DE2724524B2 - Behalter zum Heißpressen von Formkörpern verwickelter Gestalt aus Pulver - Google Patents
Behalter zum Heißpressen von Formkörpern verwickelter Gestalt aus PulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Heißpressen von Pulver von metallischer und nichtmetallischer
Zusammensetzung und Verbindungen davon sowie ein Verfahren zur Verwendung desselben.
Das Heißpressen von metallischen, intermetallischen und nichtmetallischen Pulvern und Verbindungen davon
ist in der Industrie üblich. Die Vorteile des Heißpressen
gegenüber anderen Techniken zum Verdichten von Pulvern sind bekannt In einigen Fällen ist das
Heißpressen die einzige praktische pulvermetallhirgische Technik zum Verdichten von gewissem
Hochtemperaturwerkstoff. Zum Beispiel wird es für Superlegierungen auf Nickelbasis, beispielsweise IN-100,
ver wendet
Der Behälter wird im allgemeinen vor dem Anfüllen evakuiert und dann hermetisch abgeschlossen. Hitze
und Druck wirken dann auf den gefüllten und dichten Behälter ein. Dies kann in einem Autoklaven bewirkt
werden. Der in dem Autoklaven erzeugte Gasdruck erzeugt einen gleichmäßigen Druck über die Oberfläche
des Behälters und bewirkt, daß dieser schrumpft oder gegen das Pulver einfällt Wenn der Behälter schrumpft
oder einfällt, wird das Pulver verdichtet Mit anderen
Worten, der Container wirkt bei erhöhten Temperaturen als ein druckübertragendes Medium. Gleichzeitig
bewirkt die Hitze, daß das Pulver zusammensintert Dieses Verfahren zum Verdichten von Pulver bezieht
sich im allgemeinen auf das isostatische Heißpressen. In kurzen Worten: die Kombination von Hitze und Druck
bewirkt ein Verdichten des Pulvers in eine im wesentlichen völlig dichte Masse, in der die einzelnen
Pulverpartikel ihre Eigenart verloren haben.
Nach dem Heißpressen wird der Behälter vom Sinterkörper entfernt Dieser kann danach weiterbehandelt
werden, beispielsweise durch Schmieden, spanabhebendes Bearbeiten und/oder Wärmebehandein,
um ein fertiges Teil zu erhalten.
Ein extrem kritisches Element des Heißpressens sind die Art und die Eigenschaften des Behälters. Der
Werkstoff, aus dem der Behälter hergestellt ist, muß in der Lage sein, als ein Druckübertragungsmedium bei
Temperaturen zu wirken, die hoch genug sind, das Sintern des Pulvers zu bewirken, d. h. der Behälter muß
flexibel oder verformbar sein und dennoch bei erhöhten Temperaturen die strukturelle Unversehrtheit behalten.
Der Behälter darf nicht oder nur wenig mit dem in ihm enthaltenen Pulver reagieren oder Schritte müssen
unternommen werden, den Behälter vom Pulver abzuschirmen. Da der Behälter hermetisch abgeschlossen
und in einigen Fällen evakuiert sein muß, muß er in der Lage sein, Hitze und Druck ohne Bruch zu
widerstehen. Die Art des verwendeten Behälters wird darüber hinaus zu einem großen Umfang den Grad der
Präzision bestimmen, mit dem der Sinterkörper erzeugt
werden kann. In anderen Worten: mit einigen Arten von
Behältern ist man nur in der Lage, einfache Barrenformen und rohe Verformen herzustellen, die ein intensives
anschließendes Bearbeiten erforderlich machen, um ein
fertiges Teil zu erzeugen.
Wegen der hohen Kosten des Wefkstoffes und der Bearbeitung wurden Anstrengungen gemacht, um
Behälter zu entwickeln, die in der Lage sind, Sinterkörper großer Präzision zu erzeugen. Solche
Körper werden im allgemeinen als Beinah-Endform« bezeichnet; sie machen nur ein spanabhebendes
Bearbeiten oder einen geringen Schmiedevorgang erforderlich, um die Endform zu erzeugen. Die
Erfindung betrifft nuß einen Behälter zum Heißpressen von Beinah-Endformen. Die bekannten Behälter sind
aus verschiedenen Werkstoffen hergestellt worden. Die den üblichen Industriepraktiken am besten widerstehenden
Behälter bestehen aus Metall. Der günstigste metallische Werkstoff für den Behälter wird im
allgemeinen im Hinblick auf die Zusammensetzung des zu verdichtenden Pulvers gewählt.
