DE663296C - Verfahren zur Verbrennung von Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Verbrennung von Ammoniak

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DE663296C
DE663296C DER87976D DER0087976D DE663296C DE 663296 C DE663296 C DE 663296C DE R87976 D DER87976 D DE R87976D DE R0087976 D DER0087976 D DE R0087976D DE 663296 C DE663296 C DE 663296C
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DE
Germany
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ammonia
cooling
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contact
oxygen
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Expired
Application number
DER87976D
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English (en)
Inventor
Dr Heinrich Biederbeck
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Ruhrchemie AG
Original Assignee
Ruhrchemie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
    • C01B21/24Nitric oxide (NO)
    • C01B21/26Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbrennung von Ammoniak Bei der üblichen Verbrennung von Ammoniak mit Luft erfordert die Oxydation und Absorption der im Verbrennungsgemisch enthaltenen Stickoxyde beträchtliche Zeitdauer und große Räume. Man hat zur Behebung dieser Nachteile die Verbrennung des Ammoniaks unter Erzeugung eines Gemisches von Stickoxyden und Wasserdampf mit hochkonzentriertem Sauerstoff durchgeführt, wodurch wegen der gesteigerten Reaktionstemperatur besondere Maßnahmen für die Kühlung des Kontaktes erforderlich wurden. Die Kühlung des Kontaktes wurde beispielsweise durch Verwendung von flüssigem Ammoniak vorgenommen, wobei ein Teil der Reaktionswärtne durch Verdampfen des Ammoniaks abgeführt wird. Als weiteres Kühlmittel ist die Verdampfungswärme des Wassers zur Abführung der gesteigerten Reaktionswärme benutzt worden. Bei allen diesen Ver= fahren ist durch Anwendung von engen Gaskanälen und hohen Strömungsgeschwindigkeiten dafür Sorge zu tragen, daß die explosiblen Gasgemische nicht vorzeitig zur Entzündung gebracht werden. So wurde bei Verwendung netzförmiger Katalysatoren unterhalb des Katalysators eine wässerige Schicht angebracht, durch die man das Verbrennungsgemisch hindurchleitete. Durch die rückstrahlende Wärme des Kontaktes fand eine Verdampfung des Wassers aus der wässerigen Schicht unterhalb des Kontaktes statt. Infolge der mangelhaften Wärmeleitung des Wasserdampfes reichte jedoch die auf diese Weise durchgeführte Kühlung praktisch nicht aus. Einen noch geringeren Effekt erzielte man bei Anbringung der wässerigen Schicht oberhalb des netzförmigen Katalysators.
  • Es ist des weiteren versucht worden, bei der katalytischen Verbrennung von Ammoniak mit reinem Sauerstoff oder sauerstoffreichen Gasen die überschüssige Reaktionswärme dadurch abzuleiten, daß sämtliche Teile des Katalysators in sehr geringer Entfernung von den umgebenden Apparatwänden angebracht werden und daß durch Kühlung der letzteren mit einer geeigneten KühlflüA-sigkeit ein so starkes Temperaturgefälle zwischen Katalysator und Apparatwandttng hervorgerufen wird, daß Explosionen verhindert werden. In diesem Falle muß die überleitung des Oxydationsgemisches über den Katalysator in einem sehr engen Raum zwischen den umgrenzenden Kühlflächen erfolgen. Es wird dadurch der schwere Nachteil ausgelöst, daß das bereits gebildete Stickoxyd mit noch nicht umgesetztem Ammoniak unter Bildung von Ammoniumnitrit in Reaktion tritt. Da Ammoniumnitrit bei der hohen Temperatur unmittelbar in Stickstoff und Wasser zerfällt, so wird die Ausbeute außerordentlich stark herabgesetzt. Außerdem haftet auch diesem Verfahren der Nachteil an, daß die Wärmeabführung durch Gasschichten hindurch nicht genügend wirksam ist, so daß diese Kühlweise praktisch nicht durchführbä.,w,, ist.
