DE68915340T2 - Eingefärbte Feuchtwalze für Steindruck. - Google Patents

Eingefärbte Feuchtwalze für Steindruck.

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DE68915340T2
DE68915340T2 DE1989615340 DE68915340T DE68915340T2 DE 68915340 T2 DE68915340 T2 DE 68915340T2 DE 1989615340 DE1989615340 DE 1989615340 DE 68915340 T DE68915340 T DE 68915340T DE 68915340 T2 DE68915340 T2 DE 68915340T2
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Description

  • Es werden eine Lithographiedruckvorrichtung und ein Verfahren beschrieben, das Befeuchtungswasser-Zufuhrelemente verwendet, die physisch von einer Gruppe aus zwei oder mehr oleophilen und hydrophoben Befeuchtungswalzen getrennt sind, von denen eine eine die Druckplatte berührende Formwalze ist, wobei die Gruppe der Befeuchtungswalzen während des Druckvorgangs mit Farbe versorgt wird.
  • Es ist in der Technik und beim Gebrauch des kontinuierlichen Litographiedruckens wesentlich, der Druckplatte oder den Druckplatten kontinuierlich zusätzlich zur Druckerfarbe eine wäßrige Befeuchtungslösung zuzuführen. Die Befeuchtungslösung bildet auf allen bildfreien Stellen der Druckplatte eine Wasserschicht, wodurch eine Farbübertragung von einem separaten Farbzufuhr- Walzensystem zu anderen als den gewünschten Bildstellen der Druckplatte verhindert wird.
  • Beim Lithographiedrucken wird der Druckplatte das Befeuchtungswasser im allgemeinen in Form einer verdünnten, wäßrigen Lösung zugeführt, die verschiedene geschützte Kombinationen von Puffersalzen, Gummi, Benetzungsmitteln, Alkoholen, Fungiziden und ähnlichem enthält, wobei die Additive die praktische und effiziente Verwendung der verschiedenen Kombinationen von Wasserzufuhr- und Befeuchtungssystemen unterstützen, die beim Lithographiedrucken verwendet werden. Trotz ihrer sehr geringen Konzentrationen, die üblicherweise weniger als ungefähr einige Prozent betragen, haben sich die Salze und die Benetzungsmittel in der Praxis als wesentlich herausgestellt, wenn das Druckerpressensystem Druckabzüge mit sauberem, farbfreien Hintergrund und scharfen, klaren Bildern herstellen soll, ohne daß den Steuerungen des Farb- und des Befeuchtungssystems beim Betrieb der Druckerpresse übermäßige und in der Praxis nicht realisierbare Beachtung geschenkt wird.
  • In der Praxis des Lithographiedruckens haben sich verschiedene, weitgehend von der Gestaltung des Befeuchtungssystems abhängige Mischungen der geschützten Zusätze von Befeuchtungslösungen als sehr nützlich herausgestellt. Es besteht ein Bedarf für ein Befeuchtungssystem, das die gegenwärtige Abhängigkeit der Befeuchtungseffizienz von den speziellen Stoffen in der Befeuchtungslösung wesentlich vermindert.
  • Ein möglicher Weg, alle Befeuchtungssysteme zu beschreiben, obwohl diese zweiteilige Beschreibung im Handel nicht oft verwendet wird, besteht darin, die beiden notwendigen Abschnitte des Betriebs zu betrachten:
  • a. Der Wasserzufuhrabschnitt enthält üblicherweise eine chrom- oder tuchüberzogene Aufnahmewalze oder ein Spiralbürstensprühsystem oder Sprühdüsen und ähnliches sowie die Rohre, Tanks und Steuereinheiten, die zusammen eine im Ruhezustand als Flüssigkeitskörper vorliegende Befeuchtungslösung in einen mehr oder weniger durchgehenden, gerichteten, relativ dünnen Lösungsfilm oder einen feinen Lösungsnebel überführen, und
  • b. der Befeuchtungsabschnitt enthält eine Gruppe aus einer Walze oder mehreren Walzen, die den dünnen Wasserfilm oder den feinen Wassernebel aufnehmen und vom Wasserzufuhrabschnitt zu einer Druckplatte fördern, die sich mit Druckerpressengeschwindigkeiten dreht.
  • Befeuchtungssysteme können auch danach eingeordnet werden, ob das dem Druckplattenzylinder der Druckerpresse zugeführte Wasser vor oder nach der Farbzufuhr zugeführt wird.
  • Es ist wiederholt behauptet worden, daß ein Zuführen des Befeuchtungswassers vor der Farbzufuhr (vorgeschaltetes Befeuchten) für die optimale Druckqualität besser als ein Zuführen des Befeuchtungswassers nach der Farbzufuhr (nachgeschaltetes Befeuchten) ist. Tatsächlich können die meisten Befeuchtungssysteme nach dem Stand der Technik, wenn sie in der nachgeschalteten Position verwendet werden, die Bilddifferentiation auf der Druckplatte, die wesentlich beim Lithographiedrucken ist, nicht aufrechterhalten. Die praktische Begründung für diese Beobachtungen liegt darin, daß der vom nachgeschalteten Befeuchtungssystem auf die Platte übertragene Wasserfilm aufgebracht wird, nachdem die Farbe auf den Bildstellen der Platte erneuert wurde. Dieser Wasserfilm kann die nachfolgende Übertragung von Farbe von der Druckplatte zum Drucktuch und dann zum zu bedruckenden Papier stören, wodurch Abzüge mit minderer Qualität hergestellt werden und im Extremfall jede Farbübertragung zu den Druckstellen der Druckerpresse verhindert wird. Ein weiterer Grund, um eine vorgeschaltete Befeuchtung zu wählen, besteht darin, daß die nachgeschalteten Befeuchtungssysteme dazu neigen, ein Stocken und ein Vollsaugen der immer auf der Gummi- Befeuchtungsformwalze vorliegenden Farbe mit Wasser zu bewirken. Dies kann zu einem Abschleudern oder sogar Abschmieren der Farbe auf der Druckplatte in bildfreie Stellen führen, was zu unerwünschten Schmierstellen führt. Die vorliegende Erfindung zielt auf diese bis jetzt akzeptierten Beschränkungen auf eine vorgeschaltete Anordnung des Befeuchtungssystems ab und beseitigt diese.
