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Die vorliegende Erfindung betrifft einen rotierenden
Abscheider bei Kohlepulverisierern oder -zerkleinerern
für sehr feine Korngröße oder anderen Zerkleinerern.
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Ein bekannter Kohlepulverisierer oder -zerkleinerer mit
einem rotierenden Abscheider ist in Fig. 4 im
Längsschnitt dargestellt, und ein aus dem Kohlepulverisierer
von Fig. 4 herausgenommener rotierender Abscheider nach
dem Stand der Technik ist in Fig. 5 dargestellt. Gemäß
Fig. 5 sind bei einem rotierenden Abscheider 01
zahlreiche Flügel oder Schaufeln um eine Drehmittelachse
herum angeordnet; unter Nutzung einer bei der Drehung
des Abscheiders erzeugten Zentrifugalkraft und eines
begleitenden Luftstroms klassiert der Abscheider die
Korngrößen des mittels einer Schale 03 und
Pulverisierwalzen pulverisierten Pulvers. Zum Zwecke der Erhöhung
der Festigkeit sind die Schaufeln 02 unter Verwendung
eines Materials mit einem Flansch, wie in den Fig. 5
bis 7 gezeigt, geformt. Wahlweise könnte ein nicht
dargestelltes I-Profil-Material verwendet werden.
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Der oben angegebene rotierende Abscheider nach dem
Stand der Technik ist mit den folgenden, zu lösenden
Problemen behaftet:
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1. Aufgrund der großen Breite von Flanschen von
geformten oder profilierten Materialstücken der Schaufeln
ist eine Durchgangsquerschnittsfläche für einen
Luftstrom zwischen den Schaufeln verengt, wobei ein
Fließen feinen Pulvers behindert wird.
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2. Infolge des Aufprallens eines Feinpulverstroms gegen
die Flansche tritt eine abnormale Scheuerwirkung an
den Schaufeln auf, woraus sich eine
Alterungsverschlechterung der Leistung ergibt.
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3. Aus dem gleichen Grund, wie oben unter 2.
beschrieben, wird eine mechanische Festigkeit der Schaufeln
herabgesetzt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist damit die
Schaffung eines rotierenden Abscheiders, bei dem ein
Pulverstrom durch Flügel oder Schaufeln nicht behindert
wird und eine Klassierleistung über einen langen
Zeitraum, und ohne einer Alterungsverschlechterung zu
unterliegen, erhalten bleiben kann.
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Gemäß einem Merkmal wird mit der vorliegenden Erfindung
ein neuartiger rotierender Abscheider zur Verwendung
bei Zerkleinerern oder Pulvermühlen geschaffen, wobei
zahlreiche Schaufeln oder Flügel um eine im
wesentlichen lotrechte Drehmittelachse herum mit einem
vorbestimmten Radius davon beabstandet angeordnet und in
lotrechter Richtung ausgerichtet sind, wobei der
Abscheider einen ringförmigen Körper zum Verbinden der
Schaufeln oder Flügel, so daß sie die Drehmittelachse
umschließen, aufweist (vgl. EP-A-172731).
