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Regeleinrichtung für durch Elektroden beheizte Geräte Die Erfindung
bezieht sich auf eine Regeleinrichtung für durch Elektroden beheizte elektrische
Geräte mit einer Aufnahmekammer für den aus dem Elektrodenraum verdrängten Elektrolyten.
Derartige Geräte werden durch Dampf beheizt, der in einer am Dampfmantel angebauten
oder mit diesem verbundenen Elektrodenkammer erzeugt wird, wenn -die Elektroden
an Spannung gelegt sind. Bei den bekannten Geräten wird entweder nur eine offene
Aufnahmekammer, eine geschlossene Aufnahmekammer oder die letztere, ausgerüstet
mit einem Regelventil, benutzt.
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Bei der offenen oder geschlossenen Aufnahmekammer fließt das Wasser,
das während des Betriebes durch den erzeugten Dampfdruck in die Aufnahmekammer verdrängt
wurde, in die Elektrodenkainmer zurück, sobald das Gerät abgeschaltet ist. Bei einer
neuen Inbetriebsetzung erfolgt dann ein Stromstoß, der ein Mehrfaches der Nennaufnahme
beträgt. Dieser Stromstoß ist bei Geräten, -welche ein einstellbares Druckregelventil
besitzen, das an der Aufnahmekammer angebracht st, nicht vorhanden, da das Arbeitswasser
nach dem Abschalten des Geriites in der Aufnahmekammer verbleibt. Bekannt ist ferner
eine Aufnahmekammer, welche an Stelle des Regelventils` mit einem Ouecksilberstandrohr
in Form eines gebogenen Rohres mit Ouecksilberfüllung ausgerüstet ist und damit
die gleiche Wirkung auslöst wie das Druckregelventil, da es lediglich als solches
arbeitet. Dieses Gerät ist wie das mit dem einstellbaren Druckregelventil am , Dampfraum
mit einem Ent- und Belüfter ausgerüstet, der den Dampfraum mit der atmosphärischen
Luft verbindet, sobald und solange ein Dampfdruck bei eingeschaltetem Gerät nicht
besteht. Beide Geräte können daher bei den entsprechenden Betriebszuständen wohl
Luft aus der Aufnahmekammer entweichen, nicht aber wieder eintreten lassen.
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Es ist weiter ein Gerät bekannt, welches eine Aufnahmekammer mit einem
aus einem Rohr gebildeten Siphon mit Quecksilberfüllung, aber keinen Ent- und Belüfter
besitzt. Bei diesem Gerät wird bei den entsprechenden Betriebszuständen Luft bei
einem bestimmten Überdruck aus der Aufnahmekammer herausgepreßt, bei einem gleichen
Unterdruck, aber auch erst dann, wieder hineingesaugt, was ein vollständiges Abfließen
des Arbeitswassers aus der Aufnahmekammer in die Elektrodenkammer im abgeschalteten
Zustand zur Folge hat, wenn es sich vorher in ersterer befand. Wird dieses abgeschaltete
Gerät erneut an Spannung gelegt, tritt auch hier der bekannte Stromstoß ein, wenn
kein besonderer Regelwiderstand den Elektroden vorgeschaltet ist.
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Allen -diesen Geräten mit Regelorgan an der Aufnahmekammer haftet
der gemeinsame Mangel an, daß sie nach langem Kochen mit
der herabgeregelten
Mindeststromaufnahme, und wenn alle Luft aus der Aufnahmekammer entfernt ist, nicht
wieder selbsttätig mit höherer- Stromaufnahme arbeiten können, wenn dies der weitere
Betrieb erfordert. Diese Geräte regeln bekanntlich ihre Stromaufnahme so weit herunter,
daß bei kochendem Inhalt gerade noch die Wärmeverluste des Gerätes gedeckt werden,
ohne daß der Dampfdruck höher steigt, als das Wärmegefälle zwischen Heizdampf und
Kochgut es verlangt. Dieser Fall ist beispielsweise schön gegeben, wenn der bei
diesen Geräten übliche dicht schließende Deckel geöffnet wird. Der Wärmebedarf steigt,
die Erzeugung von mehr Wärme kann nicht stattfinden, da die Stromstärke nicht anwachsen
kann, weil das Arbeitswasser in der Aufnahmekammer festgehalten wird. Der Dampfdruck
im Dampfraum sinkt, und das Kochgut hört auf zu kochen. Noch kritischer ist es natürlich;
wenn zum kochenden Kochgut kaltes Kochgut nachgefüllt wird. Der Gesamtinhalt kommt
nicht wieder zum Kochen, wenn keine andere Maßnahme getroffen wird.
