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Vorrichtung zur Herstellung von Gewinde an Holzschrauben- oder anderen
Schraubenschäften mit Spitze Gegenstand der Erfindung ist eine Vervollkommnung der
Vorrichtung zur Herstellung von nicht durchgehendem Gewinde an Schraubenschäften,
insbesondere an den Schäften von Holzschrauben oder anderen Schrauben mit Spitze,
nach Patent 645521. Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent bedient sich einer Anzahl
radial gegeneinander beweglicher Hammerbacken, die an der Arbeitsfläche mit sich
zu einem vollen Muttergewinde ergänzenden Teilgewinden versehen sind. Gemäß dem
Hauptpatent ist die Backenlänge gleich der Länge des herzustellenden Schraubengewindes,
und die Backen sind in ihrer ganzen Länge mit Teilgewinden versehen. Bei der Herstellung
von mit Spitze versehenen Schrauben, beispielsweise Holzschrauben, ist für jede
herzustellende Gewindelänge ein besonderer Satz Hammerbacken erforderlich, und zwar
auch, wenn die übrigen Abmessungen der Schraube, wie Durchmesser, Gangsteigung,
Gangtiefe und Spitzenform, die gleichen sind, weil die herzustellende Schraube das
von den Hammerbacken gebildete Gesenk bis in die Spitze ausfüllen muß, damit auch
diese vorschriftsmäßig geformt wird. Abgesehen von der Notwendigkeit, für jede herzustellende
Gewindelänge einen besonderen Satz Hammerbacken vorrätig zu halten, bietet auch
die Herstellung von in eine Spitze auslaufenden Gewindebacken mancherlei Schwierigkeiten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die Gewindebacken quer zur Achsenrichtung
des Gesenkes unterteilt in einen das zylindrische Schaftgewinde erzeugenden Teil
und in den Teil, welcher das Gewinde an der Schraubenspitze erzeugt. Durch diese
Unterteilung ist die Herstellung des Gewindes in den Hammerbacken vereinfacht; insbesondere
ist der die Schraubenspitze formende Teil leichter herzustellen, da er für die Bearbeitungswerkzeuge
leichter zugänglich ist. Der Hauptvorteil der Neuerung besteht jedoch darin, daß
mit einem Satz Hammerbacken alle vorkommenden Gewindelängen bei sonst gleichen Gewindeabmessungen
und gleicher Spitzenform hergestellt werden können; man hat nur nötig, durch Zwischenlegen
von Paßstücken zwischen die beiden Teile einer Hammerbacke die Länge der Hammerbacke
der jeweilig herzustellenden Gewindelänge anzupassen. Die zwischengebauten Paßstücke
besitzen kein Gewinde und stehen mit der dem Werkstück zugekehrten Fläche radial
so viel zurück, daß sie außer Berührung mit dem Werkstück bleiben. Die Unterteilung
der Hammerbacken kann noch so weit durchgeführt
werden, daß die
Spitze der Schraube nicht mehr von den Hammerbacken selbst geformt wird, sondern
von einem in dichtem Anschluß daran hinter diesen angeordneten im" geteilten Anspitzgesenk.
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DurchZwischenlegenvonPaßstückeninLän, richtung veränderliche Werkzeuge
zur Bearbe% tung bolzenartiger Werkstücke, beispielsweise zum Entgraten des Kopfes
und gleichzeitigen Verjüngen, sind an sich bekannt. Bei Gewindehammerbacken hat
dieser Gedanke noch keine Anwendung gefunden. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Unterteilung der Gewindebacken bietet außer der großen Anpassungsfähigkeit der Hammerbacken
an die verschiedenen Arbeitslängen und Werkstückformen noch den großen Vorteil der
leichteren und billigeren Herstellung der Hammerbacken.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen.
Es zeigt: Abb. r einen Mittenschnitt durch eine Ausführungsform und Abb. a einen
gleichen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform.
