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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Treiben von
Tieren, wie sie in dem Oberbegriff von- Anspruch 1 beschrieben
ist. Diese Vorrichtung ist aus NL-A-8 401 142 bekannt. Diese
bekannte Vorrichtung hat zum Ziel, zu verhindern, daß Ferkel
unter dem Körper einer Sau eingekleinint werden, wenn sie sich
hinlegt, indem ein pulsierender Luftstrom in dem Raum zwischen
den Ferkeln und der Sau erzeugt und aufrechterhalten wird,
sobald die Sau aufsteht.
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Diese Veröffentlichung lehrt, die Ferkel in einer solchen
Weise zu erschrecken, daß sie nicht eine bestiinmte Grenze
überqueren, welche durch die Düsen festgelegt ist, aus denen Luft
ausgestoßen wird. Die pulsierend ausgestoßene Luft erschreckt
die Ferkel so sehr, daß sie in ihrer Box bleiben. Sobald die
Sau sich hinlegt, wird die Lufströmung unterbrochen und die
Ferkel können sich zu der Sau bewegen, ohne zu erschrecken.
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Das Treiben von Tieren in eine bestimmte Richtung, wie es zum
Beispiel in Viehzuchtbetrieben oder in Schlachthäusern oder
während des Beladens oder Entladens von Viehtransportwagen
stattfindet, geschieht im allgemeinen durch den Einfluß von
Lärm (zum Beispiel durch Schlagen an die Seitenwände eines
Viehtransportwagens) oder durch direkte physikalische
Einwirkung auf die Tiere, zum Beispiel mit Stöcken oder elektrischen
Treibvorrichtungen. Diese Maßnahmen können schwerlich als
tierfreundlich bezeichnet werden und sie haben auch den
Nachteil, daß die Tiere nervös und ängstlich werden und in einen
sehr unerwünschten Streßzustand geraten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der
vorangehend beschriebenen Art zu erzeugen, welche diese
Nachteile beseitigt. Dieses Ziel wird durch die Maßnahme gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erreicht.
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In der Praxis hat sich herausgestellt, daß die Druckstöße,
welche durch sie erzeugt werden und auf die Tiere einwirken,
die Tiere veranlassen, sich in die gewünschte Richtung zu
bewegen, ohne daß sie bei dem Prozeß beunruhigt werden, dies
teilweise aufgrund der Tatsache, daß überhaupt kein direkter
Kontakt mit dem Körper des Tiers stattfindet. Das Zufügen von
Schmerz und von physischen Verletzungen wird daher vollständig
vermieden.
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Entgegen der Lehre des Standes der Technik besteht das
erfinderische Konzept darin, daß die Tiere dazu getrieben werden
können, sich in eine gewünschte Richtung zu bewegen. Sie
werden durch pulsierende Luftstrahlen, welche, einer nach dem
anderen, in der Richtung der gewünschten Bewegung angeordnet
sind, sozusagen "nach vorne gedrückt" oder veranlaßt, sich in
die gewünschte Richtung zu bewegen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Vorrichtung sind in den
Ansprüchen 2 bis 4 beschrieben.
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Eine besonders vorteilhafte Anwendung der Erfindung ist ihre
Verwendung bei einem Viehtransportwagen. Es war bis jetzt
üblich, Tiere, die in einem solchen Wagen transportiert wurden,
durch Erzeugen eines hohen Geräuschpegels, zum Beispiel durch
Schlagen an die Seitenwände mit Knüppeln zu entladen In
vielen Fällen kann ein solcher Wagen nur dadurch entladen werden,
daß Personal in den Wagen einsteigt (was bereits schwierig und
unerfreulich aufgrund der Tatsache ist, daß solche Wagen oft
aus zwei oder mehreren Stockwerken bestehen, die jeweils
ziemlich niedrig sind) und die Tiere, welche bereits aufgrund des
Transports beunruhigt sind, aus dem Wagen durch Schreien oder
direkte physikalische Einwirkung treibt. Andererseits kann ein
Viehtransportwagen, der mit einer Vorrichtung oder Einheit
gemäß der Erfindung versehen ist, was der Gegenstand der
Ansprüche 5 und 6 ist, schnell und ohne Problem geräumt werden.
