DE69110680T2

DE69110680T2 - U.v.-detektierbare flammschutzmittel.

Info

Publication number: DE69110680T2
Application number: DE69110680T
Authority: DE
Inventors: Patrick D Bumpus
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-08-15
Filing date: 1991-08-12
Publication date: 1996-03-21
Anticipated expiration: 2011-08-13
Also published as: EP0544808B1; US5023019A; DE69110680D1; EP0544808A1; WO1992003517A1; ATE124076T1; AU8531491A; EP0544808A4

Description

Diese Erfindung betrifft Feuerschutz- oder Flammschutzmittel und auch mit solchen Mitteln behandelte Gegenstände.
Es gibt in der Industrie, an öffentlichen Plätzen und Zuhause einen verstärkten Bedarf an der Behandlung entflammbarer Gegenstände, um diese feuerresistent oder flammenresistent zu machen. Dieses Erfordernis trifft auf Arbeitskleidung zu. Es trifft auch auf internationale Materialien wie Bauholz, Sperrholz und andere Ausstattungsmaterialien auf dem kommerziellen und industriellen Markt zu, üblicherweise im Zusammenhang mit Gastwirtschafts-, Schul- und Gesundheitseinrichtungen. Flammfestigkeit oder Flammschutz wird nun sogar für Displays und ähnliches gefordert. Die Flammfestigkeit und Feuerfestigkeit ist auch, wenn nicht gefordert, wünschenswert für Polstermöbel, für das Fahrzeuginnere und für industrielle Handschuhe und Überbekleidung. Flammschutz wird in einigen Situationen auch für Matratzen gefordert und ist für Papierprodukte, Wandbehänge und andere entflammbare Gegenstände wünschenswert.
Gemäß einer jüngsten Studie der National Fire Protection Association entstehen ungefähr zwei Drittel aller Haus-, Hotel- und Bürobrände auf Ausstattungsmaterialien, d.h. Polsterung, Wandbedeckungen, Teppichen und Decken, Textilien und Täfelung. Diese Gegenstände werden im allgemeinen eingebaut, nachdem der Bau fertiggestellt oder nahezu fertiggestellt ist. Bei industriellen und kommerziellen Einrichtungen, deren Ausstattungsmaterialien feuerresistent sein müssen, können Probleme dadurch auftreten, daß, wenn die Materialien die Feuerschutzvorschriften für Neubauten bei Fertigstellung tatsächlich erfüllen, es keinen Weg gibt, die fortdauernde Wirksamkeit des Brandschutzes des Ausstattungsmaterials während oder nach dem Anfang des Baus zu gewährleisten oder zu kontrollieren. Bedeutende Probleme auf diesem Gebiet des Feuerschutzes sind erstens die Fähigkeit, sicherzustellen, daß die Behandlungsschicht ordnungsgemäß aufgebracht worden ist, und zweitens die Fähigkeit, den Zustand der Flamm- oder Feuerschutzbehandlungsschicht an zukünftigen Zeitpunkten zu überprüfen.
Aufgrund der dekorativen Natur vieler dieser Materialien ist es auch wichtig, daß die Flammschutz- oder Feuerschutzbehandlungsschicht die Materialien nicht verfärbt oder andersartig in ihrer Erscheinungsform beeinträchtigt.
Das herkömmliche Verfahren, diese Gegenstände zum Feuer- und Flammschutz zu behandeln, ist es, eine wäßrige Lösung eines anorganischen Salzes mit Feuerschutzeigenschaften aufzubringen und dann den Gegenstand zu trocknen. Jedoch ist, weil diese herkömmlichen Behandlungen ein lösliches anorganisches Salz verwenden, die Haltbarkeit der Behandlungsschicht sehr beschränkt. Das geschieht, weil das Salz sich in Feuchtigkeit löst oder auslaugt und durch Waschen oder chemische Reinigung oder einfach durch Schweiß oder unter Bedingungen mit hoher Feuchtigkeit weggewaschen werden kann. Ein anderes Problem dieser herkömmlichen Behandlung ist, daß das als Feuerschutzmittel eingesetzte anorganische Salz Steifheit und/oder Verfärbung des behandelten Gegenstandes mit sich bringen kann. Außerdem ist, weil das anorganische Salz ziemlich toxisch sein kann, die Menge, die auf einer gegebenen Gewebefläche eingesetzt werden kann, ziemlich begrenzt.
Es würde wünschenswert sein, die Behandlung als Heimwerkerkit zur Verfügung zu stellen, d.h. für den Gebrauch durch Schulen, Eltern, Theatergruppen, usw. Das würde sichere und einfache Mittel ergeben, denn ein solches Heimwerkerkit würde natürlich die Behandlung im Fall von vorhandenen Gardinen, Teppichboden usw. erleichtern, ohne daß es deren Entfernung und Wiederanbringung erfordert.
