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Die Erfindung betrifft eine Steuerung für ein Gebäudeleitsystem mit
mehreren im Gebäude verteilten Daten-Empfangs- und
-Sendemodulen, insbesondere Meßwertgebermodulen und/oder Stellgliedmodulen
sowie einem Zentraleinheitsmodul, die über ein symmetrisches
Zweidrahtnetz zur asynchronen Übertragung von binären Daten
miteinander verbunden sind.
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Technische Gebäudeausrüstungen werden immer komplexer, und die
Steuerung bestimmter Funktionen wie z.B. Heizung oder Beleuchtung
ist häufig automatisiert. Bekannte Steuerungen sind für eine
bestimmte Anwendung oder Installation ausgelegt und können nur
schwer angepaßt oder erweitert werden. Sie erfordern zahlreiche
elektrische Verbindungen, die häufig die Ursache von Bränden
darstellen.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, Standardausführungen von
speicherprogrammierbaren Steuerungen für Gebäudeleitfünktionen
einzusetzen, der Einsatz solcher aufwendigen und kostenintensiven Systeme
läßt sich jedoch nur im Dienstleistungsbereich sowie in besonderen
Anwendungsfällen rechtfertigen.
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Andere Systeme, wie z.B. die in der DE-A-3.329.049 beschriebene
Lösung, erlauben den Anschluß einer Zentraleinheit an verschiedene
Stellglied- und Meßwertgebermodule. Diese Systeme erfordern jedoch
den Einsatz einer Zentraleinheit, deren Empfangs- und
Übertragungsstandard von dem der einzelnen Module abweicht. Die Zentraleinheit
wählt die Module nämlich durch Modulation der Spannung auf der
Übertragungsleitung an, während die Module ihre Anwortsiguale
durch Modulation des Stromes an die Zentraleinheit übertragen. In
einer anderen Druckschrift, JP-A-58.19064, wird eine Anordnung
beschrieben, in der die Signalübertragung durch Kurzschließen der
Übertragungsleitung erfolgt, die jedoch keinen modularen Aufbau
durch Anschluß mehrerer Sende- und Empfangsmodule an die
Übertragungsleitung erlaubt.
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Es besteht also ein Bedarf für ein Gebäudeleitsystem, das auch in
bereits vorhandenen Gebäuden leicht zu installieren ist und sämtliche
automatisierten Funktionen mit hoher Anpassungsfähigkeit
gewährleistet, ohne daß der Einsatz komplizierter und kostenintensiver
Vorrichtungen oder zahlreicher Leitungsverbindungen erforderlich wären.
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Die erfindungsgemäße Steuerung entspricht diesen Anforderungen und
ist dadurch gekennzeichnet, daß jedes Modul einen Datensender und
einen Datenempfänger aufweist und die Steuerung einen an das
genannte Zweidrahtnetz angeschlossenen Stromversorgungsblock
umfaßt, um die genannten an dieses Netz angeschlossenen Module mit
elektrischer Energie zu versorgen, wobei der Stromversorgungsblock
eine strombegrenzte Spannungsquelle umfaßt, die vom Netz
übertragenen Binärdaten auf zwei zwischen den beiden genannten Drähten
anliegende Spannungspegel moduliert werden, der niedrige
Spannungspegel einem Kurzschließen des Netzes durch eines der
Sendemodule entspricht, der hohe Spannungspegel die Energieversorgung
der Module ermöglicht und jedes Modul einen mit dem Sender und
dem Empfänger des Moduls verbundenen Mikroprozessor aufweist, so
daß die über das genannte Zweidrahtnetz übertragenen Informationen
ununterbrochen abgefragt werden und jede Sigualaussendung
verhindert wird, wenn das Übertragungsnetz nicht frei ist.