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Das zur Herstellung des Gewindes dienende Gesenk besteht wie beim
Hauptpatent aus vier radial gegeneinander beweglichen Hammerbakken, von denen im
Beispiel nur die einander gegenüberliegendenBackendargestelltsind. Die eine Hammerbacke
steht wie beim Hauptpatent während des Hammervorganges still, während die andern
Backen radial bewegt werden. Gemäß Abb. z sind die Hammerbacken quer zur Achsenrichtung
des Gesenkes oder der Schraube e unterteilt in die Teile «'l, a2, a3 und
cl, c2, c3. Die Teile a1 und cl der Backen besitzen zylindrisches Muttergewinde;
die'Teile a2 und c2 sind gewindefrei und treten etwas gegen die Arbeitsflächen der
Teile a1 und cl zurück,` kommen also mit dem Werkstück nicht in Berührung. Die Backenteile
a3 und c3 besitzen das zur Formung der Schraubenspitze dienende Muttergewinde; sie
können für alle Schrauben gleicher Spitzenform und gleicher Spitzenabmessungen verwendet
werden, gleichviel, welche Länge das Gewinde erhalten soll. Auch die Backenteile
a1 und cl können für alle Schrauben gleichen Durchmessers und 'gleicher Gewindeart
und Gangsteigung ohne Rücksicht auf die Länge des herzustellenden Gewindes verwendet
werden. Durch entsprechende Wahl der Stärke der Paßstücke a2 und c2 wird die Backenlänge
der herzustellenden Gewindelänge angepaßt. Man braucht also für verschieden lange
Schraubengewinde von sonst gleichen Abmessungen nur einen Satz Gewindebacken und
verschieden starke Paßstücke auf Lager zu halten.
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Die Gewindelänge in den Backenteilen al und cl braucht an sich nur
gleich einer Gewindesteigung zu sein, weil das Gewinde schon durch einen Gewindegang
fertiggeformt wird. Läßt man mehr als einen Gewindegang auf das Werkstück einwirken,
dann haben die folgenden _nge keine eigentliche Formarbeit mehr zu .,richten; sie
glätten nur das bereits fertige winde und dienen, soweit es sich um die Während
des Hammervorganges feststehende Backe handelt, nur zur Führung und zum Vorschub
der Schraube. Der zu der feststehenden Backe gehörende Teil a2 könnte zwar auch
mit Gewinde versehen sein, wenn man die Führung für die Schraube verlängern wollte;
jedoch ist dies nicht erforderlich, weil die Schraube in dem Teil al genügend geführt
ist. Beim Eintritt des vorgearbeiteten Spitzenendes der Schraube in die Backenteile
a3 und c3 beginnen diese die Spitze zu formen, bis das Gesenk ausgefüllt und die
Schraubenspitze fertiggestellt ist, worauf sämtliche Hammerbacken radial auseinandergehen
und die fertige Schraube zum Auswerfen freigeben.
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Die einzelnen Backenteile können je zu einer Backe verbunden sein;
der gewindefreie Teil kann aber auch für sich bestehen und die Bewegung der Hammerbacken
nicht mitmachen, also eine Führung für diese bilden.
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Bei der Gestaltung der Hammerbacken nach Abb. x wird die vorgeformte
äußerste Spitze der Schraube durch radiales Einwirken der Hammerbacken fertiggepreßt.
Will man auf diese Weise eine nadelscharfe, zentrische Spitze formen, wie es in
vielen Fällen erwünscht ist, dann müßte man die Gesenkbacken an ihrem Arbeitsende
in eine Linie auslaufen lassen; sie würden dadurch messerscharf werden, bald ausbrechen,
und die Schraubenspitze würde keine gratfreieOberflächeerhalten. GemäßAbb.2wird
daher vorgeschlagen, die äußerste Schraubenspitze in einem hinter den Hammerbacken
angeordneten ungeteilten Gesenk g zu formen. Die das Gewinde der Schraubenspitze
formenden Hammerbacken sind hier so gestaltet, daß sie die Schraubenspitze um ein
gewisses Maß, im Beispiel in der Länge des gewindefreien Teiles, hindurchtreten
lassen. Die Schraubenspitze dringt schließlich in das zentral angeordnete Gesenkg
ein und wird durch den beim Hämmern erfolgenden Axialschub fest in das Gesenk eingepreßt
und dadurch Bratfrei zur Spitze geformt. Der Übergang zwischen den radial arbeitenden
Backen und dem Anspitzgesenk g kann der Spitzengestalt angepaßt und als radiale
Ebene oder der Schraubenlinie des äußersten Ganges folgend ausgebildet sein. Auf
diese Weise lassen sich auch weniger gut vorgeformte Werkstücke mit einer Bratfreien
Spitze versehen, und man kann durch ein solches gesondert angeordnetes Werkzeug
auch der Schraubenspitze eine andere durch radiales Einwirken der Hämmer schwer
zu gestaltende Form geben. Das Anspitzgesenk unterstützt wirkungsvoll die
Beendigung
des jeweiligen Arbeitsvorganges; kann durch den auf es in Achsenrichtung auS@= geübten
Druck zur Stillsetzung und zum ra-." dialen Auseinandergehen der Hammerbacken zwecks
Freigabe der fertigen Schraube nach Beendigung des Arbeitsvorganges benutzt werden.
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Bei der in Abb. 2 dargestellten Ausführung sind die Hammerbacken nicht
quer geteilt; das Anspitzgesenk g ,kann natürlich auch bei quer geteilten Hammerbacken
Anwendung finden.