DE687167C - Papierbehaelter - Google Patents

Description

• Papierbehälter Die Erfindung bezieht sich auf Behälter, die aus einer gewickelten Papierhülse mit eingesetztem Boden und Deckel aus Papier o. dgl. bestehen und die in der Hauptsache zur Aufnahme von Nahrungsmitteln, insbesondere von Milch, bestimmt sind. Die bisherigen Papiermilchflaschen konnten sich in der Praxis noch nicht vollkommen durchsetzen, weil ihnen noch schwerwiegende Nachteile anhaften. Einerseits sind Papiermilchflaschen bekannt, bei denen die Dichtheit durch einen P'araffino. dgl. Überzug im Innern der Flasche erzielt ist, eine Maßnahme, die von sehr vielen Verbraucherkreisen abgelehnt wird. Anderseits sind auch aus einem unbedingt dichten Spezialpapier hergestellte Milchflaschen bekannt, welche den großen Nachteil haben, daß ihre Einfüll- und Ausgußöffnung im Durchmesser erheblich kleiner ist als der Durchmesser des ganzen Behälters. Diese Papiermilchflaschen lassen sich niemals restlos entleeren, sie können auch nicht zur Rahmbildung und zur Sauermilchbildung verwendet werden.
• Nach der Erfindung besteht bei den bekannten Behältern aus gewickelter, glattwandiger Papierhülse, in deren Enden aus Papier o. dgl. bestehende Deckel und Böden mit ihren hochgezogenen zylindrischen oder konischen Rändern eingeklemmt sind, das Neue darin, daß der Deckel, gegebenenfalls auch der Boden, im Anschluß an seinen an sich bekannten Eindrückrand einen weiteren frei über den Behältermantelhinausragendenhochstehenden Rand besitzt, dessen Innendurchmesser größer als der Hülsenaußendurchmesser ist. Man hat bei konischen Papierbehältern schon einen Deckel vorgeschlagen, der zwei im Durchmesser verschieden große hochgezogene Ränder besitzt. Dieser Deckel. ist aber mit beiden hochgezogenen Rändern in den Behälter eingesetzt, _dessen Wandung eine eingedrückte Ringwulst aufweist. Auf einen derartigen Papierbehälterverschluß bezieht sich die Erfindung nicht. Die Gestaltung gemäß der Erfindung beschränkt sich auf diejenigen Deckel- oder Bodenteile, welche den Behältermantel überragen, also nicht in ihn eingreifen.
• Der zweite hochstehende Rand gemäß der Erfindung bildet eine Art Teller, in welchen ein gleicher Behälter mit seinem Boden eingesetzt werden kann, so daß der oben befindliche Behälter sicher steht und am Abfallen vom unteren Behälter gehindert ist. Mit dem neuen Verschlußdeckel versehene Behälter können in einfacher Weise aufeinandergestapelt werden, sei es im Verkaufsladen oder beim Versand. Das Aufeinänderstapeln ist an sich bekannt, jedoch bediente man sich bisher zu diesem Zwecke anderer Mittel und anderer Formen.
• Der zweite hochstehende Deckelrand hat den weiteren Vorteil, daß er eine Handhabe zum Anfassen des Deckels beim Verschließen und Öffnen des Behälters bildet, so daß die menschliche Hand nicht mit der Deckelinnenfläche in Berührung kommt. Infolge der Größe des abnehmbaren Deckels ist der Behälter bei abgenommenem Deckel in voller Weite geöffnet, so daß er bequem gefüllt und entleert werden kann. Durch die Papierhülse ist er ohne weiteres verformbar, so daß durch seitliches Drücken an. einer beliebigen Stelle eine Ausgußschnauze o. dgl. gebildet werden kann. Trotzdem ist die vorteilhafte Möglichkeit vorhanden, den Behälter durch erneutes Eindrücken des Deckels sofort wieder zu verschließen. Infolge der großen Behälteröffnung kann beispielsweise Milch im Behälter verbleiben, wenn sie entrahmt oder wenn Sauermilch gebildet werden soll. Der abgenommene Deckel kann in letzterem Fall in umgekehrter Lage wieder lose aufgesetzt werden, so daß Luft zum Behälterinhalt treten kann, trotzdem aber der Inhalt gegen Verstauben u. dgl. geschützt ist.
