DE69029846T2

DE69029846T2 - Wässrige, repositionierbare, druckempfindliche Klebemittel mit hoher Haftung

Info

Publication number: DE69029846T2
Application number: DE69029846T
Authority: DE
Inventors: Bernd Bohnel; Daniel L Schlosser
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1990-01-22
Filing date: 1990-12-18
Publication date: 1997-07-10
Anticipated expiration: 2010-12-19
Also published as: EP0439941B1; EP0439941A1; AU6923391A; DE69029846D1; CA2032970A1; AU641461B2; JPH04306281A; KR910014482A

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft wäßrige Haftklebstoffzusammensetzungen. Die Klebstoffzusammensetzungen bestehen insbesondere aus einem Konzentrat von klebrigen, nicht schmelzbaren, festen, elastomeren, polymeren Mikrokügelchen und einem Acryllatex- Haftkleber, wobei die Zusammensetzungen Schichten mit einer einzigartigen Ausgewogenheit der gewünschten Klebeeigenschaften liefern, und zwar eine überlegene Haftklebrigkeit bei gleichzeitiger Repositionierbarkeit, selbst nach längerer Alterung an Ort und Stelle.

Stand der Technik

In den letzten 10 Jahren sind Post-it.- Notizzettelblöcke und verwandte Produkte, die im Handel von der 3M Company bezogen werden können, praktisch zu unerläßlichen Verbrauchs- und Büroartikeln geworden. Der kommerzielle Erfolg dieser Produkte ist ihrer hervorragenden Repositionierbarkeit zuzuschreiben, die auf die Verwendung eines Klebstoffs in Form von nicht schmelzbaren, klebrigen, festen, elastomeren, polymeren Mikrokügelchen zurückzuführen ist. In den US-Patenten Nr. 3,691,140 und Nr. 4,166,152 werden Verfahren zur Herstellung solcher Klebstoffe aus Mikrokügelchen beschrieben.
In dem US-Patent Nr. 3,857,731 werden Bogenmaterialien offenbart, die mit einer Zusammensetzung beschichtet sind, die aus dem oben erwähnten Klebstqff aus Mikrokügelchen zusammen mit einem Bindemittel besteht, wobei ein Beispiel dafür ein herkömmlicher Acrylat-Haftkleber ist, der eine mechanische Fassung bilden soll, in der die einzelnen Mikrokügelchen verankert werden. Dies soll dazu dienen, eine Übertragung von Klebstoff zu verhindern, d.h. das pHänomen, bei dem die klebefähigen Mikrokügelchen unerwünschterweise aus dem ursprünglichen beschichteten Substrat auf einen Haftgrund übertragen werden. Bei dem darin offenbarten System liegen keine hohen Haftfestigkeiten vor, wobei die Klebeeigenschaften durch die klebrigen, jedoch wenig Haftfestigkeit aufweisenden Mikrokügelchen entstehen.
In diesem Patent werden zwar wäßrige Systeme in Betracht gezogen, das zur verfügung stehende Beschichtungsgewicht eines solchen Systems wird jedoch eingeschränkt durch den Mangel an ausreichend hoher Konzentration des darin verwendeten Klebstoffs aus Mikrokügelchen. Diese Einschränkung beim Beschichtungsgewicht begrenzt zusammen mit dem zusätzlichen Nachteil einer hohen Konzentration an Tensiden die verfügbare Haftfestigkeit der darin offenbarten wäßrigen Klebstoffsysteme.
Mit den oben genannten Klebstoffen und Klebstoffsystemen werden zwar Produkte geschaffen, die hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit höchst neu sind und einen ausgedehnten kommerziellen Erfolg erzielt haben, jedoch macht die von Natur aus geringe Haftfestigkeit der Produkte, in denen der Klebstoff aus Mikrokügelchen verwendet wird, diese für viele Zwecke ungeeignet, bei denen eine feste Verklebung erwünscht ist, z.B. für das Büro, die grafische Kunst sowie für Verpackungsbänder und -etiketten. Bei solchen Produkten werden traditionellerweise herkömmliche filmbildende Haftkleber (PSA's) mit hoher Haftfestigkeit eingesetzt, die fest kleben, jedoch auch unerwünschterweise eine dauerhafte Bindung mit dem Haftgrund eingehen und sich nach dem Aufbringen nicht entfernen lassen.
