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Werkzeugträger, insbesondere fliegende Bohrstange für Feinbohrarbeiten
Die Erfindung betrifft Werkzeugträger, deren eines Ende einen Drehantrieb erhält,
insbesondere fliegende Bohrstangen für Feinbohrarbeiten.
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Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Werkzeugträgers für Hochgeschwindigkeitsbohrmaschinen,
der während des Bohr- oder Fertigbearbeitungsganges im wesentlichen schwingungs-
und klapperfrei ist.
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Gemäß der Erfindung ist nahe dem freien, das Merkzeug haltenden Ende
in axialer Ausrichtung mit dem Werkzeugträger ein Trägheits- oder Gewichtskörper
vorgesehen, der än den Stirnseiten Reibflächen hat, die zum Bremsen von Querbewegungen
oder -schwingungen des Werkzeugträgers mit Bezug auf den Trägheitskörper dienen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Trägheitskörper
durch eine nachgiebige Einmittvorrichtung in axialer Ausrichtung gehalten.
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Die zum Bremsen der Querbewegungen dienenden Reibflächen stehen zweckmäßigerweise
unter axial gerichteter Federspannung. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes erfolgt die axiale Ausrichtung des Trägheitskörpers durch
eine sich gegen eine Höhlungswand der Bohrstange abstützende Schraubenfeder oder
einen Gummikörper. Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der Beschreibung, in der an Hand der Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele beschrieben
sind.
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Fig. z ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Werkzeugträgers
gemäß der Erfindung und zeigt denselben in einem teilweise fertigbearbeiteten Werkstück.
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Fig. 2 ist eine Längsquerschnittsansicht der Schwingungsdämpfvorrichtung.
Fig. 3 ist eine Endansicht des Werkzeugträgers.
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Fig. q. ist eine Längsquerschnittsansicht eines Teiles einer abgeänderten
Ausführungsform des Werkzeugträgers, der mit einer Schleifscheibe ausgerüstet ist.
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Fig. 5 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer anderen
Ausführungsform des Werkzeugträgers mit einer unterschiedlichen Anordnung der Schwingungsdämpfvorrichtung.
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Fig. 6 ist eine Längsschnittansicht einer anderen Ausführungsform
des Werkzeugträgers, bei der das Schneidwerkzeug vor der Schwingungsdämpfv orrichtung
angeordnet ist.
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Fig.7 ist ein Längsschnitt des vorderen Endes eines Werkzeugträgers,
der mit einer anderen Ausführungsform der Schwingungsdämpfvorrichtung ausgerüstet
ist.
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Fig.8 ist ein Längsschnitt des vorderen
Teiles eines
Werkzeugträgers, der noch mit einer anderen Ausführungsforen der Schwingungsdämpfvorrichtung
ausgerüstet ist.
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Fig.9 ist eine Querschnittansicht längs Linie 9-9 von Fig. 6.
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Fig. io ist eine Querschnittansicht längs. Linie io-io von Fig. 2.
`. Fig. i i ist eine Querschnittansicht längs Linie i i- i i von Fig. 7, und Fig.
12 ist eine Querschnittansicht längs Linie 12-12 von Fig. B.
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In diesen Zeichnungen sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt, die alle im wesentlichen in der gleichen Weise arbeiten, aber sich
voneinander durch die Anordnung der Teile unterscheiden. In jedem Falle trägt die
Bohrstange einen Trägheits-oder Gewichtskörper, der so gehalten wird, daß die Bohrstange
eine Querbewegung mit Bezug auf den Trägheitskörper haben kann, wobei dieser Bewegung
Widerstand durch geeignete Reibungsflächen entgegengesetzt oder sie gebremst wird
und diese Reibungsflächen den Trägheitskörper die Ouerschwingungsenergie der Bohrstange
därnpfen_ und zerstreuen lassen.
