DE683361C - Zusatzwerkstoff zum Schweissen von korrosionsbestaendigen titanhaltigen Chrom- oder Chromnickelstaehlen - Google Patents
Zusatzwerkstoff zum Schweissen von korrosionsbestaendigen titanhaltigen Chrom- oder ChromnickelstaehlenInfo
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Description
Korrosionsbeständige Stähle mit hohem Chromgehalt, insbesondere die atustenitisehen
Chromnickelstähle, zeigen bekanntlich nach dem Erhitzen auf bestimmte Temperaturen
die Erscheinung der sog. interkristallinen Korrosion. Zu* Beseitigung idieser nachteiligen
Erscheinung hat man mit Erfolg dem Stahl einen gewissen Gehalt an Titan zugefügt.
Beim Verschweißen derartiger titanhaltiger Chromstähle mit Schweißstäben von der gleichen Zusammensetzung zeigte sich jedoch
der Nachteil, daß die Schweiße, und benachbarte Stellen des Grundmetalls offenbar
infolge Ausbrennens· des Titans ihre Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion
verloren haben. Es wurde beispielsweise: ein Stahl, der 18,760/0 · Chrom, 8,88 o/o Nickel,
0,840/0 Titan und 0,120/0 Kohlenstoff enthielt,
im Lichtbogen geschweißt, dazu· ein Schweißstab von ähnlicher Zusammensetzung
benutzt und der Schweißvorgang nach einem in der Praxis bewährten Verfahren durchgeführt.
Das abgesetzte Schweißmetall enthielt nur 0,260/0 Titan. Diese Schwierigkeiten können
nicht dadurch vermieden werden, daß der Titangehalt des Schweißetabes erhöht
■ wird. Unter bestimmten Bedingungen ist es nämlich notwendig, die Gasöchweißuing anzuwenden,
beispielsweise die Acetylensauierstoffflamme, um Chromnickelstähle zu schweißen.
Infolge der Gegenwart des Titans kann aber das Schweißen nur unter großen Schwierigkeiten
durchgeführt werden, weil das geschmolzene Metall ständig kocht. Die so erhaltenen
Schweißstellen sind nicht fehlerfrei und enthalten beträchtliche Mengen von Schlackeneinschlüssen. Bei der Lichtbogenschweißung
ergibt sich ein Verlust des Titans. Alle diese Umstände beeinträchtigen sowohl,
die physikalischen Eigenschaften als auch die Korrasion&widerstandsfähig'keit der Schweißnaht.
Durch eine längere Wärmebehandlung bei hohen Temperaturen läßt sich zwar ein gewisser Ausgleich zwischen den titanfreäeii
oder -armen Stellen der Schweiße und dem benachbarten titanhaltigen Grundmetall und
mithin die Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion herbeiführen; aber ^ein solches
Verfahren ist nicht nuir kostspielig und umständlich, sondern auch für gewisse
Schweißverbindungen aus praktischen. Gründen nicht durchführbar.
Die genannten Schwierigkeiten werden nun gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß zum Schweißen der bekannten titanhaltigen korrosionsbeständigen Chromnickelstähle
Schweißstäbe aus an sich bekannten, niobhaltigen
Chromnickelstählen verwendet werden. Die zu verschweißenden Chromnickelstähle können 3 bis 300/0 Chrom, S bis 350/0
Nickel sowie Titan in einer Menge von mir*:·,
destens dem doppelten Kohlenstoffgehalt, je-' doch nicht mahr als. 50/0 enthalten, während
die Schweißstäbe 3 bis 3ο o/o Chrom, 5 bis 350/0 Nickel, bis. zu 0,70/0 Kohlenstoff und
mindestens das Vier-, zweckmäßig aber mindestens das Zehnfache des Kohlenstoffgellalts
an Niob enthalten. Man erhält sowohl nach dem Lichtbogen- als auch dem Acetylensauieirstoff
schweißverfahren fehlerfreie Schweißnähte, welche gegen 'die interkristalline Korrosion
hervorragend widerstandsfähig sind und sich durch eine bemerkenswerte Wärmebeständigkeit,
durch gute physikalische Eigenschaften, insbesondere Zugfestigkeit und
Dehnung, auszeichnen. Es wird ferner eine ausgezeichnete Ausbeute an Niobmetall in
der Schweiße erzielt, was offenbar auf eine Schutzwirkung des aus dem Grundmetall
stammenden Titans zurückzuführen, ist. Aber auch ein etwaiger Überschuß an Niob ist
ohne irgendwelche Nachteile, da die Schlacke nicht, wie es. bei überschüssigem Titan der
Fall ist, zähe wird und deshalb zu Einschlüssen in der Schweiße führt.