Ein anderes Problem von früher vorgeschlagenen Flamm- oder Feuerschutzbehandlungsschichten ist deren Unverträglichkeit mit synthetischen, Hochpolymer-haltigen Faserprodukten. Dies ist ein Problem, welches sich von dem Gebrauch wasserlöslicher anorganischer Salze ableitet, die eine geringe Tendenz, wenn überhaupt, haben, an die Oberfläche von synthetischen organischen polymeren Fasern zu binden.
Ein weiteres Problem ist, daß mit einer allgemein farblosen, strukturlosen Behandlungsschicht das unbehandelte Produkt genauso wie das behandelte Produkt erscheint. Folglich würde es äußerst wünschenswert sein, Mittel bereitzustellen, um nachzuweisen, ob ein Gegenstand behandelt worden ist oder ob eine frühere Behandlungsschicht noch wirksam ist. Zerstörendes Testen, d.h., eine offene Flamme an das Ausstattungsmaterial anzulegen, ist in nahezu allen Fällen nicht annehmbar.
Eine vorgeschlagene Lösung, die allgemein mit Erfolg angewendet wurde, ist in dem U.S. Pat. Nr. 4,824,483 beschrieben. Diese verwendet eine Behandlungsschicht, die auf zuvor angebrachten Materialien, welche aus Hochpolymer-haltigen Fasern hergestellt sein können, aufgebracht werden kann und welche sehr haltbar ist. Dieses Patent, welches den gleichen Erfinder wie diese Weiterentwicklung hat, beschreibt auch Zusätze, um die Durchdringung und Haltbarkeit der Behandlungsschicht zu verbessern und um der Behandlungsschicht eine Ultraviolett-Nachweisbarkeit zu geben.
Die in dem Patent enthaltene Behandlungsschicht ist eine wäßrige Lösung aus Ammoniumsulfat, einem Metasilikatsalz, welches als Bindemittel dient, und einem Ammoniumphosphat wie Monoammoniumphosphat (MAP) oder Diammoniumphosphat (DAP). Dazu kann ein Ultraviolett-Fluoreszenzmittel zugegeben werden, und das in dem Patent offenbarte Mittel ist ein substituiertes Disulfobenzophenon, nämlich Dinatrium-2,2'-dihydroxy-4,4- dimethoxy-5,5-disulfobenzophenon, welches im Handel von BASF Wyandotte unter dem Namen UVINUL DS-49 erhältlich ist. Diese Verbindung hat Fluoreszenzeigenschaften und wird bei starker Belichtung mit langwelligem Ultraviolettlicht in einer Farbe, die von orange bis lindgrün reicht, fluoreszieren.
Mit einem solchen System kann ein Feuerschutzbeauftragter die behandelten Materialien unter Verwendung einer Ultraviolett-Testlampe nicht zerstörend untersuchen. Dieses verringert auch die Notwendigkeit, sich allein auf die schriftliche Dokumentation der Behandlung zu verlassen, da die Wirksamkeit der Behandlungsschicht für den Feuerschutzbeauftragten sichtbar ist oder sein sollte.
Zusätzlich kann in die Behandlungsschicht ein Benetzungsmittel eingeschlossen werden, das die Durchdringung der Fasern erleichtert. In dem Patent ist ein Benetzungsmittel offenbart, das sich nach der Behandlung biologisch abbaut, so daß weiteres Benetzen nach der Anwendung den Flammschutz nicht beeinträchtigen wird.
Unglücklicherweise hat das in der patentierten Formulierung verwendete Fluoreszenzsmittel, d.h. das substituierte Disulfobenzophenon dadurch einen Nachteil, daß dessen Fluoreszenz sehr schwach ist. In vielen Fällen wird ein Zustand ohne oder nahezu ohne Licht (totale Dunkelheit) benötigt, um das Vorhandensein der Behandlungsschicht zu bestätigen. Auf manchen Materialien wie Holz ist das sichtbare Licht sogar unter idealen Bedingungen sehr schwierig zu sehen. Außerdem bleibt das Ultraviolett-Mittel unter einigen Bedingungen vor der Behandlung nicht in Lösung. Obwohl sogar das den Feuer- oder Flammschutz nicht beeinträchtigt, macht dies es unmöglich, die Behandlung mit dem Ultraviolett-Mittel zu bestätigen.
Aus diesen Gründen ist nach einer verbesserten Formulierung gesucht worden, in welcher das Ultraviolett-Fluoreszenzmittel auf einem ausreichenden Level fluoresziert, um in Gegenwart von normalen einfallendem. Licht nachgewiesen zu werden, welches auf allen behandelten Materialien nachweisbar sein wird und welches bei der Behandlung bis zur Aufbringung verläßlich in der Formulierung verbleibt.

