DE661330C - Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren gegen UEberstrom und UEbertemperatur - Google Patents
Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren gegen UEberstrom und UEbertemperaturInfo
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- DE661330C DE661330C DEST54370D DEST054370D DE661330C DE 661330 C DE661330 C DE 661330C DE ST54370 D DEST54370 D DE ST54370D DE ST054370 D DEST054370 D DE ST054370D DE 661330 C DE661330 C DE 661330C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H71/00—Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
- H01H71/10—Operating or release mechanisms
- H01H71/12—Automatic release mechanisms with or without manual release
- H01H71/40—Combined electrothermal and electromagnetic mechanisms
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- Protection Of Generators And Motors (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren^ gegen
Überstrom und Übertemperatur mittels eines von der Motorwicklung (Wicklungskopf) getragenen,
die selbsttätige Abschaltung herbeiführenden thermischen Kontaktschließers.
Die Isolation der Wicklungen in Wechsel- und Drehstrommotoren wird bekanntlich in
erster Linie durch Überstrom und Übertemperatur gefährdet. Wird ein bestimmter Wert
überschritten, so tritt ein Durchschlagen der Wicklung ein, und der Motor ist nicht mehr
betriebsfähig. Überstrom und dessen schädliche Wirkungen entstehen z. B. bei Überlastungen,
Überspannungen usw. Übertemperaturen können aber auch entstehen, wenn ein durch schadhaftes Lager verursachtes Schleifen
des Läufers am Ständereisen eintritt, ohne daß eine Überlastung bzw. ein Überstrom vorbanden
ist. Die durch Reibung entstehende Übertemperatur kann unter Umständen schon im Leerlauf des Motors die Isolation der
Wicklung zerstören.
Als bisher bekannte Schutzmaßnahmen hat man sogenannte thermische Abbilder geschaffen,
welche außerhalb des zu schützenden Motors angebracht sind. Diese thermischen Abbilder werden vom Motorstrom beeinflußt
und auf diesen eingestellt. Tritt eine Überlastung des Motors ein, so sollen diese
Thermoelemente bei einem bestimmten eingestellten Wert eine Abschaltung in die Wege
leiten. Ein Nachteil dieser Anordnung, bedingt durch die Einstellung im bestimmten
Verhältnis zum Vollaststrom, ist, daß man auf die verschiedenen Auslegungen der Motoren
keine Rücksicht nehmen kann. Bekanntlich ist ein Motor älterer Bauart ganz anders
zu belasten als ein solcher neuerer. Im Falle aber, daß der Läufer am Ständereisen bei
geringer Last oder sogar bei Leerlauf schleift,, wird sich der Motor erhitzen und die Wicklung
Schaden nehmen, ohne daß eine Überlast und damit Überstrom vorhanden ist. Das Abbild wird also· einen Überstrom und den
darauf eingestellten Temperaturwert nicht erreichen; es kann somit nicht zur Wirkung
kommen.
Des weiteren hat man zum Schutz der Wicklungen Lötstellen in die S tänder wicklung
eingelegt. Der beim Ansprechen dieser Anordnung entstehende Lichtbogen verbietet
diesen Schutz und gestattet ihn nur bei kleinen Leistungen.
Weitere bekannte Schutzmaßnahmen sind Kontaktthermometer oder in plastische Massen
eingelassene Stifte, welche bei einer bestimmten Temperaturerhöhung Kontakte freigeben, Schaltvorgänge einleiten, Nebenschlüsse
einschalten bzw. kurzschließen. Es ist jedoch erkannt worden, daß diese Apparate
ihren Zweck, den Motor immer rechtzeitig zu
schützen, nicht erfüllen. Es ist dies dadurch begründet, daß die Apparate am Gehäuse des
Motors befestigt sind und auf das Ständereisen drücken bzw. in eine Bohrung desselben
hineinragen. Durch diese Anordnung sind die auslösenden Teile von der größten Gefahrenzone,
welche die Mitte einer Spule ist, zu weit entfernt. Tritt nämlich ein plötzlicher Überstrom
ein, welcher ein Mehrfaches des Normalstromes ist, so wird die Temperatur in der
Spulenmitte rasch ansteigen. Die außerhalb liegenden Teile und die damit verbundenen
Auslöser werden noch Normal temperatur besitzen, obwohl in der Spulenmitte schon eine
gefährliche Übertemperatur vorhanden ist. Dadurch erfolgt ein zu spätes Ansprechen, so
daß diese Apparate ihren Zweck, den Motor einwandfrei zu schützen, nicht erfüllen
können.
