DE68913995T2 - Zusammensetzung zur behandlung progressiver myopie. - Google Patents

Zusammensetzung zur behandlung progressiver myopie.

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Description

  • Die Erfindung betrifft die Medizin und insbesondere eine Zusammensetzung zur Behandlung progressiver Myopie.
  • Gegenwärtig umfaßt ein Komplex therapeutischer Maßnahmen gegen progressive Myopie verschiedene Verfahren, die eine Verstärkung des hinteren Augenpols zum Ziel haben. Neben herkömmlichen chirurgischen Verfahren erweist sich die Suche nach neuen Methoden und Mitteln zur nichtoperativen Einwirkung auf die Sklera mit dem Ziel einer Richtungskorrektur des Myopieprozesses als das gegenwärtig zentrale Problem.
  • Ein dem Stand der Technik entsprechendes medizinisches Mittel zur Behandlung progressiver Myopie (SU-A-1 156 680; Ophthalmological Herald, 1985, Moskau, Meditsina Publishers, Bd. 101, Nr. 2, S. 31-36) ist als schaumbildende gelartige Zusammensetzung bekannt, die ein trockenes Gemisch aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat und ein aus Eisen(II)-chlorid, Kupfer(II)-citrat, Borsäure, Salzsäure und destilliertem Wasser bestehendes Lösungsmittelgemisch sowie ein Aktivierungsmittel aufweist, d.h. eine 3%-ige Wasserstoffperoxidlösung, welche das Aufschäumen der Zusammensetzung fördert. Die obenerwähnte Zusammensetzung wird unter die Tenonsche Kapsel injiziert, um an der Skleraoberfläche ein elastisches Schaumgel einzubringen, das die Festigkeitskenngrößen der Sklera verbessert, während es allmählich von dem neugebildeten Bindegewebe ersetzt wird. Die durchgeführten Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß die Bildung einer Bindegewebskapsel an der Skleraoberfläche und ihr Verstärkungsprozeß relativ langsam verlaufen, was durch eine bestimmte Rezeptur der Zusammensetzung erklärt wird, deren aktive Bestandteile die Synthese von Collagen anregen und für ihre strukturelle Stabilität sorgen.
  • Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Zusammensetzung zu schaffen, welche durch qualitative und quantitative Änderungen ihrer Ausgangsbestandteile die Bildung der Bindegewebskapsel beschleunigen und die elastischen Festigkeitskenngrößen der Sklera verbessern könnte.
  • Die Aufgabe wird mit einer Zusammensetzung zur Behandlung progressiver Myopie gelöst, die eine Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat, eine wäßrige Lösung einer Eisenverbindung, von Kupfer(II)-citrat, Borsäure und Salzsäure sowie Wasserstoffperoxid aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung ferner Kupfer(II)-dichlordi-[2-methyl-3-hydroxy-4,5- di(hydroxymethyl)pyridin] mit den folgenden Anteilen der Ausgangskomponenten in Masse-% aufweist:
  • Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) 18,8 bis 29,5
  • wäßrige Lösung, welche die folgenden Bestandteile enthält (in mg/l): 69,5 bis 80,1
  • Salzsäure 940,0
  • Borsäure 4,12
  • Eisen(II)-oxid 115,0
  • Kupfer(II)-citrat 16,0
  • 3%-iges wäßriges Wasserstoffperoxid 0,79 bis 0,89
  • Kupfer(II)-dichlordi(2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin): 0,11 bis 0,31
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung fördert die Bildung von frischem Bindegewebe, was auf verstärkte Collagen-Biosyntheseprozesse zurückzuführen ist, und trägt zur Erhöhung der elastischen Festigkeitskenngrößen des Skleragewebes bei.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung, die durch Vermischen der Polymermischung mit der obenerwähnten wäßrigen Lösung und der Kupferverbindung entsteht, sollte sich als homogenes flüssiges Gel erweisen, das frei von Fremdstoffeinschlüssen, inhomogenen Bestandteilen oder Klumpen ist, was visuell einzuschätzen ist.
  • Nach Dotierung mit einem Aktivierungsmittel (d.h. mit einer 3%-igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung) verwandelt sich die Zusammensetzung in ein weiches elastisches Schaumgel mit einer Dichte (einem Raumgewicht) von 0,46 bis 0,57 g/cm³.
