärts gerichteten Seite eines zugehörigen erneuten
Überhitzers zugeführt. Obwohl in dem Brenner zusätzliche
Energie verbraucht wird, ist diese nicht verschwendet, da
die Wärme in dem gesamten System für die Krafterzeugung
verbleibt. Dieses Schema ist eher geeignet, ein Kraftwerk
nachträglich aufzurüsten, da es weniger Änderungen
erfordert. Der Block 110 kann alternativ ein erster
Überhitzer oder ein Einsparer sein.
2B. Alternative Methode zum Steigern der Oxidationsrate von
SO&sub2; durch das Zirkulieren eines beheizten hochspezifischen
Heizmediums
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Fig. 7 zeigt ein hochspezifischen Heizmedium, das Wärme an
einem Schornstein 99 oder einer anderen Heizeinrichtung
aufnimmt und in einen Verteiler 94 eintritt, wodurch ein
Medium 92 in Leitungen 90 verteilt wird. Das Medium bewegt
sich nach oben entgegen der Strömungsrichtung des
Rauchgases 94 in den Leitungen 90 in einem Heizbereich 91
des Leitungssystems. Die Temperatur des Mediums, wenn es in
den Heizbereich 91 eintritt, liegt bevorzugt oberhalb von
816ºC (1500ºF), aber dies ist nur eine Schätzung und es ist
vorhersehbar, daß auch geringere Temperaturen adäquat
arbeiten würden. Das Medium 92 fließt entgegengesetzt zu
der Richtung des Rauchgases 94 in dem Leitungssystem 96.
Das gekühlte Medium wird durch den Kollektor 95 gesammelt
und fließt durch die Leitung 97 und den Wärmetauscher 80.
Nachdem das Medium Wärme am Wärmetauscher aufgenommen hat
fließt es wieder zurück zu dem Heizbereich 91 des
Leitungssystems. Das verwendete Medium kann überhitzter
Dampf, Natrium, Helium, Stickstoff oder ein anderes sein.
Wenn ein gasförmiges Medium verwendet wird, kann die
Leitung 97 sich direkt in einen Schornstein 99 erstrecken,
dem die Hitze durch das Medium entzogen wird. Daher
erreicht die Temperatur des gasförmigen Mediums ihren
Spitzenwert, wenn es aus dem Schornstein austritt und ehe
es in den Verteiler 93 eintritt. Aus grundlegenden Gesetzen
der adiabaten Ausdehnung und Kompression ergibt sich, daß
eine Erhöhung der Temperatur mit einer Erhöhung des Druckes
einhergeht. Daher ist der Druck des Gasmediums an dem Punkt
auf seinem Spitzenwert, wenn das Gas den Schornstein 99
verläßt. Dieser hohe Druck Ist die treibende Kraft, um das
Medium in den Leitungen nach oben zu bewegen. Während sich
das Medium nach oben bewegt, wird seine Wärme
kontinuierlich von dem Rauchgas entzogen, das sich nach
unten in den Heizbereich bewegt. Die Temperatur des Mediums
erreicht ihren kleinsten Wert, wenn es den Kollektor 95
verläßt und in die Leitung 97 eintritt. Einmal innerhalb
des Schornsteins entzieht das Medium innerhalb des
Schornsteins kontinuierlich Wärme, und seine Temperatur und
sein Druck erreichen wieder ihre höchsten Werte, wenn es
den Schornstein verläßt. Der Prozeß des Erwärmens und
Abkühlens des Mediums wiederholt sich von alleine. So wird
das Medium kontinuierlich durch die unterschiedlichen
thermischen Energie durch das Leitungssystem getrieben.
Eine mechanische Pumpe ist nicht erforderlich.
3. Steigern der Oxidationsrate von SO&sub2; durch thermischen
Schock
-
Unter Bezugnahme auf Fig. 8 wird heißes Gas 201 mit ca.
