-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Fensterscheibe
mit einer Abdichtung, wie geeigneterweise als Fensterscheibe für
Kraftfahrzeuge und Gebäude verwendet, und sie betrifft ein Formwerkzeug, wie es
zum Herstellen einer solchen Fensterscheibe mit einer Abdichtung verwendet
wird.
-
Bisher wurde eine Abdichtung oder eine Ummantelung (nachfolgend als
Abdichtung bezeichnet), bei der es sich um ein Formerzeugnis aus Gummi,
einem Elastomer oder einem Kunstharz handelt, angebracht, um ein
schmükkendes Zierband oder eine Dichtungseinrichtung an einer Glasscheibe für
Fenster eines Fahrzeugs, wie eines Kraftfahrzeugs, oder eines Gebäudes
anzubringen.
-
Hinsichtlich des Anbringens einer Abdichtung an einer Fensterscheibe ist
es bekannt, ein Verfahren zu verwenden, bei dem eine Abdichtung, die zuvor
durch einen Extrusionsprozeß geformt wurde, mit dem Randbereich der
Fensterscheibe verbunden wird oder auf diesen aufgesteckt wird. Jedoch
erfordert ein solches Verfahren eine Anzahl von Bearbeitungsschritten und viel
Arbeit, weswegen es nicht wirtschaftlich ist.
-
Um die vorstehend genannten Schwierigkeiten zu überwinden, wurde ein
Verfahren zum Herstellen einer Fensterscheibe mit einer Abdichtung durch
einteiliges Ausbilden der Abdichtung im Umfangsbereich einer
Fensterscheibe vorgeschlagen. Ein Beispiel für dieses Verfahren wird unter Bezugnahme
auf Fig. 5 beschrieben.
-
Eine Glasscheibe 1, die in ein Fenster einzusetzen ist, wird so in ein
Formwerkzeug 2 eingesetzt, daß diese Glasscheibe 1 zwischen einem oberen
und einem unteren Formwerkzeugteil 3, 4 liegt, wobei durch die
Innenflächen des oberen und des unteren Formwerkzeugteils 3, 4 und den
Außenumfangsbereich der Glasscheibe 1 ein Hohlraum 5 zum Herstellen einer
Abdichtung gebildet wird. Elastische Abschlußteile 6, 7 sind jeweils in
Bereichen angeordnet, in denen das obere und das untere Formwerkzeugteil 3, 4
und die Oberflächen der Glasscheibe 1 in Kontakt stehen, um die
Oberflächen der Glasscheibe 1 abzudichten. Dann wird ein Abdichtungsmaterial wie
ein geschmolzenes Produkt aus Gummi, einem Elastomer oder einem Kunstharz
oder eine Mischung von Materialien, die Gummi, ein Elastomer oder ein
Kunstharz bilden können, in den Hohlraum 5 eingespritzt, gefolgt von einem
Verfestigen des Abdichtungsmaterials, wodurch im Umfangsbereich der
Glasscheibe 1 eine einstückige Abdichtung ausgebildet wird. Dann werden das
obere und untere Formwerkzeugteil 3, 4 voneinander getrennt und die
Glasscheibe, an der die Abdichtung fest angebracht ist, wird dem Formwerkzeug
2 entnommen. Das vorstehend angegebene Verfahren zum Herstellen einer
Fensterscheibe mit einer Abdichtung ist z.B. in den US-Patenten 4,761,916;
4,561,625; 4,584,155; 4,626, 185; 4,688,752 sowie in der Veröffentlichung
158481/1982 zu einer ungeprüften Japanischen Patentanmeldung offenbart.
Beim herkömmlichen Verfahren zum Herstellen einer Fensterscheibe mit einer
Abdichtung wird jedoch das elastische Abschlußteil wegen des
Einspritzdrucks verformt, wenn das Abdichtungsmaterial eingespritzt wird, und es
entsteht ein Zwischenraum zwischen dem Formwerkzeug und dem elastischen
Abschlußteil. Wenn das eingespritzte Material in den Zwischenraum
eindringt und in diesem fest wird, ergeben sich Grate, die die äußere
Erscheinungsform des Formerzeugnisses verschlechtern, und es ist schwierig,
das Formerzeugnis aus dem Formwerkzeug zu entnehmen, oder die scheinbare
Elastizität des elastischen Abschlußteils wird hoch, mit dem Ergebnis, daß
die Wirkung, ein Zerbrechen der Glasscheibe zu verhindern, verringert ist.
Um zu verhindern, daß eingespritztes Material in den Zwischenraum zwischen
dem elastischen Abschlußteil und dem Formwerkzeug eindringt, wenn die
Abdichtung gegossen wird, wurde vorgeschlagen, ein relativ hartes
elastisches Abschlußteil zu verwenden, das durch den Einspritzdruck nicht
verformt wird, oder das elastische Abschlußteil fest gegen das Formwerkzeug
zu drücken. Jedoch macht jedes dieser Verfahren das elastische
Abschlußteil relativ hart, wodurch die Flexibilität desselben verlorengeht. Im
Ergebnis besteht Anlaß, daß sich Spannungen aufgrund fehlender
Übereinstimmung der Formen des Formwerkzeugs 2, der elastischen Abschlußteile 6,
7 und der Glasscheibe 1 in dieser Glasscheibe 1 sammeln, so daß dieselbe,
wenn sie in das Formwerkzeug 2 eingesetzt wird, leicht zerspringt.
Anfälligkeit für ein Zerspringen der Glasscheibe besteht insbesondere dann,
wenn diese Glasscheibe 1 einen kompliziert gebogenen Bereich oder einen
stark umgebogenen Bereich (wie einen kleinen Krümmungsradius oder einen
großen Biegewinkel) aufweist. Ferner ist manchmal die Genauigkeit des
Krümmungsradius einer Glasscheibe 1, die Biegevorgängen unterzogen wurde,
unzureichend. Das Fehlen gleichmäßiger Form der Glasscheibe 1 führt zu
einem Zerspringen derselben. Wenn eine Fensterglasscheibe nicht eben ist,
d.h., wenn sie stark umgebogen ist, ist es manchmal schwierig, die
Fensterscheibe durch ein elastisches Abschlußteil abzudichten. Wenn z.B. eine
Fensterglasscheibe eine ebene Glasplatte ist, wie in Fig. 5 dargestellt,
stimmen die Richtungen der durch die elastischen Abschlußteile 15, 16 auf
die Oberflächen der Glasscheibe 1 ausgeübten Kräfte mit der
Zusammensetzrichtung für das obere und untere Formwerkzeugteil 3, 4 (Formwerkzeug-
Befestigungsrichtungen) überein. D.h., daß die elastischen
Abdichtungsteile 6, 7 jeweils durch den Formwerkzeug-Befestigungsdruck gegen die
Oberflächen der Glasscheibe 1 gedrückt werden. Wenn jedoch eine
Glasscheibe
mit starker Umbiegung verwendet wird, stimmt die Richtung des
Formwerkzeug-Befestigungsdrucks nicht immer mit der Richtung der Kraft überein,
die das elastische Abschlußteil auf die Oberfläche der Glasscheibe ausübt.