  • In der FR-A-2 213 851 ist eine Vorrichtung zum Befeuchten von Lithographiedruckplatten offenbart, wie sie im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert ist. Bei dieser bekannten Befeuchtungsvorrichtung enthält der Befeuchtungsabschnitt eine Aufnahmewalze, die Befeuchtungswasser vom Befeuchtungswasser-Zufuhrabschnitt aufnimmt, sowie eine Formwalte zwischen der Aufnahmewalze und dem Plattenzylinder. Die Aufnahmewalze des Befeuchtungswasser-Zufuhrabschnittes ist mit einem aus einem Kunststoffmaterial bestehenden Überzug versehen, der Farbe oder Kupfer annimmt. Farbe wird vom Plattenzylinder über die Formwalze zur Aufnahmewalze übertragen, um einen Farbfilm auf der Aufnahmewalze aufzubauen, auf der das Befeuchtungswasser aufgebracht wird.
  • In der US-A-3 764 070 ist eine Vorrichtung zum Sprühen von Befeuchtungsfluid auf die Walzen einer Offsetdruckerpresse offenbart. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird ein Befeuchtungsfluidnebel auf eine Vibratorwalze der Druckerpresse geleitet, die schließlich das Fluid über eine zwischengeschaltete Formwalze auf den Plattenzylinder überträgt. Eine zwischengeschaltete kleine Übertragungswalze kann zwischen der Formwalze und einer weiteren Formwalze vorgesehen sein, die über eine Vibratorwalze mit einer Farbaufnahme-Verteilwalze in Berührung steht, um der Befeuchtungsfluidaufnahme-Vibratorwalze eine geringe Menge von Farbe zu liefern, so daß der Sprühnebel von der Vorrichtung auf den Farbfilm auf der Befeuchtungsfluid-Aufnahmewalze aufgebracht wird, bevor das Fluid auf den Druckzylinder übertragen wird.
  • In der DE-A-2 259 721 ist eine Vorrichtung zum Befeuchten von Druckplatten auf einem Plattenzylinder offenbart. Bei dieser bekannten Befeuchtungsvorrichtung wird das Befeuchtungswasser direkt auf einen Farbverteilzylinder des Farbsystems der entsprechenden Druckerpresse gesprüht. Bei einem solchen Farbwerkbefeuchtungssystem ist der Wassergehalt in der zugeführten Farbe relativ hoch, was zu Problemen beim Einstellen des Gleichgewichts zwischen Farbzufuhr und Wasserzufuhr führt.
  • In der DE-C-678 543 ist eine Vorrichtung zum Befeuchten von Druckplatten auf einem Plattenzylinder einer Druckmaschine offenbart. Bei dieser bekannten Befeuchtungsvorrichtung wird das Befeuchtungsfluid direkt auf Walzen des Farbsystems der Druckmaschine aufgebracht. Bei einem solchen Farbwerkbefeuchtungssystem treten die oben genannten Probleme auf. Alternativ kann ein Befeuchtungsabschnitt vorgesehen sein, der eine Fluidaufnahmewalze und eine Formwalze enthält. Bei diesem Befeuchtungsabschnitt bestehen beide Walzen aus einem farbabstoßenden Material.
  • In der DE-A-2 302 262 ist eine Offsetdruckmaschine offenbart, bei der ein Abschnitt des Farbwerks in zwei Farbflußwege geteilt ist, von denen einer zusätzlich als Befeuchtungsabschnitt verwendet wird. Die Befeuchtungsflüssigkeit wird auf eine der farbfreundlichen Walzen des Farbwerks der Druckerpresse aufgesprüht, was zu den gleichen Problemen wie bei der Druckerpresse gemäß der DE-A-2 259 721 führt.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befeuchten von Lithographie-Druckplatten einer Druckerpresse, wie in Anspruch 1 beansprucht, und auf ein Lithographie-Druckverfahren, wie in Anspruch 5 beansprucht.
  • Eine Hauptaufgabe dieser Erfindung ist es, eine Lithographie-Befeuchtungsvorrichtung zu schaffen, die zu einer hohen Qualität der gedruckten Abzüge unabhängig von der Anordnung im Arbeitsablauf der Farbzufuhr und der Wasserzufuhr an der Druckplatte führt.
  • Eine weitere Aufgabe ist es, ein Befeuchtungssystem zu schaffen, das mit der kleinstmöglichen Wasserzufuhrrate funktioniert, die gleich der ist, die zum Erhalten einer Bilddifferentiation auf der Druckplatte nötig ist.
  • Eine weitere Aufgabe ist es, die Anzahl und die Häufigkeit der mit dem Gleichgewicht von Farbe und Wasser verbundenen Probleme beim Lithographiedrucken zu minimieren.
  • Eine weitere Aufgabe ist es, ein Befeuchtungssystem zu schaffen, das eine Reihe von farbbeaufschlagten Verteilwalzen verwendet, die keine großen Mengen von oberflächenaktiven Zusätzen benötigen, um einen effizienten Lithographie- Druckvorgang mit hoher Qualität zu gewährleisten.
