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Die vorliegende Erfindung betrifft ein
Preßverdichtungsverfahren, das geeignet ist, um radioaktive Metallabfälle wie z. B.
die Umhüllungen von verbrauchtem Kernbrennstoff (nachstehend
als "Hüllen" bezeichnet), die für die Wiederaufarbeitung von
Kernbrennstoff zu kurzen Stücken zerteilt sind, über einen
verlängerten Zeitraum sicher zu lagern.
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In dem Dokument DE-A 3 129 852 ist offenbart, daß der Abfall in
Kapseln vorverdichtet wird, anschließend auf die Kapseln hoher
Druck ausgeübt wird und die Kapseln in einen Gesamtbehälter
eingebracht werden, der schließlich verschlossen wird.
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Zum Preßverdichten und Stabilisieren so eines radioaktiven
Metallabfalls für die Lagerung des Abfalls ist die Aufmerksamkeit
in den letzten Jahren auf eine isostatische Warmpreßbehandlung
(nachstehend als "IWP"-Behandlung bezeichnet) gerichtet worden.
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In der Geprüften Japanischen Patentpublikation SHO 57-959 ist
beispielsweise ein Verfahren offenbart, bei dem radioaktiver
Metallabfall in einer Preßform vorverdichtet wird, um einen
Block zu erhalten, der Block in einen IWP-Behandlungsbehälter
eingebracht wird, der IWP-Behandlungsbehälter entgast wird oder
nicht entgast wird und verschlossen wird und der verschlossene
IWP-Behandlungsbehälter in seiner Gesamtheit einer
IWP-Behandlung unterzogen wird. Dieses Verfahren schließt einen
Vorverdichtungsschritt ein, um die Rohdichte (vor der IWP-Behandlung)
des radioaktiven Metallabfalls, der in den
IWP-Behandlungsbehälter einzubringen ist, zu erhöhen. Die erhöhte Rohdichte
dient dazu, die Verformung des IWP-Behandlungsbehälters durch
die IWP-Behandlung zu minimieren und einen Bruch des
IWP-Behandlungsbehälters, der eintreten könnte, wenn der
IWP-Behandlungsbehälter in hohem Maße verformt wird, zu vermeiden. Unter
diesem Gesichtspunkt ist es erwünscht, daß der vorverdichtete
(preßgeformte) Block eine Rohdichte von mindestens 60% seiner
wahren Dichte (Dichte des Abfallmetalls) hat.
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Bei dem Verfahren, das in der vorstehenden Druckschrift
offenbart ist, ist der verdichtete Block, der in den
IWP-Behandlungsbehälter einzubringen ist, zu einem Außendurchmesser
verdichtet, der etwas kleiner als der Innendurchmesser des
IWP-Behandlungsbehälters ist, und der Block hat somit etwa dieselbe
Querschnittsfläche wie der IWP-Behandlungsbehälter. Der Abfall
wird folglich in einer Preßform vorverdichtet, die, wenn sie
geschlossen ist, etwa dieselbe Querschnittsfläche hat wie der
IWP-Behandlungsbehälter.
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Weil die Preßform im geschlossenen Zustand im allgemeinen
denselben Querschnitt hat wie der IWP-Behandlungsbehälter, ist
eine sehr große Gesamt-Druckbelastung erforderlich, um das
gewünschte Verhältnis Rohdichte/wahre Dichte zu erhalten.
Beispielsweise ist die Gesamt-Druckbelastung, die bei einer
Preßform mit einem Außendurchmesser von 300 mm erforderlich ist, um
ein Verhältnis Rohdichte/wahre Dichte von 65 96 zu erzielen, so
groß wie 1400 t. Der Vorverdichtungsschritt des vorstehenden
Verfahrens erfordert deshalb die Anwendung einer schweren
Preßvorrichtung, die eine große Druckbelastung liefern kann und die
einen großen Raum für die Aufstellung benötigt und sehr teuer
ist.
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Ferner wird der verdichtete Block bei dem vorstehenden
Verfahren direkt in den IWP-Behandlungsbehälter eingebracht, ohne daß
ein anderer Behälter oder dergleichen verwendet wird, was zur
Folge hat, daß die radioaktive Substanz, die an dem Abfall
anhaftet, wahrscheinlich umhergestreut wird oder daß sich von dem
Abfall während des Füllvorganges kleine Bruchstücke ablösen.