In dem US-Patent Nr. 4,735,837 werden klebefähige Bögen offenbart, die angeblich eine Klebefähigkeit aufweisen, die sich durch häufige Wiederholung des Aufklebens auf und Abziehens von verschiedenen Haftgründen nicht verschlechtert. Die Klebstoffzusammensetzung soll aus elastischen Mikrokügelchen bestehen, die vollkommen mit einer Klebstoffschicht bedeckt sind, jedoch teilweise aus der Oberfläche derselben herausragen. Da in diesem Patent Systeme auf Lösungsmittelbasis in Betracht gezogen werden, ist anzunehmen, daß alle Eigenschaften der Repositionierbarkeit bei der Alterung an Ort und Stelle stark eingeschränkt werden, d.h. die Haftfestigkeit rasch zunehmen würden
Mit der Klebestoffzusammensetzung unserer Erfindung werden die oben beschriebenen Einschränkungen beseitigt, indem ein wäßriges Klebstoffsystem geschaffen wird, das beim Aufbringen auf ein Substrat die gewünschte Ausgewogenheit der Klebeeigenschaften, nämlich eine überlegene Haftfestigkeit sowie Repositionierbarkeit, über lange Zeiträume herstellt.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Klebstoffzusammensetzung, umfassend die folgenden Schritte:
(a) Herstellen einer wäßrigen Suspension von festen, klebrigen, elastomeren, nicht schmelzbaren, polymeren Mikrokügelchen, wobei die Suspension Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren enthält, die bei der Herstellung der Mikrokügelchen verwendet werden;
(b) Entfernen von einem Teil der Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren aus der wäßrigen Suspension, um den adhäsionsmindernden Effekt derselben auf die Klebstoffzusammensetzung zu begrenzen; und
(c) Vermischen der aus Schritt (b) resultierenden wäßrigen Suspension mit einem Acryllatex-Haftkleber, wobei das Verhältnis von Mikrokügelchen zu Latex, bezogen auf den Feststoffgehalt, 2,5 : 1 bis 10 : 1 beträgt.
Die Erfindung umfaßt auch eine wäßrige Klebstoffzusammensetzung mit einer Beimischung von:
(a) einer wäßrigen Suspension von festen, klebrigen, elastomeren, nicht schmelzbaren, polymeren Mikrokügelchen, die konzentriert wurde durch Entfernen eines Teils der in der Suspension enthaltenen Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren in einer Menge, die den adhäsionsmindernden Effekt derselben auf die fertige zusammensetzung begrenzt, und
(b) einen Acryllatex-Haftkleber, wobei das Verhältnis von Mikrokügelchen zu Latex, bezogen auf den Feststoffgehalt, 2,5 1 bis 10 : 1 beträgt,
wobei die Klebstoffzusammensetzung einen Haftfestigkeitswert von mindestens 200 Gramm pro 1,9 cm besitzt, nachdem die Klebstoff zusammensetzung auf einen Haftgrund aufgetragen wurde.
Die Klebstoffe gemäß der Erfindung eignen sich äußerst gut zur Herstellung von Produkten wie zum Beispiel Büroartikel, Artikel für die grafische Kunst und Verpackungsbänder sowie Etiketten für verschiedene Zwecke. Die fertigen Produkte kleben sehr fest an einer Vielzahl von Substraten, selbst beim Aufbringen um scharfe Kurven und Ecken herum. Bei Bedarf können sie jedoch leicht vom Haftgrund abgelöst werden ohne Delamination oder Übertragung von Klebstoff, d.h. Übertragung eines Klebstoffrests auf einen spezifischen Haftgrund.

