DE666404C - Einrichtung zur zeitlich aufeinanderfolgenden Einschaltung von Stromverbrauchern im Eisenbahnsicherungswesen, im besonderen bei selbsttaetigen Blockanlagen mit Fahrsperren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Stromversorgungsa jilagen im, Eis enbahinsicherungswes en und bezweckt, eine Ersparnis an Leitumgsmaterial zu erzielen. Für die Berechnung des S Leitungsquerschnittes, der Isolation usw. wird nämlich regelmäßig der Zustand berücksichtigt, bei welchem nach eingetretener Betriebsruhe oder nach Ausfall der Stromversorgung durch Störung eine Wiedereinschaltung erfolgt. Bei einem selbsttätigen Block, z. B. wie er bei den Stadt-, Ring- und Vorortbahnen zur Anwendung kommt, ist nachts mehrere Stunden Betriebsruhe. Werden am Morgen dann die Einrichtungen wieder an - das Netz angeschlossen, so erhalten gleichzeitig sämtliche Relais Strom, vor allem aber laufen gleichzeitig sämtliche Fahrsperren oder Signalantriebe in die Fahrlage, und der Stromverbrauch ist hierbei weit größer als jemals während des Betriebes, da während des Betriebes, auch bei dichtem Zugverkehr, höchstens vier bis fünf Fahrsperren gleichzeitig ihre Stellung ändern. Der Querschnitt sämtlicher Leitungen muß hierbei also nach dieser beim Wiedereinschalten der Einrichtung auftretenden größten Belastung bemessen werden. Wäre nur der Betriebszustand zu berücksichtigen, so könnte man mit wesentlich geringerem Leitungsquerschnitt auskommen.

Die Erfindung macht nun unter anderem von dem an sich bekannten Gedanken Gebrauch, mehrere Strom verbraucher, die an eine gemeinsame Stromquelle angeschlossen sind, nacheinander einzuschalten. Hierbei wird nun zwecks Anpassung der Leitungen an den Betriebszustand und damit des Leitungsquerschnittes die Anordnung so getroffen, daß den Stromverbrauchern, z. B. den Fahrsperren oder einem Teil derselben, Zeitelemente, z. B. mit Verzögerung arbeitende Relais, vorgeschaltet sind, wobei die Verzögerung der einzelnen Zeitelemente verschieden

bemessen ist. Die Erfindung ist überall anwendbar, wo eine größere Anzahl von Stromverbrauchern während des Betriebes nur abwechselnd arbeitet, beim Anschluß der Einrichtung an die Stromquelle aber gemeinsam betätigt wird'. Bei Anlagen mit Batteriebetrieb ergibt sich noch der Vorteil, daß sowohl die Batterien wie auch etwaige Gleichrichter vor dem großen Einschaltstromstoß

ίο bewahrt werden und dementsprechend kleiner bemessen werden können. Ein Beispiel für den Gegenstand der Erfindung ist an Hand einer Schaltung für den selbsttätigen Block in der Zeichnung erläutert.

Hierbei ist in bekannter Weise an das Ende der Blockstrecke 1 ein Blockrelais 2 angeschlossen. Durch das Blockrelais werden in bekannter Weise außer den Lichtsignalen noch irgendwelche andere Vorrichtungen,

z. B. eine Fahrsperre, gesteuert. Der Fahrsperrenmotor 3 wird in bekannter Weise abwechselnd über Wicklungen 4 oder 5 und Steuerschalterkontakte 6, 7 an die Stromquelle angeschlosseil. Über den Kontakt 20 des Blockrelais 2 erhält abwechselnd die eine oder andere Wicklung Strom. Gemäß der Erfin-

. dung ist nun ein Zeitelement, z. B. ein mit Verzögerung arbeitendes Relais 8, vorgesehen, das durch einen Kontakt 9 im stromlosen Zustand den Fahrsperrenmotor abschaltet. Das Relais 8 ist unmittelbar ans Netz angeschlossen und erhält beim Wiedereinschalten des Netzes nach Stromausfall bzw. Betriebsruhe Strom und schließt durch Anziehen seines Ankers den Kontakt 9. Werden nun die an den verschiedenen Blockstellen vorgesehenen Relais 8 mit verschiedener Verzögerung ausgebildet, derart, daß nur höchstens vier bis fünf Fahrsperren gleichzeitig zum Anlaufen kommen, sobald die Einschaltung des Netzes erfolgt, so erreicht man, daß die Belastung hierbei nicht größer ist als während des normalen Betriebes und kann infolgedessen alle für die Stromversorgung notwendigen Einrichtungen, vor allem die Kabel, hiernach bemessen. Da die Belastung bei bekannten Anlagen, z. B. beim selbsttätigen Block, beim Einschalten nach der Betriebsruhe ungefähr das Fünffache der normalen Belastung während des Betriebes beträgt, wird also bei An-■wendung der Erfindung eine außerordentliche Ersparnis an Material erzielt. Durch die Erfindung ergibt sich in vielen Fällen, z. B. beim selbsttätigen Block, noch ein betriebsmäßiger Vorteil. Da nämlich die einzelnen Signale, Fahrsperren und Blockrelais an einer Blockstelle in Abhängigkeit stehen von denen an der nächsten Blockstelle usf., wird beim Wiedereinschalten nach der Betriebsruhe den Erfordernissen der Blockabhängigkeit sieherer genügt, wenn erst diejenigen Einrichtungen ihre Stellung wechseln, deren Stellungswechsel notwendig ist für das Arbeiten der Einrichtungen an der nächsten Blockstelle. Stuft man daher die Verzögerung der Zeitrelais 8 der Reihe nach entlang der Strecke fortlaufend ab, so wird beim Wiederanschließen des Netzes ein vorschriftsmäßiges Naeheinanderarbeiten an den aufeinanderfolgenden Blockstellen bewirkt.

Die Erfindung ist auch da anwendbar, wo die Leitungen über Gleichrichter aus einem Wechselstromnetz mit Gleichstrom versorgt werden.

Bei einem Teil der Vorrichtungen, die sofort anlaufen können, wird man naturgemäß überhaupt auf jedes Vorschaltrelais verzichten.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zur zeitlich aufeinanderfolgenden Einschaltung von Stromverbrauchern im Eisenbahnsicherungswesen, im besonderen bei selbsttätigen Blockanlagen mit Fahrsperren, dadurch gekennzeichnet, daß' den' Stromverbrauchern, z. B. den Fahrsperren oder einem Teil derselben, Zeitelernente, z, B. mit Verzögerung arbeitende Relais, vorgeschaltet sind, wobei die Verzögerung der einzelnen Zeitelemente verschieden bemessen ist.

   Hierzu 1 LiIaIt Zeichnungen