  • Diese und weitere Aufgaben und Merkmale der Erfindung ergeben sich unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung und die Zeichnungen. Darin zeigen:
  • Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines bei einer Plattenwalze einer Druckerpresse angewendeten Befeuchtungssystems;
  • Fig. 2 ein modifiziertes Befeuchtungssystem des in Fig. 1 gezeigten Typs;
  • Fig. 3 ein weiter modifiziertes Befeuchtungssystem, das zu denen aus den Figuren 1 und 2 ähnlich ist;
  • Fig. 4 eine Anordnung nach dem Stand der Technik, bei der die Befeuchtungswalzen in das Farbsystem integriert sind;
  • Fig. 5 eine Darstellung eines Farbwerk-Befeuchtungsdrucksystems, das beim Vergleich mit dieser Erfindung nützlich ist; und
  • Fig. 6 ein herkömmliches Befeuchtungssystem, das von den Mitteln und dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ersetzt wird.
  • In den Figuren 1, 2 und 3 enthalten die Elemente unserer Erfindung Befeuchtungslösung-Zufuhrmittel 100 und eine Gruppe von Befeuchtungswalzen 101. Die Walzen der Befeuchtungsreihe besitzen oleophile und hydrophobe Oberflächen, und die Gruppe kann eine Aufnahmewalze 102 oder 102B, eine Befeuchtungsformwalze 103, eine Übertragungswalze 104 und eine Beschwerwalze 105 oder mehrere Beschwerwalzen 105 enthalten. Die oleophilen und hydrophoben Oberflächen helfen zu gewährleisten, daß alle Walzen der Befeuchtungsreihe 101 in der Iage sind, während des Druckvorgangs trotz der Anwesenheit von großen Wassermengen einen Farbfilm zu tragen. Alle Walzenoberflächen der Befeuchtungsreihe drehen sich im wesentlichen mit Druckerpressengeschwindigkeit. Die Formwalzen 103, die Beschwerwalzen 105 und die Aufnahmewalze 102B können über Reibung durch einen körperlichen Eingriff von der Oberfläche des Plattenzylinders 106 und/oder von der getrennt angetriebenen Aufnahmewalze 102 oder der Übertragungswalze 104 angetrieben werden. Wie oben erwähnt ist es notwendig, daß alle im Befeuchtungssystem verwendeten Walzen Oberflächen besitzen, die oleophil und hydrophob sind. Sowohl oleophile als auch hydrophobe Eigenschaften besitzende Walzen können entweder aus Metall bestehen, z.B. Kupfer, oder aus einem Nichtmetall wie Gummi oder Kunststoff.
  • Bei Walzen, die aus Metall oder aus weichem oder harten Polymergummi oder Kunststoff bestehen, kann das oleophile/hydrophobe Verhalten mehr oder weniger durch das Messen des Ausmaßes vorhergesagt werden, in dem Farböl- und Befeuchtungswassertropfen spontan auf der Oberfläche des Metalls oder des Polymergummis oder des Kunststoffes auseinanderlaufen. Die in Standardbüchern der Oberflächenchemie beschriebene Technik des ruhenden Tropfes ist zum Messen dieser Qualität geeignet. Im allgemeinen werden oleophile/hydrophobe Walzenmaterialien mit Farböl (Flintöl etc.) einen Berührwinkel von annähernd 0º und mit destilliertem Wasser einen Berührwinkel von ungefähr 90º oder höher besitzen. Diese Werte dienen dazu, ein oleophiles/hydrophobes Material zu definieren.
  • Wir haben z. B. festgestellt, daß die folgenden Regeln gemäß diesem Prinzip in nicht einschränkender Weise bei der Auswahl von Materialien helfen:
  • Am besten: Wasserberührwinkel 90º oder höher. Farböl-Berührwinkel 10º oder niedriger und Auseinanderlaufen des Öls.
  • Möglicherweise annehmbar: Wasserberührwinkel 80º oder höher. Farböl-Berührwinkel 10º oder geringer und Auseinanderlaufen des Öls.
  • Wahrscheinlich nicht annehmbar: Wasserberührwinkel weniger als ungefähr 80º. Farböl-Berührwinkel größer als 10º und/oder kein Auseinanderlaufen des Öls.
  • Ein weiterer Test in diesem Zusammenhang besteht darin, auf dem zu testenden Material einen dünnen Farbfilm aufzubringen und dann einen Tropfen der Befeuchtungslösung auf dem Farbfilm aufzubringen. Je länger die Befeuchtungslösung braucht, um die Farbe zu verdrängen oder abzulösen und in je geringerem Maße sie dazu in der Lage ist, desto größer ist die oleophile/hydrophobe Eigenschaft des Materials.
  • Materialien mit dieser oleophilen/hydrophoben Eigenschaft werden in der Praxis in einer Lithographie-Druckerpresse auf ihren Oberflächen Lithographiefarbe bevorzugt vor Wasser und Befeuchtungslösung aufnehmen, festhalten und zurückhalten, wenn der Oberfläche sowohl Farbe als auch Wasser angeboten oder sowohl Farbe als auch Wasser auf die Oberfläche aufgebracht werden. Diese oleophile/hydrophobe Eigenschaft erlaubt den bei Lithographie-Druckerpressen verwendeten Befeuchtungswalzenwerken dieser Erfindung, Wasser effizient von einem Wasservorratsbehälter oder Wasserzufuhrsystem zur Druckplatte zu fördern unabhängig davon, ob beim Druckvorgang eine vorgeschaltete oder eine nachgeschaltete Befeuchtungsanordnung verwendet wird.