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Diese Mängel werden nun bei einer Regeleinrichtung für durch Elektroden
beheizte elektrische Geräte mit einer Aufnahmekammer für den aus dem Elektrodenraum
verdrängten Elektrolyten dadurch beseitigt, daß gemäß der Erfindung eine durch einen
Zwischenboden unterteilte Abschlußkammer vorgesehen ist, deren unterer Teil mit
dem oberen Teil der Aufnahmekammer und deren oberer Teil oben mit der Atmosphäre
verbunden ist; daß weiterhin in den Zwischenboden ein oder mehrere. Röhre eingesetzt
sind, die gleichen oder verschiedenen Querschnitt und gleiche oder verschiedene
Länge haben und in den unteren Teil .der Abschlußkammer hineingezogen sind, und
daß schließlich der untere Teil der Abschlußkammer bis zum Abschluß der in sie hineinragenden
Rohre mit einer Flüssigkeit oder einem nur im erhitzten Zustand flüssigen Mittel
angefüllt ist. Eine derartige Einrichtung regelt im Betrieb die Stärke des Heizstromes
durch Ab- und Zuführen von Luft aus öder in die Aufnahmekammer, dem Bedarf angepaßt,
gewährt stoßfreies Einschalten und gestattet im Zustand unter Spannung ein Rückfließen
des Arbeitswassers aus der Aufnahmekammer in die Elektrodenkammer bei Unterdrück
in letzterer oder im Dämpfraum c. Der Unterdruck, bei dem das Rückfließen einsetzt,
kann nach vorheriger Bestimmung gleich groß; kleiner öder größer sein als der Überdruck,
der den Luftaustritt bewirkt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen schematisch
dargestellt. Die Aufnahmekammer e (Abb. r, 4, 5) mit unterer Eintrittsöffnung weist
eine zweite Öffnung über dem Boden dieser Kammer e so hoch angebracht auf, daß das
ganze Arbeitswasser aus der Elektrodenkammer a (Abb. z), in der Aufnahmekammer e
bis zu dieser Öffnung Aufnahme finden kann. Die Decke der Aufnahmekammer e kann
direkt über dieser zweiten Öffnung oder in einiger Entfernung darüberliegen. Mit
der zweiten Öffnung direkt oder durch ein Rohr k dicht verbunden ist eine zweite
offene Abschlußkammer f (Abb. r, 2, 3; 4, 5), die durch einen Zwischen-Boden g,
über der oberen Öffnung der Aüfnahmekammere liegend, geteiltist; in den ein oder
mehrere Rohre lz, hl dicht eingesetzt sind. Diese Rohre ragen in den durch den Zwischenboden
gebildeten unteren Raum der Kammer f hinein; sie können, wenn mehrere vorhanden
sind, gleich oder verschieden lang sein und gleichen oder verschiedenen- Querschnitt
haben. Diese zweite offene Abschlußkammer f kann in Höhe der unteren Rohrenden (Abb.
a) einen Anbau besitzen, der den waagerechten lichten Querschnitt der Kammer f an
dieser Stelle vergrößert (Abb: r, a). Sie kann aber auch zwecks Beheizung mit einem
Dampfmantel umgeben sein (Abb. 5), der mit dem Dampfmantel des beheizten Gerätes
in Verbindung steht, im Dampfraum des beheizten Gerätes (Abb: 4:) - eingebaut sein
oder eine andersartige, besondere Beheizung besitzen (Abb.3). Eine dritte Öffnung
der Aufnahmekammer e (Abb. z) ist unter Zwischenschaltung eines Absperrorgans l
einerseits mit dem Dampfraum c des Gerätes, andererseits über einen Ent- und Belüfter
o, dem ein weiteres Absperrorgan in vorgeschaltet sein kann, mit der atmosphärischen
Luft verbunden.