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Die in den Fig. i und 5 dargestellte Bohrstange 15 hat an dem einen
Ende einen verstärkten Teil 16, der vorzugsweise damit ein Stück bildet und in die
umlaufende Spindel einer Hochgeschwindigkeitsmaschine eingesetzt werden kann. Die
Bohrstange ist gewöhnlich nahe ihrem äußeren Ende mit Halteeinrichtungen für das
Werkzeug 17 und mit einer Ausnehmung 18 versehen, in welcher der Schenkel
des Werkzeuges angeordnet ist und in welcher dieser durch eine Stellschraube i9
(Feg. io) gehalten wird. Der Werkzeugträger wird mit hoher Geschwindigkeit gedreht
und axial durch das Werkstück bewegt, oder er kann gegen axiale Bewegung festgehalten
sein und das Werkstück in Eingriff Inlt dem Werkzeug daran entlang bewegt werden.
Werkzeugträger dieser Art sind ganz bekannt und allgemein im Gebrauch. Die Bohrstange
(Feg. i und 5) ist lang . und schlank gebaut, und das Werkzeug ist in einem Abstand
von dem verstärkten Ende der Bohrstange angeordnet, der einem Vielfachen ihres Durchmessers
entspricht. Wenn eine derartige Bohrstange ohne die neue Schwingungsdämpfvorrichtung
benutzt werden würde, würde sie in einem solchen Maße schwingen, daß das Werkstück
verdorben und das Werkzeug zu Bruch gehen würde, wobei besonders ein Diamantwerkzeug
unter solchen Umständen der Beschädigung -unterworfen wäre.
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In den Fig. i bis 3 ist die Ausführungsforen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, bei der die. Schwingungsdämpfvorrichtung ein Stück rmit der Bohrstange
bildet und vor dem Werkzeug angeordnet ist. Die Bohrstange ragt etwas über den Werkzeugsitz
hinaus, und dieser nach vorn vorspringende Teil hat eine Längsbohrung mit einer
axialen Höhlung 20, . in'welcher ein Trägheitskörper 21 angeordnet ist. Der Trägheitskörper
ist hier als zylindrischer Gewichtskörper mit einem Durchmesser dargestellt, der
etwas geringer als der innere Durchmesser der Höhlung ist, um ein radiales Spiel
zwischen dem Gewichtskörper und der Wand der Höhlung vorzusehen. Es ist nur ein
geringes radiales Spiel notwendig, und das in den verschiedenen Zeichnungen dargestellte
Spiel ist für die Zwecke der Darstellung übertrieben worden. In der Praxis kann
das -Spiel nur wenige tausendstel Zentimeter groß sein, und ausgezeichnete Ergebnisse
sind mit einem radialen Spiel von o,o12 cm erzielt worden. Der Gewichtskörper und
die Bohrstange sind mit zusammenarbeitenden Reibungsflächen ausgestattet, die nachgiebig
der Querbewegung der Bohrstange mit Bezug auf den Gewichtskörper Widerstand leisten.
Vorzugsweise sind die Reibflächen an beiden Enden des Gewichtskörpers vorgesehen,
und diese Flächen liegen in Ebenen, die sich in rechten Winkeln zu der Drehachse
des Werkzeugträgers erstrecken, damit sie gleichmäßigen Widerstand gegen die Bewegung
der Bohrstange mit Bezug auf den Gewichtskörper leisten. - Bei dem vorliegenden
Beispiel bilden die flachen Enden der zylindrischen Gewichtskörper die Reibflächen,
und besondere Reibscheiben, wie Fiberscheiben, sind zwischen die Enden der Gewichtskörper
und die entsprechenden Enden der Höhlung gelegt. Wenigstens die eine dieser Reibscheiben
ist axial in der Höhlung beweglich und wird nachgiebig gegen das benachbarte Ende
des Gewichtskörpers gedrückt, um dieselbe in Reibberührung damit zu halten und den
Gewichtskörper axial zur Anlage mit der andern Reibscheibe zu drücken. Bei der dargestellten
Anordnung paßt die hintere Reibscheibe 22 satt in das hintere Ende der Höhlung,
so daß sie gegen eine Querbewegung gehalten wird und gegen die hintere Wand der
Höhlung anliegt. Das vordere Ende der Höhlung ist durch einen hohlen Schraubstöpsel
23 abgeschlossen, in dem gleitbar ein Schuh 24 gelagert ist, an dem die vordere
Reibscheibe 25 abgestützt ist. Bei dem Beispiel hat der Schuh einen nach rückwärts
sich erstreckenden Zapfen 26, der in die mittlere Öffnung der Reibscheibe eintritt
und dieselbe gegen Querbewegung mit .Bezug auf den Schuh hält; dadurch kann die
Scheibe einen Durchmesser haben, der etwas geringer als der innere Durchmesser der
Höhlung ist, so daß sie sich axial frei darin bewegen kann. Der
Schuh
besitzt auch einen sich nach vorn erstreckenden Zapfen 27, der mit einer satten
Gleitpassung in einer Öffnung der Vorderwand des Schraubstöpsels 23 sitzt, so daß
der Schuh gegen irgendeine Kippneigung gehalten wird. Eine Feder 28 ist um den Zapfen
=7 gewickelt und liegt zwischen dem Schuh und der Vorderwand des Schraubstöpsels,
um den Schuh nach innen zu drücken und die verschiedenen Reibflächen in Reibberührung
zu halten; die Spannung dieser Feder bewirkt die erwünschte Reibung.