  • In den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Anordnungen kann die oleophile Aufnahmewalzenoberfläche 102 eine relativ harte, unelastische Substanz sein, z.B. Kupfer oder ein mit Kohlenstoff gefülltes Nylonpolymer wie Rilsan oder jedes andere oleophile und hydrophobe, normalerweise nicht-nachgiebige Material. Die Oberfläche der Übertragungswalze 102B in der Ausführung von Fig. 3 ist unter den elastischen, gummiartigen Materialien gewählt, die oleophil und hydrophob sind. Die Walzen 102 und 104 werden im wesentlichen mit der Druckerpressengeschwindigkeit angetrieben, entweder indem die Walzen über ein Getriebe mit dem Druckerpressenantrieb verbunden werden oder indem die Geschwindigkeit eines separaten, mit ihnen verbundenen Motors elektrisch mit dem Druckerpressenantrieb verbunden wird. Alternativ kann die Walze 102B über einen Oberflächeneingriff mit der Walze 104 reibgetrieben sein.
  • Die Formwalzen in den Ausführungen der Figuren 1, 2 und 3 können Befeuchtungsformwalzen aus elastischem, kohlenstoffgefülltem Gummi sein, was in der Technik und in der Praxis der Lithographie-Befeuchtungssysteme üblich ist, wobei die Walzen von Natur aus oleophil und hydrophob sind. Die Walzen 103 werden vorteilhafterweise über einen Berühreingriff mit sowohl der Druckplatte 106 als auch den relativ harten Walzen 102 oder 104 reibgetrieben. Alternativ können diese Walzen von der Druckerpresse oder separat angetrieben werden.
  • Auch die Beschwerwalzen 105 können reibgetrieben sein, und sie sollten Oberflächen aus einem elastischen, gummiähnlichen Material besitzen, das oleophil und hydrophob ist.
  • Fig. 4 zeigt eine alternative Walzenanordnung, bei der die Befeuchtungsformwalze 103 ein Teil des Farbsystems von oleophilen und hydrophoben Walzen 102, 102A und 107 bis 110 ist. Es ergeben sich unter Anwendung der hier offenbarten Prinzipien leicht andere Anordnungen, ohne daß wesentlich von den angegebenen Elementen abgewichen wird.
  • In Übereinstimmung mit früheren Erfahrungen und der Technik des Lithographiedruckens haben wir herausgefunden, daß das Befeuchtungssystem von Fig. 1, wenn es in der vorgeschalteten Anordnung verwendet wird, zufriedenstellend als Lithographie-Befeuchtungssystem arbeitet, selbst wenn eine hydrophile Walzenoberfläche, z.B. aus Chrom oder Nickel oder ähnlichem, die von uns angegebenen Walzen 102 mit hydrophober und oleophiler Oberfläche ersetzen würde. Wenn allerdings das Befeuchtungssystem von Fig. 1 mit einer hydrophilen anstatt einer oleophilen und hydrophoben Walze 102 versehen und in der nachgeschalteten Anordnung verwendet wird, ergibt sich, daß in Stellen entlang der Druckerpressenbreite mit einem geringen Bildgehalt völlig inakzeptable Ergebnisse erhalten werden können, da die sich immer fortschreitend auf der Gummibefeuchtungsformwalze aufbauende Farbe mehr oder weniger zwischen den wasserbedeckten, hydrophilen, vorherrschenden bildfreien Stellen der Druckplatte und der wasserbedeckten Oberfläche der in herkömmlicher Weise hydrophilen Befeuchtungswalze isoliert ist. Es gibt keinen Weg, überschüssige Farbe von diesen Stellen der Befeuchtungsformwalze abzuführen. Die isolierte und stehende Farbe nimmt immer mehr Wasser auf, bis sie so denaturiert ist, daß sie entweder von der Walze auf umliegende Flächen abschleudert oder daß sie auf die Platte und dann auf das Papier übertragen wird, was ein Druckerzeugnis mit minderer Qualität ergibt.
  • In schwerwiegenderen Fällen stört ein Teil des Wassers, das mehr oder weniger gleichmäßig allen Stellen der Druckplatte zugeführt wird, die Übertragung von Farbe von den Bildstellen der Druckplatte auf das Drucktuch, um sie auf das zu bedruckende Material zu übertragen. Wir gehen davon aus, daß die Menge des Befeuchtungswassers, das kontinuierlich dazu benötigt wird, die bildfreien Stellen der Druckplatte sauber zu halten, bei der Verwendung des nachgeschalteten Befeuchtungssystems von Fig. 1 größer ist als die Fähigkeit der Farbe, den unvermeidbar auf die Flächen der Bildstellen der Druckplatte übertragenen Teil der Wasserzufuhr kontinuierlich und schnell genug zu entfernen. Dies bedeutet, daß der dünne, von den Formwalzen auf die Bildstellen der Platte gedrückte Farbfilm nicht schnell assimilieren und damit die störenden Tropfen oder den störenden Film oder die störenden Schichten von Befeuchtungswasser von den Oberflächen der eingefärbten Bildstellen der Platte entfernen kann. Dies führt zu einer starken Verminderung der Menge der von der Druckplatte zum Drucktuch und auf das zu bedruckende Papier übertragenen Farbe. Die störende Wasserschicht verbleibt auf den Bildstellen und verhindert eine vollständige Übertragung der Farbe zu diesen Bildstellen während der bei der Drehung folgenden Berührung mit den Farbformwalzen. Die Folge ist ein Aufbau von nicht verwendeter Farbe auf den Formwalzen und ein Druckabzug, der bezüglich der vorgesehenen optischen Dichte unzureichend ist oder bei dem sogar Teile des vorgesehenen Bildformats fehlen.
