DE69015843T2 - Cytochrom-C-Gen aus einer Wasserstoffbakterie. - Google Patents

Cytochrom-C-Gen aus einer Wasserstoffbakterie.

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein für Cytochrom-C-552-Protein (im folgenden einfach als C-552 bezeichnet) codierendes Gen, das aus dem hoch thermophilen und obligat-autotrophen Wasserstoffbakterium Hydrogenobacter thermophilus abgeleitet ist, und ein Verfahren zur Herstellung von C-552 unter Verwendung des Gens.
  • Cytochrom-C tauscht rasch Elektronen mit Oxidoreduktasen, wie Cytochromoxidasen und Cytochromreduktasen, aus. Diese Elektronenaustauschreaktionen beruhen auf einer Oxidations-Reduktions-Reaktion des Häm-Eisens. In jüngster Zeit wurden Versuche unternommen, diese Elektronen-Transfer-Reaktionen von Metallproteinen, wie Cytochrom-C, anzuwenden und fortzuentwickeln (z. B. J. Romisch et al., Eur. J. Biochem., 164, 111, 1987). Diese Untersuchungen zielen auf die Entwicklung neuer Materialien, die biologische Materialien oder Elemente imitieren, nämlich Biochips. Man erwartet, daß ein solcher Biochip neue Funktionen haben wird, die von konventionellen Halbleiterelementen nicht erreicht werden könnten. Z. B. würden Biochips nützlich bei der Herstellung einer katalytischen Elektrode mit biomolekularen Funktionen sein. Z. Zt. sind Untersuchungen von Elektronen-Transfer-Systemen, worin Elektronen durch Cytochrom-C-Moleküle übertragen werden, die auf der Oberfläche einer Metallelektrode in Lösung angeordnet sind, in Gange (H.A.O. Hill et al., J. Electroanal. Chem., 217, 141, 1987). Man glaubt, daß die positive Ladung auf einem Lysinrest in der Nachbarschaft des Härn-Cs eine wichtige Rolle bei diesem Elektronentransfer spielt (M.J. Eddowes, J. Am. Chem. Soc., 101, 7113, 1979).
  • Die Ergebnisse der Aminosäuresequenzanalyse legen nahe, daß C-552 eine Anzahl von Lysinresten enthält, und daß viele dieser Lysinreste an der Oberfläche des Moleküls angeordnet sind, da der isoelektrische Punkt von C-552 spezifisch hoch ist im Vergleich zu anderen Proteinen (Y. Sanbongi et al., J. Bacteriol., 171, 65, 1989). Diese Eigenschaften von C-552 ermöglichen einen effizienten Elektronentransfer, welcher C-552 als Elektrodenelement hoch geeignet macht. Ferner ist C-552 dahingehend vorteilhaft, daß es in einer hohen Dichte auf der Oberfläche einer Elektrode akkumuliert werden kann, da es das niedrigste Molekulargewicht unter den Cytochroms-C so weit berichtet, hat. Ferner ist C-552 unter Erhitzen hoch stabil und wird nicht bei 120ºC denaturiert, im Gegensatz zu anderen Cytochroms-C, die bei ca. 80ºC denaturiert werden. Kein bekanntes Cytochrom-C mit Ausnahme von C-552 hat solche erwünschte Eigenschaften (Y. Sanbongi et al., J. Bacteriol., 171, 65, 1989).
  • Pferde-Cytochrom-C ist effektiv bei der Linderung myokardialer Infarkt- und cerebrovaskulärer Erkrankungen, wie cerebraler Blutung und verschiedenen, durch Gewebesauerstoffmangel verursachten Symptomen, z. B. Carbonmonoxidvergiftung und dyspnealen Lungenerkrankungen. Man erwartet, daß C-552, das ein niedrigeres Molekulargewicht und einer höhere Stabilität hat, als ein solches Arzneimittel effektiver sein kann.
  • Man vermutet, daß der Expressionsspiegel von C-552, das ein in der periplasmatischen Fraktion von Hydrogenobacter thermophilus-Zellen vorkommendes Protein ist, bemerkenswert hoch ist (Y. Sanbongi et al., J. Bacteriol., 171, 65, 1989). Daher vermutet man, daß der Promotor, Terminator und das Signalpeptid, die zusammen die Expression von C-552 kontrollieren, hoch effizient sind. Es wird daher nützlich sein, wenn diese Strukturen entschlüsselt werden.
  • C-552 ist ebenfalls nützlich bei der Senkung der Mutagenität von z. B. Nahrungsprodukten. Es wurde berichtet, daß Nahrungsprodukte, insbesondere Kaffeegetränke manchmal mutagen sind. Es wurde ebenfalls berichtet, daß eine solche Mutagenität durch Zugabe einer Peroxidase zu den Nahrungsprodukten vermindert werden kann (JP-PS 62945/1985). Alle bekannten Peroxidasen sind jedoch hinsichtlich ihrer Hitzebeständigkeit ungenügend, und keine bekannte Peroxidase kann ihre Aktivität bei einer so hohen Temperatur wie 80ºC oder darüber für einen Zeitraum von über 24 Stunden aufrechterhalten. Daher treten Probleme bei der praktischen Anwendung solcher bekannter Peroxidasen bei der Herstellung von Kaffeegetränken auf.
  • Andererseits weiß man, daß Cytochrom-C eine Peroxidaseaktivität besitzt. Wie oben beschrieben, ist das erfindungsgemäße Cytochrom-C aus dem Wasserstoffbakterium hoch stabil unter Erhitzung und kann seine Peroxidaseaktivität bei einer hohen Temperatur für einen verlängerten Zeitraum aufrechterhalten. Es ist daher außerordentlich nützlich, das erfindungsgemäße Cytochrom-C einzusetzen, um die Mutagenität von Kaffeegetränken zu eliminieren.
  • Man weiß, daß Wasserstoffperoxid cytotoxisch und carcinogen ist. Erfindungsgemäßes Cytochrom-C kann zur Auflösung von Wasserstoffperoxid unter strikteren Bedingungen und für einen längeren Zeitraum verwendet werden als im Vergleich zu einer konventionellen Peroxidase. Daher können die cytotoxischen und carcinogenen Wirkungen von Wasserstoffperoxid eliminiert werden.
