DE69025137T2 - Geflochtener chirurgischer Heftfaden - Google Patents

Geflochtener chirurgischer Heftfaden

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    • A61B17/04Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for suturing wounds; Holders or packages for needles or suture materials
    • A61B17/06Needles ; Sutures; Needle-suture combinations; Holders or packages for needles or suture materials
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    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
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Description

  • Die Erfindung betrifft chirurgische Nahtmaterialien, und im besonderen betrifft sie geflochtene chirurgische Nahtmaterialien, die die Notwendigkeit eines zentralen Faserkerns überflüssig machen.
  • Chirurgische Nahtmaterialien können in zwei allgemeinen Formen hergestellt sein: Monofilamenten und Multifilamenten. Monofilament-Nahtmaterialien werden im allgemeinen aus natürlich vorkommenden Materialien, wie beispielsweise Darm, oder aus extrudierten polymeren Materialien, wie Nylon, Polypropylen oder Poly(p-Dioxanon), hergestellt, und werden aufgrund ihrer gleichförmigen, glatten Konstruktion und gleichmäßig verteilten Zugfestigkeit sehr geschätzt. Monofilament-Nahtmaterialien weisen jedoch im allgemeinen den Nachteil auf, daß sie relativ steif sind und es ihnen an Biegsamkeit bzw. Geschmeidigkeit fehlt. Es ist gefunden worden, daß Multifilament-Nahtmaterialien, die aus einer Vielzahl geflochtener Filamente einer feinen Stärke bzw. Gauge bestehen, die Eigenschaft der Biegsamkeit bereitstellen, die oft von Chirurgen gewünscht wird. Solche geflochtenen Nahtmaterialien können beispielsweise aus Poly(lactid-co-glycolid), Polyglycolid, Polyester oder Seide hergestellt sein. Da es geflochtenen Nahtmaterialien jedoch oft an der wesentlichen Zugfestigkeit fehlt, werden die geflochtenen Filamente herkömmlicherweise in einer röhrenförmigen Hülle bzw. Mantel um einen Kern aus sich longitudinal erstreckenden Fäden geflochten. Solche geflochtenen Hüllen- bzw. Mantel-Nahtmaterialien mit zentralen Kernen sind beispielsweise in den US-Patenten 3,187,752; 4,043,344 und 4,047,533 gezeigt.
  • Es ist jedoch gefunden worden, daß geflochtene Nahtmaterialien mit zentralen Kernfäden gewisse Nachteile aufweisen. Ein solcher Nachteil ist, daß die Zugfestigkeit des Nahtmaterials nicht gleichmäßig zwischen der geflochtenen Hülle und den zentralen Kernfäden verteilt ist. Als eine Folge davon reagieren, wenn diese Nahtmaterialien gedehnt werden, die Hülle und der Kern unterschiedlich auf das Anwenden der Zugkräfte. Die Hülle reagiert auf die Kräfte unabhängig von den zentralen Kernfäden, was zur Folge hat, daß sich die zentralen Fäden relativ zu der sie umgebenden Hülle bewegen. Die Kernfäden können auch flach werden und sich innerhalb der Hülle neu verteilen, anstatt die gewünschte runde Querschnittsform des Nahtmaterials aufrechtzuerhalten. Es wäre wünschenswert, daß solche Zugkräfte gleichförmiger über das Nahtmaterial verteilt sind, so daß alle Fasern des Nahtmaterials einheitlich auf die Zugkräfte ohne Verzerrung der normalen Form des Nahtmaterials reagieren.
  • Auf herkömmliche Weise geflochtene Nahtmaterialien können sich auch beim Berühren rauh anfühlen, und zwar aufgrund der sich ändernden Kreuzungsmuster der geflochtenen Filamente, und der Zwischenräume, die gebildet werden, wo die geflochtenen Fasern sich überlappen und einander überkreuzen. Um diese taktile Eigenschaft zu minimieren, ist es oft notwendig, das geflochtene Nahtmaterial durch Erhitzen und Dehnen des Nahtmaterials weiterzubearbeiten. Darüber hinaus können solche Zwischenräume Feuchtigkeit mit einer Art Dochtwirkung einfangen und zurückhalten. Es ist gefunden worden, daß zurückgehaltene Feuchtigkeit eine Quelle für die unerwünschte Verschlechterung von Nahtmaterialien ist, die aus bestimmten Materialien hergestellt sind, wie beispielsweise absorbierbaren Nahtmaterialien, die aus Poly(lactid-co- glycolid) oder Polyglycolid hergestellt sind, und auch dazu führen kann, daß innerhalb des Zopfes Infektionsquellen zurückbleiben. Es wäre wünschenswert, geflochtene Nahtmaterialien zu bilden, die sich beim Berühren glatter anfühlen und keine Zwischenräume oder Durchgänge aufweisen, die vor der Verwendung der Nahtmaterialien Feuchtigkeit einfangen und zurückhalten können.