  • Wenn die Anordnung von Fig. 1 in der nachgeschalteten Position, jedoch mit oleophilen und hydrophoben Walzen wie in dieser Offenbarung spezifiziert, verwendet wird, wird eine akzeptable Bilddifferentiation erreicht, obwohl die Höhe der Bedieneraufmerksamkeit, die zum Herstellen des Gleichgewichts von Farbzufuhr und Wasserzufuhr notwendig ist, wesentlich bleibt. Die Folge ist eine Druckqualität, die fast die des das gleiche Befeuchtungssystem vorgeschaltet verwendenden Lithographiedruckens erreicht. Selbstverständlich wird eine gute Qualität auch dann erreicht, wenn die Ausführung dieser Erfindung von Fig. 1 in einer konventionellen Ausführung mit vorgeschaltetem Befeuchtungssystem verwendet wird.
  • Die Unterscheidung zwischen einem funktionsfähigen und einem nicht funktionsfähigen Befeuchtungssystem ist dramatischer, wenn die vorgeschaltete Befeuchtungsposition mit der nachgeschalteten Befeuchtungsposition bei der Befeuchtungsvorrichtung von Fig. 2 miteinander verglichen werden. Wenn die Oberfläche der Walze 102 hydrophil ist, arbeitet das Drucksystem nicht besser als dann, wenn das Befeuchtungssystem von Fig. 1 mit einer hydrophilen Walze verwendet wird. Wenn die Walze 102 oleophil und hydrophob ist, wie in dieser Offenbarung, werden bei Verwendung beider Befeuchtungspositionen mit einer relativ geringen notwendigen Bedieneraufmerksamkeit und bei Vorliegen eines normalen Toleranzbereiches der Wasserzufuhr ausgezeichnete Druckergebnisse erhalten.
  • Wenn das Befeuchtungssystem von Fig. 3 mit hydrophoben und oleophilen Dosierwalzen verwendet wird, geht die Unterscheidung im Stand der Technik bezüglich Druckqualität und Druckerpressenstabilität zwischen vorgeschalteter Befeuchtungsposition und nachgeschalteter Befeuchtungsposition verloren. Die Verwendung von eingefärbten Befeuchtungswalzen erlaubt ein hervorragendes Drucken ungeachtet der nachgeschalteten Zufuhr der Befeuchtungslösung. Dieser Faktor kann bei der Gestaltung von kompakten, effizienten und zweckmäßigen Druckerpressen mit Mehrfach-Druckstationen nützlich sein. Bis jetzt konnten Befeuchtungssysteme bezüglich der Drehrichtung nur vor der Gruppe der Farbzufuhrwalzen sicher angeordnet werden, wenn eine akzeptable Druckqualität erreicht werden muß.
  • Wir gehen davon aus, daß die mehrfachen Berührstellen in den Walzenspalten bei den Anordnungen der Figuren 1, 2 und 3, wenn sie gemäß dieser Offenbarung ausgeführt sind, mehrfache Stellen zum Mischen oder Vermischen des zugeführten Befeuchtungswassers mit den Farbfilmen auf den Befeuchtungswalzen darstellen und daß das Wasser tatsächlich zum größten Teil innerhalb dieser Farbfilme zur Druckplatte gefördert wird. Diese Tatsache steht in einem bedeutenden Gegensatz zu bei der Gestaltung von Befeuchtungssystemen nach dem Stand der Technik weit verbreiteten Ansichten, insbesondere zu der, daß die Funktion der Befeuchtungssystem-Bauteile darin besteht, einen ausreichend dünnen Wasserfilm auf einer hydrophilen Aufnahme- oder Übertragungswalze zu bilden, und daß der Wasserfilm in der Lage sein wird, innerhalb der Millisekunden dauernden Verweilzeit in einem einzigen Spalt übertragen zu werden, der von der Farbformwalze und der den Wasserfilm tragenden hydrophoben Walze gebildet ist.
  • Die vorliegende Erfindung schafft mehrfache Farbwalzen sowie Farbfilme auf allen wassertragenden Walzen des Befeuchtungssystems, so daß z. B. die Befeuchtungsvorrichtung von Fig. 1 mit zwei eingefärbten Walzen zwei Gelegenheiten hat, das Wasser in die Farbfilme einzumischen, wobei diese Anzahl größer als bei jedem der Befeuchtungssysteme nach dem Stand der Technik ist, die üblicherweise eine oder keine Gelegenheit aufweisen. Dementsprechend ist das Befeuchtungssystem von Fig. 2 mit drei eingefärbten Walzen besser als der Stand der Technik, und das Befeuchtungssystem von Fig. 3 mit vier eingefärbten Walzen ist so deutlich besser als die Systeme nach dem Stand der Technik, daß die im Handel vorherrschenden Mythen bezüglich vorgeschalteter gegenüber nachgeschalteter Anordnung des Befeuchtungssystems zerstreut werden.