1093 ºC (2000ºF) aus einem Schornstein gezogen und in den
Gasverteiler 200 geleitet, von dem aus das heiße Gas in
eine Anzahl von Leitungen 202 verteilt wird. Heißes
Rauchgas kann wahlweise von einer Stelle zwischen dem
zweiten und dem erneuten Überhitzer abgezogen werden. Die
Leitungen 202 erstrecken sich zu unterschiedlichen
Positionen in dem Leitungssystem für das Rauchgas und sind
dann um 90º nach oben abgeknickt und verlaufen weiter bis
auf ein Niveau etwa 3,5 m (10 feet) oberhalb eines ersten
Überhitzers oder Einsparers (nicht dargestellt). Die
Leitungen sind gebogen und gestützt durch metallische
Streifen 203, die nicht nur aus Aussteifungen dienen,
sondern auch bei der Erzeugung von Turbulenzen in dem
Rauchgas helfen, um den Wärmeaustausch zu erleichtern. Das
heiße Gas fließt nach oben in den Leitungen in einer
Richtung entgegen der Strömungsrichtung des Rauchgases von
dem ersten Überhitzer oder Einsparer. Um eine
Wirbelbewegung des Gases zu erreichen, können die offenen
Enden wahlweise zwischen 45º und 60º gegenüber der Achse
der Leitungen 202 gebogen sein. Das heiße Gas 201 verläßt
die Leitungen an deren offenen Enden 205 und bildet eine
Schicht von heißem Gas an der Spitze der Leitungen.
Währenddessen sinkt das relativ kalte Rauchgas 207 von dem
ersten Überhitzer oder Einsparer in die heiße Gasschicht
und führt zu einem heftigen Vermischen. Während sich die
kalten Gasmoleküle mit den warmen mischen, erfahren die
kalten Gasmoleküle einen thermischen Schock oder eine
rasche zeitliche Änderung der Temperatur, wodurch die SO&sub2;-
Moleküle rasch zu SO&sub3; oxidiert werden. Das gut gemischte
Rauchgas 206 entzieht den heißen Leitungen 202 mehr Wärme,
während es sich nach unten zu einem Einsparer oder
Vorheizer (nicht dargestellt) bewegt. Der positive
Temperaturgradient bewirkt eine hohe zeitliche Rate der
Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; in dem Heizbereich des
Leitungssystems.
-
Das heiße Gas 201 von dem Schornstein enthält Flugasche,
und es ist tatsächlich ein zweiphasiger Strom mit einer
geringen Feststoffdichte. Flugasche ist ein refraktierendes
Material und kann als Wärmespeicher dienen. Nachdem der
Strom die offenen Enden 205 der Leitungen 202 verlassen
hat, kühlt sich der Gasanteil rasch nach dem Mischen mit
dem Rauchgas von dem Überhitzer ab. Die Tenperatur der
Flugasche verringert sich aufgrund ihrer hohen
Wärmekapazität mit einer geringeren Rate und kann als
Promoter für die Oxidation von SO&sub2; über einen längeren
Zeitraum dienen. Jeder heiße Partikel von Flugasche erzeugt
einen konvektiven Gasstrom an seiner Oberfläche. So werden
die Gasmoleküle energetisch angeregt, und Zusammenstöße
zwischen den Molekülen werden unterstützt. Als Ergebnis
findet die Oxidation von SO&sub2; nahe an der Oberfläche von
Flugasche rasch statt.
-
3A. Alternatives Verfahren zur Erhöhen der Reaktionsrate
der Oxidation von SO&sub2; durch thermischen Schock
-
Die Fig. 9 und 9A zeigen ein alternatives Verfahren zur
Erhöhen der Reaktionsrate der Oxidation von SO&sub2; durch
thermischen Schock. Brennstofföl und Luft werden in einen
Brenner 310 eingespritzt und verbrannt. Wahlweise kann ein
Teil des Rauchgases an der stromabwärts gelegenen Seite
eines zweiten Überhitzers, erneuten Überhitzers oder
Einsparers (nicht dargestellt) entnommen und in den Brenner
310 eingespritzt werden. Das eingespritzte Rauchgas 111,
das SO&sub2; enthält, wird in dem Brenner 310 einer abrupten
Zunahme der Temperatur unterworfen, und sein SO&sub2;-Gehalt
wird zu SO&sub3; oxidiert. Das heiße Gas von dem Brenner tritt
in den Gasverteiler 312 ein, von dem aus das heiße Gas 311
in Leitungen 302 verteilt wird, die durch Streifen 303
gestützt werden. Das eintretende Rauchgas 314, das SO&sub2;
enthält, wird einem abrupten Anstieg der Temperatur
unterworfen, wodurch sein SO&sub2; zu SO&sub3; oxidlert wird. Die
Betriebsweise von da ab ist dieselbe wie bei Fig. 8, wie
bereits vorstehend beschrieben. Fig. 9A ist ein Querschnitt
durch Fig. 9, der die vorgeschlagene Anordnung der
Leitungen zeigt.
