DE671611C - Einrichtung zum Daempfen der Schlingerbewegungen von quer beweglichen Eisenbahndrehgestellen - Google Patents

Einrichtung zum Daempfen der Schlingerbewegungen von quer beweglichen Eisenbahndrehgestellen

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DE671611C
DE671611C DEK124179D DEK0124179D DE671611C DE 671611 C DE671611 C DE 671611C DE K124179 D DEK124179 D DE K124179D DE K0124179 D DEK0124179 D DE K0124179D DE 671611 C DE671611 C DE 671611C
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damping
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Willy Black
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FRANZ KRUCKENBERG DIPL ING
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CURT STEDEFELD DIPL ING
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61FRAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
    • B61F5/00Constructional details of bogies; Connections between bogies and vehicle underframes; Arrangements or devices for adjusting or allowing self-adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves
    • B61F5/02Arrangements permitting limited transverse relative movements between vehicle underframe or bolster and bogie; Connections between underframes and bogies
    • B61F5/22Guiding of the vehicle underframes with respect to the bogies
    • B61F5/24Means for damping or minimising the canting, skewing, pitching, or plunging movements of the underframes

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Fluid-Damping Devices (AREA)

Description

  • Einrichtung zum Dämpfen der Schlingerbewegungen von quer beweglichen Eisenbahndrehgestellen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Dämpfung der Schlingerbewegungen quer beweglicher Eisenbahndrehgestelle gegenüber dem Wagenkörper. Die Schlingerbewegungen bestehen bekanntlich in Drehungen des Drehgestells um eine senkrechte Achse, die bei der Fahrt im, geraden Gleis durch abwechselndes Anlaufen der Spurkränze an der einen und der anderen Schiene hervorgerufen werden. Sie verursachen einen sehr unruhigen Lauf des Wagenkörpers, und es können vor allem durch das Auftreten von Resonanzerscheinungen unerwünscht hohe Spurkranzdrücke entstehen. Während nun bei Einzelfahrzeugen geringen Radstandes sich diese Bewegungen ungehindert auswirken können, werden sie bei Drehgestellen im allgemeinen bereits durch die in den Auflagerflächen zwischen Wagenkörper und Drehgestell auftretenden Reibungskräfte gebremst. Diese Bremskräfte genügen jedoch nicht, um bei höheren Fahrgeschwindigkeiten einen ruhigen Lauf zu erzielen. Man ist vielmehr genötigt, außerdem den Radstand des Drehgestells recht groß zu machen, um den Betrag der möglichen Schrägstellung im Gleis (,;lein zu halten. Die Vergrößerung des Radstandes ist aber andererseits für hohe Fahrgeschwindigkeiten unerwünscht, denn sie ergibt stets eine Gewichtsvermehrung. Auch wird die bei schnellfahrenden Fahrzeugen sonst sehr vorteilhafte Anordnung eines tiefliegenden Wagenbodens verhindert, da lange Drehgestelle dabei den Nutzraum in unzulässiger Weise verringern würden. Es kommt hinzu, daß die Reibungsdämpfung ihrem Wesen nach unvollkommen ist, denn bei Abbretnsung der Drehbewegungen eines Drehgestells gegen den Wagenkörper mittels Reibung treten durch den plötzlichen Übergang des Reibungswertes der Ruhe in den der Bewegung Rucke auf, die bei höheren Fahrgeschwindigkeiten und leichtem Wagenkörper unangenehm werden können.
  • Wesentlich günstigere Ergebnisse werden bei der ebenfalls bereits bekannten Verwendung einer Flüssigkeitsdämpfung zur Abbremsung der Drehungen des Drehgestells erzielt. Diese hat die besonders günstige Eigenschaft, daß die Dämpfungskraft abhängig ist von der Schnelligkeit der Bewegung. Langsame Drehbewegungen, die völlig unschädlich sind, werden wenig gedämpft, rasche, von starken Stößen hervorgerufene Drehbewegungen um so stärker.