Metallbehälter zum Heißpressen von Superlegierungen auf Nickelbasis werden im allgemeinen aus
korrosionsbeständigem Stahl hergestellt
Beispiele von typischen Metallbehältern sind in den US-PS 3340053 und 33 56496 beschrieben. Es ist
hervorzuheben, daß diese Metallbehälter von einfacher Gestalt und relativ dünnwandig sind. Der Grund für die
Verwendung dünnwandiger Behälter besteht in dem Bemühen, das Verhalten von flexiblen Gummisäcken so
eng wie möglich zu kopieren, die zum isostatischen Pressen von Pulvern nahe Raumtemperatur benutzt
wurden. Solche Gummisäcke konnten in der Tat nicht für die erhöhten Temperaturen verwendet werden, die
zum Heißpressen erforderlich sind. Es war jedoch Theorie, daß ein dünnwandiger Metallbehälter sich bei
erhöhten Temperaturen so verhalten würde, wie ein Gummisack bei Raumtemperatur. Man mußte feststellen,
daß dies nicht der Fall war. Die Wände eines dünnwandigen Behälters übertragen den Druck nicht
gleichmäßig auf das Pulver wegen der Unterschiede in der strukturellen Festigkeit des Behälters. Infolgedessen
neigen dünnwandige Behälter zum Ausbeulen oder zu Faltenbildung in weicheren Bereichen. Werden einfache
Formen, wie Barren oder Schmiedevorformen hergestellt, können solche Oberflächenmängel manchmal
toleriert werden, da diese Mangel durch maschinelles Bearbeiten beseitigt werden können. Es ist jedoch sehr
schwer, wenn nicht sogar unmöglich, kompliziertere Präzisionsformen unter Verwendung von dünnwandigen
Metallbehältern herzustellen. Eine der größten Schwierigkeiten bei der Herstellung von Präzisionsformen
unter Verwendung von dünnwandigen Metallbehältern besteht darin, daß der sich ergebende Sinterkörper
häufig wegen der nicht gleichmäßigen Reduktion der Gestalt des Behälters verworfen ist Mit anderen
Worten: die Gestalt des Sinterkörpers unterscheidet sich nach dem Verdichten wesentlich von der Gestalt
des Formhohlraumes, der anfänglich durch den dünnwandigen Behälter umschlossen war. Obwohl
solche Verwerfungen in den meisten Fällen durch Herstellen eines Sinterkörpers mit großem Obermaß
aufgefangen werden können, was jedoch ein Schmieden und/oder ein maschinelles Bearbeiten erforderlich
macht und zu Werkstoffverlusten führt.
Zur Lösung der den dünnwandigen Behältern anhaftenden Probleme sind Anstrengungen unternommen
worden, um einen Behälter zu schaffen, der in der Lage ist, Beinah-Endformen zu erzeugen. So beschreibt
die GB-PS 13 39 669 ein Verfahren zum Verdichten von Metallpulver, bei dem ein relativ dickwandiger Behälter
gebildet wird, in dem zwei Fonnhälften miteinander verbanden werden, die aus gesintertem Metallpulver
hergestellt sind und durch Umschließen dieser Formhälften von einer äußeren Metallschicht Die Formhälften
sind aus gesintertem Metallpulver hergestellt, so daß die Dichte der Wände der Formhälften annähernd
gleich der Dichte des Pulvers ist, das in dem durch die Formhälften gebildeten Hohlraum enthalten ist Nach
der Anwendung von Hitze und Druck soll die Dichte des Behälters und des darin enthaltenen Pulvers gleichzeitig
zu einem gleichmäßigen Sinterkörper aus Pulver ohne Verw erfungen ansteigen. Eine andere Abweichung vom
traditionellen dünnwandigen Metallbehälter ist in der US-PS 3230 286 beschrieben. Der in dieser Patentschrift
beschriebene Behälter ist aus einem Metall, wie Cer, Wismut, Caesium oder deren Verbindungen
hergestellt, die einer abrupten Volumenreduktion bei einem vorbestimmten Druck unterliegen. Die abrupte
Volumenreduktion erfolgt dank einer Neuordnung des Kristallgitters des Werkstoffes, die durch den aufgewendeten
Druck hervorgerufen wird.
Es ist auch ein Verfuhren (US-PS 38 66 303 bekannt, bei dem dickwandige Behälter zum Verdichten eines in
diese eingefüllten Metallpulvers im offenen Walzenspalt verformt werden. Dabei erfolgt keine allseitige Kompression,
sondern ein Zusammendrücken des Metallpulvers in dem Behälter zwischen den beiden Walzen unter
gleichzeitiger starker seitlicher Breitung. Beim isostatischen Heißpressen hingegen erfolgt keine seitliche
Breitung, sondern eine allseitige Kompression und damit eine Verringerung aller Dimensionen des
Preßkörpers, so daß dieser die Beinah-Endform erreicht Wenn andere Werkstoffe als Metalle benutzt
wurden, wie Glas oder Keramik, wurden die Behälter-Wände ebenfalls relativ dünn gemacht Waren sie nicht
dünn, so war der Behälter von besonderer Form, beispielsweise aus einem Innen- und Außenbehälter, wie
US-PS 37 00 435 zeigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter zu schaffen, mit dem Präzisionssinterkörper
hergestellt werden können, und der darüber hinaus so beschaffen sein soll, daß das Heißpressen ohne
Verwendung eines Autoklaven in einem Pressengesenk mittels einer üblichen Presse erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Behälter aus einem metallischen
Werkstoff besteht und Wände solcher Dicke besitzt, daß die Außenfläche des Behälters nicht eng der Kontur des
Formhohlraumes folgen, sondern — im Falle eines Heißpressens in einer Presse — das Innere eines
Pressengesenkes optimal ausfüllen, wobei die Wände des Behälters während des Heißpressens als Flüssigkeit
wirken und einen hydrostatischen Druck auf das im Formhohlraum enthaltene Pulver ausüben. Mit anderen
Worten: Es ist nicht erforderlich, als Behälterwerkstoff ein Glas zu verwenden (DE-PS 19 01766), um im
erhitzten Zustand unter Druck einen fließfähigen Behälter zu haben, oder einen porösen Werkstoff
(GB-PS 13 99 669, US-PS 37 00435) oder einen Werkstoff, der einer abrupten Schrumpfung unterliegt
(US-PS 32 30 286). Die Ausübung eines hydrostatischen Druckes auf das im Fonnhohlraum enthaltene Pulver
wird durch die große Dicke der Wände des Behälters bewirkt. Zwischen dem zu verdichtenden Pulver und die
Innenwände eines Pressengesenkes ist ein großes
Volumen eines bei Hitze und Druck fließfähigen metallischen Werkstoffes geschaltet, so daß die dem
Pulver benachbarte Oberfläche des Werkstoffes allseitig auf das Pulver einen gleichmäßigen Druck ausübt
und damit ein gleichmäßiges Verdichten ermöglicht.