III. Entfernen von Stickoxiden durch das Lin-Verfahren
-
In einer vorhergehenden Studie in einem Pilotkraftwerk
wurde die Entfernung von NOx zusammen mit der Entfernung
von SOx untersucht. Das Pilotkraftwerk kann wie folgt
beschrieben werden. Das an SOx reiche Rauchgas wurde an
einer Stelle stromabwärts des katalytischen
Vanadiumkonverters in dem Schwefelsäurekraftwerk abgezogen.
Die Luft zum Verteilen des SOx in dem Rauchgas wurde vor
dem Mischen mit den an SOx reichen Rauchgas angewärmt. Das
gut gemischte Gas wurde in den mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktor eingeleitet. In der Zwischenzeit wurde NO&sub2; von
einem Gaszylinder in den Windfang des Reaktors geleitet.
Das Rauchgas von dem Reaktor floß durch einen Zyklon und
einen Venturi-Scrubber, ehe es in die Atmosphäre
freigegeben wurde. Die NOx-Konzentrationen wurden am
Eingang des Reaktors, am Ausgang des Reaktors und am
Ausgang des Pilotkraftwerks gemessen.
-
Tabelle 1 zeigt die unveröffentlichten spezifischen
Ergebnisse der Untersuchung. Das Fehlen einer
Wechselwirkung zwischen dem Gips und NO&sub2; in dem mit
Flüssigkeit versehenen Gipsreaktor ist wahrscheinlich auf
die kurze Verweilzeit des Rauchgases und die Umgebung mit
hoher Temperatur in dem mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktor zurückzuführen. Allerdings wurde NO&sub2;
vollständig durch das Venturi-Scrubbing-System an der
stromabwärts gelegenen Seite des mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktors entfern. Die Entfernung von NO&sub2; ist
offensichtlich auf die Reaktion mit Wasser und
mitgerissenem Gips zurückzuführen (Die Reaktionsmechanismen
sind nachfolgend dargestellt).
Tabelle 1
Entfernung * von Stickstoffdioxid durch das Lin-SystemDie
Chemie der NOx-Entfernung im Lin-Prozeß
-
Während der Verbrennung fossiler Brennstoffe werden sowohl
Stickoxid, NO, als auch Stickstoffdioxid, NO&sub2;, erzeugt;
aber die überwiegende Mehrheit der Stickoxide wird als NO
emittiert. Die Bildung von NO kann durch die allgemeine
Formel ausgedrückt werden:
-
½ N&sub2; + ½ O&sub2; T NO (5)
-
Stickoxid ist die stabilste Oxidationsform von Stickstoff.
Um die Stickoxide in dem Lin-System durch chemische
Verfahren zu entfernen, muß zuerst das Stickoxid in
Stickstoffdioxid umgewandelt werden. Stickoxid reagiert mit
Sauerstoff, um Stickstoffdioxid zu bilden, und die
Gleichgewichtsgleichung wird wie folgt durch die allgemeine
Reaktionsformel ausgedrückt:
-
NO + ½ O&sub2; NO&sub2;, H = -56,35 g-kJ (6)
-
2NO + O&sub2; N&sub2;O&sub4;, H = -169,6 g-kJ (7)
-
Bei 115,6 ºC (240ºF) wird das meiste N&sub2;O&sub4; in NO&sub2;
dissoziiert.
-
Die Produktionsrate von NO&sub2; ist eine Funktion der NO-
Konzentration, der Sauerstoffkonzentration, der
Konzentration des Hintergrunds, der Temperatur und der
Zeit. Nach D. B. Wilson (Temperature Sensitivity of Rate
Constants; Arrhenius Relations, AICHEMI, Series E:
Kinetics, Col. 1 AICHE) wird die Umwandlung im
Gleichgewicht durch eine niedrigere Temperatur begünstigt;
die Reaktionsrate nimmt mit einer Steigerung der Temperatur
ab. Bei der Oxidation von NO zu NO&sub2; ist die Reaktionsrate
um so höher, je geringer die Temperatur ist. Aus der Logik
von Gleichung (2), die ich für die Oxidation von SO&sub2;
entwickelt habe, folgt, daß die Rate der Bildung von NO&sub2;
durch ein rasches Kühlen des Verbrennungsprodukts in
Gegenwart von Sauerstoff begünstigt wird.
