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Wurfstab für Gardinen, Vorhänge u. dgl. Die Erfindung bezieht sich
auf sog. Schleudervorrichtungen für Gardinen, Vorhänge u. dgl. Bei diesen Schleudervorrichtungen
erfolgt die Bewegung durch ein am oberen Ende der Gardine angreifendes und frei
herabhängendes Zugglied, welches in der Regel aus einer einfachen Schnur besteht.
Bei höheren Räumen macht aber die Bewegung der Gardinen durch eine solche herabhängende
Schnur gewisse Schwierigkeiten, weil der Zug dabei sehr stark in schräger Richtung
ausgeführt werden muß. Um diese Mängel zu vermeiden, hat man an Stelle der herabhängenden
einfachen Zugschnur auch schon einen Stab (sog. Wurfstab) verwendet, durch den das
obere freie Gardinenende leichter hin und her bewegt werden kann. Derartige Wurfstäbe
haben aber in der Praxis nur verhältnismäßig geringen Eingang gefunden, weil sie
zu steif wirken und sich in ihrem Aussehen dem Vorhang bzw. der Gardine nur wenig
anpassen.
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Um diesen Mangel zu vermeiden, hat man gelegentlich die Wurfstangen
mit einer Umklöpplung aus Garn versehen und dadurch dem Charakter der Gardinen und
Vorhänge näher angepaßt. Aber auch durch eine solche Umklöpplung wird der erstrebte
Zweck nur unvollkommen erreicht, weil die Stange immer noch steif wirkt, insbesondere
dann, wenn, wie bei einer bekannten Ausführung, das Griffende des Stabes knaufartig
verdickt und außer mit einem Textilüberzug auch noch mit Klöppelwerk versehen ist.
Wirkt an sich schon die keulenartige Verdickung wenig schön, so wird der Eindruck
durch das stark auftragende Klöppelwerk noch verstärkt. Es besteht somit gar keine
Übereinstimmung zwischen dem leicht beweglichen Vorhang und dem schwerfällig aussehenden
Wurfstab. Außerdem ist die vorstehend angegebene Ausführung in ihrer Anfertigung
unwirtschaftlich und erfordert einen ziemlich großen Werkstoffaufwand.
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Es ergab sich daher die Aufgabe, einen Wurfstab zu schaffen, der den
Anforderungen nach Zweckmäßigkeit, Formenschönheit, Anpassung an den Charakter der
zu bewegenden Vorhänge und der wirtschaftlichen Herstellungsmöglichkeit entsprach.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe in der Weise gelöst, daß an
dem unteren Ende des Wurfstabes eine mit einer verengten
Bodenöffnung
versehene Griffhülse angebracht ist, in welcher das obere, knotenartig verdickte
Ende einer Kordel zur Befestigung eines Posamentengehänges eingeschlossen ist und
daß Griffhülse und Wurfstab nach An bringung des Gehänges von einer gemein-:-' samen
durchgehenden Umklöpplung umgeben!' sind.
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Infolge dieser Ausbildung zeichnet sich der neue Wurfstab in mehrfacher
Hinsicht vorteilhaft aus. Durch das Aufsetzen einer besonderen Griffhülse auf das
untere Stabende wird nicht nur eine bequeme Griffmöglichkeit geschaffen, sondern
auch die Herstellung eines solchen Stabes ist einfach .und billig. Die Griffhülse
dient ferner noch der Anbringung eines als besondere Zier angeordneten Posamentengehänges,
das sich nicht nur den Vorhängen gut anpassen läßt, sondern auch das Ergreifen des
Wurfstabes erleichtert. Auch ist die Verbindung von Wurfstab und Posamentengehänge,
die vielfach .Schwierigkeiten bereitet, insbesondere, wenn metallische Verbindungsglieder
dabei vermieden werden sollen, dabei in zweckmäßigster Weise geschaffen, daß die
doppelt gelegte Befestigungskordel mit einem kürzeren und einem längeren Kordelende
um den Posamentenring herumgeschlungen und beide Kordelenden in der Mitte durch
Annähen verbunden und durch eine übergeschobene Fadenperle verdeckt sind. Wurfstab
und Griffhülse sind von einer gemeinsamen Umklöpplung umgeben, die, außer zur Verzierung
dieser Teile, durch Einführen ihres unteren Endes in die untere Bohrung der Griffhülse
und Befestigung darin zur Sicherung der Verbindung von Griffhülse und Wurfstab dient.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i eine Gesamtansicht der Wurfstange in verkleinertem
Maßstabe, Fig. a den unteren Teil der Wurfstange, teilweise im Schnitt, etwa in
natürlicher Größe, Fig. 3 das obere Ende der Wurfstange.
