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Meßgerät zur Überwachung der Konzentration von Elektrolyten Neben
einer laufenden betriebsmäßigen tjberwachung der Zusammensetzung von strömenden
Elektrolyten, die mit bekannten Hilfsmitteln durch. geführt werden kann, ist es
oft, besonders wenn diese Flüssigkeiten zur Abscheidung von Verunreinigungen neigen
und damit eine Gefahr der allmählichen Verkrustung der Elektroden und der Verengung
des Querschnittes der Meßröhren besteht, erwünscht, die Überwachung so vorzunehmen,
daß nur an einzelnen oder an Sammelproben in bestimmten Zeiträumen die Zusammensetzung
oder Konzentration eines Elektrolyten durch Leitfähigkeitsmessung festgestellt wird,
wonach dann diese Proben zum Z. wecke anderweitiger Nachprüfungen durch chemische
Analyse eine gewisse Zeit aufbewahrt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung
der Konzentration von Elektrolyten durch Messung der elektrischen Leitfähigkeit,
bei welcher das Verhältnis des elektrischen Widerstandes einer in eine Pipette eingeführten
Elektrolytprobe und des Widerstandes einer unveríinderlichen Vergleichsprobe mit
Hilfe von Ohmmetern gemessen wird und die beiden Proben zur Erzielung gleicher Temperaturbedingungen
in einem gemeinsamen, mit Flüssigkeit gefüllten Behälter untergebracht sind, insbesondere
für die Untersuchung von Elektrolyten, die durch ihren Gehalt an Verunreinigungen
Störungen in der Widerstandskapazität hervorrufen. Bei den bekannten Vorrichtungen
dieser Art kommt es insbesondere darauf an, denselben eine solche Gestalt zu geben,
daß nicht nur der in der analytischen Verfolgung chemischer Vorgänge geübte Teil
der Belegschaft (ohne Gefährdung für sich und für die empfindlichen Teile der Vorrichtung)
mit denselben umgehen kann, sondern auch jeder ungelernte Arbeiter. Dies ist erforderlich,
damit bei gelegentlicher Abwesenheit des mit der Analyse beauftragten Laboranten
zum angeordneten Zeitpunkt die Probe entnommen und sofort ohne Mühe geprüft werden
kann, da das Prüfungsergebnis für die Frage der Vornahme einer betrieblichen Änderungsmaßnahme
von entscheidendem Einfluß ist.
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Gemäß der Erfindung ist das nach unten aus dem Behälter herausragende
Pipettenende durch einen Schutzmantel von solchem lichten Durchmesser gesichert,
daß eine Flasche mit der Probeflüssigkeit von unten nur parallel zur Pipette über
das Pipettenende geführt
und bis zum Anliegen des Halsrandes der
Flasche an einer Gummiplatte hochgeschoben werden kann. In der schematischen Zeichnung
ist im Schnitt eine beispielsweise Ausführungsform ohne das elektrische Meßgerät
dargestellt.
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Einem als Widerstandsmeßrohr ausgestalteten pipettenartigen Rohr
I, das zwischen den Elektrodenräumen 2a, 2b eine zur Herbeiführung einer Widerstandskapazität
von geeigneter Größenordnung abgestimmte Verengung aufweist, ist ein verschlossener,
mit der Vergleichsflüssigkeit gefüllter Behälter 3 als Widerstandsmeßrohr ähnlich
großer Widerstandskapazität beigeordnet ; diese Meßorgane sind in einem flaschenartigen
Behälter 4 mit einer den Temperaturausgleich herbeiführenden Flüssigkeitsfüllung
untergebracht, der mit einem den Behälter oben abschließenden Deckel 5 versehen
ist, durch welchen Pipette und Stromzuleitungen hindurchgeführt sind. An den Behälter
schließt sich nach unten die Schutzvorrichtung für das aus ihm herausragende und
daher stark gefährdete, in die Probeflüssigkeit eintauchende untere Pipettenende
6 an. Das Pipettenrohr ist aus dem Behälter 4 durch dessen Hals mit Hilfe eines
Gummistopfens 7 herausgeführt und zugleich befestigt und trägt am herausragenden
Ende eine breite GummiplatteS, auf der der Halsrand der Probeflasche dicht aufliegt.