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Da der rotierende Abscheider gemäß der vorliegenden
Erfindung den oben umrissenen Aufbau aufweist, arbeitet
er in folgender Weise: Bei einem rotierenden Abscheider
nach dem Stand der Technik würden sich die Flügel oder
Schaufeln unter einer bei der Drehung auftretenden
Zentrifugalkraft in Auswärtsrichtung verformen. Die
Verformung entspricht einer Erscheinung gleich dem Fall,
in welchem ein an seinen gegenüberliegenden Enden
abgestützter Träger einer nahezu gleichmäßig verteilten
Last oder Belastung unterworfen ist. Bei einem normalen
Träger (oder auch Balken), dessen Spannweite nicht
extrem kurz ist, ist die Durchbiegung in der Nähe seiner
Mitte allgemein groß, so daß eine durch die Biegung
verursachte große Oberflächen- bzw. Randspannung im Querschnitt auftritt
und der Träger schließlich brechen kann. Da bei der
erfindungsgemäßen Konstruktion dagegen ein ringförmiger
Körper zum Verbinden der einzelnen Schaufeln vorgesehen
ist, ruft die Durchbiegung eine Ringspannung im
ringförmigen Körper hervor. Da die Ringspannung durch
eine einfache Zugbeanspruchung in der Axialrichtung des
ringförmigen Körpers ersetzt werden kann, kann sie
ausreichend groß sein; da sie somit einen größten Teil der
durch die auf die Schaufeln ausgeübten
Zentrifugalkräfte hervorgerufenen Belastung übernehmen kann, benötigen
die Schaufeln keine Flansche o.dgl., so daß der
Spaltabstand bzw. Zwischenraum zwischen den Schaufeln
ausreichend groß eingestellt sein kann.
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Die obengenannte sowie weitere Aufgaben, Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich noch
deutlicher aus der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand der
beigefügten Zeichnungen.
In den beigefügten Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, wobei insbesondere Fig. 1(a)
eine (teilweise weggebrochene) Draufsicht und
Fig. 1(b) eine im Schnitt gehaltene
Seitenansicht darstellen,
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Fig. 2 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
perspektivische Darstellung eines Teils der Schaufeln
1, eines Versteifungsrings 2 und einer unteren
Schaufel-Montageplatte 3 in aus Fig. 1
getrenntem
Zustand,
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Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung mechanischer
Festigkeiten der Schaufel 1 und des
Versteifungsrings 2 bei der obigen bevorzugten
Ausführungsform, wobei im einzelnen zeigen: Fig. 3(a)
eine perspektivische Darstellung und Fig. 3(b)
eine schematische bzw. graphische Darstellung
für die Berechnung eines Biegeradius anhand
einer Biegekurve (Kreisbogen),
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Fig. 4 eine schematische Längsschnittdarstellung eines
allgemeinen Kohlepulverisierers, die auch als
Darstellung des Stands der Technik dient,
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Fig. 5(a) und 5(b) eine Draufsicht bzw. eine im Schnitt
gehaltene Seitenansicht eines rotierenden
Abscheiders nach dem Stand der Technik,
entsprechend den Fig. 1(a) bzw. 1(b),
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Fig. 6 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
Teildarstellung eines eingekreisten Abschnitts VI von
Fig. 5(a) und
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Fig. 7 eine andere in vergrößertem Maßstab gehaltene
Teildarstellung längs der Linie VII-VII in Fig.
5(b), in Richtung der Pfeile gesehen.
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Nachstehend ist eine bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung anhand der Fig. 1 und 2
beschrieben. Gemäß diesen Figuren sind Flügel oder Schaufeln 1
jeweils an Umfangskanten eines unteren Konus 5 und
einer von einem Rotor 7 auskragend gehalterten oberen
Speiche 6 über eine untere Schaufel-Montageplatte 3
bzw. eine obere Schaufel-Montageplatte 4 so montiert,
daß sie den Rotor 7 umgeben und im wesentlichen in
lotrechter Richtung gerichtet sind. Die Schaufel selbst
weist keinen Flansch auf, wie dies beim rotierenden
Abscheider nach dem Stand der Technik der Fall ist,
vielmehr ist sie mit einer rechteckigen Plattenform
ausgebildet, und sie nimmt gegenüber dem Rotor 7 eine
solche Lage oder Haltung ein, daß die Ebene der
Plattenform in der Radialrichtung des Rotors 7 gerichtet sein
bzw. liegen kann. Ein Versteifungsring 2 durchsetzt in
waagerechter Richtung die Mittelabschnitte der einzeln
nen Schaufeln 1 unter gegenseitiger Verbindung
derselben. Es ist zu beachten, daß die durchsetzten Bereiche
zweckmäßig verschweißt und mithin die Schaufeln 1 und
der Versteifungsring 2 zu einer Einheit zusammengefaßt
sind.