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In dem dargestellten Beispiel ist a die aus Pappe, Holz, Spanisch
Rohr oder anderem geeigneten Werkstoff bestehende Stange, auf deren unteres Ende
eine rohrförmige Hülse b aus Hartpappe, Metall oder anderem geeigneten Werkstoff
aufgeschoben und durch Pressung sowie gegebenenfalls durch Verkleben befestigt ist.
Diese Hülse b steht etwas über das untere Stangenende vor und ist an dem unteren
Ende etwas verengt, so daß dadurch eine nach unten offene Kammer d gebildet ist.
Unterhalb der Hülse b ist ein Posamentengehänge angebracht, welches im Beispiel
aus einem umsponnenen Ring f besteht, an dessen unterem Ende eine Troddel g mit
Fransen angeschlungen ist. Zur Befestigung des Posamentenringes f dient eine doppelt
gelegte Schnur p, welche an ihrem oberen -,E'de mit einer knotenartigen Verdickung
lt :ü der Kammer d des Wurfstabes gehalten ist, -während sie mit ihrem freien Ende
den Pösamentenring f in Form einer Schlinge umgreift. Auf dem zwischen Hülse b und
Ring f befindlichen Stück der doppelt gelegten Schnur p ist lose verschiebbar eine
aus Garn gebildete Perle i angeordnet, welche dazu dient, die Verbindungsstelle
der beiden äußeren Schnurenden zu verdecken. Diese Enden der Einfachschnur sind
zweckmäßig durch Nähen miteinander verbunden. Die Verbindung der Teile kann dabei
in der Weise geschehen, daß zunächst in der Schnur p ein Knoten so angebracht wird,
daß nach dem Einschieben der Schnur p in die Hülse b aus der verengten Öffnung der
Hülse b ein kürzeres und ein längeres Schnurende herausragt. Auf diese beiden Schnurenden
wird dann die Fadenperle i aufgeschoben und das längere Schnurende um den Ring f
herumgeschlungen. Daraufhin werden die beiden freien Schnurenden durch Vernähen
miteinander verbunden, und zwar so, daß die Annähstelle bei dem fertigen Gehänge
unterhalb der Fadenperle i verdeckt liegt. Zu diesem Zweck kann die Fadenperle i
während des V ernähens so weit zusammengepreßt werden, daß die Annähstelle freiliegt,
während in der gewöhnlichen Stellung der Fadenperle die Annähstelle verdeckt wird.
Nun wird, die Hülse b auf das untere Ende der Stange aufgeschoben und durch Pressung
gegebenenfalls mit zusätzlichem Verkleben befestigt. Darauf wird die Stange a und
Hülse b mit einer gemeinsamen Umklöpplung k versehen. Die Enden dieser schlauchförmigen
Verklöpplung werden sowohl am unteren als auch am oberen Stangenende umgelegt und
durch Verkleben gesichert. Dabei greifen die umgelegten Enden der Verklöpplung um
den unteren Rand c der Hülse herum und sinngemäß auch um einen am oberen Ende der
Stange d vorgesehenen Rand m. In das obere Ende der Stange ist eine Ringöse o eingeschraubt.
Gleichzeitig wird durch diese schlauchförmige Umklöpplung auch die Verbindung zwischen
der Stange a und der aufgeschobenen Hülse b mit gesichert.