DE681362C - Flugzeug, insbesondere in der Ausbildung als ein- oder mehrmotoriger, aerodynamisch hochwertiger, frei tragender oder wenig verspannter Eindecker - Google Patents

Flugzeug, insbesondere in der Ausbildung als ein- oder mehrmotoriger, aerodynamisch hochwertiger, frei tragender oder wenig verspannter Eindecker

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DE681362C
DE681362C DEH155205D DEH0155205D DE681362C DE 681362 C DE681362 C DE 681362C DE H155205 D DEH155205 D DE H155205D DE H0155205 D DEH0155205 D DE H0155205D DE 681362 C DE681362 C DE 681362C
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wings
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tensioning
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ERHARD HASENCLEVER
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ERHARD HASENCLEVER
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64CAEROPLANES; HELICOPTERS
    • B64C3/00Wings

Description

  • Flugzeug, insbesondere in der Ausbildung als ein- oder mehrmotoriger, aerodynamisch hochwertiger, frei tragender oder wenig verspannter Eindecker Beim Bau von Flugzeugen kommt es, um gute Flugleistungen zu erzielen, auf äußerste Gewichtsersparnis bei guten aerodynamischen Eigenschaften und ausreichender Festigkeit an. - Diese Forderungen widersprechen sich zum Teil; z. B. werden Flügel mit aerodynainisch günstigen, verhältnismäßig großen Flügelspannweiten bei gleicher Festigkeit verhältnismäßig schwerer als solche mit kleinen. Flügelspannweiten, wie sie z.@. bei Doppeldeckern möglich sind. Das Entsprechende gilt für Flugzeuge mit unverspannten gegenüber verspannten Flügeln. Aus diesem Grunde können bei einem bestimmten zulässigen Fluggewicht' Doppeldecker und andere aerodynamisch weniger günstige Flugzeuge erheblich fester gebaut werden als solche in aerodynamisch hochwertigerer Bauart. Das Entsprechende gilt im Verhältnis zu großen mehrmotorigen auch für kleine Flugzeuge, die ebenfalls erheblich fester gebaut werden können als große Maschinen mit entsprechend großer Spannweite.
  • Aus diesem Grunde können aerodynamisch hochwertige sowie große Flugzeuge im a117. gemeinen weniger hohen Beanspruchungen unterworfen werden als aerodynamisch schlechtere, aber dafür festere Bauarten, so daß für manche Verwendungszwecke, bei denen große Anforderungen an die Flugzeugfestigkeit gestellt werden, aerodynamisch schlechtere Bauweisen gewählt werden müssen, zum Schaden anderer Flugeigenschaften, wie Geschwindigkeit, Reichweite, geringer Brennstoffverbrauch, geringe erforderliche Motorenleistung u. dgl.
  • Besonders starke Beanspruchungen der Festigkeit eines Flugzeuges treten insbesondere beim Abfangen aus Sturzflügen, Landungen, Katapültierungen sowie bei Flügen in böiger Luft auf. Sofern. es beispielsweise zum Verwendungszweck des Flugzeuges gehört, daß gelegentlich Sturzflüge durchgeführt werden, aus denen das Flugzeug abgefangen wird, so müssen derartig hohe Beanspruchungen in Rechnung gestellt werden, daß, um erträgliche Flugzeuggewichte zu erhalten, aerodynamisch hochwertige Bguarten, z. B. frei tragende Eindecker großer Spannweite sowie ,größere mehrmotorige Flugzeuge, nicht verwendet werden können. Derartige Beanspruchungsverhältnisse treten- insbesondere bei sog. Sturzbombern auf, die mit Rücksicht auf die außergewöhnlich hohen Beanspruchungen beim Abfangen aus dem Sturzflug fast stets in Doppeldeckerbauart und als einmotorige Maschinen verhältnismäßig geringer Spannweite und Tragfähigkeit ausgeführt werden. Das Entsprechende gilt für Flugzeuge anderer Verwendungszwecke; bei denen mit hohen Beanspruchungen, sei es beim Start, bei der Landung oder im Seegang usw., gerechnet werden muß. Flugzeuge, bei denen hohe Anforderungen an mechanische Festigkeit gestellt werden, haben daher meist verhältnismäßig ungünstige aerodynamische Eigenschaften, benötigen große Motorenleistungen, haben einen hohen Brennstoffverbrauch, verhältnismäßig kleinen Aktionsradius und können nur relativ kleine Zuladung mitnehmen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flugzeugbauart; die gestattet, Flugzeugen mit guten aerodynamischen Eigenschaften, z. B. Eindeckern größerer Spannweite sowie grüßeren mehrmotorigen Flugzeugen, obwohl sie an sich festigkeitstechnisch weniger günstig sind, zeitweise die für Flugzustände mit hohen Beanspruchungen erforderliche Baufestigkeit zu verleihen.
  • Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Tragflächen während des Fluges kurz vor oder während des eine hohe Beanspruchung ergebendep Flugzustandes unter Inkaufnahme einer zeitweisen aerodynamischen Verschlechterung des Flugzeuges durch Abspannungen, Verstrebungen o. dgl. zu entlasten. Die Verstrebungen oder Verspannungen können dabei nach Aufhören des entsprechenden Flugzustandes starker Beanspruchung, z. B. nach dem Abfangen. aus dem Sturzflug, wieder entfernt, d. h. in das Innere des Flügels öder des Rumpfes eingezogen werden, wodurch die günstigen aerodynamischen Eigenschaften des uriverspannten oder uriverstrebten Flugzeuges ; wiederhergestellt werden. Eine Verschlechterung der aerodynamischen Eigenschaften des Flugzeuges durch während des Fluges ein-und ausfahrbare Verspannungen oder Verstrebungen des Flügels bei gleichzeitiger wesentlicher Entlastung der tragenden Verbände von Flugkräften findet also nur während der Zeitabschnitte statt, in denen die hohen Flugbeanspruchungen tatsächlich auftreten, im allgemeinen also nur während einem_ kleinen Bruchteils der Betriebsdauer des Flugzeuges; z. B. bei Landungen, insbesondere bei Notlandungen, bei Sturzflügen, Katapultierurigen, in stärkerem Seegang bei Wasserflugzeugen, Schußverletzüngen tragender Verbände oder in ähnlichen außergewöhnlichen Fällen oder bei ähnlichen nur verhältnismäßig kurze Zeit andauernden Flugzuständen: Ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Flugzeug kann also in aerodynamisch hochwertiger, aber verhältnismäßig weniger fester Bauart, z. B. als frei tragender Tiefdecker größerer Spannweite, gebaut werden und kurz vor dem Eintritt einer höheren Beanspruchung, der die gewählte Flugzeugbauart aus Festigkeitsgründen an sich nicht gewachsen wäre öder wobei das Flugzeug gefährdet würde, durch Ausfahren einer Verspannung oder Verstrebung verstärkt werden. Während des weitaus größten Teils der Betriebszeit wird das Flugzeug dann als aerodynamisch hochwertige Maschine ,geflogen, und nur während eines kurzen Zeitabschnittes, in dem die Verg-ößerung des Flugwiderstandes ohnehin keine Rolle spielt oder sogar erwünscht ist, z. B. bei Sturzflügen, Landungen o. dgl., wird eine aerodynamische Verschlechterung in Kauf genommen. Es wird dadurch erreicht, daß Flugzeuge, die ihrem Verwendungszweck nach zeitweise höhen Beanspruchungen ausgesetzt sind, z. B. Sturzbomber, Jagdflugzeuge, gewisse Seeflugzeuge, in aerodynamisch hochwertiger, an sich weniger fester Bauart ausgeführt werden können und trotzdem im Falle hoher Beanspruchungen diesen gewachsen sind, ohne daß zu große Fluggewichte zugelassen werden müsen. Auf diese Weise gelingt es, den Aktionsradius, die Geschwindigkeit sowie die Zuladung solcher Flugzeuge wesentlich zu vergrößern. Weiterhin wird es möglich, größere mehrmotorige Flugzeuge beim Vorkommen von Beanspruchungen der obengenannten Art zu verwenden, z. B. als Sturzbomber- oder Jagdflugzeuge. Die Möglichkeit, den tragenden Verband des Flugzeuges beim Auftreten