Aufgaben und Zusammenfassung der Erfindung:

Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Feuer- oder Flammschutzbehandlungsschicht bereitzustellen, welche die Nachteile im Stand der Technik vermeidet und welche durch zerstörungsfreie Mittel nachweisbar ist.
Es ist eine speziellere Aufgabe, eine Feuer- oder Flammschutzbehandlungsschicht bereitzustellen, welche in Gegenwart von langwelligem ultravioletten Licht so fluoresziert, daß sie bei dem umgebenden Licht sichtbar ist.
Es ist insbesondere eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Feuer- oder Flammschutzbehandlungsschicht bereitzustellen, welche auf natürliche, d.h. zellulosische Faserprodukte oder auf synthetische Polymerfaserprodukte aufgebracht werden kann, welche beständig und haltbar ist, welche ihre Flamm- oder Feuerschutzeigenschaften nicht verliert, wenn der Gegenstand chemisch gereinigt wird, welche nicht abgetragen wird und mehreren Waschvorgängen widerstehen wird und welche nicht nachteilig die Struktur oder Farbe des behandelten Gegenstandes beeinträchtigt.
Eine andere Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Flamm- oder Feuerschutzbehandlungsschicht bereitzustellen, welche auf Teppichboden, Textilien oder anderen angebrachten Gegenständen vor Ort aufgebracht werden kann und welche auf Gegenständen, die aus Zellulosefasern oder absorbierenden Hochpolymer-Fasern oder auf Mischungen davon hergestellt wurden, aufgebracht werden kann.
Es ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, eine mit UV- nachweisbare Flamm-, Feuerschutzbehandlungsschicht bereitzustellen, deren Ultraviolett-Mittel verläßlich in der Formulierung verbleibt, bis sie auf dem behandelten Material aufgebracht wird, sogar, wenn die wäßrige Lösung, die den Flamm- oder Feuerschutz umfaßt, alkalisch ist.
Gemäß einem Aspekt dieser Erfindung wird ein Flamm- oder Feuerschutzmittel aus einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat, einem Metasilikatsalz wie Natriummetasilikat, welches als Bindemittel dient, und einem Ammoniumphosphat wie Monoammoniumphosphat (MAP) oder Diammoniumphosphat (DAP) gebildet. In einer typisch bevorzugten Behandlungsschicht besteht die wäßrige Lösung im wesentlichen aus ungefähr 0,9 Teilen Natriummetasilikat, ungefähr 12,0 Teilen Ammoniumsulfat, ungefähr 4,12 Teilen Monoammoniumphosphat und ausreichend Wasser, um auf 100 Teile aufzufüllen. Dazu wird ein Ultraviolett-Fluoreszenzmittel zugegeben.
Das gelöste Ammoniumsulfat dringt in die Zellulosefasern wie Baumwolle, Wolle, Zellulose usw. ein, und das Natriummetasilikat unterstützt die Bindung von dem Ammoniumsulfat an die Zellulosefasern und auch an nicht absorbierende Fasern wie Nylon, Acetat, Polyester, Polypropylen, usw.. Monoammoniumphosphat bedeckt und bindet an die Oberfläche der nicht absorbierenden Fasern wie Nylon, Polypropylen oder anderen synthetischen Polymeren und die Anwesenheit des Natriummetasilikats erleichtert das.
Um die Fähigkeit der Lösung, die Zellulosefasern zu benetzen, zu verbessern, enthält die Lösung auch ungefähr 1 % eines nichtionischen veresterten verzweigtkettigen Alkoholethoxylats mit einer Phosphatbasis, um als Benetzungsmittel zu dienen. Dieses verliert nach der Aufbringung seine Benetzungseigenschaften, was verhindert, daß die Behandlungsschicht ausgewaschen wird.