-
In dem Temperaturbereich des Rauchgases in einem Kraftwerk
findet die Oxidation von NO in der Regel in einem Bereich
geringerer Temperatur statt. Wie vorstehend ausgeführt
strömt das Rauchgas in einem Kraftwerk von einem Bereich
mit hoher Temperatur zu einem Bereich mit geringer
Temperatur; der negative Gradient der Temperatur (-dT/dt)
kann die Reaktionsrate erhöhen. Offensichtlich liegt in
einem Kraftwerk eine treibende Kraft bezüglich der
Oxidation von NO zu NO&sub2; vor. Wenn an einer bestimmten
Stelle des Leitungssystems des Rauchgas plötzlich abgekühlt
oder der negative Gradient der Temperatur stark angehoben
wird, wird die Erzeugung von NO&sub2; deutlich verbessert.
-
Die Gleichung für die zeitliche Rate der Oxidation von NO
wird durch Wourtzel (Thorpe's Dictionary of Applied
Chemistry, pg. 520, 14th Ed. Vol. 8, Longman) als d(Pno)/dt
= k(Pno)²(O&sub2;) angegeben, wobei t in Sekunden und P in mm
angegeben ist. Hg und der Koeffizient der Geschwindigkeit,
k, bei unterschiedlichen Temperaturen sind:
Tabelle 2
-
Aus der Gleichung und der obenstehenden Tabelle ist klar,
daß die Geschwindigkeit der Oxidation für NO von der
Temperatur abhängt; je geringer die Temperatur, desto höher
die Oxidationsrate. Tabelle 2 berücksichtigt allerdings
nicht die Änderung der Temperatur. In einem Kraftwerk,
während das Rauchgas von einem Bereich hoher Temperatur zu
einem Bereich niedriger Temperatur strömt, wird die
zeitliche Rate der Oxidation von NO weiter durch die hohe
zeitliche Rate der Verringerung der Temperatur erhöht. Es
wird erwartet, daß die Reaktionsrate in einem System zum
Transport von Rauchgas in einem Kraftwerk oder einer
industriellen Anwendung höher ist als die nach der
Wourtzel-Formel berechnete.
-
Stickstoffdioxid ist ein reaktives Gas. Bei Vorhandensein
von Wasser wird Natriumsäure gebildet:
-
3NO&sub2; + H&sub2;O T 2HNO&sub3; + NO (8)
-
Stickstoffdioxid kann auch mit Gips reagieren, um
Calciumnitrit, Calciumnitrat und Nitrogen zu bilden:
-
2CaO + 4NO&sub2; T Ca(NO&sub2;)&sub2; + Ca(NO&sub3;)&sub2; (9)
-
Ca(NO&sub2;)&sub2; + 2NO&sub2; T Ca(NO&sub3;)&sub2; + 2NO (10)
-
Ca(NO&sub2;)&sub2; + 2NO T Ca(NO&sub3;)&sub2; + N&sub2; (11)
-
Das Entfernen von NO&sub2; in den Gleichungen (8), (9), (10)
zerstört das Gleichgewicht in Gleichung (6) und führt zu
einem Verschieben der Reaktion auf die rechte Seite, was zu
einer erhöhten Produktion von Stickstoffdioxid und einer
höheren Effizienz in der Entfernung von NOx führt.
Offensichtlich kann NO&sub2; durch Wasser und Gips bei geringer
Temperatur entfernt werden.
Das verbesserte System zum Entfernen von NOx
-
Aus den oben erwähnten Beobachtungen an dem Pilotkraftwerk
und dem Mechanismus der Reaktion folgt, daß durch das
Einspritzen von Wasser in das Leitungssystem nach dem mit
Flüssigkeit versehenen Gipsreaktor, um das Rauchgas auf ca.