Ausführliche Beschreibung

Das Konzentrat von polymeren Mikrokügelchen, das sich für unsere Erfindung eignet, läßt sich mit Verfahren zur Polymensation von wäßrigen Suspensionen herstellen, die in den oben erwähnten US-Patenten Nr. 3,691,140 und Nr. 4,166,152 offenbart sind. Das darin offenbarte Suspensionspolymerisationsverfahren führt normalerweise zu einem wäßrigen Klebstoff aus Mikrokügelchen mit einem Feststoffgehalt von etwa 25 % (Gehalt an nichtflüchtigen Feststoffen in Gew.-%). Wenn die wäßrigen Suspensionsprodukte stehengelassen werden, trennen sie sich in zwei Phasen, von denen eine die Stammlösung ist, die im wesentlich frei von Mikrokügelchen ist, und die andere ein Konzentrat ist, das suspendierten Feststoff mit nicht schmelzbaren und klebrigen Mikrokügelchen darin enthält. Nach Abziehen der Stammlösung durch Dekantieren oder auf andere Weise entsteht ein Konzentrat aus Mikrokügelchen, das einen Feststoffgehalt in der Größenordnung von 70 % aufweist und aus einer stark verdichteten Suspension von einzelnen Mikrokügelchen besteht.
Es ist wichtig, daß mit diesem gut geeigneten Konzentrationsverfahren etwa 65 % der gesamten jeweiligen Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren entfernt werden, die in dem Suspendierungsverfahren eingesetzt werden, wobei diese in der wäßrigen Stammlösung abgetrennt wurden. Diese Tenside und Suspensionsstabilisatoren müssen entfernt werden, damit die wäßrigen Klebstoffe gemäß der Erfindung die erforderlichen Klebeeigenschaften gemäß unserer Zusammensetzung aufweisen, denn durch ihr Vorhandensein wird die Haftfestigkeit des Klebstoffs vermindert.
Die für die vorliegende Erfindung geeigneten Acryllatex- Haftkleber sind diejenigen, die typischerweise für Permanentklebebänder verwendet werden, und die typischerweise aus wäßrigen Emulsionen von Acryl-copolymeren mit einem Feststoffgehalt von etwa 50 % bestehen, die normalerweise mit Tensiden stabilisiert werden, die mit den bei der Herstellung der Mikrokügelchen verwendeten kompatibel sind, so daß potentielle Koagulierung beim Mischen vermieden wird. Diese Acryl- Copolymere sind von Natur aus bei gewöhnlichen Temperaturen klebrig, weisen im allgemeinen Glasumwandlungstemperaturen unter etwa -10 ºC auf, sind filmbildend und besitzen eine ausgezeichnete Haftfestigkeit. Repräsentative Beispiele für geeignete Acryllatex-Haftkleber sind "Rhoplex" N1031, im Handel zu beziehen von der Rohm and Haas Company; "Ucar" Latex 173 und "Ucar" Latex 174, beide im Handel zu beziehen von der Union Carbide Corporation, und "Hycar" 2600-X222 und "Hycar" 26146, beide zu beziehen von der B. F. Goodrich Company.
Es können verschiedene weitere Zusatzstoffe wie Pigmente, Füllstoffe usw. eingeschlossen werden, um eine spezifische Färbung oder andere Eigenschaften zu erzielen, solange diese das gewünschte Gleichgewicht der Klebstoffeigenschaften nicht beeinträchtigen.