• Will man auf den Vorteil des Aufeinanderstellens der Behälter verzichten, dann kann auch der Boden mit einem zweiten, im Durchmesser größeren Rand versehen sein. Boden und Deckel sind in diesem Falle einander gleich. Man erhält so eine größere Standfläche des Behälters und einen Schutz gegenüber seitlichen Beanspruchungen der Behälterhülse, wenn eine Reihe von Behältern beim Versand nebeneinanderstehen.
• Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist im Deckel bzw. im Boden eine aufwärts bzw. abwärts gerichtete Rille oder Einpressung als Sitz für den Hülsenstirnrand vorgesehen. Diese Einpressung befindet sich an derjenigen Stelle, an welcher der im Durchmesser kleinere Eindrückrand in den zweiten, im Durchmesser größeren Rand übergeht. Hierdurch ist eine besonders gute Abdichtung des Deckels bzw. des Bodens erreicht.
• Es ist bekannt, den Deckel eines Papierbehälters zusätzlich durch einen Klebstreifen mit der Hülse zu verbinden. Nach der Erfindung übergreift ein derartiger Klebstreifen den Deckel vollständig, er ist mit seinen beiden Enden an der Hülse so festgelegt, daß er auf einer Seite ein Scharnier für den Deckel bildet, wenn er auf der anderen Seite von der Hülse gelöst oder durchgerissen ist. Auf diese Weise ist in einfacher Weise dafür gesorgt, daß der Deckel einseitig mit dem Behälter verbunden bleibt, wenn er nochmals zum Verschluß des Behälters verwendet werden soll. Für den hierauf bezüglichen Unteranspruch 3 wird nur im Zusammenhang mit dem Gegenstand der Ansprüche i oder 2 Patentschutz beansprucht.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. i zeigt einen geschlossenen Behälter in Ansicht, Fig. 2 den gleichen Behälter in einem mittleren Längsschnitt, Fig.3 eine Draufsicht.
• In den Fig.4, 5 und 6 sind Einzelheiten dargestellt.
• Der Behälter besteht aus einer aus Papier gewickelten Hülse i, die beim gezeichneten Ausführungsbeispiel zylindrisch ist, was aber nicht ausschließen soll, daß auch konische Papierhülsen verwendet werden können. Der Boden 2 weist einen hochgezogenen zylindrischen Rand 2' auf. In gleicher Weise ist der Deckel 3 mit einem hochgezogenen zylindrischen Rand 3' versehen. Beim Übergang zu den Rändern 2', 3' befinden sich die mit 4 bezeichneten Abrundungen. Der Außendurchmesser der Ränder 2', 3' ist etwas größer als der Innendurchmesser der Hülse i. Das Verhältnis ist ein derartiges, daß sich Boden und Deckel mit leichtem Druck in die Hülse i einpressen lassen. Der Boden 2 kann, wie in Fig.2 gestrichelt dargestellt, versteift sein, beispielsweise durch eine mittlere Einpressung 5 und durch eine oder mehrere eingedrückte Rillen 6 o. dgl., wie dies bei den Blechdeckeln von Konservendosen bekannt ist.