Für die zerstörungsfreie Untersuchung von Gegenständen zum Testen, ob und wie gut diese behandelt worden sind, verwendet die Lösung ein Fluoreszenzmittel, welches sichtbares Licht einer charakteristischen Farbe emittiert, wenn mit langwelligem Ultraviolettlicht bestrahlt wurde. Dieses kann ein substituiertes 2,2'-Disulfonsäuresalz sein, nämlich 4,4'-Bis-2- diethylamin-4-(2,5-disulphophenylamino)-5-triazinyl- 6-aminostilben-2,2'-disulfonsäure-Natriumsalz. Das kann in jeder wirksamen Menge in dem Bereich von 0,001 bis 4 Gew.-% der Lösung enthalten sein.
Diese in der Flamm- oder Feuerschutzbehandlungsschicht verwendeten Materialien sind farblos und beeinträchtigen nicht den optischen Anblick der Ausstattungsmaterialien, noch beeinträchtigen sie die Fühlung oder die Struktur.
Die obigen und viele anderen Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile dieser Erfindung werden vollständig anhand der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform verstanden werden.
In der bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung wird das Flamm- oder Feuerschutzmittel als eine wäßrige Lösung aus Ammoniumsulfat, Natriummetasilikat und einem Ammoniumphophat, bevorzugt Monoammoniumphosphat (MAP) hergestellt. Das Ammoniumsulfat, ein feuerhemmendes, lösliches, anorganisches Salz, dringt in die Fasern des auf saugenden oder zellulosischen faserförmigen Materials ein, und das Metasilikatsalz dient als ein Bindemittel für das Ammoniumsulfat. Das MAP heftet sich an nichtsaugfähige synthetische Fasern wie Polyester, Polypropylen, Nylons oder Polyamide, Acetate oder Polyacetate, Polyolefine, Polyethylene und ähnliche. Das Metasilikatsalz wirkt etwas auf die Bindung des Ammoniumsulfats an die nichtsaugfähigen Fasern ein. MAP oder DAP dient bei erhöhter Temperatur als Sauerstoff-entziehendes Mittel. Das MAP oder DAP zersetzt sich chemisch bei Temperaturen von höher als ungefähr 260ºC, und die Zersetzungsprodukte entziehen den entzündlichen Gasen, die bei der Hitzezersetzung der nichtsaugfähigen Fasern ausströmen, Sauerstoff. Das hat einen wirksamen Weg ergeben, das Ausbreiten von Feuer und Flamme bei synthetischen, polymeren Materialien zu verhindern. Im Gegensatz dazu verhindern herkömmliche anorganische Salze, die oft bei der Flamm- oder Feuerschutzbehandlung verwendet werden, nicht die Flammenausbreitung bei diesen synthetischen Materialien.
Die Wirkung dieser Bestandteile wird in meinem früheren U.S. Patent Nr. 4,824,483 beschrieben, welches hier als Referenz aufgenommen wird. Jedoch an Stelle des substituierten Disulphobenzophenons, das in der dort offenbarten Zusammensetzung eingesetzt wird, wird in der vorliegenden Erfindung ein substituiertes 2-2'-Disulfonsäuresalz als Fluoreszenzmittel eingesetzt, nämlich 4,4'-Bis-diethylamino-4- (2,5-disulfobenzophenon)-5-triazinyl-6-aminostilben-2,2'- disulfonsäure-Natriumsalz.
Dieser Zusatz erlaubt es, daß Gardinen, Teppiche, Wandabdeckungen, Polsterung und andere Ausstattungsmaterialien unter Verwendung einer einfachen langwelligen Ultraviolettlampe zerstörungsfrei untersucht werden. Die Untersuchung kann, ohne totale Dunkelheit zu erfordern, durchgeführt werden. Die Fluoreszenz wird unter den meistens im Hause vorhandenen Lichtbedingungen sichtbar sein, obwohl gedämpftes Licht bevorzugt wird. Bei diesem Zusatz ist das Vorhandensein der bevorzugt wird. Bei diesem Zusatz ist das Vorhandensein der Behandlungsschicht leicht auf Holz und anderen zellulosischen Fasern sichtbar, wohingegen das sichtbare Licht extrem schwach war, wenn die frühere Verbindung, d.h. substituiertes Disulfobenzophenon, als Fluoreszenzmittel eingesetzt wurde.