ungewöhnlicher Beanspruchungen während des Fluges zu verstärken, gibt auch bei Flugzeugen für andere Verwendungszwecke die Möglichkeit, das Baugewicht zu vermindern oder dünnere, geringeren Luftwiderstand erzeugende Flügelprofile sowie aerodynamisch vorteilhafte, größere Spannweiten zu verwenden, denen eine für normale Flugzustände ausreichende Festigkeit gegeben werden kann, weil beim Auftreten irgendwie ungewöhnlicher Beanspruchungen der tragende Verband durch Ausfahren von Verspannungen oder Verstrebungen entlastet werden kann. In den Luftstrom hineinragende Verstrebungen oder Verspannungen des Flügels erfordern bei wesentlicher Entlastung der tragenden Verbände nur verhältnismäßig geringe Mehrgewichte; so daß im allgemeinen, trotz vergrößerter Festigkeit, bei weniger oft vorkommenden Beanspruchungsverhältnissen und bei verbesserten aerodynamischen Eigenschaften eine Gewichtsersparnis gegenüber üblichen Flugzeugbauarten zu erwarten ist.
  • Besonders günstige Beanspruchungsverhältnisse bei erfindungsgemäß ausgebildeten Flugzeugen ergeben sich dann, wenn die zur Verspannung oder Verstrebung während des Fluges verwendeten Organe eine der Beanspruchungsrichtung im Falle ungewöhnlicher Belastungen, z. B. beim Abfangen aus dem Sturzfluge, entgegengesetzte Vorspannung erzeugen, beispielsweise in der Form, daß zur Verminderung der Materialspannungen während des Abfangens der Flügel durch Spannseile oder Streben nach unten durchgebogen wird.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung@sind in den beiliegenden Zeichnungen schematisch dargestellt. Die Figuren zeigen, ohne jedoch andereAnwendungsfälle auszuschließen, Flugzeuge ein- und mehrmotoriger Bauart sowie verschiedener Flügelanordnung, bei denen der Flügel während des Fluges durch gegebenenfalls ausfahrbare Teile verspannt, verstrebt oder auf andere Weise verstärkt werden kann.
  • Fig. z zeigt die Anwendung der Erfindung auf einen einmotorigen Tiefdecker. Die Verstärkung erfolgt im gezeichneten Fall durch unterhalb des Flügels auszufahrende Spannseile, die an einer aasschiebbaren oder ausschwenkbaren Spannsäule oder einem Spanngerüst angreifen. Die Spannseile greifen dabei einerseits an passend ausgebildeten Teilen des Flügels, z. B. an den Holmen, an, andererseits an der Spannsäule. Die Spannung der Seile kann durch Ausfahren der Spannsäule oder durch .andere geeignete Vorrichtungen erzeugt werden. Beim Einfahren der Spanneinrichtung können sich die Spannseile in passende Vertiefungen oder Öffnungen des Flügels einlegen, um die glatte Oberfläche des Flügels nicht zu unterbrechen. An den Seilen und Streben können dabei Abdeckbleche befestigt werden, um die Rillen und Öffnungen im Flügel oder Rumpf zur Aufnahme der Spannseile beim Einfahren der Verspannung abzudecken. Gegebenenfalls können auch in der Flügelbeplankung oder im Rumpf selbsttätig wirkende, z. B. unter Federkraft stehende Klappen angeordnet werden, die sich beim Einfahren und Ausfahren der Spanneinrichtung selbsttätig öffnen und schließen.