Die Herstellung der wäßrigen Klebstoffzusammensetzung gemäß der Erfindung besteht in einer einfachen Vermischung des Konzentrats aus Mikrokügelchen und des Acryllatex-Haftklebers zusammen mit entionisiertem Wasser, wenn eine Regulierung des Feststoffgehalts nach unten erwünscht ist, wobei der bevorzugte Feststoffgehalt der Mischung zwischen etwa 30 und etwa 60 Gew.-% liegt. Unter etwa 30 Prozent läßt sich kein wirksames Beschichtungsgewicht erzielen, während die obere Grenze einfach eine praktische Grenze für Verarbeitungsverfahren ist. Das Konzentrat aus Mikrokügelchen und der Acryllatex- Haftkleber sollten so vermischt werden, daß ein Trockenpolymer-Gewichtsverhältnis von etwa 10 : 1 bis etwa 2,5 : 1 hergestellt wird, um die Klebstoffzusammensetzung zu bilden. Wenn dieses Gewichtsverhältnis über etwa 10 : 1 hinaus erhöht wird, ist eine starke Verminderung der Haftfestigkeit festzustellen. Umgekehrt kann die gewünschte Klebeeigenschaft im Verhältnis zur Repositionierbarkeit verlorengehen, wenn das gleiche Verhältnis bis unter etwa 2,5 : 1 verkleinert wird.
Die Klebstoffzusammensetzungen gemäß der Erfindung können auf viele Substrate, z.B. auf Folien und Papier, mit herkömmlichen Mitteln aufgebracht werden, z.B. mit einem Messer, einem Walzdraht, einer Rotationstiefdruckwalze usw. Im allgemeinen ergeben sich mit diesen Verfahren sehr gleichmäßige Schichten, wenn die Naßbeschichtungsdicke auf etwa 1,0 bis etwa 5, mils gehalten wird. Bei einer Dicke über diesem Bereich kann die Beschichtungsqualität auf Grund von inhärenten Beschränkungen beim Trocknen beeinträchtigt werden. Deshalb muß ein Klebstoff mit einem ausreichend hohen Feststoffgehalt verwendet werden, um Trockenbeschichtungsgewichte von einem gewünschten Grad zu erzielen.
Man hat festgestellt, daß das Trockenbeschichtungsgewicht der Klebstoffschicht mindestens etwa 1,0 Gramm pro 72 Quadratzoll (1,0 Gramm pro 465 Quadratzentimeter) betragen soll. Unterhalb dieses Wertes läßt sich die gewünschte Kombination von überlegener Haftfestigkeit und Repositionierbarkeit nicht erzielen. Die Haftfestigkeit beträgt vorzugsweise mindestens etwa 200 Gramm pro 3/4 Zoll (200 Gramm pro 1,9 cm) bei diesem Trockenbeschichtungsgewicht
Nötigenfalls können herkömmliche Grundierschichten in herkömmlicher Weise zwischen dem Substrat und der Klebstoffschicht eingebracht werden. Die Technik des Grundierens von Substraten, damit eine aufgebrachte Schicht benetzt und/oder gebunden werden kann, ist wohlbekannt.
Die Kombination von Klebstoffeigenschaften, insbesondere überlegene Haftfestigkeit und Repositionierbarkeit, läßt sich demonstrieren an Hand von Haftfestigkeitstests, bei denen die Haftfestigkeit die Kraft ist, die zur Ablösung eines beschichteten Bandes von einer Testfläche erforderlich ist, gemessen in einem speziellen Winkel und bei einer speziellen Ablösungsgeschwindigkeit. Die als unser Standard zur Messung der Haftfestigkeit benutzten Testflächen sind aus Polyester OR 86092 und weißem Mehrzweckpapier 696, beide im Handel zu beziehen von der 3M Company. Andere im Handel zu beziehende Polyester und Standard-Bankpostpapiere wären gleichermaßen wirkungsvoll.
Die Repositionierbarkeit ist definiert als Kombination zweier Haftfestigkeitsparameter, wobei der eine besagt, daß die Ablösung der Schicht "sauber" ohne Delamination an der Testfläche und/oder dem Band und ohne die Übertragung von größeren Klebstoffmengen auf die Testfläche erfolgt, und der andere, daß die "saubere" Ablösung bei der Alterung an Ort und Stelle erhalten bleibt, d.h. nachdem der Klebstoff eine längere Zeit auf einer Testfläche verblieben ist.
