DE3727108C2 - - Google Patents
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- DE3727108C2 DE3727108C2 DE19873727108 DE3727108A DE3727108C2 DE 3727108 C2 DE3727108 C2 DE 3727108C2 DE 19873727108 DE19873727108 DE 19873727108 DE 3727108 A DE3727108 A DE 3727108A DE 3727108 C2 DE3727108 C2 DE 3727108C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/34—Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the microorganisms used
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/30—Aerobic and anaerobic processes
- C02F3/302—Nitrification and denitrification treatment
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- Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
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- Environmental & Geological Engineering (AREA)
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
mikrobiologischen Denitrifikation von Wasser, insbesondere
Trinkwasser, durch kontinuierliche Behandlung
in einem denitrifizierende Bakterien in hoher Konzentration
enthaltenden Durchflußreaktor sowie auf eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Seit Jahren wird in Ländern mit intensiver industrieller
und landwirtschaftlicher Produktion eine Erhöhung
der Konzentrationen von Nitrat-Ionen in Grund- und
Oberflächenwasser beobachtet.
Da mit der Anwesenheit von Nitrat im Trinkwasser
Gesundheitsprobleme verbunden sind, ergibt sich die
Notwendigkeit, seinen Gehalt im Trinkwasser zu vermindern.
Durch herkömmliche Methoden der Trinkwasseraufbereitung
kann eine solche Verminderung des Nitratgehaltes
nicht erreicht werden.
Es gibt bereits einige Verfahren, die auf dem Weg
der mikrobiellen Denitrifikation selektiv eine Nitratabreicherung
eines entsprechend belasteten Wassers
erreichen. Dabei wird in der Denitrifikationsanlage
naturgemäß eine möglichst hohe Konzentration an denitrifizierenden
Bakterien angestrebt unter Lebensbedingungen,
unter denen sie optimal zur Denitrifikation
gedrängt werden, um so eine maximale Nitratabreicherung
eines zu behandelnden Wassers zu erreichen.
Gemeinsam ist vielen bisher bekannten Denitrifikationsverfahren,
daß verschiedenartige Festkörper als Aufwuchsmaterial
verwendet werden, um so eine Rückhaltung
von denitrifizierenden Bakterien im Reaktionsraum
zu gewährleisten. Die bakteriellen Umsetzungen finden
dabei an der Oberfläche oder mehr oder weniger tief
im Aufwuchskörper statt.
Bei solchen Festbettreaktoren treten nun im Verlaufe
des Betriebes Probleme durch eine zunehmende Verstopfung
des Festbettes auf, die zum einen durch nachwachsende
Biomasse und zum anderen durch bei der Denitrifikation
entstehendes Gas (Stickstoff) verursacht wird. Eine
Rückspülung dieser Reaktoren in bestimmten Zeitabständen
ist nicht sonderlich wirtschaftlich, denn sie läßt
nur einen diskontinuierlichen Betrieb dieser Anlagen
zu und benötigt ca. 10% des gereinigten Wassers.
Bei Fließbett- oder Drehtrommelreaktoren wird dieses
Problem vermieden, da sowohl überschüssige Bakterienbiomasse
mit der gereinigten Flüssigkeit als auch
entstehendes Stickstoffgas kontinuierlich aus dem
Reaktor entfernt werden. Diese Verfahren erfordern
jedoch eine besonders intensive Nachreinigung, da
gewährleistet werden muß, daß keine Bakterien aus
dem Reaktor in das Trinkwasser gelangen.
Ziel der Erfindung ist daher ein Denitrifikationsverfahren,
bei dem weder Verstopfungsprobleme auftreten
noch eine aufwendige Nachreinigung erforderlich ist.
Das zu diesem Zweck entwickelte erfindungsgemäße
Verfahren der eingangs genannten Art ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktorinhalt durch eine
schnellaufende Pumpe, die das Wasser durch eine Filtrationseinheit
pumpt, voll durchmischt wird, und die
somit in suspendierter Form vorliegenden, denitrifizierenden
Bakterien vom Reaktorablauf durch die Filtrationseinheit
zurückgehalten werden.
Dabei wird mit einer Suspension von Bakterien oder
Bakterienflocken in einem Reaktor gearbeitet, der
insbesondere als Tauchstrahl- oder Hubstrahl- oder
als Rührkesselfermenter ausgebildet sein kann. Auf
diese Weise wird eine sehr hohe Konzentration an
denitrifizierenden Bakterien aufrechterhalten (bis
zu 10₉TS/l), ohne daß ein Aufwuchskörper notwendig
ist; jedoch muß durch geeignete Filtration dafür
gesorgt werden, daß die Biomasse im Denitrifikationsreaktor
verbleibt, während die gereinigte Flüssigkeit
bakterienfrei aus der Anlage abgegeben wird und direkt
in das Trinkwassernetz eingespeist werden kann. Eine
geeignete Filtrationseinheit arbeitet insbesondere
nach dem Cross-Flow-Prinzip unter ausreichender Rückhaltung
der denitrifizierenden Bakterien im Reaktor
bei hohem Durchsatz des behandelten Wassers.
Beispielsweise kann eine Cross-Flow-Filtrationseinheit
mit einem Wasser/Bakterienkonzentratverhältnis
von 1 : 10 und Porengrößen um 1 µm
bei ca. 1 bar Druck angewandt werden.