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Die über das gesamte Gebäude verteilten Meßwertgeber und
Schaltgeräte der Steuerung werden lediglich über ein Zweidrahtnetz bzw. eine
Zweidrahtleitung verbunden, die sowohl die Datenübertragung als
auch die Energieversorgung der Module gewährleisten. Jedes Modul
verfügt über eine Adresse für den Empfang und das Aussenden von
Informationen. Ein Temperatur-Meßwertgebermodul ist z.B. so
ausgelegt, daß das Uberschreiten eines bestimmten
Temperatur-Grenzwertes angezeigt wird, während ein Fernschalter zur
Beleuchtungssteuerung z.B. einen Befehl zum Ein- und Ausschalten von Leuchten
empfängt. Jedes Modul überwacht ununterbrochen die über das
Zweidrahtnetz oder den Bus übertragenen Daten bzw. Bits und wählt die es
betreffenden Informationen aus. Die Zweidrahtverbindung ist selbst in
alten Gebäuden einfach realisieren, und die Installation der Steuerung
stellt keinerlei Problem dar, wenn die Energieversorgung der Module
erfindungsgemäß über das gleiche Zweidrahtnetz erfolgt.
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Der Ruhezustand entspricht dem am häufigsten auftretenden
Normalzustand des Netzes, und der Übertragungsmodus wird so gewählt, daß
im Ruhezustand ein Strom zur Verfügung steht, der die
Energieversorgung der Module erlaubt. Diese Energieversorgung wird während
der Zeitabschnitte, in denen das Netz kurzgeschlossen ist,
unterbrochen, und zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung für die
Modulelektronik verfügen die Module über eine Hilfsenergiequelle, die z.B.
durch einen Kondensator gebildet wird.
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Die Energieversorgung für die Steuerung ist in die zentrale
Steuereinheit oder Schalttafel integriert, in besonderen Anwendungsfällen ist
jedoch auch eine Trennung der beiden Funktionen möglich. Diese
Energieversorgung umfaßt eine Spannungsquelle, die den Strom z.B.
auf den doppelten Wert der Stromaufnahme aller Module begrenzt, um
bei kurzgeschlossenem Netz einen angemessenen Spannungsabfall zu
bewirken. Die Versorgungsspannung beträgt z.B. 15 Volt bei einer
Kurzschlußstrombegrenzung auf 300 mA. Das Netz ist so ausgelegt,
daß der Spannungsabfall bei einem Kurzschluß an einem beliebigen
Punkt des Netzes überall maximal einem Viertel der
Versorgungsspannung entspricht. Im allgemeinen ist die Länge des
Übertragungsnetzes ausreichend gering, so daß praktisch keine Probleme in diesem
Zusammenhang auftreten.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung wir der Energieverbrauch
durch Verwendung von Komponenten mit geringer Stromaufnahme
sowie durch eine Bereitschaftsstellung der Module während der
Ruhephasen reduziert. Diese Bereitschaftsstellung wird durch den Empfang
eines Signals, z.B. des "Start"-Signals einer Information, sowie
zyklisch zur Ausführung der dem Modul zugeordneten Aufgaben,
insbesondere zur Aussendung von Informationen unterbrochen. Die
Ausgangsbefehle werden vorteilhafterweise als Impulse ausgegeben, und
die Meßwertgeber nehmen lediglich während der Ablesephasen
Energie auf. Diese nicht notwendigerweise miteinander kombinierten
Ausführungsdetails tragen zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs
der Steuerung bei, wodurch die Netzstruktur vereinfacht werden kann.
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Die Erfindung kann auch in einem Netz eingesetzt werden, dessen
Module vollständig oder teilweise über eine lokale Energieversorgung
verfügen und daher nicht über die Zweidrahtverbindung gespeist
werden. Die Energieversorgung für die Übertragungsfünktion des Moduls
erfolgt dabei weiterhin über das Zweidrahtnetz, die übrigen
Funktionen, wie z.B. die Meßfünktionen werden jedoch über eine vom
Zweidrahtnetz insbesondere durch eine optoelektronische Schaltung
galvanisch getrennte Verbindung gespeist.
