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Vorrichtung zum Reinigen von Wäsche mit durch den Kochdampf bewegtem
Einsatzboden Bei den bekannten Wäschekochgefäßen mit gesondertem Wassererhitzungsraum
mit Einsatzgefäß sowie mit selbsttätiger Wäschebewegung durch eine Kolbenplatte
oder mit einem Steigerohr und Dampfdom, mit einer Druckkammer, um die Wäsche anzudrücken,
soll neben dem Erhitzen der Waschflotte die Wäsche angehoben oder angedrückt werden,
oder die Flotte soll sich über die Wäsche ergießen.
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Die Ausnutzung der Wärmezufuhr sowie des erzeugten Dampfdruckes für
das Erhitzen der Flotte und den erforderlichen mechanischen Teil des Wäscheprozesses
ist sehr gering und nur bei Siedetemperatur teilweise wirksam. Ein genügender Auftrieb
in der Flotte, um die Wäsche und Flotte in Umlauf zu setzen, wird nicht erreicht;
ein vollständiger Wascheffekt fehlt. .
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Die Wirkung der Dampfspannung auf ein Einsatzgefäß oder eine Kolbenplatte,
wobei die Wäsche langsam gehoben oder nur etwas angedrückt wird, hat außer der schlechten
Wärmeleitung in der Flotte nur einen ganz geringen mechanischen Effekt und zudem
die 'Nachteile, daß die Wäsche in der Flotte nicht verlegt und dauernd bewegt wird,
somit ein Abscheiden des Schmutzes stark verzögert oder ausschließt.
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Zur Erreichung einer Waschwirkung muß die Flotte längere Zeit auf
Siedetemperatur gehalten werden. Diese hohe Temperatur der Kochflotte ist insbesondere
für 7ellwollhaltige Wäsche von großem Nachteil, der noch .durch die Trägheit der
Flotte verstärkt wird. Der schlechten Wärmeleitung entsprechend, wird der Wärmeverbrauch
zu hoch, so daß Wärmequellen, wie Gas und Elektrizität, nicht wirtschaftlich zur
Anwendung gelangen können.
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Die Erfindung hat nun den Zweck, die vorgenannten Nachteile durch
eine bessere
Wärmeleitung in der Flotte und den entwickelten Dampfdruck
zum direkten Flottenumlauf zu verwenden.
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Erfindungsgemäß wird dieser Zweck bei einer Vorrichtung zum Reinigen
von Wäsche mit durch den Kochdampf bewegtem domartigem Einsatzboden dadurch erreicht,
daß der Einsatzboden schwingbar im Kochkessel aufgehängt und durch eine im oberen
Teil mit Öffnungen versehene senkrechte Scheidewand in einen Saugraum mit Saugspalt
und Schmutzfänger und in eine Druckkammer mit in die Nähe des Kesselbodens reichenden
Strahldüsen unterteilt ist. Durch den Kochdampf wird der Einsatzboden in schnelle
Schwingungen versetzt. Die mit der Eigenschwingung des Einsatzbodens gesteuerten
Dampfaustritte durch die Strahldüsen erzeugen die Schwingungserregung des Einsatzbodens.
Die Dampfaustritte durch die Strahldüsen üben auf den Einsatzboden schnelle kräftige
Ruckstöße aus, wodurch der federnd gehaltene Einsatzboden in Schwingung gerät und
dementsprechend die Dampfaustritte durch die in die Nähe des Kesselbodens reichende
Strahldüsen nach Eintauchen derselben in die Bodenflüssigkeit schließt und öffnet.
Die Bewegung und Umwälzung der Flotte wird durch den einseitigen Auf- und Abtrieb
der Flotte erreicht, da die eine Hälfte des Einsatzbodens mit Strahldüsen versehen
ist, die andere Hälfte dagegen einen Saugspalt erhält, wobei über den Strahldüsen
Auftrieb über dem Saugspalt Abwärtsbewegung der Flotte eintritt. Die Wärmeleitung
in der Flotte durch die Strahldüsen ergibt neben der mechanischen Wirkung eine vorteilhafte
Wärmeausnutzung. Der Wäschestapel schwebt frei in der Kochflotte und bietet so den
geringsten Widerstand ,gegen dauernde Umwälzung und Verlagerung. Diese Vorteile
begünstigen und beschleunigen den Waschprozeß außerordentlich. Von besonderem Vorteil
ist, den Waschprozeß unter Siedetemperatur der Kochflotte bewerkstelligen zu können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Aufhängevorrichtung
für den Einsatzboden aus einem sich gegen die Kesselinnenwand legenden Spannring
mit an ihm sitzenden Haltern zur .Aufnahme der über und unter ihnen angeordneten
Schraubenfedern und des Einsatzbodens.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Querschnitt des Kochgefäßes und des Einsatzgefäßes
und Abb. a eine Oberansicht des Einsatzgefäßes. Das Kochgefäß a -wird oben durch
einen Deckel b zugedeckt; über dem Boden des Kochgefäßes a schwebt, federnd gehalten
durch die Federn c und die Haltere, der Einsatzboden d. Der domförmige Einsatzboden
d ist ringförmig und unten offen, der innere Raum nach oben hin haubenförmig abgeschlossen
und von einer Anzahl Strahldüsen/ durchbrochen, die in der oberen Decke des
Einsatzbodens d dicht eingelassen sind. Der Einsatzbodend ist unter seiner Decke
in zwei Abteilungen aufgeteilt; eine Abteilung bildet die Druckkammer lt mit den
Strahldüsen f, die andere bildet den Saugraum i.