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Im Betrieb wird die Kammer f zum Teil mit einem Mittel i gefüllt,
das bei normalen Betriebsraumtemperaturen flüssig ist, beispielsweise Wasser, Öl,
Quecksilber, oder einem solchen, das erst durch Beheizung flüssig wird, beispielsweise
Paraffin, Wachs; Lipowitz-Metall, Wood-Metall, Wismutlot oder ähnlichem verwendbaren
Füllmittel. Es können auch beide Füllmittelarten verwendet werden, wobei dann zweckmäßig
das wieder erstarrende spec. leichter gewählt wird und über dem flüssigen Füllmittel
lagert. Die Füllung erfolgt in dem jeweils dem Füllmittel i angepaßten Raum so weit,
daß bei einem Überdruck im Dampfraum, der vorbestimmt war und entsprechend dem Druck
der gepreßten Luft in der Aufnahmekammer e das Füllmittel in dem einen vorhandenen
Rohr h oder in den zwei oder mehreren vorhandenen Rohren h, hl hochsteigen kann
und die damit gebildete ein- oder mehrfache Flüssigkeitssäule dem Druck in der Aufnahmekammer
e das Gleichgewicht hält. Steigt
der Druck höher, so soll bei einem
Rohr h dieses, bei zwei oder mehreren Rohren zuerst das Rohr k1 aus dem durch den
Druck gesenkten Flüssigkeitsspiegel von i austauchen und damit gepreßte Luft aus
der Aufnahmekammer e entweichen lassen. Bei zwei oder mehreren Rohren sind diese
zweckmäßig verschieden lang ausgebildet, damit die Rohrenden verschieden tief eintauchen
und bei stärker ansteigendem Druck nacheinander aus dem Füllmittel l austauchen.
Das zuerst .frei werdende Rohr h1 hat zweckmäßig auch einen geringeren Querschnitt,
damit die Luft zuerst in kleinen Einzelmengen und dann in dünnem Strahl entweichen
kann, wenn sein unteres Ende den Flüssigkeitsspiegel von i nicht mehr berührt. Fängt
das Rohrende an auszutauchen, so wird nämlich die Flüssigkeitssäule im Rohr zuerst
durch Luftblasen unterbrochen, die allmählich ihre Pressung bis zum oberen Rohrende
verlieren, weil sie nach oben streben, sich durch stets mindernden Druck ausdehnen
können und entspannt ins Freie entweichen. Kurz darauf fällt die unterbrochene Säule
in die Kammer f zurück und gibt den Rohrquerschnitt voll frei. Wächst der Dampfdruck
in der Dampfkammer c und entsprechend der Druck in der Aufnahmekammer e stärker
an, so sinkt der Spiegel von der Flüssigkeit i weiter ab, und ein zweites unteres
Rohrende h von zweckmäßig größerem Querschnitt als hl wird in gleicher Weise frei
und verbindet dann ebenfalls die Aufnahmekammer e mit der freien Atmosphäre. Sind
noch mehr Rohre h vorhanden, so können diese zu gleicher Zeit oder bei noch ansteigendem
Druck nacheinader demselben Zweck dienen. Der Gesamtquerschnitt aller Rohre kann
so groß sein, daß derselbe die Dampfmenge, die mit von Wasser voll gefüllter Elektrodenkammer
a und entsprechender Höchststromaufnahme erzeugt wird, abführen kann, wenn das Absperrorgan
l geöffnet ist.
