-
Walze mit Metallgewebeüberzug, insbesondere für Papiermaschinen Siebwalzen,
die aus einem Walzenkörper und einem darüb.ergestreiften zylindrischen Metallgewebeüb-erzug
bestehen, sind bekannt. Solche Siebwalzen werden zu mancherlei Zwecken verwendet,
beispielsweise in Maschinen zur Herstellung von Papier, in denen die Walzen je nach
ihrem Zweck als Vordruck-oder Egoutteurwalzen, als Trommelsieb oder Rundsiebzylinder
bezeichnet werden. Das zylindrische überzugsieb soll bei diesen und anderen Siebwalzen
mit dem Walzenkörper fest und unverrückbar verbunden sein. Dadurch entstehen gewisse
Schwierigkeiten, wenn ein Siebüberzug, sei es, weil er verschlissen ist, sei es
aus einem anderen Grunde, durch einen anderen Überzug ersetzt werden soll. Weil
das Sieb auf dem Walzenkörper sehr eng aufliegen soll, bereitet das Abziehen und
das Aufziehen eines Siebes große Mühe. Auch kann aus diesem Grunde ein Sieb nur
auf einem Walzenkörper verwendet werden, der genauestens zu ihm paßt.
-
Gemäß der Erfindung besteht der überzug einer Siebwalze aus einem
Metallgewebe, das durch Strecken in Längsrichtung oder durch Verdrehen um die Walzenachse
seinen Umfang ändert. Dadurch ist es möglich, einen metallischen Siebüberzug zu
verwenden, der sich leicht abziehen und aufziehen läßt und dennoch auf dem Walzenkörper
faltenfrei 'und fugenfrei fest aufliegt. Der mit der Erleichterung des Abziehens
und Aufziehens der Überzüge verbundene Zeitgewinn ist aber nicht der einzige Vorteil,
den die Anwendung der Erfindung bringt. Vielmehr vereinigt sich mit ihm der weitere
erhebliche Vorteil, daß die Herstellung der Überzüge vereinfacht wird, weil die
Siebweite nicht genauestens dem Walzenkörper im Umfang gleich zu sein braucht. Auch
bleibt ein Überzug noch verwendbar, wenn er durch den Gebrauch oder durch mehrmaliges
Aufziehen und Abziehen sich geweitet hat. Die Lebensdauer eines Siebüberzuges wird
also verlängert. In vielen Fällen wird sogar die durch die Erfindung wesentlich
verkürzte Betriebsunterbrechung für den Ersatz eines Siebes noch erheblich weiter
vermindert, da ein locker gewordenes Sieb auf seinem Walzenkörper nachgespannt werden
kann; denn bei Anwendung der Erfindung kann man das Sieb auch nachträglich enger
machen, ohne daß man es zu diesem Zweck von dem Walzenkörper abziehen muß. Das Abziehen
und Aufziehen eines Siebüberzuges, ist zudem eine derart schwierige Arbeit bei den
heute üblichen Überzügen, daß dazu meist nur Werke mit besonderen Vorrichtungen
hierfür in der Lage sind.
-
In -der Textilindustrie sind Gewebearten mit den hier erforderlichen
Eigenschaften bekannt. Man hat jedoch bisher nicht versucht, durch Verwendung solcher
Gewebe die Schwierigkeiten zu überwinden, die beim Auflegen oder Befestigen eines
Siebüberzuges auf einem Walzenkörper auftreten.
-
Es sind zwar schon Anordnungen bekanntgeworden, mit deren Hilfe .ein
Siebüberzug
auf einem Walzenkörper eng anliegend befestigt werden
kann. Aber diese Anordnungen wirken in der Weise, daß sie eine Falte oder Trennfuge
im Siebüberzug zum Anspannen des Überzuges ausnutzen. Die Fuge oder Falte läßt sich
dabei nicht vermeiden. Im Gegensatz dazu ist der Überzug nach der --,7,inüuiig irti
von juüer i@ aite ouer "irennfuge in seiner lichten Weite veränderbar, da die Änderung
seiner Weite durch Strecken oder Verdrehen erzielt wird.
-
Man kann beispielsweise unter Verwendung eines Metallgew.ebeüberzuges
mit genähter oder geschweißter Naht oder eines rundgewebten Metallgewebes die Enden
dieses Siebes in Stirnscheiben einspannen und siegegeneinander verdrehen. Nach dieser
Verwindung verlaufen solche Drähte des Überzuges, die vorher parallel zur Walzenachse
gerichtet waren, nunmehr schräg zu ihr. Zugleich ist der Umfang des Siebes enger
geworden, so daß @es sich jetzt fest an den Walzenkörper anschmiegt. Eine Vorrichtung,
das Siebende zu verdrehen und danach festzuhalten, kann man nur an einem oder auch
an jedem Walzenende bzw. an jedem Ende des Siebüberzuges vorsehen.