Der erfindungsgemäße Behälter bildet eine radikale Abkehr von den allgemein für Behälter zum Heißverdichten
von Pulver angenommenen Grundsätzen. Die Tatsache, daß der Behälter in der Lage ist, einen
hydrostatischen Druck auf das Pulver auszuüben, erleichtert ein gleichmäßiges Verdichten, ermöglicht
eine dichtere Annäherung an die Endabmessungen und reduziert Verwerfungen. Damit ist es möglich, Beinah-Endformen
zu erzeugen. Der Werkstoff des Behälters ist im wesentlichen vollkommen dicht und inkompressibel.
Die Wände des Behälters, die den Formhohlraum umgeben, sind dicker als diejenigen, die nach dem
Stande der Technik in der Lage waren, einen Druck zu
übertragen. Alle bisher bekannten Behälter, die Wände von einer beträchtlichen Dicke haben, sind aus einem
kompressiblen oder besonderem Werkstoff hergestellt worden. Der Erfinder hat nun festgestellt, daß die Dicke
der Behälterwände die Verdichtung nicht behindert, sondern daß es im Gegenteil erwünscht und wesentlich
zum Erzeugen eines hydrostatischen Druckes an der Zwischenfläche zwischen dem Behälterwerkstoff und
dem im Behälterhohlraum befindlichen Pulver ist
Der erfindungsgemäße Behälter wurde insbesondere zum Verdichten von Superlegierungspulver bestimmt,
wie IN-100, das die Legierungselemente Aluminium, Titan, Tantal, Niob, Molybdän, Wolfram, Chrom und
Kobalt enthält IN-100 und andere Superlegierungen werden beispielsweise für Teile von Turbinen wegen
ihrer hohen Festigkeit bei erhöhten Temperaturen verwendet Diese sind jedoch schwer verarbeitbar.
Übliche Formtechniken können nicht einfach verwendet werden, da die vielen Legierungselemente Ausscheidungsprobleme
erzeugen. Zusätzlich macht die Festigkeit dieser Legierungen ein Schmieden bei hohen
Temperaturen schwierig und kostspielig. Infolgedessen ist es erforderlich geworden, pulvermetallurgische
Techniken zu benutzen. Bis heute machten die pulvermetallurgischen Techniken häufig ein mehrfaches
Schmieden und spanendes Bearbeiten erforderlich, um eine Endform zu erhalten. Aus diesem Grunde sind
Anstrengungen gemacht worden, für Präzisionskorper die Schmiedearbeit zu verringern oder in Fortfall zu
bringen und die Menge an Werkstoff herabzusetzen, die durch maschinelles Bearbeiten entfernt werden muß, um
ein Fertigteil zu erzeugen. Der gemäß der Erfindung konstruierte Behälter erbringt diesen Vorteil.
Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher erläutert In diesen Zeichnungen zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Behälter zum Heißpressen von Pulver, wobei
dessen Form von dem Heißpressen in ausgezogenen Linien und nach dem Heißpressen mit strichpunktierten
Linien dargestellt ist;
Fig.2 einen Teflschnitt des in Fig. 1 dargestellten
Behälters, aus dem die Kräfteverteilung ersichtlich ist,
wenn auf den Behälter ein Druck ausgeübt wird;
F i g. 3 einen anderen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Behälters;
Fig.4 einen Querschnitt durch einen Sinterkörper
aus dem in F i g. 3 dargestellten Behälter;
Fig.5 einen Querschnitt durch ein bearbeitetes
Fertigteil aus dem Sinterkörper nach F i g. 4;
insbesondere zum Heißpressen in einer Presse geeignet ist, und
Fig.7 einen Querschnitt durch einen oberen und
unteren Formteil zur Verwendung in Verbindung mit dem in F i g. 6 dargestellten Behälter.
In F i g. 1 der Zeichnung ist ein als Ganzes mit 10 bezeichneter, nach der Erfindung konstruierter Behälter
dargestellt Der Behälter 10 umfaßt einen oberen Formteil 12 und einen unteren Formteil 14. Bei dem in
to der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Formteile 12 und 14 aus Kohlenstoffstahl,
beispielsweise SAE 1008 bis 1015 hergestellt Ein Stahl mit geringem Kohlenstoffanteil ist ein besonders
geeigneter Werkstoff für die Behälter 10, da er relativ billig und leicht zu bearbeiten ist
Werden beide Formteile 12 und 14 längs ihrer einander zugewandten Paßflächen miteinander verbunden,
bilden beide Formteile einen Formhohlraum 16, der die vorbestimmte Gestalt hat Der in F i g. 1 dargestellte
Behälter 10 dient zur Herstellung einer Turbinenscheibe für eine Jetturbine. Für diese spezielle Turbinenscheibe
umfaßt der Formhohlraum 16 einen Hauptbereich 18.
Die Abmessung und die Gestalt des Formhohlraumes ist im Hinblick auf die bearbeitete Endform des zu
erzeugenden Teiles mit entsprechendem Übermaß gewählt
Bevor der obere Formteil mit den unteren verbunden wird, wird ein Loch 22 in einen der Formteile gebohrt
und ein Füllrohr 24 eingesetzt Das Füllrohr 24 für den Behälter 10 ist ein kaltgezogenes nahtloses Stahlrohr.
Das Füllrohr 24 ist mit dem oberen Formteil 12 durch vakuumdichte Schweißnähte verbunden.
Nach dem Anbringen des Füllrohres 24 werden die beiden Formteile 12 und 14 passend aufeinander gesetzt
und vakuumdicht miteinander verschweißt Um das Schweißen zu vereinfachen, sind die äußeren Ränder
der Formteile 12 und 14 etwa im Winkel von 45° angefast Wenn die beiden Formteile 12 und 14
verbunden sind, bilden die angefasten Ränder eine Schweißrinne 26 zur Aufnahme des Schweißwerkstoffes
28.