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Die Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnung erläutert, in
der:
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Fig. 1 eine schematische Illustration ist, welche das
Prinzip der Erfindung verdeutlicht.
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Fig. 2 eine schematische Illustration einer ersten
Ausführungsform einer Einheit gemäß der Erfindung ist,
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Fig. 3 eine schematische Illustration einer zweiten
Ausführungsform einer solchen Einheit ist,
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Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines
Viehtransportwagens ist, der mit einer erfindungsgemäßen Einheit
versehen ist.
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In Fig. 1 bezeichnet die Bezugsziffer 2 einen Kompressor,
dessen Saugleitung 4 mit der Außenluft verbunden ist und dessen
Druckleitung 6 mit zwei Düsen 8a, 8b über steuerbare Ventile
10a, 10b verbunden ist. Die Druckleitung 6 ist außerdem mit
einem Puffertank 12 verbunden. Die zwei Ventile 10a, 10b
werden mit Hilfe der Steuerleitungen 14a, 14b über eine geeignete
Steuereinrichtung 16 gesteuert. Die Ventile 10a, 10b können
die elektrisch steuerbaren Ventile sein, welche für sich
genommen bekannt sind, aber pneumatisch gesteuerte Ventile,
z. B. Ventile der FESTO-Machart, werden vorzugsweise verwendet
und in diesem Fall ist die Steuervorrichtung 16 eine
pneumatische Steuervorrichtung von der Art, wie sie durch dieselbe
Firma vertrieben wird. Diese Steuervorrichtung 16 ist, wie
angedeutet, mit Hilfe der Leitung 18 mit der Druckseite des
Kompressors und dem Puffertank 12 verbunden.
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Die Ventile 10a, 10b werden in pulsierender Weise mit einer
Wiederholungsfrequenz geöffnet, welche wie gewünscht zu wählen
ist, was bedeutet, daß Stöße aus komprimierter Luft aus den
Düsen Ba, Bb austreten, was schematisch durch 20a, 20b
angedeutet ist.
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In der Praxis stellte sich heraus, daß für ein Tier 22, z. B.
ein Schwein, solche Druckstöße einen unwiderstehbaren Ansporn
darstellen, sich von der Quelle der Druckstöße, in diesem Fall
also von den Düsen 8a, 8b, wegzubewegen. Die Folge hiervon
ist, daß sich das Tier in die Richtung des Pfeils 24 bewegt,
was natürlich der beabsichtigte Effekt ist.
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Obwohl in bestimmten Fällen nur einige wenige Düsen aus
reichend sind, gibt es ohne Zweifel Bedingungen, unter denen die
Tiere eine relativ große Strecke zurücklegen müssen und
entlang dieser gesamten Strecke getrieben werden müssen, um sie
in Bewegung zu halten. Eine hierfür geeignete Einheit ist
schematisch in Figur 2 gezeigt. Eine Reihe von Düsen 30a, 32a,
34a und 30b, 32b und 34b ist zu beiden Seiten des Wegs
angeordnet, der in der Richtung des Pfeils 26 zurückgelegt werden
soll. Diese Düsen sind in Paarenüber Leitungen 30c, 32c, 34c
mit den Ausgängen einer zentralen Ventilsteuerung 36
verbunden, welche von einem Kompressor 38 versorgt wird, dessen
Druckseite mit dem Puffertank 40 verbunden ist. Die
Ventil-Steuerung ist dann vorzugsweise derart, daß die Ventilpaare
30a - 30b, 32a - 32b, 34a - 34b nacheinander mit einer
geeigneten Wiederholungsfrequenz mit Luftstößen betätigt werden, so
daß die Tiere 42, 44 einen regelmäßigen Ansporn empfangen,
sich in der gewünschten Bewegungsrichtung zu bewegen, welche
mir dem Pfeil 26 angedeutet ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann verwendet werden, wenn
Tiere in eine gewünschte Richtung getrieben werden müssen,
z. B. in Viehzuchtbetrieben oder in Schlachthäusern, und
besonders vorteilhaft, wenn die Tiere einen niedrigen Durchgang
passieren müssen, aber auch für das Treiben von Tieren aus
einem Viehtransportwagen. Die Vorrichtung besteht vorzugsweise
aus Einheiten, welche leicht zu installieren sind und jeweils
einen Verbindungskanal umfassen, mit dem die Düsen, jeweils
über ein Ventil, verbunden sind. Erfindungsgemäß wird dieser
Verbindungskanal dann so großzügig bemessen, daß er auch als
Pufferraum dient. Fig. 3 zeigt schematisch, wie eine solche
erfindungsgemäße Einheit aufgebaut werden kann.