• In Fig.4 ist in leicht übertriebener Weise die Einklemmung des Bodens 2 in die Hülse i dargestellt. Der trockene Boden 2, 2' wird in die noch feuchte Hülse i eingedrückt, welche beim Trocknen etwas einschrumpft. Da die Bodenfläche 2 dem Schrumpfen Widerstand entgegensetzt, so wird sich die Hülse i oberhalb der Bodenfläche 2 etwas zusammenziehen. Es wird also am Äußeren der Hülse i ein kleiner, in Fig. 4 mit 7 bezeichneter Wulst entstehen, der sich nach unten zylindrisch oder, wie in Fig. q. dargestellt, konisch verengend fortsetzt. Der Rand 2' setzt dem Schrumpfen natürlich nicht den gleichen Widerstand entgegen wie die Bodenfläche 2, infolgedessen ist es möglich, daß sich die Hülse i auch unterhalb der Bodenfläche 2 etwas verengt. Auf diese Weise ist der Boden 2 unbedingt sicher im Behälter festgehalten. Der Rand 2' wird vor dem Eindrücken in die Hülse i mit einem an sich bekannten Bindemittel versehen.
• Der Decke13 weist im Anschluß an seinen Rand 3' einen zweiten hochgezogenen. Rand 8 auf, der im Durchmesser größer als der ganze Behälter ist. Dieser Rand 8 bildet eine Handhabe zum Anfassen des Deckels 3, ferner-einen tellerartigen Sitz, in den ein gleicher Behälter mit seiner Bodenfläche eingesetzt werden kann. In Fig.5 ist dargestellt, daß der abgenommene Deckel 3 auch in umgekehrter Lage lose auf die Hülse i aufsetzbar ist, was beispielsweise bei Sauermilchbildung in Frage kommt.
• Gemäß Fig. 6 ist der Deckel 3 an der übergangsstelle zwischen den Rändern 3' und 8 mit einer eingepreßten Rille 9 versehen, die einen Sitz für den oberen glatten Rand der Hülse i bildet. Durch diese Gestaltung kann der Verschluß noch verbessert werden.
• Es sei noch erwähnt, daß äuch der Boden die gleiche Gestalt wie der Deckel aufweisen kann, in diesem Fall dient der zweite Rand 8 zum Aufstellen des Behälters. Nebeneinanderstehende Behälter berühren sich nur mit den Rändern 8, wodurch die Hülsen i geschützt sind.
• Wenn auch ein zusätzlicher Verschluß nicht erforderlich ist, so wird doch ein besonderer Verschlußstreifen io zu Kontrollzwecken gern verwendet. Ein Verschlußstreifen io beispielsweise aus Papier ist derart quer über den Dec et 3 geklebt, daß die Streifenenden außen mit der Hülse i verbunden sind. Soll der Deckel 3 abgenommen werden, so hat man nur nötig, den Verschlußstr elfen i o auf einer Seite entlang der in Fig. i mit a bezeichneten Linie aufzuschneiden oder durchzureißen, worauf der Deckel. an dieser Stelle abhebbar ist. Das gegenüberliegende Streifenende bildet hierbei ein Deckelscharnier, so daß auch bei geöffnetem Behälter der Deckel nicht verlorengehen kann. Durch Zurückklappen ist der Behälter ohne weiteres wieder verschließbar.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i . Behälter aus gewickelter, glattwandiger Papierhülse, in deren zylindrische oder konische Enden aus Papier o. dgl. bestehende Deckel und Böden mit ihren hochgezogenen zylindrischen oder konischen Rändern eingeklemmt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3, 3'), gegebenenfalls auch der Boden (2, 2'), im Anschluß an seinen Eindrückrand (3') einen weiteren frei über den Behältermantel hinausragenden hochstehende:i Rand (8) besitzt, dessen Innendurchmesser größer als der Hülsendurchmesser ist. z. Behälter nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine im Deckel (Boden) im Übergang von Rand (3') zu Rand (8) befindliche aufwärts (abwärts) gerichtete Rille oder Einpressung (9) als Sitz für den Hülsenstirnrand. 3. Behälter nach Anspruch i und 2, bei dem der Deckel zusätzlich durch einen Klebstreifen mit der Hülse verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstreifen (io) den Deckel (3, 8) vollständig übergreift und mit beiden Enden an der Hülse (i) so festgelegt ist, daß der Klebstreifen auf einer Seite ein Scharnier für den Deckel bildet, wenn er auf der anderen Seite von der Hülse gelöst oder durchgerissen ist. ,