  • Die Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (zu gleichen Teilen), die einen Anteil von 69,5 bis 80,1 Masse-% der vorgeschlagenen Zusammensetzung bildet, erweist sich als Grundstruktur der schaumartigen Zusammensetzung. Die oben angegebenen Mengen und Anteile sorgen dafür, daß das Schaumgel nach dem Vermischen und vor Gebrauch die erforderliche Struktur erhält.
  • Eine wäßrige Lösung aus Eisen(II)-oxid, Kupfer(II)-citrat, Bor- und Salzsäure, wobei die Bestandteile in den oben angegebenen Mengen und Anteilen eingesetzt werden, ist genaugenommen eine Mischung aus katalysierenden Zusätzen, die zur Verdünnung einer trockenen Polymermischung verwendet wird und bei Anwendung in den oben genannten Mengen und Anteilen zu ihrer Polymerisation und zur Bildung einer erforderlichen Struktur des Schaumgels beiträgt.
  • Der Zusatz eines Aktivierungsmittels zur Rezeptur der Zusammensetzung, nämlich einer 3%-igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung, läßt eine Vielzahl von Schaumbildungszentren entstehen, trägt zur Bildung der elastischen Konsistenz des entstehenden aufgeschäumten Hydrogels bei und löst den Polymesationsprozeß aus, der während des Vermischens der Bestandteile abläuft.
  • Kupfer(II)-dichlordi-[2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin], das in die vorgeschlagene Zusammensetzung eingemischt wird, wird bei der Bildung von Vernetzungen in der Collagenfaser gebunden, fördert die Bildung eine Bindegewebskapsel und erhöht die elastischen Festigkeitskenngrößen des Skleragewebes.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung ist experimentell sowohl an Versuchstieren als auch an Patienten mit progressiver Myopie unter klinischen Bedingungen erprobt worden. Es wurde der Verträglichkeitsgrad der Kupferverbindung mit der Polymerbasis der Zusammensetzung untersucht. Dazu wurde eine Testreihe mit dem Ziel durchgeführt, eine optimale Konzentration der Verbindung auszuwählen sowie die Dynamik der Trennung der Verbindung von der Polymerzusammensetzung zu untersuchen.
  • Die Untersuchungsergebnisse zur Verträglichkeit der Kupferverbindung mit der Polymermischung haben gezeigt, daß die Kupferverbindung, wenn sie in einem Anteil von 0,11 bis 0,31 Masse-% eingesetzt wird, den Schaumbildungs- und Strukturierungsprozeß des Schaumgels weder stört noch verzögert.
  • Die Untersuchungsergebnisse zur Dynamik der Trennung der Kupferverbindung von der Hauptpolymerbasis haben gezeigt, daß die Verbindung innerhalb von acht Tagen nahezu vollständig aus dem Schaumstoff freigesetzt wird, so daß 96% ihrer Anfangskonzentration ausgeschieden werden.
  • Daher sorgt die Abscheidung der Kupferverbindung in dem Schaumgel auf der Skleraoberfläche für eine allmähliche und langdauernde Auswirkung der Verbindung auf das Skleragewebe und auf die Bildungsprozesse der Bindegewebskapsel.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung ist auf ihre Fähigkeit, die Ausbildung der Bindegewebskapsel zu fördern und die elastischen Festigkeitskenngrößen der Sklera zu erhöhen, sowie auf ihre toxische und Reizwirkung auf die Augapfelhäute getestet worden.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung wurde 'aus dem Stegreif' durch Vermischen der Kupferverbindung, der Polymermischung und einer wäßrigen Lösung mit der obenerwähnten Rezeptur hergestellt. Nach Zusetzen eines Aktivierungsmittels, d.h. einer 3%-igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung wurde die erhaltene Mischung unter die Tenonsche Kapsel auf die posteroexterne Oberfläche der Sklera eines Versuchskaninchens injiziert.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung wurde insgesamt 42 Augen von Versuchskaninchen der Chinchilla-Rasse appliziert, während eine Schaumpolymerzusammensetzung der bekannten Rezeptur (SU-A-1 156 680), die in der klinischen Praxis für skleraverstärkende Injektionen verwendet wird, unter die Tenonsche Kapsel des gegenüberliegenden Tierauges eingebracht wurde, das als Kontrolle diente.
  • Nach einem Zeitraum von einem bis sechs Monaten wurden die Versuchstiere einer Augapfelausschälung unterworfen, und die biomechanischen Eigenschaften des Skleragewebes (d.h. die Zerreißfestigkeit, der Elastizitätsmodul, die maximale Längsdehnung) wurden untersucht. Daneben wurde die Intensität der Collagen-Biosynthese als Kenngröße für den Bildungsprozeß einer Bindegewebskapsel bestimmt. Außerdem wurden an 12 Augen (sechs davon waren Kontrollobjekte) in Zeiträumen von zwei Wochen bis zu sechs Monaten nach Applikation der vorgeschlagenen Zusammensetzung morphologische Untersuchungen der Sklera und des umgebenden Gewebes durchgeführt.
