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Die Erfindung bezieht sich auf einen gewöhnlichen
Fernkopierer und betrifft ein Verfahren zum Betreiben dieses
Fernkopierers und insbesondere ein Verfahren zur Verwaltung
der ankommenden Anrufe.
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Ein gewöhnlicher Fernkopierer, wie er beispielsweise in den
veröffentlichungen EP-A-0 310 001 und US-A-4 677 660
beschrieben wird, ist einerseits an eine Telefonleitung und
andererseits an einen zugeordneten Fernsprechanschluß
angeschlossen. Er besitzt außer einem zentralen Prozessor einen
Modul zur Datenanalyse und einen Drucker, ein Modem, einen
Block zum Umschalten der Telefonleitung entweder auf den
zugeordneten Fernsprechanschluß oder auf das Modem, einen
Anzeiger für ankommende Anrufe und einen Stromdetektor, der
mit dem zugeordneten Fernsprechanschluß in Reihe geschaltet
ist.
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Im allgemeinen ist der Anzeiger für ankommende Anrufe
parallel an die Leitung des zugeordneten Fernsprechanschlusses
angeschlossen, und der Stromdetektor ist mit dem
Fernsprechanschluß zwischen diesem und dem Anzeiger in Reihe
geschaltet.
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Im Ruhezustand ist der Umschaltblock in einem solchen
Zustand, daß der Fernsprechanschluß an die Telefonleitung an
geschlossen ist. Von diesem Ruhezustand aus kann der
Fernsprechanschluß die Leitung belegen, und ein Bediener kann
mit einem Teilnehmer sprechen. Dank des Stromdetektors kann
nun die Fernkopierfunktion gesperrt werden. Von diesem
Ruhezustand aus kann der Bediener außerdem den Zustand des
Umschaltblockes ändern, um die Fernkopierorgane auf die
Telefonleitung umzuschalten, um zu einem anderen Fernkopierer
zu senden und um die Telefonfunktion zu sperren.
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Wenn ein ankommender Anruf am Fernkopierer eingeht, kann
ein Problem auftreten, vor allem wenn die Telefonleitung
des Fernkopierers einen zweiten vom Fernkopierer entfernten
Fernsprechanschluß bedient, wie dies in einem Privathaus
der Fall sein kann, in dem dieser zweite Anschluß in einem
anderen Stockwerk als der Fernkopierer gelegen sein könnte,
so daß die Telefonleitung von den beiden
Fernsprechanschlüssen und den Fernkopierorganen gemeinsam genutzt
werden muß. Dies ist ein Fall bei einem geringen Durchsatz an
fernzukopierenden Seiten.
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In den bekannten Anlagen ist dieser zweite entfernte
Fernsprechanschluß zum ersten, dem Fernkopierer zugeordneten
Fernsprechanschluß parallel geschaltet. Im Ruhezustand kann
dieser zweite Anschluß also auch die Leitung belegen, und
ein Bediener kann mit Hilfe dieses zweiten Anschlusses mit
einem Teilnehmer sprechen.
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Der dem Fernkopierer zugeordnete Fernsprechanschluß dient
dazu, die Verbindungen in Fernkopierfunktion manuell
herzustellen, wenn der Fernkopierer nicht mit einem
automatischen Wähler ausgerüstet ist oder wenn man über einen
Vermittler gehen muß. Die beiden Fernsprechanschlüsse dienen
jedoch zum normalen Telefonieren, wenn der Fernkopierer
nicht als solcher arbeitet.
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Wenn ein ankommender Anruf zum Fernkopierer gelangt, erfaßt
ihn der Anrufanzeiger und setzt eine Klingel in Gang. Wenn
ein Bediener den Handapparat des zugeordneten Anschlusses
abnimmt, während es sich um einen Fernkopieranruf handelt,
kann er auf eine auf dem Fernkopierer zugängliche Taste
drücken, um die Fernkopierfunktion auszulösen. Wenn jedoch
ein Bediener den Handapparat des zweiten Anschlusses
abnimmt, ist die Betätigung der Auslösetaste nun nicht mehr
möglich.
