DE673279C - Die Verwendung von stickstoffhaltigen ferritischen Chromstaehlen - Google Patents

Description

• Die Verwendung von stickstoffhaltigen ferritischen Chromstählen Es ist bekannt, daß ferritische Chromstähle große Zähigkeit undWiderstandsfähigkeit gegen Korrosion auch bei erhöhten Temperaturen aufweisen. Es ist auch bekannt, daß die ferritischen hochchromhaltigen Stähle ;furch Stickstoffgehalt eine bemerkenswerte Verringerung der Korngröße und Erhöhung der Festigkeit ohne Verlust an Dehnung erfahren. Der Stickstoffgehalt erhöht die Zähigkeit dieser Stähle ohne ernstliche Beeinträchtigung ihrer Korrosions- und Zunderbeständigkeit. Es ist aber notwendig, daß der Stickstoff in dem Stahl im wesentlichen gleichförmig verteilt ist, was leicht dadurch erreicht werden kann, daß man den Stickstoff in Form eines Chromnitrides oder anderer geeigneter Nitride dem geschmolzenen Stahl zufügt. Die Wirkung des Stickstoffes hinsichtlich der Verbesserung der Eigenschaften der hochchromhaltigen Stähle ist bei den Stählen am meisten ausgeprägt, die etwa 12 bis 35 °/o Chrom enthalten, wobei der Stickstoffgehalt über o,2 °/o betragen soll.
• Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine sprunghafte Verbesserung der Kerbzähigkeit dieser bekannten hochstickstoffhaltigen ferritischen Chromstähle durch Einführung vergleichsweise kleiner Mengen von Kupfer oder Nickel oder von beiden Metallen möglich ist. Die Wirkung von Zusätzen dieser Metalle ist aus der nachstehenden Zahlentafel ersichtlich, deren Werte an vollständig ausgeglühten Stählen gewonnen wurden:

  Z u s a m m e n s e t z u n g Streck- Zug- Dehnung Ein- Kerb-

  grenze festigkeit (i -4d) schnürung zähigkeit

  °% Cr °/o C °ü0 N2 j °i, Cu °/o Ni kg /mm2 hg/mm2 °/o °% m/kg

  I

  22,3o o,ro o,25 - - 37,8 59,5 32 66 2,5

  22,73 0109 o,26 o,53 - 37,1 62,2 26 56 4,1

  22,56 o,og o,26 2,z8 - 39,9 62,3 27 56 5,1

  22,27 0,12 0,26 - 1,20 46,9 86,8 23 47 5,0

  25,66 o,12 0,30 - i -^ 37,8 59,8 30 6o 1,g

  25,09 o,lo 0,29 - ! 1,56 434 65.,8 25 50 5@1

  Aus -der Zahlentafel geht hervor, daß bei Zufügung kleiner Mengen von Kupfer oder Nickel zu stickstoffhaltigen ferritischen' Chromstählen eine beträchtliche Verbesserung der Kerbzähigkeit erreicht wird, und zwar in viel höherem Maße; als man dies bei Zusatz von so kleinen Mengen an Kupfer und Nickel erwarten konnte. Dabei bleiben die anderen wertvollen Eigenschaften der stickstoffhaltigen Stähle, wie z. B. ihre Zunder- und Korrosionsbeständigkeit, erhalten. Beispielsweise betrug bei einem 25°/oigen Chromstahl die Zunahme der Kerbzähigkeit bei Nickelzusatz das Doppelte, bei Stickstoffzusatz das Vierfache und bei gleichzeitigem Nickel-, und Stickstoffzusatz das Zwanzigfache. Die hochstickstoffhaltigen ferritischen Chromstähle mit Kupfer- und Nickelzusatz gemäß der Erfindung besitzen eine beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen Kornwachstum bei erhöhten Temperaturen. Sie können leicht mit der Sauerstoffacetylenflamme oder auf elektrischem Wege geschweißt werden, und man erhält hierbei sehr gute Schweißnähte. Die nach der Erfindung zu verwendenden ferritischen Chrörnstähle enthalten 12 bis 35 % Chrom, über o,z bis etwa o,65 °/o Stickstoff, einen Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als 0,3 °/a und einen Gehalt an- Nickel oder Kupfer oder von beiden Metallen von mindestens o,25 und nicht über 3 °/p. Wird Kupfer allein zugesetzt, so soll sein Gehalt nicht etwa 2,5 % überschreiten. Die Stähle enthalten im übrigen noch die üblichen geringen Gehalte an Silicium und Mangan.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Die Verwendung von stickstoffhaltigen ferritischen Chromstählen der Zusammensetzung 12 bis 35 °/o Chrom, nicht -Über 0,3 °/a Kohlenstoff, über o,z °/o bis etwa o,65 % Stickstoff, mindestens o ,z5 °/o, jedoch reicht über 3 °@o Nickel und/oder Kupfer, Rest Eisen, für Gegenstände, welche eine hohe Zähigkeit, insbesondere Kerbzähigkeit, aufweisen sollen.