DE65922C - Eine Centrifuge - Google Patents
Eine CentrifugeInfo
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- DE65922C DE65922C DENDAT65922D DE65922DA DE65922C DE 65922 C DE65922 C DE 65922C DE NDAT65922 D DENDAT65922 D DE NDAT65922D DE 65922D A DE65922D A DE 65922DA DE 65922 C DE65922 C DE 65922C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B15/00—Other accessories for centrifuges
- B04B15/02—Other accessories for centrifuges for cooling, heating, or heat insulating
Landscapes
- Centrifugal Separators (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Neben dem Zweck der systematischen Extraction beliebiger Stoffe, z. B. OeI aus Pflanzensamen
u. s. w., mittels Benzins ist der Haupt-,zweck
der neuen Centrifuge, den krystallisätionsfähigen Zucker aus Syrupen, Zuckersäften oder
Zuckerlösungen aller Art dadurch als Rohzucker zu gewinnen, dafs man dieselben entweder
von Zuckerfüllmassen abschleudert oder sie durch eine in Schleuderung begriffene Schicht
Rohzucker hindurchdringen läfst, nach dem Abschleudern sofort in der Sammeltrommel
der Centrifuge eindickt und danach, um die Kristallisation hervorzurufen, sie wieder durch
dieselbe oder eine andere in Schleuderung begriffene Schicht Rohzucker hindurchdringen
läfst. Durch wiederholtes Ausführen dieser Arbeit kann man Zuckerfüllmassen und ebenso
auch Syrupe und Zuckerlösungen aller Art in Rohzucker und Melasse zerlegen.
Die Einrichtung der Centrifuge ist in der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 im Verticalschnitt
und in Fig. 2 im Querschnitt nach A-B dargestellt. G ist der äufsere Mantel der
Sammeltrommel mit einem Heizmantel O. Den Raum zwischen beiden trennt man zweckmäfsig
nochmals durch eine Scheidewand P in zwei vollständig getrennte Räume H und J. Man
erzielt hierdurch eine Isolirschicht / zwischen G und Heizraum H und vermeidet dadurch die
Unannehmlichkeit der Erhitzung des äufseren Mantels G. Der Raum H ist durch Dampf
heizbar, der Dampf tritt in diesem Falle durch Rohr D ein und . bei V wieder aus;, falls man
den Raum H als Kühlraum benutzen will, kann man durch V kaltes Wasser in denselben
einleiten und durch D ableiten. Die zweckmäfsig aus Wellblech gefertigte Wand O bildet
in ihrem unteren Theil eine Rinne R oder mündet in eine solche. Dieselbe mündet mit
ihrer Ableitung JR2 in einen unterhalb der Lauftrommel L an der Centrifugenachse M
befestigten Fangkorb K; derselbe hat die Form
einer kleinen Scheidecentrifuge. In dem Fangkorb K ist das Schälrohr F angebracht; dasselbe
steigt, wie die Zeichnung Fig. 1 zeigt, durch den Heizraum H nach oben und besitzt
drei Abzweigungen S1 S2 und S3, welche durch
die Hähne VF1 W2 W3 jede für sich absperrbar
sind. Vermöge der Centrifugalkraft wird nun, da der Fangkorb K an der Achse M derart
befestigt ist, dafs er mit derselben rotirt, der in den Fangkorb aus Rinne R einlaufende
Syrup an die Wandungen des Korbes geschleudert und alsdann infolge des hier stattfindenden
Druckes in dem Rohr F, welches nahe der Wandung N des Korbes K mit seiner
Oeffnung der Umdrehungsrichtung entgegen liegt, nach oben gedrückt. Je nachdem man
nun einen der drei Hähne W1 W2 W3 öffnet,
erreicht man durch Oeffnen der betreffenden Abzweigung die mechanische selbstthätige Ueberführung
der von L abgeschleuderten Flüssigkeiten oder Syrupe in dieselbe oder eine andere
Schleudertrommel oder in ein Sammelgefäfs; gleichzeitig erreicht man, da das Schälrohr F
durch den Heiz- oder Kühlraum H emporsteigt, die Erwärmung oder Abkühlung der
aufsteigenden Flüssigkeit im Schälrohr F. Die Wand R1, welche die Rinne R bildet, soll so
hoch sein, dafs das Verspritzen der abgeschleuderten Flüssigkeit in den unteren Theil
der Sammeltrommel verhindert wird, auch soll
der Boden der Rinne R zweckmäfsig etwas Fall gegen Ablaufrinne R2 zu besitzen. Z ist
ein Dunstabzug, welcher entweder ins Freie führt oder mit einer Luftpumpe und einem
Condensator verbunden ist, zu dem Zwecke, die beim Ablaufen der abgeschleuderten Flüssigkeiten
an der Heizwand 0 sich bildenden Dünste oder Dämpfe ins Freie abzuführen oder
" mittels einer Luftpumpe abzusaugen und in einem Condensator beliebiger Construction
niederzuschlagen. Die Fig. 2 stellt den Schnitt der Fig. 1 nach A-B dar und zeigt die drei
Mäntel GPO und die durch dieselben gebildeten zwei Räume, die Isolirschicht / und den
Heizraum H, ferner die Rinne R mit ihrer inneren Wandung R1 und dem Ausgufs A2,
welcher oberhalb des Fangkorbes K offen mündet. Im Fangkorb K zeigt sich das unten
offene Stück des Schälrohres F (der obere Rand T des Fangkorbes K ist in der Zeichnung
an dieser Stelle weggebrochen dargestellt). Es ist selbstverständlich, dafs die Wand N
nicht durchlöchert sein darf.