  • Die Ergebnisse der ausgeführten biomechanischen Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Elastische Festigkeitskenngrößen der Sklera innerhalb der verschiedenen Zeiträume nach Applikation der vorgeschlagenen Zusammensetzung Experimentelle Werte Kontrollwerte Zeitraum nach der Injektion Zerreißfestigkeit MPa Dehnung % Elastizitätsmodul MPa 1 Monat
  • Aus den oben tabellierten Daten geht hervor, daß durch die Wirkung der vorgeschlagenen Zusammensetzung auf das Skleragewebe seine elastischen Festigkeitskenngrößen im Vergleich zur Kontrolle innerhalb kürzerer Zeiträume zunehmen. Einen Monat nach der Injektion war die Zerreißfestigkeit des Skleragewebes um 6,6 Prozent höher als die entsprechenden Kontrollwerte, während seine maximale Längsdehnung um 9 Prozent niedriger ermittelt wurde.
  • Sechs Monate nach Versuchsbeginn wurde die skleraverstärkende Wirkung der vorgeschlagenen Zusammensetzung noch deutlicher, das heißt die Zerreißfestigkeit überstieg die Kontrollwerte um 22,2 Prozent, während die maximale Längsdehnung um 10,2 unter dem entsprechenden Prozentwert der Sklera der Kontroll-Augen lag.
  • Außerdem wurde innerhalb verschiedener Zeiträume nach Applikation der vorgeschlagenen Zusammensetzung unter Verwendung von ¹&sup4;C-Prolin mit einer spezifischen Radioaktivität von 125 µCi/Mol der Grad der Collagen-Biosynthese ermittelt. Es zeigte sich, daß innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 1,5 Monaten die Geschwindigkeit der Collagen-Biosynthese 267±17 Impulse/min pro Milligramm Trockengewebe beträgt, während der entsprechende Wert bei den Kontrollproben niedriger ist (245±12 Impulse/min pro Milligramm Trockengewebe). Weitere 2,5 bis 3 Monate später bleibt die Intensität der Collagen-Biosynthese hoch, d.h. sie beträgt 287±21 Impulse/min pro Milligramm Trockengewebe gegenüber 260±23 Impulse/min pro Milligramm Trockengewebe in der Kontrolle. Ein höherer Grad der Collagensynthese läßt auf eine höhere Geschwindigkeit des Bildungsprozesses einer Bindegewebskapsel unter Einwirkung der vorgeschlagenen Zusammensetzung schließen. So beträgt die Dicke der Kapsel drei Monate nach der Injektion im Durchschnitt 146 µm, während die Kapsel dicke nach Ablauf der gleichen Zeitspanne nach Injektion der bekannten Polymerzusammensetzung (SU-A-1 156 680) nur 109 µm beträgt.
  • Morphologische Untersuchungen einer lokalen Reaktion des Organismus auf die Injektion der vorgeschlagenen Zusammensetzung ergaben keinerlei Verletzungs-, toxische oder Reizwirkung auf die Augapfelhäute und andere Augenstrukturen sowie auf die retrobulbären Gewebe.