  • Die bekannten Einrichtungen dieser Art haben jedoch bei quer zum Wagenkasten verschiebbaren Drehgestellen den Nachteil, daß sie sowohl Drehbewegungen als auch seitliche Verschiebungen des Drehgestells gegen den Wagenkörper gleich stark dämpfen. Ferner ist bei ihnen die Dämpfungswirkung in allen Stellungen des Drehgestells zum Wagenkör-. per die gleiche. Zur Erzielung einer möglichst ruhigen Lagedes Wagenkörpers ist es demgegenüber vielmehr erwünscht, lediglich die reinen Drehbewegungen abzubremsen und die Seitenverschiebungen des Drehgestells nur wenig oder gar nicht von der Dämpfung beeinflussen zu lassen. Da ferner die eigentlichen Schlingerbewegungen lediglich in den kleinen Drehungen bestehen, die das Drehgestell beim Lauf im geraden Gleis auszuführen vermag, muß man bestrebt sein, die Dämpfung nur im Gebiete kleiner Winkelausschläge in voller Stärke auf das Drehgestell wirken zu lassen. Bei den infolge des Einfahrens in Gleiskrümmungen auftretenden großen Winkelausschlägen muß sich die Dämpfungswirkung selbständig vermindern, damit hohe Spurkranzdrücke in diesem Falle vermieden werden.
  • Diese beiden wichtigen Forderungen erfüllt die nach der vorliegenden Erfindung ausgestaltete Dämpfungseinrichtung in vollem Umfange.
  • Es ist bei ihr ferner eine selbsttätige Begrenzung der Dämpfungshöchstkraft vorgesehen, so daß einerseits eine Überbeanspruchung des Gestänges, andererseits ein zu hohes Ansteigen der Spurkranzdrücke vermieden wird.
  • In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen derartiger Flüssigkeitsdämpfungen veranschaulicht.
  • Fig. i zeigt einen Schnitt durch einen Dämpfungszylinder der Achsenrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt hierzu, Fig. 3 die Anwendung eines nachgiebigen Zwischengliedes zur Druckbegrenzung der Flüssigkeitsdämpfung im Mittelschnitt, Fig. 4 zeigt einen Querschnitt, Fig.5 die dazugehörige Draufsicht eines Drehgestells mit erfindungsgemäß ausgebildeter Dämpfungseinrichtung, Fig. 6 stellt die Seitenansicht und Fig. 7 den Querschnitt einer etwas anders gestalteten Verbindung zwischen Wagenkörper und Flüssigkeitsdämpfer dar, Fig. 8 zeigt eine Draufsicht einer anderen Ausführungsform der Flüssigkeitsdämpfung und die Fig.9, io und 1i im Achsenschnitt, im Querschnitt und in Draufsicht die Einzelheiten der Dämpfungseinrichtung, Fig. 12, zeigt eine weitere Einrichtung zur Begrenzung der Dämpfungshöchstkraft durch vorgespannte Federn.
  • Der die Bremsflüssigkeit enthaltende Zylinder 27 mit Kolben 28 hat eine durch die Stoff-Buchse 29 hindurchgeführte Kolbenstange 30, die durch eine besondere Gelenkstange mit dem Wagenkörper in geeigneter Weise verbunden ist. Bei paralleler Lage der Drehgestell- und der Wagenlängsachse nimmt der Kolben 28 seine mittlere Lage ein (s. Fig. i). Hierdurch wird das Zylinderinnere in zwei gleiche Teile 32, 33 geteilt. Beide Zylinderseiten sind durch eine Umlaufleitung 3.4 verbunden, in der sich das Drosselventil 35 befindet. Der Kolben 28 legt bei Drehung des Drehgestells einen gewissen Weg zurück, wodurch in bekannter Weise Bremsflüssigkeit auf der einen Kolbenseite verdrängt, durch die Umlaufleitung 34 und das Ventil 35 hindurchgedrückt wird und auf die andere Kolbenseite tritt. Die Stärke der Dämpfung ist dabei abhängig von der Größe des im Drosselventil 35 eingestellten Durchlasses. Bei sehr starken Seitenstößen zwischen Laufwerk und Gleis, die eine sehr rasche Drehung des Drehgestells zur Folge haben, könnte nun der Druck im Bremszylinder so hoch werden, daß eine übermäßige Beanspruchung der ganzen mit der Dämpfung zusammenhängenden Teile auftreten würde. In dem Falle öffnet sich, beispielsweise bei sehr rascher Bewegung des Kolbens nach der Zylinderseite 32 hin, das auf einen bestimmten Druck eingestellte Sicherheitsventil 36, das einen Teil der Bremsflüssigkeit in den oberhalb des Zylinders 27 befindlichen, nur teilweise mit Flüssigkeit gefüllten Raum 37 übertreten läßt. Damit nun kein Unterdruck auf der anderen Kolbenseite entsteht, muß eine entsprechende Menge Flüssigkeit von der Kammer 37 in den Zylinderraum 33 gelangen können, was durch selbsttätiges Öffnen des durch den ganz geringen Federdruck belasteten Saugv entils38 geschieht. Führt der Kolben 28 eine sehr rasche Bewegung in Richtung der Zylinderseite 33 aus. so treten die entsprechenden Ventile 39 und 4o als Druckbegrenzer in Tätigkeit.