Durch die sehr hohen Bakterienkonzentration im Reaktor
ist eine sehr hohe Denitrifikationsleistung der Anlage
möglich. Zu den vorherrschenden Bakterien gehören
insbesondere gram-negative, aerobe, stäbchenförmige
Bakterien, z. B. der Gattung Pseudomonas.
Da keine durch Aufwuchskörper begünstigte Mikrozonenbildung
möglich ist, kann durch die gewählten Bedingungen
eine reine Population von denitrifizierenden Bakterien
aufrechterhalten werden. Unerwünschte Nebenprodukte
werden vermieden.
Wie bei anderen Verfahren auch, wird als Elektronendonator
zur mikrobiellen Denitrifikation entweder
eine organische Substanz, vorzugsweise Methanol, Ethanol
oder Acetat oder eine anorganische Substanz, wie z. B.
Wasserstoff verwendet (gegebenenfalls können ferner
Mineral- und Spurenstoffe zugesetzt werden). Die zu
dosierte Menge dieser Stoffe wird von einer Regeleinheit
nach Werten, die im Reaktor oder im zufließenden Wasser
gemessen werden, vorzugsweise Nitrat, Sauerstoff,
pH, etc., gesteuert.
Weitere vorzusehende Steuerungen betreffen die Zulauf-
und die Filtrationspumpe.
Der Reaktor bedarf keiner gesonderten Rühreinrichtung,
da der Inhalt durch eine schnellaufende Pumpe, die
das Wasser durch die Filtrationseinheit pumpt, voll
durchmischt wird.
Besonders zweckmäßig wird ein Tauchstrahlreaktor mit
einer Cross-Flow-Filtrationseinheit kombiniert, deren
schnellaufende Pumpe gleichzeitig für einen Flüssigkeits
strahl hoher Energie im Reaktor sorgt, der eine lebhafte
Umwälzung im Reaktor bewirkt und Flockenbildungen
verhindert.
Bei dieser Denitrifikation können definierte Organismen
eingesetzt und so gegebenenfalls Störeffekte vermieden
werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Beispiels
unter Bezugnahme auf die angefügte Zeichnung beschrieben,
die schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Denitrifikation zeigt:
Über eine Pumpe (1) wird das nitrathaltige Wasser
in einen Bioreaktor (2) gepumpt und dort in Kontakt
mit den denitrifizierenden Bakterien gebracht. Im
durch die Pumpe (3) angetriebenen Teilstrom arbeitet
eine Filtrationseinheit (4) aus der denitrifiziertes,
bakterienfreies Wasser in den Ablauf übertritt. Der
Reaktor wird z. B. durch die schnellaufende Pumpe
(3) vollständig durchmischt. Eine Meß- und Regeleinheit
(5) mißt im zulaufenden Wasser den Nitratgehalt und
den Sauerstoffgehalt und regelt danach den Zufluß
an organischer Substanz aus einem Vorratsbehälter
(6) und den Durchfluß der Filtrationseinheit (4).
Überschüssige Bakterienbiomasse kann durch den Überlauf
(7) entfernt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur mikrobiologischen Denitrifikation von
Wasser, insbesondere Trinkwasser, durch kontinuierliche
Behandlung in einem denitrifizierende Bakterien
in hoher Konzentration enthaltenden
Durchfluß-Reaktor,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktorinhalt durch eine schnellaufende Pumpe,
die das Wasser duch eine Filtrationseinheit
pumpt, voll durchmischt wird, und die somit in suspendierter
Form vorliegenden, denitrifizierenden Bakterien
vom Reaktorablauf durch die Filtrationseinheit
zurückgehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich sessile Bakterien im Reaktor vorhanden
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Filtrationseinheit eine Cross-Flow-Filtrationseinheit
eingesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
einen Tauchstrahl- oder Rührkesselreaktor (2) mit
Wasser- und Energielieferantenzulauf (1, 6) sowie
einem Kreislauf mit schnellaufender Pumpe (3) und
einer Cross-Flow-Filtrationseinheit (4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873727108 DE3727108A1 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren und vorrichtung zur bakteriellen denitrifikation von wasser, insbesondere trinkwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873727108 DE3727108A1 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren und vorrichtung zur bakteriellen denitrifikation von wasser, insbesondere trinkwasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3727108A1 DE3727108A1 (de) | 1989-02-23 |
DE3727108C2 true DE3727108C2 (de) | 1989-06-22 |
Family
ID=6333739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873727108 Granted DE3727108A1 (de) | 1987-08-14 | 1987-08-14 | Verfahren und vorrichtung zur bakteriellen denitrifikation von wasser, insbesondere trinkwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3727108A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4039198A1 (de) * | 1990-12-08 | 1992-06-11 | Boehringer Mannheim Gmbh | Verfahren zur entfernung von nitrat aus poroesen anorganischen baustoffen und schuettguetern und dafuer geeignetes medium |
BE1012252A3 (fr) * | 1998-10-28 | 2000-08-01 | Hydro Top Rech & Dev | Station de traitement biologique d'eaux polluees. |
-
1987
- 1987-08-14 DE DE19873727108 patent/DE3727108A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3727108A1 (de) | 1989-02-23 |
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