DE69028661T2 - Thermoplastische Elastomerzusammensetzung, Verfahren zu ihrer Formung und geformte Gegenstände davon - Google Patents

Thermoplastische Elastomerzusammensetzung, Verfahren zu ihrer Formung und geformte Gegenstände davon

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Description

    Hintergrund der Erfindung Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Formen einer thermoplastischen Elastomerzusammensetzung und einen daraus hergestellten Formkörper.
  • Beschreibung des Standes der Technik
  • Thermoplastische Elastomere wurden zunehmend als Elastomere verwendet, die auf eine ähnliche Weise wie thermoplastische Harze geformt werden können und keine Vulkanisierung erfordern. Da jedoch eine Vernetzung durch Vulkanisieren nicht durch chemische Bindungen, sondern durch physikalische Kräfte erfolgt, sind sie in der Wärmebeständigkeit im Hinblick auf Sprödigkeit und bei einer überschüssigen Restbeanspruchung unter hohem Druck bei hoher Temperatur unzureichend.
  • Es wäre möglich, solche Nachteile zu verbessern, indem man solche Polymere so aufbaut, daß sie während der Formverfahren vulkanisiert werden. Eine der inhärenten Eigenschaften thermoplastischer Elastomerer, nämlich die Wiederverwendung von Ausschuß oder von defekten Formkörpern, geht dabei jedoch verloren, was diese Verbesserung bedeutungslos macht.
  • Die JP-A-61211358 betrifft eine Copolymerzusammensetzung, die ein Styrol/Maleinsäureanhydrid-Polymer und ein Styrol/Butadien/Styrol-Blockcopolymer mit harten und weichen Segmenten, und ein organisches Peroxid und Vernetzungsmittel umfaßt.
  • Die FR-A-2293448 beschreibt eine zusammensetzung umfassend ein polysegmentiertes thermo-elastomeres Copolymer, das Styrol und ein konjugiertes Dien enthält, und eine freie Radikale bildende Verbindung.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers unter Verwendung einer thermoplastischen Elastomerzusammensetzung bereitzustellen, die ein thermoplastisches elastomeres Block- oder Propfpolymer aus mindestens einem harten Segment und mindestens einem weichen Segment, und ein Vulkanisiermittel umfaßt, um einen Formkörper herzustellen, der eine im wesentlichen glatte Oberfläche besitzt, und wärinebeständigkeit im Hinblick auf Sprödigkeit und bei geringer Restbeanspruchung unter hohem Druck zeigt.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Formen einer thermoplastischen Elastomer zusammensetzung bereitgestellt, die ein thermoplastisches elastomeres Block- oder Propfpolymer aus mindestens einem harten Segment und mindestens einem weichen Segment und ein Vulkanisiermittel umfaßt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die zusammensetzung unter einer Sherbeanspruchung im Bereich von 100 bis 1000 kg/cm² bei einer Temperatur, die niedriger als der Schmelz- oder Erweichungspunkt der harten Segmente ist, ohne Vulkanisieren bearbeitet, um einen Formkörper mit glatter Oberfläche zu erhalten.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnung
  • Die Figur zeigt die erfindungsgemäß und mit Kontrollen bei 25 ºC und 100 ºC erhaltenen Ergebnisse im Zugfestigkeits- Dehnungstest.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • In der Beschreibung und in den Ansprüchen soll der Ausdruck "Sherbeanspruchung" eine Kraft bedeuten, die auf einer Oberfläche zwischen der Zusammensetzung und ihrer Kontaktfläche in einem Formwerkzeug erzeugt wird.
  • Das erfindungsgemäß zu verwendende thermoplastische Elastomer kann irgendeines der konventionellen Elastomeren sein. Beispiele für das thermoplastische Elastomer sind Block- oder Propfpolymere von Kohlenwasserstoffen oder Fluorkohlenwasserstoffen. Typische Beispiele für Kohlenwasserstoffpolymere umfassen Styrol/Butadien/Styrol- Blockpolymer, Polypropylen/Poly(ethylenpropylen)/Polypropylen-Blockpolymer und dergleichen.