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Die Modulation erfolgt durch Kurzschließen der das Zweidrahtnetz
bildenden Versorgungsleitung, wobei dies vorteilhafterweise gemäß
dem asynchronen Übertragungsstandard mit genormter
Geschwindigkeit geschieht. Dieser Standard wird deswegen gewählt, weil er
universell ist und sein Ruhezustand dem Versorgungspegel der Module
entspricht. Er ist mit einen geringen Anschlußaufwand verbunden.
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Jedes Modul kann nur dann in den Sendemodus übergehen, wenn die
Leitung frei ist, so daß eine ständige Abfrage der Leitung und eine
Sendeunterdrückung für den Fall erforderlich ist, daß bereits ein
anderes Modul Signale aus sendet. Erfolgt die Aussendung von
Informationen durch zwei Module gleichzeitig, so muß zwangsläufig ein Modul
dem anderen den Vortritt gewähren, und diese Priorität erhält
erfindungsgemäß dasjenige Modul, das als erstes ein 0-Bit entsprechend
einem Kurzschluß der Übertragungsleitung aussendet, während das
andere Modul ein 1-Bit aussendet. Die Priorität wird also beim ersten
Byte der übertragenen Information vergeben. Bei Übertragung eines
auf 1 stehenden Bits fragt das Modul während der Aussendung oder
zumindest zu deren Beginn den Signalzustand der Leitung ab. Ergibt
die Abfrage, daß der Signalzustand durch ein Kurzschließen der
Leitung zwangsweise auf 0 gesetzt ist, so bedeutet dies, daß ein anderes
Modul zur gleichen Zeit mit einer Signalaussendung begonnen hat,
und das erstgenannte Modul unterbricht sein Signal, um die
Übertragung des anderen, ein 0-Bit übertragenden Senders nicht zu stören.
Der Sender, der sein Signal unterbrochen hat, setzt die Abfrage der
Leitung fort, um zu erfassen, wann sie erneut frei ist, und seine
Information dann zu übertragen. Die mit Priorität behandelte Information
wird so nicht durch die andere Information verfälscht, und ihre
Übertragung muß selbst dann nicht wiederholt werden, wenn der
Empfänger dasjenige Modul ist, das gleichzeitig mit der Aussendung seiner
Information begonnen hatte.
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Die Module der Steuerung sind als Standardmodule ausgeführt und
werden bei der Zuordnung zu einem Meßwertgeber oder Stellglied
durch entsprechende Programmierung anwendungsspezifisch
eingestellt. Dabei kann es sich mehr oder weniger um Standardprogramme
halten, d.h. das gleiche Programm kann ggf. für sämtliche
Temperaturfühler oder Einbruchsmelder des Gebäudes verwendet werden. Die
zentrale Steuereinheit oder Schalttafel erlaubt die Überwachung und
Steuerung der gesamten Installation und weist insbesondere Anzeige-,
Melde-, Programmier-, und/oder Fernbetätigungsvorrichtungen auf.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter
Angabe weiterer Vorteile und Merkmale näher erläutert. Dabei
zeigen:
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Fig. 1 die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Steuerung für ein Gebäudeleitsystem;
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Fig. 2 ein Informationsbyte der Steuerung aus Fig. 1;
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Fig. 3 die von zwei verschiedenen Modulen gleichzeitig ausgesandten
Informationen;
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Fig. 4 eine Teilansicht der Darstellung aus Fig. 1 mit der
Energieversorgung eines Moduls;
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Fig. 5 die schematische Darstellung eines Meßwertgebers mit
Eigenstromversorgung einer Steuerung gemäß Fig. 1;
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Fig. 6 eine Ausführungsvariante des Energieversorgungsblocks der
Steuerung gemäß Fig. 1.