  • Es wurden eine Reihe von anschaulichen Drucktests durchgeführt, die das Farbwerk-Befeuchtungssystem von Fig. 5 verwendeten, bei dem eine Spiralbürste einem zonenschraubenlosen Lithographie-Druckwerk Farbe zuführt. Diese Anordnung gleicht dem Befeuchtungssystem von Fig. 4 darin, daß einige der Farbwalzen auch als Befeuchtungswalzen verwendet werden, um Wasser zur Druckplatte zu fördern. Bei einer zonenschraubenlosen Druckerpresse ist die Farbzufuhr über die Druckerpressenbreite gleichförmig, und sie wird von einer mit Zellen versehenen Dosierwalze sowie einer mit ihr zusammenwirkenden Abstreifklinge gesteuert, wie im wesentlichen in dem US-Patent Nr. 4 690 055 offenbart. Das Fehlen von Zonenschrauben gehört zu diesem Beispiel, und im Sinne der Vollständigkeit dieser Offenbarung ist hier eine kurze Beschreibung eingeschlossen. Es werden eine schwarze Farbmischung für zonenschraubenloses Drucken, hergestellt von J. M. Huber Ink Co., N. J., und die Befeuchtungslösung 800 von C and W Unlimited, Carlstadt, N. J., mit 1-1/2 Unzen je Gallone entionisiertes Wasser verwendet. Die Befeuchtungslösungszufuhr wurde so gering wie möglich eingestellt, wobei dennoch eine vollständige Differentiation von Bildstellen und bildfreien Stellen auf der Druckplatte erhalten wurde, um eine gute Qualität der Druckabzüge zu erhalten. Der Verbrauch der Befeuchtungslösung wurde bei Tests mit 60000 Druckabzügen gemessen, und bei diesen Bedingungen wurden 0,25 ml bis 0,29 ml Befeuchtungslösung pro Druckabzug benötigt.
  • Es wurden in getrennten Tests die gleichen Materialien, Druckerpressen-Bauteile und Bedingungen wie beim vorhergehenden Beispiel verwendet mit der Ausnahme, daß der Wasserzufuhrabschnitt mit Spiralbürste zusammen mit einem Befeuchtungswalzenabschnitt nach dem Stand der Technik in einer vorgeschalteten Anordnung direkt an der Platte angeordnet wurde, wie im wesentlichen in Fig. 6 dargestellt. Die nötige Zufuhr von Befeuchtungswasser war wesentlich größer, nämlich 0,33 ml bis 0,37 ml pro Abzug.
  • Es war offensichtlich, daß die Gruppe der eingefärbten Walzen des ersten Beispiels der Druckplatte das Wasser effizienter geliefert haben; d. h. in einer Form oder in einer Weise, daß es von der Druckplatte direkter verwendbar war, als es die herkömmlicheren, direkt an der Platte angeordneten hydrophilen Walzenbefeuchtungssysteme taten.
  • Dementsprechend verwendet das direkte Befeuchtungssystem unserer Erfindung insbesondere und vorteilhafterweise eine Gruppe von Befeuchtungswalzen, die vollständig in der Lage sind, bei der Anwesenheit von sowohl Farbe als auch Wasser Farbe anzunehmen; d. h., daß sie oleophile und hydrophobe Oberflächen besitzen. Ebenfalls dementsprechend werden in unserer Erfindung eingefärbte Befeuchtungswalzen dazu verwendet, Wasser zur Druckplatte zu fördern, und es werden mit Absicht alle hydrophilen Walzen im Befeuchtungswalzenabschnitt vermieden. Offensichtlich kann vorteilhafterweise eine hydrophile Walzen oder können vorteilhafterweise mehrere hydrophile Walzen im Wasserzufuhrabschnitt unserer Erfindung verwendet werden, als in Wasserzufuhrabschnitten von Lithographie-Befeuchtungssystemen nach dem Stand der Technik, solange keine von ihnen im Befeuchtungswerk enthalten ist.
  • Das hier offenbarte Befeuchtungssystem vermindert die Anzahl und die Häufigkeit von Problemen beim Lithographiedrucken wesentlich, die im Handel vielfach als Probleme des Gleichgewichts zwischen Farbe und Wasser bezeichnet werden. Wir gehen davon aus, daß der Hauptgrund für Probleme des Gleichgewichts zwischen Farbe und Wasser in der weit verbreiteten Erwartung liegt, daß die Druckplatte irgendwie Wasser bzw. Farbe nur in den bildfreien Stellen bzw. den Bildstellen der Platte annimmt, wenn der Platte dünne Filme von beiden bereitgestellt werden.
  • Keines der Befeuchtungssysteme nach dem Stand der Technik berücksichtigt, daß die Farbe das überschüssige Wasser sehr schnell annehmen muß, das immer auf den Bildstellen der Platte während jeder Drehung der Druckerpresse aufgebracht wird. Damit dies möglich ist, muß sich das Wasser in einer Form befinden, die die Diffusion in einen Farbfilm sehr viel mehr fördert, als dies bei einem kontinuierlichen Wasserfilm auf einer hydrophilen Befeuchtungswalze der Fall sein würde. Wir gehen davon aus, daß unsere Befeuchtungssysteme dieses Diffusionskriterium erfüllen und daß unsere Systeme der Druckplatte Wasser tatsächlich als sehr kleine Tropfen zuführen, die zeitweise vom Farbfilm eingefangen oder im Farbfilm emulgiert sind und deren Abmessungen mit denen vergleichbar sind, die für eine optimale Druckqualität nötig sind. Um zu verhindern, daß das Wasser die Farbübertragung stört, ist es im allgemeinen hinnehmbar, daß die größte Abmessung der Wassertropfen geringer als die dünnste beim Drucken vorliegende Farbfilmdicke ist, insbesondere geringer als ungefähr ein bis fünf Mikrometer. Ein Weg, um die Bildung von kleinen Tropfen eines Materials zu gewährleisten, das in einem anderen unlöslich ist, besteht darin, die beiden Materialien wiederholt miteinander zu vermischen. Das wiederholte Vermischen von Wasser in Farbe an zwei oder mehr Spalten von eingefärbten Befeuchtungswalzen, wie hier ausgeführt, erfüllt dieses Merkmal. Als Folge erwarten wir, daß unsere Erfindung einen breiteren Betriebsbereich bezüglich der Wasserzufuhr bei einer gegebenen Kombination von Farb- und Befeuchtungslösungsmaterialien sowie Druckerpressenzuständen erlaubt. Wir erwarten auch, daß der Betrieb in einem breiteren Bereich von Farbmischungen und Befeuchtungsmischungen möglich ist, als es bei der Verwendung von Befeuchtungssystemen nach dem Stand der Technik möglich ist. Diese beiden vorteilhaften Merkmale führen zu einer Verminderung der Anzahl und der Schwere von Druckproblemen, die mit dem Gleichgewicht von Farb- und Wasserzufuhr für eine optimale Druckqualität zusammenhängen.