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Der Verbindungskanal bei dieser Ausführungsform ist eine
großzügig bemessene Röhre 50, welche über die Leitung 52 mit dem
Ausgang eines Kompressors 54 verbunden ist, der durch einen
Antriebsmotor 56 angetrieben wird, z. B. einen Elektromotor
mit der geeigneten Netzverbindung 58; der Elektromotor 56 kann
natürlich auch durch eine Stromversorgungseinheit versorgt
werden. Eine Anzahl von Ausströmeinheiten, welche mit 60a
- 70a bezeichnet sind, sind in regelmäßigen Abständen entlang
der Länge der Röhre 50 angeordnet. Jede dieser Einheiten
umfaßt eine Ausströmdüse 72 und ein pneumatisch betreibbares
Ventil 74. Die jeweiligen Ventile sind mit Hilfe der
Steuerleitungen 76a mit der pneumatischen Steuereinheit 88
verbunden. Die gewünschte Bewegungsrichtung ist durch den Pfeil 90
angegeben. In praktisch allen Fällen ist es vorzuziehen, eine
Röhre mit Ausströmeinheiten zu beiden Seiten des Wegs, der von
den Tieren zurückgelegt werden soll, anzubringen, wie durch
den Teil der Röhre 50b angedeutet ist, der gegenüber der Röhre
50a gezeigt ist.
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Durch eine geeignete aufeinander folgende Steuerung der Ventile
73 der Ausströmeinheiten kann eine Reihe von Luftpulsen
abgegeben werden, die sich in der Richtung des Pfeils 90
fortbewegen,
so daß die Tiere sich in die gewünschte Richtung bewegen.
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Fig. 4 zeigt schließlich, wie eine erfindungsgemäße Einheit
leicht in einen neuen, in Konstruktion befindlichen
Viehtransportwagen oder in einen bereits vorhandenen eingebaut werden
kann. Dieser ist mit der Bezugziffer 92 bezeichnet. Die Röhren
50a - 50d werden entlang der senkrechten Wände 94a, 94b und
unter dem Dach 94c angebracht, wobei jede der Röhren in der
mit Bezug auf Fig. 3 erläuterten Weise konstruiert ist und
jede mit Ausströmeinheiten 96 versehen ist, welche denen
entsprechen, die mit Bezug auf Fig. 3 erörtert wurden, und auch
in der Weise gesteuert werden, die mit Bezug auf diese Figur
erläutert wurde. Die Röhren 50a - 50b sind über die Leitungen
52 mit einer Motorkompressoreinheit (nicht gezeigt) verbunden,
welche in dem Abteil 98 auf der hinteren Unterseite des
Transportwagens 92 installiert ist.
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Es wird darauf hingewiesen, daß aus Gründen der Einfachheit
Fig, 4 einen Viehtransportwagen mit einem hohen Abteil zeigt,
während in der Praxis solche Wagen im allgemeinen aus zwei
oder mehreren niedrigen Abteilen oder Etagen bestehen, die
sich übereinander befinden und in welchen man sich nur gebückt
bewegen kann; ein Umstand, welcher das Heraustreiben der Tiere
wesentlich schwieriger macht.
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Es hat sich herausgestellt, daß das vorangehend beschriebene
Verfahren zum Treiben von Tieren besonders wirkungsvoll ist
und eine tierfreundliche Alternative zu den bislang
verwendeten Methoden darstellt, nach denen die Tiere aus dem Wagen
durch den Einfluß von Lärm, z. B. durch Schlagen an die Wände
des Transportwagens, oder durch Personen in dem
Transportwagen, welche im allgemeinen physische Kraft anwenden,
herausgetrieben werden.