Ein anderes Problem besteht darin, daß der Abfall mit der
Preßform in direkten Reibkontakt kommt, weil der Abfall zum
Vorverdichten direkt in die Preßform eingebracht wird, wodurch die
innere Oberfläche der Preßform zerkratzt und beschädigt werden
kann.
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Wir beschreiben ein Verfahren zum Preßverdichten von
radioaktiven Metallabfällen, das von den vorstehenden Problemen frei
ist.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zum
Preßverdichten von radioaktiven Metallabfällen bereitgestellt, bei dem
der Abfall in mehrere Kapseln eingebracht wird,
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der Abfall in jeder Kapsel vorverdichtet wird, um
sicherzustellen, daß die Kapsel mit dem Abfall in einem verdichteten
Zustand gefüllt ist,
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die auf diese Weise gefüllten Kapseln zusammen mit einem
Metallpulver in einen IWP-Behandlungsbehälter eingebracht werden
und der IWP-Behälter verschlossen wird und
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der verschlossene IWP-Behälter mit den darin befindlichen
Kapseln einer IWP-Behandlung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapseln in dem IWP-Behälter als
Baueinheit zusammenwirken, so daß sie der inneren
Querschnittsfläche des IWP-Behälters entsprechen und diese im wesentlichen
ausfüllen, daß die Querschnittsfläche jeder Kapsel ein
Bruchteil der inneren Querschnittsfläche des IWP-Behälters ist und
daß das Metallpulver alle Hohlräume ausfüllt, die in dem
IWP-Behälter zwischen den Kapseln und zwischen den Kapseln und dem
IWP-Behälter vorhanden sind.
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Auf diese Weise wird der Abfall vorverdichtet, während er in
jeder der Kapseln eingebracht ist, die einen Querschnitt haben,
der einem Teilsegment des Querschnitts des
IWP-Behandlungsbehälters entspricht, wodurch der Abfall unter einem großen Druck
durch eine kleinere Druckbelastung als beim Stand der Technik
zu dem gewünschten Verhältnis Rohdichte/wahre Dichte gepreßt
werden kann, ohne daß es wahrscheinlich ist, daß eine
Beschädigung der zum Vorverdichten verwendeten Preßform verursacht
wird. Ferner wird der Abfall in den IWP-Behandlungsbehälter
eingebracht, während er in den Kapseln aufgenommen ist. Dadurch
wird verhindert, daß die radioaktive Substanz umhergestreut
wird oder daß sich kleine Abfallbruchstücke ablösen, so daß
eine verbesserte Sicherheit gewährleistet ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist ein Diagramm, das ein Verfahren zum Preßverdichten
von radioaktivem Metallabfall gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung zeigt;
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Fig. 2(a) ist eine Seitenansicht, die einen durch das
Verfahren geformten verdichteten Block zeigt;
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Fig. 2(b) ist eine Schnittansicht entlang der Linie B-B in
Fig. 2(a);
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Fig. 3 bis 6 sind Schnittansichten, die IWP-Behandlungsbehälter
und Kapseln gemäß anderen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung zeigen; und
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Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht eines
IWP-Behandlungsbehälters, der Kapseln trägt, die in mehreren Schichten
aufgestapelt sind, wobei ein Teil weggebrochen und im Schnitt
gezeigt ist.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird unter
Bezugnahme auf Fig. 1, 2(a), 2(b) und 7 beschrieben.
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Eine Preßform 1 ist mit einem Hohlraum geformt, der eine
Sektor-Querschnittsform hat, die einem Viertel eines Kreises
entspricht. Eine Hohlkapsel 2, deren Querschnittsform mit der des
Hohlraums etwa identisch ist, wird in Schritt P1 in die
Preßform 1 eingesetzt. Die Querschnittsform ist mit einem Viertel
des Querschnitts eines IWP-Behandlungsbehälters 5, der
nachstehend zu beschreiben ist, identisch. Hüllen (radioaktiver
Metallabfall) 3 werden in die Kapsel 2 eingebracht und in der
Kapsel 2 durch einen Kolben 4 gepreßt, wodurch die Hüllen 3
vorverdichtet werden. Der Kolben 4 hat eine etwas kleinere
Querschnittsfläche als der hohle Raum der Kapsel 2, damit er
das obere Ende der Kapsel 2 nicht zusammendrückt. Der Kolben 4
wird dann zurückgezogen.