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Es ist erwünscht, daß der Trägheitskörper oder der Gewichtskörper
21 möglichst nahe in axialer Ausrichtung mit dem Werkzeugträger gehalten wird, wobei
das radiale Spiel über den ganzen Umfang des Gewichtskörpers aufrechterhalten wird.
Wenn der Gewichtskörper durch die Schwerkraft, Reibung oder anderweitig aus der
Mitte bewegt wird und ihm gestattet wird, außerhalb der Mitte zu arbeiten, würde
die Relativbewegung in der einen Richtung begrenzt sein, was eine entsprechende
Unvollkommenheit der Vorrichtung zur Folge haben würde. Um den Trägheitskörper gewöhnlich
in axialer Ausrichtung mit dem Werkzeugträger zu halten, ist ein federndes Abstandsstück
zwischen dem Trägheitskörper und der Umfangswand der Höhlung angeordnet; dieses
federnde Ab'
standsstiick besitzt genügende Elastizität, um den Trägheitskörper
in seine axiale Stellung zurückzuführen, wenn er daraus verstellt worden ist, aber
er beeinflußt nicht wesentlich die Bewegungen der Bohrstange mit Bezug auf den Trägheitskörper.
Bei der dargestellten Bauart ist dieses nachgiebige Abstandsstück ein verhältnismäßig
dickes Band aus weichem Gummi 29, das zwischen dem Gewichtskörper und der Umfangswand
der Höhlung liegt und in einer Umfangsvertiefung 30 sitzt, die in dem Gewichtskörper
annähernd in der Mitte zwischen den beiden Enden ausgebildet ist.
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Wenn dieser Werkzeugträger mit hoher Geschwindigkeit gedreht wird
und da; Werkzeug in die Öffnung des Werkstückes eintritt, wie es bei 31 in
Fig. i gezeigt ist, wird der Widerstand des Werkzeuges an dein Werkstück eine Schwingung
in der Bohrstange hervorzurufen suchen, aber der Trägheitskörper wird durch seine
Trägheit im wesentlichen seine Lage behalten, und die Reibberührung zwischen dem
Trägheitskörper und den Reibscheiben wird nachgiebig der Querbewegung der Bohrstange
mit Bezug auf den TrägheitskörperWiderstand leisten. Dieser Reibwiderstand gestattet
ein leichtes Schlüpfen der Scheiben an dem Gewichtskörper, aber zwischen der Anhäufung
von Energie in der Bohrstange und der Absorption der Energie durch das Reibungselement
ist schnell ein Gleichgewicht hergestellt, bei dem die Schwingungsamplitude aufhört,
sich zu vergrößern. Durch richtige Regelung der relativen Gewichte des Trägheitskörpers
und der Bohrstange und der Reibung kann die Schwingungsamplitude so beschränkt oder
begrenzt %verden, daß sie vernachlässigbar ist und nicht schädigend das Werkstück
beeinflußt und noch viel weniger eine Beschädigung des Werkzeuges ergibt.
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In Fig. q. ist ein Werkzeugträger dargestellt, der mit einer Schwingungsdämpfvorrichtung
ausgerüstet ist, die etwas von der in den Fig. i und 2 abweicht und die mit einer
Schleifscheibe anstatt mit einem Schneidwerkzeug ausgestattet ist. Bei dieser Figur
ist ein Teil der Bohrstange bei 32 gezeigt und in seinem vorderen Teil mit einer
Längshöhlung 33 versehen, in der ein Trägheitskörper 34 gelagert ist, das dem oben
beschriebenen ähnelt und mit einem ähnlichen Abstandskalter 35 ausgerüstet ist.
Bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung wird die hintere Reibscheibe 36 von einem
Schuh 37 getragen, das in dem hinteren Ende der Höhlung angeordnet ist und mit einem
Schenkel 38 versehen ist, der in einer Führung 39 gleitet, die in dem Körper
der Bohrstange ausgebildet ist und in welcher eine Feder q.o angeordnet ist, die
den Schenkel und die Reibscheibe 36 gegen den Trägheitskörper drückt. Das vordere
Ende der Höhlung ist durch einen Schraubstöpsel4i abgeschlossen, dessen innere Fläche
eine Anlage bildet, gegen welche die vordere Reibscheibe 4.2 anliegt, wobei diese
Reibscheibe satt in die Höhlung paßt, um sie gegen eine Querbewegung zu halten.
Der Schraubstöpsel 41 hat einen vermindert abgesetzten vorderenTeil 4.3, auf dein
eine Schleifscheibe .4d. angeordnet ist, die auf dem Stöpsel durch eine Schraube
45 gehalten wird. Die Arbeitsweise ist die gleiche wie oben beschrieben.
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In Fig. 5 ist ein Werkzeugträger dargestellt, der so gebaut ist, daß
er die gewöhnliche Neigung zu schwingen vermindert, also die Schwingungen dämpft.
Je schwerer das äußere oder freie Ende der Bohrstange ist, desto größer ist auch
seine Neigung zum Schwingen und desto größer die Amplitude der Schwingungen. Die
größte Beanspruchung wird auf den hinteren Teil der Bohrstange nahe ihremVerbindungspunkt
mit dem verstärkten Tragteil ausgeübt. Es ist daher nötig, den vorderen Teil der
Bohrstange wesentlich zu erleichtern und so die Schwingungsperiode zu verkürzen,
ohne die Stange als Ganzes zu schwächen, indem dieselbe über einen erheblichen Teil
ihrer Länge hohl gemacht wird. Bei der in Fig. 5 gezeigten Bauart
hat
die Bohrstange 4.6 von dem verstärkten Tragteil 47 bis zum Schneidwerkzeug gleichmäßigen
Durchmesser. An dem vorderen Ende der Stange ist durch Bohren eine Längshöhlung
ausgebildet, die sich von dem vordeten Ende bis etwa über die Mitte ihrer Länge
erstreckt. Die Höhlung wird in ihrem Durchmesser nach ihrem rückwärtigen Ende zu
kleiner, so daß sich allmählich die Metallmenge vergrößert, die in der Stange nach
ihrem rückwärtigen Ende verbleibt, und ein wesentlicher Teil der Stange an dem hinteren
Ende massiv ist. In dem vorliegenden Falle ist zwecks leichter Herstellung die Höhlung
stufenweise ausgebildet dargestellt, d. h. sie weist eine Reihe von verhältnismäßig
kurzen Bohrungen auf, deren Durchmesser allmählich nach dem rückwärtigen Ende der
Stange zu abnimmt. Die vorderste Höhlung 48 enthält den Trägheitskörper 49" der
ähnlich dem vorstehend beschriebenen Trägheitskörper gebaut ist. In der nächsten
kleineren Höhlung 5o ist an dem hinteren Teil der Höhlung 4.8 gleitbar ein Schuh
5, gelagert, der die hintere Reibscheibe 52 trägt. Dieser Schuh ist vorzugsweise
hohl und mit einem verhältnismäßig langen Rand versehen, der satt, aber gleitend
in die Höhlung 5o paßt,-um die Reibscheibe gegen eine Kipp- oder Querbewegung zu
halten. Der vordere Teil einer Feder 53 ist in dein hohlen Schuh angeordnet und
liegt an seinem vorderen Ende an, während ihr hinterer Teil in dem dritten Abschnitt
der Höhlung s4_ abgestützt ist und gegen die Schulter anliegt, die zwischen jenem
Abschnitt und dem vierten Abschnitt 55 gebildet wird. Diese Anordnung gestattet
die Verwendung einer langen Feder, um die Reibteile gegen das hintere Ende des Trägheitskörpers
zu drücken und ihn nach vorn gegen die vordere Reibscheibe 56 zu drängen. Das vordere
Ende der Höhlung 48 ist durch einen Schraubstöpsel 57 abgeschlossen, der die Reibscheibe
56 trägt. Dieser Schraubstöpsel ist, wie bei 58 gezeigt, ausgebohrt, um sein Gewicht
zu vermindern. Der Schraubstöpsel ragt über das vordere Ende der eigentlichen Bohrstange
hinaus und ist mit einer Queröffnung 59 für den Schenkel des Bohrwerkzeuges 6o versehen,
der darin durch eine Stellschraube 61 festgehalten wird. Das hier dargestellte Schneidwerkzeug
ist in einem kleinen Abstand von dem hinteren Teil des vorderen Endes des Vorsprunges
an dem Schraubstöpsel angeordnet; aber dieses Schneidwerkzeug kann auch wie in Fig.