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Fig. 1 zeigt eine Steuerung eines Gebäudeleitsystems mit einem
Zweidraht-Datenübertragungsnetz 10, 12, über das verschiedene
Einzelmodule 14, 16, 18 und ein Zentraleinheitsmodul 15 miteinander
verbunden sind. Die Module 14 bis 18, die selbstverständlich in
beliebiger Anzahl vorhanden sein können, sind im Gebäude verteilt und
bestehen beispielsweise aus Temperaturfühlern zur Steuerung einer
Heizungsanlage, Stellgliedern oder Schützen zur Motorsteuerung für
das Öffnen und Schließen von Türflügeln, Bewegungsmeldern,
Einbruchsmeldern usw. Die Zentraleinheit 15 umfaßt einen
Energieversorgungsblock 19, der die einzelnen Module 14, 16, 18 über die
Leiter 10, 12 speist. Der Energieversorgungsblock besteht aus einer
Spannungsquelle, die eine bestimmte Spannung U von beispielsweise
15 Volt liefert und strombegrenzend wirkt, so daß der
Kurzschlußstrom des Netzes 10, 12 auf einen Wert von etwa dem Zweifachen der
gesamten Stromaufnahme aller Module 14, 16, 18 begrenzt wird.
Dieser Kurzschlußstrom beträgt beispielsweise etwa 300 mA, kann
jedoch je nach Kenndaten der Steuerung auch einen deutlich höheren
bzw. niedrigeren Wert annehmen. Die Strombegrenzung des
Energieversorgungsblocks 19 erfolgt auf jede geeignete Art und Weise.
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Eine besondere Ausgestaltung des Energieversorgungsblocks 19 ist in
Fig. 6 dargestellt. Der Block 19 weist einen über jedes geeignete
Mittel auf bekannte Art gespeisten Spannungsregler 84 sowie einen
diesem Spannungsregler 84 nachgeschalteten Strombegrenzer 86 auf,
der dazu dient, den Kurzschlußstrom auf einen bestimmten Wert zu
begrenzen. Solange der Strom einen bestimmten Wert von z.B. 250
mA nicht überschreitet, verhält sich der Energieversorgungsblock also
wie eine Spannungsquelle und liefert eine feste Gleichspannung U an
das Netz. Wird das Netz kurzgeschlossen, fällt die geregelte
Spannung sprungartig ab, der Strom wird jedoch durch den Strombegrenzer
86 begrenzt, so daß sich die gesamte Schaltung dann wie eine
Stromquelle verhält.
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Die Module 14, 16, 18 sind identisch, und lediglich das Modul 16
wird im folgenden näher beschrieben. Das Modul 16 ist über eine
Verbindung 20 an den Leiter 10 sowie über eine Verbindung 22 an
den Leiter 12 angeschlossen. Die Verbindung 20 speist über eine
Diode 24 einerseits einen Verstärker 26 und andererseits über eine
Anpaßschaltung 30 einen Mikroprozessor 28. Die Verbindung 22 liegt
im Anschlußpunkt 32 an Masse, und ein Kondensator 34 zur
Energiespeicherung ist zwischen den Ausgang der Diode 24 und Masse
geschaltet. Die Verbindung 20 ist außerdem an den Eingang 36 des als
Empfänger wirkenden Verstärkers 26 angeschlossen, dessen Ausgang
mit einem Anschluß 38 des Mikroprozessors 28 verbunden ist. Ein
z.B. als Halbleiter ausgeführter Schalter 40 ist an einen Anschluß 42
des Mikroprozessors 28 angeschlossen und verbindet in seiner
Einschaltstellung die Verbindungsleitungen 20 und 22 durch
Kurzschließen der Leiter 10, 12. Der Mikroprozessor 28 weist einen oder
mehrere Ausgänge 44 sowie einen oder mehrere Eingänge 46 auf, die
zur Ansteuerung von Stellgliedern wie z.B. fernbetätigten Schaltern
bzw. zur Aufhahme von durch Geber gelieferten Meßsignalen dienen.