  • Wie oben beschrieben ist C-552 ein Protein mit hervorragenden Eigenschaften. Hydrogenobacter thermophilus jedoch, das ein obligat-autotrophes Wasserstoff-verwertendes Bakterium ist, benötigt Kulturbedingungen bei ca. 70ºC unter Einblasen einer Gasmischung, die Wasserstoff, Sauerstoff und Carbondioxid enthält, in das Medium. Die Kulturtemperatur von ca. 70ºC erhöht die Produktionskesten. Zusätzlich metabolisiert dieses Bakterium keine organischen Materialien, erfordert jedoch Wasserstoff, welcher leicht entzündlich ist. Daher kann die Kultur dieses Bakteriums im großen Maßstab gefährlich sein. Andererseits ermöglicht die Expression von C-552 in einem Wirt, der leichter kultiviert werden kann, die Produktion von nützlichem C-552 im großen Maßstab, falls das für C-552 kultivierende Gen erhalten werden könnte und durch DNA-rekombinante Techniken aufbereitet wird. Wie oben beschrieben ist die Aminosäuresequenz von C-552 bereits bekannt. Es ist jedoch erforderlich, das C-552-Gen zu gewinnen und die Nucleotidsequenz davon zu bestimmen, um die folgenden Probleme zu lösen.
  • (1) Ein Cytochrom-C-Gen eines Procaryonten enthält eine Sequenz, die für das Cytochrom-C-Protein codiert, als auch eine Codesequenz eines Signalpeptids, das eine wichtige Rolle während der Biosynthese des Cytochrom-Cs spielt. Es ist daher unmöglich, die Sequenz dieses Signalpeptids aufgrund der Aminosäuresequenz von C-552 zu bestimmen. Es ist daher notwendig, die Nucleotidsequenz dieses Gens zu entschlüsseln.
  • (2) Die Ergebnisse einer Aminosäuresequenzanalyse eines Proteins enthält oft Fehler. Daher kann die exakte Aminosäurestruktur nicht festgelegt werden, bis die Nucleotidsequenz des C-552-Gens spezifiziert ist.
  • (3) Obwohl die Nucleotidsequenz eines Gens in einigem Umfang aufgrund der Aminosäuresequenz abgeschätzt werden kann, ist es unmöglich die exakte Sequenz des Gens aufgrund der Codon-Degeneration zu bestimmen. Daher wird eine synthetische DNA-Sequenz konsequenter Weise in vielen Fällen nicht effektiv exprimiert.
  • Die Erfindung stellt ein C-552-Gen, Plasmide die das Gen enthalten, rekombinante, durch das Plasmid transformierte Wirtszellen und ein Verfahren zur Herstellung von C-552 unter Verwendung der Wirtszellen zur Verfügung.
  • C-552 wird in vivo zusammen mit einem Signalpeptid synthetisiert. Erfindungsgemäß ist es möglich, das Protein in einem Wirt, wie Hefe, der für Kultur in großem Maßstab geeignet ist, zu kultivieren, wobei das Signalpeptid vorteilhaft eingesetzt werden kann. Man glaubt, daß C-552 in der Zelle in einem signifikant hohen Spiegel exprimiert wird, und es ist daher sinnvoll, die Strukturen des Promotor- und Terminatorregionen von C-552 zu bestimmen, die für die Expression bei einem solch hohen Spiegel verantwortlich sind. Das Signalpeptid und der Promotor sind dahingehend besonders charakteristisch, daß sie auch bei einer hohen Temperatur normal funktionieren können. Sie sind daher geeignet z. B. bei der Expression eines Proteins in einem Organismus, der bei einer hohen Temperatur wächst.
  • Die Aminosäuresequenzen von Cytochrom-C von Procaryonten sind weniger homolog mit denen von Cytochromen-C aus Eucaryonten und hoch verschieden (Dickerson, Scientific American, 242, 137, 1980). Man glaubt, daß die Bedingungen, unter denen C-552, nämlich ein typisches Cytochrom-C von Procaryonten, exprimiert wird, ebenfalls die Expression anderer procaryontischer Cytochroms-C erlauben. Ein Beispiel solcher Cytochroms-C ist das Cytochrom-C3 eines Sulfat-reduzierenden Bakteriums.
  • Um diese Aufgaben wie oben beschrieben zu lösen, haben die Erfinder die Klonierung und die Strukturanalyse des C-552-Gens und die Expression des Gens in Hefe untersucht.
  • Fig. 1 zeigt die Sequenzen synthetischer Sonden und Screenen des C-552- Gens, wie auch der entsprechenden Aminosäuresequenz und der möglichen Codons.
  • Fig. 2A-1 und Fig. 2A-2 zeigen zusammen die Nucleotidsequenz des C-552- Gens einschließlich der Promotorsequenz, der Signalsequenz und der Terminatorsequenz.
  • Fig. 2B zeigt die Nucleotidsequenz der Promotorregion und des C-552-Gens, worin die -35, -10 und SD-Sequenzen unterstrichen sind.
  • Fig. 2C zeigt die Signalsequenz von C-552 und die dafür codierende Nucleotidsequenz.
  • Fig. 2D zeigt die Translationsregion von C-552 und die dafür codierende Nucleotidsequenz.
  • Fig. 2E zeigt die Nucleotidsequenz des Terminators von C- 552, worin ein Palindorm unterstrichen ist.
  • Fig. 3 erläutert kurz die Herstellung von Plasmiden, die bei der Expression von C-552 in Hefe eingesetzt werden.
  • Fig. 4 ist eine grafische Darstellung des Wachstums von Hefen, die C-552-Gen unter Verwendung von Milchsäure als Kohlenstoffquelle exprimieren.
  • Fig. 5 erläutert kurz die Herstellung von Plasmiden, die bei der Expression von C-552 in Eschericha coli eingesetzt werden.