Ein Merkmal der dickwandigen Behälter ist daß das Volumen des Formhohiraumes nicht größer als das
Gesamtvolumen der Behälterwände ist Wie später näher erläutert werden wird, reduziert die Verwendung
von dicken Wänden die Verwerfungsprobleme, die dünnwandigen Behältern anhaften und ermöglicht die
geringem Kohlenstoffgehalt benutzt wurde, können auch andere Werkstoffe verwendet werden. Ein
geeigneter Behälterwerkstoff ist durch einige physikalische Eigenschaften gekennzeichnet Der besagte Kohlenstoffstahl
als Werkstoff für den Behälter 10 hat eine fast vollkommene Dichte, soweit dies durch Standardherstellungsverfahren
erreichbar ist Dieser Stahl ist ferner fast inkompressibel, da sein Volumen nicht
erheblich durch Anwendung von Druck reduziert werden kann. Der Behälterwerkstoff muß auch
gasundurchlässig sein. Diese physikalischen Eigenschaften unterscheiden den Behälterwerkstoff der Erfindung
von den Werkstoffen, die bisher verwendet wurden. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind diejenigen, daß
die Behälterwände etwa gleichmäßig über den Querschnitt von der äußeren Oberfläche zum Formhohlraum
hin sind und daß die Behälterwände etwa gleichmäßige Dichte haben.
Ist die Preßtemperatur bestimmt, kann ein geeigneter
Ist die Preßtemperatur bestimmt, kann ein geeigneter
Behälterwerkstoff ausgewählt werden, der in der Lage ist, bei dieser Temperatur plastisch zu fließen. Die
meisten Metalle sind in der Lage, schon bei Raumtemperatur plastisch zu fließen; aus diesem Grunde muß
auch der Größe des Druckes Beachtung geschenkt werden, die erforderlich ist, ein plastisches Fließen im
Behälterwerkstoff bei der entsprechenden Preßtemperatur zu bewirken. Sind Druck und Temperatur
bestimmt, wird ein Behälterwerkstoff ausgewählt, der
plastisch ist Im Falle von IN-100 liegen die Preßtemperaturen
zwischen 10100C und 12040C. Bei Temperaturen
von 10100C bis 12040C kann ein bemerkenswertes
plastisches Fließen induziert werden durch die Anwendung von Drücken von 70 bis 105 N/mm2. Obwohl diese
Drücke allgemein in der Praxis verwendet werden, können tiefere oder höhere Drücke verwendet werden.
In allen Fällen hängt das Ausmaß des plastischen Flusses von der Zugfestigkeit des Werkstoffes bei der
Preßtemperatur ab.
Ein wichtiges Merkmal ist die strukturelle Unversehrtheit des Behälters während des Heißpressens.
Eine andere wichtige physikalische Eigenschaft des Behälterwerkstoffes ist ein Ausdehnungskoeffizient
Wenn komplizierte Formen mit Hinterschneidungen oder dergleichen hergestellt werden muß, daß die
thermische Ausdehnung so eng wie möglich derjenigen des zu verdichtenden Werkstoffes entsprechen.
Obwohl eine kritische Differenz nicht genau bestimmt
wurde, ist es bekannt, daß die Differenz der thermischen Ausdehnung zwischen einem SAE 1010-Stahl
und IN-100 nicht schädlich ist Um den besten Behälterwerkstoff zur Verdichtung anderer Pulverarten
zu bestimmen, können Proben erforderlich sein.
IN-100-Pulver und andere Superlegierungen werden
im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 1100" C und
12040C und bei Drücken von 70 bis 105 N/mm2 verdichtet Derartige Drücke können leicht in handelsüblichen
Autoklaven erreicht werden. Unter solchen Bedingungen wirken die Wände eines dickwandigen
Kohlenstoffstahl-Behälters wie eine Flüssigkeit Das heißt, das Metall kann unter Druck fließen. Ein
Hauptproblem mit dünnwandigen Behälter besteht darin, daß, obwohl ein hydrostatischer Druck auf die
äußere Oberfläche des Behälters ausgeübt wird, der Behälter nicht in der Lage ist, einen hydrostatischen
Druck auf das Pulver zu übertragen.
Ein dickwandiger Behälter hat Wände, die dick genug sind, einen hydrostatischen Druck auf das Pulver bei
Anwendung von Hitze und Druck auszuüben. Beispielsweise tritt das größte Problem bei einem dünnwandigen
Behälter auf, wenn das zu erzeugende Teil einen Ringbereich umfaßt, wie die ringartig gestalteten
Vorsprünge des in Fig. 1 dargestellten Teiles. Ein typischer dünnwandiger Behälter umgibt drei Seiten des
Vorsprunges, wie aus dem Querschnitt ersichtlich ist und läßt das innere Volumen leer. Diese Anordnung
ergibt zahlreiche Verwerfungsprobleme während des Heißpressens. Als ein Minimum muß die' Dicke des
Behälters in dem Bereich des Ringvorsprunges so ausreichend sein, um das innere Volumen im wesentlichen
anzufüllen. Wird diese Tatsache erfüllt, kann die äußere Oberfläche des Behälters der Kontur des
Formhohlraumes nicht folgen. Im Ergebnis stutzen die
Behälterwände die Seiten des Ringbereiches so fest, daß
praktisch gleichmäßiges Schrumpfen ohne Verwerfungen eintreten wird.