Man hat auch die Wicklungen angebohrt und hier Stifte in plastische Massen eingelassen.
Durch entstehende Übertemperatur sollen diese Schaltvorgänge oder ähnliches
einleiten. Diese Anordnung verbietet sich bei Maschinen mit kleinen Leiterquerschnitten
und solchen in verseilter Ausführung. Außerdem ist der Einbau sehr umständlich.
Des weiteren sind thermische Relais bekannt, die im Wickelkopf untergebracht sind.
Der Einbau dieser Relais ist in vielen Fällen, z. B. bei gepreßten Wicklungen, nicht durchführbar.
Außerdem ist eine umständliche Isolation erforderlich. Es ist erkannt worden,
daß eine derartige Anordnung ihren Zweck, die Wicklung zu schützen, verfehlt, wenn eine
plötzliche Überlastung eintritt, bei welcher der Überstrom ein Vielfaches des Normalstromesist
(Kurzschlußstrom). Bei diesem Vorgang tritt ein plötzliches Hochschnellen der Temperatur insbesondere in der Spulenmitte,
dort, wo diese im Ständereisen eingebettet ist, ein. Der Wickelkopf erwärmt sich
später als die Spulenmitte und damit das mit dem Wickelkopf zusammenhängende Relais.
Dadurch wird die Auslösung zu lange verzögert. Auch z. B. eine Verstärkung der
Hitzeeinwirkung auf das thermische Relais durch Wirbelstrombildungen kann hierbei
nicht Abhilfe schaffen, da das thermische 5Q Relais an und für sich auch noch eine gewisse
Trägheit besitzt. Eine Momentausschaltung, wie es in manchen Fällen unbedingt erforderlich
ist, ist bei derartigen thermischen Relais nicht möglich.
Um die erläuterten Mangel zu beseitigen, besteht nun das Wesen der Erfindung darin,
daß der bewegliche Kontakt des thermischen Kontakschließers aus einem Bimetallstreifen
mit einem an dessen Kontaktende sitzenden Magnetkörper besteht und so angeordnet ist,
daß er sowohl unter thermischem als auch magnetischem Einfluß der Motorwicklung seine kontaktschließende Bewegung in Richtung
auf die Motorwicklung ausführt. Des weiteren ist hervorzuheben, daß es durch die
Erfindung möglich ist, jeden Motor ohne Rücksicht auf seine Auslegung bis zum letzten
infolge der gegenseitigen thermischen und magnetischen Ergänzung auszunutzen. Bekanntlich
kann man einen Motor älterer Bauart ganz anders be- und überlasten als einen solchen gleicher Stärke neueren Typs. Bei
einem Motor älterer Bauart wird z. B. der Kontaktschließer eine Überlastung von 50 °/o
zulassen, weil die Wicklung reichlich ausgelegt ist, während bei einem Motor neuerer
Bauart, dessen Wicklung nicht so reichlich bemessen ist, der Kontakt z.B. schon bei
20 °/0 Überlastung anspricht. Bei beiden Motoren
wird aber der Schutz plötzlich ansprechen, wenn bedenklich hohe Überströme
in der Motorenwicklung durch irgendeine Ursache auftreten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß diese für jeden Dreh- und
Wechselstrommotor, ganz gleichgültig, um welche Spulenform und Ausführung es sich
handelt, verwendet werden kann.
Es ist also durch die Erfindung ein durchaus zuverlässiger Schutz gegen Überstrom
und Übertemperatur geschaffen, welcher anderseits restlose Ausnutzung des Materials
zuläßt.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung näher veranschaulicht. In einem Isolierkörper A
schwingt frei ein Bimetallstreifen B, dessen Ende mit einem Magnetkörper C und einer
Kontaktplatte H versehen ist. Der Bimetallstreifen
B ist mittels eines Aluminiumstreifens E und Mieten» G, F am Isolierkörper^
befestigt. Ein verstellbarer Gegenkontakt D vervollständigt das Ganze. K sind
die Anschlüsse. Die Anordnung des Kontaktschließers auf der Ständerspule ist schematisch dargestellt. Die Ständerspule ist durch-
geschnitten; die Kreise zeigen die Leiterquerschnitte. Beim Schließen der Kontakte H, D
können beispielsweise Schaltvorgänge eingeleitet werden.