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Die Füllmittelmenge kann weiter so bemessen sein, daß bei einem in
der Aufnahmekammer e eintretenden Unterdruck dieser gleich, kleiner oder größer
ist als der zugelassene Überdruck, bis von außen Luft in die Aufnahmekammer e eintreten
kann. Soll der erlaubte Unterdruck sehr klein sein, darf das zuerst bei Überdruck
frei werdende Rohr h1 nur ein geringes bei Atmosphärendruck in das Füllmittel i
eintauchen, damit diese Flüssigkeitssäule klein ist. Die Füllmittelmenge muß aber
so groß sein, daß der gestattete Überdruck zustande kommen kann; sie muß daher bei
geringer Tiefe einen entsprechend großen waagerechten Querschnitt ausfüllen. Die
Füllmittelkammer muß also bei sonst wünschenswerter kleinster Raumbemessung an dieser
Stelle einen großen Querschnitt aufweisen, - wie die Kammer f etwa mit dem Ausbau
u in Abb. 2 dargestellt ist. Die Vergrößerung des Querschnitts der Kammer f braucht
zur Ersparnis von Füllmitteln nicht bis unter die Unterkante des Eintauchendes von
dem Rohr h1 hinauszugehen. Sie wird auch zweckmäßig auf diese Höhe beschränkt und
im übrigen nach unten den Rohrenden h angepaßt, wenn Wert darauf gelegt wird, daß
bei Überdruck derselbe nicht zu stark ansteigen kann, bis die einzelnen Rohre h
freigelegt werden.
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Im Ruhezustand sind die Absperrorgane r, s, t und L geschlossen, m
und o geöffnet; im Betriebszustand sind die Absperrglieder l und m kurzzeitig geöffnet,
darauf geschlossen. Das Absperrglied l kann während des Betriebes auch allein geöffnet
sein. Die Absperrorgane r (Arbeitswasserzufluß) s (Probierhahn) t (Entleerhahn)
werden nach Bedarf bedient.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Nachdem in bekannter
Weise die Koch- oder Heizfläche z beschickt und die Elektroden b an Spannung gelegt
sind, wird bei der ersten Inbetriebsetzung durch das Wasserabspcrrventil r Wasser
in die Elektrodenkammer a reingelassen, bis dieses durch den Probierhahn s austritt.
Alsdann werden die Absperrorgane r und s geschlossen. Sobald Wasser die Elektroden
b berührt, beginnt in bekannter Weise zwischen diesen Strom zu fließen, der mit
zunehmender Bedeckung der Elektroden b mit Wasser entsprechend zunimmt. Bei der
ersten Berührung der Elektroden mit Wasser wird dieses durch das Fließen des elektrischen
Stromes aber auch erhitzt und zur Dampfbildung veranlaßt, dessen Menge mit steigendem
Wasser und dadurch bedingter zunehmender Strommenge ebenfalls größer wird. Der erzeugte
Dampf schlägt sich zum größten Teil nieder, erwärmt dabei die Umschließungswände
des Dampfmantels c und die Luft im Dampfraum der Elektrodenkammer, wobei die Luft
sich stark ausdehnt und durch das offene Absperrorgan m und den Ent- und Belüfter
o entweicht. Ist nun alle Luft durch den Ent- und Belüfter abgezogen und kommt es
im Dampfraum zu einer Dampfdruckbildüng, so schließt der Ent- und Belüfter diesen
Dampfraum nach außen ab, dann wird auch das bis dahin offene Absperrorgan m geschlossen.