  • Fig. 6A und 6B geben Photographien wieder, die die Ergebnisse des Nachweis von in Hefe und E. coli exprimiertem C-552 unter Verwendung eines Anti-C-552- Antikörpers zeigen.
  • Fig. 7A und 7B zeigen das Apsorptionsspektrum von Cytochrom-C-552 vom Wild-Typ und rekombinantes Cytochrom-C-552 in reduzierter Form.
  • Fig. 8A, 8B und 8C zeigen die CD-Spektren von Cytochrom-C-552 vom Wild- Typ, rekombinantes Cytochrom-C-552 und Pferde-Herz-Cytochrom-C.
  • Die Erfinder haben das C-552-Gen durch rekombinante DNA-Techniken isoliert und die Nucleotidsequenzen des Strukturgens, der Signalsequenz des Promotors und des Terminators ermittelt.
  • Demnach stellt die Erfindung eine für Hydrogenobacter thermophilus-C-552 codierende DNA-Sequenz, die Signalsequenz dafür, die Sequenzen für den Promotor und den Terminator, Plasmide, die diese enthalten, und durch die Plasmide transformierte Wirtszellen zur Verfügung.
  • Die Einzelheiten der Sequenzen werden in obigen Figuren und in den folgenden Ansprüchen wiedergegeben. Dort wo der Begriff "eine Sequenz wird im wesentlichen durch die Formel wiedergegeben" in den Ansprüchen verwendet wird, so bedeutet dies, daß sich die fragliche Sequenz von der spezifizierten Sequenz durch eine oder mehrere Additionen, Deletionen und/oder Substitutionen von Aminosäuren oder Nucleotiden, die manchmal in der Natur stattfinden, jedoch keinen signifikanten Effekt auf den Phenotyp des Expressionsprodukt zeigen, unterscheidet.
  • Das für das C-552-Protein-codierende Gen kann z. B. nach dem folgenden Verfahren erhalten werden. Es wurden zwei Oligonucleotide auf Grundlage der Nucleotidsequenz des Gens, die von der früher berichteten Aminosäuresequenz des Proteins abgeleitet wurde, synthetisiert. Die so erhaltenen Oligonucleotide wurden als Sonden beim anschließenden Klonen des C-552-Gens verwendet. Aus Hydrogenobacter thermophilus-Zellen erhaltene chromosomale DNA wurde mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut, einem Southern-Blotting unterzogen und anschließend unter Verwendung der synthetischen Oligonucleotide hybridisiert. Als Ergebnis der Hybridisierung zeigten die Sonden eine starke Hybridisierung mit einem DNA- Fragment von 2,5 kb, das durch Verdau der chromosomalen DNA mit dem Restriktionsenzym HindIII erhalten wurde. Dieses Fragment wurde gesammelt und in die HindIII-Schnittstelle von pBR327 unter Transformation von Escherichia coli subkloniert. Ein das Fragment-enthaltende Plasmid wurde aus den Transformanten erhalten. Dieses Plasmid wurde mit den oben erwähnten Sonden auf die gleiche Weise wie oben beschrieben hybridisiert. Es wurde eine Transformante erhalten, die eine DNA enthielt, welche zur Hybridierung mit den Sonden fähig war.
  • Diese Transformante hatte ein Plasmid, das die DNA von 2,5 kb enthielt, die mit HindIII ausgeschnitten werden konnte. Behandlung dieses Plasmids mit Restriktionsenzymen und anschließendes Southern-Blotting des verdauten Produktes wurden wiederholt. Im Ergebnis hybridisierten die beiden synthetischen Sonden mit einem DNA-Fragment von 1,1 kb, das von AccI und PstI getrennt wurde. Das Fragment wurde zwischen PstI- und AccI-Schnittstellen des handelsüblichen, von Takaro Shuzo erhältlichen Klonierungs-Plasmids pUC19, subkloniert. Das erhaltene Plasmid wurde als Matrize verwendet und die Nucleotidsequenzen und die Verwendung der synthetischen Nucleotide als Primer bestimmt. Auf diese Weise wurden die Nucleotidsequenzen der codierenden Region, der Signalsequenz und der Promotor- und Terminatorregionen von C-552 bestimmt (Fig. 2A bis 2E).
  • Anschließend wurde die Expression von C-552 in Hefe untersucht. Eine SalI- Schnittstelle wurde unmittelbar nach dem Abbruch-Codon (TAA bei 472 bis 474 in Fig. 2A) des C-552-Gens durch site-specific Mutation hergestellt, um sie in einen Vektor für die Expression einzuführen. Ferner wurde eine EcoRI-Schnittstelle unmittelbar vor dem Start-codon (ATG bei 178 bis 180 in Fig. 2A) oder gegebenenfalls eine EcoRI-Schnittstelle hergestellt und es wurde ein Start-Codon ATG auf die gleiche Weise unmittelbar nach der Signalsequenz hergestellt (von A bei 178 bis c bei 231 in Fig. 2A). Eine dieser so hergestellten beiden DNA-Mutanten hatte eine codierende Region von C-552 zwischen den beiden Restriktionsschnittstellen, die wie oben hergestellt wurden, während die andere die Region zusammen mit der Signalsequenz enthielt. Dann wurden die aus diesen beiden DNAs durch EcoRI- und SalI-Verdau isolierten DNA-Fragmente an einen Hefe-Expressions- Vektor gebunden. Wenn die so erhaltenen Plasmide in einen Hefestamm XS-30-2BΔ CYC1 eingeführt wurden, dem das Iso-1-Cytochrom-C-Gen CYC1 fehlt, und daher nicht auch Milchsäure als Kohlenstoffquelle wachsen kann, konnte die mit einer jeder dieser DNA-Mutanten transformierte Hefe auf Milchsäure als Kohlenstoffquelle wachsen. Die Ergebnisse legen nahe, daß das C-552 anstelle des Iso-1- Cytochrom-C-Elektronentransfersystems der Hefe funktionierte. In anderen Worten, das C-552-tragende Häm-C wurde in der Hefe produziert. Es wurde nicht erwartet, daß die Hefe C-552 exprimieren würde, da es ein procaryontisches Protein ist, sich im Molekulargewicht unterscheidet, und nur geringe Homologie mit den Aminosäuresequenzen zeigt. Man nimmt daher an, daß die Hefe nicht nur C-552, sondern auch jedes Cytochrom-C von Procaryonten wie auch Eucaryonten, z. B. Cytochrom-C3 und Cytochrom-C2 exprimieren kann.
