DE688247C

DE688247C - Verfahren zur Geheimhaltung von Nachrichten

Info

Publication number: DE688247C
Application number: DE1933K0135705
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-01-21
Filing date: 1933-01-21
Publication date: 1940-02-15

Description

Verfahren zur Geheimhaltung von Nachrichten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Geheimhaltung von Nachrichten.
Zur Geheimhaltung von Nachrichten ist es bekannt, einem Signalwechselstrom einen Störwechselstrom bestimmter Frequenz und Kurvenform zu überlagern, und zwar in solcher Stärke, daß der Signalwechselstrom in dein sog. Störspiegel untergeht. Auf der Empfangsseite wird hierauf ein dem Störwechselstrom in Frequenz und Kurvenform genau entsprechender, in Phasenopposition befindlicher Wechselstrom überlagert, so daß die Störfrequenzen kompensiert werden und der Signalwechselstrom unverzerrt abgehört werden kann.
Man hat bereits vorgeschlagen, den Stör-bzw. Kompensationswechselstrom durch Phonogramme, wie z. B. Grammophonplatten, oder phonogrammähnliche Mittel zu erzeugen oder zu beeinflussen. Bei den bekannten Verfahren wurden aber die Phonogramme durch mechanische Abtastmittel zur Wirkung gebracht. Bei Verwendung mechanischer Abtastmittel ist es aber praktisch unmöglich, die Antriebsmaschinen für die Phonogramme oder phonogrammähnlichen Hilfsmittel völlig konphas laufen zu lassen, da infolge der verschieden großen Amplituden der Phonogramme eine verschieden große Belastung der Maschinen auftritt. Da in einem bestimmten Zeitpunkt die auftretende Belastung des Motors abhängig von der Größe der aufgezeichneten Amplitude ist, treten beispielsweise bei Synchronmotoren auf der Empfangs- und Sendeseite Pendelerscheinungen der Antriebsmaschinen gegeneinander auf. Wenn auch die dabei in Betracht kommenden Beträge sehr gering sind, so erschweren sie doch eine hefriedigende Kompensation im Hinblick auf die Feinheit der Aufzeichnung bei den Phonogrammen.
Erfindungsgemäß wird der bei Verwendung mechanischer Abtastmittel auftretende Nachteil dadurch vermieden, daß bei der Erzeugung der Stör- bzw. Kompensationswechselströme auf der Sende- und Empfangsseite zwei Maßnahmen gemeinsam ergriffen werden.
i. Die Erzeugung der Störwechselströme erfolgt durch lichtelektrische Abtastung von Phonogrammen; a. es werden endlose, auf starren Trägern befindliche Phonogramme abgetastet.
An sich ist die lichtelektrische Abtastung von Phonogrammen bekannt. Auch ist es bekannt, bei Verschlüsselungsverfahren bei Geheimtelephonie, bei denen Nachrichtenaufzeichnungen in einzelne Teile zerlegt und diese Teile gemischt werden, eine lichtelektrische Abtastung vorzunehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß anders als bei einer mechanischen Abtastung weder zusätzliche Schwungmassen noch, was diesen gleichkommen würde, stärkere Antriebsmotoren benötigt werden; denn bei der lichtelektrischen Abtastung treten keine mechanischen Belastungsschwankungen des synchron angetriebenen Systems auf. Das neue Verfahren ermöglicht die für ein Kompensationsverfahren der in Betracht kommenden Art erforderliche Synchronisierungsgenauigkeit in einem Ausmaß, wie sie durch Schwungmassen überhaupt nicht zu erzielen ist. Bei der Verwendung von Schwungmassen läßt es sich nämlich nie völlig vermeiden, daß infolge Materialungleichheiten, Temperaturschwankungen, wie sie durch den verschiedenen Standort von Sende- und Empfangseinrichtung bedingt sind, u. dgl. geringe Unterschiede im Drehmoment auftreten,-was Störungen in der Synchronisierung zur Folge hat.
Die Verwendung endloser, auf starren Trägern angeordneter Phonogramme hat gegenüber der Verwendung elastischer Aufzeichnungsträger, wie z. B:. Filmbändern, den Vorzug eines besonders exakten Laufes und eines geringen Materialverschleißes.
Bei der Durchführung des neuen Verfahrens wird in an sich bekannter Weise das von einer Beleuchtungseinrichtung kommende Licht durch das Phonogramm beeinfiußt und gelangt hierauf auf eine lichtempfindliche Zelle, wo in Abhängigkeit zu dem in Anwendung .gelangenden Phonogramm elektrische Ströme erzeugt werden. Diese können gegebenenfalls weiter verstärkt -werden.
Mit Vorteil verwendet man zur Abtastung Scheiben aus durchsichtigem Material, wie z. B. rotierende Glasscheiben, auf denen das abzutastende Phonogramm aufgezeichnet ist. Die Aufzeichnung der Phonogramme auf derartigen Scheiben kann auf sehr einfache Weise, z. B. durch Kopieren auf photographischem Wege, erfolgen. Gerade durch diese Methode der Anbringung der Phonogramme ist es möglich, für Sende- und Empfangsseite absolut übereinstimmende Phonogramme zu erzielen, so daß auf diese Weise eine außerordentlich gute Kompensation der Störwechselströme gewährleistet wird. Hinzu kommt, daß bei dieser Aufzeichnung die Ausbildung der Phonogramme als Transversal-:äufzeichnungen in besonders einfacher Weise und mit großer Exaktheit möglich ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Geheimhaltung von Nachrichten- mittels überlagerter, durch Phonogramme oder phonogrammähnliche Hilfsmittel -erzeugter Störwechselströme, die auf der Empfangsseite durch synchron erzeugte, in Phasenopposition befindliche Wechselströme gleicher Kurvenform kompensiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung der Störwechselströme durch lichtelektrische Abtastung endloser, auf starren Trägern befindlicher Phonogramme erfolgt. ä. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Phonogramme, die auf Scheiben aus durchsichtigem Material aufgezeichnet sind, abgetastet werden.