  • Zum Einziehen eines Spannseiles in den Flügel oder Rumpf können, wie in der Figur angedeutet, an den Spannseilen Einziehseile oder andere Hilfsorgane angebracht werden, die quer zur Seilrichtung wirkend ein Einziehen des Seiles in den Flügel oder den Rumpf bewirken. Diese Hilfsorgane können unter Federkraft stehen und gemeinsam mit der ausschieb- oder ausschwenkbaren Spannsäule oder -strebe oder einem Spanngerüst beim Ein- und Ausfahren der Verspannung betätigt werden.
  • Bei Anwendung einer ein- und ausfahrbaren Spannstrebe kann diese als hohler, rohrförmiger Körper, z. B. aus Leichtmetall, ausgebildet werden, wobei die Spannstrebe innerhalb des Flugzeugrumpfes 'geführt werden kann, beispielsweise in einem im Rumpf angeordneten Führungsrohr. Das Ausfahren der Spannsäule kann hydraulisch erfolgen, indem beispielsweise die Spannsäule als innerhalb des Führungsrohres wirkender Kolben ausgebildet oder mit einem solchen verbunden wird, wobei der Kolben mit Drucköl oder Druckluft beaufschlagt werden kann. Das Drucköl zum Ausfahren der Verspannung kann dem Schmierungssystem des Motors entnommen werden oder mittels besonderer Pumpen gefördert werden; die in den Spannorganen herrschende Spannung kann durch veränderliche, den Weg der Spannsäule begrenzende Anschläge eingestellt werden. Das Ausfahren der Verspannungseinrichtung kann nicht nur auf hydraulischem Wege, sondern auch mit Hilfe eines Elektromotors oder von Hand erfolgen, beispielsweise mit Hilfe von Schraubenspindeln. Weiterhin können zum Verspannen des Flugzeuges von der strömenden Luft herrührende Kräfte verwendet werden, beispielsweise mittels im Luftstrom angeordneter Hilfspropeller oder Druckflächen.
  • Fg. a zeigt die Anwendung der Erfindung für den :Fall, daß die Versteifung durch oberhalb des Flügels ängeordnete Streben erfolgt, die im Falle von- mit hohen Beanspruchungen verbundenen Flugzuständen aus dem Flügel geschwenkt oder aus dem Rumpf geschoben und zur Wirksamkeit gebracht werden. Das Ausschwenken und Ausschieben der Streben kann ebenfalls mittels eines elektrischen oder hydraulischen Servomotors oder von Hand erfolgen.
  • In Fig. 3 ist schematisch angedeutet, daß die Versteifung des Flügels auch gleichzeitig durch oberhalb angeordnete ausfahrbare Streben und durch unterhalb angeordnete ausfahrbare Spannseile erfolgen kann.
  • Zwecks Gewichtsverminderung kann es in vielen Fällen vorteilhaft sein, ein bei den meisten aerodynamisch hochwertigen Flugzeugen vorhandenes einziehbares Fahrgestell auch gleichzeitig mit zur Versteifung der Tragflächen heranzuziehen., indem beispielsweise das Fahrgestell zum Halten von Versteifungsseilen mit herangezogen wird. Ein solcher Fall ist beispielsweise in Fig. q. dargestellt. Im gezeichneten Fall können die die Räder tragenden Beine seitlich in den Flügel geschwenkt werden. Beim Ausschwenken der Beine findet dann das Anziehen der Verspannungsseile statt. Das von den ausgeschwenkten Beinen zu spannende Seil oder die Seile können gegebenenfalls von der Angriffsstelle am einen Flügel zu der am anderen Flügel durchlaufen und durch das Ausschwenken der die Räder tragenden Streben gespannt werden, wobei das Seil an den Radstreben gegebenenfalls über Rollen geführt werden kann. Es ist aber auch möglich, die Verspannungsseile von den Angriffsstellen am Flügel zu den ausschwenkbaren Streben zu führen und zwischen den Streben zu unterbrechen.
