DE69016833T2 - Verfahren zum Herstellen von Molybdän-Platinoxyd-Elektroden für thermoelektrische Generatoren. - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Molybdän-Platinoxyd-Elektroden für thermoelektrische Generatoren.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundartikels mit einem dünnen Film aus Molybdän-Platinoxid als Elektrode auf einem Feststoffelektrolyten, welcher Artikel für den Einsatz in thermoelektrischen Generatoren geeignet ist.
  • Thermoelektrische Generatorvorrichtungen wandeln Wärmeenergie einer Wärmequelle direkt in elektrische Energie um. In einer Art eines thermoelektrischen Generators wird die elektrische Energie dadurch erzeugt, daß ein Alkalimetall elektrochemisch auf einem Feststoffelektrolyten ausgebreitet wird. Solche Generatoren, in welchen metallisches Natrium als Arbeitsstoff verwendet wird, sind in den U.S.-Patentschriften No 3,458,356 und 4,510,210 beschrieben und werden allgemein als "Natrium-Wärmemaschinen" bezeichnet (hierin "SHE" - sodium heat engines - genannt). Diese Art von thermoelektrischem Generator wird hierin als Beispiel eines Generatortyps erläutert, in welchem der erfindungsgemäße Artikel vorteilhaft eingesetzt werden kann.
  • Die Natrium-Wärmemaschine weist im allgemeinen einen geschlossenen Behälter auf, der durch einen Feststoffelektrolyten in eine erste und eine zweite Reaktionszone geteilt ist. Flüssiges Natriummetall liegt in der ersten Reaktionszone vor (d.h. auf der einen Seite des Feststoffelektrolyten). In der zweiten Reaktionszone (d.h. auf der anderen Seite des Feststoffelektrolyten) befindet sich eine permeable, elektrisch leitende Elektrode in Kontakt mit dem Feststoffelektrolyten. Während des Betriebes der Vorrichtung wird durch eine Wärmequelle die Temperatur des flüssigen Natriummetalls in der ersten Reaktionszone auf eine hohe Temperatur und dieses dementsprechend auf einen hohen Dampfdruck gebracht, woraus sich eine Natriumdampf-Druckdifferenz über den Feststoffelektrolyten ergibt. Aufgrund dieser hohen Druckdifferenz gibt das elementare Natrium Elektronen an die mit dem metallischen Natrium in Kontakt befindliche negative Elektrode ab, und die dabei entstehenden Natriumionen wandern durch den Feststoffelektrolyten. Nachdem diese Elektronen einen externen Verbraucher passiert haben, neutralisieren sie die Natrium-Kationen an der permeablen Grenzschicht zwischen positiver Elektrode und Feststoffelektrolyt. Elementares Natrium verdampft aus der permeablen Elektrode und wandert durch die zweite Reaktionszelle, in welcher niedriger Druck herrscht, zu einem Niedertemperatur- Kondensator. Das kondensierte flüssige Natrium kann dann in die unter höherem Druck stehende erste Reaktionszone zurückgeleitet werden.
  • In dem hier beschriebenen thermoelektrischen Generatorsystem ist die an der Oberfläche des Elektrolyten, aus dem die Alkalimetallionen austreten, befindliche Elektrode eine positive Elektrode und wird zur Übertragung der elektrischen Ladung von dem äußeren Kreis auf die Alkalimetallionen benötigt. Damit ist der für den Betrieb des Generators erforderliche elektrochemische Kreislauf vollständig. Der Betrieb eines solchen Generators erfordert Elektroden mit besonderen Eigenschaften, von denen einige nur schwer im Einklang miteinander optimiert werden können. So ist es z.B. für einen wirksamen Generatorbetrieb notwendig, daß die positive Elektrode Elektronen von dem elektrischen Verbraucher auf eine breite Elektrolytfläche leitet, und zwar mit geringem elektrischem Widerstand. Gleichzeitig muß die positive Elektrode aber auch den Durchgang der Alkalimetallionen von der Elektrolyt-Elektroden-Grenzschicht, durch die Elektrode, zur gegenüberliegenden Elektrodenfläche gewährleisten, von welcher aus sie dann dem Kondensator zugeführt werden können. Während nun die erste Forderung eher durch dichte dicke Elektroden erfüllt werden kann, die einen niedrigen Widerstand begünstigen, würde die letzte Forderung eher für dünne durchgängige Elektroden sprechen, um den leichten Durchgang des Alkalimetalls durch die Elektrode zu begünstigen. Zusätzlich müssen die Elektroden dem Alkalimetall gegenüber relativ reaktionsneutral sein und einen geringen Dampfdruck aufweisen, so daß in einer Umgebung mit hohen Temperaturen und starkem Unterdruck, in der sie arbeiten, keine Verluste entstehen. Außerdem muß das Elektrodenmaterial einen Wärmedehnungskoeffizienten aufweisen, der in geeigneter Weise zu demjenigen der Elektrolytsubstanz paßt. Dies ist erforderlich, um ein Abblättern der Elektrode von dem Elektrolyten zu vermeiden, wie es sich aus unterschiedlicher Ausdehnung und Schrumpfung des Elektroden- und des Elektrolytwerkstoffes während der Erwärmungs- und Abkühlungszyklen ergeben kann, welchen derartige Systeme im Betrieb ausgesetzt sind.
  • Die U.S.-Patentschrift 4,049,877 von Saillant et al. bezieht sich auf einen thermoelektrischen Generator, in welchem eine Verbesserung den Einsatz eines porösen Metallfilmes als Elektrode beinhaltet, der durch chemische Ablagerung, insbesondere chemisches Aufdampfen, auf dem Feststoffelektrolyten aufgetragen wird. Zu den als zur Verwendung als Elektrode geeignet ausgewiesenen Metallen gehören Molybdän, Wolfram, Chrom, Nickel und Eisen. In der U.S.-PS 4,175,164 lehrt Cole, daß die Oberflächengestaltung von z.B. durch chemische Ablagerung geformten Metallelektroden (wie diejenigen nach dem oben genannten Patent von Saillant et al) dadruch verändert werden kann, daß solche beschichteten Elektroden anschließend oxydierenden Bedingungen, und danach reduzierenden Bedingungen ausgesetzt werden. Cole schlägt vor, daß diese Bedingungen eine Oxydation, eine Reduktion und anschließend eine erneute Ablagerung des bereits aufgetragenen Elektrodenwerkstoffes wie z.B. Molybdän bewirken und die Oberflächengestalt derart verändern, daß diese in erwünschter Weise poröser wird und einen besseren Wirkungsgrad der Elektrode bewirkt.