Demgemäß ist dann, wenn die Richtung des Formwerkzeug-Befestigungsdrucks
nicht mit der Richtung der vom elastischen Abschlußteil ausgeübten Kraft
übereinstimmt, die Abdichtungswirkung durch das elastische Abschlußteil
unzureichend, wodurch leicht ein Einlecken von Abdichtungsmaterial, wie es
in den die Abdichtung bildenden Hohlraum eingespritzt wird, auftritt.
-
Es wurde auch vorgeschlagen, eine Abschlußanordnung bereitzustellen, bei
der ein flüssigkeitsgefüllter Sack vorhanden ist, um rechtwinklig zur
Oberfläche einer Glasscheibe auf ein Abschlußteil zu drücken. Die
Druckkraft in rechtwinkliger Richtung erschwert es, eine Fensterscheibe in
einer festgelegten Position zu halten. Ferner springt das Glas leicht,
wenn in rechtwinkliger Richtung eine starke Drucckraft auf die
Fensterscheibe ausgeübt wird.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die vorstehend genannten
Schwierigkeiten beim herkömmlichen Verfahren zu beseitigen und ein Verfahren zum
Herstellen einer Fensterscheibe mit einer Abdichtung sowie ein
Formwerkzeug zu schaffen, das zum Ausführen des Verfahrens verwendet wird, mit dem
selbst dann ausreichende Abdichtwirkung erzielt werden kann, wenn die
Fensterscheibe über einen kompliziert gekrümmten Bereich oder einen stark
umgebogenen Bereich verfügt.
-
Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen einer Fensterscheibe
mit einer Abdichtung in einem Umfangsbereich einer Fensterglasscheibe
geschaffen, das folgendes umfaßt:
-
- Anordnen einer Glasscheibe (10) in einem Formwerkzeug (11), das aus
mindestens zwei Formwerkzeugteilen (12, 13) besteht, um einen
Innenhohlraum zu bilden, wobei mindestens ein elastisches Abschlußteil (15, 16) an
mindestens einem der zwei Formwerkzeugteile so angebracht ist, daß es in
Kontakt mit einer Oberfläche der Glasscheibe kommt, damit ein eine
Abdichtung erzeugender Hohlraum (14) im Umfangsbereich der Glasscheibe durch
Zusammenwirkung zwischen dem Innenhohlraum des Formwerkzeugs, dem
elastischen Abschlußteil und der Glasscheibe gebildet wird; Ausübung von Druck
auf das elastische Abschlußteil mittels einer Andruckeinrichtung beim
Zusammensetzen des Formwerkzeugs und der Glasscheibe oder danach; und
Einspritzen eines Abdichtungsmaterials in den die Abdichtung erzeugenden
Hohlraum zum Herstellen einer Abdichtung; dadurch gekennzeichnet, daß auf
das elastische Abschlußteil (15, 16) Druck durch mehrere
Druckausübungseinrichtungen ausgeübt wird, die unabhängig von der durch das elastische
Abschlußteil und einen Teil des Formwerkzeugs im Innenhohlraum gebildeten
Kontaktfläche in der Richtung im wesentlichen parallel zur Oberfläche der
Glasscheibe, mit der das elastische Abschlußteil in Berührung steht,
angetrieben werden können.
-
Bei der Erfindung wird das elastische Abschlußteil gegen einen Teil der
Innenhohlraumwand des Formwerkzeugs gedrückt, damit dieses elastische
Abschlußteil in engem Kontakt mit diesem Teil des Formwerkzeugs steht,
wodurch die Gefahr der Entstehung eines Zwischenraums an der Kontaktfläche
zwischen den beiden Elementen durch eine Verformung des elastischen
Abschlußteils minimiert werden kann. Ferner kann die Gefahr des Ausleckens
von Abdichtungsmaterial aus dem die Abdichtung erzeugenden Hohlraum durch
einen Zwischenraum wegen des Innendrucks im die Abdichtung erzeugenden
Hohlraum minimiert werden.
-
Bei der Erfindung ist es möglich, das elastische Abschlußteil durch eine
andere Druckausübungsmaßnahme als den Formwerkzeug-Befestigungsdruck gegen
die Glasscheibe zu drücken. Demgemäß kann ausreichende Abdichtungswirkung
erzielt werden, obwohl die Richtung der Druckausübung des elastischen
Abschlußteils auf die Glasscheibe von der Befestigungsrichtung für die
Formwerkzeugteile verschieden ist.
-
Gemäß der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Herstellen einer
Fensterscheibe, die im Umfangsbereich einer Fensterglasscheibe mit einer
Abdichtung versehen ist, geschaffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es
folgendes umfaßt:
-
- Anordnen einer Glasscheibe (10) in einem Formwerkzeug (11) aus
mindestens zwei Formwerkzeugteilen (12, 13), um einen Innenhohlraum zu bilden,
wobei mindestens ein elastisches Abschlußteil (15, 16) an mindestens einem
der zwei Formwerkzeugteile so angebracht ist, daß es in Kontakt mit einer
Oberfläche der Glasscheibe kommt, damit ein eine Abdichtung erzeugender
Hohlraum (14) durch die Zusammenwirkung des Innenhohlraums des
Formwerkzeugs, des elastischen Abschlußteils und der Glasscheibe in einem
Umfangsbereich der Glasscheibe gebildet wird; Andrücken des elastischen
Abschlußteils (15, 16) mittels mehrerer unabhängig betreibbarer
Druckausübungseinrichtungen an einen Teil der Innenhohlraumwand des Formwerkzeugs in einer
anderen Richtung als einer solchen rechtwinklig zur Oberfläche der
Glasscheibe (10), mit der das elastische Abschlußteil in Kontakt steht, um
dadurch das elastische Abschlußteil an die Glasscheibe anzudrücken; und
Einspritzen von Abdichtungsmaterial in den die Abdichtung erzeugenden
Hohlraum, um eine Abdichtung herzustellen.