  • Beispiele für ein Fluor-enthaltendes thermoplastisches Elastomer umfassen typischerweise ein Elastomer umfassend:
  • mindestens ein weiches Segment aus einem Terpolymer aus Vinylidenfluorid/Hexafluorpropylen/Tetrafluorethylen oder einem Terpolymer aus Vinylidenfluorid/Chlortrifluorethylen/Tetrafluorethylen und mindestens ein hartes Segment aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Ethylen oder Chlortrifluorethylen/Ethylen oder Polyvinylidenfluorid;
  • ein Elastomer umfassend:
  • mindestens ein weiches Segment aus einem Copolymer aus Tetrafluorethylen/Propylen und
  • mindestens ein hartes Segment aus einem Copolymer aus Tetrafluoreethylen/Ethylen; und
  • ein Elastomer umfassend:
  • mindestens ein weiches Segment aus einem amorphen gummiartigen Copolymer aus Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether und
  • mindestens ein hartes Segment aus dem gleichen Copolymer aus Tetrafluorethylen/Perfluoralkylvinylether, vorausgesetzt, daß der Gehalt an Perfluoralkylvinylether geringer als im weichen Segment ist.
  • Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein Fluor-enthaltendes thermoplastisches Elastomer verwendet, das nach einem in US-A-4158678 beschriebenen Verfahren hergestellt werden kann, dessen Inhalt durch Bezugnahme darauf Bestandteil dieser Beschreibung ist.
  • Das Vulkanisiermittel, nämlich ein Vernetzungsmittel oder ein Vernetzungshilfsmittel, wird gemäß der Natur des thermoplastischen Elastomers ausgewählt. Vorzugsweise sind die Vulkanisiermittel solche, die selektiv das harte Segment, und nicht das weiche Segment, vernetzen können. Es können die konventionellen Vulkanisiermittel für Fluor-enthaltende thermoplastische Elastomere verwendet werden. Bevorzugte Vulkanisiermittel sind solche, die in der US-A-4243770 beschrieben sind. Unter diesen sind die organischen Peroxide und Polyole bevorzugt.
  • Das thermoplastische Elastomer und das Vulkanisiermittel können mittels einer auf diesem Gebiet üblicherweise verwendeten Kautschukmischwalze oder einem Kneter vermischt werden. Das Vermischen sollte bei einer Temperatur, die mindestens 50 ºC niedriger als die Vulkanisiertemperatur ist, bei der die Vernetzungsreaktion induziert werden kann, durchgeführt werden.
  • Die Mengen an Vulkanisiermittel oder Vernetzungsmittel und gegebenenfalls Vernetzungshilfsmittel sind nicht kritisch und hängen voin ausgewählten thermoplastischen Elastomer und den gewünschten Eigenschaften des vernetzten Körpers ab. Erfindungsgemäß liegt die wünschenwerte Menge an Vulkanisiermittel im gleichen Bereich, wie er im allgemeinen in konventionellen Elastomeren verwendet wird. Üblicherweise kann die Menge an Vulkanisiermittel 0,01 bis 10 Gewichtsteile, und vorzugsweise 0,5 bis 4 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Elastomers, sein.
  • Die erfindungsgemäß verwendete thermoplastische Elastomerzusammensetzung kann konventionelle Füllstoffe, wie z.B. Kohlenstoff, enthalten, wobei Kohlenstoff oder Weichmacher in einer Menge von bis zu mehreren 10 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des thermoplastischen Elastomers kein Problem sind.
  • Die erfindungsgemäß verwendete thermoplastische Elastomerzusammensetzung kann leicht unter Ausnutzung ihrer einzigartigen Verformungseigenschaften in irgendeine Form, wie z.B. Granulate, Pellets, vorgeformt werden, um ihre Handhabbarkeit zu erleichtern.