  • Möglicherweise werden die Natrium-Molybdänverbindungen in Gegenwart von Natrium und Sauerstoff (aus den in diesem Patent beschriebenen Oxydationsbedingungen) in erwünschter Weise an der Oberfläche und in den Poren der Cole-Elektrode gebildet, woraus sich die ausgezeichnete Anfangsleistung der Cole-Elektrode ergibt. Es ist jedoch anzunehmen, daß im Betrieb der Natrium-Wärmemaschine alle an der Molybdänoberfläche und in den Poren der Cole-Elektrode gebildete Molybdänverbindungen rasch verdampfen und eine massive, weniger durchgängige Molybdänelektrode hinterlassen. Es ist anzunehmen, daß der Verlust dieser flüssigen Phasen durch Verdampfen oder Zersetzung innerhalb kurzer Zeit, z.B. wie in Figur 1 gezeigt in 50 - 100 Stunden, zu einem deutlichen Abfall der Ausgangsleistung führt.
  • Die U.S.-Anmeldung mit der lfd. Nr. 166,133 von Schmatz bezieht sich auf einen für den Einsatz in thermoelektrischen Generatoren geeigneten Artikel. Der Artikel setzt sich zusammen aus einer Dünnfilmelektrode, welche Molybdänoxid auf einem Feststoffelektrolyten enthält. Das Molybdänoxid wird durch physikalische Ablagerung von Molybdän in einer wenigstens 10 Vol. % Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre aufgetragen. Diese Elektrode wird, im Gegensatz zu derjenigen nach Cole, als Sauerstoff enthaltend beschrieben, der im wesentlichen gleichmäßig, wahrscheinlich in Form eines Molybdänoxids, über den Großteil der Elektrode verteilt ist. Laut Beschreibung ist diese Elektrode also in der Lage, ihre Leistung über einen relativ langen Zeitraum zu erhalten, insbesondere im Vergleich zur Cole-Elektrode, wie es ebenfalls Figur 1 zeigt.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines für den Einsatz in thermoelektrischen Generatoren geeigneten Artikels geschaffen, welcher Artikel einen Feststoffelektrolyten aufweist, welcher einen Molybdän-Platinoxid enthaltenden Film trägt, und welches Verfahren das Auftragen eines Molybdän-Platinoxid enthaltenden Filmes auf einem Feststoffelektrolyten beinhaltet, und zwar bis zu einer Stärke von 0,5 bis ca. 10 Mikron, wobei besagter Film durch physikalische Ablagerung von Molybdän und Platin in einer wenigstens 10 Volumenprozent Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre stattfindet.
  • Ein solches physikalisches Auftragsverfahren wird vorzugsweise aus einer Gruppe von physikalischen Auftragsverfahren wie z.B. der reaktiven Kathodenzerstäubung (Sputtern), Ionenstrahlzerstäubung oder sog. Ionplating ausgewählt. Diese Elektrode (i) enthält eine im wesentlichen gleichförmige Dispersion von Molybdänoxid und Platin oder Platinoxid in Molybdän oder (ii) besteht im wesentlichen aus Molydänoxid und Platin oder Platinoxid. Der Anteil an Molybdänoxid in der Elektrode hängt von dem Prozentanteil an Sauerstoff in der Atmosphäre und der Erneuerung (Durchsatz) derselben während dem physikalischen Auftrag des Molybdäns ab. Die Art und Dispersion des Platins hängt ebenfalls von den Auftragsbedingungen (Sputterbedingungen) ab. Nachfolgend wird diese gänzlich oder teilweise aus Molybdän-Platinoxid bestehende Elektrode als "Molybdän-Platinoxid-Elektrode" bezeichnet. Eine aus Molybdän, Platin, oder vorzugsweise aus einer Molybdän-Platin-Verbindung bestehende Schicht mit einer Schichtdicke zwischen 10&supmin;&sup9;m und 10&supmin;&sup7;m (10 bis 1.000 Ångström) kann zwischen der Molybdän-Platinoxid-Elektrode und dem Feststoffelektrolyten und/oder auf der Molybdän-Platinoxid-Elektrode vorliegen. Der (die) durch das erfindungsgemäße Verfahren gewonnene Artikel/Elektrode weist die obengenannten Eigenschaften auf, die für thermoelektrische Generatoren wünschenswert sind. Es wird davon ausgegangen, daß in der vorliegenden Erfindung Sauerstoff gleichmäßig in Form einer Molybdänoxidverbindung, höchstwahrscheinlich in Form von MoO&sub3; in den Großteil der Elektrode integriert wird. Ohne sich in der Theorie festlegen zu wollen, kann man weiterhin annehmen, daß das Molybdänoxid der Elektrode vorteilhaft mit dem Natrium der Zelle unter Bildung von Natrium- Molybdänverbindungen in dem Großteil der Elektrode reagiert, wobei diese Molybdänverbindungen bei der Betriebstemperatur der Zelle schmelzen. Solche flüssigen Phasen bieten sowohl einen Leiterpfad für den Diffusionstransport von neutralem Natrium als auch guten Kontakt zwischen Elektrode und Elektrolyt. Es ist außerdem anzunehmen, daß das Platin, das entweder ein Oxid bildet oder in Form von elementarem Platin verbleibt, derart wirkt, daß es Sauerstoffüberschuß aufgrund seiner katalytischen Eigenschaften in der Elektrode bindet und festhält. Weiterhin wird angenommen, daß es beim Verdampfen des Molybdänoxids vorteilhaft Nachschub an Sauerstoff liefern kann. Aufgrund der gleichmäßigen Verteilung des Molybdänoxids in dem Großteil des physikalisch aufgetragenen Elektrodenfilms und aufgrund der Katalysewirkung von Platin mit Sauerstoff kann die Verdampfungsrate der Natrium- Molybdänverbindungen, die sich beim Betrieb der Zelle bilden, erheblich gesenkt werden, womit eine hohe Leistungsabgabe in der Zelle über längere Zeit gewährleistet ist. So hat sich erwiesen, daß Ausführungsformen der nach dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Molybdän-Platinoxid-Elektroden eine bessere Leistungsabgabe bieten und diese Leistungsabgabe im Vergleich über einen längeren Zeitraum beibehalten, als ähnliche Molybdänoxid-Elektroden nach Schmatz. Ausführungsformen der nach dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Molybdän-Platinoxid-Elektroden haben sich in gewünschter Weise als solche erwiesen, die ihre Leistung über mindestens 1.000 Stunden beibehalten. Die in bezug auf den Grund ihrer hohen Leistungsabgabe über einen langen Zeitraum vorgeschlagene Theorie ist nur als eine mögliche Erklärung gedacht, und nicht als eine Beschränkung der Erfindung. Weder das Verständnis noch das Zutreffen der Theorie sind für die praktische Anwendung der Erfindung erforderlich.