-
Ferner ist gemäß der Erfindung ein Formwerkzeug zum Herstellen einer
Fensterscheibe in Form einer Glasscheibe mit einer in ihrem Umfangsbereich
ausgebildeten Abdichtung geschaffen, das mindestens zwei Formwerkzeugteile
zum Ausbilden eines Innenhohlraums in zusammengesetztem Zustand, wobei
mindestens eines der zwei Formwerkzeugteile mit einem elastischen
Abschlußteil versehen ist, das mit der Oberfläche einer in den Innenhohlraum
eingesetzten Glasscheibe steht, um einen eine Abdichtung erzeugenden
Hohlraum innerhalb des Innenhohlraums zu bilden, und mehrere
Druckausübungseinrichtungen aufweist, die unabhängig voneinander betrieben werden
können und die das elastische Abschlußteil beim Zusammenbauen des
Formwerkzeugs und der Glasscheibe oder danach an die Innenhohlraumwand des
Formwerkzeugs drücken können.
-
Bei der vorstehend genannten Erfindung besteht das Formwerkzeug aus
mindestens zwei Formwerkzeugteilen. Die Glasscheibe wird in demjenigen
Zustand in das Formwerkzeug eingesetzt, in dem die zwei Formwerkzeugteile
voneinander getrennt sind, und dann werden die zwei Formwerkzeugteile, in
denen die Glasscheibe enthalten ist, zusammengefügt. Das Formwerkzeug ist
typischerweise von zweigeteiltem Typ, bei dem zwei Formwerkzeugteile in
vertikaler Richtung trennbar sind. In diesem Text wird der obere Teil als
oberer Formwerkzeugteil bezeichnet und der untere Teil wird als unterer
Formwerkzeugteil bezeichnet. Jedoch besteht für ein Formwerkzeug gemäß der
Erfindung keine Beschränkung auf die vorstehend genannte Ausführungsform,
sondern es kann ein Formwerkzeug verwendet werden, das in drei oder mehr
Teile auftrennbar ist oder das nach rechts und links auftrennbar ist.
Das elastische Abschlußteil ist in mindestens einem Formwerkzeugteil des
Formwerkzeugs so vorhanden, daß es mit einer Glasscheibe in Kontakt steht,
um Abdichtung zu bewirken. Das elastische Abschlußteil kann in allen
Formwerkzeugteilen vorhanden sein, die in Kontakt mit der Glasscheibe
stehen. Auf alle elastischen Abschlußteile kann durch jeweilige
Druckausübungeinrichtungen Druck ausgeübt werden, was später beschrieben wird. Bei
einem Formwerkzeug, das aus einem oberen und einem unteren
Formwerkzeugteil besteht, können ein elastisches Abschlußteil und eine
Druckausübungseinrichtung sowohl am oberen als auch am unteren Formwerkzeugteil
angebracht sein. Auch kann ein elastisches Abschlußteil und eine
Druckausübungseinrichtung am oberen Formwerkzeugteil vorhanden sein, während das
untere Formwerkzeugteil ohne elastisches Abschlußteil oder nur mit einem
elastischen Abschlußteil versehen ist. Die Druckkraft zum Zusammensetzen
des oberen und unteren Formwerkzeugteils ist der sogenannte Formwerkzeug-
Befestigungsdruck, der das Formwerkzeug gegen den Innendruck im
Innenhohlraum in geschlossenem Zustand hält.
-
Die Abdichtung wird ganz oder teilweise im Umfangsbereich der Glasscheibe
ausgebildet. Z.B. kann die Abdichtung am gesamten Umfang einer
rechteckigen Glasscheibe oder in einem, zwei oder drei Seitenbereichen oder einem
Teil eines Seitenbereichs derselben ausgebildet werden. In vielen Fällen
ist die Abdichtung im gesamten Umfangsbereich einer Windschutzscheibe,
einer Heckscheibe oder einer feststehenden Seitenfensterscheibe eines
Kraftfahrzeugs vorhanden. Bei der Erfindung kann ein Befestigungsteil oder
mehrere zum Befestigen einer Fensterglasscheibe an einem Rahmen einstückig
an der Glasscheibe angebracht werden. Z.B. wird ein Metallbefestigungsteil
in den Hohlraum eingelegt, um in die Abdichtung eingebettet zu werden,
wenn diese durch Gießen geformt wird. Auch kann das Metallbefestigungsteil
an die Abdichtung angeklebt werden, damit dieses Metallbefestigungsteil
zusammen mit der Abdichtung an der Fensterglasscheibe angebracht wird.
Das elastische Abschlußteil ist in einem Formwerkzeugteil oder
Formwerkzeugteilen des Formwerkzeugs entsprechend dem die Abdichtung erzeugenden
Hohlraum vorhanden. Das elastische Abschlußteil ist ein bandähnlicher
Körper, der verschiedene Querschnittsformen aufweisen kann. Als Material
für das elastische Abschlußteil können elastomere Materialien wie
Naturkautschuke, synthetische Kautschuke oder Kunstharzelastomere verwendet
werden. Z.B. können synthetische Kautschuke wie Butadiengummi,
Isoprengummi, Chloroprengummi, Acrylgummi, Acrylatbutadiengummi,
Isobutenisoprengummi, Nitrilbutadiengummi, Nitrilchloroprengummi, sulfochlorierter
Polyethylengummi, Styrolbutadiengummi, Styrolchloroprengummi,
Styrolisoprengummi, Ethylenpropylengummi, Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer,
Urethangummi, Silicongummi, Fluorgummi, Epichlorhydringummi, Norbornengummi und
Polyethergummi, Siliconelastomere, Polyurethanelastomere und andere
synthetische Elastomere verwendet werden. Diese können unter Berücksichtigung
der Wärmebeständigkeitseigenschaften, der Spritzgußdrücke und der
Beständigkeit gegen einzuspritzende Materialien ausgewählt werden. Es ist
bevorzugt, irgendein Material zu verwenden, dessen Young-Modul im Bereich
1-5000 kg/cm² liegt, bevorzugter im Bereich von 10-500 kg/cm², und zwar
aus dem Gesichtspunkt des Gewährleistens einer Abdichtungswirkung und des
Verhinderns eines Zerspringens der Glasscheibe. Für die Querschnittsform
des elastischen Abschlußteils besteht keine Beschränkung; es kann ein
elastisches Abschlußteil mit quadratischer, kreisförmiger, elliptischer,
polygonaler Querschnittsform verwendet werden. Auch kann ein elastisches
Abschlußteil mit einer Nut in einem Teil oder eine Bohrung verwendet
werden, um einen gewünschten Young-Modul zu erzielen.
-
Als Einrichtung zur Druckausübung auf das elastische Abschlußteil kann ein
zylinderbetriebener Mechanismus unter Verwendung von Fluiddruck, ein
motorbetriebener Mechanismus, ein Federmechanismus, ein
Schiebermechanismus oder eine andere geeignete Einrichtung oder jede Kombination solcher
Mechanismen verwendet werden. Unter diesen Mechanismen wird am
bevorzugtesten
ein zylinderbetriebener Mechanismus verwendet. Um den Zylinder
anzutreiben, wird vorzugsweise Fluiddruck verwendet, wie er durch
Verwenden von Luft oder Öl erhalten wird. Jedoch kann jede geeignete Druckquelle
verwendet werden, insoweit ein Zylinder betätigt werden kann.