Die Anschlüsse 38 und 42 des Mikroprozessors 28 sind an eine
Komparatorschaltung 48 angeschlossen, die die an den beiden Anschlüssen
anliegenden Signale kontinuierlich vergleicht und den Anschluß 50
des Mikroprozessors mit einem Kollisionssignal beaufschlagt. Jedes
Modul 16 ist in der Lage, durch Schließen des Schalters 40 und
Kurzschließen der Leiter 10, 12 Signale auszusenden, die ein Brücken der
aus den genannten Leitern bestehenden Zweidrahtleitung und ein
Abfallen der Spannung auf einen niedrigen Pegel bewirken. Die
Modulation erfolgt gemäß dem asynchronen Übertragungsstandard mit
genormter Geschwindigkeit, wobei der Ruhezustand dem hohen
Versorgungsspannungspegel der Module 14, 16, 18 entspricht. Der
Kondensator 34 ist in der Lage, die Spannungsversorgung der Module über
den Zeitraum hinweg aufrechtzuerhalten, in dem die Zweidrahtleitung
10, 12 durch eines der Module 14, 16, 18 zwangsweise auf 0 gesetzt
ist.
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Die Steuerung besitzt folgende Funktionsweise:
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Im Ruhezustand hält der Energieversorgungsblock 19 die
Zweidrahtleitung 10, 12 auf einem hohen Spannungspegel von beispielsweise 15
Volt entsprechend einem auf 1 stehenden Bit der über die Leitung
bzw. das Netz 10, 12 übertragenen digitalen Signale. Die Module 14,
16, 18 werden über diese Leitung gespeist und die Kondensatoren 34
aufgeladen. Die Übertragung einer Information, z.B. durch das Modul
16, wird durch seinen Mikroprozessor 28 gesteuert, der das Schließen
des Schalters 40 veranlaßt, um die Zweidrahtleitung 10, 12
kurzzuschließen und zwangsweise auf eine Spannung von annähernd 0 Volt
entsprechend einem 0-Bit zu setzen. Jede über die Leitung 10, 12
übertragene Information enthält eine dem jeweiligen Modul 14, 16, 18
zugeordnete Adresse, und jedes Modul fragt die über die Leitung 10,
12 übertragenen Informationen ununterbrochen ab. Erkennt der
Mikroprozessor 28 die seinem Modul zugeordnete Adresse, so führt
er die Operationen entsprechend der empfangenen Information aus.
Diese Operationen werden über die Ausgänge 44 an die vom
betreffenden Modul angesteuerten Stellglieder bzw. Meßwertgeber
weitergeleitet. Über das Zentraleinheitsmodul 15 bzw. die Schalttafel kann
die Funktionsweise der Steuerung überwacht werden und eine zentrale
Fernsteuerung mit Anzeige oder Empfang der Informationen von den
einzelnen Modulen erfolgen. Zu diesem Zweck ist die Zentraleinheit
15 mit einem Sender und einem Empfänger ausgestattet, die denen der
Module 14, 16, 18 entsprechen.
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Jedes Modul 14, 16, 18 überwacht ununterbrochen die Zeidrahtleitung
und sendet nur dann ein Signal aus, wenn die Leitung 10, 12 frei ist.
Ein auf 0 stehendes Bit entsprechend einem Kurzschluß in der Leitung
10, 12 hat Priorität vor einem auf 1 stehenden Bit entsprechend der
Versorgungsspannung der Module. Durch Verhinderung einer
gleichzeitigen Aussendung von Informationen durch mehrere über die
Leitung 10, 12 miteinander verbundene Module wird eine Verfälschung
der Meßwerte ausgeschlossen. Wird von zwei Sendern, die eine freie
Leitung erfaßt haben, gleichzeitig eine Information ausgesandt, so
wird die Übertragung durch die beiden Informationen gestört. Das
Übertragungsprotokoll vergibt in diesem Fall die Priorität an eine der
Informationen, und zwar wird sie demjenigen Modul gewährt, das als
erstes ein 0-Bit über die Leitung überträgt, während das andere Modul
ein auf 1 stehendes Bit aus sendet. Dies hat zwangsläufig zur Folge,
daß ein sendendes Modul, insbesondere bei Aussendung eines auf 1
stehenden Bits, den Signalzustand der Übertragungsleitung
ununterbrochen überwachen muß. Wenn dieses Modul feststellt, daß die
Leitung 10, 12 zwangsweise auf 0 gesetzt ist, so bedeutet dies, daß
ein anderer Sender zur gleichen Zeit mit einer Signalaussendung
begonnen hat. Dasjenige Modul, das als erstes ein Bit mit Signalzustand
1 aussendet, unterbricht dann sein Signal, um die Übertragung des
anderen, gleichzeitig ein 0-Bit übertragenden Moduls nicht zu stören.