  • Ein zusätzlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß sich gezeigt hat, daß die Molybdän-Platinoxid-Elektroden besser an der Oberfläche von Keramikoxidstoffen haften, einschließlich derjenigen, die für den Einsatz als Feststoffelektrolyt in Natrium-Wärmemaschinen bekannt sind, wie z.B. Beta"- Aluminiumoxid. Sofern eine solche Verstärkung gewünscht wird, erlaubt die Verwendung von Molybdän-Platinoxid-Elektroden als Elektrodenwerkstoff eine weitere Erhöhung der Haftung an der Elektroden-Elektrolyt-Grenzschicht und eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit, durch den Auftrag einer Schicht Molybdän-Platin zwischen dem Feststoffelektrolyten und dem Molybdän-Platinoxid. Die Molybdän-Platinoxid-Elektrode bietet eine hohe elektronische Leitfähigkeit bei für solche Generatoren typischen Betriebstemperaturen von 600-1.000 ºC.
  • Außerdem wird die Elektrode durch physikalische Auftragsverfahren aufgebracht, z.B. durch Sputterverfahren, die in vorteilhafter Weise besonders wirtschaftliche und schnelle Mittel für den Auftrag des Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilms sind. Hinzu kommt, daß solche Auftragsverfahren der Elektrode die Herstellung von Elektroden/Elektrolyt-Artikeln mit dünnem Querschnitt und/oder ungewöhnlichen Formen erlauben.
  • Die Erfindung wird nun beispielartig näher erläutert, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen; dabei zeigt:
  • Figur 1: eine graphische Darstellung der Leistungsdichte gegenüber der Betriebsdauer von zwei SHE-Zellen (Natrium- Wärmezellen), die einen Vergleich zwischen einer Molybdän-Elektrode nach der Erfindung von Cole und einer Molybdänoxid-Elektrode nach der Erfindung von Schmatz zeigt;
  • Figur 2: eine graphische Darstellung der Leistungsdichte gegenüber der Betriebsdauer von zwei SHE-Zellen, die einen Vergleich einer nach der vorliegenden Erfindung gewonnenen Molybdän-Platinoxid-Elektrode mit einer Molybdänoxid-Elektrode nach der Erfindung von Schmatz zeigt, wobei in beiden Fällen die Elektroden durch physikalischen Auftrag in einer 37 % Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre (10 cc Durchsatz) hergestellt wurden;
  • Figur 3: eine graphische Darstellung der Leistungsdichte gegenüber der Betriebsdauer von vier SHE-Zellen, bei welchen Molybdän-Platinoxid-Elektroden mit einer Stärke von 3,0 Mikron verwendet werden, welche durch physikalisches Auftragen von Molybdän und Platin in einer 37 % Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre (10 cc Durchsatz) hergestellt wurden, wobei das Platin jeweils 2,5, 5,0, 10,0 und 20,0 Mol-% des Gesamtanteils an Molybdän und Platin ausmacht;
  • Figur 4: eine graphische Darstellung der maximalen Leistungsdichte gegenüber der Betriebsdauer für drei SHE-Zellen mit jeweils 3 Mikron starken Molybdän-Platinoxid-Elektroden, die durch physikalisches Auftragen von Molybdän und Platin (10 Mol-% Platin) in einer jeweils 15 %, 37 % und 62 % (4cc, 10cc und 20cc Durchsatz) Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre hergestellt wurden.
  • Der durch die vorliegende Erfindung gewonnene Artikel umfaßt einen eine Dünnfilmelektrode aus Molybdän-Platinoxid tragenden Feststoffelektrolyten, wobei die Elektrode eine Stärke von 0,5 bis 10 mm aufweist. Im allgemeinen werden Molybdän-Platinoxid-Elektroden mit einer Stärke von 1 bis 3 Mikron auf einem Feststoffelektrolyt bevorzugt, da sie offenbar geeignet sind, entsprechende Stromstärken in den thermoelektrischen Generatoren zu leiten. Der Molybdän-Platinoxid enthaltende Elektrodenfilm wird durch physikalischen Auftrag von Molybdän und Platin in einer wenigstens 10 % (Volumenprozent) Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre auf den Feststoffelektrolyten oder eine nachfolgend noch näher beschriebene Zwischenschicht aufgetragen. Die Elektrode enthält zwischen 5 und 20 Mol-% Platin, ausgehend von dem Gesamt-Molanteil an Platin und Molybdän, vorzugsweise zwischen 7 und 15 Mol-% Platin.
  • Es zeigt sich, daß die Molybdän-Platinoxid-Elektroden mit einer Stärke von 1 bis 3 Mikron, die in einer 10 bis 100 % Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre aufgetragen werden, im allgemeinen einen Oberflächenwiderstand (oft als "Schichtwiderstand" bezeichnet) von weniger als ca. 150 Ohm/Quadrat haben, im allgemeinen liegt der Oberflächenwiderstand zwischen ca. 0,1 und ca. 150 Ohm/Quadrat.