  • Ein einziehbares Fahrgestell kann sowohl in solchen Fällen zur Versteifung der Tragflächen mitverwendet werden, bei denen die die Räder tragenden Streben quer zur Flugrichtung in oder aus dem Flügel oder dem Rumpf geschwenkt werden können, als auch in solchen Fällen, bei denen die Radstreben in einer parallel oder annähernd parallel zur Flugrichtung liegenden Ebene ein- und ausgeschwenkt werden können, ferner auch in solchen Fällen, bei denen. das Fahrgestell oder die Radstreben durch Verschiebebewegungen ganz oder teilweise in den Rümpf oder den Flügel gezogen werden können. Weiterhin kann ein einziehbares Fährgestell in solchen Fällen zur Versteifung von Tragflächen mitbenutzt werden, bei denen ein einziges Rad im Rumpfbug angeordnet ist, während zwei weitere Räder weiter hinten angeordnet sind. In solchen Fällen können Versteifungsorgane, z. B. Spannseile, sowohl an den vorderen als auch an den hinteren Rädern angreifen.
  • Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich ein feststehendes, nicht einziehbares Fahrgestell zur zeitweisen Verstärkung der Tragflachen mitzuverwenden. Das kann z. B. so geschehen, daß vor dem Eintreten starker Beanspruchungen, z. B. vor dem Beginn eines Sturzfluges, der Landung eines Wasserflugzeugen in starkem Seegang oder in ähnlichen Fällen, ein Spannseil vom Flügel zu den Streben gezogen und angespannt wird. Nach dem Aufhören der entsprechenden hohen Belastung wird das Spannorgan dann wieder in den Flügel oder den Rumpf oder die Fahrgestellstreben eingezogen und dort gegebenenfalls aufgerollt.
  • In Fällen, bei denen eineinziehbares Fahrgestell zur Versteifung der Tragflächen mitverwendet wird, ist bei der Vornahme der Verstärkung gleichzeitig das Fahrgestell auszufahren, auch wenn keine Landung beabsichtigt wird, so daß bei beabsichtigten Landungen gleichzeitig eine Verstärkung der Tragflächen vorgenommen wird, auch wenn diese an sich nicht nötig sein sollte. Diese Kupplung zweier Vorgänge ist im allgemeinen nicht hinderlich, weil im Falle des Notwendigwerdens von Verstärkungen die Vergrößerung des Flugwiderstandes durch Ausfahren des Fahrgestelles keine Rolle spielt und weil bei der Vornahme von Landungen die Verstärkung der Tragflächen durch Verspannung nicht schädlich, sondern eher nützlich ist: Eine Erhöhung des Flugwiderstandes durch Ausfahren der Versteifung oder des Fahrgestelles ist auch bei der Vornahme von Sturzflügen nützlich, um die während des Sturzfluges auftretende Höchstgeschwindigkeit zu begrenzen, die bei aerodynamisch für den Waagerechtflüg sehr gut durchgebildeten Flugzeugen unzulässige Werte annehmen und zu einer Überbeanspruchung des Flugzeuges sowie des Flugzeugführers beim Abfangen aus dem Sturzfluge führen kann. Die Erhöhung des Flugwiderstandes durch Einrichtungen zur Versteifung der Tragflächen kann sogar bewußt gefördert werden, z. B. durch Wahl von größeren Luftwiderstand erzeugenden Anordnungen mit ausfahrbaren Bremsflächen u. dgl.
  • Die Anwendung der Erfindung ist selbstverständlich nicht nur bei einmotorigen Flugzeugen, sondern ebenfalls, wie oben bereits ausgeführt wurde, bei mehrmotorigen Flugzeugen mit 2, 3, .4 oder mehr Motoren und Propellern möglich. Größere mehrmotorige Flugzeuge können bei Anwendung der Erfindung für Anwendungszwecke geeignet gemacht werden, für die früher nur kleinere einmotorige Maschinen begrenzten Tragvermögens verwendet werden konnten, z. B. als Sturzbomber öder Jagdflugzeuge.