6 so angeordnet oder eingerichtet werden, daß bis ans Ende einer blinden Öffnung
geschnitten werden kann.
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In Fig.6 ist ein Werkzeugträger dargestellt, der hauptsächlich für
das Bohren und Fertigbearbeiten von blinden Öffnungen entworfen ist. Die Bohrstange
62 ist an ihrem vorderen Ende mit einer Höhlung 63 versehen, in der der Trägheitskörper
64. gelagert ist; die hintere Reibscheibe 65 wird von einem Schuh 66 getragen, der
einen Schenkel oder einen Stiel 67 besitzt, der sich in einer in dem hinteren Ende
der Höhlung 63 der Bohrstange gebildeten Bohrung oder Führung 68 erstreckt. Der
Schuh 66 kann sich in dem hinteren Teil der Höhlung 63 axial bewegen und wird durch
eine Feder69 nach vorn gedrückt. Die vordere Reibscheibe 70 liegt an einem festen
Anlagestück an, das durch das innere Ende des Schraubstöpsels 71 gebildet wird,
der das vordere Ende der Höhlung abschließt; dieser Schraubstöpsel ist mit einer
schräg angeordneten Öffnung für den Schenkel des Werkzeuges 73 versehen, wobei die
Anordnung derart ist, daß die Bohrkante des Werkzeuges in gleicher Ebene mit dem
vorderen Ende des Werkzeugträgers oder etwas davor liegt, wodurch das Fertigbearbeiten
eines blinden Loches bis an die Bodenfläche ermöglicht wird. Das Bohrwerkzeug wird
in der Bohrung 72 durch eine Stellschraube 74. gehalten.
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In mehreren Ausführungsformen des hier beschriebenen Werkzeugträgers
ist die Höhlung, die den Trägheitskörper aufnimmt, eins°_ückig mit dem Bohrwerkzeug
ausgebildet worden. Aber dies ist nicht wesentlich, da die Bohrstange als Ganzes
einen gesonderten und lösbaren Teil aufweisen kann, in dem die Höhlung ausgebildet
ist. Eine derartige Anordnung ist in Fig.7 gezeigt, bei der der Hauptteil der Bohrstange
75 an ihrem vorderen Ende mit einer axialen Bohrung 76 versehen ist, in der ein
Gleitblock 77 angeordnet ist. Die Stange ist in der Nähe ihres freien Endes mit
einer Queröffnung 78 ausgestattet, um den Schenkel des Werkzeuges 79 aufzunehmen,
und der Gleitblock 67 hat eine Queröffnung 8o, durch welche sich der Schenkel des
Werkzeuges erstreckt. Das vordere Ende des Gleitblockes springt über das Ende der
Hauptstange vor und ist mit Schraubgewinde versehen, wie es bei 81 dargestellt ist.
Ein hohler Teil oder Mantel 82 mit der Höhlung 83 liegt in einer Linie mit diesem
Hauptteil der Bohrstange und bildet einen Teil der Bohrstange. Der hintere Teil
dieser Höhlung besitzt erhebliche Wandstärke und ist mit einer Schraubgewindeöffnung
versehen, um das Schraubende des Gleitblockes 74. aufzunehmen. Wenn der Mantel auf
den Gleitblock aufgeschraubt wird und gegen das Ende des Hauptteiles der Bohrstange
festgezogen wird, ist der Mantel starr an der Stange befestigt und der Gleitblock
vorn gegen den Schenkel des Werkzeuges gezogen, wodurch er in der Bohrstange festgeklemmt
wird.