  • Dem Fachmann werden zahlreiche geeignete Verfahren zum physikalischen Auftragen des Elektrodenfilms im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bekannt sein. Ein Beispiel solcher physikalischer Auftragsverfahren ist Reaktionssputtern (Kathodenzerstäubung). Beim Reaktionssputtern "reagieren" Molybdän und Platin mit dem Sauerstoff unter Bildung von Molybdänoxid und Platinoxid, während sie sich auf dem Feststoffelektrolyten absetzen. Beim Reaktionssputtern besteht eine Haupt-Sputterkammer aus einem Vakuumsystem mit einer Gleichstrom-Magnetron-Sputterkathode mit einem Molybdän-Target, auf welche Platinstreifen aufgelegt werden, und an welche eine starke negative Spannung angelegt wird. Die Atmosphäre in jedem der in Verbindung mit der Erfindung verwendeten physikalischen Auftragsverfahren enthält wenigstens 10 Vol.-% Sauerstoff und kann bis zu 100 % Sauerstoff enthalten. Liegen in der Atmosphäre weniger als 100 % Sauerstoff vor, ist das andere Gas der Atmosphäre ein Edelgas, vorzugsweise Argon. Durchflußmesser regeln die Sauerstoff- und, sofern verwendet, Edelgasmenge, die in das System eingeleitet wird. Das Vakuumpumpensystem kann so gedrosselt werden, daß ein Betrieb bei einem vorgeschriebenen, von dem (den) Gas(en) entwickelten Druck möglich ist. Ein geläufiger Druckbereich liegt bei 1,5 bis 5 Millitorr (1 Torr = 133,3 Pa). Der Gasdurchsatz wird entsprechend der Größe der Kammer und der Förderleistung der verwendeten Vakuumpumpenanlage gewählt. Die Argon-Durchsatzwerte für eine Kathodenzerstäuberkammer der Beispiele 1 - 4 mit einem Volumen von 200 Litern sind optimal in einem Bereich zwischen 10 und 28 Normal- Kubikzentimetern pro Minute (sccm); im typischen Fall wird ein Durchsatz von 22 sccm angewandt. In solchen Fällen beginnt der Sputterprozess mit der Einstellung des Edelgasstroms und dem Einstellen des Druckes, worauf die Hochspannung angelegt und die Stromstärke eingestellt wird. Es bildet sich ein Plasma von positiv geladenen Edelgasionen, und die Ionen werden von dem negativ geladenen Target bzw. den Targets (Fangelektroden) angezogen. Das heißt, es können ein einzelner Target mit Molybdän-Platin-Zusammensetzung, Mehrfachtargets oder einzelne Molybdän- und Platin- Targets eingesetzt werden. Die folgende Besprechung bezieht sich auf einen wie oben beschriebenen einzelnen Target oder auf Mehrfachtargets. Danach wird Sauerstoff in das System eingeleitet. Es kommt zu einem Energieaustausch zwischen dem Edelgasion und dem Targetwerkstoff, so daß Molybdän- und Platinatome herausgelöst werden, um bei gleichzeitiger Reaktion mit Sauerstoff auf einem beliebigen Substrat in ihrer Schußlinie wieder abgelagert zu werden. In der vorliegenden Erfindung werden sie auf dem Feststoffelektrolyten abgelagert. Der Feststoffelektrolytartikel wird bis auf einen bestimmten Abstand in die Nähe des Plasmas gebracht. Zur Erzielung eines gleichmäßigen Filmes auf einem ganzen Substrat, z.B. einer Feststoffelektrolytröhre, muß das Substrat in der Regel gedreht werden. Bei Verwendung einer 100 %igen Sauerstoffatmosphäre wären die zur Durchführung des Auftrages vorgenommenen Schritte zu ändern, wie der Fachmann angesichts der vorliegenden Beschreibung leicht erkennt. Reaktionssputter-Verfahren sind in dem Artikel "Reactive sputter Deposition, A Quantitative Analysis" (Reaktionssputtern, Eine quantitative Analyse) von D.K.Hohnke, D.J.Schmatz und M.D.Hurley, in Thin Solid Films, 118, pp. 301 - 310 (1984) beschrieben, auf welchen Artikel hiermit ausdrücklich als Referenz für solche Lehren verwiesen wird.
  • Wenn auch eine physikalische Auftragstechnik, nämlich das Reaktionssputtern, obenstehend näher beschrieben wurde, so bedeutet dies nicht, daß der Auftrag der Molybdän-Platinoxid- Elektrode auf den Feststoffelektrolyten in dieser Erfindung auf Reaktionssputterverfahren beschränkt ist. Andere, für den erfindungsgemäßen Einsatz zum Auftragen der Molybdän-Platinoxid- Elektrode auf den Feststoffelektrolyt geeignete physikalische Auftragsverfahren beschreibt der Text "Deposition Technologies for Films and coatings" (Auftragsverfahren für Filme und Beschichtungen), R.F.Bunshoh (Verfasser), Noyes Publications, Park Ridge, N.J. (USA), 1982, auf den hiermit ausdrücklich zur Bezugnahme im Hinblick auf seine Lehren bezüglich physikalischer Auftragsverfahren verwiesen wird. Weitere, für den Auftrag der Molybdän-Platinoxid-Elektrode auf dem Feststoffelektrolyten geeignete physikalische Auftragsverfahren sind dem Fachmann angesichts der vorliegenden Beschreibung bekannt. So kann die Molybdän-Platinoxid-Elektrode z.B. durch Ionenzerstäubung eines Molybdän-Platin-Targets in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre aufgetragen werden. Ionplating ist noch ein weiteres Verfahren, das zum Auftragen der Molybdän-Platinoxid-Elektrode verwendet werden kann, und umfaßt die Verdampfung von Molybdän und Platin, entweder durch eine Bogenentladung oder einen Elektronenstrahl, in einer Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre. Wenn auch die Molybdän-Platinoxid-Elektrode mittels einer Vielzahl physikalischer Auftragsverfahren aufgetragen werden kann, wie es hier beschrieben ist, werden die Molybdän-Platinoxid-Elektroden am besten durch Reaktionssputtern von metallischem Molybdän und Platin in Gegenwart von Sauerstoff oder Sauerstoff/Argon unter geregeltem Druck auf dem Feststoffelektrolyt aufgetragen.