  • In der GB-A-2082213 ist ein geflochtenes Nahtmaterial beschrieben, das, verglichen mit konventionellen geflochtenen Nahtmaterialien, mittels einer erhöhten Anzahl von Spulen gebildet wird (um eine erhöhte Anzahl von Zöpfen zu bilden). Solche Nahtmaterialien sollen eine glattere Oberfläche aufweisen.
  • Es wäre weiterhin wünschenswert, daß geflochtene Nahtmaterialien die gleiche oder eine bessere Bruchfestigkeit aufweisen wie die derzeit erhältlichen geflochtenen Nahtmaterialien mit zentralen Kernfäden.
  • Gemäß den Prinzipien der vorliegenden Erfindung wird ein geflochtenes Nahtmaterial bereitgestellt, bei dem die Filamente oder Fäden in einem Spiralmuster geflochten sind. Es ist gefunden worden, daß Nahtmaterialien, die in einem Spiralmuster geflochten sind, in der Lage sind, eine gleichmäßig runde Querschnittsform beizubehalten und Zugkräfte gleichmäßig über die geflochtenen Fasern zu verteilen. Spiralgeflochtene Nahtmaterialien bilden auch nicht die röhrenartige Struktur des herkömmlichen Flechtmusters, so daß kein zentraler Faserkern mehr nötig ist. Da spirales Flechten ein Muster der äußeren Hülle ergibt, bei dem die geflochtenen Fäden alle in der gleichen Richtung liegen, fühlt sich das Nahtmaterial beim Berühren viel glatter an als das auf herkömmliche Weise geflochtene Nahtmaterial. Die glatt verlaufende, geflochtene Anordnung weist auch keine Zwischenräume auf, die unerwünschte Feuchtigkeit in dem Nahtmaterial einfangen können. Darüber hinaus ist gefunden worden, daß das spiralgeflochtene Nahtmaterial fester ist, sich beim Berühren glatter anfühlt und viel biegsamer ist als das auf herkömmliche Weise geflochtene Nahtmaterial.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Nahtmaterial bereitgestellt, das durch Flechten eines Gitters gebildet wird. Das gittergeflochtene Nahtmaterial weist eine Vielzahl miteinander verwobener Fäden in einer im allgemeinen rechtwinkligen Querschnittskonfiguration auf. Der Gitterzopf kann um eine Vielzahl von Kemfäden geflochten sein, die in den inneren Zwischenräumen des Gitternetzwerks verteilt sind und in Position festgehalten werden, im Gegensatz zu dem zentralen Bündel von Kernfäden des auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials. Es ist gefunden worden, daß das gittergeflochtene Nahtmaterial dem auf herkömmliche Weise geflochtenen Kernnahtmaterial dahingehend überlegen ist, daß es kein "core pop" bzw. "Herausspringen des Kerns", d. h. die Tendenz des Kernfilaments, durch die geflochtene Hülle durchzubrechen, wenn das Nahtmaterial gebogen wird, zeigt.
  • In den Zeichnungen:
  • FIGUREN 1a und 1b veranschaulichen graphische Querschnitts- und Seitenansichten eines auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials;
  • FIGUR 2 veranschaulicht das Flechtmuster eines auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials;
  • FIGUR 3 ist eine Zeichnung einer vergrößerten Ansicht der äußeren Hülle eines auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials;
  • FIGUREN 4a und 4b veranschaulichen graphische Querschnittsund Seitenansichten eines erfindungsgemäßen spiralgeflochtenen Nahtmaterials;
  • FIGUR 5a veranschaulicht das Flechtmuster eines erfindungsgemäßen spiralgeflochtenen Nahtmaterials;
  • FIGUR 5b ist eine graphische Draufsicht eines Mechanismusses, der zum Flechten eines erfindungsgemäßen spiralgeflochtenen Nahtmaterials verwendet wird;
  • FIGUREN 6a und 6b veranschaulichen das Flechtmuster und die äußere Hülle eines erfindungsgemäßen gittergeflochtenen Nahtmaterials; und
  • FIGUR 7 ist eine graphische Draufsicht eines Mechanismusses, der zum Flechten eines erfindungsgemäßen gittergeflochtenen Nahtmaterials verwendet wird.