  • Andererseits konnte die für C-552 codierende DNA an einen E. coli-Expressionsvektor gebunden werden und zur Transformation eines E. coli-Stammes verwendet werden. Ein Klon, der die C-552-DNA enthielt, dem jedoch die Signalsequenz fehlte, wurde unter den Transformanten gefunden, der C-552 exprimierte. Das erhaltene rekominante C-552 war mit dem Wild-Typ C-552 von Hydrogenobacter thermophilus hinsichtlich seiner hervorragenden Eigenschaften vergleichbar.
  • Daher wird die von den Erfindern bestimmte Verwendung der Nucleotidsequenz die Produktion rekombinanten C-552 oder Produktion von Proteinen unter Hochtemperaturbedingungen unter Verwendung des Promotors ermöglichen. Ferner erlaubt die Kultur der rekombinanten Hefe die Produktion einer quantitativen Menge von C-552 mit hervorragenden Eigenschaften. Im folgenden wird die Erfindung in Einzelheiten unter Bezugnahme auf die Beispiele beschrieben. Sofern nicht anders angegeben, wurde jedes Experiment gemäß den Maßnahmen wie in "Molecular Cloning" (Maniatis et al., Cold Spring Harbor, 1982) beschrieben, durchgeführt.
  • BEISPIEL 1: Klonieren des C-552-Gens von Hydrogenobacter thermophilus (1) Synthese der Nucleotidsonden
  • Oligonucleotide wurden aufgrund der 7. bis 15. Aminosäuresequenz (Gln-Lys- Gly-Cys-Met-Ala-Cys-His-Asp-) in der Aminosäuresequenz von C-552, die bereits bestimmt wurde, synthetisiert. Daher wurden zwei Gruppen von 17-mer Oligonucleotiden, wie in Fig. 1 gezeigt, d. h., Sonde 1 (5'TGTATGGCNTGTCATGA3') und Sonde 2 (5'CAGAAGGGNTAGTATGGC3') auf einem DNA-Synthesizer System-1 (Beckman) synthetisiert. N bedeutet eine Mischung von G, A, T und C. Die so erhaltenen Nucleotide wurden nach dem von Beckman empfohlenen Verfahren gereinigt.
  • (2) Herstellung von chromosomaler DNA von Hydrogenobacter thermophilus
  • Die chromosomale DNA von Hydrogenobacter thermophilus wurde auf die folgende Weise hergestellt. 2 g Zellen aus einer Kultur wurden in 20 ml STE-Pufferlösung (20 % Saccharose, 10 mM Tris-HCl pH 8,0, 1 mM EDTA) suspendiert, und es wurden 80 mg Lysozym hinzugegeben. Die Mischung wurde bei 37ºC 10 Minuten gehalten. Anschließend wurde Proteinase K unter Einstellung einer Endkonzentration von 50 ug/ml zugegeben, und die Mischung wurde 30 Minuten bei 37ºC belassen. Anschließend wurden 10 % SDS bis zu einer Endkonzentration von 0,5 % zugegeben, und zusätzlich Proteinase K in einer Konzentration von 100 ug/ml. Die Mischung wurde bei 37ºC 30 Minuten belassen. Ein zusätzlicher Anteil von 10 % SDS wurde unter Einstellung einer Endkonzentration von 2 % zugegeben, und die Mischung wurde 60 Minuten bei 50ºC gehalten.
  • Zur so erhaltenen Mischung wurde eine äquivalente Menge von Phenol/Chloroform (Maniatis, Molecular cloning) zugegeben, und die Mischung wurde langsam gerührt und zentrifugiert und anschließend der Überstand gesammelt. Diese Verfahren wurde dreimal wiederholt. Anschließend wurden 2 Volumenanteile Ethanol zugegeben, die Mischung wurde zentrifugiert und die präzipitierte DNA wurde gesammelt.
  • Die DNA wurde in 10 ml einer TE-Pufferlösung (10 mM Tris HCl pH 8,0, 1 mM EDTA) suspendiert und RNase wurde unter Einstellung einer Endkonzentration von 20 ug/ml zugegeben. Die Mischung wurde bei 37ºC 30 Minuten gehalten und gegen die TE-Pufferlösung dialysiert. Die so erhaltene chromosomale DNA-Lösung wurde in den folgenden Tests verwendet.
  • (3) Southern-Hybridisierung
  • Southern-Hybridisierung wurde nach üblicher Weise durchgeführt. Das oben erhaltene chromosomale DNA-Fragment wurde mit dem Restriktionsenzym HindIII verdaut und auf Agarosegel elektrophoretisiert. Anschließend wurde das Gel auf eine Nylonmembran-Hybond-N (Amersham) geblottet. Der Blot wurde dann mit der Sonde 1 oder 2, die mit {γ-³²P}ATP markiert war, hybridisiert. Die hybridisierte Membran wurde dann auf einen Film unter Herstellung eines Autoradiogramms aufgelegt.
  • Die Ergebnisse des Autoradiogramms legten nahe, daß beide Sonden spezifisch mit einem Fragment von 2,5 kb hybridisierten. Auf diese Weise wurde gefunden, daß das C-552-Gen in diesem DNA-Fragment vorlag.
  • (4) Subklonieren
  • Eine Agarosegelfraktion, die das 2,5-kb-HindIII-Fragment enthielt, wurde ausgeschnitten und die DNA hieraus in üblicher Weise gewonnen.