  • Man geht davon aus, daß wahrscheinlich das größtmögliche in die Elektrode eingebaute Sauerstoffvolumen die größte Lebensdauer ergibt. Solche Elektroden sind die stärksten Elektroden und weisen den höchsten Sauerstoffanteil auf. Besonders starke Filme erfordern jedoch besonders lange Sputterzeiten und bieten keineswegs eine optimale Durchlässigkeit für Natrium durch die Elektrode. Stärken im Bereich von 0,5 bis 10 Mikron können im allgemeinen in wirtschaftlich vertretbaren Zeiten aufgetragen werden und bieten höhere SHE-Leistungen sowie andere, oben beschriebene Vorteile. Eine Stärke von 0,50 Mikron ist das erforderliche Minimum zur Erzeugung einer angemessenen Leitfähigkeit in dem Film, und eine Stärke über 10 Mikron ergibt eine geringere Leistung als die Optimalleistung und wird im Auftragen unwirtschaftlich. Ausführungen von erfindungsgemäß erzeugten Elektroden, die etwa 5 bis 20 Mol-% Platin enthalten, bieten eine deutliche Verbesserung der Leistung, wobei die Optimalleistung im allgemeinen bei 7 bis 15 Mol-% Platin erzielt wird (bezogen auf den Gesamt-Molanteil an Molybdän und Platin). Elektroden, die in zwischen 10 und 100 Vol.-% Sauerstoff enthaltenden Atmosphären hergestellt wurden, zeigen eine deutlich verbesserte Leistung. Es zeigt sich, daß Dünnfilme mit optimaler Leistung solche sind, die durch Auftragen bei einem Sauerstoffgehalt von 25 bis 45 % gebildet werden. Aufgrund der geringeren Zerstäubungsrate bei hohem Sauerstoffgehalt sind dickere Filme wirtschaftlicher bei niedrigeren Sauerstoffanteilen herstellbar. Die Wahl der optimalen Elektrodenstärke und des besten Sauerstoffgehalts der Auftragsatmosphäre zur Erzeugung einer solchen Elektrode liegt angesichts der vorliegenden Beschreibung im Entscheidungsbereich des Fachmannes. Die physikalischen Auftragsverfahren und die Bedingungen dieses physikalischen Auftragens können in einem weiten Bereich variiert werden, wobei gleichzeitig Elektroden erzeugt werden, die einen befriedigenden Generatorbetrieb erlauben.
  • Die Morphologie der aufgetragenen Molybdän-Platinoxid- Elektrodenfilme kann bei gleichzeitiger Beibehaltung der gewünschten Zusammensetzung derselben durch Ändern der obengenannten Parameter weitgehend variiert werden. Es hat sich gezeigt, daß z.B. beim Reaktionssputtern der Druck in Verbindung mit der Temperatur die Struktur des aufgetragenen Molybdän-Platinoxid- Elektrodenfilmes beeinflussen kann, so daß dieser beim Auftrag bei geringeren Betriebsdrücken und höheren Temperaturen dichter gestaltet werden kann, und bei höheren Betriebsdrücken und niedrigeren Temperaturen poröser wird. Des weiteren hat sich gezeigt, daß beim Reaktionssputtern (Kathodenzerstäubung) bei niedrigen Drücken und hohen Temperaturen ein gleichachsiges Gefügewachstum mit kompakter Körnung der Molybdän-Platinoxid-Elektrode bewirkt werden kann, und bei höheren Drücken und niedrigeren Temperaturen ein stengelförmiges oder offen faserförmiges Gefüge (Wachstum senkrecht zur Oberfläche des Feststoffelektrolyten). Man geht davon aus, daß die Stengelstruktur mit hohen Sauerstoffkonzentrationen an den Stengelgrenzflächen für den Transport des Alkalimetalls durch den Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilm leitfähiger wird. Platin in Form eines Oxids oder als reines Element kann sich an den Korngrenzflächen ausscheiden und den Sauerstoff vorteilhaft festhalten. Wenn jedoch auch solche stengeligen Gefüge offenbar zu bevorzugen sind, ist der erfindungsgemäß hergestellte Artikel nicht auf solche stengelartigen Molybdän- Platinoxid-Elektroden beschränkt.
  • Wie bereits erwähnt, kann zwischen dem Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilm und dem Feststoffelektrolyt eine Zwischenschicht aus Molybdän, Platin oder einer Molybdän-Platin-Verbindung vorliegen. Eine solche Schicht kann dazu dienen, die Bindung an der Elektroden-Elektrolyt-Grenzschicht zu verstärken, wenn dies erwünscht ist. Die Schicht kann durch chemische oder physikalische Auftragsverfahren aufgebracht werden, einschließlich der bereits beschriebenen physikalischen Auftragsverfahren für den Auftrag des Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilms, wie der Fachmann angesichts der vorliegenden Offenbarungsschrift leicht erkennt. Wenn eine Zwischenschicht aus Molybdän, Platin oder einer Molybdän-Platin-Verbindung zwischen dem Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilm und dem Feststoffelektrolyt angeordnet wird, wählt man im allgemeinen eine Stärke von ca. 10 bis ca. 1.000 Ångström (1 Ångström = 10&supmin;¹&sup0;m). Eine Beschichtung aus einem beliebigen dieser Stoffe kann auch auf die Oberfläche der Elektrode aufgebracht werden, vorzugsweise mittels physikalischer Auftragsverfahren, um die Haltbarkeit der Oberfläche zu verbessern und die Verdampfung der beim Betrieb in der Elektrode entstehenden Natrium- Molybdän-Verbindungen zu bremsen. Diese Oberflächenbeschichtung kann als Alternative oder zusätzlich zu der oben beschriebenen Zwischenschicht verwendet werden. Wird eine solche Oberflächenbeschichtung verwendet, weist sie im allgemeinen eine Stärke zwischen 10 und 1.000 Ångström auf. Verschieden große Anteile an Molybdän-Platinoxid enthaltende Übergangsschichten können als Ersatz für die dünne(n) Schicht(en) aus reinem Molybdän, Platin oder Molybdän-Platin-Verbindungen eingesetzt werden.
  • Der Feststoffelektrolyt des Artikels kann aus einer breit gefächerten Gruppe von Gläser oder polykristallinen Keramikstoffen gewählt werden, die im Handel erhältlich und dem Fachmann bekannt sind. Zu den Glasarten die bei thermoelektrischen Generatoren mit Alkalimetallen als Arbeitssubstanz verwendet werden können und ungewöhnlich widerstandsfähig gegen den Angriff durch die Alkalimetalle sind, gehören die beiden folgenden Zusammensetzungen: (1) zwischen ca. 47 und 58 Mol-% Natriumoxid, 0 bis ca. 15, vorzugsweise ca. 3 bis ca. 12 Mol-% Aluminiumoxid und ca. 34 bis ca. 15 Mol-% Siliziumdioxid; und (2) etwa 35 bis etwa 65, vorzugsweise etwa 47 bis etwa 58 Mol-% Natriumoxid, 0 bis ca. 30, vorzugsweise ca. 20 bis ca. 30 Mol-% Aluminiumoxid und ca. 20 bis ca. 50, vorzugsweise etwa 20 bis etwa 30 Mol-% Boroxid. Diese Gläser werden in herkömmlichen Glasherstellungsverfahren hergestellt, bei welchen die genannten Bestandteile zur Verwendung kommen und bei Temperaturen um 2700 ºF gebrannt werden.