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Man hat bereits vorgeschlagen, dann, wenn der Handapparat
des zweiten Anschlusses auf einen ankommenden Anruf hin
abgenommen wird, durch Abtastung durch den Stromdetektor den
Fernkopierer in eine Stumm- und Parallelschaltung zu
bringen und, wenn es sich um einen Fernkopieranruf handelt, vom
Bediener, der dies wahrnimmt, ein
DTMF(Doppeltonmehrfrequenz)-Signal senden zu lassen, das von programmierbaren
Filtern des Modems empfangen und erkannt wird - was
impliziert, daß der zweite Fernsprechanschluß entsprechend
angepaßt ist - , um nach dem Wiederauflegen des Handapparats
den übergang des Fernkopierers auf Fernkopierverbindung
fernzusteuern.
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Die Fernkopierverbindung darf nämlich nicht sofort
hergestellt werden, da der ankommende Anruf auch ein
Telefonanruf sein kann. In diesem Fall führt der Bediener, der den
Handapparat des zweiten Fernsprechanschlusses abgenommen
hat, das Telefongespräch weiter.
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Bei den bekannten Anlagen der oben beschriebenen Art
erfordert die Überführung der Fernkopierorgane in die Stumm- und
Parallelschaltung jedoch eine nicht vernachlässigbare
bauliche Anpassung.
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Ziel der Erfindung ist es, ohne materielle
Anpassungselemente auszukommen.
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Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Verwaltung von Telefon- und Fernkopieranrufen, die bei
einem Fernkopierer ankommen, der an eine Telefonleitung
angeschlossen ist, die gemeinsam von einem zugeordneten
Fernsprechanschluß
und einem zweiten Fernsprechanschluß mit
Wählmodus vom DTMF(Doppeltonmehrfrequenz)-Typ genutzt wird,
wobei der Fernkopierer zusätzlich zu einem zentralen
Prozessor einen Modul zur Datenanalyse und einen Drucker, ein
Modem, einen Block zum Umschalten der Telefonleitung
entweder auf den zugeordneten Fernsprechanschluß oder das Modem,
einen Anzeiger für ankommende Anrufe und einen
Stromdetektor aufweist, der mit dem zugeordneten Fernsprechanschluß
in Reihe geschaltet ist, wobei in dem Verfahren dann, wenn
der Handapparat des zweiten Fernsprechanschlusses infolge
eines ankommenden Anrufes abgenommen wird, der Fernkopierer
in eine Stumm- und Parallelschaltung gebracht wird, und
dann, wenn es sich um einen Fernkopieranruf handelt, ein
von dem Modem des Fernkopierers empfangenes Signal den
Übergang des Fernkopierers auf Fernkopier-Kommunikation
steuert, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Fernsprechanschluß direkt parallel an die Telefonleitung
angeschlossen wird, daß der Fernkopierer in eine Stumm- und
Parallelschaltung gebracht wird, wenn der Handapparat des
zweiten Fernsprechanschlusses infolge eines ankommenden
Anruf es vor dem Ende eines vorgegebenen Zeiträumes der
Aussendung von Sendesignalen des Anrufanzeigers abgenommen
wird, nach dessen Ablauf anderenfalls der Fernkopierer auf
Empfang gehen würde, und daß das von dem Modem empfangene
Signal entweder von einem anderen Sende-Fernkopierer oder
von dem zweiten Fernsprechanschluß mit Wählmodus vom DTMF-
Typ gesendet werden kann.
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Mit anderen Worten, die parallele Stummschaltung des
Fernkopierers, der für einen eventuellen Übergang auf
Fernkopierverbindung bereit ist, wird in dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch ein Abbrechen des vom Anruf hervorgerufenen
Klingelns ausgelöst, und dies ist ein wichtiges Merkmal
dieses Verfahrens.
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Außerdem bringt die Schaltung des zweiten
Fernsprechanschlusses parallel zur Telefonleitung vor dem Fernkopierer
einen ebenso wichtigen Vorteil mit sich, denn sie
ermöglicht es, daß für den Übergang des Fernkopierers auf
Fernkopier-Kommunikation, und zwar entweder durch die Sendung
eines vom Modem empfangenen und erkannten
DTMF-Fernsteuersignals von dem zweiten Fernsprechanschluß aus oder, wie
dies häufig der Fall ist, durch den Empfang eines vom
sendenden Fernkopierer gesendeten Signals mit vorbestimmter
Frequenz - im allgemeinen 1100 Hz - durch dieses Modem,
keinerlei Anpassungseinrichtung erforderlich ist, da das
DTMF-Signal direkt zum Modem über die Telefonleitung und
den zuvor umgeschalteten Umschaltblock aufgrund des
Abbrechens des vom Anruf hervorgerufenen Klingelns gelangt.