  • Andererseits wurde pBR327, das weit verbreitet als Vektor für Escherichia coli verwendet wird, mit HindIII verdaut, mit alkalischer Phosphotase auf übliche Weise behandelt und anschließend mit Phenol/Chloroform extrahiert. Dieses DNA-Fragment wurde an das obige 2,5-kb-DNA-Fragment mit einer Ligase nach üblicher Weise unter Transformation des Escherichia coli HB101-Stammes geknüpft. Die so erhaltenen 159 Transformanten wurden durch Kolonie-Hybridisierung unter Verwendung der oben erwähnten Sonden gescreent. Auf diese Weise wurden 11 positive Klone erhalten.
  • Jeder dieser 11 positiven Klone wurde in einem Volumen von 2 ml kultiviert, und Plasmid-DNA wurde auf übliche Weise extrahiert. Anschließend wurde diese DNA mit HindIII verdaut und einer Southern-Hybridisierung unterworfen. Als Ergebnis wurde ein Plasmid erhalten, das zur Hybridisierung mit den zwei Sonden in der Lage war. Dieses Plasmid wurde als pT135 bezeichnet. Verdau von pT135 mit geeigneten Restriktionsenzymen und Southern-Hybridisierung wurde wiederholt. Es wurde gefunden, daß ein schließlich erhaltenes AccI-PstI-Fragment von 1,1 kb mit beiden Sonden hybridisierte.
  • Dieses DNA-Fragment wurde mit pUC19, das zuvor mit AccI und PstI verdaut wurde, ligatisiert und zur Transformation von Escherichia coli HB101 verwendet. Das erhaltene Plasmid wurde als pUHTC135 bezeichnet.
  • Das mit dem Plasmid transformierte Escherichia coli wurde Escherichia coli SAM 1306 genannt. Es wurde beim Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science and Technology als FERM p-10546 hinterlegt. Diese wurde in einer Hinterlegung gemäß Budapester Vertrag mit der Hinterlegungsnummer FERM BP 2748 am 1. Februar 1990 umgewandelt.
  • (5) Aufklärung der Nucleotidsequenz
  • Das Plasmid pUHTC135 wurde auf übliche Weise vervielfältigt. Dann wurde das doppelsträngige Dideoxysequenzverfahren unter Verwendung dieses Plasmids als Matrize und Sonde 2 beim Screenen und dem reversen Primer angewandt (Takara Shuzo, Japan) um die Nucleotidsequenz von C-552 zu bestimmen. Das doppelsträngige Dideoxysequenzverfahren wird in Einzelheiten z. B. in "Zoku Seikagaku Jikken Koza: Idenshi Kenkyu Ho I" (Takanami et al., Tokyo Kagaku Dojin) beschrieben. Die so bestimmte Nucleotidsequenz (Fig. 2A) enthielt eine für das Signalpeptid von C-552, die Promotorregion und die Terminatorreagion codierende Region.
  • Die codierende Region einschließlich der Signalregion codierte für 98 Aminosäuren im Bereich vom Start-Codon ATG (Fig. 2A, 178 bis 180), wo die Translation beginnt, bis zum Abbruch-Codon TAA (Fig. 2A, 472 bis 474), wo die Translation beendet wird. Die Aminosäuresequenz von C-552, die zuvor bekannt war, startete von dem 19ten Asparagin (dargestellt durch N in Fig. 2A). Die Sequenz, die diesem Asparagin folgt, stimmt komplett mit der Sequenz C-552 überein (Fig. 2D). Die Aminosäuresequenz vom Aminoterminus bis zur 18ten Aminosäure war eine, die nicht in C-552 enthalten ist. Berücksichtigt man, daß
  • C-552 in der zellulären priplasmatischen Fraktion auftritt, so nimmt man an, daß diese N-terminale Sequenz eine Signalpeptidfunktion ausübt zur Transferierung von C-552 in die periplasmatische Fraktion (Fig. 2C). Es ist kennzeichnend, daß die Translationsregion reich an GC ist.
  • Die 5'-nicht-codierende Region enthielt Sequenzen entsprechend der -35-Region, -10-Region und der SD-Region, die als Promotor für Procaryonten bekannt sind. D. h., dieser Teil ist der Promotor von C-552 (Fig. 2B). Ferner enthielt die 3'-nicht-codierende Region eine Palindromsequenz CAGCGGATTACATCTG, von der man annimmt, daß sie der Terminator ist, der am Abbruch der Transkription von C- 552 (Fig. 2E) beteiligt ist.
  • BEISPIEL 2
  • Das in Beispiel 1 erhaltene C-552-Gen wurde in Hefe exprimiert. JP-PS 37291/1989 gibt die Einzelheiten der Expression eines heterologen Cytochroms-C in Hefe wieder. Die Expression von C-552 wurde nach einem ähnlichen Verfahren durchgeführt. "Site-specific-Mutagenesis" wurde mit einem handelsüblich erhältlichen Mutagenese-Kit (BIO-RAD) durchgeführt. Das verwendete synthetische Nucleotid wurde mit einem DNA-Synthesizer 390A (Applied Biosystems) hergestellt.
  • Ein vom Plasmid pUHTC135 mit HindIII- und XbaI-Verdau abgetrenntes DNA- Fragment von 1,1 kb wurde mit HindIII und XbaI verdautes Plasmid M13m19 ligatisiert und zur Transformation von Escherichia coli MV1190 verwendet. Eine einzelsträngige DNA wurde aus der erhaltenen Transformante präpariert, die ein weißes Plaque bildete. Ein synthetisches Nucleotid A249 (5'CGCCCCGTCGACTTACTTTAT3') wurde mit der einzelsträngigen DNA gepaart und es wurde eine ortsspezifische Mutation unter Verwendung eines von BIO-RAD Co., erhältlichen Mutagenese-Kits induziert, wodurch eine SalI-Restriktionsschnittstelle in der 3'-Seite des Abbruch-Codons des C-552-Gens gebildet wurde.