Das Modul, das sein Signal unterbrochen hat, setzt die Abfrage der
Leitung fort und überträgt seine Information, wenn die Leitung frei
ist. Aus der Darstellung in Fig. 3 geht insbesondere hervor, daß die
von einem der Module übertragene Information 52 als erste ein 0-Bit
54 aufweist, während die von einem anderen Modul gleichzeitig
übertragene Information 56 einen hohen Signalpegel 58 besitzt. Da das
letztgenannte Modul als erstes ein auf 1 stehendes Bit überträgt,
unterbricht es sein Signal, und die übertragene Information 60 entspricht
der Information 52. Das mit der Priorität ausgestattete Signal 52 wird
durch diese Kollision nicht beeinträchtigt, und seine Übertragung muß
nicht wiederholt werden. Die Kollision wir durch die
Komparatorschaltung 48 erfaßt, deren Eingänge mit den am Anschluß 38 des
Mikroprozessors ankommenden und über den Anschluß 44
ausgegebenen Signalen beaufschlagt werden. Stellt der Komparator 48 eine
Abweichung zwischen den empfangenen und den ausgesandten Signalen
fest, beaufschlagt er den Anschluß 50 mit einem Kollisionssignal,
woraufhin der Mikroprozessor die Priorität und damit die Fortsetzung
oder Unterbrechung der Signalübertragung festlegt.
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Die durch einen Kontakt 62 in Fig.4 schematisch dargestellten
Meßwertgeber bzw. Stellglieder können über die Übertragungsleitung 10,
12 gespeist werden, wobei es vorteilhaft ist, ihren Energieverbrauch
zu reduzieren, um das Übertragungsnetz nicht überdimensionieren zu
müssen. Der Kontakt 62 ist einerseits an die Anpaßschaltung 30 und
andererseits über einen Widerstand 66 an einen Ausgang 64 des
Mikroprozessors 28 angeschlossen. Der Eingang 46 des
Mikroprozessors ist mit dem Anschlußpunkt zwischen dem Widerstand 66 und
dem Kontakt 62 verbunden. In der Ausschaltstellung des Kontakts 62
empfängt der Eingang 46 ein 0-Signal, während er durch das
Schließen des Kontakts 62 auf einen höheren Signalpegel gesetzt wird. Der
Ausgang 64 befindet sich normalerweise auf dem hohen Signalpegel
von z.B. +5 Volt, und das Schließen oder Öffnen des Kontakts 62 hat
keinen Stromfluß zur Folge, so daß die Stromaufnahme des
Meßwertgebers null ist. Will der Mikroprozessor den Zustand des
Meßwertgebers 62 abfragen, legt er den Ausgang 64 auf Signalpegel 0, wodurch
bei geschlossenem Schalter 62 ein Stromfluß über den Widerstand 66
erfolgt. Diese Stromaufnahme erfolgt nur während der Abfragephase,
und der Mikroprozessor legt den Ausgang 64 wieder auf den hohen
Signalpegel, sobald er das über den Eingang 46 zugeführte Meßsignal
erfaßt hat. Auf diese Weise wird der Energieverbrauch erheblich
reduziert.
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Die Meßwertgeber bzw. Stellglieder können selbstverständlich über
eine Eigenstromversorgung z.B. in Form einer Hilfsenergiequelle
verfügen, und diese Lösung eignet sich besonders für Meßwertgeber und
Stellglieder, die mit dem elektrischen Leitungsnetz zusammenwirken.