  • Zuerst bezugnehmend auf FIGUR 1a, ist ein auf herkömmliche Weise geflochtenes Nahtmaterial 10 graphisch im Querschnitt dargestellt. Das Nahtmaterial 10 umfaßt eine Vielzahl von Fäden oder Trägern 12, die miteinander verwoben sind, um die geflochtene Hülle zu bilden. Jeder Faden umfaßt im allgemeinen eine Anzahl einzelner Fasern 14. Die geflochtenen Fäden 12 bilden eine röhrenförmige Hülle um die zentralen Kernfäden 16 herum, die sich longitudinal durch die röhrenförmige Hülle erstrecken. Die Hülle wird unter Verwendung von mindestens drei Fäden oder einer größeren geraden Anzahl von Fäden, wie beispielsweise 4, 6, 8, usw., geflochten. Der Kern kann einen Faden oder eine beliebige größere Anzahl von Fäden umfassen. Das Nahtmaterial 10 ist in FIGUR 1a gezeigt, um seine gewünschte zylindrische Gleichmäßigkeit aufzuzeigen. Es ist jedoch gefunden worden, daß während des Handhabens, Erwärmens und Dehnens des Nahtmaterials während der Herstellung sich die röhrenförmige Hülle zu einer ovalen oder länglich-rechteckigen Form verzerren kann, wobei die Kernfäden 16 in der Hülle in einer unregelmäßigen oder linearen Konfiguration umverteilt werden.
  • Die strukturelle Unabhängigkeit der geflochtenen Hülle und der Kernfäden hat zur Folge, daß die Zugkräfte ungleichmäßig zwischen diesen beiden Unterstrukturen Hülle und Kern verteilt werden, wenn das Nahtmaterial gedehnt wird, was eine Bewegung der beiden relativ zueinander verursacht. Die relative Bewegung der beiden kann zur Bildung von Zwischenräumen oder Taschen in der Hülle, zwischen Fäden 16 des Kerns und der sie umgebenden Hülle führen. Diese Zwischenräume können Feuchtigkeit durch den Dochtwirkungsmechanismus einfangen, was zu einer vorzeitigen Verschlechterung und Schwächung des Nahtmaterials bei der Verwendung des Nahtmaterials in vivo führt.
  • Das auf herkömmliche Weise geflochtene Nahtmaterial wird geflochten, wie durch das in einer Draufsicht gezeigte Flechtmuster von FIGUR 2 angegeben ist. Den einzelnen Fäden der geflochtenen Hülle wird Material zugeführt von Spulen, die auf Trägern 22, 22' und 24, 24' befestigt sind. Die Träger bewegen sich um die geschlossene, kreisförmige Schleife 28, wobei sie sich abwechselnd innerhalb und außerhalb der Schleife 28 bewegen, um das Flechtmuster zu bilden. Ein oder mehrere Träger folgen kontinuierlich einer Serpentine in einer ersten Richtung um die Schleife, während die übrigen Träger einer Serpentine in die andere Richtung folgen. In der veranschaulichten Ausführungsform bewegen sich die Träger 22, 22' um die Serpentine 27 in Richtung des Uhrzeigersinns, wie von den Richtungspfeilen 23 angegeben ist, und die Träger 24, 24' bewegen sich um die Serpentine 29 in einer Richtung gegen den Uhrzeigersinn, wie von den Pfeilen 25 angegeben ist. Im Zentrum der Schleife 28 sind Träger 26 angeordnet, die die Kernfäden des Nahtmaterials verteilen. Auf diese Weise verteilen die sich bewegenden Träger 22, 22', 24 und 24' Fäden, die sich miteinander verschlingen, um die geflochtene Hülle zu bilden, und die Hülle wird um die zentral angeordneten Kernfäden gebildet, die von den Trägern 26 verteilt werden. Die Fäden der gesamten Träger in einer konstruierten Ausführungsform von FIGUR 2 werden in bezug auf die Ebene der Zeichnung aufwärts verteilt, und das geflochtene Nahtmaterial wird auf einer Spule aufgenommen, die sich oberhalb der Ebene der Zeichnung befindet.