Es ist bereits bekannt, zum Schweißen von korrosionsbeständigen hochchromhaltigen
. Stählen Schweißstäbe mit abweichender Zusammensetzung, insbesondere solche aus
Chromnickelstählen, zu verwenden. Bei der-. artig geschweißten Stählen tritt aber stets
die nachteilige Erscheinung der interkristallinen Korrosion auf. Hieraus läßt sich auch
die besondere Eignung von niobhaltigein Chrommekelschweißstäben für Grundmetalle
aus titanhaltigen Chromstählen zum Zwecke der Vermeidung jener nachteiligen Erscheinung
nicht ableiten. Es ist ferner bekannt, korrosionsbeständige Chrom- und Chromnickelstähle
mit Schweißstäben aus tantalhaltigem, ♦5 fcorrosionsbestandigem Chrom- oder Chromnickelstahl
zu schweißen. Abgesehen davon, daß sich die Erfindung ausschließlich, auf
titanhaltige Stähle mit hohem Ghromgehalt bezieht, kann 'das- Tantal trotz seiner benachharten
Stellung im periodischen System nicht als dem Niob gleichwertig angesehen werden,
weil die zufolge der weit auseinanclerliegenden
Atomgewichte in Betracht kommenden Zusatzmengen erhebliche Unterschiede in den
physikalischen Eigenschaften erwarten lassen und überdies sich Tantal, wie bei der Herstellung
von Panzerblechen bekannt ist, auch metallurgisch anders verhält als Niob. Die günstige Wirkung eines Niob- oder Tantalgehalts
auf die Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion von korrosionsbeständigen
Chromnickelstählen war zwar ebenfalls bekannt, desgleichen deren günstiges Verhalten
beim Schweißen. Hieraus konnte jedoch ■nicht vorhergesehen werden, daß sich gerade
,.'titanhaltige Chromstähle mit niobhaltigen
' S.chweißstäben vorteilhaft verschweißen lassen, zumal es sich in der Praxis gezeigt hat,
daß das Verschweißen von niobhaltigen Chromnickelstählen mit gleichartig zusammengesetzten
Schweißstäben, besonders bei Verwendung der Gasschweißung, stets zu einer Beeinträchtigung der Widerstandsfähigkeit
gegen interkristalline Korrosion führte. Es wunde beispielsweise ein Stahl, der 18,760/0
Chrom, 8,88O1Z0 Nickel, 0,84.0/0 Titan und
ο, 120/0 Kohlenstoff enthielt, mittels der Acetylensauerstoffnamme
geschweißt, wobei ein Schweißstab verwendet wurde, welcher 18,30/0
Chrom, 8,970/0 Nickel, 1,160/0 Niob und
ο, ι ο 0/0 Kohlenstoff enthielt. Hierbei wurde
eine fehlerfreie, gegen Korrosion widerstandsfähige Schweißnaht erzielt, und dasabgesetzte
Metall enthielt, wie festgestellt wurde:, 1,00 0/0
Niob, wodurch angezeigt wurde, daß im wesentlichen die ganze Niobmenge ausgebeutet
wurde. Die Abnahme von 1,160/0 auf 1,000/0 Niob erklärt sich aus der Verdünnung
des Schweißmetalls durch das Grundmetall. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Anwendung
des Lichtbogenverfahrens erzielt.
Schweißnähte zwischen etwa 4,8 mm starken Chromnickelütanstahlplatten, geschweißt
mit 'einem Chromnickelniobstahlschweißstab, zeigten die nachstehenden Eigenschaften:
Streckgrenze
Höchstbeanspruchung
Dehnung (Einspannlänge 5 cm)
Dehnung (Einspannlänge 5 cm)
Azetylensauerstoff flamme
2890 5300
18
Lichtbogen
3470 kg/cm2 5700 kg/cm2
22% '
Es ist bemerkenswert, daß die nach der Erfindung erzielten Schweißen hohe Dehnung
und Festigkeit aufweisen, gleichgültig ob sie unter Anwendung des Gas- oder des Lichtbogenschweißverfahrens
erzeugt wurden. Beim Behandeln in kochender konzentrierter Salpetersäure wurde festgestellt, daß diese
Schweißen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion besaßen.