Das Stellglied kann ein Motor-Steuerschütz sein, dessen
Elektromagnet über das elektrische Leitungsnetz gespeist und über die
Steuerung des Energieleitsystems angesteuert wird. Fig. 5 zeigt einen
Meßwertgeber mit Hilfsenergiequelle, in diesem konkreten Beispiel eine
Strom-Meßeinrichtung für ein Dreiphasennetz R, S, V. Jeder Phase ist
ein als Ringwandler 68, 70, 72 ausgeführter Stromwandler
zugeordnet, um ein Signal zu liefern, das dem entsprechenden Phasenstrom
proportional ist. Die von den Ringwandlern 68, 70, 72 zugeführten
Signale werden über die Leiter 74 (drei Zweidrahtleitungen) an eine
mikroprozessorbestückte Verarbeitungsschaltung 76 übertragen. Ein
Energieversorgungsblock 78 der Verarbeitungsschaltung 76 wird über
eine (Sechsdraht-) Verbindung 80 durch die Stromwandler 68, 70, 72
gespeist. Der Ausgang der Verarbeitungsschaltung 76 ist über eine in
Reihe liegende optoelektronische Verbindung 82 mit dem Eingang 46
des Mikroprozessors des Moduls 16 verbunden. Dieses Modul 16
überträgt die den Strömen in den Phasen R, S, V proportionalen
Signale über die Zweidrahtleitung 10, 12 an die anderen mit dem
Zweidrahtnetz verbundenen Module.
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Die Energie zur Signalverarbeitung wird so dem Dreiphasennetz R, S,
V entnommen, während das Datenübertragungsmodul 16 auf die oben
beschriebene Art über die Zweidrahtleitung 10, 12 gespeist wird. Die
optoelektronische Verbindung 82 sorgt für eine galvanische Trennung
der dem Dreiphasennetz R, S, V zugeordneten Meßkreise von den an
das Zweidrahtnetz 10, 12 angeschlossenen Signalübertragungskreisen.
Die Funktionsfähigkeit der Datenübertragung bleibt auch bei einem
Spannungsausfall im Dreiphasennetz R, S, V aufrechterhalten. Die
Eigenstromversorgung der Meßeinrichtung führt nicht zu einer
Komplizierung der Installation und erlaubt eine Reduzierung der über die
Zweidrahtverbindung 10, 12 übertragenen Energie. Uber einen
Meßwertgeber des in Fig. 5 dargestellten Typs kann ein Stellglied, z.B.
ein über das Dreiphasennetz R, S, V gespeister Motor-Schutzschalter
fernbetätigt werden. Die Meßwerte und/oder Schaltbefehle werden
über die Zweidrahtleitung 10, 12 übertragen, die die Verbindung
zwischen
Meßwertgeber und Stellglied darstellt.
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Die Module 14, 16, 18 sind vorzugsweise als Standardmodule
ausgeführt und werden bei der Installation der Steuerung, insbesondere bei
der Zuordnung eines Moduls zu einer bestimmten Funktion
anwendungsspezifisch eingestellt. Dabei wird jedes Modul entsprechend der
ihm zugeordneten Funktion programmiert und erhält eine gewisse
Autonomie. Die Zentraleinheit der Steuerung umfaßt zusätzliche
Funktionen, z.B. zur Anzeige oder zentralen Zusammenführung der Daten für
eine Steuerung der gesamten Installation von einer Leitzentrale aus.
Selbstverständlich können der Energieversorgungsblock 19 oder auch
bestimmte Funktionsbaugruppen wie z.B. die Anzeigevorrichtung von
der Zentraleinheit 15 getrennt werden. Die Verbindung über ein
Zweidrahtnetz 10, 12 ist ausgesprochen flexibel und erlaubt eine beliebige
Verteilung der Module innerhalb des Gebäudes.