Die bevorzugte Zubereitung enthält 0,9 Teile Natriummetasilikat, 13,0 Teile Ammoniumsulfat, 4,12 Teile MAP und ausreichend Wasser, um auf 100 Teile auf zufüllen. Diese Teile sind Gewichtsteile. Diese Mischung stellt den maximalen Gehalt an den Chemikalien dar, die in Wasser gelöst werden können und in Lösung verbleiben. Trotzdem gibt es einen Austausch zwischen dem Ammoniumsulfat und dem MAP, d. h., wenn eine größere Menge einer dieser Chemikalien gewünscht wird, kann die Lösung dadurch angepasst werden, daß man weniger der anderen verwendet. Laufende Experimente scheinen anzuzeigen, daß die zwei zusammen bis zu 20 % der Lösung ausmachen können. Folglich kann die Mischung der Bestandteile angepaßt werden, um für ein spezielles Gewebe zu stimmen, wenn die Menge und Arten der Fasern bekannt sind. Jede Kombination von MAP oder DAP mit Ammoniumsulfat (bis zu dieser Summe von ungefähr 20 %) wird einen guten Feuerschutz haben, aber der optimale Schutz scheint bei der oben erwähnten Mischung zu liegen. Die Menge des in diesem Beispiel verwendeten Natriummetasilikats ist für ein angemessenes Binden des Ammoniumsulfats ausreichend. Die Menge dieses Bestandteils wird bevorzugt eingeschränkt, um die Toxizität auf einem Minimum zu halten und die Alkalität niedrig zu halten.
Ein Ultraviolett-Fluoreszenzmittel kommerzieller Güte und Qualität, und das nicht mit anderen Bestandteilen reagiert, kann auch verwendet werden. Um das Eindringen des Mittels in Holz und andere Fasern zu verbessern, kann ein biologisch abbaubares Benetzungsmittel eingesetzt werden, und ein geeignetes Mittel ist nichtionisches verestertes verzweigtkettiges Alkoholethoxylat, das seine Eigenschaften über einen großen pH-Bereich beibehält.
Für die stark verbesserte Ultraviolettnachweisbarkeit wird ein Ultraviolett-Fluoreszenzmittel in der Menge von ungefähr 0,04 Gew.-% eingemengt. In der bevorzugten Form ist dieses Mittel ein Natriumsalz einer substituierten 2,2' Disulfonsäure, nämlich 4,4'-Bis-2-diethylamino-4-(2,5-disulfobenzophenon)-5- triazinyl-6-amino-stilben-2,2'-disulfonsäure-Natriumsalz. Diese Verbindung ist in fester Form ein leicht gelbes Pulver, aber wenn aufgelöst, klar. Die Verbindung hat ein Absorptionsmaximum bei 349 nm (langwelliges Ultraviolett) und ein Emissionsfluoreszenzmaximum bei 438 nm (blau). Die Verbindung ist in Wasser löslich und behält seine Löslichkeit unter ziemlich alkalischen Bedingungen. Diese Verbindung wird manchmal in der photographischen Chemie als ein Ultraviolett- Fluoreszenzmittel zum Farbfilmschutz eingesetzt. Soweit gesehen werden kann, wird sie selten oder niemals außerhalb dieses Gebietes verwendet, oder dort, wo sie wahrscheinlich über ausgedehnte Zeitintervalle Luft oder Licht ausgesetzt wird. Die Verbindung hat die folgende Formel:
Behandelte Materialien können unter Verwendung einer Ultraviolettlampe, die genug Licht mit oder ungefähr bei 349 nm abgibt, untersucht werden. Die behandelten Materialien fluoreszieren, um ein charakteristisches klares blaues Licht zu emittieren. Dieses erlaubt Feuerschutzbeauftragten und Versicherungsbeauftragten, zu bestimmen, ob eine besondere Einrichtung die Erfordernisse der Feuerschutzvorschriften erfüllt. Die Wirksamkeit der Behandlungsschicht kann schnell in periodischen Intervallen überprüft werden.
Die Behandlungsschicht kann durch Sprühen der wäßrigen Lösung auf das Material oder durch Eintauchen des Materials in die Lösung aufgebracht werden. Dem Wasser wird dann ermöglicht, von dem besprühten oder eingetauchten Material zu verdampfen. Die Verdampfung des Wassers kann durch Anwendung von Hitze oder trockener Luft beschleunigt werden.