Der Behälter 10 wurde in nachstehender Weise behandelt Nachdem die Fonnteile 12 und 14 zusammengeschweißt
waren, wurde eine Vakuumpumpe an das Füllrohr 24 angeschlossen und der Formhohlraum
16 evakuiert Dieses Verfahren wurde im Falle von IN-100-Pulver durchgeführt, um Verunreinigungen
durch atmosphärische Gase zu vermeiden, die unerwünschte Oxide und Nitride erzeugen würden, und um
eine potentielle Quelle für Porosität im Sinterkörper zu beseitigen. Ferner erhöht ein Vakuum im Behälter den
Druckunterschied zwischen dem äußeren und dem
ίο inneren Druck. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß
diese Vorsichtsmaßregeln nicht für andere Arten von Pulver erforderlich sind. Nach dem Evakuieren wird der
Behälter mit fein gepulvertem IN-100-Pulver angefüllt. Während des Füllvorganges war es erforderlich, alle
Bereiche des Formhohlraumes anzufüllen und die höchste Klopfdichte zu erreichen. Dies wurde durch
Drehen des Behälters und durch Schlagen auf die Seiten des Behälters mit einem Holzhammer bewirkt. Dieses
Verfahren kann nur schwierig an einem dünnwandigen Metallbehälter ausgeführt werden, ohne die Wände
einzubeulen und die Gestalt des Formhohlraumes zu verändern. Nachdem der Behälter 10 angefüllt war,
wurde das Füllrohr 24 hermetisch abgedichtet. Der gefüllte und hermetisch abgedichtete Behälter 10 wurde
dann in einen Argongas-Autoklaven eingesetzt. Dort wurde der Behälter auf eine Temperatur von etwa
10600C und einen Druck in der Größenordnung von 70 bis 105 N/mm2 während etwa 2 Stunden gebracht.
Autoklaven entnommen und gekühlt. Der Behälter wurde dann vom Sinterkörper durch Abbeizen in einer
Salpetersäurelösung entfernt Da IN-100 korrosionsbeständig ist greift die Salpetersäurelösung nur den
Behälterwerkstoff an. Es können auch andere Lösungen benutzt werden. Der Behälter könnte auch durch
maschinelle Behandlung oder eine Kombination von maschineller Vorbehandlung und anschließender Abbeizung
entfernt werden.
Bevor der Behälter 10 von dem Sinterkörper entfernt
Bevor der Behälter 10 von dem Sinterkörper entfernt
♦o wurde, wurde die äußere Gestalt des Behälters
gemessen und aufgezeichnet. Nachdem der Behälter 10 entfernt war, wurden die Dimensionen des Sinterkörpers
gemessen. Die Dimensionen des Behälters nach dem Heißpressen und die Dimensionen des Sinterkörpers
sind in F i g. 1 der Zeichnung strichpunktiert dargestellt
Es wurde festgestellt, daß gleichmäßiges Schrumpfen erfolgt war. Darüber hinaus hatte die Wanddicke des
Behälters stellenweise zugenommen. Die Tatsache, daß Bereiche, wie bei 34 und 36, in der Wanddicke
zugenommen hatten, zeigt daß die Kraft die auf das Pulver eingewirkt hat, hydrostatisch war und nicht in
einem Verhältnis zur Richtung der Kraft stand, die auf
die Oberfläche des Behälters einwirkte. Dies ist schematisch in Fig.2 mit Pfeilen veranschaulicht, die
die wahrscheinlichen Richtungen der Kräfte illustrieren,
' die auf das Pulver und den Behälter einwirkten.
Die Richtung der Kräfte, die auf das Pulver einwirken,
ist demnach nicht parallel zu der Richtung der Krafteinwirkung auf die Behälteroberfläche. Dies ist
charakteristisch für einen hydrostatischen Druck. Dies zeigt, daß die Behälterwände wie eine Flüssigkeit
wirken und einen hydrostatischen Druck auf das Pulver ausüben.
Wegen einer Anzahl von Gründen erscheint Stahl mit
einem geringen Kohlenstoffgehalt als der verfahrenstechnisch
und kommerziell günstigste Werkstoff zum Herstellen von Behältern zum Heißpressen von IN-100
und anderen Superlegierungspulvern. Der benagte Kohlenstoffstahl ist relativ billig im Vergleich zu den
Kosten pro Kilo von zu verdichtendem Pulver und ist leicht erhältlich; er kann leicht maschinell bearbeitet
und leicht geschweißt werden; der fertige Behälter kann rauher Behandlung widerstehen.
Es wird ferner hervorgehoben, daß die Erfindung nicht auf die Herstellung eines Formhohlraumes durch
maschinelle Bearbeitung begrenzt ist Andere wohlbekannte Metallverarbeitungstechniken, wie Gießen
oder Schmieden, können angewandt werden, um. den Behälter herzustellen. Beispielsweise kann ein gegossener
Behälter unter Verwendung eines ausdehnbaren Kernes hergestellt werden, der die Gestalt des
gewünschten Formhohlraumes hat Nachdem das Metall um den ausdehnbaren Kern gegossen ist, wird
dieser entfernt, beispielsweise durch Auslaugen. Ein zweiteiliger Behälter kann auch hergestellt werden in
einem Schmiedevorgang. Der einzige Nachteil beim Schmieden besteht darin, daß Hinterschneidungen nicht
so hergestellt werden, wie dies bei einer maschinellen Bearbeitung oder beim Formen der Fall ist.
Ein Verfahren zum Zusammenstellen eines Behälters zum Erzeugen eines Teiles von extrem komplizierter
Gestalt ist in F i g. 3 bis 5 veranschaulicht Das feil ist als
Ganzes in Fig.5 mit 42 bezeichnet; es ist dies eine besonders komplizierte Turbinenscheibe mit einer
Anzahl von Hinterschneidungen.