  • FIGUR 1b ist eine Veranschaulichung der Außenseite der geflochtenen Hülle des Nahtmaterials 10 von FIGUR 1a, die das Kreuzungsmuster der geflochtenen Fäden 12 zeigt. Jeder Faden ist aus einer Anzahl einzelner Fasern zusammengesetzt, wie durch die Linien auf jedem Faden angegeben ist. Es ist zu sehen, daß leder Faden, wenn er auf der Außenseite der Hülle erscheint, bezüglich des Fadens, den er überkreuzt, sowie des Fadens, unter dem er hervorkommt, und des Fadens, unter dem er als nächstes kreuzt, orthogonal verläuft. Beispielsweise verläuft Faden 17 orthogonal bezüglich Faden 18 auf beiden Seiten von Faden 17, wo Faden 17 Faden 18 überkreuzt. Der Faden 17 verläuft beispielsweise ebenfalls orthogonal in bezug auf Faden 19a, unter dem er erscheint, und in bezug auf Faden 19b, unter dem er als nächstes kreuzt.
  • Diese orthogonale Kreuzungsbeziehung der geflochtenen Fäden führt zur Bildung von kleinen Zwischenräumen oder Hohlräumen 20, wo sich die Fäden kreuzen, wie in FIGUR 3 gezeigt ist, die eine Reproduktionszeichnung einer vergrößerten Photographie eines auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials zeigt. Diese Hohlräume 20 können Feuchtigkeit einfangen, die zu vorzeitigem Verschlechtern des Nahtmaterials führen kann, und können auch Bakterien und andere Infektionsquellen einfangen, die Komplikationen bei der Wundheilung verursachen.
  • In FIGUR 4a ist nun ein erfindungsgemäßes spiralgeflochtenes Nahtmaterial 30 schematisch im Querschnitt dargestellt. Das geflochtene Nahtmaterial 30 umfaßt eine Vielzahl miteinander verwobener und verketteter Fäden 32, von denen jeder eine Anzahl einzelner Fasern 34 umfassen kann. Durch das Verketten der Fäden 32 wird kein zentraler Durchgang gebildet, in dem Feuchtigkeit eingefangen werden kann. Das Verketten der Fäden führt auch dazu, daß die Fäden gemeinsam in einer kontinuierlichen Struktur verlaufen und so Zugkräfte gleichmäßig verteilen, wenn das Nahtmaterial 30 gezogen oder gedehnt wird.
  • Das Spiralmuster des Nahtmaterials 30 ist in der Außenansicht des Nahtmaterials von FIGUR 4b deutlich dargestellt. Es ist zu sehen, daß die Fäden auf der Außenseite in einem Spiralmuster ausgerichtet sind, das in der Zeichnung von unten links nach oben rechts ansteigt, da die äußeren Fäden um die äußere Oberfläche des Nahtmaterials präzedieren. Ein Set spiralförmig verlaufender Fäden ist zwischen den Pfeilen 36 angegeben, und ein anderes Set ist zwischen den Pfeilen 38 angegeben. Da das Muster spiralförmig verläuft, sind die einzelnen Fäden auf der äußeren Oberfläche zueinander und bezüglich der longitudinalen Länge des Nahtmaterials parallel orientiert, da sie in dem Spiralmuster fortlaufend wieder auftauchen.
  • Es ist zu sehen, daß mit der Ausrichtung aller Fäden in dem parallelen, versetzten Spiralmuster von FIGUR 4b keine Hohlräume oder Zwischenräume an der äußeren Oberfläche des Nahtmaterials gebildet werden. Dies ist zurückzuführen auf die parallele Orientierung der Fäden, im Gegensatz zu dem orthogonal gerichteten Kreuzungsmuster der Fäden des auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials von FIGUREN 1b und 3. Die parallele Orientierung der auf der Außenseite erscheinenden Fäden verleiht dem Nahtmaterial auch ein glatteres Gefühl, da die Hand beim Entlanggleiten an dem Nahtmaterial die kontinuierliche, longitudinale Orientierung der parallelen Fäden spürt.