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Aufgrund der Anwendung der oben beschriebenen
Konstruktion werden die Schaufeln 1 bei Drehung des Rotors 7
einer Auswärtsbelastung aufgrund einer Zentrifugalkraft
unterworfen; auch wenn dabei der "Bauch", d.h. der
Mittelabschnitt der Schaufel 1, zu einem Durchbiegen
neigt, begrenzt der Versteifungsring 2 die Durchbiegung
wie bei einem mit Reifen oder Dauben bzw. Spannband versehenen Faß, so
daß nahezu keine Durchbiegung in den Schaufeln 1
auftritt. Mit anderen Worten: da eine mechanische
Festigkeit gegen eine Zentrifugalkraft weitgehend durch den
Versteifungsring 2 geboten wird, benötigt die Schaufel
1 keinen Flansch für die Versteifung und für die
Aufrechterhaltung der Steifheit, vielmehr kann sie eine
einfache ebene (planparallele) Platte sein, so daß eine
Öffnungsfläche in Richtung des Durchgangs des Pulvers
für das Klassieren nach Korngrößen ausreichend groß
ausgelegt sein kann; da zudem Hindernisse für eine
Strömung erheblich verringert sind, wird die
Klassierleistung wesentlich verbessert. Wie oben beschrieben, sind
ferner beim Stand der Technik die Schaufeln mit
Flanschen versehen; da der (jeder) Flansch nahezu senkrecht
zu einer Strömung des Pulvers gerichtet ist, entspricht
die Masse des Flansches in Strömungsrichtung der Dicke
des Flansches, weshalb heranfliegende Pulverteilchen
anfänglich im Zustand größter kinetischer Energie auf
den Flansch auftreffen, und da hierbei die
Scheuer(aufprall)stelle (rubbed location) über eine kurze Strecke
vorliegt, d.h. an der End- oder Stirnfläche in
Dickenrichtung, ist der Verschleiß (an) der End- oder
Stirnfläche erheblich, so daß der Flansch sehr schnell einer
Alterungsveränderung im Vergleich zum Abschnitt des 1
Stegs unterliegt, welchen der Pulverstrom nahezu
parallel zur Oberfläche passiert. Da andererseits die
Schaufel 1 erfindungsgemäß nicht mit einem Flansch versehen
ist und nur eine flache Platte umfaßt, tritt eine
Alterungsveränderung kaum auf. Vorliegend bezieht sich der
Ausdruck "Alterungsveränderung" nicht nur auf eine
durch Verschleiß verursachte Formänderung.
Beispielsweise besitzt ein I-Profil-Material(stück) ein extrem
großes Widerstandsmoment im Vergleich zu dem Fall, in
welchem keine Flansche vorgesehen sind, aufgrund der an
seinen oberen und unteren Enden vorgesehenen Flansche,
so daß es eine sehr große Biegefestigkeit
aufrechterhalten kann; falls jedoch die Flansche, von denen die
Festigkeit abhängt, ebenfalls verschleißen, verringert
sich die Festigkeit beträchtlich. Im Vergleich zum
Verschleiß in der Nähe der Mitte eines Querschnitts eines
I-Profil-Materials würde Verschleiß an den äußersten
Endabschnitten die Verschlechterung einer mechanischen
Festigkeit merklich beeinflussen. Das gleiche gilt auch
bezüglich eines Winkel(profil)materials, und der
Verlust des Flansches vom Steg ist (dabei) sehr ernstlich.