Absperrorgan l war schon vorher geschlossen worden. Durch weiter eintretende Druckerhöhung
im Dampfraum wird darauf das Arbeitswasser aus der Elektrodenkammer a durch die
Verbindung d in die Aufnahmekammer e gedrückt, wodurch die in dieser befindliche
Luft zusammengepreßt und zum Teil auch in die anschließende Abschlußkammer
f
unter gleicher Pressung weiterbefördert wird, wobei sich die Pressung der Luft dem
Füllmittel i mitteilt. Ist nun das Füllmittel i in der Kammer f flüssig oder durch
Beheizung flüssig geworden, so tritt das Füllmittel weiter in das oder die Rohre
lt, hl ein und steigt so weit, daß die in den Rohren gebildete Füllmittelsäule
dem Dampfdruck das Gleichgewicht hält. Der Füllmittelspiegel außerhalb des öder
der Rohre h, hl sinkt dabei nach unten ab. Sinkt der Füllmittelspiegel durch stärkeren
Dampfdruck so weit, daß dieser Spiegel ein unteres Röhrende, z. B. hl, erreicht,
so kann, nachdem die Füllung dieses Rohres ausgestoßen oder in die Kammer f zurückgeflossen
ist, durch dieses Rohr die gepreßte Luft aus der Kammer f und die aus der Kammer
e Machfließende entweichen. Die Elektroden werden entsprechend von Wasser entblößt.
Steigt wegen zu geringer Wärmeabgäbe der Dampfdruck trotzdem weiter; so wird das
nächste Rohr freigelegt. Der Anstieg des Druckes wird begrenzt durch die kleinere
oder größere Eintauchtiefe dieses Rohres k, die aber immer größer ist als die des
Rohres hi. Ist der Unterschied sehr klein, kann auch der Druck nur um ein geringes,
ansteigen. Mit einem evtl. weiteren Rohr h kann sich derselbe Vorgang wiederholen,
falls eine weitere Drucksteigerung vorkommen sollte. DerHöchstüberdruckwird also
zwischen Grenzen festgelegt. Nimmt der Dampfdruck wieder ab, füllen sich die einzelnen
Rohre wieder in umgekehrter Reihenfolge. Ist auch das Rohr hl wieder gefüllt, wird
der Dampfdruck an dieser Grenze halten. Diese Vorgänge können sich wiederholen,
bis nahezu alles Arbeitswasser aus dem Elektrodenräum ä nach der Aufnahmekammer
e hinübergewandert ist, dann wird nur noch so viel Strom von den Elektroden b aufgenommen,
als Dampf zum Halten der Temperatur in z erforderlich ist. Luft ist in der Aufnahmekammer
nur noch in einem kleinen Rest vorhanden oder ganz verdrängt worden.
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Wird nun bei einem Kochkessel der normal dicht schließende Deckel
geöffnet, verlangt das Kochgut eine verstärkte Wärmezufuhr, da die Kochgutoberfläche
die Wärmeabgabe wesentlich vergrößert. Die Folge ist ein Absinken des Dampfdruckes
im Dampfräum. Da sich der Druck auch entsprechend in der Aufnahmekammer e verringert,
kann, wenn sich in dieser noch etwas Luft befinden sollte, sich diese ausdehnen
und ein Abfließen von Wasser aus der Aufnahmekammer e in die -Elektrodenkammer a
bewirken, was ein Ansteigen des Stromflusses in geringem Ausmaß zur Folge hat. Befindet
sich das Arbeitswasser erst kurze Zeit in der Aufnahmekammer e, so besitzt es noch
eine Temperatur, die über oder nur wenig unter der Siedetemperatur des Wassers liegt.
In diesem Fall werden bei Nachlassen des Druckes in der Aufnahmekammer e aus dem
Arbeits-Wasser mehr oder weniger gespannte Dämpfe frei, die auch ein Absinken des
Wassers aus der Aufnahmekammer e nach der Elektrodenkammer a und entsprechend ein
Ansteigender Stromzufuhr bewirken, so daß der erhöhte Wärmebedarf gedeckt wird.
Befindet sich das Arbeitswasser aber schon längere Zeit im Aufnahmeraum e, so tritt
der zuletzt geschilderte Fall nicht ein. Der Druck sinkt lediglich weiter ab, und
.das Kochen hört auf. Während dieses Geschehens stellt sich die Füllflüssigkeit
in der Abschlüßkammer f den jeweiligen Drücken folgend ein. Da der Wärmebedarf größer
als die Wärmeerzeugung ist, bildet sich im Dampfraum des Gerätes ein Unterdruck,
weil die Abkühlung anhält. Hat der Unterdruck eine Höhe erreicht, der der Eintauchtiefe
des Rohres hl entspricht, dringt von außen durch dieses Rohr frische Luft in die
Aufnahmekammer e ein und läßt das Arbeitswasser aus dieser nach der Elektrodenkammer
a zurückfließen, so daß die Stromstärke wieder ansteigt und das Kochen wieder einsetzt.