  • Als Feststoffelektrode wünschenswerte polykristalline Keramikstoffe sind Metall-Di- oder Mehrfach-Oxide. Zu den in thermoelektrischen Generatoren nützlichsten polykristallinen Metall-Di- oder Mehrfach-Oxiden gehören Beta-Aluminiumoxid und allgemein Beta-Natrium-Aluminiumoxid. Es bestehen zwei bekannte Arten kristalliner Beta-Aluminiumoxidstoffe, nämlich Beta-Aluminiumoxid und Beta"-Aluminiumoxid, die beide die gattungsgemäße Beta-Aluminiumoxid-Kristallstruktur bilden, welche verschiedene Schichten von Aluminiumoxid aufweist, die durch aus Al-O Bindungsketten bestehende Schichten auseinander gehalten werden, wobei im Falle von Natrium-Beta- oder Beta"-Aluminiumoxid Natriumionen Gitterplätze zwischen den obengenannten Schichten und Stengeln besetzen. Zu den zahlreichen, als Feststoffelektrolyt geeigneten polykristallinen Beta-Aluminiumoxiden gehören folgende:
  • 1. Normal-Beta-Aluminiumoxid, das aus Verbindungen mit wenigstens 80 Gewichtzprozent, vorzugzweise wenigstens 85 Gewichtsprozent Aluminiumoxid und 5 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 8 bis 11 Gewichtsprozent Natriumoxid gebildet werden. Beta-Aluminiumoxid ist eine kristalline Form, die durch die Formel: Na&sub2;O 11 Al&sub2;O&sub3; dargestellt werden kann. Die zweite kristalline Form, Beta"-Aluminiumoxid, kann durch die Formel: Na&sub2;O 5 Al&sub2;O&sub3; dargestellt werden. Es sei angemerkt, daß die Beta"- Aluminiumoxidform ungefähr doppelt soviel Natriumoxid pro Gewichtseinheit Material enthält, wie die Beta-Aluminiumoxidform. Für den Einsatz als Feststoffelektrolyt wird die kristalline Form des Beta"-Aluminiumoxid bevorzugt. Jede dieser Beta-Aluminiumoxidarten in Kristallform kann leicht durch das für sie charakteristische Röntgen-Beugungsspektrum bestimmt werden.
  • 2. Boroxid, B&sub2;O&sub3;, modifiziertes Beta-Aluminiumoxid, in welchem der Verbindung etwa 0,1 bis etwa 1 Gewichtsprozent Boroxid zugesetzt wurde.
  • 3. Substituiertes Beta-Alumiumoxid, in welchem die Natriumionen der Verbindung ganz oder teilweise durch andere positive Ionen, vorzugsweise Metallionen, ersetzt wurden, z.B. durch Kaliumionen, Bleiionen usw.
  • 4. Beta-Aluminiumoxid, das durch den Zusatz eines geringen Gewichtsanteils von nicht mehr als zweiwertigen Metallionen modifiziert ist, so daß die modifizierte Beta-Aluminiumverbindung einen Haupt-Gewichtsanteil an Aluminium- und Sauerstoffionen und einen geringen Gewichtsanteil Metallionen in einer Kristallgitterverbindung aufweist, in welcher Kationen unter der Wirkung eines elektrischen Feldes in dem Kristallgitter wandern. In einer für den Einsatz in solchen elektrischen Umwandlungsvorrichtungen bevorzugten Ausführungsform sind die nicht mehr als zweiwertigen Metallionen entweder Lithium oder Magnesiumionen, oder eine Verbindung von Lithium und Magnesium, und das Kation ist Natrium. Die Metalle können in die Verbindung in Form von Lithiumoxid oder Magnesiumoxid oder in Form von Gemischen der beiden Stoffe in Mengen eingebracht werden, die von 0,1 bis etwa 5 Gewichtsprozent reichen. Diese Metallionen, z.B. Lithium, werden im allgemeinen zur Stabilisierung des Beta"-Aluminiumoxids in dieser Form zugeschlagen. Andernfalls würde das Beta"-Aluminiumoxid bei hohen Temperaturen dazu neigen, in die Beta-Aluminiumoxidform überzugehen. Für den in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Feststoffelektrolyten wird diese stabilisierte Form des Beta"-Aluminiumoxids bevorzugt.
  • Der Feststoffelektrolyt wird so geformt, daß er sich der Gestaltung des thermoelektrischen Generators anpaßt. In dem vorgenannten Patent von Saillant et al. z.B. ist der Feststoffelekrtrolyt eine an einem Ende geschlossene Röhre. Im allgemeinen haben solche Röhren eine Wandstärke von ca. 1 mm oder weniger. Der Feststoffelektrolyt des Artikels ist jedoch nicht auf eine bestimmte Gestalt beschränkt. Das in dieser Erfindung beschriebene physikalische Auftragsverfahren zum Auftragen des Molybdän- Platinoxid-Elektrodenfilms erlaubt in vorteilhafter Weise den Auftrag von Molybdän-Platinoxid-Elektroden auf Elektrolyte mit ungewöhnlicher Form. Mit dem Aufkommen von Beta-Aluminiumoxiden und anderen keramischen Stoffen mit hoher Gefügefestigkeit sind die Wandstärken solcher Feststoffelektrolyte bis auf 100 Mikron und darunter geschrumpft. Es hat sich gezeigt, daß durch die Reduzierung der Wandstärke des Feststoffelektrolyts der Gesamtwirkungsgrad durch eine Verringerung des Körperwiderstandes verbessert wird.
  • Verfahren zur Prüfung der Leistungsabgabe und des Oberflächenwiderstandes von Elektroden
  • Die Prüfung von Natrium-Wärmemaschinen-Elektroden, wie sie in den folgenden Beispielen ausgeführt wird, beginnt mit dem Einbau einer mit einer Molybdän-Platinoxid-Elektrode überzogenen Elektrolytröhre in eine komplette Natrium-Wärmezelle. Die Leistung der Elektrode wird im allgemeinen dadurch bestimmt, daß das Strom-Spannungs-Verhältnis der Elektrode in Abhängigkeit von der Temperatur bestimmt wird. Elektrische Leiter werden an das in der besagten ersten Reaktionszone der Zelle befindliche metallische Natrium angeschlossen, wobei das metallische Natrium die negative Elektrode bildet, sowie an die Positive Elektrode, welche die den Molybdän-Platinoxid-Film tragende Feststoffelektrolytröhre in der zweiten Reaktionszone beinhaltet. Zwischen diesen beiden Leitern werden ein Stellwiderstand und ein Strommesser in Reihe geschaltet angeschlossen. Durch Verstellen des Widerstandes wird dann der von der Natrium-Wärmemaschine an diese Schaltung gelieferte Strom über einen Bereich von Werten abgetastet, und der Strom in der Schaltung und die Zellenspannung werden entlang der Achsen eines X-Y-Rekorders aufgezeichnet. Danach kann die maximale Leistungsabgabe der Elektrode graphisch durch Untersuchung des I-V- Verhältnisses bestimmt werden. Der elektronische Ebenen- oder "Oberflächenwiderstand" der Elektrode (oft als "Schichtwiderstand" bezeichnet) kann durch die dem Fachmann bekannten herkömmlichen 4-Pol-Verfahren gemessen werden. Die Wertangabe des Oberflächenwiderstandes erfolgt im allgemeinen in der Einheit Ohm pro Quadrat, d.h dem Widerstand zwischen gegenüberliegenden Kanten eines Filmabschnittes mit quadratischem Querschnitt.