  • Die Druckbegrenzung kann jedoch auch ohne Ventile erzielt werden, indem am äußeren Dämpfungsgestänge an geeigneter Stelle ein nachgiebiges Zwischenglied angeordnet wird. Ein Ausführungsbeispiel dafür zeigt Fig. 3 (senkrechter Mittelschnitt). Die einerseits an der Kolbenstange 3o befestigte Gelenkstange 31 ist andererseits mit einer Stange 41 gelenkig verbunden. Diese Stange gleitet in Lagern 42 und 43, die am Wagenkörper befestigt sind und gleichzeitig als Widerlager für die unter Vorspannung stehenden Federn 44 und 45 dienen. Die Federteller 46 und 47 stützen sich ab gegen den am Wagenkörper befestigten Anschlag 48 und halten gleichzeitig den an der Stange 41 befindlichen Bund 49 fest zwischen sich eingeklemmt. Erreicht nun bei einer besonders raschen Bewegung des Drehgestells der Flüssigkeitsdruck auf einer Seite des Bremskolbens einen bestimmten, der Vorspannung der Feder .a... bzw. 4.5 entsprechenden Betrag, so wird beispielsweise bei Verlauf des Druckes in Richtung des Pfeiles 5o die Feder 44 zusammengedrückt, wobei der Federteller 46 durch den Bund .49 der Stange .f1 vom Anschlag 48 abgehoben wird. Die Feder 4.5 bleibt dabei unverändert in ihrer Lage. Somit sind die im Dämpfungsgestänge auftretenden größten Kräfte bestimmt durch die beliebig gewählten Charakteristiken der Federn 44 und 45.
  • Es ist nun noch zu bedenken, daß eine häinpfung nur bei den eingangs erwähnten Ausschlägen des Drehgestelles im geraden Gleis erwünscht ist. Für die bedeutend größeren Ausschläge bei der Fahrt in Krümmungen ist eine Dämpfung unnötig, da Schlingerbewegungen hierbei nicht auftreten. Sie ist sogar unvorteilhaft, da sie die leichte Einstellung des Drehgestelles in die für die Bogenfahrt erforderliche Lage erschweren würde. Die Dämpfungseinrichtung ist gemäß der Erfindung so gestaltet, daß sie bei kleinen Ausweichungen des Kolbens aus der Mittellage stark, bei großen möglichst wenig dämpft. Dies wird erreicht durch die in der Zylinderwand vorgesehene Nut 51 bzw. 52. Der Kolben 28 schließt also nur bei kleinen, der Fahrt iin geraden Gleis entsprechenden Hüben dicht an der Zylinderwand ab, während die Bremsflüssigkeit hei den größeren Kolbenwegen unmittelbar durch die Nut 51 oder 52 um den Kolben herum von einer Zylinderseite auf die andere fließen kann, wodurch die Dämpfung fast aufgehoben wird. Die gleiche Wirkung kann man beispielsweise auch dadurch erzielen, daß das Drosselventil 35 durch geeignete Verbindung mit dem Dämpfungsgestänge bei wachsendem Drehgestellausschlag einen größeren Durchlaß für die Bremsflüssigkeit selbsttätig freigibt.