  • Anschließend wurde eine Mutation unter Verwendung der synthetischen Nucleotide A237 (5'TGTTCATTCATGAATTCGGCAAAG3') oder A238 (5'TCTTCATGAATTCTACCTC3') als Primer unter Verwendung der einzelsträngigen DNA des Rekominanten M13-Phagen als Matrize induziert. Die Mutation durch A237 zielte auf die Bereitstellung einer EcoRI-Schnittstelle unmittelbar nach dem Signalpeptid von C-552 unter gleichzeitiger Einfügung von ATG, d. h. einem Start-Codon. Die die Mutation tragende rekombinante doppelsträngige M13 DNA wurde als M13-12 bezeichnet. Die Mutation durch A238 zielt auf die Bereitstellung einer EcoRI-Schnittstelle unmittelbar vor dem Start-Codon ATG von C-552. Die die Mutation tragende recombinante doppelsträngige M13 DNA wurde als M13-11 bezeichnet. Die Sequenz des eingefügten Teils einer jeden DNA wurde auf üblicher Weise bestimmt und es wurde bestätigte, daß die erwartete Mutation aufgetreten war. Ferner wurde bestätigt, daß sich die Sequenz des C-552-Gens nicht verändert hatte.
  • pYHCC101 (JP-OS 37291/1989) ist ein Shuttle-Vektor zwischen der Hefe und der Escherichia coli wie auch ein Expressionsvektor durch Hefe. Dieses Plasmid wurde ursprünglich unter inländischen Bedingungen unter der Hinterlegungsnummer FERM p-9475 hinterlegt, wobei die Hinterlegung anschließend in eine gemäß Budapester Vertrag gemäß der Hinterlegungsnummer FERM BP-2767 am 23. Februar 1990 umgewandelt wurde. In diesem Plasmid wird ein humanes Cytochrom-C-Gen durch Hefe-Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase-(GPD)-Promotor transkribiert. Das folgende Verfahren wurde durchgeführt, um das C-552-Gen anstelle des humanen Cytochrom-C-Gens einzuführen, um so die Transkription und Expression des C-552- Gens in der Hefe zu ermöglichen. Die C-552-Gen-enthaltenden DNA-Fragmente, die durch Verdau von M13-11 und M13-12 mit EcoRI und SalI erhalten wurden, wurden jeweils mit einem DNA-Fragment von ca. 8 kb, erhalten durch Verdau von pYHCC101 mit EcoRI und SalI ligatisiert und in Escherichia coli HB101 transformiert. Die so erhaltenen Plasmide wurden als pYHTC11 und pYHTC12 bezeichnet. Obwohl beide Plasmide das C-552-Gen enthielten, enthielt das erste eine Signalsequenz im Gegensatz zum letzteren. Fig. 3 beschreibt das Verfahren zur Herstellung dieser Plasmide.
  • Der Hefestamm XS-30-2BΔCYC1 (Matα, trp1, his3, ura3, leu2, cycl::LEU2) wurde mit den obigen beiden Plasmiden transformiert. Anschließend wurde das Wachstum einer Transformante unter Fähigkeit zur Tryptophansynthese im Vergleich zu XS-30-2BΔCYC1 in einem YNEL-Medium (0,67 % Difco-Hefe-Stickstoffbase, 0,05 % Difco-Hefe-Extrakt, 2 % Natriumlactat) das die notwendigen Nährstoffe enthielt (Histidin, Uracil und Tryptophan, falls erforderlich) verglichen. D. h., es wurde jeder Stamm in einem YNEL-Medium, worin Natriumlactat im YNEL-Medium durch 2 % Glukose ersetzt war, vorkultiviert und in das YNEL-Medium mit einer Dichte von 1 % inokuliert, und es wurde das Wachstum und die Absorption bei 660 nm überwacht. Die Ergebnisse sind in Fig. 4 gezeigt. Da dem XS-30-2BΔCYC1 das CYC1 fehlte, welches für Iso-1-Cytochrom-C, ein am Elektronentransfersytem beteiligtes Protein, fehlte, konnte es keine Milchsäure verwerten (eine nicht-fermentative Kohlenstoffquelle) und konnte daher im YNEL-Medium nicht wachsen. Die mit pYHTC11 oder pYHTC12 transformierten Stämme verwerten jedoch Milchsäure und wuchsen, wie in Fig. 4 gezeigt. Diese Fakten weisen darauf hin, daß C-552 (ein heterologes Protein) in der Hefe exprimiert wurde und als Komponente des Elektronentransfersystems funktionierte. Demnach kann C-552 aus Hefezellen durch Kultur der rekombinanten Hefe erhalten werden.
  • Anschließend wurden die Transformanten XS-30-2BΔCYC1 (pYHTCC11) und XS-30- 2BΔCYC1 (pYHTC12) kultiviert. Sie wurden in 400 ml Burkholder-Medium (Burkholder, Am. J. Bot., 30, 206, 1943), enthaltend 2 % Glukose und 1,5 % Natriumacatat als Kohlenstoffquellen, unter intensiven Rühren bei 30ºC kultiviert. Zum Vergleich wurden unter denselben Bedingungen auch XS-30-2B und XS-30-2BΔCYC1 kultiviert. Nach Gewinnung der Zellen wurde jede Transformante in 2 ml Wasser und 1 ml Ethylacetat nach einem Verfahren, berichtet von Sherman et al. (Sherman et al., J. Biol. Chem., 243, 5446, 1968) suspendiert und bei Raumtemperatur über Nacht geschüttelt. Die Suspension wurde anschließend zentrifugiert und die wäßrige Phase gesammelt. Der Cytochromgehalt und der Proteingehalt dieser Fraktion wurden bestimmt. Das Cytochrom-C wurde durch Messung des Absorptionsspektrums im reduzierten Zustand mit einem Spektralphotometer (Hitachi 220A) und auf Basis des molekularen Extrinktionskoeffizienten bei 550 nm (27/mM) bestimmt. Andererseits wurde der Proteingehalt einem BCA-Protein-Bestimmungs-Kit (PIERCE) gemessen. Der Cytochrom-C-Gehalt in der Probe von XS-30-2BΔCYC1 war 0,075 nmol/mg Protein, während der mit pYHTC11 transformierte Stamm einen Gehalt von 0,48 nmol/mg Protein ergab, und der mit pYHTC12 transformierte Stamm ergab einen Gehalt von 0,40 nmol/mg Protein. Da jede der aus pYHTC11 und pYHTC12 erhaltenen Transformanten einen höheren Cytochrom-C-Gehalt zeigte, könnte C-552 hierin exprimiert worden sein.
