DE69013145T2 - Abwasserentkeimung mittels einer Kombination von Bioziden. - Google Patents

Abwasserentkeimung mittels einer Kombination von Bioziden.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Desinfektion des Abflusses von Abwasserbehandlungsanlagen mit einer bioziden Kombination von einem α-halogenierten Amid und Chlor.
  • Der Ausdruck "Desinfektion", angewendet auf kommunale Abwässer, bezieht sich auf eine Verringerung der Population pathogener Organismen, im allgemeinen Bakterienspezies. Da es bekannt ist, daß mehrere verschiedene Bakterienspezies in Abwasser vorliegen, wird ein Indikatororganismus, für welchen spezifische Nachweisverfahren erhältlich sind, verwendet um Desinfektion nachzuweisen, wie etwa das Bakterium Escherichia coli, welches bekanntermaßen in menschlichen Fäkalien vorkommt. Der Abfluß von Abwasserbehandlungsanlagen (WWTP) wird als "desinfiziert" betrachtet, wenn die Anzahl von Indikatororganismen pro Volumen Abfluß auf oder unter eine vorliegende Gesundheitsrichtlinie fällt, welche typischerweise durch Regierungsstellen (governmental agencies) aufgestellt wird. Eine typische Gesundheitsrichtlinie (health guideline) kann eine tägliche Untersuchung auf fäkale coliforme Bakterien erfordern und kann Grenzen zur Auflage machen, wie etwa "weniger als 200 pro 100 ml Abfluß" für das geometrische Mittel von 30 Untersuchungstagen und wie etwa "weniger als 400 pro 100 ml Abfluß" für das geometrische Mittel von 7 Tagen derartiger Untersuchungen.
  • Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Chlor weithin verwendet um Abwasser zu desinfizieren. Obwohl mehrere Chlor freisetzende Chemikalien verwendet werden können um dies zu erreichen, ist ein typischeres Verfahren Chlorgas direkt dem Abwasser zuzusetzen. Dies ist herkömmlicherweise eine der letzten oder die letzte Behandlung in einer kommunalen WWTP.
  • Es muß ausreichend Chlor zugegeben werden, um den "Chlorbedarf" des zu behandelten Wassers zu erreichen. Wenn Chlor in niedrigen Konzentrationen zu Abwasser gegeben wird, tritt eine rasche Reaktion mit verschiedenen organischen Spezies ein, einschließlich natürlich auftretender Chemikalien, wie etwa Fulvo- und Huminsäuren. Die Anfangsmenge Chlor, welche auf diese Art und Weise reagiert, wird als dem Chlorbedarf genügend bezeichnet. Der Bedarf von verschiedenen Wässern variiert abhängig von den Mengen vorliegender organischer Spezies. Wenn der Bedarf einmal gedeckt ist, führt eine Zugabe von mehr Chlor zu einem Chlorrestgehalt, welcher durch verschiedene analytische Mittel nachweisbar ist. Es ist der Chlorrestgehalt, welcher als ein oxidierendes Biozid verfügbar ist, um das Wasser zu desinfizieren. Die Höhe des Chlorrestgehalts, welcher erforderlich ist, um WWTP-Abfluß zu desinfizieren, variiert von einer Anlage zur anderen und innerhalb derselben Anlage aufgrund von Veränderungen in dem spezifischen zu behandelnden Abwasser. Einige Anlagen können mit einem Chlorrestgehalt von 0,1 Teilen pro Million (ppm) desinfizieren, während andere größere als 2,0 ppm erfordern können. Typische Chlorrestgehalte, welche zur Desinfektion erforderlich sind, würden im Bereich von 0,3 bis 1,0 ppm liegen.
  • Bis vor kurzem waren Chlorrestgehaltgrenzen relativ hoch und Anlagen hatten im allgemeinen keine Probleme die Desinfektion aufrechtzuerhalten. Jedoch legen es nun Gesundheits- und Sicherheitsbetrachtungen nahe, daß Chlorrestgehalte kontrolliert und begrenzt werden. Spezifische Besorgnisse über Chlor stammen aus der Fischtoxizität, Vermeidung der Zone, in welcher Chlor freigesetzt wurde durch Fische, Bildung von Chloraminen (Reaktionsprodukte von Chlor und Ammoniak, welche ebenfalls für Fische toxisch sind und welche länger persistent sind als Chlor) und Bildung von halogenierten Methanen als Ergebnis einer Chloraddition. Als Ergebnis dieser Besorgnisse wurde nun durch viele Regierungsgesundheits und -Sicherheitsbehörden vorgeschlagen, daß die früher akzeptierten Chlorrestgehalte von 1,0 ppm deutlich reduziert werden, vorzugsweise auf 0,036 ppm. Nicht alle WWTPs, jedoch die meisten wären nicht in der Lage mit Chlorrestgehalten unter 0,036 die Anforderungen hinsichtlich einer Desinfektion zu erfüllen.