Der hier gezeigte Trägheitskörper besitzt zwei Gewichtskörper
84. und 85, die beide auf einer Stange 86 gelagert sind, um dieselben ausgerichtet
zu halten. Jeder Gewichtskörper ist in zwei Teile geteilt, und zwar den Endteil
87 des Gewichtskörpers 8.4 und Teil 88 des Gewichtskörpers 85, die von den Hauptteilen
gesondert sind, aber durch die Stange 86 damit ausgerichtet sind. Die Gewichtskörper
haben eine satte Gleitpassung auf der Stange 86, so daß sie sich darauf axial, aber
nicht radial bewegen können. Eine Reibscheibe 89 sitzt an dein hinteren Ende
der in dem Mantel 82 gebildeten Höhlung und wird gegen eine Querbewegung darin gehalten,
so daß sie mit der hinteren Fläche des Endteiles 87 des hinteren Gewichtskörpers
Reibberührung hat. Eine Reibscheibe go paßt satt in das vordere Ende der Höhlung
und wird darin durch einen Schraubstöpsel gi gehalten, der das Vorderende des Mantels
abschließt, und diese Reibscheibe, die auch gegen eine Querbewegung gehalten wird,
steht mit der Vorderfläche des Teiles 88 des vorderen Gewichtskörpers in Reibberührung.
Zwischen den beiden Teilen der Gewichtskörper liegen Reibscheiben 92 und
93, deren Durchmesser etwas größer als der Durchmesser der Gewichtskörper
und etwas geringer als der Innendurchmesser des Mantels sind. Die Öffnungen 94 in
den Scheiben 92 und 93, durch welche sich die Stange 86 erstreckt, haben
einen etwas größeren Durchmesser als der Durchmesser der Stange 86, so daß die Scheiben
eine Querbewegung mit Bezug auf jene Stange ausführen können. Die benachbarten Endteile
der beiden Gewichtskörper haben verminderten Durchmesser, und eine Feder
95
ist über diese verminderten Teile gewickelt und stößt gegen die Gewichtskörper,
um sie in entgegengesetzten Richtungen der entsprechenden Reibscheiben 8g und go
zu drücken. Mehrere Windungen an jedem Ende dieser Feder sind vorzugsweise heruntergeschliffen,
um die entsprechenden Enden der Feder, wie es bei 96 gezeigt. ist, zu verjüngen,
so daß nur die zwischenliegenden Windungen der Feder mit dem Mantel in Berührung
kommen. Die Feder dient also dazu, die Gewichte in Reibberührung mit den Endreibscheiben
zu halten, und dient auch als Abstandsstück, um den Trägheitskörper in axialer Ausrichtung
und in einem Abstand von bzw. mit dem Mantel zu halten und den Trägheitskörper gegen
irgendeine Kippneigung zu halten. Diese Bauart des Trägheitskörpers bedingt einen
Reibwiderstand gegen die Querbewegung des Mantels in bezug auf den Trägheitskörper,
der sich mit einer Vergrößerung der Amplitude der Schwingungen vergrößert. Die Anfangsschwingungen
der Bohrstange werden eine Bewegung des Mantels und der Reibscheiben 89,
go mit Bezug auf die Endteile der Gewichtskörper verursachen. Wenn sich die Amplitude
der Schwingungen vergrößert, werden die zwischenliegender. Reibscheiben g2 und
93 den Mantel berühren, und die weitere Bewegung des Mantels mit Bezug auf
die Gewichtskörper wird diese Zwischenscheiben mit Bezug auf die beiden Teile der
Gewichtskörper zu bewegen suchen, wodurch der der Bewegung des Mantels entgegengesetzte
Widerstand erheblich vergrößert wird. Die Feder 95 hält die Teile 'der Gewichtskörper
in fester Anlage mit den beiden Endscheiben und den dazwischenliegenden Scheiben,
und während kleiner Schwingungen des Mantels werden nur die Endreibflächen arbeiten,
aber während übermäßiger Schwingungen werden nicht nur die Endflächen, sondern auch
die Reibflächen zwischen zwei Teilen jedes Gewichtskörpers und seiner dazwischenliegenden
Reibscheibe arbeiten und so drei Reibflächen für jeden Gewichtskörper vorsehen.