  • Ein erfindungsgemäßes spiralgeflochtenes Nahtmaterial wird aus vier oder mehr miteinander verwobenen Fäden gebildet. Vorzugsweise werden mindestens neun Fäden in Dreiergruppen geflochten, und ein Flechtmuster für ein spiralgeflochtenes Nahtmaterial aus zwölf Fäden, angeordnet in Vierergruppen, ist in FIGUR 5a gezeigt. In dem veranschaulichten Muster bewegen sich die Träger sequentiell in die gleiche Richtung um die kreisförmige Trägerschleife. Wenn sie sich bewegen, bewegt sich jeder Träger von seiner derzeitigen Position zu einer späteren bzw. nachfolgenden Position, die mindestens zwei Positionen von seiner derzeitigen Position entfernt ist. In der Abbildung von FIGUR 5a bewegt sich jeder Träger zu der drittnächsten Position um die Schleife. Die zwölf Träger sind in drei Gruppen mit jeweils vier Trägern angeordnet. In der ersten Gruppe bewegen sich Träger im Einklang zwischen den Positionen 42a, 42b, 42c und 42d. Der Träger in Position 42a bewegt sich zu Position 42b, wobei er die Positionen 44a und 40b passiert. Während er sich bewegt, bewegt sich der Träger in Position 42b zu Position 42c, wobei er die Positionen 44b und 40c passiert. Gleichzeitig bewegt sich der Träger in Position 42c zu Position 42d, und der Träger in Position 42d bewegt sich zu Position 40a.
  • Nachdem sich diese vier Träger gleichförmig zu ihren neuen Positionen bewegt haben, bewegen sich die Träger in den Positionen 44a, 44b, 44c und 44b zu ihren späteren Positionen. Dann bewegen sich die Träger in den Positionen 40b, 40c, 40d und 40a zu ihren späteren Positionen. Dann wiederholt sich die Abfolge in der gleichen Weise.
  • Ein Apparat zum Ausführen des Spiralflechtmusters von FIGUR 5a ist schematisch in FIGUR 5b dargestellt. Der Apparat umfaßt eine rotierende zentrale Plattform 50, die von einer ringförmigen Scheibe 52 umgeben ist. Die Plattform 50 rotiert, wie von den Pfeilen 51 angegeben ist. Drehbar montiert auf der Plattform 50 sind vier rotierende Trägeraufnehmer 54a, 54b, 54c und 54d, die um Drehpunkte 56 rotieren. Jeder Aufnehmer weist eine Anzahl von Öffnungen auf, die mit den Trägern im Eingriff sind, um sie zu ihren späteren Positionen zu bewegen, wobei die Anzahl gewählt wird in Übereinstimmung mit der Anzahl der Positionen, die zu passieren sind, wenn sich die Träger in ihrem Flechtmuster bewegen. In der veranschaulichten Ausführungsform beträgt die Anzahl der Öffnungen drei, so daß die Träger in der Lage sind, jedesmal, wenn sie bewegt werden, zwei Positionen zu passieren. Die zwölf Trägerpositionen sind zeichnerisch dargestellt durch runde Öffnungen in der kreisförmigen Scheibe 52, wobei vier davon bei 40a, 40b, 40c und 40d angegeben sind. Die Träger, die Fadenspulen tragen, sind bei 60, 62 und 64 angegeben.
  • Im Betrieb greift der Aufnehmer 54a bei Position 40a in den Träger 60a ein. Wenn die zentrale Plattform 50 rotiert, rotiert der Aufnehmer 54a gleichzeitig, uni den Träger 60a von Position 40a zu Position 40b zu transferieren, welche gerade erst von Träger 60b freigemacht wurde. Es ist zu sehen, daß der Träger 60a die Träger 62a und 64a passiert, wenn er sich zu seiner späteren Position 40b bewegt. Wenn der Träger 60a durch den Aufnehmer 54a transferiert wird, transferieren die Aufnehmer 54b, 54c und 54d gleichzeitig die Träger 60b, 60c und 60d zu ihren späteren Positionen.