In einen dickwandigen Behälter, der eine aus F i g. 3 ersichtliche Gestalt hat, ist ein Formhohlraum eingeformt,
der als Ganzes mit 44 bezeichnet ist. Es ist klar, daß es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein
würde, einen Formhohlraum solcher komplizierten Gestalt in einem zweiteiligen Behälter maschinell
herzustellen, wie der vorbeschriebene und in F i g. 1 dargestellte. Um das in Fig.5 dargestellte Teil
herzustellen, umfaßt der Formhohlraum 44 einen etwa scheibenförmigen Bereich 46 und einen im wesentlichen
ringförmig gestalteten Bereich 48, der sich seitlich vom scheibenförmigen Bereich 46 aus erstreckt Ferner ist
der ringförmig gestaltete Bereich 48 einwärts geneigt derart daß es schwierig ist, diesen maschinell herzustellen.
Aus diesem Grunde besteht der Behälter aus drei Teilen. Der Behälter umfaßt einen ersten Hauptteil 50,
einen zweiten Hauptteil 52 und einen Zwischenteil 54. Der erste Hauptteil 50 und der Zwischenteil 54
umfassen Oberflächen 56 und 58, die im wesentlichen den scheibenförmigen Bereich 46 des Formhohlraumes
44 bilden. Der zweite Hauptteil 52 und der Zwischenteil 54 umfassen Oberflächen 60 und 62, die den ringförmig
gestalteten Bereich 58 bilden. Diese drei Teile sind separat maschinell hergestellt und dann zusammengefügt
um den komplizierten Formhohlraum 44 zu bilden.
Wie auch beim ersten Ausführungsbeispiel umfassen der erste und der zweite Hauptteil 50 und 52
aneinanderfügbare Paßflächen. Die äußeren Ränder dieser Oberflächen sind angefast, um eine Schweißrinne
64 zur Aufnahme des Schweißwerkstoffes 66 zu bilden. Ein Loch 68 ist in einen der Hauptteile gebohrt in
diesem Falle in den ersten Hauptteil 50 und dient der Aufnahme eines Füllrohres 70, das durch Schweißen
befestigt 1st Aus Fig.3 ist ersichtlich, daß der
Zwischenteil 54 zwischen dem ersten und dem zweiten Hauptteil 50 und 52 unter Zusammenwirken mit
Paßmitteln getragen ist, die den Mittelteil 54 positionieren und tragen. Die zusammenwirkenden Paßmittel
umfassen einen Vorsprung 72 des zylindrischen Bereiches des Zwischenteiles 54, der in eine zylindrische
Ausnehmung 74 im zweiten Hauptteil 52 paßt und einen Vorsprung 76 des zylindrischen Bereiches des ersten
Hauptteiles 50, der in einer zylindrischen Aussparung 78 des Mittelteiles 54 sitzt.
Dieser Behälter wurde im wesentlichen in der gleichen Weise benutzt, wie der erste Behälter. Nach
dem Heißpressen hat der erhaltene Sinterkörper die mit 80 in F i g. 4 bezeichnete Gestalt Dieser wurde dann
maschinell zu der Endform bearbeitet die in F i g. 5
ίο dargestellt ist. Es wird besonders hervorgehoben, daß
dieses Endteil 42 ohnen einen Schmiedevorgang und mit minimalem Abfall hergestellt wurde.
Die beschriebenen Behälter wurden unter Verwendung eines Argongasautoklaven der Wärme und dem
is Druck ausgesetzt Es ist klar, daß jedoch auch andere
Mittel verwendet werden können, um Hitze und Druck zu erzeugen. Ein Verfahren, das vom Erfinder
entwickelt wurde, umfaßt das Pressen des Behälters zwischen den Preßstempeln einer Presse.
Um das Pulver unter Verwendung einer Presse verdichten zu können, ist eine übliche mechanische oder
hydraulische Presse mit einem oberen und unteren Formteil ausgestattet, das den oberen und unteren
Formteilen 82 und 84 entspricht die in F i g. 7 dargestellt sind. Das untere Formteil 84 umfaßt einen Formhohlraum
zur Aufnahme eines vorerhitzten, pulvergefüllten Behälters. Der obere Formteil 82, der ain Stempel der
Presse angeordnet ist hat einen Vorsprung 88, der in einer Ausnehmung 86 eintritt um Druck auf den
Behälter auszuüben. Da der Behälterwerkstoff auf eine Temperatur vorerhitzt ist bei dem ein plastisches
Fließen relativ leicht erfolgt und da der untere Formteil 84 den Behälter einsperrt wirkt der Behälterwerkstoff
wie eine Flüssigkeit auf das Pulver. Da das Pulver in dem Behälter sich unterhalb der vollen Dichte befindet, wird
der Druck auf den Behälterwerkstoff das Verdichten des Pulvers bewirken. Die Verdichtung wird fortschreiten,
bis das Pulver seine volle Dichte erreicht An diesem Punkte hat die gesamte Masse, d. h. der Behälterwerkstoff
und das Pulver, seine völlige Dichte erreicht Der
entnommen und das Behältermaterial vom Sinterkörper entfernt
unteren Formteil 84 sind geneigt und die Seiten des Behälters 96 in einem entsprechenden Winkel ausgebildet
um das Entfernen des Behälters aus dem unteren Formteil 84 nach dem Pressen zu erleichtern. Der obere
Formteil 82 ist ebenfalls der Abschrägung des unteren
so Formteiles 84 entsprechend schräg ausgebildet Wenn eine mechanische Presse verwendet wird, könnte eine
Beschädigung der Presse hervorgerufen werden, wenn das Pulver seine volle Dichte erreicht bevor der
Stempel der Presse das Ende seiner Abwärtsbewegung erreicht, da der Stempel gegen die völlige dichte und
nicht mehr komprimierbare Masse arbeitet Dies würde ein Bruch der Pressenkurbelwelle oder zumindest eine
Beschädigung der Presse bewirken. Dieses Problem tritt bei einer hydraulischen Presse nicht auf, da deren
Pressenhub nach dem Erreichen des vorbestimmten Druckes endet
Um eine Beschädigung einer mechanischen Presse zu verhindern, sind die oberen und unteren Formteile 82
und 84 so gestaltet, daß sie ein gesteuertes Austreten von Behälterwerkstoff zwischen den Formteilen gestatten,
wenn der Druck ein vorbestimmtes Maximum überschreitet Mit anderen Worten: zwischen den Seiten
90 der Aussparung 86 des unteren Formteiles und den .