-
Für das Formwerkzeug kann jedes geeignete Material verwendet werden. Z.B.
wird vorzugsweise ein Metall wie Eisen, Aluminium, eine Legierung, FRP,
Polymerbeton oder Beton verwendet.
-
In den Zeichnungen ist folgendes dargestellt:
-
Fig. 1 ist ein Teillängsschnitt durch ein Formwerkzeug, wie es zum
Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird;
-
Fig. 2A und 2B sind jeweilige Querschnitte, die einen Teil des
Formwerkzeugs in verschiedenen Bearbeitungsstadien zeigen;
-
Fig. 3 ist ein Teillängsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Formwerkzeugs;
-
Fig. 4 ist ein Teillängsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Formwerkzeugs;
-
Fig. 5 ist ein Teillängsschnitt durch ein herkömmliches Formwerkzeug zum
Herstellen einer Fensterscheibe mit einer Abdichtung;
-
Fig. 6 ist ein vergrößerter Teilschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Formwerkzeugs;
-
Fig. 7 ist ein vergrößerter Schnitt durch einen wichtigen Teil des in Fig.
6 dargestellten Ausführungsbeispiels; und
-
Fig. 8 ist ein vergrößerter Teilschnitt durch ein anderes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Formwerkzeugs.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben.
-
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Formwerkzeugs in
zusammengebautem Zustand, in dem eine Glasscheibe in Querrichtung festgehalten wird.
Das Formwerkzeug 11 besteht aus einem oberen Formwerkzeugteil 12 und einem
unteren Formwerkzeugteil 13, die in vertikaler Richtung zusammengesetzt
sind und in denen eine Glasscheibe 10 enthalten ist. Durch das
Zusammenwirken der Innenfläche des Formwerkzeugs 11 und der Oberflächen im
Umfangsbereich der Glasscheibe 10 ist ein Innenhohlraum 14 gebildet. Das
obere Formwerkzeugteil 12 ist mit einem elastischen Abschlußteil 15
versehen, das in Kontakt mit der Glasscheibe 10 steht. Auf ähnliche Weise ist
das untere Formwerkzeugteil 13 mit einem elastischen Abschlußteil 16
versehen, das in Kontakt mit der Glasscheibe 10 steht. Die elastischen
Abschlußteile 15, 16 werden jeweils durch Druckausübungsplatten zur linken
Seitenfläche des Innenhohlraums 14 in Fig. 1 gedrückt, wobei auf die
Druckausübungsplatten ihrerseits Druck durch jeweilige
Druckausübungseinrichtungen
wie durch Fluiddruck angetriebene Zylinder 17, 18 ausgeübt
wird. Das elastische Abschlußteil 15 wird an eine Kontaktfläche (wo das
obere Formwerkzeugteil 12 und das elastische Abschlußteil 15 in Kontakt
miteinander stehen, was in Fig. 1 als Linie dargestellt ist) in einem Teil
der Wandfläche des Innenhohlraums 14 gedrückt, wobei die Kontaktfläche
eine Grenzlinie 21 (die im Querschnitt von Fig. 1 als Punkt gekennzeichnet
ist) enthält, die die Grenze zwischen dem oberen Formwerkzeugteil 12 und
dem elastischen Abschlußteil 15 angibt. Durch das Vorhandensein des
elastischen Abschlußteils 15 wird verhindert, daß Abdichtungsmaterial aus dem
Hohlraum 14 durch die Grenzlinie 21 hindurch zur Kontaktfläche 22
ausleckt. Dieselbe Funktion und dieselbe Wirkung können im Fall des
elastischen Abschlußteils 16 erzielt werden, das im unteren Formwerkzeugteil 13
vorhanden ist.
-
In Fig. 1 steht die Richtung der Druckausübung auf die elastischen
Abschlußteile 15, 16 parallel zu den beiden Oberflächen der Glasscheibe 10
und entgegengesetzt zur Richtung (nach rechts) einer Kraft, die durch den
Druck des in den die Abdichtung erzeugenden Hohlraum 14 eingespritzten
Abdichtungsmaterials auf die elastischen Abschlußteile 15, 16 ausgeübt
wird. Demgemäß wirkt die durch den Innendruck im die Abdichtung
erzeugenden Hohlraum 14 erzeugte Kraft den Kräften entgegen, die die Verformung
der elastischen Abschlußteile 15, 16 bewirken, und es wird verhindert, daß
Abdichtungsmaterial durch die Kontaktflächen zwischen der Glasscheibe 10
und den elastischen Abschlußteilen 15, 16 hindurchleckt. Andererseits
erhöhen die Kräfte, die durch die Verformung der elastischen Abschlußteile
15, 16 hervorgerufen werden, die Abdichtungseigenschaften an den
Kontaktflächen zwischen der Glasscheibe 10 und den elastischen Abschlußteilen 15,
16. Die Kräfte können durch die Druckausübungseinrichtungen eingestellt
werden.
-
Die Fig. 2A und 2B sind jeweils Schnittansichten, die das elastische
Abschlußteil 15 wie in Fig. 1 zeigen, wobei Fig. 2A das elastische
Abschlußteil 15 in einem Zustand zeigt, in dem keine Druckkraft ausgeübt
wird, und Fig. 2B einen Zustand zeigt, in dem eine Druckkraft auf das
elastische Abschlußteil 15 ausgeübt wird. In Fig. 2A wird das elastische
Abschlußteil 15 durch den Formwerkzeug-Befestigungsdruck in vertikaler
Richtung in Fig. 1, d.h. durch die Druckkraft zum Zusammensetzen der zwei
Formwerkzeugteile, gegen eine Oberfläche der Glasscheibe 10 gedrückt. In
diesem Zustand wird dann, wenn die Druckkraft F nach links auf das
elastische Abschlußteil 15 ausgeübt wird (Fig. 28), dieses elastische
Abschlußteil 15 so verformt, daß es die durch eine gestrichelte Linie
gekennzeichnete Form einnimmt. Die Kraft, die die Verformung des elastischen
Abschlußteils 15 hervorruft, drückt das Abschlußteil 15 ferner gegen die
Glasscheibe, zusätzlich zur Druckkraft, wie sie durch den Formwerkzeug-
Befestigungsdruck ausgeübt wird. Demgemäß ist es möglich, die Druckkraft,
mit der das elastische Abschlußteil 15 auf die Glasscheibe drückt, dadurch
einzustellen, daß die auf das elastische Abschlußteil 15 ausgeübte
Druckkraft F eingestellt wird. Dies schafft einen großen Vorteil hinsichtlich
einer Verbesserung der Abdichtungseigenschaften wie auch hinsichtlich
einer Minimierung der Möglichkeit eines Zerspringens der Glasscheibe. Z.B.