  • Damit haben die experimentellen Untersuchungen gezeigt, daß die vorgeschlagene Zusammensetzung die Bildung einer Bindegewebskapsel fördern und die elastischen Festigkeitskenngrößen der Sklera erhöhen kann und keine schädliche, toxische oder Reizwirkung auf die Augapfelhäute ausübt.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung ist klinisch an 37 Patienten im Alter von 13 bis 27 Jahren erprobt worden. Die vorgeschlagene Zusammensetzung wurde unter die Tenonsche Kapsel auf die posteroexterne Skleraoberfläche injiziert. Sowohl vor als auch nach der Injektion wurden keine Komplikationen beobachtet. Die späte Nachsorgebeobachtung der Behandlungsergebnisse (bis zu 1,5 Jahren) erfolgte bei 20 Patienten, mit einem Myopiegrad von 5,0 bis 12,0 D. In keinem Falle wurde ein fortschreiten der Myopie beobachtet. 12 Patienten zeigten einen um 1,0 bis 2,0 D verminderten Myopiegrad. Die Thermographie zeigte einen Temperaturanstieg um 1,7ºC kurz nach der Applikation, was mit einer erhöhten Hyperämie in den Augapfelhäuten zusammenhing und auf eine stärkere Bildung einer Bindegewebskapsel an der Skleraoberfläche schließen ließ. Dies bestätigte sich durch einen verminderten Dehnungskoeffizienten der Sklera ein halbes Jahr nach Injektion der vorgeschlagenen Zusammensetzung und unterschied sich zuverlässig von einer Änderung des Reaktionsindex auf die Injektion der bekannten Zusammensetzung.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung ist ohne genaue Vorgabe herzustellen, indem zunächst Kupfer(II)-dichlordi-[2-methyl-3-hydroxy- 4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] mit einer wäßrigen Lösung von Eisen(II)-oxid, Kupfer(II)-citrat, Bor- und Salzsäure gemischt und dann die entstandene Lösung mit einer Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat versetzt wird. Nach gründlichem Umrühren des entstandenen flüssigen Gels wird eine 3%-ige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung zugesetzt, und die so erhaltene Mischung wird unter die Tenonsche Kapsel des Patienten auf die posteroexterne Skleraoberfläche injiziert.
  • Als Ergebnis hüllt die vorgeschlagene Zusammensetzung die hintere Skleraoberfläche gleichmäßig ein und erstarrt 2 oder 3 Minuten später zu einem elastischen Schaumgel. Auf diese Weise wird auf der Skleraoberfläche ein Verstärkungskäfig geschaffen, mit dem Ziel, die Sklera an einer Ausdehnung zu hindern und damit gegen ein weiteres Fortschreiten der Myopie zu sichern.
  • Später (innerhalb der folgenden 12 Monate) wird die vorgeschlagene Zusammensetzung allmählich absorbiert, trägt dabei zur Collagenbildung bei und regt das Wachstum von Bindegewebe auf der Skleraoberfläche an. Im Ergebnis wird die Festigkeit der Sklera erhöht, und die Sklera im hinteren Augenabschnitt wird dicker und fester.
  • Zum besseren Verständnis werden zur Erläuterung die folgenden Beispiele für die vorgeschlagene Zusammensetzung angegeben.
  • Beispiel 1
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung enthält die folgenden Bestandteile (in Masse-%):
  • eine Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) 29,5
  • eine wäßrige Lösung mit den folgenden Bestandteilen (mg/l): 69,5
  • Salzsäure 940,0
  • Borsäure 4,12
  • Eisen(II)-oxid 115,0
  • Kupfer(II)-citrat 16,0
  • 3%-ige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung 0,89
  • Kupfer(II)-dichlordi-[2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] 0,11
  • In eine Ampulle werden 4,2 mg (0,11 Masse-%) Kupfer(II)-dichlordi- [2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] in Form eines sterilen Pulvers eingefüllt, das in 2,6 ml (69,5 Masse-%) einer wäßrigen Lösung aufgelöst wird, die Salzsäure (940 mg/l), Borsäure (4,12 mg/l), Eisen(II)-oxid (115 mg/l) und Kupfer(II)-citrat (16 mg/l) enthält. Als nächstes wird eine Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) in einer Menge von 1101,9 mg (29,5 Masse-%) in der so erhaltenen Suspension aufgelöst, um ein homogenes flüssiges Gel herzustellen, das gründlich geschüttelt und dann mit einem Aktivierungsmittel, d.h. mit einer 3%-igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung in einer Menge von 0,034 ml (0,89 Masse-%) versetzt wird. Dann werden unter Anwendung des herkömmlichen Verfahrens 0,15 ml der entstandenen Mischung unter die Tenonsche Kapsel auf die posteroexterne Skleraoberfläche injiziert. Eine Analyse des aus der vorgeschlagenen Zusammensetzung gebildeten aufgeschäumten Hydrogels hat gezeigt, daß es als ein elastisches, schwammartiges Konglomerat mit einem Raumgewicht von 0,46 g/cm³ in Erscheinung tritt.