Die Arbeit mit dieser Centrifuge gestaltet sich wie folgt:
Die Lauftrommel L wird wie gewöhnlich mit der zu extrahirenden Masse beschickt und
in Gang gesetzt. Gleichzeitig läfst man in den Raum H Dampf oder heifses Wasser treten,
so dafs sich Heizmantel O erhitzt, oder man läfst nach H kaltes Wasser treten, falls man
die Abkühlung von oben erreichen will. Giefst man jetzt eine Flüssigkeit in die rotirende
Lauftrommel L, so wird dieselbe gegen die Wand O abgeschleudert, läuft an derselben
herab in die Rinne R und aus derselben durch Rinne R2 nach Fangkorb K, steigt hier vermöge
der Centrifugalkraft durch das Schälrohr F auf und kann nun durch Oeffnen von
W2 wieder in dieselbe Centrifuge zurückgeleitet oder aber durch W3 nach einer anderen Centrifuge
geleitet oder endlich durch Oeffnen von W1 direct abgezogen werden. Auf diese Art
kann man jeden systematischen Extractionsprocefs vollständig selbstthätig mit Centrifugen
durchführen.
Will man nun diese Centrifugeneinrichtung zur Entzückerung von Syrupen oder Zuckerlösungen
aller Art unter gleichzeitiger Gewinnung des krystallisationsfähigen Zuckers mit-,
tels Centrifugen anwenden, so gestaltet sich das Verfahren wie folgt:
Die Lauftrommel L wird wie gewöhnlich mit Zucker oder ZuckerfUllmasse beschickt und
in Gang gesetzt, gleichzeitig läfst man in den Heizraum H Dampf oder heifses Wasser treten,
so dafs sich Heizmantel O erhitzt. Hat man die Lauftrommel mit Rohzucker beschickt, so
giefst man jetzt diejenige Zuckerlösung (Syrup oder Dicksaft), aus welchem man den krystallisir- ■
baren Zucker gewinnen will,, wenn möglich heifs und in möglichst concentrirtem Zustande
in die Lauftrommel ein. Dieser Syrup durchdringt die Schicht von Rohzucker oder auch
Zuckerfüllmasse und wird ebenso wie der Syrup von Zuckerfüllmasse, falls die Lauftrommel
mit solcher beschickt war, in feiner Vertheilung gegen die Heizwand 0 abgeschleudert.
Durch die Erhitzung an derselben, die Luftverdünnung und Ventilation, welche vermöge
der Rotation der Lauftrommel L an der ganzen an und für sich sehr dünnen Schicht des an
O herablaufenden Syrups entsteht, wird ein gröfseres oder kleineres Quantum Wasser dem
ablaufenden Syrup entzogen. Läfst man nun diesen abgeschleuderten, mehr oder weniger
eingedickten Syrup sofort wieder dieselbe oder eine andere in Schleuderung begriffene Rohzuckerschicht
während der Schleuderung durchdringen, indem man den in Korb K aufgefangenen
heifsen eingedickten Syrup durch Schälrohr F in dieselbe oder eine andere
Centrifugentrommel überführt, welche letztere ebenfalls mit Rohzuckerkrystallen beschickt
wurde, so wird der Syrup bei dem Durchdringen der Zuckerschichten stark abgekühlt
und ruft sowohl dadurch als auch durch die Gröfse der dabei hervorgerufenen mechanischen
Molecularbewegung !Crystallisation hervor, so dafs der Syrup Zucker abscheidet und infolge-,
dessen zuckerärmer abgeschleudert wird, während sich das Rohzuckerquantum in der Lauftrommel
um die aus dem Syrup auskrystallisirle Menge Zucker vergröfsert hat. Der Syrup selbst wird mit dadurch vermindertem specifischen
Gewicht gegen den Heizmantel O abgeschleudert und es wiederholt sich derselbe
Vorgang, wie bereits beschrieben; das specifische Gewicht des am Heizmantel O ablaufenden
Syrups wird durch Verminderung seines Wassergehaltes wieder erhöht und ebenso seine
Temperatur, und es wird dann derselbe zum Zwecke des weiteren Auskrystallisirens von Zucker
abermals in dieselbe oder eine andere mit Zucker beschickte Centrifugentrommel übergeführt,
wieder abgeschleudert u. s. w., bis der abgeschleuderte Syrup endlich eine Zusammensetzung
zeigt, welche eine weitere Krystallisation von Zucker aus demselben durch einfaches Eindicken verhindert, und hierauf
durch Hahn W1 abgezogen. Demnach kann man mit Hülfe dieses Verfahrens und Apparates
Zuckerfüllmasse in Melasse und Rohzucker zerlegen oder auch Syrupe, Zuckersäfte sowie
Zuckerlösungen aller Art und aller Concentrationen, mit alleiniger Anwendung von Centrifugen
der beschriebenen Art und unter Zuhülfenahme von gleichzeitig in den Schleuderprocefs
eingeführtem Rohzucker. Man kann die Leistung des Apparates dadurch erhöhen, dafs man die Centrifuge gut verschliefsbar
macht und dann während des Schleuder-
processes evacuirt, so dais die beim Erwärmen
bezw. Eindicken des Syrups in der Sammeltrommel sich entwickelnden, Wasserdämpfe
durch eine Luftpumpe abgesaugt und womöglich noch in einem Condensator niedergeschlagen
werden, genau so wie bei anderen mit Luftverdünnung arbeitenden Verdampfapparaten.