konzentriert sich dann, wenn das elastische Abschlußteil nur durch den
Formwerkzeug-Befestigungsdruck gegen die Glasscheibe gedrückt wird, eine
übermäßig hohe Andruckkraft örtlich an der Glasscheibe, was ein mögliches
Zerspringen derselben bewirkt. Wenn die Andruckkraft zu klein ist, führt
dies zu einem Auslecken von Abdichtungsmaterial. Auch können ein
Zerspringen der Glasscheibe und ein Auslecken von Abdichtungsmaterial gleichzeitig
in verschiedenen Teilen der Glasscheibe auftreten. In diesem Fall kann die
Andruckkraft auf jeweilige Bereiche des elastischen Abschlußteils so
eingestellt werden, daß dieses elastische Abschlußteil insgesamt mit
gleichmäßiger Andrucckraft gegen die Glasscheibe gedrückt werden kann. Es
ist besonders wirkungsvoll, die Andruckkraft einzustellen, wenn sich die
Richtung des Formwerkzeug-Befestigungsdrucks von der Druckkraft zum
Andrücken des elastischen Abschlußteils an die Glasscheibe in einem Fall
unterscheidet, bei dem eine Abdichtung im Umfangsbereich einer stark
umgebogenen Glasscheibe auszubilden ist. In diesem Fall ist es unmöglich,
ausreichende Abdichtungswirkung nur durch Anwenden des
Formwerkzeug-Befestigungsdrucks zu erzielen. Ferner kann eine gleichmäßige Andruckkraft
gegen die Glasscheibe auch bei örtlich verschiedener Form der Glasscheibe
erhalten werden, da auf den gesamten Oberflächenteil des elastischen
Abschlußteils eine gleichmäßige Andruckkraft ausgeübt wird.
-
Es wird nun ein typisches Verfahren zum Herstellen einer Fensterscheibe
mit einer Abdichtung unter Verwendung eines Formwerkzeugs mit dem
vorstehend angegebenen Aufbau beschrieben.
-
Wie in Fig. 1 dargestellt, wird eine Glasscheibe 10 zwischen dem oberen
und unteren Formwerkzeugteil 12, 13 angeordnet. Dann wird durch
Zusammensetzen des oberen und unteren Formwerkzeugteils 12, 13 der Innenhohlraum
14 durch Zusammenwirken der Innenflächen des oberen und unteren
Formwerkzeugteils 12, 13 und der Oberfläche im Randbereich der Glasscheibe 10
gebildet, wobei die elastischen Abschlußteile 15, 16 durch den
Formwerkzeug-Befestigungsdruck jeweils elastisch an die Oberflächen der
Glasscheibe gedrückt werden. Die elastischen Abschlußteile 15, 16 werden elastisch
40 verformt und sie stehen in engem Kontakt mit den Oberflächen der
Glasscheibe,
abhängig von der Form derselben. Demgemäß ist ausgezeichnete
Abdichtungswirkung erzielbar, ohne daß konzentrierte Spannungen in der
Glasscheibe 10 hervorgerufen werden.
-
Dann wird das elastische Abschlußteil 15 durch Ausüben von Fluiddruck auf
die Druckausübungseinrichtung gegen die Kontaktfläche 22 des oberen
Formwerkzeugteils 12 gedrückt. Gleichzeitig wird das elastische Abschlußteil
16 auf dieselbe Weise wie das elastische Abschlußteil 15 an das untere
Formwerkzeugteil 13 angedrückt, wodurch die Andruckkräfte auf die
Glasscheibe 10 durch die elastischen Abschlußteile 15, 16 zunehmen. Erhöhte
Andruckkräfte können dadurch erzielt werden, daß die elastischen
Abschlußteile 15, 16 gegen die Kontaktfläche 12 gedrückt werden.
-
Dann wird Abdichtungsmaterial in den die Abdichtung erzeugenden Hohlraum
14 eingespritzt. Durch Verfestigen des Abdichtungsmaterials wird eine
Abdichtung erzeugt. Dann werden die durch Fluiddruck betriebenen Zylinder
17, 18 zurückgezogen, um das obere und untere Formwerkzeugteil 12, 13
voneinander zu trennen, damit die Glasscheibe mit der Abdichtung entnommen
werden kann.
-
Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch einen wichtigen Teil eines
Ausführungsbeispiels eines Formwerkzeugs, wie es beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird. In Fig. 3 bezeichnen dieselben Bezugszahlen dieselben oder
entsprechende Teile. Die Glasscheibe 10 ist in ihrem Bereich nahe ihrem
Umfang umgebogen. Ein Formwerkzeug 11 besteht aus einem oberen
Formwerkzeugteil 12 und einem unteren Formwerkzeugteil 13. Ein elastisches
Abschlußteil 15 ist im oberen Formwerkzeugteil 12 vorhanden. Das elastische
Abschlußteil 15 wird durch eine (nicht dargestellte)
Druckausübungseinrichtung gegen die Glasscheibe 10, rechtwinklig zu deren Fläche, gedrückt.
Die Befestigungsrichtung für das obere und untere Formwerkzeugteil 12, 13
des Formwerkzeugs 11 ist in Fig. 3 die vertikale Richtung. Demgemäß
existiert eine Andruckkraft auf die Oberfläche der Glasscheibe in im
wesentlichen senkrechter Richtung zur Formwerkzeug-Befestigungsrichtung dank einer
Kraft, die durch die Druckausübungseinrichtung zum Andrücken des
elastischen Abschlußteils 15 erzeugt wird. D.h., daß der
Formwerkzeug-Befestigungsdruck nicht wesentlich zur Abdichtungswirkung beiträgt. Bei dem in
Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das elastische Abschlußteil
15 nicht durch eine Druckausübungskraft angedrückt, die im wesentlichen
parallel zur Glasscheibe steht. Jedoch wird das elastische Abschlußteil
15, da die Kontaktfläche 22 dieses elastischen Abschlußteils 15 und das
obere Formwerkzeugteil 12 abgeschrägt sind, durch die Andruckkraft gegen
die Kontaktfläche 13 gedrückt, um dadurch zu verhindern, daß
Abdichtungsmaterial aus dem die Abdichtung erzeugenden Hohlraum 14 zur Kontaktfläche
ausleckt. Um vollkommene Abdichtungswirkung zu erzielen, ist es
erforderlich, die Kontaktfläche 22 zur Richtung der Andruckkraft auf das
elastische Abschlußteil 15 zu neigen. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel
zwischen der Richtung der Andrickkraft auf das elastische Abschlußteil 15
und der Kontaktfläche 22 im Bereich von 0º-90º. Das Verfahren zum
Herstellen einer Fensterscheibe mit einer Abdichtung unter Verwendung des in Fig.