Aufgrund der Bindewirkung des Natriummetasilikats und der natürlichen Bindeeigenschaft des MAP ist diese Feuer- und Flammschutzbehandlungsschicht MAP geworden, man hat gefunden, daß diese Feuer- oder Flammschutzbehandlungsschicht außergewöhnlich haltbar ist und sogar durch zehn oder mehr Waschzyklen oder chemische Reinigung nicht wahrnehmbar verringert wird. Diese Behandlungsschicht wird als dauerhaft angesehen.
Das Flamm- oder Feuerschutzmittel dieser Erfindung kann leicht aufgebracht werden, entweder auf neuen oder früher angebrachten Teppichboden, Textilien, Polsterung, Wandbedeckungen oder anderen Ausstattungsmaterialien. Die Aufbringung kann ein einfaches Besprühen des Teppichbodens, der Textilien oder anderen Materialien und ein Trocknen der behandelten Materialien beinhalten. Die Entfernung von vorhandenem Teppichboden und Wiederverlegen des behandelten Teppichbodens ist nicht notwendig. Das Mittel bietet sich selbst zum Verwenden in Heimwerkerkits an, nämlich einem Behälter mit dem Mittel, einem Zerstäuber, einem Beipackzettel mit einfachen Anweisungen und einer kleine UV-Handlampe oder einer Lichtpistole zum Testen. Durch Befolgen der oben beschriebenen einfachen Anweisungen können der Hausmeister der Schule, Eltern, Theatergruppen und andere diese Feuer- und Flammschutzbehandlungsschicht auf Geweben und anderen faserförmigen Produkten ohne spezielle Einweisung aufbringen. Tapete und Baumaterialien aufgebracht werden.
In der obigen Ausführungsform wird Wasser als der Träger für die anderen Bestandteile eingesetzt, wobei Wasser allgemein ein sicherer nichttoxischer Träger ist. Jedoch kann bei industriellen Anwendungen, wo eine sehr schnelle Trocknung wichtig ist, ein organischer Träger verwendet werden, oder es kann der Lösung ein Beschleuniger zugesetzt werden. Dieser Ersatzträger oder Beschleuniger sollte in bezug auf die Fasern des zu behandelnden Materials inert sein.
Das Benetzungsmittel, z. B. nichtionisches, verestertes verzweigtkettiges Alkoholethoxylat, dient auch dazu, das substituierte 2,2'-Disulfonsäuresalz sogar bei einer hohen Alkalität der anderen Bestandteile in Lösung zu halten. Das wirkt der Tendenz des Disulfonsäuresalzes entgegen, unter hohen pH-Bedingungen auszufallen. Die Ethoxylate erzwingen, daß die basischen Bestandteile und die alkalische Fluoreszenzverbindung erlauben, daß die Verbindung von der wäßrigen Lösung aufgenommen wird. Einmal gelöst verbleibt die substituierte Disulfonsäure in Lösung.
Die substituierte Disulfonsäure dient mit ihrem breiteren Lichtabsorptionsspektrum auch als ein UV-Inhibitor, der einen größeren Schutz gegen Sonnenausbleichung oder Fleckenbildung liefert. Die Ultraviolett-Fluoreszenznachweisfähigkeit wird verstärkt, weil die Fluoreszenz ungefähr viermal stärker als die der in der früheren Pat. Nr. 4.824.483 eingesetzten Fluoreszenzverbindung ist. Auch hat die substituierte Disulfonsäure eine Anzahl an Absorptionspeaks sowohl bei langen als auch kurzen Wellenlängenbereichen des ultravioletten Spektrums. Das kann für verstärkte Erkennungseigenschaften kombiniert werden.
Während eine besondere Ausführungsform vorstehend genau beschrieben worden ist, sollte erkannt werden, daß diese Erfindung nicht auf genau diese Ausführungsform beschränkt ist und sich viele Modifikationen und Variationen ohne Abweichung von Inhalt und Geist dieser Erfindung wie in den beigefügten Ansprüchen definiert den Fachleuten darbieten würden.