Tritt ein plötzlicher Überstrom im Motor no
auf, der das Vielfache des Normalstromes ausmacht (Kurzschlußstrom), erhält also z. B.
ein Drehstrommotor mit Kurzschlußanker nur aus zwei Phasen Strom im Stillstand, so
wird in den Spulenköpfen durch Übersättigung des Ständereisens ein Magnetfeld
(Streufeld) entstehen, welches im Normalbetrieb nicht vorhanden ist. Dieses Magnetfeld zieht den Magnetkörper C und damit den
Kontakt H des Kontaktschließers in Richtung der Spule und des Gegenkontaktes hin. Die
Kontakte H, D werden augenblicklich ge-
schlossen und dadurch die Schaltvorgänge o. ä. eingeleitet,, ohne daß eine Temperatureinwirkung
erforderlich ist. Tritt anderseits eine Übertemperatur auf, die durch mechanische
Fehler entstehen kann, z. B. .durch Schleifen des Läufers am Ständereisen, auch
wenn, der Motor wenig oder überhaupt nicht belastet ist, so wird im Ständereisen und den
darin liegenden Spulen durch mechanische
ίο Reibung ein langsamer Temperaturanstieg
erfolgen. Bei diesem Vorgang haben Spulenmitte und Oberfläche und der damit verbundene
Kontaktschließer nunmehr annähernd gleiche Temperaturwerte. Der Bimetallstreifen
kann dem Temperaturanstieg folgen und wird bei Erreichung einer kritischen Temperatur die Kontakte H, D schließen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren gegen Überstrom und Übertemperatur mittels eines von der Motorwicklung (Wicklungskopf) getragenen, die - selbsttätige Abschaltung herbeiführenden thermischen Kontaktschließers, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schaltkontakt des thermischen Kontaktschließers aus einem Bimetallstreifen (B) mit einem an dessen Kontaktende sitzenden Magnetkörper (C) besteht und so angeordnet ist, daß er sowohl unter thermischem als auch magnetischem Einfluß der Motorwicklung seine kon.taktschließende Bewegung in Richtung auf die Motorwicklung ausführt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST54370D DE661330C (de) | 1936-01-23 | 1936-01-23 | Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren gegen UEberstrom und UEbertemperatur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST54370D DE661330C (de) | 1936-01-23 | 1936-01-23 | Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren gegen UEberstrom und UEbertemperatur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE661330C true DE661330C (de) | 1938-06-16 |
Family
ID=7466991
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST54370D Expired DE661330C (de) | 1936-01-23 | 1936-01-23 | Schutz von Wechsel- und Drehstrommotoren gegen UEberstrom und UEbertemperatur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE661330C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE927722C (de) * | 1951-04-12 | 1955-05-16 | Elektro Mechanik G M B H | Magnetpulverkupplung, insbesondere Anlasskupplung fuer Elektromotoren |
DE1002878B (de) * | 1953-09-28 | 1957-02-21 | Metrawatt Ag | Einrichtung zum Schutz von elektrischen Anlagen und Geraeten gegen UEberlastung |
DE1068356B (de) * | 1959-11-05 | |||
DE1111719B (de) * | 1957-12-02 | 1961-07-27 | Claude Deyrail | Sicherungsautomat |
US3183383A (en) * | 1961-10-25 | 1965-05-11 | Texas Instruments Inc | Thermal protector for electrical translating devices |
DE1292731B (de) * | 1964-08-27 | 1969-04-17 | Licentia Gmbh | Thermischer Schnappschalter |
-
1936
- 1936-01-23 DE DEST54370D patent/DE661330C/de not_active Expired
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1068356B (de) * | 1959-11-05 | |||
DE927722C (de) * | 1951-04-12 | 1955-05-16 | Elektro Mechanik G M B H | Magnetpulverkupplung, insbesondere Anlasskupplung fuer Elektromotoren |
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DE1292731B (de) * | 1964-08-27 | 1969-04-17 | Licentia Gmbh | Thermischer Schnappschalter |
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