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Von besonderer Bedeutung ist der geschilderte Vorgang, wenn dein kochenden
Kochgut kaltes Kochgut zugesetzt wird. In diesem Fall wird die Stromzufuhr ebenfalls
so weit erhöht, däß der Gesamtinhalt bald wieder Kochtemperatur hat und die bekannte
Stromregelung nach unten einsetzt. Der Stromanstieg kann je nach der Menge des zugesetzten
Kaltgutes die Höchstaufnähme (Nennaufnahme) erreichen und diese Höhe so lange halten,
bis die Mischtemperatur wieder die Höhe erreicht hat, bei welcher normal ein Absinken
der Stromaufnahme stattfindet. Diese Temperatur ist abhängig von der Nennaufnahme
des Gerätes. Sie bewegt sich bei Iden üblichen Nennaufnahmen um 8ö ° C herum.
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Sollen größere Flüssigkeitsmengen aus dem Kochgut entfernt, also verdampft
werden, oder soll der Inhalt bei evtl. offenem Deckel noch mal kräftig aufkochen,
so wird bei offenem Deckel unter J1us,schaltung der Stromregelung das Absperrorgan
l geöffnet. Das Wasser kann dann aus der Elektroodenkammer a nicht nach (der Aufnahmekammer
e übertreten; befindet es sich in der letzteren, fließt es nach der ersteren ab.
Die höchste Stromaufnahme wird wieder erreicht. Nimmt der Dampfdruck dann so zu,
daß der zugelassene Druck überschritten wird, wird das Absperrorgan Z teilweise
geschlossen, wodurch eine entsprechende Menge Wasser nach der Aufnahmekammer e zurückgedrängt
wird
und der Dampfdruck nicht höher ansteigt, als die Füllung in
der Abschlußkammer i es zuläßt. Wird das teilweise Schließen des Absperrorgans l
nicht vorgenommen, kann der aus dem Wasser zuviel erzeugte Dampf nach überschreitung
des durch das Füllmittel i gestatteten Druckes durch die Rohre hl,. h austreten,
ohne daß das Sicherheitsventil p in Tätigkeit tritt. Dieser Dampf kann in einem
Kondensator niedergeschlagen und als Wasser weiterverwendet werden, wobei die Zuführung
automatisch erfolgen kann. Das Austreten von Wasserdampf hört selbsttätig auf, sobald
das Elektrodenrestwasser nur noch so viel Wärme erzeugt, als der Verdampfungsvorgang
im Kochgefäß es. erfordert. Ist nun der Kochprozeß beendet, werden die Elektroden
b abgeschaltet. Das Ventil L
wird, wenn es noch offen war, vorher geschlossen.
Darauf wird das Absperrorgan m geöffnet, der Ent- und Belüfter o schließt sich wieder,
Dampf kann nicht entweichen. Der Druck im Dampfraum und in der Aufnahmekammer e
nimmt allmählich ab und geht auf Null zurück. Der Ent- und Belüfter o öffnet sich,
Luft tritt in den Dampfraum c und den Elektrodenraum a ein. Das Füllmittel in der
Abschlußkammer f stellt sich dem abnehmenden Druck entsprechend ein. Das Wasser
befindet sich in der Aufnahmekammer e oder wird restlos in diese zurückgesaugt,
soweit die Höhenlage der Öffnung in der Elektrodenkammer a mit anschließendem Rohr
dies zuläßt. Liegt dieseöffn.ung so, :daß sie mit einem unteren Teil der Elektroden
in einer Höhe liegt, fließt beim Einschalten ein entsprechender Strom, der aber
in den meisten Fällen unerwünscht ist, weil seine Größe nicht konstant, sondern
abhängig von der Zusammensetzung des Wassers ist und die Höhe der benötigten Mindestaufnahme
überschreiten kann. Zweckmäßig wird diese Öffnung also tiefer gelegt, damit die
Elektroden vollständig entblößt werden.