Dieser erhält unten
am Rand der Seitenwandung einen Saugspalt h, durch den die angesaugte Flotte eintritt.
Die beiden Räume h und i sind durch eine Scheidewand l unterteilt,
die im oberen Teil gelocht ist. Der umgebördelte Randteilm des Einsatzbodens d dient
zum Schmutzfang. Die Strahldüsen f sind unten und oben offen, mit geringem Spielraum
g vom Boden des Kochgefäßes a entfernt. Die Strahldüsen f sind am unteren Ende etwas
abgerundet und in dem übrigen Teil nach oben hin lang konisch erweitert. Das obere
Randblech erhält seitlich des Saugraumes i des Einsatzbodens d siebartige Lochungen
n. Die Haltere sind an einem Spannring o befestigt, der federnd an der Innenwandung
des Kochgefäßes anliegt und leicht herausnehmbar ist.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die nachstehende: Auf den Boden
des leeren Kochgefäßes a wird der Einsatzboden d gesetzt und von den drei Doppelfedern
c schwingbar gehalten. Das Kochgefäß wird dann, wie üblich, mit Kochflotte und Wäsche
etwa bis zu 8o Hundertteilen gefüllt. In dem oberen Teil des Einsatzbodens wird
die vorhandene Luft entsprechend der Flüssigkeit zusammengedrückt und durch die
Strahldüsen f und den unteren Flüssigkeitsabschluß am Austritt gehindert. Der Dampfentwickler
schwebt, schwingbar durch die Federn gehalten, in der Kochflotte; die Strahldüsen-tauchen
teilweise in die untere Bodenflüssigkeit ein. Wird nun durch eine Wärmequelle der
Inhalt des Kochgefäßes bzw. des Einsatzbodens erhitzt, so dehnt sich die eingeschlossene
Luft in dem Einsatzboden aus, die bei bestimmter Temperatur und Dampfdruck durch
die Strahldüsen stoßweise entweicht, den Einsatzboden und den Gefäßinhalt über der
Druckkammer des Einsatzbodens in Aufrüttlung und Auftrieb versetzend. Der Koch-
und Waschprozeß setzt jetzt ein; an Stelle der entweichenden Luft tritt der entwickelte
Dampf. Der Einsatzboden wird durch das stoßweise Austreten der Luft und des Dampfes
durch die Strahldüsen in schnelle Auf- und Abwärtsbewegung versetzt, der nun selbsttätig
den Dampfaustritt
stoßweise steuert. In den konischen Strahldüsen
wird der austretende Dampf in Stoßenergie umgesetzt, und solange Wärm; zugeführt
wird, befindet sich der ganze Inhalt des Kochgefäßes bis zu einer Flottentemperatur
weit unter Siedehitze in rüttelnder Umlaufbewegung.
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Der geringe Flüssigkeitsinhalt des domartigen Einsatzbodens über dem
Boden des Kochgefäßes entwickelt durch die unmittelbare Wärmezufuhr schon Dampf,
bevor die übrige Waschflotte auf Siedetemperatur erwärmt ist. Auch die weitere Wärmezuführung
ist wesentlich geringer, als wenn der ganze Inhalt der Kochflotte unmittelbar der
Dampfentwicklung ausgesetzt wird.
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Der durch die Strahldüsen austretende Dampf schleudert heiße Flüssigkeit
aus der Druckkammer mit großer Geschwindigkeit in die Waschflotte; hierdurch wird
die Wärmezuleitung im Innern der Waschflotte bedeutend verbessert.
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Im Saugraum des Dampfentwicklers wird die Flüssigkeit erneut angesaugt,
um so dauernd an dem Umlauf teilzunehmen. Der umgebördelte Rand in des Dampfentwicklers
fängt den Schmutz auf, der durch die Bewegung des Dampfentwicklers in der umlaufenden
Bördelrinne abgelagert wird.
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Damit die Wäsche o. dgl. nicht beim Ansaugen der Flotte in den Spielraum
zwischen Kochgefäßwand und Dampfentwickler geraten kann, ist das Siebblech n vorgesehen.
Zum bequemen Ein- und Ausbauen des Dampfentwicklers dient der leicht lösbare Spannring
o, der federnd gegen die Gefäßwandung andrückt.
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Obwohl die Vorrichtung hauptsächlich zum ?:einigen von Wäsche dienen
soll, ist sie ebenfalls vorteilhaft verwendbar bei allen Koch-und Dampfgefäßen zum
Erhitzen, Kochen oder Verdampfen von Flüssigkeiten.