  • Das beabsichtigte Nichtansprechen bzw. nur geringe Ansprechen des Dämpfers auf seitliche Parallelverschiebungen des Drehgestelles wird grundsätzlich dadurch erzielt, daß der an dem einen Teil, z. B. dein Drehgestell, befestigte Flüssigkeitsdämpfer von dem anderen Teil, z. B. dein Wagenkörper, mit Hilfe einer außerhalb der Längsmittelebene des Fahrzeugs und in oder nahezu in dessen Längsrichtung angeordneten, am anderen Teil drehbar befestigten Gelenkstange beeinflußt wird. Vielfach ist es zweckmäßig, diese Gelenkstange an einem quer liegenden Hebel angreifen zu lassen, der in Richtung der Fahrzeugachse steif, quer dazu aber nachgiebig mit der Dümpfungsvorrichtung verbunden ist. Ein Ausführungsbeispiel hierfür zeigen die Fig. q. und 5, in denen eine für Schnellfahrzeuge besonders geeignete, an sich bekannte Drehgestellbauart dargestellt ist. Bei dieser ist der im Drehgestellrahmen 2d. liegende Drehzapfen 26 über den um ihn drehbaren Querhebel 59 durch zwei längs liegende Gelenkstangen 62, 63 mit dem Wagenkörper :2i verbunden, welcher zur Erzielung einer leichten Seitenbeweglichkeit mittels der Wälzkörper 66 auf dem Drehgestell gelagert ist. Da die Stangen 62, 63 außerhalb der Längsmittelebene des Fahrzeuges liegen, so kann eine derselben nach dem oben Gesagten gleichzeitig zur Betätigung des Flüssigkeitsdämpfers herangezogen werden, indem z. B. die Stange 63 mit ihrem Endpunkt 61 unmittelbar an der Kolbenstange eines nach Fig. i und a ausgebildeten, am Drehgestell befestigten Dämpfungszylinders angreift. Aus baulichen Gründen ist diese grundsätzlich ausreichende unmittelbare Verbindung der betreffenden Lenkerstange mit dem Dämpfer oft nicht ausführbar, und es muß zwischen den Endpunkt 61 der Gelenkstange 63 und den Dämpfer irgendein zweckmäßig gestaltetes Übertragungsgestänge eingeschaltet werden. In vorliegendem Ausführungsbeispiel ist der aus zwei Bremszylindern 32 und 33 bestehende Dämpfer seitlich am Dr ehgestellrahmen 2d. befestigt und wird durch eine Verlängerung 67 des Querhebels 59, welche bei 68 an der Kolbenstange 3o angreift, betätigt. Es ist leicht ersichtlich, daß die Dämpfungseinrichtung nicht in Tätigkeit tritt, wenn das Drehgestell sich nur seitlich parallel verschiebt. Der Einfachheit halber ist in Fig. 5 umgekehrt der Wagenkasten 21 gegen das Drehgestell z,4 parallel verschoben gedacht, wodurch die Anlenkungspunkte 6.4 und 65 die Lage 6.# bzw. 65' einnehmen und die Punkte 6o, 61, 6.a.', 65' ein Parallelogramm bilden. Der Querhebel 59 hat hierbei keinerlei Bewegung gegen den Drehgestellrahmen 24. ausgeführt, und die Dämpfung ist nicht beeinflußt worden. Dreht sich jedoch der Rahmen 24 um den Zapfen 26, so machen der Querhebel und die mit ihm verbundenen Teile, nämlich die Verlängerung 67 sowie Kolbenstange 3o, diese Bewegung nicht mit, so daß eine Verschiebung der Kolben in den Zylindern 32 und 33, also die an sich bekannte Dämpfungswirkung, eintritt.
  • Ist das Drehgestell 24. gemäß Fig. 6 und 7 in der üblichen Weise durch einen quer beweglich gelagerten Drehzapfen 26 mit dem Wagenkörper 2 1 verbunden, so muß zur Betätigung des Dämpfers natürlich eine besondere, seitlich längs liegende Gelenkstange ähnlich der Stange 63 der Fig. 5 angeordnet werden. Man kann diese Stange aber auch durch jegliche kinematisch gleichartig wirkende Einrichtung ersetzen, wie dies beispielsweise in Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Die Dämpfungszylinder 3@ und 33 mit der gemeinsamen, die Kolben 28 tragenden Kolbenstange 30 und der Umlaufleitung 34 nebst Drosselventil 35 sind wieder seitlich am Drehgestellrahmen 24 befestigt. Die Kolbenstange 30 trägt in der Mitte ein Auge 54, in das der zylindrische Fortsatz 55 des Mitnehmers 56 hineinragt. Der Mitnehmer 56 ist seinerseits in zwei am Wagenkörper 21 befestigten Augen 57 und 58 drehbar gelagert. Bei Seitenverschiebungen des Drehgestells schwankt der Mitnehmer 56 lediglich um die Achse 57, 58, wobei sich sein zylindrischer Ansatz 55 in dem Auge 54 der Kolbenstange 30 verschiebt. Eine Längsverschiebung der Kolbenstange 30 mit den Kolben gegenüber den Zylindern 32 und 33 und somit eine Dämpfungswirkung tritt aber, wie leicht ersichtlich ist, nur bei Drehungen des Drehgestells 24 gegenüber dem Wagenkörper 2i ein.
