-
Gegen Fliegerbombenaufschlag gesicherte Dachbedeckung von Bauwerken
Die Erfindung betrifft eine Dachbedeckung zur Abwehr der von Fliegern abgeworfenen
Brandbomben.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Dachbedeckungen, die diesen Zweck
erfüllen sollen, starke Neigung zu geben, damit die Bomben möglichst seitlich abgleiten
sollen. Diese Maßnahme ist zweifellos nützlich, allein aber nicht ausreichend.
-
Bekannt ist ferner, über die Dachfläche einer-oder beiderseits Drahtnetze
zu spannen und nun aus Beton unter Benutzung des Netzes als Gerüst eine Betondachfläche
zu bilden. Abgesehen davon, daß diese Drahtnetze 'zu schwach sind, eine gegen die
Brandbomben wirksame Bewehrung zu bilden, ist die handwerksmäßige Herstellung einer
solchen Dach-Betonfläche um so schwieriger, je geneigter das Dach ist. Man wird
dann einer Unterschalung bedürfen.
-
Bekannt ist auch die Maßnahme, feuersichere Dachbedeckungen aus einzelnen
Formsteinen zu bilden, die sich nach Dachziegelart überlappen und durch durch Aussparungen
in Ansätzen unterhalb deren. vollen Querschnitten lose durchgeführte Drähte verspannt
werden sollen. Die so gebildete Dachfläche ruht auf von den Sparren getragenen Längsträgern
des Dachstuhles auf. Die Spanndrähte führen aber nicht.durch die Träger hindurch.
Infolgedessen besteht kein fester Zusammenhang zwischen zwei benachbarten Trägern
und den zwischen diesen liegenden Formsteingruppen. Beim Auftreffen der Brandbombe
werden vielmehr die Formsteine auch ihrer ungünstigen Form wegen dort, wo sie sich
bzw. die Träger überlappen, leicht abbrechen. Infolge ihrer Gestaltung wird sich
die Fläche auch beim stärkeren Anspannen der Schrauben nach oben durchbiegen.
-
Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß die aus Bimsbeton o.
dgl. bestehenden starken, von Löchern für die Zuganker durchzogenen Schutzplatten
endseitig durch Rand-Balken mittels Zuganker, die in verhältnismäßig geringen Abständen
durch die Randbalken und die Schutzplatten hindurchführen, so fest gegeneinander
verspannt werden, daß mörtellos dichtende Fugen zwischen den einzelnen Schutzplatten
entstehen. Dadurch entsteht eine absolut starre und ebene Schutzdachfläche, die
durch das innerhalb des vollen Querschnittes liegende Spannschraubengerüst in starkem
Maße versteift wird. Eine solche Schutzdachfläche ist durchaus geeignet, die auftreffenden
Brandbomben abzuschleudern. Die Spannschrauben selbst liegen gegen die abbrennende
Brandbombe wirksam geschützt, da die starke Bimsbetonschutzplatte sintert. Um auch
die Randbalken, die- für die Aufrechterhaltung der Pressung von Bedeutung sind,
selbst zu schützen, werden diese
aus betonumhüllten Metallschienen
gebildet. Die beiden Balkenlagen am First, die den Schrauben der beiden Schutzdachflächen
als Widerlager dienen, werden zweckmäßig als.. Schenkel eines Winkeleisens ausgebildet
id die gleichliegenden Schrauben der beiden' Schutzdachflächen am First durch Winkel
mit gegenläufigen Gewindemuffen verbunden. Die Schutzplatten sind nagelbar und können
nun in an sich bekannter Weise als Unterschicht die übliche Lattung oder Schalung
und die darüber angeordnete Dachziegel-, Schiefer- oder sonstige Dachhaut tragen.
Auch kann ober- oder unterhalb der Schutzplattenhaut in an sich bekannter Weise
eine Schicht feuerbeständigen Stoffes. z. B. Asbestpappe, angebracht sein, die allein
zu schwach wäre, den Wirkungen der Brandbombe standzuhalten, die aber in Gemeinschaft
mit den übrigen Maßnahmen die Auswirkungen der Brandbombe wesentlich mindert.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Fig. i zeigt schematisch einen Dachquerschnitt.
-
Fig. 2a, 211, 2c zeigen drei Teile des Querschnittes einer
Dachfläche, und zwar am First, in der Mitte und an der Traufe, und Fig.3 ein äbgeändertes
Ausführungsbeispiel des Firstes.
-
Fig. i soll lediglich die, der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
erläutern. Die Br andbombe soll nicht, wie in der rechten Dachfläche dargestellt,
in Richtung des Pfeiles i das Dach durchschlagen und den Dachboden entzünden, sondern
durch die ziemlich steile Schutzdachfläche gemäß der Erfindung abgeschleudert werden,
wie es die Pfeile 2, 3 andeuten. Um das zu erreichen, werden die beiden Schatzdachflächen
aus einzelnen Schutzplatten 4 genügenden Durchschlagwiderstandes und Brandsicherheit,
insbesondere aus Bimsbeton gebildet. Diese liegen auf den Sparren 5 des Dachgerüstes,
von dem die Balken 6, 7, 8 und 9 dargestellt sind. Die einzelnen Schutzplatten 4
besitzen in verhältnismäßig geringen Abständen Löcher, in denen die Zuganker io
liegen. An den beiden Rändern, d. h. am First und Traufrande, wird die Schutzplattenfläche
von Randbalken i i, i2 begrenzt, die so fest von den Zugankern io gegeneinander
verspannt werden, daß zwischen den einzelnen Schutzplatten 4 mörtellos dichtende
Fugen entstehen. Diese fest verspannten Schutzdachflächen sind nicht zuletzt durch
das Zugankergerüst imstande, die auftreffenden Brandbomben abzuschleudern. Die Bimsbetonschutzplatten
4, sind nagelbar. Daher kann man Latten 13 an ihnen befestigen und Dachziegel
14 anbringen. Man kann auch eine weitere Schutzschicht aus Asbest auf der Schutzplattenfläche
4 oder unter ihr befestigen, um das Entstehen von Bränden -für den Fall zu verhüten,
daß eine Brandbombe an den Latten 13 liegenbleiben sollte. Ih diesem Falle sintern
die Bimsbetonplatten 4 ohnehin und schützen so die starken Zuganker io vor dem Schmelzen.
Aus diesem Grunde werden auch zweckmäßig die Schienen 11, i2 und die @ Zugankermuttern
in eine Betonschicht 15 eingebettet. Die beiden Randbalken am First können
Schenkel eines Winkeleisens sein.
-
Fig.3 zeigt, wie die gleichliegenden Zugankerschrauben io der beiden
Schutzdachflächen am First durch Winkelstücke 16 mit gegenläufigen Gewindemuffen
o. dgl. 17 verbunden sind.
-
Der freie Rand der Schutzdachfläche bzw. der auf ihr angeordneten
Ziegelschicht liegt so im Verhältnis zur Traufe 18, daß die abgleitenden Brandbomben
nicht in diese Traufe gelangen können.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß diese Dachdeckung auf Altbauten
wie auf Neubauten angebracht werden kann.