  • Auch hat man vorgeschlagen, bei der katä,' lytischen Ammoniakverbrennung beliebige Kontakte zum Zwecke der Temperaturregelung in direkter Verbindung mit metallischen Kühlflächen anzuordnen, die von einem beliebigen Kühlmittel durchströmt bzw. bespült werden. Durch das direkte Anliegen des Kontaktes an die Kühlflächen werden auf der Kontaktfläche außerordentlich ungünstige Strömungswiderstände hervorgerufen, die nur durch eine ganz besondere Ausbildung dieser Kühlflächen zu beheben sind. Abgesehen von der Kompliziertheit solcherVorrichtungen erweist es sich als ungünstig, daß die Kontakte in der Brennzone sich in direkter Berührung mit den aus Fremdmetall hergestellten Kühlflächen befinden, da die Platinkatalvsatoren der Ammoniakoxydation gerade gegen Verunreinigungen durchFremdmetalle außerordentlich empfindlich sind. Außerdem ist infolge der geringen Durchtrittsquerschnitte die Belastbarkeit der Kontakte gering; auch ist es schwierig, derartige Kontakte gleichmäßig zu zünden, da bei hinreichender Vorheizung der Kontakte eben die vorerwähnte Gefahr einer Verunreinigung des Platins durch Vremdmetall infolge eintretender Legierung besteht.
  • Es wurde nun erkannt, daß bei Verbrennung von Ammoniak mit an Sauerstoff angereicherten Gasen, vornehmlich jedoch mit hochkonzentriertem Sauerstoff, eine beliebig weitgehende Kühlung des Katalysators und somit die Ausschaltung jeglicher Explosionsgefahr bei der Verbrennung erreicht wird, wenn Kontakte aus formbarem Stoff, vornehmlich aus Platin bzw. dessen Legierungen, verwendet werden, die mit Verlängerungen aus dem gleichen Metall in eine wässerige Schicht eintauchen. Bei von unten nach oben durch den Kontakt strömendem Ammoniak-Sauerstoff-Gemisch läßt man die an den Kontakten angebrachten Verlängerungen aus dem gleichen Metall entweder unten oder oben bzw. oben und unten in eine wässerige Kühlschicht eintauchen.
  • Bei Bandkontakten werden die Verlängerungen beispielsweise durch konzentrisch eingerollte Bänder, die aus dem Kontaktmaterial bestehen, von größerer Breite als der der Kontaktbänder geschaffen.
  • Bei Netzkontakten dienen als Verlängerungen beispielsweise Drähte, deren Enden aus der Ebene des Netzes. hervorragen. Des weiteren können zur unmittelbaren Wärmeableitung vom Netzkontakt zur wässerigen Schicht hin die zur Wärmeableitung in der Technik bekannten Mittel, beispielsweise Wolle aus metallischem Kontaktmaterial, ver-,_Nv@ndt werden.
  • tn @e verwendeten Verlängerungen des Ka-i R rysators, die in eine wässerige Kühlschicht Atauchen, gestatten eine leicht regelbare Wärmeabfuhr, so daß eine Überhitzung der Katalysatoren vermieden werden kann. Durch Einstellen der Entfernung zwischen der Oberfläche der Kühlflüssigkeit und dem Katalysator ist außerdem eine leichte Reguliermöglichkeit und eine große Anpassungsfähigkeit an Betriebswechsel gegeben. Dadurch, daß die als Wärmeableiter dienenden Verlängerungen aus dem gleichen Metall bestehen wie der Katalysator, ist die Sauberhaltung des Katalysators gesichert, da jegliche Legierungsgefahr mit Fremdmetallen, die die Wirksamkeit des Katalvsatormetalles verringern könnten, bei der erfindungsgemäßen Anordnung ausgeschaltet ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die ableitenden Metallflächen gleichzeitig als Stützvorrichtungen des Katalysators wirken. Da sie nämlich durch die Kühlung kalt gehalten werden, sind sie schwerer verformbar als die heißen Katalysatorteile selber, mit denen sie eine mechanische Einheit bilden. Sie geben dem Katalysator daher eine größere Festigkeit. Das Zünden der Kontakte ist außerordentlich erleichtert, da man wegen des Fortfalles einer Legierungsgefahr erst nach Erreichung der Zündtemperatur den Stand der Kühlflüssigkeit auf die gewünschte Höhe einzustellen braucht.