  • Auf hydrophilen Walzen basierende Befeuchtungssysteme nach dem Stand der Technik, die eine der Farbformwalzen zum Fördern von Wasser zur Druckplatte verwenden, benötigen zwischen ungefähr 10 % und 25 % von oberflächenaktiven Rohadditiven, wie Isopropanol, um eine angemessen schnelle Übertragung des Befeuchtungswassers von der hydrophilen Dosierwalze zur eingefärbten Formwalze zu ermöglichen. Der Alkohol unterstützt den Übertragungsprozeß von Wasser zur Farbe, der, wie oben dargestellt, nur innerhalb der einen kurzen Spalt-Verweildauer bei diesen Systemen nach dem Stand der Technik stattfinden kann. Interessanterweise wird berichtet, daß Befeuchtungssysteme mit hydrophilen Walzen leichter zu steuern sind, daß sie mehr Spielraum beim Gleichgewicht zwischen Farbe und Wasser besitzen und daß sie weniger Probleme des Gleichgewichts zwischen Farbe und Wasser besitzen, wenn 10 % bis 25 % Isopropanol in der Befeuchtungslösung verwendet wird, d. h., wenn das Wasser beim Übergang in die Farbe mit chemischen Zusätzen unterstützt wird.
  • Der Grund für dieses Alkohol-unterstützte Ergebnis ist offensichtlich direkt mit dem Fehlen eines ausreichenden Vermischens des Wassers mit der Farbe bei den Befeuchtungssystemen nach dem Stand der Technik verbunden. Dementsprechend benötigen die Befeuchtungssysteme dieser Offenbarung kein oberflächenaktives Alkoholadditiv. Das mechanische Vermischen übertrifft die Wirkung dieser Additive und ersetzt sie. Dies ist hinsichtlich der mit der Verwendung von Isopropanol verbundenen Kosten, der Gesundheitsgefährdung und der Sicherheitsgefährdung eine wesentliche Verbesserung.
  • Die vorteilhaften Merkmale von Farbwerk-Befeuchtungssystemen mit eingefärbten Walzen wurden oben als Bezug und als Hintergrund für die vorliegende Offenbarung angegeben. Man beachte, daß die Farbwerk-Befeuchtungssysteme spezielle, teilweise ungünstige Eigenschaften besitzen, die durch Verwendung des direkten Befeuchtungssystems dieser Offenbarung mit eingefärbten Walzen vermieden werden.
  • Beim Drucken von Formaten, die entlang der Breite der Druckerpresse Stellen mit einem in Umfangsrichtung geringen Bildanteil besitzen, wird sehr wenig Farbe auf das Papier abgedruckt. Ebenso wird sehr wenig Wasser auf das Papier abgedruckt, da der Hauptweg für Wasser zum Papier über die ausgedruckte Farbe besteht. Da die Befeuchtungswasserzufuhr über die Druckerpressenbreite im wesentlichen gleichförmig ist, ist der Wassergehalt der Farbe, die auf den Farbwalzen in Bereichen vorliegt, die einem geringen Bildanteil entsprechen, höher werden als die Assimilationsfähigkeit der Farbe. Durch Auftreten von freien Wasserschichten kann dies zu einem sporadischen Ablösen der Farbe von den Farbwalzen führen, was ein lokales Ansammeln von Farbe und ein Abschleudern der Farbe auf die verschiedenen Druckerpressen-Bauteile hervorruft. Durch Verwendung einer direkten, eingefärbten Befeuchtungsvorrichtung, wie hier offenbart, wird ein zusätzlicher Weg zum Verdampfen des Wassers geschaffen, nämlich die eingefärbten Befeuchtungswalzen. Die vergrößerte Oberfläche erlaubt das Verdampfen einer größeren Menge dieses überschüssigen Wassers in Bereichen entlang der Druckerpressenbreite entspechend den unterschiedlichen Wassergehalten. Dies minimiert die nachteilige Wirkung von Wasseransammlungen aufgrund von Unterschieden im Bildformat.
  • Wichtiger ist, daß das Befeuchtungswasser dieser Erfindung in das Farbsystem nur indirekt eingebraucht wird im Vergleich zum direkten Einbringen des Wassers in das Farbwerk. Nur das bereits der Platte bereitgestellte und dann zum Teil von den Farbformwalzen entfernte Wasser kann in das Farbsystem eintreten. Daher wird erwartet, daß der Wassergehalt innerhalb der zugeführten Farbe in der Gruppe der Befeuchtungswalzen wesentlich geringer als der beim Farbwerk- Befeuchtungssystem vorliegende ist. Dementsprechend werden weniger Probleme beim Einstellen des Gleichgewichts von Farb- und Wasserzufuhr auftreten.