  • Wenn der Aufnehmer 54a im Begriff ist, den Träger 60a auf der Position 40b abzulegen, greift der Aufnehmer in den Träger 64a ein, um das Transferieren dieses Trägers auf seine spätere Position zu beginnen. Die anderen drei Aufnehmer greifen auf ähnliche Weise gleichzeitig in die Träger 64b, 64c und 64d ein. Nachdem die Träger 60a, 60b, 60c und 60d auf ihren neuen Positionen abgelegt worden sind und die Träger 64a, 64b, 64c und 64d auf dem Weg zu ihren nachfolgenden Positionen sind, greifen die Aufnehmer in die Träger 62a, 62b, 62c und 62d für das Transferieren ein. Wenn sich diese Abfolge von Trägertransfer fortsetzt, werden Fäden von den Spulen auf den Trägern in bezug auf die Ebene der Zeichnung aufwärts verteilt, und das geflochtene Nahtmaterial wird auf einer Spule, die sich oberhalb des Apparats befindet, aufgenommen.
  • Ein erfindungsgemäßes gittergeflochtenes Nahtmaterial 70 ist in FIGUR 6a dargestellt, die schematisch die Struktur des Gitterzopfes veranschaulicht. In FIGUR 6a sind drei oder mehr Fäden in einem Gittermuster miteinander verflochten. Ein Faden oder eine Gruppe von Fäden folgt dem Weg 72, eine Schleife, die sich von oben rechts nach unten links der Zeichnung erstreckt. Wenn der oder die Träger, die Faden auf dem Weg 72 verteilen, sich um diesen Weg bewegen, kreuzen sie die Wege der anderen Fäden, auf die sie treffen, abwechselnd oberhalb und unterhalb, wobei das Kreuzungsmuster bestimmt wird durch die Anzahl und Anordnung der Wege der jeweiligen Träger. Auf ähnliche Weise folgen ein oder mehrere zweite Faden verteilende Träger einem Weg 74 von unten rechts nach oben links des Musters. Wie bei dem ersten Weg kreuzt der Faden, der von Trägern, die sich auf diesem Weg bewegen, verteilt wird, die anderen Wege, auf die er trifft, abwechselnd oberhalb und unterhalb. Ein dritter Weg 76 verläuft um die Kreuzungsstelle des ersten Wegs 72 und des zweiten Wegs 74. Wie bei den ersten beiden Wegen kreuzt der Faden, der von dem Träger oder den Trägern, die dem Weg 76 folgen, verteilt wird, die Fäden der anderen Wege, auf die er trifft, abwechselnd oberhalb und unterhalb.
  • Es ist zu sehen, daß der Gitterzopf von FIGUR 6a eine im allgemeinen quadratische Querschnittsform mit abgerundeten Ecken aufweist. Während gefunden wurde, daß das gittergeflochtene Nahtmaterial weniger Zugfestigkeit aufweist als das spiralgeflochtene Nahtmaterial, kann das gittergeflochtene Nahtmaterial durch den Einschluß einzelner Kernfäden, die longitudinal durch das Verkettungs-Gitter verlaufen, verstärkt werden. Eine Anzahl von Kemfäden können sich an den Positionen, die bei 82 in dem Gitter angegeben sind, an den Positionen, die bei 84 angegeben sind, oder an beiden befinden. Es ist gefunden worden, daß diese gleichmäßige Verteilung von Kemfäden in dem gesamten Gitter, die dazu führt, daß die einzelnen Fäden in den Schleifen des Gitters sicher festgehalten werden, eine gleichmäßige Verteilung von Zugkräften über das Nahtmaterial bewirkt.
  • Die Außenseite des gittergeflochtenen Nahtmaterials 70 ist illustrativ in FIGUR 6b dargestellt. Es ist zu sehen, daß die äußeren Fäden des Gitters in einer winkelförmig versetzten, im allgemeinen parallelen Konfiguration verteilt sind. Die Zeichnung zeigt die im allgemeinen parallele Ausrichtung der Fäden 72, 74 und 76 auf der Außenseite des Nahtmaterials, die eine im wesentlichen glatte, sich longitudinal erstreckende äußere Fadenoberfläche auf jeder Seite der quadratischen Konfiguration bilden. Es ist auch zu sehen, daß die abgerundeten Ecken 78, die auf jeder Seite der Zeichnung gezeigt sind, sich gleichmäßig entlang der Länge des Nahtmaterials erstrecken.