  • Die erfindungsgemäß verwendete thermoplastische Elastomerzusammensetzung wird unter hoher Sherbeanspruchung vorzugsweise durch Strangpressverfahren bearbeitet. Sie kann aber auch durch andere Formgebungsverfahren, wie z.B. Spritzgießen, Transferpressen und Kalanderverfahren bearbeitet werden, durch die die gleichen Sher-beanspruchten Formbedingungen wie beim Strangpressen erreicht werden können.
  • Die vorliegende Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß das Formen der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung bei einer Temperatur durchgeführt werden kann, die niedriger als der Schmelz- oder Erweichungspunkt des thermoplastischen Elastomers ist. Die erwünschte Temperatur ist niedriger als die Vulkanisiertemperatur. Die Formtemperatur ist vorzugsweise um mindestens 30 ºC niedriger als die Vulkanisiertemperatur, und liegt vorzugsweise im Bereich von 60 bis 130 ºC, und insbesondere von 90 bis 120 ºC.
  • Beim Formen der erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerzusammensetzung wird überraschenderweise kein Schmelzbruch beobachtet, auch wenn der Formdruck so extrem hoch ist, daß er in konventionellen Formverfahren abnormal ist.
  • Der Formdruck wird als wie vorstehend beschriebene Sherbeanspruchung ausgedrückt, und in der Einheit kg/cm², die durch Anzeige eines in einer Kolbenstrangpresse angebrachten Druckfühlers bestimmt wird.
  • Die Formgeschwindigkeit des Stranges, der aus der Austrittsöffnung des Formwerkzeugs austritt, wird in der Einheit m/min ausgedrückt, und wird bestimmt durch das Verhältnis des Querschnitts des Düsenaus zu der des Zylinders und der Geschwindigkeit des Kolbens im Zylinder.
  • Die Sherbeanspruchung beträgt 100 bis 1000 kg/cm², und vorzugsweise 200 bis 500 kg/cm².
  • Die Sherbeanspruchung wird unter Verwendung eines Zylinders gemessen, der einen Querschnitt von 1 cm² besitzt, einer Düse mit einem Auslaßdurchmesser von 1 mm, und einem an einer Kolbenstrangpresse angebrachten Druckfühler gemessen.
  • Die Formgeschwindigkeit wird auch durch die Geschwindigkeit des Kolbens bestimmt. Die erfindungsgemäße Formmasse kann deshalb z.B. bei 2 bis 200 m/min, und vorzugsweise bei 5 bis 200 m/min, extrudiert werden. Die Formgeschwindigkeit des aus der Düse austretenden Stranges beträgt z.B. 64 m/min unter ca. 250 kg/cm², und bei 500 mm/min Kolbengeschwindigkeit bei 110 ºC unter den obigen Bedingungen.
  • Wenn die erfindungsgemäß verwendete Zusammensetzung unter einem geringeren Extrusionsdruck als dem vorstehend angegebenen Sherbeanspruchungsbereich geformt wird, bildet der Formkörper Schmelzbruch und Blasen aus, was im Gegensatz zum Schmelzextrudierverfahren konventioneller Materialien des Standes der Technik steht. Die Anwendung eines Extrusionsdruckes, der höher als die vorstehend angegebene obere Grenze ist, ergibt eine Deformation, z.B. einen Schmelzbruch.
  • Da der Formdruck auch von der Formmaschine, der Gestalt der Düse, und dem Querschnitt des extrudierten Körpers abhängt, sollte im allgemeinen ein Betriebsdruck ausgewählt werden, bei dem man diese Bedingungen in Betracht zieht.
  • Der kontinuierlich unter einem geeigneten Formdruck extrudierte Körper kann ein Rohr, ein Strang mit verschiedener Querschnittsform, eine Faser, eine Folie, ein Film oder ein Stab sein.
  • Der Formkörper kann direkt oder nach Aufwickeln vulkanisiert werden. Wenn ein Hochgeschwindigkeits-Vulkanisiersystem verwendet wird, kann die Vulkanisation innerhalb von Sekunden, abhängig von der Temperatur, der Dicke des Körpers und dem gewünschten Grad der Vulkanisation, vervollständigt werden.
