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Selbsttätige Schmiereinrichtung für die Stromabnehmer elektrischer
Fahrzeuge Die Stromabnehmer elektrischer Fahrzeuge sind an den Kontaktstreifen,
die an der Oberleitung gleiten, starkem Verschleiß ausgesetzt. Dieser Verschleiß
wird einerseits durch Reibung und andererseits durch Verschmoren der Kontaktteile
infolge Lichtbogenbildung verursacht.
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Man hat deshalb versucht, die Kontaktstreifen der Stromabnehmer zu
schmieren. Da sich eine Schmierung durch Einbringen von Starrfett zwischen die Kontaktstreifen
auf die Dauer nicht bewährt hat, wurde versucht, weiches Schmierfett mittels einer
Fettpumpe oder mittels Druckluft ununterbrochen zuzuführen.
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Die bekannten Einrichtungen dieser Art haben folgende Nachteile: i.
Die austretende Fettmenge ist abhängig von der jeweiligen Fettsorte und von der
JeweiligenAußentemperatur, die die Konsistenz des Fettes stark beeinflußt. Bei warmer
Witterung wird viel mehr Fett durchtreten als bei kühler Witterung und sich der
Übelstand ergeben, däß große Fettmengen vom Draht ungenützt herabfallen und Wagen
und Strecke verschmutzen. Es sind deshalb Drosselvorrichtungen erforderlich, zu
deren richtiger Einstellung eine dauernde Wartung notwendig ist.
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a. Sobald das Fahrzeug s.tehenbleibt oder ,der Stromabnehmer außer
Betrieb genommen wird, muß die Fettzufuhr durch Abstellen der Pumpe oder des Luftdruckes
ausgeschaltet werden, damit nicht Fettverluste eintreten. Auch hierzu ist eine achtsame
Bedienung erforderlich, welche um so vielartiger wird, je mehr Stromabnehmer an
einem Fahrzeug oder an einem Zug abwechselnd inTätigkeit treten.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine selbsttätige Schmiereinrichtung,
welche das Schmiermittel in immer gleichbleibenden einstellbaren Mengen fördert
und sich den wechselnden Betriebsverhältnissen ohne jegliche Bedienung anpaßt.
Dies
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß eine in Abhängigkeit von der Fahrbewegung
angetriebene Schmierpumpe das Schmiermittel zu einem durch den Stromabnehmer gesteuerten
Umschaltorgan fördert, das bei Betriebsstellung des Stromabnehmers das Schmiermittel
in eine zu dessen Kontaktstreifen führende Leitung, bei Ruhestellung ,des Stromabnehmers
und bei weiterfördernder Pumpe aber in eine Ableitung eintreten läßt, die das Schmiermittel
entweder im Kreislauf zur Pumpe zurückleitet oder dem Umschaltorgan des nächsten
Stromabnehmers zuführt.
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Die Pumpe fördert unabhängig von Temperatur und Beschaffenheit des
Schmierstoffes stets die gleiche eingestellte Menge und ist nur während der Fahrt
des Fahrzeugs ununterbrochen in Tätigkeit. Die Pumpe darf jedoch das Schmiermittel
dem Stromabnehmer nur dann zuführen, wenn dieser in Betriebsstellung an der Oberleitung
gleitet. Auch diese Bedingung wird gemäß der Erfindung auf die oben gekennzeichnete
Weise erfüllt.
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In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Abb. i zeigt eine Gesamtanordnung der Schmiereinrichtung
für einen Stromabnehmer, Abb. 2 einen senkrechten Schnitt durch das Umschaltorgan
in vergrößertem Maßstab und Abb. 3 eine Gesamtanordnung einer Schmiereinrichtung
für zwei Stromabnehmer.
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Bei dem in Abb. i schematisch dargestellten elektrischen Fahrzeug
i befindet sich der Stromabnehmer 2 üblicher Bauart in Betriebs-Stellung. Der Kontaktstreifen
6 -des Stromabnehmers gleitet während der Fahrt an der Oberleitung 7. Die Förderpumpe
3 für das Schmiermittel erhält ihren Antrieb nur bei Fahrbewegung das Fahrzeugs,
beispielsweise von .der Achse aus mittels des Schwinghebelantriebs 5. Sie kann aber
auch durch einen Elektromotor, der bei Stillstand des Fahrzeugs stromlos wird, angetrieben
werden. Sie fördert das Schmiermittel durch die Druckleitung 8 zum Umschalthahn
9, an welchen sich zwei Rohrleitungen anschließen. Die Leitung io ist biegsam und
führt zum Kontaktstreifen 6 des Stromabnehmers. DieAbleitung i i führt das Schmiermittel
zum Vorratsbehälter 12 bzw. zur Saugseite der Pumpe 3 zurück. Der Umschalthahn 9
wird bei Bewegung des Stromabnehmers 2 betätigt, beispielsweise durch den Winkelhebel
13 und die Kuppelstange 14, die an dem Hebel 15 des Umschalthahnes angreift. Bewegt
sich der Stromabnehmer aus der gezeichneten Betriebsstellung in die Ruhestellung,
so wird der Hebel 15 aus der linken Endstellung in die rechte Endstellung verschwenkt.