  • Dann wurde ein Ethylacetatextrakt von einer jeden der obigen Proben einer SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese unterzogen und anschließend wurde ein Western-Blotting durchgeführt. Dann wurde die Expression von C-552 durch Reaktion mit einem Antikörper gegen C-552 aus dem Wasserstoffbakterium geprüft. Anschließend verfuhr man in üblicher Weise. Siehe z. B. Imahori et al. ("Hoku Seikagaku Jikken Koza: Tanpakushitsu no Kagaku", Tokoy Kagaku Dojin, 1987). Es wurde gefunden, daß der Extrakt aus der Transformante von pYHTC12 eine Bande ergab, die mit Anti-C-552 reagierte. Das Molekulargewicht dieser Bande stimmte mit dem vom Wild-Typ-C-552 überein.
  • BEISPIEL 3: Expression von Cytochrom-C-Gen in Escherichia coli
  • Ein das C-552-Gen enthaltenes DNA-Fragment, erhalten durch Verdau von pYHTC11 oder pYHTC12 mit EcoRI und SalI wurde mit einem handelsüblich erhältlichen Expressionsvektor für Escherichia coli, pKK223-3 (Pharmacia) ligatisiert, welcher mit EcoRI und SalI verdaut worden war. In den erhaltenen Plasmiden wurde das C-552-Gen durch den Tac-Promotor von Escherichia coli kontrolliert. Fig. 5 illustriert die Konstruktion dieser Plasmide. Das Plasmid auf pYHTC11 wurde als pKHC11 bezeichnet, während das aus pYHTC12 als pKHC12 bezeichnet wurde.
  • Ferner wurde nach einem das C-552-Gen enthaltende Fragment aus DNA-Fragmenten, die durch Verdau von pKHC12 mit BamHI und ScaI erhalten wurden, gescreent. Dieses Fragment wurde in pUC118 (Takara Shuzo), verdaut mit BamHI und HincII, ligatisiert. Das so gebildete Plasmid wurde als pUK812 bezeichnet. Bei der Konstruktion dieser Plasmide, wurde JM109 als Escherichia coli-Wirt verwendet.
  • 2-ml-Kulturen einer jeder Transformanten JP109 (pKHC11), JM109 (pKKHC12) und JM109 (pUK812) wurden in einem L-Medium hergestellt und anschließend wurde 1 ml Aliquot in 1,2 l eines Mediums enthaltend Nitrat (1 % Glukose, 0,08 % Natriumnitrat, 50 mM Mononatriumcarbonat, 0,01 % Magnesiumsulfat, 0,7 % Monokaliumphosphat, 0,05 % Trinatriumcitrat, 0,1 % Ammoniumsulfat, 1 ug/ml Thiamin, 12 uM Ammoniummolybdat, 1 uM Selensäure, 12 mM Eisencitrat, 0,5 % Bactopepton, pH 7,0) inokuliert, und stationär bei 37ºC 24 Stunden kultiviert. Während dieser Kultur wurde, falls erforderlich, Isopropyl-β-D-thiogalactopyranoxid (IPTG) zur Induktion der Expression in einer Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben. Nach Abschluß der Kultur wurden die Zellen gesammelt und dem folgenden Verfahren unterworfen.
  • Die Zellen wurden homogenisiert und einer SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese unterzogen, worauf sich Western-Blotting anschloß. C-552 auf dem Blot wurde unter Verwendung von Anti-C-552-Antikörper nachgewiesen. Fig. 6 zeigt die Ergebnisse. JM109 (pKHC12, +IPTG) zeigten von den geprüften Transformanten JM109, JM109 (pKHC11, -IPTG), JM109 (pKHC11, +IPTG), JM109 (pKHC12, -IPTG) und JM109 (pKHC12, +IPTG) als einzige eine spezifische Bande an der gleichen Stelle wie die des C-552 vom Wild-Typ. Diese Ergebnisse legen nahe, daß das C-552-Protein in Escherichia coli exprimiert wurde. Es wurde unerwartet festgestellt, daß die Transformanten aus pKHC11, die das Gen einschließlich der codierenden Region für das Signalpeptid von C-552 enthielten, nicht mit dem obigen Antikörper reagierten, während die Transformanten aus pKHC12, die ein Gen ohne jedes Signalpeptid enthielten, als einzige die Expression zeigten. Ferner wurden die Zellen von JM109 (pKHC12, +IPTG) fraktioniert, und C-552 in den Zellen lokalisiert. C-552 wurde im Cytoplasma gefunden.
  • Um den Expressionsspiegel von C-552 zu überprüfen, wurden die auf die obige Weise kultivierten Zellen in einer French-Presse aufgebrochen, und die Protein- und Cytochrom-C-Spiegel in der löslichen Fraktion gemessen. Der Gehalt an C-552 in JM109 (pKHC12, +IPTG) und JM109 (pUK812, +IPTG) belief sich auf ca. 0,4 % des Gesamtproteingehalts.
  • Das rekombinante C-552 wurde anschließend aus JM109 (pUK812, +IPTG) Zellen, nach einem bekannten Verfahren (Y. Sanbongi et al., J. Bacteriol., 171, 65, 1989) isoliert.
  • BEISPIEL 4: Eigenschaften des rekombinanten Cytochroms-C-552
  • Das Absorptionsspektrum, die Hitzestabilität und die enzymologischen Eigenschaften des gereinigten C-552 stimmt mit denen vom Wild-Typ überein. Im folgenden werden die Eigenschaften des gereinigten C-552 beschrieben.
  • EIGENSCHAFTEN VON REKOMBINANTEN CYTOCRHOM-C-552
  • Fig. 7 zeigt den Vergleich der Absorptionsspektren des rekombinanten Cytochrom-C-552 im reduzierten Zustand das so gereinigt wurde, mit dem des Wild-Typ- Cytochrom-C-552. Wie aus Fig. 7 hervorgeht, stimmten die beiden Absorptionsspektren miteinander überein. Man weiß sehr gut, daß das Absorptionsspektrum von Cytochrom-C die höhere Struktur des Moleküls wiederspiegelt. Daher hatte das rekombinante Cytochrom-C-552 die gleiche Struktur wie das Cytochrom-C-552 vom Wild-Typ, obwohl das erstere einen Methioninrest in dem Aminoende trug.
