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Zweitaktdiesellokomotive Die Erfindung bezieht sich auf Zwextaktdiesellokomotiven
mit direktem Antrieb, d. h. mit unveränderlichem Übersetzungsverhältnis zwischen
Arbeitszylinder und Treibachse, und zwar auf eine solche, die zwecks Erzielung des
beim Anfahren. benötigten großen Drehmomentes mit Druckluftverbrennungen ;anfährt.
Auf derselben. ist .eine Hilfsbrennkr:aftmaschine, zweckmäßigerweise auch eine Dieselmaschine,
angeordnet, die zum Antrieb des Anfahrluftverdichters, der die für die Druckluftverbrenn,ungen
beim Anfahren benötigte Druckluft liefert, des Spülgebläses für die Hauptantri.ebszylinder,
eines Aufladegebläses für die Aufladung des Anfahrluftverdichters oder des Anfahrluftverdichters
und der Hilfsbrennkraftmaschine dient.
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Um den mehrstufigen Anfahrluftverdichter räumlich nicht zu groß werden
zu lassen, wird demselben ein. Aufladegebläse vorgeschaltet. Dieses Gebläse kann
gleichzeitig zum Aufladen - der Hilfsbrennkräftmaschine dienen. Durch diese Verkoppelung
ist die Aufladedruckhöhe des Anfahrluftverdichters an die Aufladedruckhähe der Hilfsbrennkraftmaschine,
die einen bestimmten. Betrag nicht überschreiten darf, gebunden. Unter Umständen
ist .es daher zweckmäßig, die Hilfsbrennkraftmas.ehine von einem eigenen Abgaskreiselgebläse
aufladen zu lassen.. Es sind dann mindestens zwei Gebläse vorhanden ein Spülgebläse
für die Hauptantriebszylinder und ein Aufladeg.ebläs.e für den Anfahrluftverdichter
und unter Umständen für die Hilfsbrennkraftmasc.hine. Die Notwendigkeit der Verwendung
von zwei verschiedenen Gebläsen ergibt sich aus der verschiedenen Druckhöhe, mit
der dieselben arbeiten müssen.
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. Nach der Erfindung wird das Aufladegebläse für den Anfahrluftverdichter
derart umschaltbar mit der Spülluftleitung zu den Hauptantriebszylindern verbunden,
daß beim
Anfahren ein Teil der Spülluft zur ,Saugseite des Aufladegebläses
strömt, während bei höheren Fahrgeschwindigkeiten das Auflade.. gebläse mit in die
Spülluftleitung fördert. Die' Umschaltvorgänge werden zweckmäßiger%veise;: durch
einen einzigen Drelischieber, der mehrege Durchtritte enthält, bewerkstelligt. Der
Dreh.schieher wird dabei von Hand oder durch einen fahrgeschwindigkeitsabhängigen
Regler betätigt. Selbstverständlich können an Stelle des Drehschiebers auch ein
Flachschieber oder durch eine Nockenwelle gesteuerte Ventile treten.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird der Üb@erschuß an Spülluft
bei kleinerer Geschwindigkeit, der sich dadurch ergibt, daß die Umdrehungszahl der
Treibachsen ,noch gering ist und der Spülluftbedarf infolge der Druckluftzufuhr
zum Zylinder sich verringert, das Spülluftgebläse mit der Hilfsbrennkraftmaschine
aber mit der Normalbetriebsdrehzahl schon umläuft, teilweise ausgenutzt und andererseits
die Spitze des Spülluftbedarfs bei höheren Geschwindigkeiten unter Verwendung eines
kleineren Spülgebläses von dem Aufladegebläse übernommen. Hierdurch könnten beide
Gebläse verkleinert werden bei gleichzeitiger Leistungsersparnis der gesamten Hilfsmaschinenanlage.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Es zeigt Abb. i eine.Lokomotive, bei der die Aufladung der Hilfsbrennkraftmaschine
von der des Anfahrluftverdichters unabhängig ist, Abb.2 eine solche, bei der die
Aufladung von Anfahrluftverdichter und Hilfsbrennkraftmaschine durch ein einziges
Gebläse geschieht.