-
Ein anderer Weg, die lichte Weite eines Überzugsiebes zu ändern, besteht
darin, daß das Sieb aus einem gewirkten, gewebten oder geflochtenen Gewebe besteht,
das bei Längszug seine Abmessung senkrecht zum Zug verkleinert. Beim Zusammendrücken
des Gewebeüberzuges tritt dann eine Vergrößerung des Siebdurchmessers ein. In diesem
Zustand ist das Aufziehen und das Abziehen des Siebüberzuges leicht, rasch und ohne
Schwierigkeiten durchführbar. Nach dem Aufziehen wird das Sieb durch Längszug so
weit verengt, daß es auf dem Walzenkörper fest aufliegt. Ein Siebzylinder oder Siebüberzug,
der bei Zug oder Druck enger bzw. weiter wird, kann gemäß der weiteren Erfindung
aus einem Drahtgewebe mit schräg zur Achse und zur Bewegungsrichtung verlaufenden
Drähten bestehen. Bei einem solchen Gewebe liegen Schuß und Kette nicht wie bei
dem bisher verwendeten Sieb oder einem durch Drehspannung, wie beschrieben, enger
zu machenden Siebüberzug, parallel und senkrecht zu den Seitenkanten des Überzuges,
sondern schräg zu beiden. Der Winkel, in dem sich die- Drähte überkreuzen, ändert
sich, wenn man den Zylinder in die Länge zieht oder ihn zusammendrückt. Dadurch
ändert sich daim auch die lichte Weite des Überzuges.
-
An einer oder auch an beiden Seiten des Walzenkörpers wird eine Zugvorrichtung
angeordnet, durch die auf das Sieb ein Längszug ausgeübt werden kann. Das Siebende
wird z. B. in eine Stirnscheibe eingespannt, die etwa durch Druckschrauben, die
sich gegen die Stirnfläche der Walze anlegen, von dieser abgedrückt werden. Es entsteht
dabei ein Längszug auf .das Sieb, dem dieses unter gleichzeitiger Verkleinerung
seiner lichten Weite nachgibt, bis es fest aufliegt.
-
Zur Erläuterung der Erfindung dienen vier Abbildungen. Abb. i zeigt
eine Walze mit einem bisher üblichen überzugsieb. Die Abb. 2, 3 und ¢ zeigen Ausführungsformen
der Erfindung: Sie haben aber nur die Bedeutung von Beispielen.
-
Der Siebüberzug in Abb. i läßt ein Gewebe i erkennen, dessen Drähte
parallel und senkrecht zur Walzenachse 2 verlaufen. An der Walze sind keine Einrichtungen
vorhanden, um den Siebüberzug durch Verdrehen oder durch Längszug fest auf den Walzenkörper
aufzulegen.
-
In Abb.3 endet das überzugsieh in zwei Stirnscheiben q.. Am linken
Ende der Walze ist ,die Kopfscheibe des Walzenkörpers gestrichelt erkennbar und
mit 6 bezeichnet. Die eine oder beide Stirnscheiben q. lassen sich gegeneinander
verdrehen, wie aus Abb. 4. hervorgeht. Die Drähte, die ursprünglich parallel und
senkrecht zur Achse der Walze verliefen, haben infolge der Verdrehung eine schräge
Lage angenommen und dabei die Weite des Siebüberzuges verringert. Damit die Stirnscheiben
q. nach der Verdrehung nicht in die alte Lage zurückspringen können, werden sie
in ihrer Stellung gegenüber den Kopfscheiben befestigt, z. B. durch Verschraubung
mit der Kopfscheibe.
-
Ein Beispiel für die Befestigung des überzugsiebes auf den Stirnscheiben
zeigt Abb.2 in Verbindung mit einem Siebgew-.ehe, das eine Zusammenziehung quer
zur Längsrichtung erfährt, wenn ein Zug in Längsrichtung ausgeübt wird. Die nur
am linken Ende des Überzugsiebesdargestellte Zugvorrichtung besteht aus einem Spannring
¢ mit drei Druckschrauben 5. Die Zugvorrichtung kann ebenso wie die Drehspannvorrichtung
auch an beiden Enden des überzugsiebes angeordnet sein. Die Druckschrauben 5 stützen
sich gegen die Kopffläche 6 .des Walzenkörpers, von dem sonst keine Einzelheiten
,dargestellt sind. Das Sieb 3 wird von rechts nach links über den Walzenkörper gezogen.
Dann wird sein linkes Ende über den Spannring ¢ gelegt und durch das als Beispiel
gewählte Halteband 7 mittels der Schraube 8 festgeklemmt. Durch die Schrauben 5
wird daraufhin das Sieb 3 in die Läge gezogen, bis es auf dem Walzenkörper fest
aufliegt. Auch eine etwa notwendig werdende Befestigung des Siebes auf dem Walzenkörper
kann durch Anziehen der Schrauben 5 vorgenommen werden.
-
Durch die Ausführungsbeispiele soll die
Erfindung
nicht auf eine bestimmte Art Walzen oder Siebzylinder beschränkt werden. Außerdem
soll die Erfindung durch die Bezeichnung Siebwalze nicht auf solche Walzen beschränkt
werden, bei denen der Meta11-gewebeüberzug wegen seiner siebartigen Eigenschaften
Anwendung findet.