  • Die Kühlwirkung der unteren wässerigen Schicht, in die die Verlängerungen des Katalysators eintauchen, kann durch Zugabe von Ammoniumsalzen, deren Anionen unter den Reaktionsbedingungen keine den Katalysator angreifenden bzw. die Reaktion hindernden Spaltprodukte liefern, gesteigert werden. Als solche eignen sich beispielsweise Ammoniumsulfit und Ainmoniumsulfat. Die Kühlwirkung wird hierbei durch die wärmeverbrauchende Dissoziation des 'unter den Arbeitsbedingungen zerfallenden Ammoniumsalzes bewirkt. Des weiteren wird eine Steigerung der Kühlwirkung durch Verwendung des gesamten Ammoniaks oder eines Teils desselben in flüssiger Form erreicht. Die beschriebenen Maßnahmen können bei sämtlichen bekannten Arten von Kontakten, beispielsweise auch rotierenden, Verwendung finden.
  • Unter Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen erhält man ein Verbrennungsprodukt, dessen Oxydation und Absorption wegen der geringen Menge an inerten Gasen wesentlich gegenüber den bei der Verbrennung von Ammoniak mit Luft erhaltenen Gemischen beschleunigt wird. Das Verfahren gestattet die Verwendung von Ammoniak- Sauerstoff-Gemischen mit Ammoniakgehalten bis zum theoretischen Verbrennungsgemisch und infolgedessen die unmittelbare Gewinnung von konzentrierter Salpetersäure aus den Verbrennungsgasen.
  • Bei der Durchführung des Versuchs wurde eine Anlage verwendet, bei der die Kontakte die Gasführung von unten nach oben erforderten. Die Kühllamellen waren in Richtung der Gasströmung vor dem Kontakt. angebracht. Das Gewicht eines jeden Kontaktes betrug insgesamt 150 g, wovon i25 g für den eigentlichen Kontakt und 25 g für die Kühllamellen verwendet waren.
  • Als Ausgangsgas wurden je Kontaktofen i 189 cbm Gemischgas mit einem Ammoniakgehalt von 13 Volumprozent in 24 Stunden umgesetzt. Die je Ofen eingesetzte Ammoniakmenge in 24 Stunden betrug somit ii8kg. Nachdem Zündung eingetreten war, wurde das als Kühlflüssigkeit dienende Wasser auf solche Höhe eingestellt, daß die aus der unteren Ebene des Bandkontaktes herausragenden Kühllamellen in etwa 2o mm Entfernung von der Unterseite des Bandkontaktes in die Kühlflüssigkeit eintauchten. Die Temperatur des Kontaktes ging je nach der Strömungsgeschwindigkeit des Kühlwassers von goo° auf 7oo bis 780° zurück. Bei einer Durchschnittstemperatur von 74.0° wurde eine Stickoxydausbeute von 97/, etreicht. Die Kondensation der Stickoxyde ergab bei einer Kondensationstemperatur von io° eine 6o°/oige Salpetersäure.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbrennung von Ammoniak mit Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigen Gasen, die von unten nach oben durch Kontakte aus formbarem Stoff, vornehmlich aus Platin bzw. dessen Legierungen, geleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß Kontakte verwendet werden, die mit Verlängerungen aus dem gleichen Metall entweder oben oder unten oder oben und unten in eine wässerige Kühlschicht eintauchen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der unteren wässerigen Kühlschicht Ammonsalze zugegeben werden, deren Anionen unter den Reaktionsbedingungen keine den Kontakt angreifenden bzw. die Reaktion hindernden Spaltprodukte liefern.
DER87976D 1933-05-20 1933-05-20 Verfahren zur Verbrennung von Ammoniak Expired DE663296C (de)

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