115,6 ºC (240ºF) zu kühlen, und durch das Bereitstellen
einer ausreichenden Länge des Leitungssystems, um die
Reaktionszeit des Gases auf ca. 3 Sekunden an der
stromabwärts gewandten Seite des mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktors zu erhöhen, ein großer Anteil von NOx in dem
Rauchgas entfernt werden kann. Während dieser kurzen Spanne
der Reaktionszeit wird einer großer Anteil von NO zu NO&sub2;
umgewandelt, das seinerseits mit Wasser und mitgerissenem
Gips reagiert, um Calciumnitrat zu bilden.
-
Da der Siedepunkt für stark verdünnte Natronsäure bei ca.
106,7 ºC (224ºF) liegt (H. Reny, Treatise on Inorganic
Chemistry, Elsevier), sollte durch ein Senken der
Temperatur des Rauchgases auf 115,6 ºC (240ºF) keine Gefahr
der Säurekorrosion an der Oberfläche des Leitungssystems
und anderer Einrichtungen bestehen. Als Folge wird keine
Korrosion auftreten. Die Temperatur des Rauchgases kann
gesenkt werden, indem kleine Wassertropfen eingespritzt
oder eine Dampfeinspritzung vorgenommen wird an der
stromabwärts gelegenen Seite des mit Flüssigkeit versehenen
Gipsreaktors.
Das vollständige Lin-System zum Entfernen von SOx/NOx
-
Fig. 10 ist ein vollständige Lin-System zum Entfernen von
SOx/NOx, das auf den zuletzt entdeckten
Reaktionsmechanismen und den Ergebnissen des
Pilotkraftwerks beruht, und wird wie folgt dargestellt. Das
Gas von dem ersten Überhitzer 400 wird zuerst durch die
Einheit 500 geleitet, um die Oxidation von SO&sub2; zu SO&sub3; zu
fördern (vgl. Fig. 2 bis 9), wo das Gas plötzlich einer
Umgebung mit hoher Temperatur ausgesetzt wird, und die
plötzliche Änderung der Temperatur ist die treibende Kraft,
die die Oxidation von So&sub2; zu SO&sub3; verursacht. Das an SO&sub3;
reiche Gas tritt dann in einen Zyklon 520 ein, in dem die
größeren Partikel aus dem Gas entfernt werden. Das Gas
tritt dann in einen mit Flüssigkeit versehenen Gipsreaktor
522 ein, wo das SO&sub3; mit Gips reagiert, um CaSO&sub4; zu bilden,
das sich auf der Oberfläche von nicht an der Reaktion
beteiligtem Gips anlagert. In der Gegenwart von SO&sub3; wird
SO&sub2; zu SO&sub3; oxidiert und reagiert mit Gips, um CaSO&sub4; zu
bilden, ebenfalls als Überzug. Der Reaktionsmechanismus ist
vollständig in meinem US-Patent 4 756 893 beschrieben. Die
Gasemission aus dem mit Flüssigkeit versehenen Gipsreaktor
ist praktisch frei von SOx. Die im Rauchgas enthaltene
Wärme wird weiter durch den Luftvorwärmer 524 entzogen.
-
An der stromabwärts gelegenen Seite des Luftvorwärmers wird
Dampf 526 oder ein sehr fein verteiltes Wasser in das
Rauchgas gegeben, um die Temperatur des Gases auf ca. 115,6
ºC (240ºF) einzustellen. Der plötzliche Abfall der
Temperatur an dem Einsparer 508 und dem Luftvorwärmer 524
wird die treibende Kraft, die für die Oxidation von NO zu
NO&sub2; verantwortlich ist, bereitstellen, das seinerseits
wieder mit dem Dampf oder Wasserdampf und mitgerissenen
Gipspartikeln reagieren wird, um Ca(NO&sub3;)&sub2; zu bilden. Die
Partikel in dem Rauchgas werden aus dem Gasstrom durch die
Verwendung eines Luftsackes 525 entfernt. Die feinen, in
dem Luftsack gesammelten Partikel, die im wesentlichen
CaSO&sub4;, nicht an der Reaktion beteiligten Gips und Ca(NO&sub3;)&sub2;
enthalten, können als Dünger verwendet werden. Das Gas, das
aus dem Luftsack und dem Ausgang 527 austritt, ist im
wesentlichen frei von Festpartikeln, NOx und SOx.
