DE67143C - Rotirender Trockenapparat für Kochsalz und ähnliche Stoffe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \&

Beim Betriebe des unter Nr. 59617 patentirten rotirenden Trockenapparats für Kochsalz und ähnliche Stoffe haben sich einige Veränderungen als nothwendig herausgestellt, die sich im wesentlichen dahin charakterisiren:

1. dafs der im Apparat eintretenden, durch Aufnahme von Feuchtigkeit oder ausgetriebene Gase bedingten Vergröfserung des Luftvolumens mehr Rechnung getragen, und

2. dafs die verbrauchte Luft central aus dem Apparat abgeführt werden mufs, wie sie in denselben eingetreten ist.

Aufserdem soll die Wirkung des Apparats dadurch wesentlich gesteigert werden, dafs das zu trocknende Material nicht, wie bei der älteren Construction, zweimal, sondern viermal durch den heifsen Luftstrom fallen mufs.

Diese drei Absichten werden durch nachfolgende Neuerungen erreicht:

i. Der Apparat soll nicht cylindrisch, sondern je nach der Gröfse der Volumenzunahme der Luft mehr oder weniger konisch, sich nach dem hinteren Ende erweiternd, gebaut werden. Wenn es sich nur um die Trocknung eines Materials handelt ■— wie beim Trocknen von Kochsalz ·—, so wird die Vergröfserung des Luftvolumens eine verhältnifsmäfsig geringe sein; der hintere Durchmesser der konischen Trommel darf alsdann nur wenig gröfser sein als der vordere. Soll aber der Apparat zu anderen Zwecken, z. B. zum Calciniren von Bicarbonat gebraucht werden, wobei also neben Feuchtigkeit auch Gase, wie Kohlensäure, Ammoniak etc. ausgetrieben werden, so mufs dieser Unterschied entsprechend gröfser sein.

2. Die centrale Abführung der verbrauchten Luft aus dem Apparat soll durch die in der Zeichnung (Fig. 1 und 4) veranschaulichte abgeänderte Form der hinteren Verschlufskapsel erreicht werden, die der austretenden Luft einen möglichst geringen Widerstand entgegensetzt. Um das Hineinfallen von Trockengut aus dem Fülltrichter bei A und das Mitgerissenwerden von feinen Theilchen des Materials durch den Luftstrom zu vermeiden, sind auch hier die Jalousiebleche g des Haupt-Patentes zur Anwendung gelangt.

3. Die in den älteren Apparaten annähernd senkrecht auf den Läugsfiügeln und radial auf der Unterseite des Cylinderumfanges angebrachten Wellbleche e, Fig. 6, welche beim Rotiren des Apparats das Trockengut emporheben und alsdann durch den heifsen Luftstrom wieder fallen lassen, sollen in der durch die Querschnitte a-b und c-d (e, Fig. 2 und 3) wiedergegebenen Weise verändert werden, so dafs das zu trocknende Material von den dachförmig gestalteten Blechen bei jeder Umdrehung des Apparats viermal aufgenommen wird und ebenso oft wieder abgleitet. Die Wirkung wird hierdurch, wie die Erfahrung gezeigt hat, aufserordentlich erhöht.

Da die aus dem Patent Nr. 35006 über-

nommenen Querbleche i, Fig. 5 und 6, bei den nur mit heifser Luft arbeitenden Apparaten des Patentes Nr. 59617 sich als unliebsame Hindernisse herausgestellt haben, so sollen sie bei der neuen Construction fortfallen; die Apparate werden aber, um ein zu schnelles Herabgleiten des Trockengutes zu verhindern, nur mit einem Neigungswinkel von 5 bis 8° gegen die Horizontale aufgestellt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Der durch Patent Nr. 59617 geschützte Trockenapparat in der Weise abgeändert und besonders für das Calciniren von Sulfat, Bicarbonat und ähnliche Verfahren geeignet gemacht, dafs er statt cylindrisch konisch gestaltet ist, dafs die Abführung der verbrauchten Luft und der ausgetriebenen Gase und Feuchtigkeit' aus der hinteren Verschlufskapsel central erfolgt, dafs in beiden Verschlufskapseln schräg gestellte, feste oder verstellbare Blechstreifen zur Verhinderung des Eindringens von Trockengut in die Zu- und Ableitungsrohre und dafs im Innern des Apparats an den Längsflügeln und an dem Mantel dachförmig zusammengesetzte Wellblechstreifen zur Vertheilung des Trockenguts angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.