' , '
Anstatt den Circulationsprocefs des zu entzuckernden
Syrups in einer Centrifuge vorzunehmen, ist es zweckmäfsig, däfs man genau
so wie man bei Verdampfapparaten mehrere Körper zu einem System verbindet, auch hier
mehrere Centrifugen zu einem System vereinigt. Dieses erreicht man durch die in Fig. ι
und 2 dargestellte selbsttätige Ueberleitung der Flüssigkeit durch Rohr F in Hahn W3.
Bei dieser Einrichtung hängt die Qualität des gewonnenen Rohzuckers und des von den
Syrupen durchdrungenen Rohzuckers vollständig von der Qualität des zu entzuckernden
Syrups ab, da man zweckmäfsig. die älteste Partie Rohzucker aus dem Schleuderprocefs
entfernen kann, wo in einer Centrifuge die erste Melasse aus dem Schleuderprocefs ausgestofsen
wird, weil dem Syrup durch das wiederholte Eindicken und Krystallisiren so viel
Zucker entzogen wurde, dafs er nur noch wirklicher Melasse entspricht, also durch einfaches
Eindicken nicht mehr krystallisationsfähig wird. Es wird durch diese Combination auch erreicht,
dafs durch wiederholte Entziehung von Zucker zäh und schleimig gewordene Syrupe immer nur locker gelagerten frischen Rohzucker
beim Schleudern durchdringen müssen und nicht Rohzuckermasse des Schleuderprocesses,
welche bereits dadurch, dafs in ihr Zucker geringerer Qualität aus den zu entzuckernden
Syrupen auskrystallisirt ist, verschlechtert sein könnte, wie es bei dem Circulationsprocefs
unter Anwendung einer Centrifuge der Fall ist. Syrupe, welche sich schwer
von Füllmassen oder Rohzucker abschleudern lassen, kann man selbstverständlich dadurch
leichter zum Abschleudern bringen, dafs man sie durch Eingiefsen von Wasser in die Lauftrommel
während des ersten Schleuderprocesses verdünnt oder mit Dampf oder Dampfnebel schleudert.
Für solche Syrupe, welche aus dem Schleuderprocefs treten sollen, benöthigen alle zu einem
System verbundenen Centrifugen nur ein einziges Sammelgefäfs, welches mit den Hähnen W
auf bekannte Art mittelst Rohres oder Rinnenleitung verbunden ist.
Claims (2)
1. Centrifuge, gekennzeichnet durch einen Fangkorb (K), ein Schälrohr (FJ und eine
Rinne oder rinnenartig wirkende Vorrichtung (R) zum Auffangen der von der
Lauftrommel abgeschleuderten Flüssigkeiten, wobei die Rinne (R) in den Fangkorb (K)
ausmündet.
2. An der unter Patent-Anspruch i. gekennzeichneten
Centrifuge:
a) die Anordnung eines Heiz- oder Kühlraumes (H), zum Zweck, die abgeschleuderten
Flüssigkeiten beim Ablaufen an der Wand (O) entweder zu erwärmen oder zu kühlen, als auch
. die im Schälrohr (F) aus dem Fangkorb (K) aufsteigenden Flüssigkeiten
dadurch zu erwärmen oder zu kühlen, dafs man das Schälrohr (F) durch
jenen Raum (H) hindurchführt;
b) die Anordnung einer Isolirschicht an der unter Patent - Anspruch ι und 2 a
gekennzeichneten Centrifuge in der Weise, dafs man jenen Heiz- oder Kühlraum (H) durch eine Scheidewand
(P) in zwei Räume theilt, wobei dann der dem äufseren Mantel (G)
zunächst liegende Raum (I) die Isolirschicht bildet.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE65922C true DE65922C (de) |
Family
ID=339670
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT65922D Expired - Lifetime DE65922C (de) | Eine Centrifuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE65922C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2762236A1 (fr) * | 1997-04-16 | 1998-10-23 | Jean Marc Westrich | Centrifugeuse a tambour rotatif |
-
0
- DE DENDAT65922D patent/DE65922C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2762236A1 (fr) * | 1997-04-16 | 1998-10-23 | Jean Marc Westrich | Centrifugeuse a tambour rotatif |
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