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Bei der bevorzugten Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Fernkopierer in Stummschaltung gebracht,
wenn der Handapparat des zweiten Fernsprechanschlusses vor
dern Ende des zweiten Signalzuges des Anrufanzeigers
abgenommen wird, und zwar während einer vorbestimmten
Höchstdauer, vorteilhafterweise 30 Sekunden, nach welcher der
Fernkopierer wieder in den Ruhezustand zurückgebracht wird.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung folgt eine
Beschreibung einer gewöhnlichen Fernkopieranlage mit einem
zugeordneten Fernsprechanschluß und einem zweiten
Fernsprechanschluß und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verwaltung
der ankommenden Anrufe unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen. In diesen zeigen:
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Figur 1 eine Gesamtansicht der Fernkopieranlage und
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Figur 2 ein Funktionsblockdiagramm des Verfahrens zum
Betreiben der Fernkopieranlage.
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Der Fernkopierer 1 in Fig. 1 ist an eine Telefonleitung 2
und an einen zugeordneten Fernsprechanschluß 3
angeschlossen. Ein zweiter Fernsprechanschluß 40 nutzt die Leitung 2
zusammen mit dem Fernkopierer 1 und dem zugeordneten
Fernsprechanschluß 3. Der Fernkopierer 1 besitzt einen
zentralen Prozessor 4, der mit einem Datenanalysemodul oder
Scanner 5, mit einem Drucker 6 und mit einem Modem 7 verbunden
ist. Dem Prozessor 4 ist ferner ein Modul 8 zum Erkennen
der Natur der ankommenden Anrufe, eine Taste 9 zur
Durchführung eines Telefongesprächs zwischen Seiten und ein
elektroakustischer Wandler 10 zugeordnet.
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Das Modem, im vorliegenden Fall vom Typ R96 der Firma
Rockwell, ist an die Anschlüsse der Sekundärwicklung eines
Transformators 11 angeschlossen und besitzt programmierbare
Filter, die vom Prozessor 4 für die Durchführung der
Telefon/Fernkopier-Weichenfunktion verwendet werden können.
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Der Wandler 10 kann vom Typ eines Summers oder "buzzer"
oder, wie im betrachteten Fall, ein Lautsprecher sein.
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Der Erkennungsmodul 8 kann so ausgelegt sein, daß er die
Frequenz 1100 Hz der Fernkopierer mit automatischem Wähler
erkennt.
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Die Telefonleitung 2 tritt in den Fernkopierer 1 ein und
kann durch einen von dem Prozessor 4 gesteuerten Umschalter
12 entweder zum Modem 7 oder zum zugeordneten
Fernsprechanschluß 3 geleitet werden. Ein Anrufanzeiger oder
Klingeldetektor 13 ist zu dem Fernsprechanschluß 3
parallelgeschaltet, und ein Stromdetektor 14, der es ermöglicht zu
bestimmen, ob der Fernsprechanschluß an die Leitung
angeschlossen oder im Ruhezustand ist, ist mit dem
Fernsprechanschluß zwischen diesem und dem Anzeiger 13 in Reihe
geschaltet. Der Anzeiger 13 besitzt im wesentlichen einen
Fotokoppler, dem im Prozessor 4 Einrichtungen zur Beurteilung
der Parameter des Signals, wie beispielsweise seiner
Frequenz, zugeordnet sind. Der Detektor 14 besitzt im
wesentlichen ein Paar von Fotokopplern, denen im Prozessor 4
andere Einrichtungen zugeordnet sind, die es ermöglichen zu
bestimmen, ob der Handapparat des Fernsprechanschlusses 3
abgenommen ist oder nicht.
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Der Fernkopierer wird nicht ausführlicher beschrieben, da
es sich um einen gewöhnlichen Fernkopierer handelt.