  • Bei einem Versuch den Gehalt von Chlor in dem Abfluß zu reduzieren, verwenden einige WWTPs Schwefeldioxidzuführungssysteme. Wenn Schwefeldioxid zu dem Abfluß gegeben wird, so wird es mit dem Restchlor rasch reagieren und bewirken, daß der meßbare Rest auf das nicht nachweisbare abnimmt. Es gibt zahlreiche Nachteile dieser Technik, welche die Kosten des Installierens des Zuführsystems, die Kosten für Verbrauchschemikalien, die Ausgaben für Betrieb und Wartung, die möglichen Effekte auf die Chemie des Abflusses, die Meldeanforderungen für Lecks und das relative Fehlen von Daten über den Umwelteinfluß von Schwefeldioxid umfassen.
  • Ultraviolett-Desinfektion und Ozonisierung als Mittel zur Desinfektion wurden auch vorgeschlagen. Obwohl beide theoretisch möglich sind, hat sich keines als verläßlich in WWTPs erwiesen. Darüber hinaus sind die Kosten der beiden Techniken sehr hoch, was bei beiden zu sehr hohen Kapitaleinsätzen und hohen Betriebs- und Wartungskosten führt.
  • Schönungsteiche wurden ebenfalls als ein Mittel vorgeschlagen um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Diese sind lediglich Rückhaltebecken, in welchen Abwasserabfluß für eine bestimmte Zeitspanne nach der Desinfektion der Umgebung ausgesetzt wird und der Restchlorgehalt kann natürlich abgeführt werden. Die Verwendung dieser Technologie erfordert beachtlichen Raum, was den Kauf von Land erforderlich machen könnte. Zusätzlich ist die Installation eines Schönungsteiches sogar für kleine WWTP teuer. Dieses Verfahren wird auch zum erneuten Wachstum von Bakterien vor der Abgabe des Abflusses führen.
  • Daher wird ein Verfahren benötigt, welches es WWTPs erlauben würde die Zugabe von Chlor auf einen Punkt zu reduzieren, bei welchem Chlorrestgehalte akzeptabel wären um Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltanliegen zu erfüllen, während simultan die erforderlichen Desinfektionsgrade aufrechterhalten werden.
  • Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Desinfektion von Abwasser, umfassend das Kontaktieren des zu desinfizierenden Abwassers mit einer wirksamen Menge Chlor um einen Restgehalt von 0,005 bis 0,05 mg/l vorzusehen und Kontaktieren des chlorbehandelten Abwassers mit einer wirksamen Menge 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid (DBNPA) um das Abwasser zu desinfizieren. Eine bevorzugte wirksame Menge DBNPA ist 0,07 bis 0,5 mg/l.
  • DBNPA ist ein wirksames Biozid, welches sich rasch zu Kohlendioxid, Bromidionen und Ammoniak abbaut. Wegen dem raschen Abbau von DBNPA ist es ein umweltverträglicher Material als Chlor.
  • Die Verwendung von Chlor und DBNPA zur Abwasserdesinfektion erlaubt eine wesentliche Verringerung der Chlorverwendung mit einer damit einhergehenden Verringerung von Restchlorgehalten, während vorstehend beschriebene Desinfektionsgrade aufrechterhalten werden. Dies wird verwirklicht mit minimalem Kapitalaufwand und minimalen Betriebsausgaben.
  • Figur 1 ist eine 3-dimensionale Graphik, welche die Desinfektion des Ablaufs einer WWTP durch eine Kombination von DBNPA und Chlor zeigt.
  • Figur 2 ist eine Graphik, welche die monatlichen Daten der West Bay County, Michigan-Abwasserbehandlungsanlage über eine 9-Monatsperiode zeigt im Hinblick auf Fäkal-Coliform- Zählungen, biologischen Sauerstoffbedarf (BSB) und suspendierte Feststoffe bei Verwendung von 0,1 mg/l DBNPA mit Restchlor.
  • Figur 3 ist eine Graphik, welche den durchschnittlichen täglichen Chlorverbrauch in der Abwasserbehandlungsanlage von West Bay County, Michigan zeigt, sowohl vor als auch nach der Verwendung von DBNPA.