Claims

1. Flammen- oder Feuerschutzmittel, das eine wässrige Lösung von Ammoniumsulfat, ein als Bindemittel dienendes Metasilikatsalz, Ammoniumphosphat und eine wirksame Menge eines fluoreszierenden Mittels enthält, das unter normalem sichtbaren Licht unsichtbar ist, jedoch unter ultravioletter Beleuchtung deutlich sichtbar ist, wobei das fluoreszierende Mittel ein substituiertes 2,2'-Disulfonsäuresalz ist.

2. Flammen- oder Feuerschutzmittel nach Anspruch 1, wobei das 2,2'-Disulfosäuresalz ein Salz der 4,4'-Bis-2-diethylamino-4- (2,5-disulfophenylamino)-5-triazinyl-6-amino-stilben-2,2'- disulfonsäure ist.

3. Flammen- oder Feuerschutzmittel nach Anspruch 2, wobei das Salz Natriumsalz ist.

4. Flammen- oder Feuerschutzmittel nach Anspruch 2, ferner enthaltend eine geeignete Menge eines Ethoxylates, durch welches das fluoreszierende Mittel in der wässrigen Lösung in Lösung bleiben kann.

5. Flammen- oder Feuerschutzmittel nach Anspruch 2, wobei die wirksame Menge des 2,2'-Disulfonsäuresalzes zwischen 0,001 und 4 Gew.% beträgt.

6. Flammen- oder Feuerschutzmittel nach Anspruch 5, wobei die wirksame Menge im wesentlichen 0,04 % beträgt.