3 dargestellten Formwerkzeuge ist dasselbe, wie es unter Bezugnahme auf
Fig. 1 beschrieben wurde.
-
Fig. 4 ist ein Längschnitt durch einen wichtigen Teil eines
Ausführungsbeispiels eines Formwerkzeugs, wie es beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel eines Formwerkzeugs sind Gleitkerne 23, 24
und Querkeile 25, 26 vorhanden, so daß die elastischen Abschlußteile 15,
16 unabhängig voneinander und verschiebbar im Formwerkzeug beweglich sind.
Die elastischen Abschlußteile 15, 16 werden jeweils über Andruckplatten
19, 20 und Federn 27, 28 in Verbindung mit dem Öffnungs- und
Schließvorgang des Formwerkzeugs gegen dasselbe gedrückt. Als Federn 27, 28 können
Schraubfedern, Blattfedern oder andere geeignete Federn verwendet
werden. Ferner können anstelle der Federn 27, 28 elastische Abschlußteile wie
solche aus Gummi, einem Elastomer usw. verwendet werden. Obwohl sie dazu
verwendet werden, die Andruckkräfte zwischen den elastischen
Abschlußteilen 15, 16 und dem Formwerkzeug einzustellen, können sie weggelassen
werden, wenn der Young-Modul der elastischen Abschlußteile 15, 16 klein
ist. Ferner ist es möglich, nur Federn zu verwenden und den
Gleitmechanismus wegzulassen.
-
Das Verfahren zum Herstellen einer Fensterscheibe mit einer Abdichtung
unter Verwendung des in Fig. 4 dargestellten Formwerkzeugs ist dasselbe,
wie es unter Bezugnahme auf Fig 1 beschrieben wurde, mit der Ausnahme,
daß die elastschen Abschlußteile 15, 16 durch den Gleitmechanismus mit
den Gleitkernen 23, 24 und den Querkeilen 25, 26 anstatt durch Betätigen
von mit Fluiddruck betriebenen Zylindern gegen das Formwerkzeug gedrückt
werden bzw. der Druck von ihnen weggenommen wird. Dir Gleitmechanismus
kann durch eine andere Antriebsquelle statt unter Verwendung des
Formwerkzeug-Befestigungsdrucks betätigt werden. Z.B. kann der Gleitmechanismus
durch die vorstehend genannten durch Fluiddruck betriebenen Zylinder
betätigt werden.
-
Bei den in den Fig. 1, 3 und 4 dargestellten Formwerkzeugen ist die
Position des oberen Formwerkzeugs 12, das die Glasscheibe 10 kontaktiert, der
Position des unteren Formwerkzeugs 13 zugewandt, das die Glasscheibe 10 in
derselben Position kontaktiert. Jedoch kann eine andere geeignete
Konstruktion
verwendet werden, bei der die Positionen der Kontaktflächen
zwischen dem oberen und unteren Formwerkzeugteil 12, 13 und der
Fensterscheibe gegeneinander versetzt sind.
-
Die bei der Erfindung verwendete Glasscheibe besteht aus anorganischem
Glas oder es ist ein Laminatkörper aus mehreren anorganischen
Glasscheiben. Z.B. kann folgendes verwendet werden: eine einzelne Scheibe aus
anorganischem Glas; eine Laminatglasscheibe aus zwei Scheiben aus
anorganischem Glas mit einer Zwischenschicht; eine Doppelschichtscheibe, bei der
zwei Scheiben aus anorganischem Glas über einen Zwischenraum einander
gegenüberstehen und ihre Umfangsbereiche abgedichtet sind; oder ein
zweischichtiges Glas, bei dem ein Polyurethanfilm oder ein
Polyethylenterephthalatfilm auf eine Oberfläche einer einzelnen Scheibe aus anorganischem
Glas oder auflaminierte Glasscheiben auflaminiert ist. Es kann eine
Fensterglasscheibe mit gekrümmtem Bereich, eine Fensterglasscheibe, die
Verstärkungsvorgängen unterzogen wird, oder eine Fensterglasscheibe mit
einer Funktionsschicht wie einer Wärmestrahlung reflektierenden Schicht
verwendet werden. Insbesondere wird vorzugsweise eine Scheibe aus
anorganischem Glas oder ein Laminatkörper auf Glasscheiben mit gekrümmtem
Bereich verwendet, die Verstärkungsvorgängen oder keinen
Verstärkungsvorgängen unterzogen werden. Eine Fensterscheibe mit Abdichtung wird
vorzugsweise als Fensterscheibe für Kraftfahrzeuge, Gebäude usw., bevorzugter für
die Windschutzscheibe oder die Heckscheibe von Kraftfahrzeugen verwendet.
Die Abdichtung kann um den gesamten Umfang der Fensterscheibe herum oder
einen Teil desselben ausgebildet sein. Z.B. kann eine Abdichtung in einem,
zwei oder drei Seitenbereichen ausgebildet sein, wenn eine rechteckige
Glasscheibe verwendet wird. Am bevorzugtesten wird die Abdichtung um den
gesamten Umfang herum ausgebildet.
-
Es ist erwünscht, daß die Abdichtung aus einem Kunstharz oder einem
Kautschuk, insbesondere einem Elastomer oder einem weichen Kunstharz besteht.
Das in das Formwerkzeug eingespritzte Abdichtungsmaterial ist vorzugsweise
eine Schmelze aus Kunstharz oder eine Mischung aus flüssigen
Kunstharzmaterialien, die bei einer Reaktion im Formwerkzeug ein Kunstharz bilden
können. Als ersteres Material kann z.B. ein geschmolzenes, weiches
Vinylchloridharz, ein thermoplastisches Polyesterelastomer, ein
thermoplastisches Styroldienelastomer, ein copolymer aus Ethylen und einer
ungesättigten Carbonsäure verwendet werden. Jedoch besteht für das verwendete
Abdichtungsmaterial keine Beschränkung auf die vorstehend genannten
Materialien. Zum Kunstharz, wie es aus der letztgenannten Mischung von
Materialien erhalten wird, gehören z.B. ein Polyurethanelastomer, ein
Polyurethan-Harnstoff-Elastomer, ein Polyharnstoffelastomer, ein Polyamidharz,
ein Epoxyharz und ein ungesättigtes Polyesterharz. Jedoch besteht für die
Mischung von Materialien keine Beschränkung auf das Vorstehende.