  • Weiterhin macht es die Anwendung der Erfindung möglich, bei Flugzeugen aller Art, dünnere Flügelprofile oder größere Spannweiten oder beides zu verwenden und dadurch bessere aerodynamische Eigenschaften zu erzielen, obwohl an sich die Vergrößerung der Spannweite und die Wahl eines dünneren Flügelprofilen mit einer Schwächung des Flügels verbunden ist, da eine für Sonderbeanspruchungen ausreichende Festigkeit jederzeit durch Ausfahren der Flügelversteifung erzielt werden kann. Anwendungsbeispiele der Erfindung für mehrmotorige Flugzeuge zeigen Fig. 5 und 6.
  • Bei Anwendung der Erfindung in der Form, daß die Tragflächen durch Spannseile verstärkt werden; kann nicht nur ein einziges Seil jeweils von einer Spannstrebe zum Flügel geführt werden, sondern es können auch, wie in Fig. 7 dargestellt, mehrere Spannseile verwendet werden, deren Angriffspunkte am Flügel über die Flügellänge und -breite verteilt sein können. Die Seile können dabei in einer oder in mehreren Ebenen angeordnet sein. Ebenfalls kann nicht nur eine am Rumpf angeordnete ausfahrbare Spannstrebe zur Anspanneng der Spannseile verwendet werden, sondern es können auch mehrere vorgesehen sein, die am Rumpf oder an den Tragflächen oder beiden befestigt sind. Die Angriffspunkte der Versteifungsorgane können entsprechend der Verteilung der Lasten und Luftkräfte auf den Tragflächen gewählt werden, um günstige Beanspruchungsverhältnisse zu erhalten.
  • Bei Anwendung der Erfindung auf Flugzeuge der Hochdeckerbauart kann die am Rumpf angeordnete Spannstrebe zur Befestigung der Verstärkungsorgane verkürzt wer den, oder es können die Spannseile oder -streben direkt an der Unterseite des Rumpfes befestigt werden und beim Wegfall der hohen Beanspruchung in den Rumpf oder den Flügel eingezogen werden. Ein solcher Fall ist beispielsweise in Fig.8 der Zeichnung dargestellt.
  • Fig. 9 und io zeigen schematisch verschiedene, schon obenerwähnte Möglichkeiten des Ausfahrens einer Spannstrebe zum Verspannen der Tragfläche. Im Falle von Fig. q wird die Spannstrebe aus dem Rumpf geschoben, beispielsweise hydraulisch. Im Falle von Fig. io wird die Spannstrebe aus dem Rumpf herausgeschwenkt und spannt dadurch die Verspannungsseile. Entsprechende Anordnungen sind für in den Flügeln angeordnete Spannstreben möglich.
  • Die Art der Anordnung und die Wirkungsrichtung der Verspannungsorgane ist von der Größe und Richtung der am Flügel angreifenden Kräfte abhängig. Selbstverständlich darf durch die Spannorgane der bestimmungsgemäße Gebrauch des Flugzeuges, z. B. die Waffenverwendung, nicht beeinträchtigt werden, worauf bei der Anordnung der Verspannungsorgane Rücksicht zu nehmen ist.