  • Die folgenden Beispiele stellen bevorzugte Aspekte der Erfindung dar, sie sind jedoch nicht dazu bestimmt, den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu beschränken.
  • Beispiel 1
  • In diesem Beispiel wurde zum Auftragen eines Molybdän- Platinoxid-Elektrodenfilms auf eine Beta"-Aluminiumoxidröhre eine Reaktionssputterkammer mit Vakuumanlage, eine Gleichstrom-Magnetron-Sputterkanone und ein Molybdän-Target mit 10 % der Targetfläche bildenden Platinstreifen verwendet. Das Sputtern wurde in einer 37 % (Volumenprozent) Sauerstoff und 63 % Argon enthaltenden Atmosphäre unter Einsatz des oben beschriebenen ebenen, 10 Mol-% Platin enthaltenden Magnetron-Targets durchgeführt. In diesem Beispiel wurde unter und auf dem sauerstoffhaltigen Film eine dünne Schicht Molybdän-Platin (10 Mol-% Platin) aufgetragen.
  • Zunächst wurde ein Argondurchsatz von 22 sccm eingestellt, und in einem gedrosselten Vakuumsystem wurde ein Druck von 5,5 Millitorr entwickelt. Es wurde ein Strom von 0,8 Ampere eingestellt, der eine Kathodenspannung von 320 Volt ergab. Die Beta"-Aluminiumoxidröhre wurde in Drehung versetzt, und die die Röhre von dem Plasma trennende Blende wurde geöffnet. Die Röhre wurde 5 Minuten lang (2 Umdrehungen) beschichtet, woraus sich ein Molybdän-Platinfilm (Grundierung) mit einer Stärke von 0,1 um ergab. Sauerstoff wurde bei einem Durchsatz von 10 sccm zugeführt, und das Drosselventil wurde so eingestellt, daß ein Druck von 5,5 Millitorr eingehalten wurde. Aufgrund des gegenseitigen Einflusses der beiden Gase sank der Argondurchsatz auf 17 sccm, woraus sich ein Sauerstoffanteil von 37 Vol-% (Durchflußmenge 10 cc) ergab. Die Spannung wurde auf 480 Volt gesteigert, und der Auftrag wurde so weiter vorgenommen, daß ein 2,5 um starker Molybdän-Platinoxid-Film entstand. Dann wurde die Sauerstoffzufuhr abgedreht, und die Zerstäubung von Molybdän-Platin wurde (bei eingestelltem Drosselventil und auf 320 Volt reduzierter Spannung) weitere 5 Minuten durchgeführt. Bei diesem letzten Schritt wurde auf der Molybdän-Platinoxid-Schicht ein 0,1 um starker Molybdän-Platin-Film hergestellt. Eine Zwischenschicht zwischen der Molybdän-Platin-Schicht und der sauerstoffhaltligen Schicht wurde an jeder Grenzschicht jeweils bei der Zugabe bzw. dem Abdrehen des Sauerstoffes erzeugt. Die Elektrode brachte eine maximale Leistungsabgabe von 0,60 Watt/cm² bei 800 ºC und blieb über einen Zeitraum von 662 Stunden über 0,50 Watt/cm². Figur 2 zeigt die Daten für diese Elektrode gegenüber einer Elektrode mit ähnlicher Zusammensetzung, jedoch ohne Platin. Die Leistungsdichte der Elektrode nach diesem Beispiel ist durchschnittlich etwa 10 % höher, bzw. um 0,05 Watt/cm² stärker als bei der Elektrode ohne Platin, und zwar für den Testzeitraum von 662 Stunden. Die Prüfung hätte durch Wiederauffüllen der Prüfzelle mit Natrium noch weiter durchgeführt werden können.
  • Beispiel 2
  • In diesem Beispiel wird Reaktionssputtern zum Auftragen eines Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilmes auf eine Beta"-Aluminiumoxidröhre mittels der in Beispiel 1 beschriebenen Sputterkammer eingesetzt. Das Sputtern erfolgt in einem Gemisch aus 37 % Sauerstoff und 63 % Argon. Für das Argon wird ein Druchsatz von 22 cm³/mn (sccm) eingestellt, und in dem gedrosselten Vakuumsystem wird ein Druck von 5,5 Millitorr erzeugt. Es wird ein Strom von 0,8 Ampere angelegt, woraus sich eine Kathoden- (Target-) Spannung von 320 Volt ergibt. Sauerstoff wird in einer Durchflußmenge von 10 sccm zugeführt, und das Drosselventil wird so eingestellt, daß ein Druck von 5,5 Millitorr eingehalten wird. Aufgrund des gegenseitigen Einflusses der beiden Gase sinkt der Argondurchsatz auf 17 sccm, woraus sich ein Sauerstoffanteil von 37 Vol.-% (10 cc Durchflußmenge) ergibt. Bei der Zugabe von Sauerstoff wird die Spannung auf 480 Volt erhöht. Die die Röhre von dem Plasma trennende Blende wird geöffnet, und die Röhre wird 2,5 Stunden lang beschichtet, wobei sich eine Filmstärke von 3 Mikron ergibt. Es ist zu erwarten, daß diese Elektrode, die aus Molybdän und 10 Mol-% Platin besteht, eine Anfangsleistung von 0,60 Watt/cm² bei 800 ºC abgibt und noch nach 700 Betriebsstunden eine Leistungsabgabe von 0,5 Watt/cm² zeigt. Die Prüfung kann noch weiter durchgeführt werden, wenn die Prüfzelle wieder mit Natrium aufgefüllt wird.