-
Als Spritzgießverfahren bei Verwendung eines erfindungsgemäßen
Formwerkzeugs ist insbesondere Reaktionsspritzgießen (RSG-Verfahren) bevorzugt.
Dieses Verfahren ist eine Art eines Verfahrens zum Spritzgießen einer
Mischung aus Materialien, bei dem die Materialkomponenten schnell
miteinander vermischt und in das Formwerkzeug eingespritzt werden und die
Mischung im Formwerkzeug schnell reagiert, um dadurch ein Gießerzeugnis aus
Kunststoff zu erhalten. Bei diesem Verfahren sind die
Strömungseigenschaften im die Abdichtung erzeugenden Hohlraum im Vergleich zum Fall bei einem
Spritzgießverfahren für einen geschmolzenen Kunststoff hervorragend.
Ferner ist das Verfahren, da der Innendruck im die Abdichtung erzeugenden
Hohlraum gering ist, ausgezeichnet als Verfahren zum Herstellen einer
Abdichtung im Umfangsbereich einer Glasscheibe in einem Formwerkzeug
geeignet. Als Material für die Abdichtung, wie sie durch
Reaktionsspritzgießen hergestellt wird, werden bevorzugt das vorstehend genannte
Polyurethanelastomer, das Polyurethan-Harnstoff-Elastomer und das
Polyharnstoffelastomer verwendet. Derartige Materialien werden dadurch erhalten,
daß eine Verbindung mit mindestens zwei aktiven, Wasserstoff enthaltenden
funktionellen Gruppen, ausgewählt aus Hydroxylgruppen, primären und
sekundären Aminogruppen, und eine Verbindung mit mindestens zwei
Isocyanatgruppen als Reaktions(Ausgangs)-Materialien verwendet werden.
-
Das vorstehend genannte Elastomer wird dadurch hergestellt, daß derartige
zwei Arten von Reaktions(Ausgangs)-Materialien eingespritzt werden, die
zum Zeitpunkt des Einspritzens vermischt werden, und daß die zwei Arten
von Verbindungen im Formwerkzeug zur Reaktion gebracht werden. Als
Verbindung mit mindestens zwei aktiven, Wasserstoff enthaltenden funktionellen
Gruppen ist eine Kombination aus einer Verbindung mit aktivem Wasserstoff
und hohem Molekulargewicht von mindestens 800, vorzugsweise von 1000 bis
4000 pro funktioneller Gruppe und mit zwei bis acht funktionellen Gruppen,
vorzugsweise zwei bis vier funktionellen Gruppen pro Molekül mit einem
Kettenverlängerer (d.h. einer Verbindung mit zwei bis acht funktionellen
Gruppen, vorzugsweise zwei oder drei funktionellen Gruppen und niedrigem
Molekulargewicht, insbesondere von höchstens 400) bevorzugt. Insbesondere
können folgende Materialien genannt werden: ein Polyetherpolyol,
Polyetherpolyamin, Polyesterpolyol, ein Hydroxylgruppen enthaltendes
Kohlenwasserstoffpolymer oder andere Verbindungen mit aktivem Wasserstoff und
hohem Molekulargewicht, die bei Raumtemperatur oder beim Beheizen für den
Spritzguß (höchstens 60ºC) flüssig sind, und ein Kettenverlängerer wie
Ethylenglycol, 1,4-Butandiol, Diethyltoluoldiamin oder Monochlordiamin
benzol. Derartige Verbindungen mit aktivem Wasserstoff und hohem
Molekulargewicht sowie Kettenverlängerer können jeweils in Kombination von zwei
oder mehr verschiedenen Typen verwendet werden. Als speziell bevorzugte
Verbindung mit aktivem Wasserstoff und hohem Molekulargewicht kann eine
Polyetherverbindung mit aktivem Wasserstoff wie Polyetherpolyol oder
Polyetherpolyamin verwendet werden. Als bevorzugter Kettenverlängerer kann
ein Diol oder Diamin verwendet werden. Als Verbindung mit mindestens zwei
Isocyanatgruppen wird bevorzugt eine der folgenden verwendet:
Diphenylmethandiisocyanat, Polymethylenpolyphenylisocyanat, Toluendiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat oder Polyisocyanat oder
modifizierte Produkte hieraus (wie mit Carbodiimid modifizierte Produkte,
modifizierte Produkte vom Vorpolymertyp, mit Nurat modifizierte Produkte).
Die vorstehend genannten Reaktionsmaterialien können zusammen mit anderen
Untermaterialien verwendet werden. Als Untermaterialien können folgende
verwendet werden: Katalysatoren, Füllstoffe, Verstärkungsstoffe,
Stabilisatoren (Ultraviolettabsorber, Lichtstabilisatoren oder
Antioxidationsmittel), Farbstoffe, Schäumungsstoffe usw.
[BEISPIEL]
-
Fig. 6 ist ein Querschnitt, der einen wichtigen Teil eines
Ausführungsbeispiels eines Formwerkzeugs zeigt, in dem eine Fensterglasscheibe
angeordnet ist, und Fig. 7 ist eine vergrößerte Schnittansicht durch einen Teil
in Fig. 6. Die Glasscheibe ist eine Windschutzscheibe für ein
Kraftfahrzeug. In Fig. 6 ist die Fensterscheibe in einem Zustand dargestellt, bei
dem sie in vertikaler Richtung durch ihren Mittelbereich geschnitten ist,
und auch das Formwerkzeug ist entsprechend dem Schnittbereich der
Glasscheibe geschnitten.
-
Die Glasscheibe 30 ist durch den Querschnittsbereich 31 und die
Umfangslinie 32 dargestellt. Das Formwerkzeug verfügt über ein oberes
Formwerkzeugteil 33 und ein unteres Formwerkzeugteil 34. Fig. 6 zeigt, daß das
obere und das untere Formwerkzeugteil so zusammengebaut sind, daß die
Glasscheibe 30 darin angeordnet ist. Der gesamte Umfangsbereich der
Glasscheibe 30 wird vom Formwerkzeug umschlossen, obwohl der Umfangsbereich
weggelassen ist. Auch sind mit Ausnahme von zwei Zylindern Luftzylinder
weggelassen, die nachfolgend beschrieben werden und die am oberen
Formwerkzeugteil 33 befestigt sind.
-
Das obere Formwerkzeugteil 33 deckt den gesamten Umfangsbereich der
Glasscheibe 30 ab, während der mittlere Bereich der Glasscheibe 30 in Form
eines Rahmens offen ist. Das untere Formwerkzeugteil 34 deckt ebenfalls
den gesamten Umfangsbereich der Glasscheibe 30 ab, so daß Entsprechung zum
oberen Formwerkzeugteil besteht, und der mittlere Bereich desselben ist
nicht offen, so daß der mittlere Bereich des unteren Formwerkzeugteils
einen Tisch bildet. Wie in Fig. 7 dargestellt, wird ein die Abdichtung
erzeugender Hohlraum 35 durch das obere und untere Formwerkzeugteil 33, 34
und den Umfangsbereich der Glasscheibe 30 gebildet.