  • Das Ausfahren der Flügelverspannung kann zur Entlastung des Flugzeugführers gegebenenfalls in eine Zwangsläufigkeit mit gewissen Flugzuständen gebracht werden, beispielsweise in der Form, daß etwa beim Ansetzen zum Sturzflug oder bei Überschreitung einer gewissen Geschwindigkeit selbsttätig die Spanneinrichtung ausgefahren wird und die Tragflächen verspannt werden. Bei willkürlicher Betätiguhg der Verspannung kann die Bedienung so vereinfacht werden, beispielsweise bei hydraulischer oder elektrischer Betätigung, daß die Bewegung eines Handgriffes genügt, um ein Ein- und Ausfahren der Verspannungseinrichtung zu bewirken. Die erfolgte oder aufgehobene Verspannung kann durch Signaleinrichtungen, z. B. Signallampen, im Führerraum sichtbar gemacht werden.
  • Die Anwendung der Erfindung bringt vor allem bei aerodynamisch hochwertigen unverspannten oder wenig verspannten Eindeckerflugzeugen Vorteile, sie kann jedoch auch bei Doppeldeckern angewendet werden. Die Erfindung kann ferner sowohl bei Land- als auch bei Seeflugzeugen, sei es des Schwimmerals auchdesFlugboottyps,angewendetwerden. Obwohl die Anwendung der Erfindung vor allem für Motorflugzeuge in Frage kommt, kann sie ebenfalls bei Segelflugzeugen, beispielsweise zur Versteifung des Flugzeuges bei Landungen und beim Start, um Beschädigungen zu vermeiden, angewendet werden. Die Erfindung ist auch nicht auf Rumpfflugzeuge beschränkt, sondern sie kann ebenfalls bei rumpflosen Flugzeugen angewendet werden. Weiterhin können nicht nur die Tragflächen durch ausfahrbare Verspannungsorgane während des Fluges verstärkt werden, sondern ebenfalls andere Flugzeugteile, z. B. der Rumpf oder das Leitwerk.
  • Die Anwendung der Erfindung ist unabhängig davon, ob das Flugzeug in Holz, Metall, Preßstoff, bespannter oder gemischter Bauweise hergestellt wird. Die Verstärkungsorgane, z. B. Spannseile oder Streben, werden zweckmäßig bei allen Bauweisen aus Metall hergestellt. Spannseile werden vorzugsweise aus Stahldraht gefertigt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Flugzeug, insbesondere in der Ausbildung als ein- oder mehrmotoriZer, aerodynamisch hochwertiger, frei tragender oder wenig verspannter Eindecker, dadurch gekennzeichnet, daß dieTragflächen und andere den Luftkräften ausgesetzte Teile oder beide einzeln bei oder vor vom normalen waagerechten Flug abweichenden, mit höheren Beanspruchungen verbundenen Flugzuständen während des Fluges durch ganz oder teilweise aus dem Rumpf, den Flügeln oder dem Leitwerk ausfahrbare Verstrebungs- und Verspannungsorgane verstärkbar sind.
  2. 2. Flugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung unterhalb der Tragflächen durch ausziehbare Spannseile, Drähte oder Stangen erfolgt.
  3. 3. Flugzeug nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung und der erforderliche Abstand der Spannseile durch eine oder mehrere ganz oder teilweise aus dem Rumpf oder den Flügeln oder aus beiden ausschiebbare oder ausschwenkbare Streben oder Spannsäulen hergestellt wird. q.. Flugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung der Tragflächen durch oberhalb angeordnete ausfahrbare, druckfeste Streben erfolgt. 5. Flugzeug nach Anspruch i, insbesondere in der Ausbildung als Flugzeug mit ganz oder teilweise ein- und ausziehbarem Fahrgestell, dadurch gekennzeichnet daß das Fahrgestell oder Teile des Fahrgestelles zur Befestigung, Abstrebung und Spannung von Verstärkungsorganen für die Tragflächen; z. B. von Spannseilen, verwendet werden. Flugzeug nach Anspruch i und 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausfahren des einziehbaren Fahrgestelles zwangsläufig die Verstärkungsorgane zur Wirkung gebracht, z. B. die Spannseile gespannt werden und beim Einziehen des Fahrgestelles zwangsläufig ganz oder teilweise gelöst und in die Tragflächen- bzw. den Flügel gezogen werden. 