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Zentralweichenstelle für Rohrpostanlagen In umfangreichen Rohrpostanlagen
sind die Empfangs- und Sendeapparate der einzelnen Betriebsstellen zu mehreren in
verschiedenen Fahrrohren angeschlossen, die dann zur wahlweisen Überleitung der
Büchsen von einem Rohr nach einem beliebigen anderen Rohr in der Zentrale mit einer
Vielfachweiche in Verbindung stehen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vielfachweiche
dieser Art und ist derart ausgebildet, daß bei gedrängter Raumform die größtmögliche
Anzahl von Büchsen gleichzeitig von den ankommenden nach den abgehenden Fahrrohren
übergeleitet werden können. Die Anschlüsse der ankommenden und abgehenden Fahrrohre
mit der neuen Vielfachweiche können geradlinig verlegt werden, während bei den bekannten
Weichenzentralen hierfür umständliche Rohrführungen oder Trichter erforderlich sind.
Nach der Erfindung erreicht man dies dadurch, daß das Vielfachweichengehäuse so
viele Durchgänge besitzt, als ankommende oder abgehende Fahrrohre in einer Rohrpostanlage
-miteinander in Verkehr treten sollen, und die Durchgänge von Trennwänden und Weichenzungen
gebildet sind; deren Drehachsen sich in dem in einer Ebene liegenden Diagonalkreuz
bef nden.
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Sollte mit einer späteren Erweiterung der Zentralweichenstelle zu
rechnen sein, so empfiehlt es sich von. vornherein, ein Weichengehäuse mit einer
größeren Anzahl von Durchgängen, als im Erstausbau in der Zentrale ankommende Fahrrohre
vorhanden sind, vorzusehen.
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Die Vielfachweiche nach .der Erfindung ist in- der Zeichnung schematisch
dargestellt. Fig. r zeigt das Vielfachweichengehäuse im Schnitt und die an ihm ankommenden
und von ihm abgehenden Fahrrohre.
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Fig. z zeigt das Schema einer Vielfachweiche für eine ungerade Anzahl
Fahrrohre. Fig.3 zeigt die Vielfachweiche, an der durch Verstellung einiger Weichenzungen
beispielsweise vier ankommende Rohrstränge
mit vier anderen abgehenden
Rohrsträngen verbunden sind, in schematischer Darstellung.
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In der Zentralstelle i der Rohrpostanlage münden die ankommenden Fahrrohre
2 oberhalb in das Vielfachweichengehäuse 3 ein,, während die abgehenden Fahrrohre
4 an deii Ausgängen 5 des Gehäuses fest eingeschlossen sind. Das flachgehaltene
Vielfachweichengehäuse 3 ist durch Trennwände 6 und mit diesen ;gleichlaufende Weichenzungen
7 in eine Anzahl Durchgänge 8 unterteilt. Die Drehachsen 9 der Weichenzungen 7 sind
dabei in dem in einer Ebene liegenden Diagonalkreuz i ö, ii angeordnet. Um die Fallhöhe
der Büchsen zwischen den Abtaststeilen 12 der ankommenden Fahrrohre 2 und den umgelegten
Weichenzungen 7 bzw. zwischen den Weichen 7 und den Trennvorrichtungen 13 in den
abgehenden Fahrrohren 4 so klein als möglich zu halten, wurden .die Begrenzungslinien
14, 15 des Weichengehäuses 3 so dicht als angängig den Schnittlinien i o, i i genähert.
Durch diese Maßnahme erfährt auch die mittlere Durchfahrtzeit der Büchsen bei der
Durchfahrt durch die einzelnen Durchgänge 8 eine Verminderung. Die lichte Weite
der Durchgänge 8 ist erheblich größer als die der Fahrrohre 2, 4. An sich genügt
hierfür die Weite des Fahrrohres vollkommen. Um aber umständliche und kostspielige
Rohrkrümmungen an der Zentralweichenstelle zu vermeiden, hat man das zur Verfügung
stehende Breitenmaß;-das durch die nebeneinander -angeordneten mit Abtaststellen
versehenen Fahrrohre gegeben ist, nutzbar gemacht und den Abstand von Rohr zu Rohr
als Maß für einen Durchgang der Vielfachweiche gewählt. Diese Anordnung ergibt geradlinige
Wege. Außerdem sind keine besonderen Befestigungsaufbauten für die Rohre und das
Vielfachweichen.gebäuse erforderlich, da hierfür die meist zur Verfügung stehende
Wand benutzt werden kann. Die im Weichengehäuse 3 gelagerten Weichenzungen 7 können
in bekannter Weise durch Elektromagnete (nicht gezeigt) gestellt werden: Ihre Steuerung
erfolgt gleichfalls, wie bekannt, nach Prüfung des Büchsenzielkennzeichens in den
Abtaststellen 12 durch elektrische Schaltglieder, welche die Verstellung einer-
oder mehrerer Weichenzungen 7 im Vielfachgehäuse 3 veranlassen. Die Verbindung beliebig
ankommender Fahrrohre mit beliebig abgehenden Fahrrohren kann durch Tastendruck
oder durch Wahl einer Nummernkombination mittels einer in der Fernsprechtechnik
üblichen Nummernscheibe von den Sendestellen aus eingeleitet werden.
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Das Vielfachweichengehäuse 3 nach Fig. a ist im Gegensatz zu dem in
Fig. i gezeigten Gehäuse für eine ungerade Anzahl zu verbin--dezlder Fahrrohre ausgebildet.
Die Drehachsen 9 der Weichenzungen ? liegen hier gleichfalls auf dem obenerwähnten
Diagonalkreuz io, i i. Die Weichenzungen auf der Linie io (Fig. i und 2) können
nur nach rechts und die der Linie i i nur nach links in die Ablenkstellung verschwenkt
werden.
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Ein Beispiel für die gleichzeitige Verstellung mehrerer Weichenzungen
7 in dem Weichengehäuse 3 zeigt die Fig. 3. In diesem Falle stehen die -Fahrrohre
I mit Il', III mit IV', VI mit V' und VII mit VIII' in Verbindung, und die Büchsen
können die durch Pfeile angedeuteten Wege durchfahren. Je nach den in einem Zeitabschnitt
gleichzeitig vorliegenden Schaltaufträgen kann die Zahl der durch die Weichenzungen
7 und die Durchgänge 8 miteinander verbundenen ankommenden und abgehenden Fahrrohre
I bis VIII und I' bis VIII' größer oder kleiner sein. Falls Mittel vorgesehen werden,
die eine Verstellung der Weichenzungen-in eine Ablenkstellung nach links und rechts
gestatten, kann die gleichzeitige Verbindungsmöglichkeit in gewissen Fällen noch
gesteigert werden.