Überraschenderweise wird mit der neuen Zusammensetzung eine Schicht geschaffen, die sich ausgezeichnet mit einer Geschwindigkeit von mindestens 12 Zoll pro Minute (30,5 cm pro Minute) sofort nach dem Aufbringen und auch dann wieder aufbringen läßt, wenn der Klebstoff mindestens eine Woche bei 120 ºF (49 ºC) mit irgendeiner erzielbaren Haftfähigkeit auf einem Haftgrund verblieben ist. Gleichzeitig lassen sich Produkte, die den Klebstoff aufweisen, viele Male auf den Haftgrund aufkleben und von diesem entfernen, ohne ihre Funktionsfähigkeit einzubüßen, d.h. das Produkt ist wiederholt wiederverwendbar
Es besteht die Theorie, daß die erhöhte Haftfestigkeit der Klebstoffschichten gemäß der Erfindung gegenüber herkömmlichen Klebstoffen aus Mikrokügelchen zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß die Tenside/Suspensionsstabilisatoren im wesentlichen aus dem wäßrigen Klebstoff aus Mikrokügelchen entfernt werden, und diese auch eine größere Klebstoffkontaktfläche aufweisen, die dadurch entsteht, daß die Zwischenraumflächen von benachbarten Mikrokügelchen mit dem Polymer des Acryllatex-Haftklebers gefüllt werden. Durch die Mitwirkung dieses Zwischenraummaterials verbessert sich zwar entscheidend die Haftfestigkeit der Schicht, aber die Eigenschaften bezüglich der Repositionierbarkeit werden dadurch nicht beeinträchtigt. Es scheint, daß innerhalb der oben definierten Verhältnisse der relative Anteil des Zwischenraummaterials nicht ausreicht, damit ein enger Kontakt mit dem Haftgrund und eine Dauerverklebung mit diesem entstehen kann.
Die Tenside und die Suspensionsstabilisatoren, die typischerweise bei der Synthese der polymeren Mikrokügelchen notwendig sind, haben einen haftfestigkeitsmindernden Effekt. Das läßt sich nachweisen, wenn geeignete Mengen derselben den neuen Klebstoff zusammensetzungen zugesetzt und die entsprechenden Haftfestigkeiten getestet werden. Spezielle Beispiele für Tenside und einen Suspensionsstabilisator, die getestet wurden, um diesen Effekt zu veranschaulichen, sind Natriumoctoxynol-2-ethansulfonat (im Handel zu beziehen von der Rohm and Haas Company als 27 bis 30 % Feststoffe enthaltende wäßrige Lösung unter der Handelsbezeichnung "Triton" X-200), eine 27 bis 30 % Feststoffe enthaltende wäßrige Lösung von Ammoniumlaurylsulfat (im Handel zu beziehen von der Onyx Chemical Company unter der Handelsbezeichnung "Maprofix" NH), Polyoxyethylen-(9)-octylphenylether (im Handel zu beziehen von der Rohm and Haas Company unter der Handelsbezeichnung "Triton" X-100), Ammoniumsalz von sulfatiertem Nonylphenoxypoly(ethylenoxy)ethanol (im Handel zu beziehen von der GAF Corporation als 30%ige wäßrige Lösung unter der Handelsbezeichnung "Alipal" EP-110) und Ammoniumpolyacrylat (hergestellt aus "Acrysol" A5E95, einer 18%igen wäßrigen Lösung, jeweils im Handel zu beziehen von der Rohm and Haas Company).
Die folgenden nichteinschränkenden Beispiele werden aufgeführt, um die Erfindung weiter mit Beispielen zu belegen und zu veranschaulichen. Wenn nichts anderes angegeben ist, sind alle Teile Gewichtsteile.