  • Beispiel 3
  • In diesem Beispiel wird Reaktionssputtern zum Auftragen eines Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilmes mit verschiedenen Platinkonzentrationen von 2,5, 5 und 20 Mol-% auf eine Beta"-Aluminiumoxidröhre mittels der in Beispiel 1 beschriebenen Sputterkammer eingesetzt. Das Sputtern erfolgt im wesentlichen nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren in einem Gemisch aus 37 % Sauerstoff und 63 % Argon, mittels eines ebenen Magnetron-Molybdän-Targets mit entsprechender platinbedeckter Fläche zur Erzeugung eines Platinanteils von 2,5, 5 und 20 Mol-%. Die Leistung dieser Elektroden ändert sich mit der Platinkonzentration der Elektrode, wie aus Figur 3 ersichtlich ist. Die Daten aus Figur 2 bezüglich der Molybdän-Platinoxid-Elektrode wurden für die 10- Mol-%-Platin-Kurve in Figur 3 übernommen. Die optimale Leistung wird hier bei 10 Mol-% Platinanteil bei 37 % Sauerstoff (Durchsatz 10cc) über 470 Stunden erzielt.
  • Beispiel 4
  • In diesem Beispiel wird Reaktionssputtern zum Auftragen von zwei Molybdän-Platinoxid-Elektrodenfilmen auf eine Beta"-Aluminiumoxidröhre mittels der in Beispiel 1 beschriebenen Sputterkammer eingesetzt. Das Sputtern erfolgt entsprechend dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren (10 Mol-% Platin), jedoch in zwei unterschiedlichen Sauerstoffatmosphären, wovon eine 15 Vol.-% Sauerstoff und die andere 62 Vol.-% Sauerstoff enthält (4 und 20 cc Durchsatz). Wie aus Figur 4 ersichtlich ist, zeigen die beiden bei diesen Sauerstoffpegeln gebildeten Elektroden eine vergleichsweise geringere Leistungsabgabe und kürzere Lebensdauer bei 800 ºC, als die bei einem Sauerstoffanteil von 37 % hergestellten Molybdän-Platinoxid-Elektroden (Daten aus Figur 2). Die optimale Leistung wird bei 37 % Sauerstoff (10 cc Durchsatz) bei einer 10 Mol-% enthaltenden Molybdän-Platinoxid-Elektrode für eine Dauer von 662 Stunden erreicht.
  • Beispiel 5
  • In diesem Beispiel wird aktives Ionplating zum Auftragen einer Molybdän-Platinoxid-Elektrode auf eine Beta"-Aluminiumoxidröhre eingesetzt. Die Beschichtung wird in einer Ionplatingkammer mit einem Vakuumsystem und einer Elektronenstrahlvorrichtung durchgeführt. Molybdän und 10 Mol-% Platin werden durch den Elektronenstrahl an einem Molybdän-10-Mol-%-Platin- Target zum Verdampfen gebracht. Der Molybdän- und Platindampf tritt auf seinem Weg zur Beta"-Aluminiumoxidröhre durch eine Gasglimmentladung, die einige der Dampfatome ionisiert. Die Glimmentladung wird dadurch erzeugt, daß an der Beta-Röhre ein hohes negatives Potential (3 kV) angelegt wird und Argon in das gedrosselte Vakuumsystem in der Kammer unter einem Druck von etwa 20 Millitorr eingeleitet wird. Die Röhre wird von in hohem Maße energiereichen Gasionen bombardiert, die die Röhrenoberfläche wirksam reinigen. Danach wird Sauerstoff in die Kammer eingeleitet, so daß sich Molybdän-Platinoxid an der Beta"-Aluminiumoxidröhre ablagern kann. Die Zusammensetzung wird durch das Verhältnis von Sauerstoff zu gesamtem Gasvolumen (Sauerstoff und Argon) bestimmt. Die Elektrode wird bis zu einer Stärke von 3 Mikron aufgetragen. Die erwartete Leistungsabgabe der Elektrode beträgt 0,60 Watt/cm² bei 800 ºC.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung eines für den Einsatz in thermoelektrischen Generatoren geeigneten Artikels, welcher Artikel aus einem einen Film aus Molybdän-Platinoxid tragenden Feststoffelektrolyten besteht, wobei dieses Verfahren das Auftragen eines Molybdän-Platinoxid enthaltenden Filmes bis auf eine Stärke von ca. 0,5 bis ca. 10 Mikron auf einen Feststoffelektrolyten aufweist, wobei besagter Film durch physikalisches Auftragen von Molybdän und Platin in einer wenigstens 10 Volumenprozent Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem der besagte Molybdän-Platinoxid enthaltende Artikel zwischen 5 und 20 Molprozent Platin enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, worin besagtes Molybdän- Platinoxid zwischen 7 und 15 Molprozent Platin aufweist.
4. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 3, worin besagtes Verfahren außerdem das Auftragen einer Schicht eines unter Molybdän, Platin und Molybdän-Platin-Verbindungen ausgewählten Werkstoffes auf besagten Feststoffelektrolyten umfaßt, bevor besagter Molybdän-Platinoxid enthaltender Film auf besagten Feststoffelektrolyten aufgetragen wird.
5. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 4, worin besagtes Verfahren weiterhin das Auftragen einer Schicht eines unter Molybdän, Platin und Molybdän-Platin-Verbindungen ausgewählten Werkstoffes auf besagten Molybdän-Platinoxid enthaltenden Film umfaßt.
6. Verfahren nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, worin besagte Materialschicht eine Stärke zwischen 10&supmin;&sup9; m und 10&supmin;&sup7; m (10 bis 1.000 Ångström) aufweist.
7. Verfahren nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, worin besagter Molybdän-Platinoxid enthaltender Film durch ein physikalisches Auftragsverfahren aufgebracht wird, das unter (i) Reaktionssputtern von Molybdän-Platin in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre, (ii) Ionplating von Molybdän-Platin in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre und (iii) Ionenstrahlzerstäubung von Molybdän-Platin in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre ausgewählt wird.
8. Verfahren nach einem beliebigen der vorangehenden Ansprüche, worin besagter Feststoffelektrolyt Beta-Aluminiumoxid enthält.
9. Verfahren nach einem beliebigen der Ansprüche 1 bis 7, worin besagter Feststoffelektrolyt Beta"-Aluminiumoxid enthält.
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