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Durch Wiederholung des Preßvorganges und wiederholtes Auffüllen
der Kapsel 2 mit Hüllen 3 wird die Kapsel 2 mit Hüllen 3 in
einem verdichteten Zustand gefüllt und dann in ihrer Gesamtheit
aus der Preßform 1 entnommen (Schritt P2). Vier auf diese Weise
mit Hüllen 3 gefüllte Kapseln 2 werden ohne jeden Zwischenraum
in den IWP-Behandlungsbehälter 5 eingebracht, der die Form
eines Hohlzylinders mit einem offenen oberen Ende hat (Schritt
P3). Die Kapseln 2 können in den IWP-Behandlungsbehälter 5 in
einer einzigen Schicht in bezug auf die vertikale Richtung
eingebracht werden, wie es in Fig. 1 veranschaulicht ist. Solche
Kapseln 2 können in mehreren bzw. in einer Vielzahl von
Schichten in bezug auf die vertikale Richtung angeordnet werden, wie
es in Fig. 7 veranschaulicht ist.
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Wenn der IWP-Behandlungsbehälter 5 auf diese Weise gefüllt
worden ist, treten an den oberen Enden der Kapseln 2 oder in dem
IWP-Behandlungsbehälter 5 ein Zwischenraum oder Hohlräume auf.
Folglich wird zum Ausfüllen solcher Hohlräume Metallpulver aus
nichtrostendem Stahl oder dergleichen in den
IWP-Behandlungsbehälter 5 eingefüllt. Dadurch wird die Verformung des
IWP-Behandlungsbehälter 5, die auf die IWP-Behandlung zurückzuführen
ist, minimiert, um einen Bruch des IWP-Behandlungsbehälters 5
wegen großer Verformung zu verhindern.
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Wenn der IWP-Behandlungsbehälter 5 auf diese Weise vollständig
ausgefüllt worden ist, wird die Öffnung des
IWP-Behandlungsbehälters 5 mit einem Verschlußdeckel 7, der ein Entgasungsrohr 6
hat, verschlossen, und der Verschlußdeckel 7 wird entlang
seinem Umfang an den IWP-Behandlungsbehälter 5 angeschweißt und
dadurch an dem IWP-Behandlungsbehälter befestigt (Schritt P4).
Wenn zwischen dem Verschlußdeckel 7 und den Kapseln 2 irgendein
geringer Zwischenraum auftritt, wird er vorzugsweise mit
Metallpulver aus nichtrostendem Stahl oder dergleichen
ausgefüllt, wie es vorstehend beschrieben wurde.
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Anschließend wird eine Vakuumpumpe 8 mit dem Entgasungsrohr 6
verbunden und betrieben, um aus dem Inneren des
IWP-Behandlungsbehälters 5 Luft zu entfernen, und das Entgasungsrohr 6
wird durch eine Verschließvorrichtung 9 zusammengedrückt, um
den IWP-Behandlungsbehälter 5 zu verschließen (Schritt P5). Der
verschlossene IWP-Behandlungsbehälter 5 wird dann in seiner
Gesamtheit einer IWP-Behandlung bei einer hohen Temperatur und
hohem Druck unterzogen (Schritt P6). Folglich kann, wie in Fig.
2(a) und (b) veranschaulicht ist, ein preßverdichteter
Abfallblock erhalten werden, der eine Dichte hat, die der wahren
Dichte etwa gleich ist. Der radioaktive Metallabfall kann auf
diese Weise preßverdichtet und stabilisiert werden.
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Als Beispiel wurde eine Vielzahl kleiner Stücke von Zircaloy-
Hüllen mit einem Durchmesser von 10 mm, einer Länge von 30 mm
und einer Wanddicke von 0,8 mm unter einem Oberflächendruck von
2000 bis 2500 kp/cm² innerhalb einer Sektorkapsel mit einem
Radius von 70 mm, einer Höhe von 240 mm und einer Wanddicke von
2,5 mm verdichtet. Vier solche Kapseln wurden in einen
IWP-Behandlungsbehälter mit einem Durchmesser von 145 mm und einer
Höhe von 280 mm eingebracht, und der IWP-Behandlungsbehälter
wurde dann mit einem daran angeschweißten Verschlußdeckel
entgast, verschlossen und einer IWP-Behandlung unterzogen. Es
wurde gefunden, daß der erhaltene verdichtete Block eine Dichte
hatte, die der wahren Dichte fast gleich war.