Seiten 92 des Vorsprunges 88 des oberen Formteiles 82 ist ein Spalt vorgesehen, der als Sicherheitsventil wirkt.
Um sicherzustellen, daß der Druck, der vom Behälter aufgenommen wird, genügend groß ist, um eine völlige
Verdichtung des Pulvers zu gewährleisten, kann es erforderlich sein, das ausfließende Behältermetall zu
zwingen, einem gewundenen Weg zu folgen. Beispielsweise können die Seiten 92 des oberen Formteiles 82
fortgesetzt sein, um eine gekrümmte Oberfläche 94 zu bilden, die dem Fluß des Behältermetalls länger
widersteht, indem sie dessen Strömungsrichtung umkehrt,
und damit den Weg des Werkstoffes verlängert. Die zusätzliche Oberfläche erhöht darüber hinaus den
gesamten Reibungswiderstand, dem der Werkstoff ausgesetzt ist
Ein Behälter, der insbesondere zur Verdichtung des Pulvers unter Verwendung einer Presse gestaltet ist, ist
als Ganzes mit 96 in Fig.6 bezeichnet Der innere
Formhohlraum des Behälters zeigt die komplizierten Formen, welche nach diesem Verfahren hergestellt
werden können. Es ist klar, daß Beinah-Endformen leicht hergestellt werden können. Der Behälter 96
umfaßt einen oberen Teil 98 und einen unteren Teil 100, die maschinell hergestellt sind. Ein Kern 102 ist aus dem
gleichen Werkstoff ebenfalls maschinell hergestellt und zwischen den oberen Teil 98 und den unteren 100
eingepaßt Wie bei den vorbeschriebenen Behältern sind der obere und der untere Teil an ihren Paßflächen
durch eine Schweißung 104 miteinander verbunden.
Um den Formhohlraum, der durch die Wände des Behälters 96 gebildet ist, mit Pulver zu füllen, ist der
obere Teil 98 mit einem oder mehreren Kanälen 104 versehen, die in den Formhohlraum einmünden. Die
Kanäle 104 erstrecken sich durch einen konisch gestalteten Bereich 106, der am oberen Teil 98 des
Behälters ausgebildet ist und gehen in eine einzige Öffnung 108 über. Ein Füllrohr 110 ist an den oberen
Teil 98 des Behälters an dieser öffnung 108 angeschweißt, um das Einfüllen von Pulver in die Kanäle 104
zu ermöglichen. Das Füllrohr HO wird ferner dazu benutzt, eine Vakuumpumpe an den Behälter 96 zum
Evakuieren des Formhohlraumes vor dem Füllen mit Pulver anschließen zu können.
Nachdem der Behälter 96 evakuiert und mit Pulver gefüllt ist, wird das Füllrohr 110 durch Zusammendrükken
geschlossen, wie dies bei 111 angedeutet ist
Wenn das Pulver durch Pressen in einer Presse verdichtet werden soll, ist es erforderlich, das Füllrohr
HO gegen Beschädigung zu schützen. Da im Innern des Behälters 96 ein Vakuum herrscht, könnte die so
Beschädigung des Füllrohres HO zu einem Leck führen, wodurch Verunreinigung des Pulvers auftreten könnte.
Deshalb ist ein mit 112 bezeichneter Schutzschild am Behälter angeschweißt und umgibt das Füllrohr 110. Der
Schutzschild 112 umfaßt eine Hülse 114, die über das
Fallrohr 110 geschoben und mit dem Behälter 96 verschweißt ist Um eine zusätzliche Abstützung zu
schaffen, ist der freie Raum in der Hülse 114 mit Pulver
angefüllt Ein Verschlußstopfen 116 ist danach in die Eingangsöffnung der Hülse 14 eingeschweißt
Das obere Formteil 82 hat eine speziell geformte Ausnehmung, die der äußeren Gestalt des Oberteiles
des Behälters 96 entspricht Diese umfaßt eine abgeschrägte Aussparung 118, entsprechend der Größe
und Gestalt des konischen Bereiches 106 des Behälters
96. Eine Vertiefung 120 der abgeschrägten Aussparung ist ferner eingefomit, um den Schutzschild 112
aufnehmen zu können, der auf der Spitze des Behälters 96 angebracht ist Die Vertiefung 120 ist ebenfalls
kegelstumpfartig und der Schutzschild 112 mit einem entsprechenden Neigungswinkel versehen, um das
Trennen des oberen Formteils 82 vom Behälter 96 zu erleichtern.
Es ist nicht wesentlich, daß der Behälter 96 einen kuppelartigen Bereich 106 umfaßt. Als Alternative
könnte der Behälter 96 auch die Gestalt haben, die durch strichpunktierte Linien 121 in F i g. 6 angedeutet
ist. Die dargestellte Behälterform erfordert jedoch wesentlich weniger Werkstoff, als die Alternativform
und ist aus diesem Grunde vorzuziehen.
Ein typisches Verfahren zum Verdichten von Pulver unter Verwendung einer Presse umfaßt die folgenden
Schritte: Nachdem der Behälter 96 hergestellt ist, wird eine Vakuumpumpe an das Füllrohr 110 angeschlossen
und der Hohlraum ausgepumpt Nach der Evakuierung wird der Behälter mit Pulver angefüllt, wobei der
Formhohlraum unter Vakuum gehalten wird. Dies kann durch die Verwendung einer T-förmigen Verbindung
am Füllrohr HO bewirkt werden, deren einer Zweig mit der Vakuumpumpe verbunden ist, während deren
anderer Zweig mit der Pulverzuführung verbunden ist. Nach dem Füllen wird das Füllrohr HO geschlossen.