  • Wenn in speziellen Bereich entlang der Druckerpressenbreite keine Farbe ausgedruckt wird, ist es üblich, physische Barrieren oder Wasserstoppvorrichtungen oder Wischer zu verwenden, die nur sehr geringen Befeuchtungswassermengen erlauben, die Platte in diesen Stellen zu erreichen, d. h. es wird gerade so viel Wasser zugelassen, daß diese bildfreien Stellen der Platte farbfrei bleiben. Zur Anpassung an mit wenig Farbe bedeckte Stellen, bei denen die Verwendung von Wasserstoppvorrichtungen ein zu starkes Mittel ist, ist es üblich, eine oder mehrere der Befeuchtungswalzen in Schwingungen zu versetzen und damit Teile des überschüssigen Wassers seitlich zu verteilen. Dementsprechend können vorteilhafterweise einige oder alle der Walzen der Befeuchtungsreihe aus den Figuren 1, 2 und 3 axial aus diesen Gründen in Schwingungen versetzt werden.
  • Bei zonenschraubenlosen Lithographie-Druckerpressen muß ein wesentlicher Teil der an der Druckplatte vorliegenden Farbe abgeschabt und dem Farbzufuhrabschnitt des Farbsystems wieder zugeführt werden. Da dies dazu dient, überschüssiges Wasser von der Druckplatte abzuführen und es über der Druckerpressenbreite neu zu verteilen, sind Wasserstoppvorrichtungen im allgemeinen nicht notwendig, und ein Versetzen von Walzen in Schwingungen als Verteilmittel für das Wasser entlang der Druckerpressenbreite ist überflüssig.
  • Wir gehen davon aus, daß die Elemente unserer Erfindung zusammengenommen ab dem Anlaufen einer mit dem hier beschriebenen Befeuchtungssystem versehenen Druckerpresse arbeiten, indem ein Teil der Farbe von den Bildstellen der Druckplatte schnell entfernt wird, um zügig einen dünnen Farbfilm auf allen Befeuchtungswalzen auszubilden. Als Nebel oder Sprühnebel auf die Aufnahmewalze aufgebrachtes Wasser wird in diese Farbfilme auf den Befeuchtungswalzen eingemischt oder mit ihnen vermischt, und es emulgiert aufgrund der Scherzustände in jedem der Walzenspalte der Befeuchtungsreihe. Dadurch werden die ursprünglich sehr großen zugeführten Wassertropfen oder Wassernebel kontinuierlich zerkleinert, wenn sie die Befeuchtungswalzen in Richtung der Platte durchqueren, so daß sie in der Farbe suspendierte Tropfen mit einer Größe von einem Mikrometer oder geringer sind, wenn sie die Formwalzen und die Platte erreichen. In diesem Zustand sind ihre Abmessungen geringer als die Farbfilmdicke auf der Druckplatte, wobei die kleinen Tropfen sofort und schnell zwischen eingefärbten und farbfreien Stellen auf der Platte hin- und herübertragen werden können, wodurch den bildfreien Stellen, an denen es benötigt ist, Wasser zugeführt wird. Die Befeuchtungsvorrichtung dieser Erfindung verhindert auch die Bildung von freien Wasserfilmen in den Bildstellen der Platte, die die nachfolgende Übertragung von Farbe entweder von den Farbformwalzen zur Platte oder von der Platte zum Drucktuch und von dort zum zu bedruckenden Material stören könnten.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Befeuchten von Lithographie-Druckplatten einer Druckerpresse, mit einem Befeuchtungswasser-Zufuhrabschnitt (100) und einem Befeuchtungsabschnitt (101), der physisch vom Befeuchtungswasser-Zufuhrabschnitt (101) getrennt ist, wobei der Befeuchtungsabschnitt (101) aus zwei oder mehr parallelen und einander berührenden Walzen (102-105) besteht, von denen eine eine Aufnahmewalze (102, 102B) ist, die eine oleophile Außenfläche besitzt, und von denen wenigstens eine parallel zur Druckplatte (106) ist und diese berührt, um der Druckplatte (106) Wasser zu liefern, und wobei die Walzen (102-105) des Befeuchtungsabschnittes (101) nicht im Farbwerk der Druckerpresse enthalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Walzen (102-105) Außenflächen besitzt, die sowohl oleophil als hydrophob sind.
2. Befeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Außenflächen der Befeuchtungswalzen (102-105) aus einem Material bestehen, das einen Wasserberührwinkel von wenigstens 80º sowie einen Farbölberührwinkel von nicht mehr als 10º besitzt und das zu einem Auseinanderlaufen des Öls führt.
3. Befeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 2, bei der der Wasserberührwinkel wenigstens 90º beträgt.
4. Lithographie-Druckerpresse, enthaltend eine Befeuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
5. Lithographie-Druckververfahren, bei dem das Aufbringen von Befeuchtungswasser auf die Druckplatte (106) einer Druckerpresse mittels eines Befeuchtungswasser-Zufuhrabschnittes (100) und eines Befeuchtungsabschnittes (101) durchgeführt wird, der physisch vom Befeuchtungswasser-Zufuhrabschnitt (100) getrennt ist, und bei dem der Befeuchtungsabschnitt (101) mit zwei oder mehr parallelen und einander berührenden Walzen (102-105) versehen ist, von denen eine eine Aufnahmewalze (102, 102B) ist, die eine oleophile Außenfläche besitzt, und von denen wenigstens eine parallel zur Druckplatte (106) ist und diese berührt, um der Druckplatte (106) Wasser zu liefern, wobei die Walzen (102-105) des Befeuchtungsabschnittes (101) nicht im Farbwerk der Druckerpresse enthalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß Walzen, die sowohl oleophile als auch hydrophobe Außenflächen besitzen, als die Walzen (102-105) des Befeuchtungsabschnittes (106) verwendet werden.
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