Im Vergleich zu einer Schaufel, die von Anfang an ohne
Flansch ausgelegt ist, hat demzufolge eine
Alterungsveränderung des Flansches einer Schaufel, die im Hinblick
auf einen Flanscheffekt ausgelegt worden war, eine sehr
ernstliche Bedeutung bezüglich einer mechanischen
Festigkeit. Erfindungsgemäß ist nicht nur kein solcher
Flansch vorgesehen, vielmehr stützt sich auch eine
mechanische Festigkeit auf den Versteifungsring 2,
weshalb eine Alterungsveränderung bezüglich einer
mechanischen Festigkeit im wesentlichen gleich Null (an
Bedeutung) ist. In diesem Zusammenhang entspricht der
Versteifungsring 2 einem senkrecht in eine Strömung
eingesetzten kreisrunden Stab, und da er keine
Vorsprünge aufweist, welche Verschleiß begünstigen, und
seine Querschnittsfläche ausreichend groß gewählt
werden kann und der Einfluß auf eine mechanische
Festigkeit der Querschnittsfläche proportional ist, tritt
Verschleiß als solcher kaum auf; selbst wenn Verschleiß
auftreten sollte, ist eine Gefahr einer
Beeinträchtigung einer effektiven mechanischen Festigkeit nahezu
gleich Null, wie dies noch näher beschrieben werden
wird.
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Im folgenden sei eine Klassierleistung betrachtet. Eine
Alterungsveränderung der Schaufel mit einem Flansch
gemäß dem Stand der Technik, d.h. ein Verschleiß des
Flanschrandabschnitts, würde eine
Durchgangsquerschnittsfläche für einen Pulverstrom zwischen benachbarten
Schaufeln vergrößern, so daß sich die anfänglich
eingestellte oder vorgegebene Klassierleistung verändern
würde. Infolgedessen kann über einen langen Zeitraum
hinweg keine optimale Klassierleistung aufrechterhalten
werden, so daß die Drehung (Drehzahl) und andere
Spezifikationen sehr häufig geändert werden müssen. Gemäß
der vorliegenden Erfindung sind andererseits keine
Flansche vorhanden, und ein Abstand zwischen benachbarten
Schaufeln 1 bleibt stets im wesentlichen konstant,
wobei ein geringer Verschleiß in Radialrichtung die
Klassierleistung kaum beeinträchtigt. Infolgedessen
kann nicht nur bezüglich einer mechanischen Festigkeit,
sondern auch im Hinblick auf eine Klassierleistung ein
höchst zuverlässiger und ausgezeichneter rotierender
Abscheider zur Verfügung gestellt werden. Bezüglich der
mechanischen Festigkeit wird im übrigen die folgende
mathematische Analyse geboten. Wenn sich gemäß Fig. 1
die Schaufeln 1 mit dem Rotor 7 mitdrehen, würden sich
deshalb, weil die oberen und unteren Enden der
Schaufeln 1 durch die untere Schaufel-Montageplatte 3 bzw.
die obere Schaufel-Montageplatte 4 gehaltert sind, die
Abschnitte in der Nähe ihrer Mitten aufgrund von
Zentrifugalkräften nach außen aufweiten. Gemäß Fig. 1 ist der
Radius von der Mittelachse des Rotors 7 zur Schaufel 1
am oberen Ende groß und am unteren Ende klein; wenn die
Schaufel 1 somit eine gleichmäßige Querschnittsfläche
aufweist, d.h. eine gleichmäßige Masse längs der
Vertikalrichtung, würde sich die Zentrifugalkraft mit sich
aufwärts verschiebender Position vergrößern, so daß die
Last oder Belastung keine lotrecht gleichmäßig
verteilte Last oder Belastung sein würde. Wenn jedoch der
Gradient einer Zentrifugalkraft aus Gründen der
Vereinfachung vernachlässigt wird, so kann die Schaufel 1 als
Balken oder Träger betrachtet werden, der an seinen