  • Wenn ein Formkörper eines thermoplastischen Harzes vulkanisiert wird, muß im allgemeinen darauf geachtet werden, eine Verformung, wie z.B. ein Schäumen oder Schrumpfen, zu verhindern. Erfindungsgemäß werden solche Fehler jedoch nicht beobachtet, da das thermoplastische Elastomer bei einer Temperatur unterhalb seines Schmelz- oder Erweichungspunktes bearbeitet wird.
  • Die Vulkanisation des erfindungsgemäßen Formkörpers kann erreicht werden, indem man ihn nur in einem Temperaturbereich von 140 bis 200 ºC, und vorzugsweise von 150 bis 180 ºC, vorzugsweise in einer Inertgasatmosphäre, z.B. Stickstoffgas, um zu verhindern, daß der Körper Luft ausgesetzt wird, während eines Zeitraums von 0,01 bis 30 Minuten erhitzt. Dies ist deshalb möglich, weil die Vulkanisationsreaktion über eine auf die gesättigten Bindungen über freie Radikale gerichtete Additionsreaktion verläuft.
  • Eines der Verfahren, das diese Bedingungen praktisch erfüllt, umfaßt ein Heizverfahren in einem Bad aus einem fluorierten oder Siliconöl, was den Kontakt mit Luft vermeidet.
  • Das Verfahren zum Formen der erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerzusammensetzung ist ein neues Verfahren, das mehr der Kaltverarbeitung von Metallen oder einigen Harzen ähnelt, als einem bekannten Verfahren, das die Fließfähigkeit thermoplastischer Harze beim Schmelzpunkt ausnutzt. Wenn das thermoplastische Elastomere unter Kaltverarbeitungsbedingungen in Abwesenheit des Vulkanisiermittels geformt wird, wird ein granuliertes Elastomer erzeugt, und ein kontinuierlich geformter Körper kann schwer hergestellt werden. Zusatz eines Material, das als Weichmacher wirkt, würde eine Verformung des thermoplastischen Elastomers nicht leicht machen.
  • Das erfindungsgemäße Formverfahren der Elastomerzusammensetzung weist die folgenden Charakteristika auf:
  • 1. Es kann mit einer viel höheren Geschwindigkeit als die konventionelle Schmelzextrusion thermoplastischer Harze durchgeführt werden;
  • 2. Es zeigt keinen Formschwell, der bei konventionellen Schmelzverarbeitungsverfahren auftritt;
  • 3. Der Formkörper besitzt eine geringere Restformspannung;
  • 4. Nach dem Formen kann der Formkörper durch einfaches Erhitzen auf eine Temperatur, bei der das Vulkanisiermittel wirkt, vernetzt werden;
  • 5. Die Zusammensetzung, die nicht vulkanisiert worden ist, wird zum Formen wieder mit Rohmaterial gemischt; außerdem können Produktionsabfälle und defekte Formkörper wiederverwendet werden;
  • 6. Der Formkörper wird während des Vulkanisierverfahrens kaum verformt; darüberhinaus zeigt der vernetzte Formkörper keine oder nur eine geringe Deformation, wie z.B. Schrumpfung, wenn er auf eine Temperatur erhitzt wird, die höher ist als der Schmelzpunkt der thermoplastischen Elastomerzusammensetzung;
  • 7. Die erfindungsgeinäßen Formkörper verursachen kein Blockieren (Aneinanderhaften), während auf konventionelle Weise schmelzverarbeitete Formkörper dazu tendieren, ein Blockieren zu verursachen.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird deshalb die Verformbarkeit eines thermoplastischen Elastomers stark verbessert, ohne die Wiederverwendung des thermoplastischen Elastomers zu opfern. Zusätzlich können Mängel von konventionellen Formkörpern, wie z.B. Sprödigkeit bei hoher Temperatur, oder Blockieren, vermieden werden.
  • Bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
  • Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht, in denen "Teile", wenn nicht anders angegeben, Gewichtsteile bedeuten, und die Abkürzungen die folgende Bedeutung besitzen:
  • TFE: Tetrafluorethylen
  • E: Ethylen
  • HFP: Hexafluorpropylen
  • VdF: Vinylidenfluorid
  • Beispiel 1
  • Ein Fluor-enthaltendes thermoplastisches Elastomer (Dai-el (Warenzeichen) Thermoplastic T-530, hergestellt von Daikin Industries, Ltd., ein Fluor-enthaltendes Polymer umfassend Fluor-enthaltende harte Segmente (Monoinerzusammensetzung: TFE/E/HFP = 49/43/8 mol) und Fluor-enthaltende weiche Segmente (Monomerzusammensetzung: Vdf/HFP/TFE = 50/30/20 mol), und mit einem Gewichtsverhältnis von hartem Segment zu weichem Segment = 15:85) (50 g) wurde in einer 4 Inch- Kautschukmischwalze bei 90 ºC geknetet, um in Folienform um eine Walze gewickelt zu werden. Danach wurde Triallylisocyanurat (1,5 g) und dann 2,5-Dimethyl-2,5- di(tert.-butyroxy)hexin-3 (1,8 g) hintereinander zugemischt, wobei eine homogene milchig-weiße Zusammensetzung erhalten wurde. Die erhaltene Zusammensetzung (20 g) wurde in einen Zylinder mit einem Querschnitt von 1 cm² eines Capirographs (hergestellt von Toyo Seiki Co., Ltd.) gegeben und bei 110 ºC durch eine Düse mit einem inneren Durchmesser von 1 mm und einer Länge von 5 mm extrudiert.
  • Eine Ram-Extrusionsgeschwindigkeit von weniger al 10 mm/min ergab eine variable Gestalt des extrudierten Stranges mit einer aufgerauhten Oberfläche, Blasen und schwankendem Durchmesser. Bei einer Ram-Extrusionsgeschwindigkeit von 500 mm/min war die Extrusion so stabilisiert, daß der geformte Strang eine im wesentlichen glatte Oberfläche und eine gute Gestalt besaß und sein Durchmesser dem Innendurchmesser der Düse entsprach.
  • Der extrudierte Strang wurde in einer Stickstoffatmosphare in ein Ölbad aus Perfluorpolyether (Demnam (Warenzeichen), hergestellt von Daikin Industries Ltd.), das bei 180 ºC gehalten wurde, 10 Minuten lang eingetaucht, um ihn zu vulkanisieren. Der vulkanisierte Strang schrumpfte in der Längsrichtung nur um 2 % und war farblos und transparent. Auf die gleiche Weise wie vorstehend gegeben wurden auch Kontrollproben hergestellt und getestet, mit der Ausnahme, daß Kontrolle 1 kein hartes Segment im thermoplastischen Elastomer enthielt, und Kontrolle 2 nach dem Formen keiner Vulkanisation unterworfen wurde.
  • Die Ergebnisse im Zugfestigkeits-Dehnungstest werden in der Figur verglichen.
  • Wie dies aus der Figur ersichtlich ist, hat der erfindungsgemäße Körper eine gute Festigkeit bei hoher Temperatur (100 ºC) und eine bessere Zähigkeit bei hoher Temperatur als die konventionellen vulkanisierten Fluorenthaltenden Elastomere.
  • Beispiel 2
  • Auf gleiche Weise wie im Beispiel 1, aber unter Verwendung einer Düse mit einer ringförmigen Öffnung mit einem Innendurchmesser von 1 mm, einem Außendurchmesser von 2 mm und einer Länge von 5 mm wurde ein Rohr hergestellt. Da das Zentrum der ringförmigen Öffnung leicht von Zentrum der Düse abwich, war das hergestellte Rohr ein spiralförmiges. Nach Vernetzung war das Rohr nicht deformiert. Das bedeutet, daß auch das spiralformige Rohr passend hergestellt werden konnte.