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Wird das Gerät erneut in Betrieb gesetzt, so wird dasselbe nach Füllung
mit Kochgut eingeschaltet und dann ,das Absperrorgan L geöffnet. Da die Elektrodenkammer
a und die Aufnahmekammer e einen zusammenhängenden Raum bilden und auch Luft über
den Ent- und Belüfter o in die Aufnahmekammer e eindringen kann, wird der Unterdruck
in letzterer aufgehoben, weshalb Wasser aus der Aufnahmekammer e in die Elektrodenkammer
a abfließen kann. Die Stromstärke steigt an, unid zwar vom Kleinstwert, der Null
sein kann, bis zur Nennaufnahme, verbleibt in dieser Höhe, bis das Kochgut so weit
erhitzt ist, daß die Regelung erneut einsetzen kann.
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War das Füllmittel i bei normaler Raumtemperatur flüssig, so konnte,
wenn das Absperrorgan m nach dem Abschalten des Gerätes nicht rechtzeitig, also
bis zum Eintreten eines von dem Rohr hl gestatteten Unterdrucks, geöffnet worden
war, das Wasser aus der Aufnahmekammer e nach der Elektrodenkammer a abgesaugt werden.
Bei einer Neueinschaltung wäre dann ein Stromstoß unvermeidbar gewesen. Dieser Nichtbeachtung
einer Bedienungsanweisung kann dadurch begegnet werden, daß als Füllmittel i ein
solches verwendet wird, das bei Raumtemperatur fest *nd erst durch Beheizung flüssig
wird und wieder erstarrt, ehe sich ein Unterdruck bilden kann, der groß genug ist,
um Luft durch das Füllmittel i nach der Aufnahmekammer e anzusaugen. Dieses erstarrte
Füllmittel verschließt nach dem Abschalten die Rohröffnungen hl, h, so daß Luft
durch die Rohre nicht eintreten kann, wodurch ein Abfließen von Wasser aus der Aufnahmekammer
e nach der Elektrodenkammer a nicht möglich ist und ein Stromstoß sicher vermieden
wird.
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Das wiedererstarrende Füllmittel hat den weiteren Vorteil, daß im
flüssigen Zustand des Füllmittels der Unterdruck, bei welchem Luft in die Aufnahmekammer
eindringen kann, kleiner zu halten möglich ist wie bei stets flüssigen Mitteln,
da bei stets flüssigem Mittel i die Flüssigkeitssäule - Wasserspiegel Aufnahmekammer-Wasserspiegel
Elektrodenkammer - nicht berücksichtigt zu werden braucht. Diese Säule bestimmt
nämlich bei stets flüssigen Füllmitteln den nicht unterschreitbaren kleinsten Unterdruck,
der zugelassen werden kann, wenn beim abgeschalteten Gerät Wasser nicht von der
Aufnahmekammer e nach der Elektrodenkanimer a abfließen soll. Dieser Unterdruck
muß bei stets flüssigem Füllmittel i größer sein, als die Wassersäule an Druck ausüben
kann. Ist der Höhenunterschied zwischen den Wasserspiegeln Aufnabmekammer-Elektrodenkammer
beispielsweise 0,5 m, so muß das Rohr hl bei Quecksilberfüllung der Abschlußlcammer
f über 5mal 7,6 mm Hg eintauchen, also etwa 4o mm-. Erstarrt das Füllmittel aber,
so würden io mm Eintauchtiefe genügen. Der mögliche Unterdruck kann daher bei erstarrendem
Füllmittel wesentlich geringer sein. Könnte der Druck bei Hg-Fül-3ung 0,94 ata (Atmosphären
absolut) betragen, so ließe ein erstarrendes oder kombiniertes Mittel einen Druck
von o,99 ata zu, ohne daß Wasser abfließen würde.