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Wenn auch vorgezogen wird, daß der Trägheitskörper in einer Höhlung
der Bohrstange eingeschlossen ist, so daß er vor Beschädigungen und dem Eintritt
von Staub oder Schmutz geschützt ist, so ist dies für die Arbeitsweise der Vorrichtung
nicht wesentlich, und der Trägheitskörper kann auch, falls gewünscht, außen angeordnet
sein. In Fig. 8 ist eine sehr einfache Form eines @#,_erkzeugträgers dargestellt,
bei der der Hauptteil der Bohrstange g7 in der Nähe ihres vorderen Endes mit einer
Öffnung 98 für die Aufnahme des Schenkels des Werkzeuges 9g versehen ist.
Das Ende der Stange, und zwar hinausgehend über die Öffnung, ist mit deiner mit
Schraubgewinde versehenen axialen Öffnung ioo versehen, die bei der üblichen Bauart
der Bohrstange eine Stellschraube für die Sicherung des Schneidwerkzeuges aufnimmt.
Ein langer Zapfen ioi von verhältnismäßig kleinemDurchmesser liegt axial zur Hauptstange
und bildet eine Fortsetzung derselben. Dieser Zapfen ioi kann starr an der Stange
in irgendeinerWeise befestigt sein oder, falls gewünscht, ein Stück damit bilden.
* Bei dem vorliegenden Beispiel ist das hintere Ende dieses Zapfens etwas verstärkt
und mit Gewinde ioz versehen und kann leicht für die Schrauböffnung ioo passend
hergestellt werden, wenn die Stellschraube entfernt worden ist. Das Schraubende
des Zapfens dient daher dazu, den Zapfen in axialer Ausrichtung mit der Stange zu
tragen und das Werkzeug in seiner Öffnung zu befestigen. Der T r ägheitskörper hat
zwei Gewichtskörper 103, die auf dem Zapfen ioi für ihre axiale Bewegung angeordnet
sind; die Bohrungen, durch welche sich der Zapfen
erstreckt, haben
einen Durchmesser, der etwas größer als der Zapfen ist, um eilt -radiales Spiel,
wie es bei Toll. gezeigt ist, vorzusehen, welches dem Zapfen gestattet, sich quer
mit Bezug auf den Trägheitskörper zu bewegen. Eine hintere Reibscheibe io5 paßt
satt auf den Zapfen ioi, so daß sie- gegen die Querbewegung mit Bezug darauf gehalten
wird, und sie wird gegen eine Rückwärtsbewegung durch die zwischen dem Körper des
Zapfens und seinem verbreiterten Ende zog gebildete Schulter gehalten. Wenn gewünscht,
kann die Scheibe durch einen Metallring oder eine Metallscheibe io6 hinterlegt sein.
Das vordere Ende des Zapfens besitzt verminderten Durchmesser und ist mit Gewinde
versehen (bei l07), und eine vordere Reibscheibe io8 ist auf diesem verminderten
Endteil angeordnet und wird gegen das Ende des Körpers des Zapfens durch eine Scheibe
zog geklemmt, die durch eine Mutter i io auf dem Schraubteil 107 des Zapfens starr
an ihrer Stelle gehalten wird. Die benachbarten Enden der beiden Gewichtskörper
haben verminderten Durchmesser, und eine Feder i i i ist um diese Teile gewickelt,
die dazu dient, die Gewichtskörper in entgegengesetzten Richtungen zu bewegen und
ihre Enden in Reibberührung mit den entsprechenden Reibscheiben zu halten. Die Wirkungsweise
ist im wesentlichen die gleiche wie vorbeschrieben. Die Schwingungen der Bohrstange
suchen den Zapfen quer zu dein Trägheitskörper zu bewegen, und dieser Bewegung wird
nachgiebig durch die Reibflächen Widerstand geleistet, was die Dämpfung der Schwingungen
herbeiführt.