Beispiel 1

In diesem Beispiel wird ein allgemeines Verfahren dargestellt, mit dem feste, nicht schmelzbare, von Natur aus klebrige, elastomere, polymere Mikrokügelchen hergestellt werden. In einen 1-Liter-Dreihalskolben, der mit einem Thermometer, einem Rückflußkühler, einem mechanischen Rührwerk und einem Gaseinlaßrohr ausgestattet war, wurden 300 Gramm entionisiertes Wasser, 100 Gramm Isooctylacrylat, 2,5 Gramm Acrylsäure, 0,25 Gramm "Lucidol" 98 (Handelsbezeichnung für ein 98%iges Benzoylperoxid, im Handel zu beziehen von der Pennwalt Corporation) und 4,2 Gramm "Maprofix" NH eingegeben. Es wurde konzentriertes Ammoniumhydroxid zugesetzt, bis sich ein pH-Wert von 7,0 einstellte. Der Rührvorgang für das Gemisch wurde auf 500 Umdrehungen pro Minute eingestellt,. und das Reaktionsgemisch wurde mit Stickstoff gespült. Der Rührvorgang und die Spülung mit Stickstoff wurden während der gesamten Reaktionszeit aufrechterhalten. Das Reaktionsgemisch wurde 15 Minuten bei Zimmertemperatur umgerührt und dann auf 75 ºC erhitzt, um die Reaktion auszulösen. Nach etwa 30 Minuten wurde die Reaktion exotherm, und als die Exotherme abgeklungen war, wurde die Probe 12 Stunden auf 75 ºC erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt und durch ein Sieb mit der Maschenzahl 16 gefiltert. Es wurde festgestellt, daß die fertige Suspension etwa 25 % Feststoffe enthielt, wobei die durchschnittliche Größe der polymeren Mikrokügelchen 40 Mikrometer betrug.

Beispiel 2

In diesem Beispiel wird die Herstellung eines Konzentrats von Mikrokügelchen dargestellt. Das Material von Beispiel 1 wurde 16 Stunden in einem Trenntrichter stehengelassen. Dadurch bildeten sich zwei Phasen, wobei die obere Phase das Konzentrat von Mikrokügelchen war, und die untere Phase die Stammlösung war. Die Stammlösung wurde abgezogen und weggestellt, wodurch ein fluides Konzentrat von Mikrokügelchen entstand, das etwa 70 % Feststoffe enthielt.

Beispiel 3

Darin werden die Verfahren dargestellt, mit denen die Klebstoffe gemäß dieser Erfindung und die Schichten aus denselben hergestellt und getestet werden. In einen Behälter wurden 79 Gramm des Konzentrats von Mikrokügelchen von Beispiel 2 sowie 43 Gramm "Hycar" 2600-X222 und 28 Gramm entionisiertes Wasser eingegeben. Dieses wurde umgerührt, bis sich Homogenität eingestellt hatte. Die fertige Klebstoff zusammensetzung hatte einen Feststoffgehalt von 50 % und enthielt das Polymer der Mikrokügelchen und das Polymer des Acryllatex-Haftklebers in einem Trockengewichtsverhältnis von 2,5 : 1.
Dann wurde der Klebstoff auf mit Latex getränktes Beschichtungsgrundpapier X-95 aufgetragen, im Handel zu beziehen von der Wausau Paper Mills Company, und dieses wurde mit einer Rakelstreichmaschine mit einer Beschichtungsöffnung von 4 mils mit einer Grundierung auf Zinkoxidbasis bestrichen, und der Klebstoff konnte bei einer Temperatur von etwa 160 ºF (71 ºC) trocknen. Das Trockenbeschichtungsgewicht betrug etwa 1,5 Gramm pro 72 Quadratzoll (1,5 Gramm pro 465 Quadratzentimeter). Das beschichtete Papier wurde zu Proben von 3/4 Zoll (1,9 cm) mal 6 Zoll (15,2 cm) zerschnitten, wobei das Maß 3/4 Zoll (1,9 cm) in Laufrichtung lag. Dann wurden diese Proben in Längsrichtung auf Polyester-OR 86092 und weißes Mehrzweckpapier 696 aufgetragen, wobei das Auftragen und das Rollen in zwei Durchläufen mit einer Walze von 4,5 pounds (2 kg) erfolgte. Dann wurden die kaschierten Proben mit einer Geschwindigkeit von 12 Zoll pro Minute (30,5 cm pro Minute) in einem Winkel von 900 von dem Polyester und dem Papier abgezogen, wobei Haftfestigkeiten von 355 Gramm (Polyester) und 405 Gramm (Papier) verzeichnet wurden. Das Abziehen erfolgte ohne Delaminierung oder Übertragung von Klebstoff.
Die gleichen kaschierten Proben ließ man eine Woche bei einer Temperatur von 120 ºF (49 ºC) altern. Danach betrugen die Haftfestigkeiten 413 Gramm (Polyester) und 430 Gramm (Papier). Wiederum erfolgte das Abziehen ohne Delamination oder Übertragung von Klebstoff.
Die verzeichneten Haftfestigkeitswerte sind ein Durchschnittswert von zwei Messungen. Die oben beschriebenen Verfahren und Bedingungen werden gänzlich befolgt.
Um die wiederholte Wiederverwendbarkeit des Klebstoffs weiter zu veranschaulichen, wurden dann neun zusätzliche Aufklebetests mit den gleichen Proben und Haftgründen ausgeführt. Die abschließenden Haftfestigkeitswerte betrugen 355 Gramm sowohl bei dem Polyester als auch dem Papier. Wiederum führten diese wiederholten Ablösungen nicht zu Delaminierung oder zur Übertragung von Klebstoff.