beiden Enden gehaltert bzw. abgestützt und einer
gleichmäßig verteilten Belastung unterworfen ist. Da bei der
Drehung des Rotors 7 die Schaufeln 1 gleichfalls auf
einem festen Radius rotieren, besitzen die in den
jeweiligen Schaufeln 1 erzeugten Zentrifugalkräfte sämtlich
die gleiche Größe, und weil der Abstand zwischen
benachbarten Schaufeln vergleichsweise kurz und konstant ist,
kann vorausgesetzt werden, daß eine Zentrifugalkraft
gleichmäßig auf einem Radius verteilt ist. Wenn nun der
Radius von der Mittelachse des Rotors 7 zum
Versteifungsring 2 mit r und eine Zentrifugalkraft (pro
Längeneinheit), die auf einem sehr kleinen Abschnitt des
Rings 2 mit einem sehr kleinen Bogenwinkel dθ in bezug
auf den Drehmittelpunkt, in Draufsicht gesehen, verteilt
ist, mit p bezeichnet werden, so entspricht eine
Gesamtkomponentenkraft T einer auf zwei Querschnitte,
welche den Versteifungsring 2 durch die Mittelachse
des Rotors 7 verlaufend schneiden, wirkenden
Zentrifugalkraft:
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(In obiger Formel bedeuten: θ = der durch den
Radius des Ringabschnitts mit dem sehr kleinen oder
Bogenminuten-Winkel dθ gegenüber einer durch das Zentrum
des Rotors, d.h. senkrecht zu der das
Zentrum des Rotors passierenden Schnittebene des genannten
Rings verlaufenden Linie gebildete Winkel). Demzufolge
entspricht eine auf einen Querschnitt wirkende Kraft T/2:
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T/2 = pr
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Da dies für jeden Querschnitt gilt, welcher den
Versteifungsring 2 schneidet und das Zentrum des Rotors 7
passiert, ist oder wird der Versteifungsring 2 an jedem
Querschnitt einer Zugspannung pr in seiner
Tangentialrichtung unterworfen, so daß er eine Ringspannung
bildet. Da jeder Werkstoff immer gedehnt wird, wenn er
einem Zug unterworfen ist, dehnt oder weitet sich auch
der Verstärkungsring 2, wobei sich auch sein Radius im
Vergleich zu dem bei beendeter Drehung etwas
vergrössert. Da diese Dehnung oder Erweiterung
natürlicherweise einer Durchbiegung der Schaufel 1 an dieser
Stelle gleich ist, läßt sich die Beziehung zwischen der
Schaufel 1 und dem Versteifungsring 2 unter Bezeichnung
dieser Größe als Durchbiegung δ wie in Fig.
3(a) schematisch darstellen.
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In dieser Figur stehen die Bezugsbuchstaben A und B für
Stütz- oder Halterungspunkte an den oberen und unteren
Enden einer Schaufel 1, der Bezugsbuchstabe l für eine
Länge der Schaufel 1 und der Buchstabe b für deren
Breite. Zusätzlich zu den Stützpunkten A und B dient
auch der Verstärkungsring 2 als Stützpunkt, so daß der
Balken oder Träger instationär wird. Für die Berechnung
der durch Rotation oder Drehung hervorgerufenen
Durchbiegung δ muß auch eine Zentrifugalkraft des
Versteifungsrings 2 berücksichtigt werden, was schwierig oder
umständlich ist. Beim instationären Balken oder Träger,
wobei immer noch eine geringe Durchbiegung δ einer
solchen Größe auftritt, daß eine Durchbiegungskurve als
Pseudo-Kreis betrachtet werden kann, werden demzufolge
die betreffenden (mechanischen) Spannungen anhand der
Durchbiegungskurven der Schaufel 1 und des
Versteifungsrings 2 berechnet, so daß damit ein anfängliches
Beanspruchungs- oder Spannungsverhältnis abgeleitet wird.