  • In der Praxis dieser Erfindung wird Chlor zu dem Abwasser gegeben beim Eintritt in eine Kammer, welche eine Kontaktzeit, wie in Figur 1 dargestellt, vorsieht. Der Chlorgehalt wird typischerweise so eingestellt, daß am Ende der Kontaktzeit ein möglichst niedriger Restgehalt erhalten wird, d.h. so niedrig wie er routinemäßig gemessen werden kann. Der Rest muß größer sein als 0 um den "Chlorbedarf" zu erfüllen. Kontinuierliches On-Line-Untersuchen des Chlorrestgehaltes ist gegenüber periodischer Probenahme bevorzugt.
  • Beste Ergebnisse werden erhalten, wenn das Chlor rasch in dem Abwasser verteilt wird. Angemessenes Mischen kann durch eine konventionelle Ausstattung, wie etwa Pumpen, bereitgestellt werden.
  • Das DBNPA wird so bald wie möglich zugegeben und zu einem Zeitpunkt, nach welchem dem Chlorbedarf erreicht wurde. Wieder ist ein rasches Mischen bevorzugt. Zum Beispiel kann eine Mischpumpe nahe der DBNPA-Zuführungsstelle angeordnet werden. Wenn dem Chlorbedarf nicht entsprochen wurde vor der DBNPA- Zugabe, dann wird der Abbau von DBNPA beschleunigt und zusätzliches Produkt wird erforderlich sein um die Desinfektion zu vervollständigen.
  • Der Mechanismus zur Zuführung von Chlor in ein Abwasserbehandlungssystem ist in der Industrie allgemein bekannt. Die Zuführung von DBNPA kann durch eine geeignete Pumpe ausgeführt werden, z.B. durch eine Dosierpumpe für Chemikalien und Röhren, welche aus gegenüber DBNPA inerten Materialien gefertigt sind.
  • In WWTPs, in welchen der Fluß nicht konstant ist, ist es bevorzugt, daß die Zuführgeschwindigkeiten von Chlor und DBNPA zum Fluß proportional sind. Der Chlorfluß sollte beobachtet und entsprechend der Notwendigkeit eingestellt werden um einen kaum nachweisbaren Restgehalt aufrechzuerhalten.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist unter den meisten klimatischen und betrieblichen Bedingungen, mit welchen es typischerweise verbunden ist, wirksam. Zum Beispiel ist die vorliegende Erfindung wirksam bei Temperaturen im Bereich von -20ºF (-28,9ºC) bis 105ºF (40,5ºC) und bei allen pH-Bereichen, welche herkömmlicherweise in WWTPs auftreten.
  • Die wirksamen Konzentrationen von DBNPA liegen, wenn es in Verbindung mit Restchlor verwendet wird, im Bereich von 0,07 bis 0,5 mg/l. Vorzugsweise werden von 0,10 bis 0,20 mg/l DBNPA mit Chlorrestgehalten im Bereich von 0,05 bis 0,005 mg/l verwendet. Hohe Werte des biologischen Sauerstoffbedarfs (BSB) oder suspendierte Feststoffe können höhere DBNPA-Gehalte erfordern.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, sollen aber nicht als begrenzend für diese ausgelegt werden.
  • Beispiel 1 Abwasserdesinfektion mit Gemischen von DBNPA und Chlor
  • Die Anlage von West Bay County, Michigan, ist eine Anlage mit 4 Millionen Gallonen pro Tag (mgd) (0,175 m³/s), welche die Bay City umgebenden Kommunen versorgt. Der Zulauf ist hauptsächlich Abwasser von Haushalten, wobei ein Kartoffelchiphersteller über das Jahr gesehen die größte Quelle für industrielles Abwasser ist. Während den Wintermonaten liefert eine Zuckerrübenmühle das meiste des industriellen Abwassers. Die Anlage verwendet eine primäre und sekundäre Behandlung, gefolgt von einer Desinfektion. Die Desinfektion wurde bisher mit Chlor alleine durchgeführt und es war ein Restgehalt von 0,6 mg/l notwendig um die fäkalen Coliforme angemessen zu kontrollieren. Die Chlorkontaktkammer sieht etwa 20 Minuten Kontaktzeit vor, obwohl ein Kanalbildungseffekt einen geringen Durchbruch nach 10 Minuten zuläßt. Desinfektion ist über das ganze Jahr erforderlich aufgrund der Nähe des Auslasses zu Trinkwasserquellen für den Kreis. Die Desinfektionskriterien sind ein geometrisches Mittel der Fäkal-Coliform-Zählung von weniger als 200 pro 100 ml über eine 30-Tage Zeitspanne und weniger als 400 pro 100 ml über eine 7-Tages Zeitspanne. Fäkal-Coliform-Zählungen wurden durch herkömmliche Verfahren bestimmt.