Vergleichsbeispiel 4

Dieses Beispiel soll den haftfestigkeitsvermindernden Effekt von Tensiden demonstrieren, insbesondere den von "Maprofix" NH. So wurden dem Klebstoff von Beispiel 3 verschiedene Mengen "Maprofix" NH zugesetzt, und die entsprechenden Schichten, die wiederum mit einer Öffnung von 4 mils aufgetragen wurden, wurden auf Haftfestigkeit getestet, wie in TABELLE 1 angegeben ist. TABELLE 1

Beispiele 5 - 8

Diese Klebstoffproben, von denen alle mit einem Feststoffgehalt von etwa 50 % hergestellt und mit einer Öffnung von 4 mils gemäß dem Verfahren von Beispiel 3 aufgetragen wurden, veranschaulichen den Einsatz von verschiedenen Acryllatex- Haftklebern: "Hycar" 26146 (51 % Feststoffe), "Rhoplex" N1031 (54 % Feststoffe), "Ucar"-Latex 173 (50 % Feststoffe) und "Ucar"-Latex 174 (50 % Feststoffe). Die verwendeten Bestandteile sind in TABELLE 2 zusammengestellt. TABELLE 2
Die Klebeeigenschaften der Beispiele 5 - 8 bei Auftragung mit einer öffnung von 4 mils sind in TABELLE 3 verzeichnet. TABELLE 3
Alle obigen Ablösungen erfolgten ohne Delaminierung oder Übertragung von Klebstoff.

Beispiel 9

In diesem Beispiel wird veranschaulicht, wie die Haftfestigkeit des Klebstoffs von Beispiel 3 vom Trockenbeschichtungsgewicht desselben beeinflußt wird. TABELLE 4

Vergleichsbeispiel 10

In diesem Beispiel wird die Haftfestigkeit des rohen Konzentrats aus Mikrokügelchen von Beispiel 2 als Funktion des Beschichtungsgewichts dargestellt. TABELLE 5

Beispiele 11 - 15

In diesen Beispielen wird der Effekt des Gewichtsverhältnis ses des Polymers der Mikrokügelchen zu dem Polymer des Acryllatex-Haftklebers auf die Haftfestigkeit und die Repositionierbarkeit dargestellt. Es wurden Klebstoffzusammensetzungen analog zu Beispiel 8 bei verschiedenen Gewichtsverhältnissen des Polymers hergestellt und mit einer öffnung von 4 mils aufgebracht. Dann wurde die Klebefähigkeit von neuen und von gealterten Proben getestet und in TABELLE 6 verzeichnet TABELLE 6
Alle obigen Ablösungen erfolgten ohne Delaminierung oder übertragung von Klebstoff mit Ausnahme von denjenigen, die mit einem "D" bezeichnet sind, was bedeutet, daß eine Delaminierung des Papier-Haftgrundes eingetreten war.

