DE690035C - Zuendmasse fuer Zuendlichter - Google Patents

Description

• Zündmasse für Zündlichter Zum Anfeuern von Zündschnüren, Ölbrennern u. dgl, werden bisher Zündlichter verwandt, deren Nachteile u. a. darin bestehen, daß sich keine scharfe, beständige Stichflamme bildet oder giftige oder lästige Gase und Dämpfe entwickelt werden.
• Wenn die aus nitriertem Papier oder anderen brennbaren Stoffen hergestellte Umhüllun@g mitverbrennt, hat die Flamme nicht den Charakter einer Stichflamme, sondern ist ein breites, rosettenföxmiges, wechselnd gerichtetes Flammen- oder Funkenbüschel.
• Uin einen strahlenartigen Zusammenhalt der Flamme und eine Konzentration der Hitze zu erreichen,, wird bei einer Art von Zündlichtern in die Umhüllung ein nicht oder schwer brennbares Material (Talkum.) hineingearbeitet, das an der Feuerzone einen kraterförmigen Rand bildet. Das Verfahren ist umständlich und teuer, zumal -die Brenndauer pro cm nur 3 bis 6 Sekunden beträgt.
• Ein weiterer Nachteil bisher gebrauchter Zündlichter besteht darin, daß durch die Verwendung von Nitraten, Schwefel oder. Sulfiden giftige Gase, wie Stickstoffdioxyd, Stickstoffoxydul und Schwefeldioxyd, entstehen, dhe z. B. besonders unter Tage eine gesundheitliche Schädigung oder Belästigung der Belegschaft zur Folge haben.
• Außerdem ist eine mehr oder weniger starke Rauchbildung, besonders unter Tage, sowie die nur geringe Leuchtkraft desZündlichtes ,nachteilig, so daß z. B. zur Beleuchtung der Sprengstellen noch die Grubenlanvpe dazubenutzt werden muß.
• Mit den Mitteln nach der Erfindung, die den Vorzug niedrigster Kosten, sowohl hinsichtlich der Materialien als auch hinsichtlich der Herstellung haben, läßt sich ein Zündlicht konstruieren, mit folgenden Eigenschaften t. Durchmesser 8 mm.
• 2. Starke, leuchtende Stichflamme von 12 bis 14 cm Länge; die -nur in der Längsr!chtung des Zündlichtes wirkende Stüchflarnrne wird dadurch erreicht, daß sich von der _Brandbasis aus eine dünne, leicht erstarrende Schlackenröhre bildet, die, wenn sie eine .Länge von 3 bis q. cm erreicht hat, durch einen kurzen Puck abgeschleudert wird. 3. Brenndauer: 4 bis 5 cxn, je nach Wunsch, i Minute.
• 4. Praktisch rauchlos.
• 5. Keine Entwicklung schädlicher oder belästigender Gase und Dämpfe, z. B. keine Stickstoffoxyde oder Schwefeldioxyd oder Phosphorpentoxyd.
• 6. Druck-, schlag- und reibungsumeanpfindlch.
• 7. Wänneeinfluß: Bestäncligkeitapxobe nach Ziff. y i 4, Anlage C zu §54 der Eisenbahnverkehrsordnung (vierwöchige Lagerung bei 5o bis 6o°) ist erfüllt.
• B. Als Umhüllung dient eine Röhre aus gewöhnlichem Packpapier.
• 9. Als Feuchtigkeitsschutzmittel sind für die Hülse sowohl brennbare als auch unbrennbare Stoffe verwendbar.
• Ausführungsbeispiel

  i. i oo g Kaliumchlorat,

  2. 20 g Kolophonium,

  3. 4o,g Zucker (Rohrzucker),

  4- 409 Calciumsulfatdihydrat.

  Die Stoffe 2 bis 4 werden einzeln oder zusammen fein gemahlen und mit dem fein gemahlenen Kahumchlorat gemischt, z. B. mit -,S g Tetralin (durch Zerstäuben) sehr schwach angefeuchtet und mittels Stempel in Papierröhrchen eingepreßt. Durch Eintauchen z. B. .in geschmolzenes Paraffin oder in Lack werden die Röhrchen gegen Feuchtigkeit geschützt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:, i. Zündmasse aus Sauerstoff- und Kohlenstoffträgern sowie Verzögerungsmitteln für Zündlichter mit einer Papierhülse, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Sauerstoffträger Chlorate oder Perchlorate, als Kohlenstoffträger Kolophoynium und Zucker und als Verzögerungsmittel Gips oder Borax enthält.
2. 2. Zündmasse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Verzögerungsmittel Calciumsulfatdihydrat verwendet wird.