Die ausgezeichneten Ergebnisse, welche durch die Erfindung erzielt werden, werden
nicht erreicht, wenn * nicht eine genügende Menge Niob- im Schweißstab und in der fertigen
Schweiße vorhanden ist. Der Niobgehalt der letzteren soll zweckmäßig mindestens etwa
das Vierfache des Kohlenstoffgehalts betragen, obwohl auch bei einem geringeren
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Niobgehalt unter bestimmten Bedingungen günstige Ergebnisse erzielt weiden können.
Um die besten Ergebnisse in den Fällen zu erreichen, in denen die Schweißnaht während'
langer Zeitabschnitte bei erhöhten Temperaturen dem Korrosionsangriff ausgesetzt ist,
soll der Niobgehalt zweckmäßig etwa das Zehnfache des Kohlenstoffgehalts betragen.
Bei der Anwendung des Acetylensauerstoff-Verfahrens muß darauf geachtet werden, daß
eine übermäßige Kohlenstoffaufnahme der Schweißstelle aus der SchweißfLamme vermieden
wird. Im allgemeinen ist es empfehlenswert, daß in diesem Falle Schweißstäbe verwendet
werden, die etwas mehr Niob enthalten, als notwendig ist, wenn mit Hilfe des Lichtbogens geschweißt wird.
Die Erfindung kann 'bei Stählen verwendet werden, welche etwa 3 bis 300/0 Chrom, etwa
S bis 350/0 Nickel und Titan in einer Menge enthalten, die wenigstens das Doppelte des
Kohlenstoffgehalts beträgt. Der Koihlenstoffg ehalt des Schweißstabes beträgt zweckmäßig
nicht mehr als. etwa 0,30/0. Der Niobgehalt braucht in den meisten Fällen nicht mehr als
50/0 zu !betragen. Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf das Schweißen von korrosionsbeständigen
Chromnickeltitanstählen; sie kann jedoch natürlich auch zum Schweißen von ebensolchen Chromtitanstäh- 3c
len benutzt werden.
Das Schweißzusatzmetall braucht nicht die gleichen Gehalte an Chrom, Nickel oder
Kohlenstoff wie das Grundmetall aufzuweisen.
Es wird bemerkt, daß unter gewissen Umständen die zum Schweißen benutzten Stäbe
mit bestimmten Flußmitteln überzogen werden müssen, um das Schweißen zu erleichtern,
oder daß ein Flußmittel in anderer Weise benutzt werden muß, um den
Schweiß Vorgang zu unterstützen.
Claims (1)
- Patentanspruch: *Die Verwendung von bekannten korrosionsbeständigen niobhaltigen Chromnickelstählen, in denen der Niobgehalt mindestens das Vierfache, zweckmäßig mindestens das Zehnfache des Kohlenstoffgehaltes beträgt, als Zusatzwerkstoff 5„ zum Schweißen von korroisionsbeständigen titanhaltigen Chrom- oder Chromnickelstählen, in denen das Titan in einer Menge von mindestens dem Zweifachen des Kohlenstoffgehaltes, jedoch nicht mehr als 5 0/0 des Stahles, vorhanden ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US694058A US2054405A (en) | 1933-10-18 | 1933-10-18 | Welding chromium-nickel-titanium steels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE683361C true DE683361C (de) | 1939-11-04 |
Family
ID=24787230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE46143D Expired DE683361C (de) | 1933-10-18 | 1934-10-16 | Zusatzwerkstoff zum Schweissen von korrosionsbestaendigen titanhaltigen Chrom- oder Chromnickelstaehlen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2054405A (de) |
DE (1) | DE683361C (de) |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2495835A (en) * | 1945-10-15 | 1950-01-31 | George N Hibben | Light-colored enameled steel article |
US2519406A (en) * | 1948-07-30 | 1950-08-22 | Westinghouse Electric Corp | Wrought alloy |
US2770030A (en) * | 1950-06-15 | 1956-11-13 | Babcock & Wilcox Co | Welded joint between dissimilar metals |
US2759249A (en) * | 1950-06-20 | 1956-08-21 | Babcock & Wilcox Co | Welding dissimilar metal members with welded joint, including stabilized ferritic metal zone |
US3362855A (en) * | 1963-09-07 | 1968-01-09 | Nissan Kagaku | Steel having high resistance to corrosion by ammonia gas at high temperatures and pressures |
DE3501155A1 (de) * | 1985-01-16 | 1986-07-17 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Sprueh- und niederschlagselektroden fuer elektrofilter |
-
1933
- 1933-10-18 US US694058A patent/US2054405A/en not_active Expired - Lifetime
-
1934
- 1934-10-16 DE DEE46143D patent/DE683361C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2054405A (en) | 1936-09-15 |
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