Wenn in Fig. 3(a) ein Biegeradius der
Durchbiegungskurve (Pseudo-Kreis) der Schaufel 1, wenn eine
Durchbiegung δ erzeugt wird bzw. auftritt, mit R und der
Radius des Versteifungsrings 2 mit r bezeichnet werden,
läßt sich anhand von Fig. 3(b) die folgende Gleichung
ableiten:
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R² = (R -δ)² +(l/2)²
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R = δ/2 + l²/8δ
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Im folgenden sei als Modell eine Klasse von rotierenden
Abscheidern mittlerer Größe gewählt. Als numerische
Größen, die vergleichsweise nah an praktischen Größen
liegen, gelten dann l = 800/mm und
b = etwa 70 mm, so daß sich der Biegeradius R in dem
Fall, in welchem bei diesem Modell eine Durchbiegung δ
von z.B. 2 mm erzeugt wird, wie folgt ergibt:
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R = 2/2 + 800/8 x 2
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= 40000 (mm)
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Andererseits würde beispielsweise im Fall der
Verwendung von Stahl als Werkstoff für die Schaufeln 1
innerhalb einer Elastizitätsgrenze des Stahls, weil eine
durch die gleiche Beanspruchung verursachte
Kompressions- oder Druckspannung und eine Zugspannung nahezu
identisch sind, eine Neutralachse bzw. neutrale Faser in der Richtung der
Breite b der Schaufel 1, durch die Biegung
hervorgerufen, in der Position auftreten, die um b/2 vom Innen-
oder Außenende entfernt ist. Demzufolge läßt sich
beispielsweise eine Dehnung oder Verformungsverhältnis bzw.
-grad εt an ihrem Außenende durch folgende Gleichung
darstellen:
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εt = b/2R = 70/2 x 40000
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= 8,8 x 10&supmin;&sup4;
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Wenn die entsprechende Oberflächen- bzw. Randspannung
(Zugspannung) mit t und ein Elastizitätsmodul
(Youngscher Modul) von Stahl mit E (= 21000 kg/mm²)
bezeichnet werden, so ergibt sich der folgende Wert:
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t = E εt
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= 21000 kg/mm² x 8,8 x 10&supmin;&sup4;
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= 18 kg/mm²
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Andererseits wird eine im Versteifungsring 2 erzeugte
oder auftretende Zugspannung r, wobei der Radius r
des Versteifungsrings 2 zu 900 mm vorausgesetzt ist,
wie folgt berechnet:
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r = E εr
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= E /r
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= 21000 kg/mm² x 2/900
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= 47 kg/mm²
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Sodann wird ein Spannungsverhältnis m des
Versteifungsrings 2 wie folgt berechnet:
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m = r/ t + r
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= 47/65
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= 0,72 (= 72%)
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Dieser Wert ist somit im Vergleich zur Schaufel 1
bemerkenswert groß. Bezüglich des Versteifungsrings 2
befindet sich somit die Schaufel 1 ständig auf der
sicheren Seite, sowohl im Hinblick auf die mechanische
Festigkeit als auch im Hinblick auf eine Verformung
(Dehnspannung). Mit anderen Worten: es ist ersichtlich,
daß der Versteifungsring 2 beträchtlich zur
mechanischen Festigkeit der Schaufel 1 beiträgt. Da in diesem
Zusammenhang eine mit einer Fläche multiplizierte
Dehnspannung eine Kraft ist, kann dann, wenn eine im
Versteifungsring 2 erzeugte Ringspannung (d.h. die
vorher berechnete Größe T/2 = pr) durch r dividiert
wird, eine Querschnittsfläche des Versteifungsrings 2
abgeleitet oder ermittelt werden. Der Durchmesser des
Versteifungsrings 2 kann innerhalb des durch die Breite
b der Schaufel 1 erlaubten Bereichs bestimmt werden;
ebenso kann beliebig oder willkürlich gewählt werden,
innerhalb welchen numerischen Wertbereichs die
Durchbiegung δ enthalten sein soll. Solange die
mechanische Festigkeit des Versteifungsrings 2 beachtet
wird, braucht dabei keinerlei Bruch der Schaufeln 1
befürchtet zu werden.