Dies kann durch Zusammendrücken des Füllrohres HO und Verschweißen des zusammengedrückten Endes
bewirkt werden.
Wie bereits beschrieben wurde, wird dann der Schutzschild 112 am Behälter 96 so befestigt daß er das
Füllrohr HO umgibt Der Behälter 96 wird dann in einem Ofen auf eine Temperatur erhitzt, bei der das Pulver
verdichtet wird. Der Behälter und das Pulver sind für die meisten Anwendungen auf eine Temperatur zwischen
927-C und 11600C zu erhitzen. Die spezifische
Temperatur wird im Hinblick auf die Legierungszusammesetzung des Pulvers gewählt
Mit Titanpulver wurde ein Versuch gemacht, unter Verwendung eines Behälters, der die Gestalt des
Behälters 86 hat, indem dieser auf eine Temperatur von etwa 954°C erwärmt und einem Druck von etwa
105 N/mm2 durch eine übliche mechanische Presse ausgesetzt wurde, wobei Werkzeuge benutzt wurden,
die den in F i g. 7 dargestellten entsprachen. Nach dem Erhitzen während einer Zeit die ausreicht, um
durchgehend eine gleichmäßige Temperatur zu erlangen, wurde der Behälter zu einer Presse überführt, die
mit Formen versehen war, die die Gestalt der oberen und unteren Formteile 82 und 84 hatten. Es wurde
weiter verfahren, wie bereits beschrieben.
Das Verdichten des Pulvers unter Verwendung einer Presse anstelle eines Autoklaven ist vorteilhaft, da die
Zykluszeit bei maximaler Temperatur wesentlich herabgesetzt werden kana Die typische Zykluszeit in
einem Autoklaven kaiin vier Stunden vom Beladen bis zum Entladen übersteigen, während die Zykluszeit für
eine Presse in Minuten meßbar ist Darüber hinaus sind Autoklaven, die im Bereich von 105 N/mm2 arbeiten,
hoch entwickelte Einrichtungen und daher sehr teuer. Aus diesem Grunde vereinfacht die Verwendung von
mechanischen oder hydraulischen Pressen den Verdichtungsprozeß
wesentlich.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
- ratentanspruche:t. Behälter zum Heißpressen von Formkörpern verwickelter Gestalt aus Pulver metallischer oder nichtmetallischer Zusammensetzung aus einem dichten, bei Heißpreßtemperatur plastischen Behälterwerkstoff mit einem Formhohlraum bestimmter Gestalt zur Aufnahme des Pulvers, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10) aus einem metallischen Werkstoff besteht und Wände ίο solcher Dicke besitzt, daß die Außenflächen des Behälters nicht eng der Kontur des Formhohlraumes folgen, sondern — im Falle eines Heißpressen in einer Presse — das Innere eines Pressengesenkes optimal ausfüllen, wobei die Wände des Behälters während des Heißpressen als Flüssigkeit wirken und einen hydrostatischen Druck auf das im Forrahohlraum (16) enthaltene Pulver ausüben.
- 2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterwerkstoff in der Lage ist, bei Temperaturen, die oberhalb von 2600C liegen, plastisch zu fließen, ohne dabei die strukturelle Unversehrtheit des Behälters zu verlieren.
- 3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Werkstoff ein Kohlenstoffstahl geringen Kohlenstoffgehaltes ist
- 4. Behälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere Behälterteile (50,52,54), die je einen Bereich des Formhohlraumes (44) bilden.
- 5. Behälter nach Anspruch 4 mit einem kompliziert gestalteten Formhohlraum, der einen im wesentlichen scheibenförmigen Bereich und einen etwa ringförmig gestalteten Bereich umfaßt, der sich seitlich vom scheibenförmigen Bereich erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter einen ersten Hauptteil (50), einen zweiten Hauptteil (52) und einen Zwischenteil (54) umfaßt, der zwischen den Hauptteilen (50,52) angeordnet ist, daß der erste Hauptteil (50) und der Zwischenteil (54) Oberflächen umfassen, die den scheibenförmigen Bereich bilden, und daß der zweite Hauptteil und der Zwischenteil (54) Oberflächen umfassen, die den ringförmig gestalteten Bereich bilden.
- 6. Behälter nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Hauptteil (50, 52) zusammenfügbare Paßflächen umfassen.
- 7. Behälter nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Behälterteile zusammenwirkende, ineinanderpassende Einrichtungen zum Lokalisieren und Tragen des Zwischenteiles (54) zwischen dem ersten und dem zweiten Hauptteil (50 und 52) aufweisen.
- 8. Behälter nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Zugangsöffnung (68, 70), die mit dem Formhohlraum (44) zum Füllen desselben mit Pulver in Verbindung steht
- 9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Eindringen von Pulver in den Formhohlraum dienende Füllrohr (110) von einem Schutzschild (112) umgeben ist.
- 10. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das VoIumen des Formhohlraumes nicht größer als das Gesamtvolumen der Wände ist.
- 11. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß zwischen dem oberen Formteil (82) und dem unteren Formteil (84) ein Luftspalt zum Zwecke eines gesteuerten Ausflusses von Behälterwerkstoff aus dem Pressengesenk vorhanden ^ ^ der preßdruck einenbestimmten Maximalwert überschreitet
- 12. Verfahren zum Heißpressen von Formkörpern verwickelter Gestalt aus Pulver metallischer oder nichtmetallischer Zusammensetzung unter Verweadung eines Behälters nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der das Pulver enthaltende Behälter im Pressengesenk einer Presse verdichtet wird.
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