Vergleichsbeispiel 16

Es wurde eine Klebstoff-Formulierung hergestellt, indem 100 Gramm des Klebstoffs aus Mikrokügelchen von Beispiel 1 und 20,0 Gramm "Hycar" 2600-X222 vermischt wurden. Dieser Klebstoff, der 30 % Feststoffe enthielt, wurde mit verschiedenen Beschichtungsgewichten aufgetragen, wobei 0,97 Gramm pro 72 Quadratzoll (0,97 Gramm pro 465 Quadratzentimeter) der höchste erreichbare Wert war. Die fertigen Schichten wurden auf Haftfestigkeit getestet, die in TABELLE 7 verzeichnet ist. TABELLE 7

Vergleichsbeispiele 17 - 21

Die in TABELLE 8 unten enthaltenen Werte sind analog zu denen von Vergleichsbeispiel 4 und demonstrieren den Effekt von verschiedenen Tensiden und eines Suspensionsstabilisators auf verschiedene Klebstoffe gemäß der Erfindung, wobei als Referenzpunkt gilt, daß diese nicht zugesetzt wurden. TABELLE 8

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Klebstoffzusammensetzung, umfassend die folgenden Schritte:

(a) Herstellen einer wäßrigen Suspension von festen, klebrigen, elastomeren, nicht schmelzbaren, polymeren Mikrokügelchen, wobei die Suspension Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren enthält, die bei der Herstellung der Mikrokügelchen verwendet werden;

(b) Entfernen von einem Teil der Tenside und/oder Suspensionsstabilistoren aus der wäßrigen Suspension, um den adhäsionsmindernden Effekt derselben auf die Klebstoffzusammensetzung zu begrenzen; und

(c) Vermischen der aus Schritt (b) resultierenden wäßrigen Suspension mit einem Acryllatex-Haftkleber, wobei das Verhältnis von Mikrokügelchen zu Latex bezogen auf den Feststoffgehalt 2,5:1 bis 10:1 beträgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die wäßrige Suspension von Schritt (a) einen Gehalt an nichtflüchtigen Feststoffen von etwa 25 % besitzt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren dadurch entfernt werden, daß die wäßrige Suspension von Schritt (a) in eine erste Phase, welche die zu entfernenden Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren enthält, und eine zweite Phase getrennt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die zweite Phase ein Konzentrat aus Mikrokügelchen mit einem größeren Feststoffgehalt als die wäßrige Suspension von Schritt (a) enthält.

5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem etwa 65 % der Tenside und/oder Suspensionsstabilisatoren in der wäßrigen Suspension von Schritt (a) in Schritt (b) entfernt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die wäßrige Klebstoffzusammensetzung einen Gehalt an nichtflüchtigen Feststoffen von etwa 30 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-% besitzt.

7. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die wäßrige Klebstoffzusammensetzung eine Haftfestigkeit von mindestens etwa 200 Gramm pro 1,9 cm besitzt.

8. Wäßrige Klebstoffzusammensetzung mit einer Beimischung von:

einer wäßrigen Suspension von festen, klebrigen, elastomeren, nicht schmelzbaren, polymeren Mikrokügelchen, die konzentriert wurde durch Entfernen eines Teils der in der Suspension enthaltenen Tenside und/oder Suspensionsstabilisa toren in einer Menge, die den adhäsionsmindernden Effekt derselben auf die fertige zusammensetzung begrenzt, und

(b) einem Acryllatex-Haftkleber, wobei das Verhältnis von Mikrokügelchen zu Latex bezogen auf den Feststoffgehalt 2,5:1 bis 10:1 beträgt,

wobei die Klebstoffzusammensetzung einen Haftfestigkeitswert von mindestens 200 Gram pro 1,9 cm besitzt, nachdem die Klebstoffzusammensetzung auf einen Haftgrund aufgetragen wurde.