  • Fig. 8 zeigt ein Drehgestell mit Anlenkung an den Wagenkörper entsprechend Fig. 5, bei dem jedoch der Querhebel 59 nicht seitlich verlängert, sondern mit einem in der Fahrzeuglängsrichtung liegenden Winkelhebelarm 69 versehen ist. Dieser führt nach dem an der Stirnseite des Drehgestelles 24 befestigten Dämpfer7o; der diesmal als Drehflügeldämpfer ausgebildet ist, wie solche z. B. im Kraftwagenbau bekanntgeworden sind. Dieser Drehflügeldämpfer ist in Fig. 9 (senkrechter Mittelschnitt), Fig. i i (Draufsicht) und Fig. io (waagerechter Schnitt X-X) nochmals in etwas vergrößertem Maßstabe dargestellt. Das am Rahmen 24 befestigte Dämpfergehäuse 71 ist oben und unten abgeschlossen durch die Deckel 72 und 73, in deren Mitte die Welle 74 gelagert ist. Eine Trennwand 75, durch die die Welle 74 dicht schließend hindurchgeführt ist, teilt das Innere des Gehäuses in zwei Räume 76 und 77, von denen der untere 77 stets ganz, der obere 76 nur teilweise mit Flüssigkeit gefüllt ist. In den Raum 77 ragt ein an der Welle 74 befestigter Flügel 78 hinein, der an den Wänden des Raumes 77 dicht abschließt und diesen in zwei Teile 79 und 8o teilt (Fig. io).
  • Wie Fig. io zeigt, hat der Raum 77 die Form eines Kreisauschnittes, dessen Zentriwinkel bedingt ist durch den größten Winkelausschlag des Flügels 78. Die Räume 79 und 8o sind verbunden durch einen Umlaufkanal 34 für die Bremsflüssigkeit, in dem sich ein Drosselventil 35 befindet. Ferner trägt die Welle 74 an ihrem äußeren Ende einen Hebel 81, ih dessen Nut 82 sich ein Stein 83 bewegt. An diesem Stein greift der Hebel 89 (siehe auch Fig. 8) mit einem Bolzen 84 ein.
  • Steht die Längsachse des Drehgestells genau in Richtung des Wagenkörpers, ist also der Drehwinkel gleich Null, so liegen die Hebel 69 und 81 sowie der Flügel 78 in einer Geraden. Bei einer Drehung des Drehgestells um den Zapfen 26 (Fig. 8) behält nun der Hebel 69 seine Lage bei, während die Dämpfungseinrichtung 7o ausgelenkt wird. Sehr vorteilhaft ist dabei die große Länge des Hebels 69 gegenüber dem kleinen Hebelarm 74, 84. Die kleinen Ausschläge des Drehgestells werden dadurch in erheblich größere des Drehflügels 78 übersetzt. Diese Übersetzung ändert sich übrigens mit wachsenden Ausschlägen in dem Sinne, daß der Hebelarm 74, 84 größer wird. Wie Fig. i i zeigt, bewegt sich nämlich der Punkt 84 auf einem Kreisbogen ioo um den Drehzapfen des Drehgestells und nimmt bei äußerster Auslenkung die Lage 84' ein. Die Strecke 74, 84 hat sich anfangs langsam, dann schneller auf den Betrag 74, 84' vergrößert. Bei gegebener Winkelgeschwindigkeit des Drehgestells wird demnach die Winkelgeschwindigkeit des Drehflügels mit wachsenden Ausschlägen kleiner, also die Dämpfungswirkung geringer. Diese auch mit anderen baulichen Mitteln, Zahnsegmente, Bandtrieb o. dgl., zu erzielende Eigenschaft ist, wie früher erläutert wurde, für die leichte Kurveneinstellung des Drehgestells wichtig.
  • Ähnlich wie bei dem Bremszylinder nach Fig. i und 2 kann diese Wirkung auch hier weiter verstärkt werden durch Anbringung von Nuten 5 1 und 52 (Fig. i o), die bei großen Flügelausschlägen ein unmittelbares Überströmen der Flüssigkeit von einer Seite des Drehflügels 78 auf die andere gestatten.