  • Ferner wurde der Zirkulardichoismus (DC) des rekombinanten Cytochrom-C-552 bestimmt, um seine Struktur zu bestimmen. Die Bestimmung des CDs ermöglicht die Abschätzung der Sekonderstruktur eines Proteinmoleküls. Cytochrom-C-552 wurde in 10 mM KH&sub2;PO&sub4;-NaOH (pH 7,0) unter Einstellung einer Konzentration von 50 ug/ml gelöst. Dann wurde das CD-Spektrum bei 210 bis 250 nm mit einem automatisch aufzeichnenden Spektralpolarimeter JASCO Modell J-20 (Nippon Bunko, Japan) gemessen. Getrennt davon wurde in Teil der Cytochrom-C-Lösung in einem Autoklaven bei 120ºC für 10 Minuten behandelt und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt. Das CD-Spektrum dieser Lösung wurde ebenfalls aufgenommen. Fig. 8 zeigt die Ergebnisse, wonach A das CD-Spektrum, aufgenommen vor dem Autokalvieren, während das B das CD-Spektrum, aufgenommen nach dem Erhitzen, ist. Aus Fig. 8 geht hervor, daß das rekombinante C-552 die gleiche Struktur wie das C-552 vom Wild-Typ hat, und ferner daß weder das rekornbinante C-552 noch das Wild-Typ-C-552 irgendeiner Veränderung in der Struktur durch das Autoklavieren unterworfen ist. D. h., daß durch das rekombinante Verfahren erhaltene C-552 hoch stabil beim Erhitzen ist, welches aus industriellen Gesichtspunkten vorteilhaft ist. Im Gegensatz hierzu zeigte Pferde-Cytochrom-C eine deutliche Veränderung des CD-Spektrums nach dem Autoklavieren, was den Schluß nahelegte, daß es vollständig denaturiert wurde.
  • BEISPIEL 5: Analyse der Aminosäuresequenz des rekombinanten Cytochrom-C
  • Die Aminosäuresequenz im Aminoende des rekornbinanten C-552 wurde mit einem Gasphasensequenzator analysiert (Applied Biosystems). Die folgende Sequenz wurde ermittelt:
  • Met-Asn-Glu-Gln-Leu-Ala-Lys-Gln-Lys-Gly-.
  • Diese Sequenz stimmte mit der Amino-terminalen Sequenz vom Wild-Typ-C-552 überein, mit Ausnahme, daß ein Methioninrest an das Aminoende angefügt wurde. Das Vorliegen des Methioninrests zerstörte nicht die bevorzugten Eigenschaften von C-552. Man nimmt daher an, daß das hierin beschriebene Verfahren die ökonomische Produktion in großer Menge von rekombinanten C-552 ermöglicht. Auf den hier verwendeten Promotor und Escherichia coli-Wirt wird nur auf die Beispiele verwiesen, und die Expression kann unter Verwendung anderer Promotoren und Wirte durchgeführt werden.
  • Das Hydrogenobacter thermophilus C-552-Gen wurde kloniert und seine Nucleotidsequenz aufgeklärt. Ferner wurde dieses Gen mit Expressionsvektoren von Hefe verbunden und in Hefe-Wirte eingeführt, die Milchsäure nicht verwerten konnten. Als Ergebnis wurde die Fähigkeit zur Verwertung von Milchsäure wieder hergestellt, und der Gehalt an Cytochrom-C war erhöht. D. h. C-552 wurde in der Hefe exprimiert. C-552 wurde ebenfalls in E. coli unter Verwendung von E. coli-Expressionsvektor exprimiert. Das an diesen rekombinanten Mikroorganismen produzierte rekombinante C-552 zeigte hervorragende Eigenschaften, die mit denen von authentischem C-552 übereinstimmen. In ähnlicher Weise wird es möglich sein rekombinantes C-552 von vielen anderen Wirts-Mikroorganismen herzustellen. Daher kann eine große Menge von C-552 ohne Schwierigkeit durch DNA-rekombinante Techniken erhalten werden. Zusätzlich kann die Hefe nicht nur Cytochrome-C von Eucaryonten, sondern auch solche eines Procarytonen mit unterschiedlicher Struktur exprimieren.
  • Ferner wurden die Strukturen des Promotors, des Terminators und des Signalpeptids, welche durch ihre Fähigkeit zur Funktion bei hoher Temperatur charakterisiert sind, aufgeklärt.

Claims (4)

1. Escherichia coli-Wirtszelle, transformiert mit einem Plasmid, das eine für thermostabiles Cytochrom-C-552 codierende DNA enthält, worin die Nucleotidsequenz der DNA, welche in die Wirtszelle transformiert ist, durch die folgende Sequenz oder eine konservative Addition, Deletion oder Substitution davon, welche den Phenotyp des Expressionsprodukts als thermostabiles Cytochrom- C-552 nicht beeinträchtigt, dargestellt wird:
2. Hefe-Wirtszelle, transformiert mit einem Plasmid, das für thermostabiles Cytochrom-C-552 codierende DNA enthält, worin die Nucleotidsequenz der DNA, welche in die Wirtszelle transformiert ist, dargestellt wird durch die folgende Sequenz, oder eine konservative Addition, Deletion oder Substitution davon, welche den Phenotyp des Expressionsprodukts als thermostabiles Cytochrom-C-552 nicht beeinträchtigt:
3. Verfahren zur Herstellung von C-552, umfassend die Schritte: Kultur der Wirtszelle gemäß Anspruch 1 oder 2 und Gewinnung und Reinigung von den kultivierten Zellen exprimierten C-552.
4. Verfahren nach Anspruch 3, worin die Wirtszelle unter aeroben Bedingungen kultiviert wird.
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