Die Schutzvorrichtung, die mit dem Behälter beispielsweise durch Verkittung starr
verbunden ist, ist als Gitter ausgebildet und besteht aus einem aus Stäben zusammengesetzten
oder aus Lochblech hergestellten Mantel, dessen lichte Weite gerade gestattet, die
Probefiasche von unten her einzuführen und parallel zur Pipettenachse bis zum Aufliegen
des Halsrandes auf der Gummiplatte hochzuschieben.
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Nach Überführen in diese Endstellung kann durch eine durch Hebel betätigte
Stütze 12 oder durch Unterschieben eines Holzblockes usw. die Flasche in ihrer Stellung
für die Dauer der Analyse festgehalten werden. Ein Stativ 10 hält (nicht dargestellt)
am oberen Ende den Behälter 4 unverrückbar fest und trägt eine einfache, aus zwei
Flüssigkeitsbehältern IIa und IIb mit Gummischlauchverbindung bestehende Ansaugvorrichtung;
dabei ist die Beschickung der beiden Behälter und die Behälterstellung am Stativ
so bemessen, daß eine Überfüllung der Pipette ausgeschlossen ist.
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Zur Durchführung der Messung wird wie folgt verfahren: Der Behälter
4 an seinem Stativ IO wird in solcher Höhe auf einem Tisch aufgestellt, daß eine
weithalsige Pulverflaschew welche etwa bis zu einem Drittel oder bis zur Hälfte
mit der Probeflüssigkeit beschickt ist, untergeschoben und ohne Gefahr für das untere
Ende der Pipette bis an die Gummiplatte S am äußeren Boden des Behälters hochgeschoben
und d festgehalten werden kann. Das obere Ende der Pipette wird durch einen Schlauch
mit dem oberen Gefäß 1a des Aspirators verbunden, danach wird durch Senkung des
Gefäges IIb in der Pipette der Elektrolvt etwas über die obere Elektrode hochgesaugt,
worauf durch einen Schalter das Leitfähigkeitsmeßinstrument eingeschaltet und abgelesen
wird. Unmittelbar danach wird die Pipette durch Heben des Gefäßes 11b entleert;
sie ist danach für die nächste Messung bereit, für welche sie einmal oder mehrmals
mit der neu zu messenden Flüssigkeit durch Hoch saugen und Rücklaufenlassen ausgespült
wird.
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Die Vorrichtung eignet sich insbesondere auch für die Betriebskontrolle
von Flüssigkeiten, wie z. B Oleum, die belästigende Dämpfe abgeben, da für die Vornahme
der Analyse die Probeflaschen nur für die ganz kurze Zeit der Einführung in die
Meßvorrichtung zu öffnen sind.
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An sich ist es bei Auslaufviscosimetern bekannt, den Auffangbehälter,
in welchen die Auslaufkapillare mündet, in einem Schutzbehälter anzuordnen; letzterer
besitzt aber bei der bekannten Anordnung einen Boden und dient daher nicht als Führung
für ein von unten über ein Pipettenende zu schiebendes, rasch auszuwechselndes Gefäß.
Ferner sind bei Ampullenfüllvorrichtungen Führungstrichter bekannt, die den Ampullenbals
über die Füllnadel führen; derartige Trichter kommen aber für den Zweck der vorliegenden
Erfindung nicht in Betracht. Im vorliegenden Fall kommt es darauf an, die Befestigung
der mit der Flüssigkeitsprobe gefüllten auszuwechselnden Flasche von mitunter erheblicher
Größe an dem R/Ießbehälter ebenso schnell herstellen wie auch lösen zu können, damit
in jedem beliebigen Zeitpunkt und in beliebiger Häufigkeit die analytische Untersuchung
einer Probe stattfinden kann.