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Der zweite Fernsprechanschluß 40 ist mit Wählmodus vom
DTMF-Typ und ist vor dem Fernkopierer 1 zur Telefonleitung
2 parallel geschaltet. Von dem Fernsprechanschluß 40 aus
kann ein Bediener also vollkommen normal telefonieren, wenn
der Fernkopierer 1 nicht als solcher in Betrieb ist.
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Im Ruhezustand ist der Umschalter 12 des Fernkopierers 1 in
der Stellung, die die Leitung 2 mit dem Fernsprechanschluß
3 verbindet. Wie Fig. 2 zeigt, kann der zugeordnete
Fernsprechanschluß 3 vom Ruhezustand (20) aus auf Leitung sein
und die Fernkopierfunktion blockieren (21) oder alternativ
hierzu kann der Fernkopierer die Leitung belegen (22). Der
Fernkopierer kann von jedem dieser beiden Verbindungszu
stände (21, 22) aus in diesen Ruhezustand zurückkehren.
Wenn ein ankommender Anruf zum Fernkopierer gelangt (23),
wird er durch den Klingeldetektor 13 erfaßt (24).
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Nach im vorliegenden Fall zwei Signalzügen des Detektors
(13) belegt der Fernkopierer in dem betrachteten
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens die Leitung
2 (25), und der Erkennungsmodul 8 identifiziert (26) den
Anruf, der ein Fernkopieranruf oder ein Telefonanruf sein
kann. Wenn es sich um einen Fernkopieranruf handelt (27),
geht der Fernkopierer in den Fernkopierverbindungszustand
über (22). Wenn es sich um einen Telefonanruf handelt (28),
geht der Fernkopierer in den Bedienerrufzustand über (29),
indem er an dem Transduktor 10 eine Klingel simuliert, und
zwar im vorliegenden Fall von einer Höchstdauer von einer
Minute. Wenn der Bediener abwesend ist (30), d.h. vom
Fernkopierer 1 und dem zugeordneten Telefonanschluß 3 entfernt
ist, wird entweder die Fernkopierfunktion eingeschaltet
(31) oder der Fernkopierer 1 legt auf (32), wobei die
Alternative in Fig. 2 durch die Richtungsgabel 33 dargestellt
ist.
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Wenn der Bediener anwesend ist (34), braucht er lediglich
den Handapparat des Fernsprechanschlusses 3 abzunehmen und
die Taste 9 "Sprechen zwischen Seiten" (35) zu drücken, um
den zugeordneten Fernsprechanschluß 3 auf Empfang zu setzen
(21) und den Betrieb des Transduktors 10 zu unterbrechen
(36).
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Es sei bemerkt, daß die Verbindungen 37, 38, die zwischen
den Zuständen 21, 22 der Telefonverbindung und der
Fernkopierverbindung von Fig. 2 dargestellt sind, die Funktion
"Sprechen zwischen Seiten" bzw. den nachfolgenden Befehl
der Wiederaufnahme der Fernkopierfunktion darstellen.
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Wenn sich der Bediener vor dem Ende des zweiten Signalzuges
des Detektors 13 in Nähe des zweiten Fernsprechanschlusses
befindet, nimmt er dessen Handapparat ab (50), wobei das
Unterbrechen des Klingelsignals des Detektors 13 die
Umschaltung des Umschaltblocks 12 und die Überführung des
Telekopierers 1 in die Stumm- und Parallelschaltung (51)
bewirkt.
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Wenn es sich um einen Telefonanruf handelt, führt der
Bediener die Telefonverbindung weiter.
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Wenn es sich um einen Fernkopieranruf handelt, nimmt der
Bediener dies wahr, oder der Erkennungsmodul 8 erkennt über
das Modem 7 die Frequenz 1100 Hz des sendenden
Fernkopierers mit automatischem Wählmodus, oder der Bediener bewirkt
durch Wählen auf dem Handapparat des zweiten
Fernsprechanschlusses 40 die Sendung (52) eines DTMF-Fernsteuersignals,
das auch von dem Modem 7 empfangen wird, und der
Fernkopierer 1 geht in Fernkopier-Kommunikation über (22).
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Wenn der sendende Fernkopierer keinen automatischen
Wählmodus hat und wenn der Bediener im vorliegenden Fall
nach 30 Sekunden nicht die Sendung des
DTMF-Fernsteuersignals ausgelöst hat (53), wird der Fernkopierer in den
Ruhezustand zurückgebracht (20).