-
In Fig. 10 stellen der zweite Überhitzer 5, der erneute
Überhitzer 8 und die Bauteile 400, 508, 524, 525 und 527
die Ausrüstung für die Krafterzeugung dar, die nicht als
die für die Kontrolle der Verschmutzung angesehen werden
soll. Da ein Kraftwerk in jedem Fall ein System zur
Entfernung von Feststoffen benötigt, ehe es seine Gase in
die Umgebung abgeben kann, sollte auch der Luftsack am Ende
des Systems nicht als Bestandteil des Systems zur
Entfernung von SOx/NOx angesehen werden. Daher sind die
tatsächlichen wesentlichen Ausrüstungsgegenstände, die in
dem Lin-System zur Entfernung von SOx/NOx verwendet werden,
nur drei Einheiten, nämlich die Einheit 500 zum Fördern der
Oxidation von SOx (vgl. Fig. 2 - 9), der Zyklon 520 und der
mit Flüssigkeit versehene Gipsreaktor 522. Offensichtlich
ist der Kapitalaufwand für das neue System geringer als
bisher. Nach meinen Berechnungen beträgt der Kapitalaufwand
für das neue System weniger als die Hälfte des Aufwands wie
für mein früheres System. Offensichtlich kann die Erfindung
als grundlegender Durchbruch auf dem Gebiet der Kontrolle
der Verschmutzung betrachtet werden.
-
Das verbesserte System zur Entfernung von SOx/NOx ist
einfach zu bedienen, effektiv bei der Entfernung von
Verschmutzung und billig hinsichtlich des Kapitaleinsatzes.
Seine weitere Entwicklung kann zu einem kosteneffektiven
und umweltpolitisch vertretbaren weitverbreiteten Einsatz
von Kohle mit hohem Schwefelgehalt führen.
-
Ich habe die einzigartige Kinetik der chemischen Reaktion
und den Mechanismus des verbesserten Lin-Verfahrens zur
Entfernung von SOx/NOx entwickelt, das Problem der
Entfernung von Schwefeldioxid und Stickoxiden aus dem
Rauchgas, die sauren Regen verursachen, gelöst und den
lange bestehenden Bedarf für ein kommerziell akzeptables
System zur Kontrolle und Entfernung von Luftverschmutzung
befriedigt. Obwohl die vorliegende Erfindung im
Zusammenhang mit einigen wenigen ausgewählten Beispielen
und Ausführungsformen beschrieben worden ist, ist dies so
zu verstehen, daß diese zur Illustration der Erfindung
dienen und in keinem Fall als Restriktionen davon. Das
verbesserte Verfahren kann z.B. auch verwendet werden, um
Schwefeloxide und Stickoxide aus Gasemissionen von
industriellen Wassererwärmern, Ölraffinerien,
Schwefelsäurekraftwerken, der Papierindustrie, Kraftwerken
zur Behandlung von Erdgas, Kokskraftwerken der
Stahlindustrie und Metalischmelzen (Kupfer, Zinn, Blei,
etc.) in der Metallindustrie zu entfernen. Es können
Laserstrahlen oder Mikrowellen von korrekter Frequenz
verwendet werden, um die Moleküle des Schwefeldioxidgases
anzuregen und das Energieniveau der Partikel zu erhöhen. Es
ist verständlich zu erwarten, daß der Fachmann verschiedene
Revisionen und Anpassungen an meiner Erfindung vornehmen
kann, und es ist beabsichtigt, daß derartige Revisionen und
Anpassungen in den folgenden Ansprüchen als Äquivalente
meiner Erfindung enthalten sind.
-
1. Verbessertes Verfahren zum Erreichen einer hohen
Konversionsrate von Stickoxiden und Schwefeloxiden, die in
einem Sauerstoff enthaltenden Rauchgas enthalten sind, durch
eine plötzliche Temperaturänderung, das folgende Schritte
umfaßt:
-
a) Zuführen des Rauchgases zu einer Heizeinrichtung,
-
b) Unterwerfen des Rauchgases unter eine rasche Erwärmung, um
eine rasche und zeitlich positive Änderung der Temperatur zu
erreichen, so daß die Schwefeloxide in diesem Rauchgas mit
einer hohen Rate in Schwefeltrioxid umgewandelt werden,
-
c) Reagieren des an Schwefeltrioxid reichen Rauchgases mit
Partikeln, die Kalzium enthalten, um das Schwefeltrioxid zu
Kalziumkomponenten umzuwandeln,
-
d) Unterwerfen des entschwefelten Austrittsgases aus dem
Reaktor unter eine rasche Abkühlung durch eine
Kühleinrichtung, um eine schnelle und zeitlich negative
Temperaturänderung herbeizuführen, so daß Stickoxide in
diesem Rauchgas mit einer hohen Rate zu Stickstoffdioxid
umgewandelt werden,
-
e) Reagieren des an Stickstoffdioxid reichen Rauchgases mit
einem Reaktionsmittel, das Kalzium enthält, um das
Stickstoffdioxid in Kalziumkomponenten umzuwandeln.