  • Ein Apparat zum Flechten des gittergeflochtenen Nahtmaterials von FIGUR 6a ist schematisch in FIGUR 7 dargestellt. Der Apparat umfaßt eine Vielzahl rotierender Scheiben, die die Träger um und entlang ihrer beabsichtigten Bewegungsbahn transferieren. In einer bevorzugten Ausführungsform folgen drei Träger jedem Weg. Durch die Mitte jeder rotierenden Scheibe erstreckt sich ein Kernfaden 82, von denen jeder mit den Gitterschleifen, die um seine jeweilige Scheibe gebildet sind, im Eingriff ist. Der Weg 72 wird von Trägern verfolgt, die um die Scheibe 92a rotieren, und werden dann zu der zentralen Scheibe 98 transferiert. Jeder Träger bewegt sich halb um die Scheibe 98 herum und wird dann zu der Scheibe 92b transferiert. Die Träger bewegen sich um die Scheibe 92b und zurück zur zentralen Scheibe 98. Nachdem sich jeder Träger um die andere Seite der Scheibe 98 herum bewegt hat, wird er zu der rotierenden Scheibe 92a und seinen Startpunkt zurücktransferiert.
  • Auf ähnliche Weise bewegt sich eine zweite Gruppe von Trägern auf dem Weg 74 um die Scheibe 94a und wird zu der zentralen Scheibe 98 transferriert. Nachdem jeder Träger sich halb um die Scheibe 98 herum bewegt hat, wird er zu der Scheibe 94b transferiert. Jeder Träger bewegt sich um die rotierende Scheibe 94b herum, zurück zu der anderen Seite der zentralen Scheibe 98, und wird zur Scheibe 94a und seinem Startpunkt zurückbewegt.
  • Der dritte Weg 76 verläuft um die rotierenden Scheiben 96a, 96b, 96c und 96d. Die Träger, die sich auf diesem Weg 76 bewegen, verlaufen um drei Viertel jeder Scheibe, bevor sie auf die nachfolgende Scheibe in der Schleife transferiert werden. Es ist zu sehen, daß jeder Träger, wenn er den Weg 76 folgt, innerhalb der Endscheiben der beiden anderen Wege 72 und 74 verläuft, wobei er die Kreuzungsstelle dieser beiden Wege an der zentralen Scheibe 98 einschließt.
  • Der Apparat von FIGUR 7 kann mit einer Vielzahl von Trägern betrieben werden, die sich entlang jedem Weg gleichzeitig bewegen. Beispielsweise kann der Apparat mit drei Trägern auf jedem Weg betrieben werden, um einen Gitterzopf aus neun Fäden zu bilden. Alternativ kann jeder Weg vier Träger für eine Gesamtzahl von zwölf geflochtenen Fäden umfassen. Als ein drittes Beispiel kann der Apparat mit sechs Trägern auf jedem Weg für eine Gesamtzahl von 18 Fäden in dem geflochtenen Nahtmaterial betrieben werden.
  • Es ist zu erwarten, daß die erfindungsgemäßen spiralgeflochtenen Nahtmaterialien gegenüber auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterialien eine 20 %-ige Verbesserung der Glätte bereitstellen, eine 20 %-ige Verbesserung der Biegsamkeit und eine 50 %-ige Verbesserung ihrer zylindrischen Gleichmäßigkeit. Die Verbesserung der Glätte ist zurückzuführen auf die parallele Ausrichtung der Nahtmaterialfäden auf der Außenseite des spiralgeflochtenen Nahtmaterials. Die Verbesserung in der Biegsamkeit ist zurückzuführen auf das Überkreuzen der Fäden des Spiralzopfs, was die Fasermobilität verbessert; die einzelnen Fäden in dem spiralgeflochtenen Nahtmaterial bewegen sich leicht relativ zueinander, wenn das Nahtmaterial gebogen wird. Und da kein Kern vorhanden ist, der versetzt oder unförmig werden kann, ist die zylindrische Gleichmäßigkeit verbessert.