-
Das obere Formwerkzeugteil 33 ist durch einen Halterahmen 36, 37 am
Obertisch einer Formwerkzeug-Befestigungspresse befestigt, und das untere
Formwerkzeugteil 34 ist durch einen Halterahmen 38, 39 am Untertisch der
Presse befestigt. Eine Druckausübungseinrichtung weist mehrere am oberen
Formwerkzeugteil 33 befestigte Luftzylinder 40 auf, die die elastischen
Abschlußteile 41 an die Seitenflächen des oberen Formwerkzeugteils 33
drücken. Unter Verwendung einer Spritzgießmaschine zum Herstellen von
Polyurethanelastomer-Gießprodukten durch Reaktionsspritzgießen wird ein
Abdichtungsmaterial in den die Abdichtung erzeugenden Hohlraum 35
eingespritzt.
-
Das aus der Spritzgießmaschine eingespritzte Abdichtungsmaterial strömt
durch einen Einlaßblock 42 mit einer Nachmischeinrichtung und einem
Eingußkanal in den Hohlraum 35.
-
Wie in Fig. 7 dargestellt, drücken die Luftzylinder 40 das elastische
Abschlußteil 41 an eine Oberfläche der Glasscheibe 30, und zwar in einer
Richtung im wesentlichen parallel zur Oberfläche, gegen den Innendruck im
Hohlraum (d.h. der Richtung vom mittleren Bereich zum Randbereich der
Glasscheibe), wodurch die Abdichtungswirkung im Kontaktbereich zwischen
den elastischen Abschlußteilen 41 und der Glasscheibe 30 zunimmt und ein
Auslecken von Abdichtungsmaterial aus dem die Abdichtung bildenden
Hohlraum 35 zur Kontaktfläche, wie sie durch das elastische Abschlußteil 40
und das obere Formwerkzeugteil 33 gebildet wird, über die Oberfläche der
Glasscheibe 30 verhindert werden kann. Rohre 43, 44 nahe dem Hohlraum 35
in den Formwerkzeugteilen 33, 34 bilden jeweilige Leitungen zum
Hindurchleiten eines Wärmeübertragungsmediums zum Beheizen oder Kühlen des
Hohlraums 35.
-
Eine Fensterscheibe mit einer Abdichtung wird wie folgt hergestellt. Die
Glasscheibe 30 wird in das untere Formwerkzeugteil 34 des in offenem
Zustand befindlichen Formwerkzeugs eingelegt und dann wird das obere
Formwerkzeugteil 33 herunterbewegt, um die Teile zusammenzusetzen. Die
Luftzylinder 40 und die elastischen Abschlußteile 41 sind am oberen
Formwerkzeugteil 33 in dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Zustand
angebracht. Nachdem das obere und das untere Formwerkzeugteil 33, 34
vollständig zusammengeführt wurden, werden die Luftzylinder 40 betätigt, um die
elastischen Abschlußteile 41 an die Innenseitenflächen des oberen
Formwerkzeugteils zu drücken. Die Andruckkraft wird vorab so eingestellt, daß
die Glasscheibe nicht zerstört wird und daß ausreichende
Abdichtungswirkung erzielt werden kann. Die Fig. 6 und 7 zeigen einen solchen Zustand.
Dann wird Abdichtungsmaterial aus der Spritzgießmaschine eingespritzt.
Wenn das Material den die Abdichtung erzeugenden Hohlraum 35 ausfüllt,
wird der Einspritzvorgang beendet. Das Formwerkzeug wird in dem in den
Fig. 6 und 7 dargestellten Zustand gehalten, bis das eingespritzte
Abdichtungsmaterial aushärtet. Das Wärmeübertragungsmedium wird durch die Rohre
43, 44 geleitet, um einen Heizvorgang zum Beschleunigen des Aushärtens des
Abdichtungsmaterials im Hohlraum 35 vorzunehmen, falls erforderlich.
Nachdem das Abdichtungsmaterial ausgehärtet ist, werden die Luftzylinder
deaktiviert und das obere Formwerkzeugteil 33 wird nach oben bewegt, um
das Formwerkzeug zu öffnen, damit die Fensterscheibe mit der so
angeformten Abdichtung entnommen werden kann.
-
Fig. 8 ist eine vergrößerte Schnittansicht durch einen wichtigen Teil
eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Formwerkzeugs. Eine
Glasscheibe 50 dient als Fensterscheibe für ein Kraftfahrzeug, die durch
Tiefziehen einer Glasplatte erhalten wird. Das Formwerkzeug weist ein
oberes Formwerkzeugteil 51 und ein unteres Formwerkzeugteil 52 mit
demselben Aufbau wie er in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist, auf. Ein eine
Abdichtung erzeugender Hohlraum 53 wird durch das obere und untere
Formwerkzeugteil 51, 51 und den Umfangsbereich der Glasscheibe 50 festgelegt.
Ein elastisches Abschlußteil 54 wird durch Betätigen eines Luftzylinders
55 über einen Hebel in der Richtung im wesentlichen parallel zur
Oberfläche der Glasscheibe 50, dem Innendruck des Hohlraums entgegen, an das
obere Formwerkzeugteil 51 angedrückt.
-
Wie vorstehend beschrieben, können gemäß der Erfindung konzentrierte
Spannungen, wie sie durch Ungleichmäßigkeiten der Form einer Glasscheibe
hervorgerufen werden, beseitigt werden, wodurch ein Zerspringen der
Glasscheibe verhindert werden kann, und zwar durch Anordnen eines elastischen
Abschlußteils in einem Bereich, in dem das Formwerkzeug in Kontakt mit
einer Glasscheibe steht. Ferner ist die Abdichtungswirkung an der
Kontaktfläche zwischen dem Formwerkzeug und der Glasscheibe verbessert, was das
Auftreten von Graten beseitigt. Zusätzlich wird bei der Erfindung das
elastische Abschlußteil unter Verwendung eines Hydraulikzylinders, einer
Feder, eines Gleitmechanismus mit einem Motor usw. an die Innenseite des
Formwerkzeugs gedrückt. Demgemäß kann das Eindringen des eingespritzten
Materials zwischen das elastische Abschlußteil und das Formwerkzeug
verhindert werden und es können ausgezeichnete Entformungseigenschaften
erzielt werden. Ferner kann eine Fensterglasscheibe mit einer Abdichtung
mit gutem Aussehen erhalten werden.