Der Hebel 15 verdreht dabei das Hahnküken 16, das eine Winkelbohrung 17 besitzt
(Abb. 2), in dem Hahngehäuse 18. Das Hahngehäuse besitzt drei Kanäle, von denen
Kanal i9 mit der Druck-_ leitung 8, Kanal 2o mit der biegsamen Lei-.iiing io zur
Schmierstelle und Kanal 21 mit der Ableitung i i zur Pumpe verbunden sind. Bei der
gezeichneten Stellung des Hahnkükens :befindet sich der Stromabnehmer in Betriebsstellung,
und die Bohrung 17 verbindet die Druckleitung 8 mit -der Leitung io, die den Schmierstoff
dem Kontaktstreifen 6 zuführt.
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Fährt das Fahrzeug zeitweise stromlos, z. B. im Verband mit anderen
Triebwagen oder bei Talfahrt, so wird der Stromabnehmer in die untere Ruhelage zurückgezogen,
und die Schmierung muß unterbrochen werden. Die Pumpe fördert hierbei .den Schmierstoff
fortlaufend in die Druckleitung 8, doch verbindet nunmehr die Winkelbohrung 17 die
Leitung 8 mit der Ableitung i i, da das Küken beim Einziehen des Stromabnehmers
selbsttätig in die andere Endstellung gebracht wurde. Das Schmiermittel wird in
diesem Falle in den Vorratsbehälter 12 oder zu der Saugseite der Pumpe geleitet.
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Sind an dem Fahrzeug zwei oder mehrere Stromabnehmer vorhanden, so
kann deren Schmierung ebenfalls durch eine gemeinsame Pumpe mit Hilfe von einem
Umschalthahn je Stromabnehmer durchgeführt werden. Dies wird gemäß der Erfindung
in der Weise erreicht, daß die Umschalthähne der einzelnen Stromabnehmer hintereinandergeschaltet
werden, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß jeder Umschalthahn bei Ruhestellung
des zugehörigen Stromabnehmers das Schmiermittel durch eine Verbindungsleitung 22
zum nächsten Umschalthahn gelangen läßt. Erst der letzte Umschalthahn öffnet die
Rückleitung 23 zur Pumpe, sofern auch der ihm zugeordnete Stromabnehmer eingezogen
ist. Das in Abb.3 dargestellte Fahrzeug besitzt beispielsweise zwei Stromabnehmer
2, 2', deren jeder mit einem Umschalthahn 9, 9' versehen ist. Der linke Stromabnehmer
ist in Ruhestellung, dagegen befindet sich .der rechte Stromabnehmer in Betriebsstellung.
Der Umschalthahn 9 des linken Stromabnehmers läßt den durch die Druckleitung 8 geförderten
Schmierstoff in die Leitung 22 eintreten, während die Leitung io geschlossen ist.
Von Leitung 22 gelangt nun das Schmiermittel durch den Umschalthahn 9' und über
die Leitung io' zum Kontaktstreifen 6' des Stromabnehmers 2', während die Rückleitung
23 geschlossen ist. Wäre auch der Bügel e' eingezogen, so würde der Umschalthahn
9' die Leitung io' abschließen und die Rückleitung 23 öffnen, so daß das Schmiermittel
im Kreislauf .die Leitungen 8, 22 und 23 zur Pumpe zurückströmen würde. Ist hingegen
der Stromabnehmer
2 in Betrieb, so ist die Verbindungsleitung 22
abgeschlossen und die Leitung io geöffnet.
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Mittels Verbindungsleitungen 22 können die Umschalthähne beliebig
vieler Stromabnehmer hintereinan.dergeschaltet werden, wobei der letzte Hahn dieser
zusammenhängenden Reihe an Stelle der Leitung 22 mit der Rückleitung 23 verbunden
ist. Auf diese Weise lassen sich z. B. die Stromabnehmer mehrerer in einem Zugverband
laufender Triebwagen in das Schmiersystem einer einzigen Schmierpumpe einbeziehen.