  • Verbesserungen in der Bruchfestigkeit können für das spiralgeflochtene Nahtmaterial ebenfalls erwartet werden. Bei einem Test zur Bestimmung der verbleibenden Bruchfestigkeit (BSR) 21 Tage nach der Verwendung eines absorbierbaren, auf herkömmliche Weise geflochtenen Nahtmaterials in vivo verbleiben typischerweise 40 - 50 % der Bruchfestigkeit. Eine 15 - 20 %-ige Verbesserung in der BSR kann bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen spiralgeflochtenen Nahtmaterials unter den gleichen Bedingungen erwartet werden.
  • Das gittergeflochtene Nahtmaterial stellt die Fähigkeit bereit, ein Verbund-Nahtmaterial einer hohen Güte herzustellen, in dem man sich die unterschiedlichen Eigenschaften eines Materialtyps für den Zopf und eines anderen Materialtyps für die Kemfäden zunutze macht. Wie zuvor erläutert wurde, ist das gittergeflochtene Nahtmaterial im wesentlichen unempfindlicher für das Problem des core Pop bzw. Heraustreten des Kerns als auf herkömmliche Weise geflochtenes Nahtmaterial, da die Kemfäden über die gesamte Zopfstruktur verteilt sind und sich nicht an einer einzelnen, zentralen Stelle befinden. Es ist gefunden worden, daß sowohl die spiralgeflochtenen als auch die gittergeflochtenen Nahtmaterialien weniger Oberfläche aufweisen, die den Umgebungsbedingungen ausgesetzt ist, und daher weniger Feuchtigkeit ausgesetzt sind als auf herkömmliche Weise geflochtene Nahtmaterialien.

Claims (9)

1. Geflochtenes chirurgisches Nahtmaterial (30), bei dem eine Vielzahl chirurgisch kompatibler Filamente (32) zu einem Zopf verflochten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche der Filamente (32), die auf der Außenseite des geflochtenen Nahtmaterials (30) sichtbar sind, alle im wesentlichen parallel zueinander orientiert sind und in spiralförmigen Mustern um die Außenseite des Nahtmaterials herum verteilt sind.
2. Geflochtenes Nahtmaterial nach Anspruch 1, bei dem die Anzahl der Filamente (32) mindestens 9 beträgt.
3. Geflochtenes chirurgisches Nahtmaterial (70), bei dem eine Vielzahl chirurgisch kompatibler Filamente zu einem Zopf verflochten sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Nahtmaterial eine Vielzahl von miteinander verwobenen Fäden (72, 74, 76) in einer im allgemeinen rechtwinkligen Querschnittskonfiguration zeigt und dadurch, daß die äußeren Fäden des Zopfes in einer winkelförmig versetzten, im allgemeinen parallelen Konfiguration angeordnet sind.
4. Verfahren zum Herstellen eines geflochtenen chirurgischen Nahtmaterials (30) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das Verfahren umfaßt, daß Filamente aus einer Vielzahl von Filamentverteilern (60, 62, 64) verteilt werden und sich alle Filamentverteiler in diesselbe Richtung zu verschiedenen Positionen (40, 42, 44) um eine geschlossene Schleife herum bewegen, wobei ein einzelner Verteiler in der Schleife von seiner derzeitigen Position zu einer späteren Position bewegt wird, die mindestens zwei Positionen von der derzeitigen Position entfernt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Filamentverteiler (60, 62, 64) sich sequentiell um die Schleife herum in derselben Richtung bewegen.
6. Verfahren zum Herstellen eines geflochtenen chirurgischen Nahtmaterials (70) nach Anspruch 3, wobei das Verfahren umfaßt, daß sich Filamentverteiler in drei geschlossenen Wegschleifen (72, 74, 76) bewegen, wobei ein erster (72) und zweiter (74) der Wege im allgemeinen länglich rechteckig sind und einander an einer zentralen Kreuzungsstelle kreuzen, und der dritte (76) der Wege durch die Enden des ersten (72) und zweiten (74) Wegs außerhalb der zentralen Kreuzungsstelle hindurchtritt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem Filamente, die die Enden des ersten (72) und zweiten (74) Wegs kreuzen, sich an den Ecken der rechteckigen Form befinden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem jeder sich bewegende Filamentverteiler wechselweise über und dann unter den Filamenten verläuft, die auf den Wegen verteilt werden, die er kreuzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem mindestens drei Filamentverteiler jeden der Wege kreuzen.
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