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Während bei der oben beschriebenen Ausführungsform ein
Versteifungsring 2 in einer Mittenposition der
Schaufeln 1 vorgesehen ist, können erforderlichenfalls
mehrere Versteifungsringe verwendet werden. Darüber hinaus
sind auch die Schaufeln 1 nicht auf die Form einer
flachen Platte beschränkt. Obgleich bei der oben
beschriebenen Ausführungsform der Versteifungsring 2 und
die Schaufeln miteinander verschweißt sind, kann der
Versteifungsring 2, sofern keine Probleme bezüglich
Geräuschentwicklung und Scheuerwirkung vorliegen,
einfach durch die Schaufeln 1 hindurchgeführt sein. Der
Querschnitt des Versteifungsrings 2 ist außerdem auch
nicht auf eine kreisrunde Form beschränkt.
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Da bei der oben beschriebenen Ausführungsform eine
flache Platte als Schaufel 1 benutzt wird und der
Versteifungsring 2 die Mittelbereiche dieser Schaufeln
durchsetzt und die Schaufeln miteinander verbindet, kann
Pulver ohne weiteres durch die Zwischenräume zwischen
benachbarten Schaufeln 1 hindurchtreten; da weiterhin
kein Vorsprung, wie ein eine Pulverströmung
durchquerender Flansch, vorhanden ist, tritt kaum ein Verschleiß
auf. Infolgedessen ergibt sich keine
Alterungsverschlechterung einer Klassierleistung, und es tritt auch
kaum eine Alterungsverschlechterung einer mechanischen
Festigkeit auf. Da darüber hinaus der Versteifungsring 2
erheblich zur mechanischen Festigkeit der Schaufeln 1
beiträgt und eine Verformung der Schaufeln bei Drehung
unterdrückt, ergibt sich auch ein Vorteil dahingehend,
daß der Auswahlbereich für Dicke und Form der Schaufeln
1 beträchtlich erweitert sein kann.
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Aufgrund der oben beschriebenen Ausgestaltung des
rotierenden Abscheiders gemäß der vorliegenden Erfindung
werden die folgenden Wirkungen und Vorteile gewährleistet:
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1. Da unter der Wirkung einer bei der Drehung erzeugten
oder auftretenden Zentrifugalkraft der größte Teil
der mechanischen Festigkeit der Schaufeln durch den
ringförmigen Körper geteilt bzw. gewährleistet wird,
entfällt die Gefahr für einen Bruch der Schaufel, so
daß ein Freiheitsgrad für Form, Länge u.dgl. der
Schaufeln beträchtlich verbessert bzw. erweitert
ist.
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2. Da an der Schaufel kein Flansch vorgesehen zu werden
braucht, ist der Abstand oder Zwischenraum zwischen
den Schaufeln erweitert, so daß eine Pulverströmung
nicht behindert und die Klassierleistung verbessert
wird.
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3. Da die Schaufel keinen Flansch benötigt, der einem
Verschleiß unterworfen ist, ist keine
Alterungsveränderung des Abstands oder Zwischenraums zwischen
benachbarten Schaufeln gegeben, so daß die
Klassierleistung
über einen langen Zeitraum hinweg auf einem
hohen Wert gehalten werden kann.
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4. Da die Schaufel keinen einem Verschleiß
unterworfenen Flansch benötigt, und da die mechanische
Festigkeit hauptsächlich von dem ringförmigen Körper
abhängt, der kaum einer Alterungsveränderung
unterliegt, ergibt sich keine Beeinträchtigung einer
mechanischen Festigkeit aufgrund von Alterung.
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Obgleich vorstehend ein Grundprinzip der vorliegenden
Erfindung in Verbindung mit einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung beschrieben ist, sind dem
Fachmann selbstverständlich zahlreiche unterschiedliche
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung möglich,
ohne daß vom Grundgedanken der beanspruchten Erfindung
abgewichen wird.