  • Zur Druckbegrenzung bei sehr raschen Bewegungen können, genau entsprechend Fig.i, je ein Druck- und ein Saugventil in der Trennwand 75 zwischen den Räumen 79 bzw. 8o und 76 angeordnet werden. Eine Begrenzung der Dämp.fungshöchstkraft wird aber auch ohne Sicherheitsventile, beispielsweise durch die in Fig. i2 dargestellte Einrichtung, erzielt. Der etwas verkürzte Hebel 69 trägt an seinem Endpunkte 85 drehbar einen Zwischenhebel 86, dessen eines Ende durch den Bolzen84 mit dem Stein 83 der Dämpfungseinrichtung verbunden ist und dessen anderes Ende zwischen zwei Stiften 94, 95 liegt. Zwei quer liegende Ansätze 88 und 89 des Hebels 69 tragen je zwei im Schnitt dargestellte Augen 9o und 9i bzw. 92 und 93, die als Führungen der Stifte o4 und 95 und als Widerlager der vorgespannten Federn 96 bis 97 bzw. als Anschläge für die an den Stiften 94 und 95 sitzenden Bunde 98 und 99 dienen. Macht nun das Drehgestell und mit ihm der Punkt 85 eine rasche Bewegung, so braucht der Punkt 84, also die Dämpfung, dieser nicht gleich zu folgen. Es tritt dann eine Drehung des Zwischenhebels 86 um den Punkt 85 ein, wodurch eine der Federn, z. B. 96, durch den Stift 94 mit Bund 98 zusammengedrückt wird, während die andere Feder ihre Lage beibehält.
  • Während es in den meisten Fällen aus fahrtechnischen Gründen zweckmäßig ist, bei seitenverschieblichen Drehgestellen entsprechend den vorstehend beschriebenen Einrichtungen nur die reinen Drehbewegungen zu dämpfen, kann bisweilen jedoch auch eine Dämpfung der Seitenbewegungen erwünscht sein. Dies ist am einfachsten dadurch erreichbar, daß bei einer Drehgestellanordnung nach Fig. 5 und 8 die Gelenkstangen 62 und 63 nicht parallel angeordnet werden, daß also z. B. die Länge 6o, 61 des Querbalkens 59 kleiner gemacht wird als die Entfernung der Punkte 64 und 65. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß in diesem Falle auch eine reine Seitenverschiebung des Drehgestelles bereits eine Verschiebung der Dämpfungskolben hervorrufen würde, die um so stärker ist, je größer der Unterschied der Längen 6o, 61 und 64, 65 gewählt wird. Das Ansprechen der Dämpfung auf Drehbewegungen geschieht genau wie vorher.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Dämpfen der Schlingerbewegungen von quer beweglichen Eisenbahndrehgestellen gegenüber dem Wagenkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem einen Teil, z. B. dem Drehgestell, _ befestigte Flüssigkeitsdämpfer von dein anderen Teil, z. B. dem Wagenkörper, mit Hilfe einer außerhalb der Längsmittelebene des Fahrzeugs und in oder nahezu in dessen Längsrichtung angeordneten, am anderen Teil drehbar befestigten Gelenkstange derart beeinflußt wird, daß er auf reine Querverschiebung gar nicht oder nur schwach anspricht.
  2. 2. Flüssigkeitsdämpfer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei aus Zylindern und Kolben bestehender, seitlich des Drehzapfens in der Längsrichtung des Fahrzeuges angeordneter Dämpfungseinrichtung das Nichtansprechen bei Querverschiebungen erzielt wird durch einen Hebel, welcher nur in der Richtung der Fahrzeugachse steif, quer dazu aber nachgiebig mit der Dämpfereinrichtung verbunden ist.
  3. 3. Flüssigkeitsdämpfer nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Drehgestellen, deren Drehzapfen durch zwei längs gerichtete parallele Lenker mit dem Fahrzeugoberteil verbunden ist, der die Lenker und das Drehgelenk verbindende Querbalken als Hebel nach Anspruch 2 ausgebildet ist.
  4. 4. Flüssigkeitsdämpfer nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Drehgestellen, deren Drehzapfen durch zwei längs gerichtete parallele Lenker mit dem Fahrzeugoberteil verbunden ist, zwischen dem Querbalken und der Dämpfungsvorrichtung eine Übertragung, Kurbeltrieb, Zahnsegmente o. dgl., eingeschaltet ist, deren Übersetzung sich derart selbsttätig ändert, daß die Dämpfungskraft stark ist nahe der Drehgestellmittellage (Geradeausfahrt) und abnimmt im Bereich größerer Drehwinkel (Kurvenfahrt).
  5. 5. Flüssigkeitsdämpfer nach Anspruch i bis 4, gekennzeichnet durch vorgespannte Federn zur Sicherung gegen zu hohes Ansteigen der Dämpfungskraft.
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