  • Um die Wirksamkeit der DBNPA-und-Chlorkombination zu bestimmen, wurden Anfangsbereichesfindungsstudien auf einer Seite der zweiseitigen Kontaktkammer durchgeführt. Der Gesamtchlorrestgehalt (wie durch amperometrische Titration von Schöpfproben (grab samples) bestimmt) wurde über eine Zeitspanne von 4 Stunden durch Verringerung der Zufuhrrate erniedrigt. Eine Beladung, welche 300 Gallonen (1,14 m³) 20 prozentiges DBNPA enthielt, wurde nahe der Kontaktkammer angeordnet. Die Zuführung wurde durchgeführt durch Anordnen einer chemischen Dosierpumpe mit einstellbarer Geschwindigkeit, welche durch eine flexible Röhre mit der Beladung verbunden war. PVC-Röhren wurden verwendet um eine Leitung von dem Pumpenausgang mit einer Stelle in der Kontaktkammer, unmittelbar nach den Chlorverteilereinrichtungen, zu verbinden. Um ein rasches Mischen sicherzustellen wurde eine Tauchpumpe mit einer halben Pferdestärke in der Kammer, nahe dem Ausgang der DBNPA- Zuführung, aufgehängt. Die Pumpe wurde kalibriert, 0,2 mg/l DBNPA bei dem nominalen Fluß von 2 mgd (0,088 m³/s) durch diese Seite der Kontaktkammer zu liefern. Jede Woche wurde die Zuführrate um ungefähr 10 Prozent erniedrigt bis die Zuführung 0,1 mg/l war. Aufgrund von Schwankungen im tatsächlichen Fluß durch die Anlage wurde die Zuführung von DBNPA von 0,07 mg/l auf 0,27 mg/l im Verlauf der Versuchsdauer variiert. Der Chlorrestgehalt wurde ähnlich variiert und wurde während dieser Studie manuell eingestellt um einen möglichst niedrigen aber über 0 liegenden Rest aufrechtzuerhalten. Mindestens zweimal täglich wurden am Ende der Kammer Schöpfproben zur Bestimmung des gesamten restlichen Chlors und der Fäkal- Coliform-Zählungen genommen. Etwa 1 Monat während der Studie wurde der gesamte Ablauf der Anlage auf die Seite der Kontaktkammer geleitet, welche DBNPA und Chlor verwendete, wobei der Fluß effektiv verdoppelt und die Kontaktzeit halbiert wurde. Im allgemeinen führte dies insgesamt zu einer Verbesserung der Desinfektion. Dies war höchstwahrscheinlich auf das verbesserte anfängliche Mischen des chlorierten Abflusses mit DBNPA zurückzuführen.
  • Zusätzlich wurde während der ersten beiden Monate ein Flüssigchromatograph aufgebaut und verwendet um das DBNPA im Ablauf zu überwachen. Es wurden entweder zwei- oder viermal täglich (zu allen Tages- und Nachtzeiten) Proben genommen. Die Nachweisgrenze des Verfahrens variierte in Abhängigkeit von der Ablaufqualität von 0,1 bis etwa 0,2 mg/l. Zu keiner Zeit während der Studie war DBNPA im Ablauf nachweisbar.