  • Beispiel 2
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung enthält die folgenden Bestandteile (in Masse-%):
  • eine Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) 24,5
  • eine wäßrige Lösung mit den folgenden Bestandteilen (mg/l): 74,4
  • Salzsäure 940,0
  • Borsäure 4,12
  • Eisen(II)-oxid 115,0
  • Kupfer(II)-citrat 16,0
  • 3%-ige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung 0,84
  • Kupfer(II)-dichlordi-[2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] 0,26
  • In eine Ampulle werden 8,1 mg (0,26 Masse-%) Kupfer(II)-dichlordi- [2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] in Form eines sterilen Pulvers eingefüllt, das in 2,8 ml (74,4 Masse-%) einer wäßrigen Lösung aufgelöst wird, die Salzsäure (940 mg/l), Borsäure (4,12 mg/l), Eisen(II)-oxid (115 mg/l) und Kupfer(II)-citrat (16 mg/l) enthält. In der so erhaltenen Suspension werden 902,4 mg (24,5 Masse-%) einer Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) aufgelöst. Dann wird das entstandene homogene flüssige Gel gründlich geschüttelt, worauf 0,032 ml (0,84 Masse-%) Aktivierungsmittel in Form einer 3%-igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zugesetzt wird, und 0,15 ml der so erhaltenen Mischung werden unter die Tenonsche Kapsel auf die posteroexterne Skleraoberfläche injiziert. Eine Analyse des aus der vorgeschlagenen Zusammensetzung gebildeten aufgeschäumten Hydrogels hat gezeigt, daß es als ein elastisches, schwammartiges Konglomerat mit einem Raumgewicht von 0,50 g/cm³ in Erscheinung tritt.
  • Beispiel 3
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung enthält die folgenden Bestandteile (in Masse-%):
  • eine Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) 18,8
  • eine wäßrige Lösung mit den folgenden Bestandteilen (mg/l): 80,1
  • Salzsäure 940,0
  • Borsäure 4,12
  • Eisen(II)-oxid 115,0
  • Kupfer(II)-citrat 16,0
  • 3%-ige wäßrige Wasserstoffperoxidlösung 0,79
  • Kupfer(II)-dichlordi-[2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] 0,31
  • In eine Ampulle werden 11,9 mg (0,31 Masse-%) Kupfer(II)-dichlordi- [2-methyl-3-hydroxy-4,5-di(hydroxymethyl)pyridin] in Form eines sterilen Pulvers eingefüllt, das in 3,0 ml (80,1 Masse-%) einer wäßrigen Lösung aufgelöst wird, die Salzsäure (940 mg/l), Borsäure (4,12 mg/l), Eisen(II)-oxid (115,0 mg/l) und Kupfer(II)-citrat (16 mg/l) enthält. In der so erhaltenen Suspension werden 702,5 mg (18,8 Masse-%) einer Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) aufgelöst. Dann wird das entstandene homogene flüssige Gel gründlich geschüttelt, worauf 0,03 ml (0,79 Masse-%) Aktivierungsmittel in Form einer 3%-igen wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung zugesetzt wird, und 0,15 ml der so erhaltenen Mischung werden unter Anwendung des herkömmlichen Verfahrens unter die Tenonsche Kapsel auf die posteroexterne Skleraoberfläche injiziert. Eine Analyse des auf diese Weise aus der vorgeschlagenen Zusammensetzung gebildeten aufgeschäumten Hydrogels hat gezeigt, daß es als ein elastisches, schwammartiges Konglomerat mit einem Raumgewicht von 0,57 g/cm³ in Erscheinung tritt.
  • Die vorgeschlagene Zusammensetzung zur Behandlung progressiver Myopie findet Anwendung in der ophthalmologischen Praxis bei der Behandlung progressiver Myopie bei Kindern und Erwachsenen.

Claims (3)

1. Zusammensetzung zur Behandlung von progressiver Myopie, die eine Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat, eine wäßrige Lösung einer Eisenverbindung, von Kupfer(II)-citrat, Borsäure und Salzsäure sowie Wasserstoffperoxid aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung ferner Kupfer(II)-dichlordi(2-methyl-3-hydroxy-4,5- dihydroxymethylpyridin) mit den folgenden prozentualen Masseanteilen der Ausgangskomponenten aufweist:
Mischung aus Polyvinylpyrrolidon, Acrylamidhydrazid und Ethylacrylat (1:1:1) 18,8 bis 29,5
wäßrige Lösung, welche die folgenden Bestandteile enthält (in mg/l): 69,5 bis 80,1
Salzsäure 940,0
Borsäure 4,12
Eisen(II)-oxid 115,0
Kupfer(II)-citrat 16,0
3%-iges wäßriges Wasserstoffperoxid 0,79 bis 0,89
Kupfer(II)-dichlordi(2-methyl-3-hydroxy-4,5dihydroxymethylpyridin) 0,11 bis 0,31
2. Verwendung einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von progressiver Myopie.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 zur Verwendung bei der Behandlung von progressiver Myopie.
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