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Beim vorliegenden Verfahren werden Hüllen 3 innerhalb der
Kapsel 2, die 1/4 der Querschnittsfläche des
IWP-Behandlungsbehälters 5 hat, vorverdichtet, so daß der Druck für das Verdichten
des radioaktiven Metallabfalls zu einem gewünschten Verhältnis
Rohdichte/wahre Dichte mit einer kleineren
Gesamt-Druckbelastung als beim Stand der Technik erhalten werden kann. Dies
erlaubt die Anwendung einer kleineren Ausrüstung einschließlich
der Preßform 1 usw. und dient zur Verminderung der Beschädigung
der inneren Oberfläche der Preßform 1. Außerdem können Hüllen 3
in dem Zustand, in dem sie beim Vorverdichtungsschritt in die
Kapseln 2 aufgenommen worden sind, durch die Betriebsanlage
hindurch in den IWP-Behandlungsbehälter 5 befördert werden.
Dadurch wird verhindert, daß die radioaktive Substanz von den
Hüllen umhergestreut wird und daß sich Abfallbruchstücke
ablösen, so daß eine verbesserte Sicherheit gewährleistet ist.
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Ferner können Hüllen innerhalb der Kapsel 2 in kleinen Mengen
verdichtet werden, so daß ein vorverdichteter Block mit
gleichmäßiger Dichte erhalten wird, was zur Folge hat, daß der Block,
der in den IWP-Behandlungsbehälter aufgenommen ist, der
IWP-Behandlung mit verminderter örtlicher Verformung unterzogen
werden kann. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform wird der
IWP-Behandlungsbehälter 5 in der Form eines Hohlzylinders ohne
jeden Zwischenraum mit Kapseln 2 gefüllt, wodurch im
größtmöglichen Ausmaß verhindert wird, daß er während der IWP-Behandlung
verformt wird. Der IWP-Behandlungsbehälter 5 kann dann durch
ein Wisch-Prüfverfahren leicht auf Kontamination durch die
radioaktive Substanz geprüft werden, indem der
IWP-Behandlungsbehälter 5 auf einen Drehtisch oder dergleichen aufgelegt wird
und während der Drehung ein Wischerblatt oder dergleichen mit
dem IWP-Behandlungsbehälter in Kontakt gehalten wird. Dadurch
wird eine verbesserte Arbeitsausbeute erzielt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Kapsel 2 in bezug auf
ihre Querschnittsform nicht besonders eingeschränkt. Wie aus
Fig. 3 ersichtlich ist, kann die Kapsel einen Querschnitt
haben, der mit einem der sechs gleichen Teilsegmente des
Querschnitts des IWP-Behandlungsbehälters 5 identisch ist. Wie aus
Fig. 4 ersichtlich ist, können Kapseln 2 alternativ derart
angeordnet werden, daß eine zylinderförmige Kapsel 2a in bezug
auf den IWP-Behandlungsbehälter 5 mittig positioniert und von
mehreren Kapseln 2b umgeben wird. Durch diese Abänderungen wird
dasselbe Ergebnis wie durch die vorstehende Ausführungsform
erzielt.
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Ferner ist es gemäß der vorliegenden Erfindung nicht notwendig,
daß der gesamte Querschnitt des IWP-Behandlungsbehälters 5
vollständig auf die Kapseln aufgeteilt wird. Wie aus Fig. 5
ersichtlich ist, können beispielsweise mehrere zylinderförmige
Kapseln 2 derart in den zylinderförmigen Behälter 5 eingefüllt
werden, daß innerhalb des IWP-Behandlungsbehälters 5 einige
Zwischenräume gelassen werden. In diesem Fall ist es jedoch
wahrscheinlich, daß die Zwischenräume eine große örtliche
Verformung des IWP-Behandlungsbehälters 5 durch die IWP-Behandlung
erlauben, die zu einer Beschädigung oder zum Bruch führt, so
daß es erwünscht ist, den Zwischenraum mit Pulver 10 aus
nichtrostendem Stahl oder dergleichen auszufüllen, wie es in Fig. 5
gezeigt ist.
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Der IWP-Behandlungsbehälter 5 ist nicht auf einen kreisförmigen
Querschnitt eingeschränkt. Dasselbe Ergebnis wie bereits
beschrieben kann beispielsweise erzielt werden, indem ein
IWP-Behandlungsbehälter 5', der einen vierseitigen Querschnitt hat,
ohne Zwischenraum mit Kapseln 2' gefüllt wird, die jeweils
einen Querschnitt haben, der mit einem von vier gleichen
Teilsegmenten des vierseitigen Querschnitts identisch ist, wie aus
Fig. 6 ersichtlich ist.