  • Über 5 Monate wurden Daten gesammelt, mit DBNPA- Konzentrationen, welche sich von 0,07 bis 2,7 mg/l bewegten. Es wurde geschlossen, daß unter Routinebetriebsbedingungen 0,10 mg/l ausreichend waren, um eine Desinfektion zu erreichen, wenn Chlor mit einem Restgehalt von 0,036 mg/l verwendet wurde. Tabelle I führt die Kombinationen von DBNPA und Chlor auf, welche erforderlich waren. Es wurden Ausnahmen während der Studie festgestellt aber sie waren im allgemeinen auf eine spezielle Ursache zurückzuführen (z.B. schnelle unerwartete Änderung des Einlauf-BSB, fehlerhafte Chlorzuführung usw.). Tabelle I DBNPA/Chlorkombinationen welche gute Desinfektion lieferten mg/l DBNPA mg/l Chlorrestgehalt
  • Figur 2 ist eine dreidimensionale graphische Darstellung der während der 5-monatigen Versuchsdauer gesammelten Daten. Die Darstellung veranschaulicht die Ausflußdesinfektion, ausgedrückt in Fäkal-Coliform-Zählungen pro 100 ml Ablauf, welche durch Gemische von DBNPA und Chlor bei verschiedenen Konzentrationen bereitgestellt wurden. Die Fäkal-Coliform- Zählungen unter 200 Zählungen pro 100 ml werden als wirksame Desinfektionsgrade angesehen. Repräsentative Beispiele der, zum Zusammenstellen von Figur 2 verwendeten, Rohdaten sind in Tabelle II dargestellt. TABELLE II Fäkal-Coliform-Zählungen pro 100 ml Abfluß gegen DBNPA/Chlorkombinationen mg/l DBNPA mg/l Chlorrestgehalt Fäkal-Coliform/100 ml
  • Nach der Bereichsfindungsstudie begann die Anlage mit der Anwendung von 0,010 mg/l DBNPA. Die Zuführgeschwindigkeiten von DBNPA als auch von Chlor wurden fluß-kontrolliert durch Koppeln an ein 4 bis 20 Milliampersignal, welches von einem Parshall Mengenstrommeßgerät erzeugt wurde. Ein Parshall Mengenstrommeßgerät ist eine Flußmeßeinrichtung, welche im wesentlichen aus einer Rinne mit geometrischer Gestalt besteht, durch welche das Wasser fließt, was dazu führt, daß das Wasser in der Tiefe proportional zu dem durch sie fließenden Wasser ist. Die 300 Gallonen (1,14 m³) Beladung formuliertes DBNPA wurde nahe der Kontaktkammer fest angeordnet und die Pumpe wurde fest an der Kammerseitenwand montiert. Die einzige Abweichung des DBNPA-Zufuhrgrades trat während des Maximums der jährlichen Zuckerherstellung (sugar campaign) auf, zu welcher Zeit die DBNPA-Konzentration auf 0,11 bis 0,12 mg/l erhöht wurde.
  • Eine von der Anlage vorgelegte Zusammenfassung der monatlichen Daten für Coliform-Zählungen, BSB und suspendierte Feststoffe ist in Tabelle III zusammengestellt und in Figur 3 gezeigt.
  • Während dieser Zeitspanne wurde die WWTP kontinuierlich mit 0,1 mg/l DBNPA und niedrigem Chlorgehalt desinfiziert. Nur der Punkt im Dezember 1987 erfüllt nicht die Desinfektionskritieren von weniger als 200 Coliform-Zählungen pro 100 ml. In diesem Fall war die Nichterfüllung das Ergebnis von Störungen aufgrund der beginnenden Zuckerherstellung. Mit Ausnahme des Dezembers war die Desinfektion ausreichend. Dies trifft trotz der normalen Störungen im Anlagenbetrieb (z.B. Klärvorrichtungsreinigung, Rohabwasserpumpenlauf usw.) zu. Es muß festgehalten werden, daß trotz der Flußproportionierung von Chlor der Restgehalt in bestimmten Fällen das Zielmaximum von 0,036 mg/l überschreitet. Die Daten zeigen jedoch, daß die Coliform-Zählungen im wesentlichen die gleichen waren, wenn Zeiten höherer Ergebnisse ausgeschlossen wurden. Tabelle III Monatliche Daten während dem Gebrauch von 0,1 mg/l DBNPA und Chlor Monat Fäkale Coliforme/100 ml BSB (mg/l) Susp Festkörper (mg/l) Sept. 87 Oktober November Dezember Januar 88 Februar März April Mai Juni
  • Die Chlorverwendung wurde in dieser WWTP drastisch verringert, da die DBNPA-und-Chlorkombination eingeführt wurde. Figur 4 zeigt auf einer monatlichen Basis den durchschnittlichen täglichen Chlorverbrauch. In den Monaten vor der DBNPA- Verwendung betrug die durchschnittliche Chlorzufuhr pro Tag 84 kg (185 Pound). Seit man begann kontinuierlich 0,1 mg/l DBNPA zuzugeben, war die durchschnittliche Chlorzufuhr pro Tag weniger als 30 kg (65 Pound).

Claims (4)

1. Verfahren zur Desinfektion von Abwasser, umfassend:
(a) Kontaktieren des Abwassers mit Chlor um einen Restgehalt von 0,005 bis 0,05 mg/l vorzusehen, und
b) Kontaktieren des chlorbehandelten Abwassers mit einer wirksamen Menge 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid um das Abwasser zu desinfizieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin das chlorbehandelte Abwasser mit dem 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid so schnell wie möglich zu einem Zeitpunkt nach welchem der Chlorrestgehalt erreicht wurde, behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, worin die wirksame Menge von 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid im Bereich von 0,07 bis 0,5 mg/l ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, worin die Eintragsmengen von Chlor und 2,2-Dibrom-3-nitrilpropionamid einer Flußgeschwindigkeit des Abwassers angepaßt werden.
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