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Die Treibräder i der Lokomotive werden über normale Treibstangen 2
und Kuppelstangen 3 von doppeltwirkenden, im Dieselver fahren arbeitenden Hauptantriebszylindern
;1 angetrieben. Eine Hauptdieselmaschine 5 treibt einen mehrstufigen Verdichter
6 für die Anfahrluft, ein Spülgebläse 7 in Form eines Drehkolbengebläses, welches
die Spülluft für die Hauptantriebszylinder q -liefert, und ein kleineres Aufladegebläse
B. Zu einem Schiebergehäus.e 9, in dem ein mit mehreren Durchtritten versehener
Drehschieber i o abgedichtet, gelagert ist, führen Ansaugleitung i i und Druckleitung
12 des Aufladegebläses 8, eine zu dem Ansaugventil der Niederdruckstufe des Anfahrhiftverdichters
6 führende Aufladeleitung 13 und in Abb. 2 .eine zur Hilfsdieselmaschine 5 führende
Aufladeleitung 14. Der Drehschieber io kann -über eine Welle 15 mittels Beines Handrades
16 gedreht werden. An Stelle der Drehung voll Hand kann auch eine solche durch einen
von der Fahrgeschwindigkeit .abhängigen Regler vorgesehen sein. Am Schiebergehäuse
9 ist seitwärts noch 'ein Ansaugkrümmer 17 mit einem Luftfilter '4;8 .angesetzt.
Zwischen Schiebergehäuse 9 und 'er vom Spülgebläse 7 zu dem Arbeitszylin-Eler .4
führenden Spülluftleitung 19 ist eine Ver -bindungsleitimg 2o vorgesehen. In Abb.
t wird die Hilfsdieselmaschine von einem besonderen Abgaskreiselgebläse 21 aufgeladen.
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Beim Anfahren wird der Schieber io so gedreht, daß die obere Ausneh.mu.ng
22 des Schiebergehäuses 9 und damit die Leitung 2o mit der Ansaugleitung i i des
Aufladegebläses 8 verbunden, ist. Weiterhin sind an die Druckleitung 12 des Aufladegebläses
die zum Verdichter 6 und in Abb. 2 zur Hilf sdieselmascbine 5 führenden Aufladeleitungen
13 und 14 angeschlossen. Die Wege, die die Luft beim Anfahren: durchläuft, sind
durch punktierte Pfeillinsen dargestellt. Das Aufladegebläse 8 saugt beim Anfahren
nicht aus der Atmosphäre an, sondern erhält aus der Spülluftleitung 19 schon vorverdichtete
Luft zugedrückt. Das Aufladegebläse liefert dann auf der Druckseite seine Luft in
den Anfahrverdichter 6 und in Abb. 2 auch in die Hilfsdieselmaschine 5. Nach Erreichung
einer bestimmten Fahrgesch-,vindigkeit wird die Liefertätigkeit des Anfahrluftverdichters
6 durch Anheben seiner . Saugventile unterbunden. Derselbe läuft dann weiter, ohne
zu fördern. Gleichzeitig ist der Schieber io in; die Stellung gedreht worden, die
für die Luft Wege ergibt, wie sie durch die vollausgezogenen Pfeillinien dargestellt
sind. Jetzt saugt das Aufladegebläse 8 über Luftfilter 18, Ansaugekrümmer 17 und
Saugleitung i i aufs der freien Atmosphäre und liefert seine Druckluft zur Hilfsdieselmaschine
5 und über die Verbindungsleitung 20 in die Spülluftleitung i9. Mit Bezug auf die
Luftförderung in die Spülluftleitung 19 sind die beiden Gebläse ,^ und 8 jetzt parallel
geschaltet.