7. Flugzeug nach Anspruch i, für Anwendungsgebiete, bei denen Sturzflüge vorkommen, z. B. in der Ausbildung als Jagdflugzeug oder Sturzbomber; insbesondere in aerodynamisch hochwertiger Ausführung, z. B. als frei tragender Eindecker, dadurch gekennzeichnet, daß die vor oder während eines Sturzfluges ausgefahrenen Verstärkiingsörgane als Luftbremsen verwendet werden, gegebenenfalls in Zusammenwirkung mit dein ausgefahrenen Fahr-Bestell und anderen Bremsorganen, zwecks Verminderung oder Begrenzung der Sturzfluggeschwindigkeit. B. Flugzeug nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Mittel zur Vorspanniing der ausfahrbaren Verstärkungsorgane, wobei die Vorspannungskräfte so gerichtet sind, daß sie den im Falle höherer Beanspruchung, z. B. beim Abfangen aus dem Sturzflug, auftretenden Luftkräften entgegenwirken. 9. Flugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Verstärkung derTragflächen oder anderer den Luftkräften ausgesetzter Teile selbsttätig betätigt «erden, z. B. von Meßinstrumenten, von einem Verstellpropeller, Steuerorganen o.. dgl., wobei die Selbsttätigkeit der Betätigung gegebenenfalls auch aufgehoben werden kann. io. Flugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorgang der Verstärkung der Tragflächen oder anderer Flugzeugteile, z. B. das Ausfahren der Verspannungsorgane, im Führerraum des Flugzeuges durch eine öder mehrere Signaleinrichtungen, z: B. Signallampen, erkennbar ist. i i. Flugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung oder das Ausfahren der Verstärkungsorgane mittels hydraulischer, beispielsweise durch Druckluft oder Drucköl betätigter Servomotoren erfolgt. 12. Flugzeug nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung von unterhalb der Tragflächen angeordneten Spannseilen zur Flügelversteifung durch eine oder mehrere im Rumpf bzw. im Flügger geführte in axialer Richtung ausfahrbare, beispielsweise rohrförmig ausgebildete Spannsäulen erfolgt, wobei das Aus- und Einfahren der Spannsäulen vorzugsweise mit Hilfe hydraulischer Kräfte erfolgt und die im Rumpf oder den Tragflächen angeordnete Führung oder Führungen vorzugsweise als hydraulische Kraftzylinder ausgebildet sind. 13'. Flugzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verspannungsorgane durch Verstellen von Anschlägen verstellbar sind. 1d.. Flugzeug nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Verspannungsorganen erzeugte Spannung veränderlich ist und durch Nachstellorgane auf einem konstanten Wert gehalten «-erden kann. 15. Flugzeug nach Ansprüchen i und Y, dadurch ,gekennzeichnet, daß an jeder Flügelhälfte mehrere Spannseile angreifen, deren Angriffspunkte am Flügel über die Flügellänge oder -breite oder beides verteilt sind, wobei die Spannseile in -einer oder mehreren Ebenen angeordnet sein können. 16. Flugzeug nach Anspruch i und 2>, dadurch gekennzeichnet, rlaß die Spannseile durch ein oder mehrere an einem öder mehreren Punkten der Seillänge angreifende Hilfsseile in den Flügel oder den Rumpf gezogen werden, ohne daß die Spannseile an ihren Befestigungsstellen an den Flügeln oder am Rumpf öder an ausfahrbaren Streben gelöst werden. 17. Flugzeug nach Anspruch i; in der Ausbildung als Hochdecker mit oberhalb des Rumpfes angeordneten Tragflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragflachen durch an der Unterseite des Rumpfes angreifende einziehbare Spannseile verstärkt werden können: 18. Flugzeug nach Anspruch i, in der Ausbildung mit festem Fahrgestell, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel nach unten hin durch am Fahrgestell angreifende einziehbare Spannseile verstärkt werden,
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