  • Beispiel 3
  • Auf gleiche Weise wie im Beispiel 1 aber unter Verwendung eines Fluor-enthaltenden thermoplastischen Elastomers (Dai-el (Warenzeichen) Thermoplastic T-630, hergestellt von Daikin Industries, Ltd., ein Fluor-enthaltendes Polymer umfassend Fluor-enthaltende harte Segmente (Monomerzusammensetzung: VdF) und Fluor-enthaltende weiche Segmente (Monomerzusammensetzung: VdF/HFP/TFE = ca. 50/30/20 mol)), wurde ein Strang hergestellt.
  • Der Strang schrumpfte während der Vulkanisation bei 180 ºC um ca. 10 %. Die Zugfestigkeit bei 25 ºC betrug 210 kg/cm² bei 800 % Dehnung, während vulkanisiertes Dai-el T-630 eine ursprüngliche Zugfestigkeit von 40 kg/cm² bei 450 % Dehnung besitzt.
  • Beispiel 4
  • Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 wurden Dai-el Thermoplastic T-630 (100 Teile), Magnesiumoxid (5 Teile), Calciumhydroxid (3 Teile), Bisphenol-AF (2 Teile), 8-Benzyl- 1,8-diaza-bicyclo[5.4.0]-7-undeceniumchlorid (DBUB) (0,35 Teile) und MT-Thermalruß (10 Teile) geknetet und zu einer Folie geformt. Die Folie wurde zur Herstellung von Pellets geschnitten. Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 wurden die Pellets mit einem Capirograph bei 95 ºC extrudiert. Bei einer Ram-Extrusionsgeschwindigkeit von mehr als 20 mm/min wurde ein Strang mit einer stabilen Form erhalten.
  • Der Strang wurde in ein Siliconölbad, das bei 180 ºC gehalten wurde, 1 Minute lang eingetaucht. Auf diese Weise schrumpfte der vernetzte Strang in seiner Längsrichtung um ca. 10 %, wies aber eine im wesentlichen glatte Oberfläche auf und zeigte keine Schaumbildung.
  • Der vernetzte Strang wurde einem Zugfestigkeitstest mit einer Zugrate von 100 mm/min unterworfen, und die Zugfestigkeit mit 185 kg/cm² bei 270 % Dehnung bestimmt.
  • Beispiel 5
  • Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1, aber unter Verwendung von Dai-el Thermoplastic T-230X (hergestellt von Daikin Industries, Ltd., ein Fluor-enthaltendes thermoplastisches Elastomer (Monomerzusammensetzung des weichen Segments: VdF/HFP 78/22 mol; Monomerzusammensetzung des harten Segments: TFE/E/HFP = 49/43/8), das ähnlich ist mit Dai-el T- 530, mit der Ausnahme, daß, weil die weichen Segmente aus einem Polymer mit einer Glasumwandlungstemperatur von -19ºC bestehen, das Polymer bessere Niedertemperatureigenschaften besitzt) wurde ein Strang hergestellt. Der hergestellte Strang besaß die gleiche gute Qualität wie der des Beispiels 1.
  • Der Strang wurde bei 180 ºC vulkansiert und der vernetzte Strang in farbloser und transparenter Form erhalten.

Claims (4)

1. Verfahren zum Formen einer thermoplastischen Elastomerzusammensetzung umfassend ein thermoplastisches elastomeres Block- oder Propfpolymer aus mindestens einem harten Segment und mindestens einem weichen Segment, und ein Vulkanisiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zusammensetzung unter einer Sherbeanspruchung im Bereich von 100 bis 1000 kg/cm² bei einer Temperatur, die niedriger als der Schmelz- oder Erweichungspunkt der harten Segmente ist, ohne Vulkanisieren bearbeitet, um einen Formkörper mit glatter Oberfläche zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner das Vulkanisieren des Formkörpers umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungstemperatur niedriger als die Vulkanisiertemperatur der Zusammensetzung ist.
4. Formkörper aus einer thermoplastischen Elastomerzusammensetzung umfassend ein thermoplastisches elastomeres Block- oder Propfpolymer aus mindestens einem harten Segment und mindestens einem weichen Segment, und ein Vulkanisiermittel, erhältlich nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
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