-
2. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 1, wobei die
Kühleinrichtung einen Rauchgasvorwärmer enthält.
-
3. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 1, wobei das plötzliche
Erwärmen mittels einer thermischen Strahlungseinrichtung
durchgeführt wird, die eine beheizte
Aufschlagplatteneinrichtung aufweist, die innerhalb des
Leitungssystemes angeordnet ist.
-
4. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 3, wobei die beheizte
Aufschlagplatteneinrichtung Hitze von heissen Gasen erhält, die
in dieses Leitungssystem eingeführt werden.
-
5. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt
des plötzlichen Anhebens der Temperatur der Gase einen Schritt
umfasst von Heizen von Luft und umgeleiteten Gasen mit Luft in
einem Zwischenerhitzer und das Übertragen der so erhitzten Gase
durch eine Leitungseinrichtung in ein Leitungssystem, so daß
die erhitzten Gase aus den Enden der Leitungseinrichtung in
eine Richtung strömen, die im wesentlichen entgegengesetzt ist
der Strömung der Gase in dem Leitungssystem, wobei die
erhitzten Gase eine Schicht aus heißem Gas nahe an den Enden
der Leitungseinrichtung bilden und ein rasches Erwärmen des
Gasstroms in dem Leitungssystem herbeiführen, um diese rasche
Temperaturänderung durchzuführen und dadurch die Umwandlung von
Schwefeldioxid zu Schwefeltrioxid zu bewirken.
-
6. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 1, wobei das plötzliche
Heizen den Schritt des Zirkulierens eines beheizten Mediums
durch eine thermische Strahlungseinrichtung in eine Richtung
entgegengesetzt zur Strömung dieser Gase umfasst, um einen
raschen Temperaturanstieg dieser Gase zu bewirken.
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7. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt
der Erhöhung der Temperatur der Gase bewirkt wird durch eine
Gas-Wechselwirkung, die umfasst das Umleiten eines Gasstroms in
ein Leitungssystem und das Übertragen dieser umgeleiteten Gase
durch eine Leitungseinrichtung in dieses Leitungssystem, so daß
der Strom der umgeleiteten Gase aus den Enden der
Leitungseinrichtung in eine Richtung im wesentlichen
entgegengesetzt zur Strömungsrichtung der Gase in dem
Leitungssystem erfolgt, wobei die umgeleiteten Gase eine heiße
Gasschicht nahe an den Enden der Leitungseinrichtung bilden und
ein rasches Heizen des Gasstroms in dem Leitungssystem
bewirken, um diese rasche Temperaturänderung herbeizuführen und
dadurch die Umwandlung von Schwefeldioxid zu Schwefeltrioxid zu
bewirken.
-
8. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt
des Kühlens des jetzt plötzlich geheizten Rauchgases auf eine
geringere Temperatur durch eine Kühleinrichtung weiter besteht
aus:
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a) dem fortlaufenden Freisetzen eines Stroms von entschwefeltem
Austrittsgas, mitgeführten, Kalzium enthaltenden Partikeln
und diesen Stickoxiden zu einer Einrichtung, die eine rasche
Temperaturabnahme herbeiführt bis wenig oberhalb der
Kondensationstemperatur von Nitro-Säure und dadurch die
Stickoxide oxidiert,
-
b) Unterwerfen des Stroms von entschwefeltem Austrittsgas,
mitgeführten Partikeln, die Kalzium enthalten, und
Stickoxiden unter Wasser, um Kalziumnitrat zu bilden.
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9. Verbessertes Verfahren nach Anspruch 8, wobei die
Einrichtung zur Temperaturjustierung eine rasche Abnahme der
Temperatur des Gasstroms bewirkt und die Wechselwirkung mit dem
Wasser die Temperatur des Gasstroms auf etwa 115,6ºC (240ºF)
reduziert.